Stay alive and listen...
...der Samariter Wochenbericht vom 09.09.2024 bis 15.09.2024 (37/2024)
09.09.2024
Der Tag beginnt mit schlechten Nachrichten aus Prigorodki: Unsere Fahne wurde in der Nacht erneut entwendet und sogar ein Unterstand abgebaut. Der Schaden wurde behoben und der Unterstand ersetzt. Während einer Inspektion in Chernogorsk fällt auf, dass die Tore unserer Nachbarn offen stehen und sämtliche Zäune sowie Zelte fehlten. Einzig ein LKW war noch vorhanden, den ich sicherheitshalber in den Norden bringen wollte, zwecks Übergabe. Unterwegs begegnete ich Drock in einem gelben Sarka mit roter Tür, doch die Mission hatte Vorrang. Leider war der Kontakt im Norden nicht anzutreffen und nach einem Schlenker über einige Küstenorte endete die Fahrt mit einem Totalverlust des LKW durch einen Unfall. Glücklicherweise wurde niemand verletzt, aber der LKW bekommt nun ein neues Leben irgendwo in Chernarus geschenkt. Möge er dem Finder mehr Glück bringen als unseren Nachbarn.
10.09.2024
Die Unsicherheit in Prigorodki hält an. Jammet und Pinky beobachten einen Überlebenden, der die Nacht im Kochhaus verbracht und sich dort Essen zubereitet hat. Noch ehe sie Kontakt aufnehmen können, bricht der Fremde auf und wird unerwartet vor einer Blechhütte erschossen. Kurze Zeit später wurde auch der Täter seinerseits erwischt. Es scheint, als haben es mehrere Leute darauf abgesehen, hier Schießübungen zu veranstalten… jedenfalls werden die beiden Leichen von meinen Teamkollegen sorgsam bestattet, als die Gefahr vorbei ist. Mögen sie in Frieden ruhen.
11.09.2024
Gestranded in Solnichniy nach dem LKW-Unfall setze ich meinen Fußweg nach Prigorodki fort. Keine weiteren Vorkommnisse.
12.09.2024
Eine Serie von Vorfällen, darunter der Diebstahl meines roten Sarkas sowie ein nächtlicher Raid, sorgen für angespannte Stimmuuung (Kleiner Scherz 😉). Besonders beunruhigend ist der Verlust von wertvollem Material und Ausrüstung, aber der Täter meldet sich und bietet an das Auto zurückzubringen. Überaus Löblich! Es scheint, als habe er bemerkt, dass es sich um eines unserer Einsatzfahrzeuge handelte und hat daraufhin beschlossen, uns das Auto wieder zurückzugeben. Es gibt doch noch Menschen mit Mitgefühl in dieser Welt..
Aber noch in dem Augenblick, als er sich bei mir meldet, ahne ich, dass er oder das Auto - vielleicht auch beide - den Weg zurück nicht überleben wird. Und tatsächlich: Aufgrund eines Fahrfehlers landet der rote Sarka komplett mit vollem Kofferraum und dem Dieb im Meer. Tragisch, aber irgendwie auch Karma.
Die schlechten Nachrichten reißen nicht ab. Im Camp hat jemand mit Samenkörnern die Botschaften „DIE“ und „HELL“ gelegt. Das sind klare Worte. Wirklich reizende Nachbarschaft… wir hinterlassen stattdessen ein Kunstwerk in Form eines Herzes aus Samenkörnern.
13.09.2024
Angesichts der wiederholten Diebstähle unserer Fahne entscheiden wir uns für die Einführung einer "portablen Fahne". Der Tag wird genutzt, um die Lager in Berezino und Nizhnoye zu überprüfen und aufzufüllen. Stimmuuung berichtet ebenfalls von einer Gefahrenlage in seinem Wirkungskreis, was die angespannte Lage weiter verdeutlicht.
14.09.2024
Es häufen sich die Berichte von Vandalismus an anderen Orten. Von zerschossenen Autos, Fässern und was weiß ich nicht alles ist die Rede. Kanu meldet eine Leiche in der Nähe des Rohbaus. Weiblich und bis auf die Unterwäsche bekleidet. Und das, während Pinky in der Nähe des Lagers war, baer er muss die Person gerade verpasst haben. Was wohl mit dem Bambi passiert ist? War es wieder einer der Scharfschützen?
Bei näherer Betrachtung sieht es jedoch eher nach Selbstmord aus. Das Bein ist unnatürlich angewinkelt und die Person muss vom Rohbau gefallen sein. Aber warum trug die Leiche dann keine Kleidung? Normalerweise entkleidet man sich nicht vor einem Sprung vom Rohbau... alles wirklich sehr eigenartig und noch kommen wir zu keinem wirklichen Schluss, außer weiterhin besonders vorsichtig zu sein.
Aber etwas Gutes hat der Tag: Stimmuuung hat einen neuen roten Sarka gefunden und ihn uns freundlicherweise überlassen. Ich hole das Autp vom Treffpunkt ab und bringe es zurück in ein hoffentlich sicheres Versteck und ein neues Leben als Einsatzmobil. Möge es uns noch viele hilfreiche Dienste erleichtert und wir danken für die Spende.
Die Camps in Berezino und Nizhnoye werden aufgefüllt. Es tut gut zu sehen, dass auch trotz unserer Abwesenheit dort ab und an Essen vorbeigebracht wird. Sogar Felder sind angelegt worden.
Danke an die unbekannte Person! Abschließend folgt wieder der Heimweg.
15.09.2024
Trotz der gewachsenen Herausforderungen setzen wir unsere Hilfsmissionen fort. Während wir die Lager bestücken, werden weitere Nachrichten und Zeichen hinterlassen, die unsere Wachsamkeit fordern. Die Botschaft ist eindeutig: „Give up!“
Aber das ist keine Option. So geht alles streng weiter nach Plan und mit nochmals erhöhter Vorsicht.
Tja und dann gab es noch eine Lobeshymne auf Hüte in Form von „HATS“ mit zwei schwarzen Cobwoy-Hüten in einem Zelt. Scheint, als hätten da wirklich einige zu viel Langeweile oder wollten und einfach etwas unterhalten.
Hikaru entdeckt etwas während ihrer Schicht etwas später erneut eine Spur aus Kleidungsstücken, die aber kein bestimmtes Ziel zu haben scheint. Pflichtbewusst wird das Kunstwerk dokumentiert und dann anschließend aufgeräumt.
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Trotz wiederholter Rückschläge und Bedrohungen bleibt unser Engagement für die Hilfe und Unterstützung der Überlebenden in Chernarus stark. Passt auf euch auf, lasst besonders an den Camps eine gesunde Vorsicht walten und bleibt am Leben!
In diesem Sinne: Stay alive and keep listening...
gez.
~Herz-Aus-Gold