//Entschuldigt bitte den Monsterpost, aber ihr habt mir so viel Material geliefert…
Und nein, keiner steht in der Schuld der Samariter, weder IRL noch im RP. Was wir als Institution tun, tun wir freiwillig und nicht, weil wir etwas dafür wollen.
Aber wenn ihr unsere Camps stehen lasst, unsere Spielweise respektiert, freundschaftliche Gespräche schätzt und ab und an mal etwas abgebt, was ihr zu viel habt, dann ist das mehr, als wir uns erhoffen können.
Ich weiß, dass nicht jeder in euren Gruppen sich für das RP begeistern kann oder es schätzt, aber ich finde es spannend, was daraus entsteht. Solange alles im vertretbaren Rahmen ist und wir uns darüber bewusst sind, dass RP und RL getrennte Dinge sind und wir die jeweiligen Grenzen des Gegenübers wahren , ist alles gut. Here we go! //
An alle, die noch hören wollen... an alle, die nicht vergessen haben, worum es hier wirklich geht.
Was gerade in Chernarus passiert, geht auch an mir nicht spurlos vorbei. Ich habe von den Vorwürfen gehört. Von dem Streit, der nun in den Wäldern und Ruinen von Chernarus gärt. Vom Misstrauen, das wie an uns frisst wie Rost an Eisen und uns innerlich zersetzt. Und ich will euch sagen, was sich aus meiner Sicht in der erwähnten Nacht zugetragen hat, mit dem Wissen, dass ich zu dem Zeitpunkt hatte.
Der Raid im Norden
Ich saß in einem unserer Lager, als mich die Nachricht erreichte. Ein Freund berichtete mir, dass in Severograd gekämpft wurde. Von Graten, Explosionen und zahleichen Schüssen, die er gehört hat, war die Rede. Ich wusste nicht, wer gegen wen kämpfte, wer im Recht oder im Unrecht war. Ich wusste nur, dass dort Schüsse fielen, dass Menschen in Gefahr waren. Und dass mir das nicht egal sein konnte.
Da ich auch zum Norden vereinzelt Kontakte pflege und mir Sorgen machte, habe ich nachgefragt und die Gruppe KYS („Keep yourself safe“) kontaktiert, um herauszufinden, was vor sich ging. Ich wollte wissen, ob sie sicher waren, ob sie Hilfe brauchten, denn sie waren schon einige Tage zuvor gelichermaßen das Ziel von Scharfschützen und Raidern geworden. Und sie berichteten mir, dass sie tatsächlich angegriffen wurden. Dass sie im Begriff waren, regelrecht überrollt zu werden, aber seit Stunden tapfer ausharrten und die Stellung hielten. Aber sie wusste nicht, wie sie diese Nacht überstehen sollten.
Nun haben wir Samariter von Chernarus uns zur Neutralität verpflichtet, aber dennoch wollte ich nicht tatenlos zusehen, wie Menschen ihrer Existenzgrundlage beraubt werden oder regelrecht abgeschlachtet werden. Zu oft mussten wir Aggressionen schweigend hinnehmen und ich habe im letzten Jahr Dinge erlebt, die mich gezeichnet haben und Narben hinterlassen haben. Wir kennen feige Angriffe, Belagerungen und blinde Zerstörungswut und ich wollte helfen.
Die Zeit drängte und eine in jeder Hinsicht moralisch überlegene, ordnungsherstellende Fraktion wie die ANOV („Allied Nations Operation Vanilla“) ist reines Wunschdenken. Es gibt sie nicht.
Ich hatte nicht das Privileg, mich lange mit der Frage aufzuhalten, wer welche Absichten verfolgte. Ich konnte nicht darauf warten, dass sich das Chaos von selbst legte.
Also habe ich die Gruppe gefragt, ob sie Hilfe brauchen – und ich habe ein Angebot gemacht. Ein einfaches Angebot, kein politisches Manöver: Ich könnte versuchen, die Chicks zu kontaktieren. Nicht, weil ich mich in den Kampf einmischen wollte, sondern weil ich wusste, dass sie die Mittel hatten, schnell und effektiv zu handeln. (//Und weil ihr Chicks ja auch Action steht //)
Und weil ich dachte, dass sie – wie jeder, der sich noch ein wenig Menschlichkeit bewahrt hat – nicht tatenlos zusehen würden, wenn eine Gruppe verzweifelt um ihr Überleben kämpft und von einem übermächtigen Gegner überrannt wird. Und weil ich Leben retten wollte.
Ich wusste nicht, dass es noch andere gab, die unterwegs waren. Ich wusste nicht, dass du Cone und unser gemeinsamer Freund bereits auf den Weg waren. Ich ahnte nichts von den unüberwindbaren Grüben zwischen dir und den Chicks und dass du nicht mehr bereit warst, Seite an Seite mit ihnen zu kämpfen. Aber am Ende bin ich froh, dass die Kräfte doch auf die ein oder andere Art vereint worden sind und dem Angriffe Einhalt gebieten werden konnte. Dass beide Seiten so aufrichtig waren und sich auf den gemeinsamen Feind konzentriert haben, statt die Gunst der Stunde zu nuten und sich gegenseitig ins Knie zu schießen. Es gab viele Verluste zu beklagen und in der Zeit stand unser Camp in Svetlojarsk, so karg es auch war, für alle Beteiligten gleichermaßen offen. Es ist dem Einsatz von euch allen zu verdanken, dass KYS überlebt hat und nun wieder atmen kann. Die kleine Gemeinschaft hat eine Zukunft, weil es Menschen gab, die sich für sie eingesetzt haben, ohne Bedingungen zu stellen. Was davor gewesen ist, ist Geschichte. Ihr beide wisst, wovon ich rede, daher rede ich nicht von Schuld und Sühne, sondern von einem Neubeginn.
Wut, Mistrauen und Überleben
Cone , du sprichst aus Wut und Misstrauen und vielleicht verändert Macht jeden von uns, ob wir es wollen oder nicht. Vielleicht sind die Chicks nicht nicht mehr die Gruppe, die sie einmal waren. Sie sind gewachsen. Vielleicht gibt es Dinge, von denen ich nichts weiß. Ich werde nicht auch nicht behaupten, dass ich die ganze Wahrheit kennen. Aber ich weiß auch: Ohne sie hätten die Menschen, die in dieser Nacht um Hilfe riefen, vielleicht keine zweite Chance bekommen und seit jeher helfen sie Neulingen mit Rat und Tat. Gut möglich, dass das hinter den Wänden des "Hühnerstalls" verborgen bleibt, aber ich treffe viele Leute und weiß, dass es auch diese Seite gibt. Und an eben jenem Abend haben sie geholfen, ohne dies an Bedingungen zu knüpfen oder Gegenleistungen oder Anteile zu verlangen. Am Ende konnte die Gruppe sowie ein Teil ihrer Ausrüstung, der nicht durch die Banditen mutwillig zerstört wurde, gesichert werden. Und das ist der einzige Sieg, der für mich zählt.
Chicks, ihr verteidigt euch, ihr lebt ebenso in einer Welt, in der Überleben harte Arbeit ist. Ihr gebt, aber ihr nehmt auch. Ihr seid nicht die Samariter – ihr habt es selbst gesagt. Wir haben unsere Differenzen, aber das ist natürlich. Ihr seid die Chicks und ich bin ein Samariter. Ich stehe nicht zwischen euch und ich stehe nicht gegen euch – ich gehe einfach einen anderen Weg. Mein Platz ist nicht in der Schlacht, sondern bei denen, die Hilfe brauchen. Mein Herz schlägt für das Leben, nicht für alte Wunden.
Ihr alle habt geholfen. Ihr habt Leben gerettet. Ihr habt Ressourcen zur Verfügung gestellt. Und genau darum geht es mir.
Es geht um Menschenleben
Ich kümmere mich nicht um Machtkämpfe. Ich kümmere mich nicht darum, wer den größten Zaun hat oder wessen Vorräte praller gefüllt sind. Wer wen am besten im Kampf oder aus dem Hinterhalt tötet. Ich kümmere mich um Menschen.
Euch allen ist es zu verdanken, dass KYS in Chernarus heute auf eigenen Beinen stehen kann. Die Gruppe kann atmen, sie kann überleben – weil ihr alle dort wart, um ihnen eine Chance zu geben.
Ich habe meine eigenen Kämpfe hinter mir. Ich weiß, wie es ist, gefoltert und verraten und innerlich zerrissen zu werden und vor dem Nichts zu stehen. Ich weiß, wie es ist, wenn dein Herz so schwer wird, dass du es kaum noch tragen kannst. Und genau deshalb werde ich diesen Wahnsinn nicht befeuern.
Was ist es, das wir hier wirklich verteidigen?
Ist es unser Stolz? Unsere Überzeugung, im Recht zu sein? Unsere Angst, dass der andere uns irgendwann das Gleiche antun könnte?
Auch ich habe meine Schwächen und in Vergangenheit falsche Entscheidungen getroffen, doch gerade darum bin ich es leid. Ich bin es leid, dass jeder Kampf hier nicht um Menschen, sondern um Stolz geführt wird. Ich bin es leid, dass viele nur noch darauf warten, dass der andere fällt. Ich bin es leid, zuzusehen, wie wir uns gegenseitig zerfleischen, während da draußen neue, echte Bedrohungen auf uns warten.
Ich weiß, dass ich nicht jede Angst ausräumen oder jedes Misstrauen beseitigen kann. Ich weiß, dass die Wunden, die wir alle tragen, nicht einfach verheilen – nicht durch Worte, nicht durch Absichten, nicht einmal durch Taten. Aber ich bitte euch, innezuhalten. Nur für einen Moment.
Kämpfen wir, weil wir leben wollen? Weil wir nicht zulassen wollen, dass diese Welt uns zu dem macht, was sie aus uns zu formen versucht?
Ich kann euch nicht sagen, wem ihr trauen sollt. Ich kann euch nicht sagen, wer es wirklich gut meint oder wer nur seinen Vorteil sucht. An den Taten wird man es erkennen. Darum werde ich euch sagen, was ich tun werde:
- Ich werde weiterhin helfen, wenn ich es kann.
- Ich werde weiterhin retten, wen immer ich retten kann.
- Und ich werde nicht zulassen, dass Hass, Misstrauen und Angst das letzte sind, was uns in dieser Welt noch verbindet.
Was die „Samariter von Chernarus“ angeht, wir haben keine Seite. Wir helfen, wenn wir können. Wir retten, wen wir können. Prigorodki bleibt auch weiterhin neutral und ein Zufluchtsort für alle die, die von der Küste kommen und Hilfe benötigen.
Wenn ihr kämpfen wollt – dann kämpft. Aber kämpft für etwas, das größer ist als euer Stolz. Kämpft für Leben, für Hoffnung, für etwas, das es wert ist, gerettet zu werden. Haltet zusammen, baut beispielsweise Tishina wieder auf. Jeder auf seine Weise. Dort gibt es genug Platz für Knabbereien, Bier oder gute Gespräche. Man muss es nur wollen.
Denn wenn wir unsere Menschlichkeit vergessen, wenn wir einander nur noch als Feinde sehen, dann haben wir längst verloren.
Die neue Bedrohung
Ich sprach von einer neuen Bedrohung. Sie ist bereits unterwegs.
Ihr ahnt nicht, was sich da am Rande unserer kleinen beschaulichen Welt Gemeinschaft für ein Sturm zusammenbraut, der bereit ist, mit voller Wucht über uns hereinzubrechen. Die ersten Vorboten sind da, darum haltet die Augen offen. Ich war damals dabei und habe den Wahnsinn gesehen. Er wird wiederkommen, sie werden wiederkommen…. Was rede ich? Sie bereits hier. Still, perfide ziehen sie die Fäden im Hintergrund. Noch halten sie sich bedeckt. Es ist die Ruhe vor dem Sturm.
Darum kann ich nur sagen: Bereitet euch vor und steht zusammen, denn das, was kommt wird jeden von uns fordern und uns an Grenzen bringen.
Sie werden uns einmal mehr die Existenzgrundlage grausam entreißen. Wenn das passiert, legt Misstrauen und Zwietracht bei Seite und vereint euch, denn wir und alle anderen in Chernarus werden euch brauchen.
Nur sollte das Feuer der Feindschaft und Zwietracht weiterhin überhandnehmen, dann verbrennen wir uns am Ende alle die Hände.
Wie heißt es noch? "Am Ende zählt nicht, wer gewonnen hat oder im Recht war. Am Ende zählt nur, wer noch steht."
Und genau dafür, dass am Ende noch möglichst viele aufrecht stehen und sich in die Augen blicken können, kämpfe ich.
In diesem Sinne: Seid wachsam und bleibt am Leben!
Herz-aus-Gold
Samariter von Chernarus