💌 Herzensgrüße vom 11.09.2025 – Zwischen Unverständnis und Echo

Hallo ihr Lieben,
da war er wieder. Ein Tag, der mehr fragen als Antworten brachte. Wie so oft in letzter Zeit.
Manchmal genügte schon ein Blick in die Gesichter der anderen, und man spürte, wie sehr uns diese Welt innerlich zerriss.
Mir fehlen die Worte... und das will etwas heißen.
In der Burg wurde eingebrochen. Man könnte nun sagen "mal wieder", wie damals bei den Angriff durch MISA. Aber dieses Mal waren Burgbewohner und die Kirche von Morthana gleichermaßen betroffen. Ersetzbares Crewmitglied Nr. 371, unsere liebe Sueda, verhielt sich seitdem...merkwürdig. Sie sagte kaum etwas zu den Neuigkeiten, aber ich sah, wie sie mit sich rang.
Fast so, als wusste sie mehr, als sie mir sagen wollte.
Es war ein seltsames Gefühl. Als läge etwas Unausgesprochenes zwischen uns. Es war höchst untypisch für sie, etwas zurückzuhalten und in ihrem Blick konnte ich kurz Unsicherheit und Zweifel aufflackern sehen.
Und dann fielen schnippische Kommentare. „Wenn das der Wille Morthanas war, dann hat die Alte echt Humor...“
Ja, ich verstand inzwischen, dass sie den Erzbischof Nickolus ( Nickel) nicht sonderlich leiden konnte. Nein Wunder, immerhin war sie in der Burg beschossen worden und am Ende hatte die Kirche für die er stand, sie gekidnappt, eingesperrt, hungern lassen und mit Kuru infiziert. Das war keine Reinigung, das war Folter gewesen.
Ich wusste, warum der Einbrecher das getan hatte. Ja, es mochte vieles dafürsprechen, dass die Kirche hinter Suedas Entführung steckte und ich verabscheute und verurteilte diese Tat zutiefst.
Auch jetzt finde ich noch immer keine Worte, um dem Zorn darüber Ausdruck zu verleihen, den ich über diese ganze Sache empfinde und ich wünschte, die Verantwortlichen würden zur Rechenschaft gezogen werden. Aber ich wäre nicht ich, wenn ich diesem Zorn einfach blind hingeben würde. Immer wieder sage ich mir, ich bin kein Richter und erst recht kein Henker. Aber ich bin auch hier um denen eine Stimme zu geben, die sie selbst nicht erheben können. Doch ich wusste auch: Rache hat noch keinen gesund gemacht und Raids und Einbrüche waren etwas, was gegen Suedas Prinzipien war. Sie wusste, dass etwas Falsches aus den vermeintlich richtigen Gründen zu tun es noch lange nicht zu etwas Richtigem machte.
Doch irgendetwas in ihr wirkte zunehmend fremd und damit meinte ich nicht das grässliche Lachen.
Manchmal sah sie mich schweigend an, als hätte sie etwas verschluckt, das nicht heraus durfte.
Der Einbrecher hatte jedenfalls genau gewusst, wie er die Bewohner der Festung treffen konnte. Er wusste, was er tat und er stellte auch sicher, dass die Bewohner am Ende auch wussten, was er getan hatte.
Spuren wurden hinterlassen, damit alle sie sehen. Vieles deutet auf den ehemaligen Kneipenwirt von Krona hin. Ich schüttele den Kopf. Konnte dieses sinnlose Zerstören nicht bitte einfach einmal aufhören?
Wo man hinsah nur aufgebrochene Basen und zerstörte Heime. Ehemalige Freunde, die friedliche Camps heimtückisch überfielen... dieses ganze Chaos musste doch einfach einmal aufhören!
Ich war dort gewesen, im Kloster. Hatte mit dem Erzbischof gesprochen, lange diskutiert über seinen Glauben und die Ansichten der Kirche. Und so sehr ich mit vielem rang – ich glaubte nicht, dass er eine solche Tat befohlen hatte. Warum hätte er uns sonst Informationen über Suedas Entführer zugespielt? Es ergab keinen Sinn.
Darüber hinaus hatte Sueda mir berichtet, dass ihr Entführer einerseits zwar ehrfürchtig vor dem Erzbischof sprach, andererseits aber ihm keinesfalls begegnen wollte.
Welche Geschichte mochte die beiden verbinden und würde ich sie je erfahren?
So oder so: Ich war inzwischen der festen Überzeugung, dass die Kirche mehrere Gesichter hatte. Wenn man genauer darüber nachdachte war das gar nicht so ungewöhnlich und das hatte es in Vergangenheit immer wieder gegeben.
Und während ich in der Enklave der Stille das gütige, verständisvolle Antlitz erblickt hatte, das mir durch eine schwere Zeit geholfen hatte, musste Sueda in eine groteske und grausame Fratze blicken.
Eine, die sie zutiefst gezeichnet hatte.
Es schmerzte, was dort geschehen war. Es tat mir leid um janinesta (Selina) und NiggoB. Um Ikarus_98 (Pascal) und dakel und vor allem um den armen Cable98 (Tom), der keiner Fliege etwas zuleide getan hatte. Es bewahrheitete sich mal wieder: Solche Aktionen trafen am Ende immer die Falschen besonders hart.
Ich hoffte, die Bewohner der Burg würden sich erholen und den Schock abschütteln. Denn das war es, was man in Chernarus tat: Man ging der Gefahr entweder aus dem Weg oder man stellte sich ihr entgegen. Wie sie sich auch immer entscheiden würden, ich hoffe sie konnten es mit erhobenem Haupt tun.
Und vielleicht war das die wichtigste Lehre aus alledem: Niemand war sicher. Umso mehr kam es darauf an, dass wir uns gegenseitig stützen – oder wir würden fallen, einer nach dem anderen.
🚗 Janniks Glückssträhne – und ihr Ende
Auch von Jannnik und den Berezino Boys gab es schlechte Nachrichten. Wieder eine Olga weniger – diesmal allerdings nicht seine Schuld. „Der Senior, Bitwalker, hat sie geschrottet“, sagt er. Und Bitwalker gab es zu.
Doch Jannik wäre nicht Jannik, wenn er nicht sofort wieder Glück gehabt hätte. Ein Humvee fiel ihm quasi in den Schoß. Samt Zündkerze, Kühler und Batterie. Einfach frisch gespawnt an einem Spawnpunkt.
Allerdings war auch in sein Haus eingebrochen worden und man hatte das Schloss ausgetauscht. Aber mit den Berezino Boys holte er sie zurück.
Später wurde dann von Prigorodki aus auf ihn im Humvee geschossen. Er raste die Küstenstraße entlang, fuhr querfeldein – und setzte den Wagen prompt auf einen Stein. Keine Chance für den Humvee. Wie gewonnen, so zerronnen. Wenig später erwischte ihn der Schütze noch zweimal auf dem Berg. Wieder der Typ mit dem pinken Armband, auf den ich mir keinen Reim machen konnte.
Unten im Industriegebiet fielen Schüsse. Cala-j verteidigte sich. Zum Glück gab es keine Verletzte und der Fremde verschwand. Von der Beschreibung hätte es gut ChieFFF sein können, aber das war nur eine Vermutung. Es fiel mir zunehmend schwerer die Leute zu beruhigen und sie an unsere Maxime zu erinnern, nicht zuerst zu schießen.
Und als ob das nicht reichte war nun auch Janniks LKW zerstört worden. Ich glaube ein Unfall, aber ich weiß nichts Genaueres.
Toter Jannik
🔧 Kühlerchaos
Greeny kam später ins Camp und fragte nach einem Kühler. Ich musste enttäuscht den Kopf schütteln. Keine mehr da. Kühler verschwanden derzeit schneller aus unserem Pitstop als Essen aus dem Essenszelt. Jannnik schwörte, er sei unschuldig. „Das war dakel, der einen gebraucht hat und meinen genommen hat. Da hab ich einen aus Prigo genommen...“ Am Ende spielte es keine Rolle. Es gab schlicht keine Kühler am Camp, auch wenn ich am Tag zuvor zwei wieder in die Unterstände gepackt hatte.
🔭 Spacey im Turm
In Elektrozavodsk beobachtete Ersetzbares Crewmitglied Nr. 371 schließlich ItsSniper55. Er stand mit seinem Freund auf dem Turm, baute, grinste – und gab ab und an Schüsse ab. Er warnte mich zwar, sodass ich durch seine Schüsse nicht verunsichert werden würde ( was an sich schon ein feiner Zug war), aber ich wusste dass solche Schüsse Feinde anlocken konnten.
Also sah Sueda nach dem Rechten.
„Genialer Einfall! Stell dich auf einen Holzturm, baller in die Gegend und wundere dich, wenn jemand zurückballert. Das ist Survival für Fortgeschrittene.“
Sie beobachtete die beiden aus einiger Entfernung für einige Zeit. Doch sie verzichtete darauf, ihm eine Lektion zu erteilen. Schlenderte irgendwann entspannt am Camp in Elektrozavodsk vorbei, winkte, verschwand hinter dem Kochhaus.
Am Brunnen kam er ihr dann mit gezogener Waffe entgegen. Sie blieb ruhig, grüßte. „Fast hätt’ ich dich erschossen“, meinte der Juniorbrite, während er ihr seinen Freund vorstellte. Sueda dachte nur: In dem Fall hätte sie seine Basis dem Erdboden gleichgemacht. Gut, wahrscheinlich nicht wirklich. Das ist nicht ihre Art. Aber stillschweigend hätte sie es nie hingenommen – so wenig wie ich damals den Diebstahl meines Rucksacks.
Immerhin: Spacey hat sich gewandelt. Heute wirkt er umgänglicher und ausgeglichener. Vielleicht hat er durch Jannnik wirklich gelernt.
📜 Ein Zettel in der Tasche
Später am Camp griff Ersetzbares Crewmitglied Nr. 371 in ihre Tasche, zog zögerlich ein zerknittertes Stück Papier hervor. Sie starrte es an, als habe sie es fast schon vergessen. Dann sah sie auf mich.
„Was hast du da?“ fragte ich.
„Nur ’nen Zettel…“ murmelte sie.
„Zeig mal.“
Zögerlich gab sie ihn mir. Die Schrift klar, die Worte halbe Schatten:
Inhalt des Zettels
„Manche Last ist zu schwer, um sie allein zu tragen.
Manche Schuld verlangt nach Ausgleich.
Wer etwas aus der Welt schaffen will, wer eine Stimme zum Schweigen bringen will –
hinterlasse deine Spur.
Ein Zeichen genügt. Der Rest folgt.
Kein Name, kein Gesicht.
Nur ein Echo.“
Ich senkte das Blatt. „Und? Was denkst du?“
Sie schnaubte. „Dass er zu viel Zeit mit Codes verbringt, statt Klartext zu reden. Wer schreibt so was und legt’s mir vor die Füße? Mit ’ner Kugel dazu.. ich hab erst gedacht, er will, dass ich mir das Licht ausknipse...hab den Brief erst viel später aufgehoben und gelesen.“
Ich nickte. „Vielleicht will er, dass du wählst.“
„Oder er will nur, dass ich schlechter schlafe...“, murmelte sie trocken.
"Herz, ich beauftrage doch keinen Killer, um Jagd auf die Bischof Corvianus Wirrkopf zu machen. Wenn, dann mach ich das selbst!"
Ich seufzte, faltete den Zettel und reichte ihn zurück. „Dann ist es wohl an anderen zu entscheiden, ob sie dem Pfad der Rache folgen möchten oder nicht.“
Sie sagte nichts weiter und steckte das Papier schweigend zurück in ihre Tasche.
Für den Bruchteil einer Sekunde haderte ich. Es war so einfach.. Manche Schuld verlangt nach Ausgleich. Etwas aus der Welt schaffen... das klang sehr verlockend. Aber nein. Dafür stand ich nicht.
Ich hatte mich nicht so lange dagegen gewehrt, um nun nachzugeben. Ich wusste, ich durfte die Gefühle nicht unterdrücken. Trauer, Hass, Wut... sie waren da. Sie waren real. Sie gehörten zu mir. Aber ich würde bei ihnen nicht stehen bleiben. Diese Gefühle waren ein Teil von mir, aber sie bestimmten nicht, wer ich war.
🎣Angeln mit Exildor und Whiskey
Am Ende des Tages kam auch noch Exildor am Camp vorbei und grüßte freundlich. Sueda war gerade wieder in eines ihrer unkontrollierten Lachanfälle verfallen, doch er ließ sich davon nicht beirren. Er sagte nur, er wisse Bescheid – und anstatt zu schießen, nahm er es hin.
Schließlich gingen die beiden gemeinsam angeln, denn unsere Vorräte waren fast aufgebraucht. Mitten beim Angeln stieß WhiskeyMixer dazu und half beim Transport und später beim Braten der Fische.
So wurde es – wider Erwarten – ein schöner, entspannter Abend. Trotz Suedas Lachen, trotz all der Schatten, die uns umgaben. Und für einen kurzen Moment fühlte es sich an, als wäre doch noch ein Stück Normalität möglich in Chernarus. Dafür war ich unendlich dankbar.
Besuch von Exildor und Whiskey
🌅 Zum Schluss
Zwischen Einbrüchen, zerstören Fahrzeugen, Misstrauen und rätselhaften Botschaften bleibt für mich nur eines klar: Wir leben auf einem Schachbrett, auf dem die Figuren selten wissen, wer oder was sie bewegt.
Und doch versuche ich, meinen Weg zu gehen – mit Herz, nicht mit Hass.
Passt auf euch auf.
Und bleibt am Leben.
gez.
Herz-Aus-Gold 💛
//OOC: E.C.H.O. meint es nach eigenen Angaben mit dem Zettel ernst...
Er nimmt Aufträge entgegen und das soll ich euch OOC ausrichten.
Ihr wisst, wie ihr ihn kontaktieren könnt.