💌 Herzensgrüße vom 19.07.2025 – Zwischen Zorn, Zufall und Zweifel
Hallo ihr Lieben,
es gibt Tage, an denen sich das Chaos wie ein Netz über alles legt. Tage, an denen alles gleichzeitig zu brennen scheint. Und manchmal – so paradox das klingen mag – braucht es nur einen LKW, um all das sichtbar zu machen...
🚛 Der verlorene LKW – ein Handel, ein Tod, ein Rätsel
Die Berezino Boys hatten am Vortag gemeinsam mit Ersetzbares Crewmitglied Nr. 371 einen LKW aus der Enklave der Stille gerettet. Der Plan war, ihn an NiggoB zu übergeben, damit er diesen wieder der Kirche überbringen konnte. Doch noch während NiggoB und Pascal (Ikarus) mit dem Fahrzeug voller Baumaterialien für eine neue Zukunft unterwegs waren, wurde in Elektrozavodsk das Unvorstellbare wahr: Ein Überfall.
NiggoB war sofort tot. Pascal, überrumpelt, suchte noch den Täter – aber der LKW setzte sich längst in Bewegung, davongetragen von fremden Händen. Die Banana Ops rückten aus, riegelten das Gebiet weiträumig ab – doch vergebens. Der Täter blieb verschwunden und anonym. Lediglich ein paar ungewöhnliche Zombiesichtungen ließen vermuten, dass der Weg nach Norden führte.
Ich war fassungslos. So viel Hoffnung in ein Fahrzeug gelegt – und dann zerschlagen in Sekunden.
🌲 Irinas Mut – verborgen in den Zweigen
Und dann… kam Irina Zamenova in Spiel. Ihr wisst noch? Das stille Mäuschen, das man oft übersah, aber nie unterschätzen sollte. Nachdem sie nach dem Angriff auf die Kirche zufällig in Gorka gelandet war und dort bei den Aufräumarbeiten halft, wollte sie weiter in Richtung Osten ziehen. Auf ihrem Weg von Gorka nach Dubrovka entdeckte sie – wie durch göttliche Ironie – ausgerechnet den LKW. Und seinen Entführer.
Versteckt in einer Tanne, zitternd vor Angst, wagte sie nicht zu atmen. Ein weiterer Überlebende – voll ausgerüstet, mit gezogener Waffe – rannte direkt an ihr vorbei. Er zögerte. Schaute. Und rannte weiter.
Irina überlebte. Er hatte sie nicht gesehen. Und sie beobachtete weiter: Zwei bewaffnete Männer stiegen in den LKW und fuhren los. Sie nahm die Verfolgung auf – ein Spiel aus Schatten und Flüstern, bis auf Höhe Tishina.
🌾 Irinas Eingriff - Durch den Kugelhagel
In Tishina machte sie kurz halt im Community-Dorf. Dort standen noch Unterstände, die Cable98 (Tom) liebevoll gebaut hatte. Irina Zamenova pflanzte etwas ein – als wolle sie sich selbst daran erinnern, dass auch inmitten der Jagd noch Leben möglich war.
Doch dann: Schüsse aus Richtung Severograd.
Wie ich später erfuhr, hatte Zeberion die Verfolgung des LKW aufgenommen – mit seinem Auto. Er hatte auf den LKW geschossen, Reifen zerstört, den Gegner somit gebremst. In Severograd kam es zur Schlacht. Die Banana Ops stürmten das Gebiet. Pascal kam dazu.
🎯 Irinas Flucht - und eine unbequeme eine Wahrheit
Irina Zamenova näherte sich vorsichtig dem Gebiet. Eigentlich wollte sie weglaufen und nichts damit zu tun haben. Aber irgendwie fühlte sie sich verpflichtet zu helfen. So schlich sie sich vorsichtig zum LKW. Dann Schüsse auf sie. Sie wich aus, die Banana OPs hatten den Schützen ausfindig gemacht und reagierten schnell: Sie neutralisierten den Schützen.
Ein Toter lag beim LKW am Boden – schwarze Armbinde. Vermutlich von NiggoB s Leiche. Man hatte sie ihm geraubt. Wieder ein Angriff unter falscher Flagge?
Irina Zamenova , wie im Rausch, half Zeberion den LKW wieder flott zu machen und stieg ein, Sie trat das Gaspedal durch und brachte den LKW zur neuen Bleibe der Kirche.
Während dort gejubelt wurde, tobte der Kampf in Severograd weiter. Autos gingen verloren, Menschen starben.
Wer genau hinter dem Angriff steckte, blieb weiterhin unklar. Manche sprachen von weißen Armbinden, andere von gelben. Falsche Flaggen wohin das Auge reichte, aber laut den Banana OPs war die Sache klar: MISA hatte versucht, sich den LKW zu nehmen und war aber zurückgedrängt worden. Beweise gab es jedoch nicht, aber für sie jede Menge Indizien.
Sie hatten den LKW zurückerobert, aber der Preis war hoch gewesen - viellleicht viel zu hoch und mir wurde klar, dass die Kirche nun nicht nur bei NiggoB und den Berezino Boys, sondern auch den Banana OPs in der Schuld stand.
🚙 Hilfslieferung unter Beschuss – Wenn Vertrauen versagt
Dann kam die Nachricht, die mir das Herz zusammenschnürte: Jammet und Black Lion wurden in Solnichniy beschossen. Im Auto. Bei einer Hilfslieferung. Sie hatten keine Chance gehabt.
Black Lion wachte unweit davon am Strand auf, lief mit erhobenen Händen auf die Täter zu, versuchte zu erklären – Er sei Samariter, kein Feind – aber sein Gegenüber? Definitiv nicht bereit für einen Dialog. Es war so einfach gewesen... man hätte kurz innehalten können. Reden, die Sache klären. Stattdessen wurde er überfahren. Eiskalt.
Er starb erneut und litt unter diesem Vertrauensbruch. Eine Tür war zugeschlagen worde.
Weiße Armbinden. Weinrote Olga.
Ich schluckte und schrieb (MISA) ROB. Vielleicht war es ein Missverständnis, vielleicht ein Missbrauch ihrer Armbinden. Vielleicht aber auch... nicht.
Und dann waren meine Gedanken wieder bei HC_GraveDigger s Teamkollegen, der ebenfalls ohne Vorwarnung eiskalt überfahren worden war an der Küste.
🎭 Befindlichkeiten
Zeit zu trauern hatte ich kaum, denn dann kam die nächste traurige Nachricht: jayphiiyo und Olga2667, die sich ehrenamtlich für die Verteidigung des Camps einsetzen wollten starben bei Balota. Ich versuchte zwischen ihnen und dem Schützen zu vermitteln, ihre Sachen zu sichern. Doch es misslang und meine guten Absichten kehrten sich bald ins Gegenteil. Das Vertrauen zwischen den Parteien und auch zu mir war erschüttert worden. Wem konnte man noch trauen? Jeder drohte in Notwehr zu schießen.
Wie sollte so Frieden in Prigorodki möglich sein?
Als ich sie später wieder am Camp sah, bat ich sie, ihre grünen Armbinden abzulegen, die sie sich aus ein paar alten Regenmänteln angefertigt hatten. Zu groß die Gefahr, dass sie mit den Berezino Boys verwechselt wurden und die Jungs hatten auch geschworen, auf grüne Armbinden zu schießen. Ihre Farbe war zu häufig für Angriffe missbraucht worden. Jüngst ja auch am Vortag. Ob der Schütze von gestern etwas mit den beiden zu tun hatte? Ich verwarf den Gedanken wieder. Das würde jayphiiyo nicht tun und sie hatte sich ja der Jagd nach den "Bösen Buben" verschrieben.
Die Lage war verzwischt.
Weiter im Osten gerieten durch die Attacken auch die Berezino Boys in Alarmbereitschaft. Fast hätte es Friendly Fire gegeben – HC_GraveDigger wollte helfen und stand plötzlich unter ihrem Beschuss. Aber zum Glück wurde der Fehler erkannt und es kam zu keinem Schaden.
Und dann wurde sogar in Prigorodki geschossen – auf eine weinrote Olga, direkt aus der Nähe des Camps. Die Schützen, die auch Black Lion und Jammet auf dem Gewissen hatten?
Die Fahrer trugen weiße Armbinden, waren wütend.
Alles sah so aus, als würden sich die Samariter an den Tätern rächen wollen und hatten daher das Feuer eröffnet. Die wahren Täter? Verschwunden. Wie so oft.
Wieder schrieb ich (MISA) ROB und versuchte die Dinge zu erklären. Dass die Schüsse nicht von uns ausgegangen waren. Dass wir nicht in Geiselhaft genommen werden sollten und er bitte die Camps weiterhin respektieren solle. Aber in mir nagten weitere Fragen. Waren es Jay und Olga gewesen oder jemand ganz anderes?
Jedenfalls dauerte es eine Weile, bis die Schüsse in Prigorodki verstummten.
Die Fahrer der weinroten Olga beobachteten das Lager genau und schirmten das Gebiet auf der Suche nach dem Täter ab. Ich traute mich kaum nach draußen. Wie viele unbescholtene Bambis im Kugelhagel fielen, kann ich nicht sagen. War vermutlich auch besser so.
Jammet, Black Lion und Pinky beobachteten alles aus sicherer Entfernung. Am Ende zogen Fahrer mit ihrer weinroten Olga wieder ab und es kehrte wieder Ruhe am Camp ein.
🕊️ Der tiefe Fall einer Diskussion – Herz und der Erzbischof
Abends suchte ich den Austausch mit Erzbischof Nickel. Ich erkundige mich, ob der LKW heil angekommen war. Durch die aktuelle Diskussion um Schuld und Verantwortung im Zusammenhang mit dem Anschlag auf meine Samariterkollegen sprach ich ihn jedoch auch um die Entschädigung für das überfahrenes Bambi an. Ein Versprechen, das aus meiner Sicht bisher unerfüllt geblieben war.
Ein Dialog voller gegensätze entspann sich.
Ich sprach von Geste, er von Struktur.
Ich bat um Erinnerung, er verwies auf interne Wege.
Ich fragte nicht nach Schuld. Nur nach Würde. Doch die Kirche wollte sich nicht öffentlich äußern. Oder zumindest noch nicht.
Geduld und Verständnis waren hier wieder die Punkte, aber der Erzbischof machte mir unmissverständlich klar, dass ich viel zu wenig über ihren Glauben wusste, um mir ein Urteil anmaßen zu dürfen. Vielleicht hatte er Recht, aber welche Kenntnisse brauchte es, um menschlich zu sein und Mitgefühl zu empfinden?
Ich beschloss, die Diskussion auf sich beruhen zu lassen, aber mich nun wirklich einmal genauer mit seinem Glauben zu befassen. Vielleicht war das der Schlüssel zum Verständnis und zur gegenseitigen Akzeptanz.
🌘 Zum Schluss...
...war ich müde. Voll von Fragen, aber dafür leer an Antworten.
Manche Tage reißen einen tiefer hinab als jeder Schuss. Nicht wegen der Wunden – sondern weil man merkt, wie weit entfernt manche Herzen längst voneinander schlagen.
Und doch hoffe ich weiter.
Denn irgendwo dort draußen sitzt vielleicht wieder jemand zitternd in einer Tanne – und hat mehr Mut, als wir alle zusammen.
Bleibt wachsam.
Bleibt menschlich und passt auf euch auf.
Und vor allen Dingen: Bleibt am Leben.
gez.
Herz-aus-Gold 💛