💌 Herzensgrüße vom 17.04.2025 – Zwischen Mitgefühl und Konsequenzen
Hallo ihr Lieben,
Die Samariter von Chernarus stehen stets für Menschlichkeit. Für ein offenes Ohr, für Hilfe ohne Gegenleistung – für Prinzipien in einer Welt, die kaum noch welche kennt. Doch an diesem Tag musste ich erkennen, dass Prinzipien nicht bedeuten, schutzlos zu sein. Auch ein Samariter darf – nein, muss – sich manchmal wehren. Und genau das tat ich heute. Aber mal wieder alles der Reihe nach.
🪓Vereitelter Einbruchsversuch in Prigorodki
Der Tag begann recht unspektakulär: NiggoB und janinesta (Selina) suchten nach einer LKW-Batterie, was Niggo nach Prigorodki führte. Auf dem Weg dorthin entdeckte er bei Kamyshovo ein totes Bambi.
Wer es war, blieb ungeklärt.
Im Camp hörte Greeny plötzlich verdächtige Klopfgeräusche – und erwischte einen Fremden auf frischer Tat, wie er mit einer Spitzhacke versuchte, sich zur Fahne durchzubuddeln. Greeny stellte sich ruhig hinter ihn und fragte trocken: „Klappt’s?“ Der Mann, sichtlich ertappt, schüttelte den Kopf. Greeny reagierte besonnen, aber bestimmt. Er bedeutete ihm die Hände zu heben, fesselte ihn und begann ein aufklärendes Gespräch über Respekt und Eigentum. Dabei machte er aber auch kein Geheimnis daraus, dass er ihm liebend gern die Beine gebrochen hätte.
Schließlich stellte sich der Eindringling als Atze vor.
Niggo und Sueda kamen hinzu. Besonders Sueda war außer sich: Sie erkannte Atze von der gestrigen Begegnung in Berezino wieder – als Kanu, Pinky, Jammet und Greeny zwei Bambis versorgt hatten und Wortfetzen wie "Ja, aber ich habe keine Waffe" gefallen waren. Ihnen konnte man ihrer Ansicht nach nicht weiter trauen, als sie sie werfen konnte.
Mit harschen Worten machte sie ihm klar, was sie von seinem Verhalten hielt und sprach auf offen aus, dass sie sich sicher war, dass einer von ihnen die Teddybären am Vortag durchwühlt und auf den Boden geworfen und sich die Taschen mit Pasteten vollgestopft hatte. Atze verneinte, aber Sueda wollte nichts davon hören. Sie war sich sicher. Punkt.
Greeny warf Atze außerdem vor, ungewöhnlich viele Medikamente eingesteckt zu haben. Erst langsam fiel bei ihm der Groschen, dass er da gerade tatsächlich versucht hatte, in ein offen zugängliches Camp der Samariter einzubrechen, die ihn noch am Tag zuvor ausgestattet hatten. Mit einer Mischung aus amüsiertem Lachen und Verlegenheit war er den dreien jedoch hilflos ausgeliefert und für's Protokoll: Auch wenn die Samariter prinzipiell friedlich sind, so war leider keiner von ihnen persönlich anwesend. Niggo war ein guter Freund, Greeny die helfende Hand und Sueda... naja Sueda war eben Sueda. Und zur Zeit überaus launisch und mit keinem Funken Verständis für Ausflüchte wie "Hab ich nicht gewusst", "ich bin neu..." und "ich wollte nur schauen." Auch sein "Ich kämpfe höchstens gegen Zombies, nicht gegen Menschen" nahm sie ihm nicht eine Sekunde lang ab. Aber alle Anwesenden blieben jedoch fair und am Ende musste Atze als Wiedergutmachung vier Stöcke sammeln und ins Camp bringen. Unter Aufsicht erfüllte er die Aufgabe – und wurde dann in die Freiheit enlassen. Gebrochen haben sie ihm auch nichts und sogar seine Nägel konnte er behalten.
Was das der "Stress", den Fabiarn mir seitens seiner Teammitglieder angekündigt hatte? Als Niggo und Greeny mir die Geschichte erzählten, war ich mir sicher, dass wir nochmals von ihnen hören würden. Ich ahne nicht, wie recht ich damit behalten sollte.
📜 Seltsame Zeichen und vertraute Gesichter
Am Camp wurde später eine kryptische Nachricht gefunden. Wer sie verfasst hatte, blieb unklar – aber sie ließ die Gemüter unruhig zurück.
Ich selbst war währenddessen in Berezino, wo ich zwei bekannte Gestalten beobachtete – vermutlich die Berezino-Boys. Sie trieben sich wieder in der Nähe ihrer alten Base herum. Ich erinnerte mich noch gut an den Diebstahl unseres blauen Gunters… Unruhe machte sich breit, aber ich ließ sie in Ruhe ihrer Arbeit nachgehen, blieb aber vorsichtig auf Abstand. Etwas später traf ich Cala-j in Berezino und wir beobachteten gemeinsam, aber außer gelegentlichen Schüssen aus der Richtung von Riffy gab es keine Vorkommnisse.
🎣 Angriff in Solnichniy – Frieden im Herzen, aber Pfeile im Köcher
In Solnichniy hatte ich in Ruhe geangelt und wollte die Fische gerade im Kochhaus braten, als plötzlich ein Fremder am Fenster auftauchte – und ohne Vorwarnung das Feuer eröffnete. Ich stürmte panisch mit meiner Armbrust in der Hand nach draußen, direkt in die Arme seines Begleiters. Auch er schoss. Ich rief noch: „Hey, was soll das?!“, doch dann wurde alles schwarz.
Meine Plattenweste, die ich von Jay bekommen hatte, rettete mir das Leben. Benommen schleppte ich mich in Deckung. Kurze Zeit später sah ich einen der Angreifer. Ich zielte. Schoss. Traf.
Als ich mich etwas gesammelt hatte, kam Black Lion zur Unterstützung. Dann tauchte der zweite Angreifer wieder auf – ich war schneller. „Hände hoch“, rief ich, und er gehorchte überraschenderweise.
Es war… Atze!
Schon wieder.
Seine Worte hallten in meinem Kopf nach. "Ich kämpfe höchstens gegen Zombies, nicht gegen Menschen." Von wegen! Wobei... ein Kampf wäre das nicht geworden. Mehr ein Abschlachten, denn ich war vor dem Feuer praktisch wehrlos. Hätte ich nicht auf meine Umgebung geachtet und ihn hinter dem Fenster vorbeischleichen sehen, wäre die Sache ganz anders ausgegangen.
Ich war wütend und zitterte, als ich ihn mit seiner Aktion und den Schüssen auf mich konfrontierte. Er versprach Besserung und sagte er würde nicht mehr auf mich schießen. Ich glaubte ihm nicht – ließ ihn aber ziehen. Während unserers Gesprächs – mit fester Stimme, aber klopfendem Herzen– hatte sich etwas am Rande meines Sichfelds bewegt. Nur ein Schatten, kaum sichtbar durch den leichten Nebel, der über Solnichniy hing. Ich sah ihn aus dem Augenwinkel – dachte, es sei ein Zombie. Also schoss ich. Ohne zu zögern. Es war ein Reflex. Reine Routine. "Ich mach mal kurz den Zombie weg...", sagte ich meinem Gegenüber, Der Bolzen zischte, das Ziel sackte lautlos zusammen. Lautlos.
Genau das war das Problem. Zombies haben die Angewohnheit, ein letztes Stöhnen von sich zu geben, wenn sie sterben. Doch das blieb aus. Erst später erkannte ich: Es war kein Untoter. Kein lebloses Ding. Es war ein Mensch. Vermutlich Atzes Freund, der sich an uns heranschleichen wollte. Gutes hatte er sicher nicht im Schilde, aber trotzdem... Ich habe geschossen. Ich habe getroffen. Und ich habe einen Menschen getötet, während ich versuchte, einem anderen einen Weg aus der Gewalt zu zeigen. Was für ein Widerspruch, was für eine Ironie des Schicksals.
Und jetzt? Jetzt frage ich mich, wie oft ich in dieser Welt noch falsch liegen werden, wie oft ich noch schießen werden, bevor ich wirklich hinschaue.
Zwei Leben an einem Tag. Zwei Entscheidungen. Zwei Schatten auf meinem Gewissen.
Und doch… ich hatte nur überlebt, weil ich mich gewehrt hatte. Oder?
🇨🇭 Angriff auf die Schweizergarde
Kaum war etwas Ruhe eingekehrt, meldete sich die Schweizergarde. Ihr Außenposten war unter Beschuss – von MISA. Ich alarmierte El Patron, die sofort zur Hilfe eilten. Die Garde verteidigte sich tapfer und eliminierte drei Angreifer. Zwei weitere wurden von El Patron ausgeschaltet.
Ich übernahm die Rolle des Taxis – brachte Gefallene, Helfer, sogar ein Migtlied von MISA in sichere Zonen nahe dem Kampfgebiet. Unterwegs traf ich Rob und seine Gefährtin Misa am Brunnen.
Sie wirkte freundlich, aber ob sie wusste, was da draußen im Namen ihres Namens geschah?
Jedenfalls feierten die beiden Gruppen ihren Sieg entsprechend und sendeten eine internationale kommunikative Gegegner an die Erpresser:
🔥 Feuer, Fackeln, Fürsorge
In Berezino beobachtete Sueda schließlich noch drei Bambis – einer zeigte den anderen, wie man eine Fackel bastelt. Einfach so. Einfach mitten in der verlassenen Stadt.
Ein leiser Moment der Hoffnung inmitten des Chaos.
Bert [CIA] hatte ebenfalls einen dieser leisen Momente: In der Nähe der Rostigen Axt traf er auf einen Überlebenden, der um Hilfe bat ("Ich brauch etwas zum Überleben! Wasser wär nicht schlecht."). Bert reagierte prompt: Er warf ihm eine Wasserflasche über den Zaun. Unkompliziert. Hilfreich. Bert eben.
🚗 Wieder Kämpfe – und ein rettender Kühler
Ein zweiter Angriff von MISA auf die Garde folgte. Ich fuhr erneut als TAxi los, holte Leute ab, brachte sie in die Nähe der tobenden Schlach. Dann, auf der Rückfahrt, mein zweiter Unfall. Zum Glück hatte ich den Kühler, den El Patron mir zuvor überlassen hatte. Eigentlich hatte ich ihn gar nciht annehmen wollen, aber die Jungs hatten darauf bestanden und jetzt war ich in der Tat sehr dankbar dafür.
Müde, erschöpft und innerlich zerrissen erreichte ich schließlich die rostige Axt. Ich lud nichts mehr aus, ich fiel einfach nur in mein provisorisches Bett.
Auch die Schweizergarde, El Patron und MISA schienen erschöpft und ließen die Waffen für den Tag ruhen.
💭 Ein letzter Gedanke
Ich habe lange geglaubt, Neutralität sei ein Schild, das mich schützen würde.
Dass es genügt, Gutes zu tun, um dem Bösen standzuhalten.
Aber was, wenn das Böse dir direkt ins Gesicht sieht und lacht?
Was, wenn es die Hand beißt, die es füttert, und dir das Lächeln stiehlt?
Ich will niemandem schaden. Ich will niemanden richten.
Aber wenn ich zulasse, dass man auf mich schießt, mich jagt, mich tötet –
wie kann ich dann noch für die einstehen, die keinen Schutz haben?
Vielleicht war es falsch. Vielleicht war es richtig.
Ich weiß nur: Es war notwendig.
Und ich hoffe, dass ich am Ende all das nicht vergesse, was mich zu dem gemacht hat, was ich bin.
Ein Herz aus Gold.
Mit Rissen.
Aber es schlägt noch.
Bleibt wachsam – und am Leben.
gez.
Herz-aus-Gold 💛