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der Morgen begann mit einer Nachricht aus Prigorodki, die mich aufatmen und gleichzeitig aufseufzen ließ. Wieder einmal war das Camp verwüstet worden. Dieses Mal lagen Gegenstände bis auf die Straße verteilt, wie mir janinesta (Selina) über Funk mitteilte – darunter auch ein Stromgenerator. Ich fragte mich, ob es jener war, der in Silas' kleinem Verschlag gelagert worden war. Sie sicherte ihn, räumte alles wieder dorthin, wo es hingehörte. Ordnung bewahren – in einer Welt, die zu oft ins Chaos kippt.
Von Svetlojarsk aus machte ich mich auf den Weg nach Berezino, um Autoteile zu holen. Es fehlte mir noch ein Brenner für den Motor sowie ein Kühler. Zum Glück sicherten mir die Berezino-Boys zu, mir auszuhelfen. Dort angekommen wurde Jannik offiziell in die Reihen der Berezino-Boys aufgenommen. Ich freute mich – ehrlich und aufrichtig. Er war einer von ihnen geworden.
Ich nahm mir den Kühler, redete kurz mit Bitwalker und Bitwanted.
In Svetlojarsk reparierte ich schließlich den beschädigten Gunter von John, der noch immer auf seinen Freund wartete.
John war schwach, stöhnte fürchterlich und litt offenbar an Wundbrand. Er wollte schon aufgeben, aber ich ließ das nicht zu. Es gibt Dinge, mit denen ich leben kann – aber jemanden aufgeben gehört nicht dazu.
Ich überzeugte ihn davon, dass es am Camp in Berezino Medikamente gab und wir schnell dorthin fahren sollten. Also ging es los im Eiltempo. Ein Wettlauf gegen die Zeit, denn John ging es immer schlechter.
Am Camp angekommen begannen wir sofort mit der Behandlung und bald fühlte er sich in der tat besser.
Als er kuriert war, hatte er einen ungewöhnlichen Wunsch: Ich sollte den Gunter ("TREUE 2.0") behalten.
"It's best if you keep it."
Verstecken.
Auf ihn aufpassen.
Er wollte auf seinen Freund warten.
Ich nickte nur. In meinen Augen lag Dankbarkeit, aber auch Verantwortung für das zurückerhaltene Fahrzeug.
In Prigorodki kehrte kurz so etwas wie Alltag ein. Greeny, Davos und Hoernchen kamen vorbei und brachten ein Zelt für das Camp in Nizhnoye mit.
NiggoB und janinesta (Selina) trafen ebenfalls ein. Während sie Holz sammelten, gab ich janinesta (Selina) als Tausch etwas Leder für ihre Unterstände. Ihre Freude war so überschwänglich, dass sie – kein Scherz – beinahe abhob wie ein Helikopter. Es war einer dieser absurden, fast komischen Momente, die einem in der Apokalypse seltsam kostbar vorkommen. Bodycam-Aufnahmen folgen demnächst.
Zusammen mit Ersetzbares Crewmitglied Nr. 371 ging es ans Angeln. NiggoB s Gunter „Herbert“ bekam währenddessen einen geschützten Platz im Autozelt – ein kleiner, wohlverdienter Rastplatz für einen großen Helfer auf vier Rädern.
Tja und ich fuhr mit dem roten Gunter wieder in Richtung Süden.
Als es hell wurde, fuhren janinesta (Selina), NiggoB und ich nach Elektrozavodsk und bauten ein Zelt vor dem Kochhaus auf. Auf dem Rückweg legte ich ein paar Kleinigkeiten in die Kiste des Miesen Peter beim Krankenhaus von Chernogorsk – ein Hut, ein paar Handschuhe, Snacks. Dinge, die vielleicht jemandem etwas bedeuten...
Später wurde @Niggos Basis angegriffen – @dakel fiel einer Sprengfalle zum Opfer. Ich begegnete Jammet in der Klinik, wir liefen zurück nach Prigorodki. Ich übergab Silas eine blaue Sanitäterjacke. Sie stand ihm gut, doch er legte sie schweigend wieder ab. Vielleicht passte sie nicht zu dem, was in ihm vorging. Ich respektierte das und schätzte den Versuch.
Jammet und ich fanden kein Fass – nur ein stilles, namenloses Bambi. Wie viele Schicksale bleiben in dieser Welt ungesagt?
Jammet verabschiedete sich zur Nacht. Ich aber blieb und fuhr zurück nach Berezino.
Dort entdeckte ich ein totes Bambi vor der Polizeistation. Ohne Schuhe, mit einer Bandage in der Hand.
Sehr mysterios.
Ich gedachte der armen Seele.
Am Camp schlichen zwei Gestalten durch die Dunkelheit. Ich sah sie, doch ich sagte nichts.
Ich blieb im Schatten. Ich beobachtete.
Dann – ein Zombie, tot, wie zufällig abgelegt.
Ein Geräusch.
Dann zwei Männer in Feuerwehrkluft.
Sie arbeiteten sich an der Garage der Berezino-Boys zu schaffen – mit einer Brechstange und einem Messer.
Ich erkannte ihre Waffen, ihre Entschlossenheit.
Ich spürte, wie meine Hände kalt wurden. Mein Herz raste.
Ich funkte – aber niemand war erreichbar.
Nicht Bitwalker, Nicht Bitwanted und selbst Jannik schlief wohl schon.
Tja und die Banana Ops waren weit weg – beschäftigt mit ihren Neuzugängen
Zeberion und Losel. Zwei Namen, die man sich merken sollte – nicht nur, weil sie recht schnell auffielen, sondern auch, weil sie offenbar in den Angriff auf Niggos Basis verwickelt gewesen waren. Zumindest klangen sie ziemlich stolz darauf. Ich war ehrlich gesagt nicht sicher, ob sie ihre neue Gruppe, die Banana Ops, damit beeindrucken oder eher kompromittieren wollten. Aber gut – Chernarus ist ein raues Pflaster, und vielleicht war das ihre Art, sich Respekt zu verschaffen.
Ich hoffte nur, sie lernten noch, wann man raiden und wann man reden sollte.
Nein, hier war keine Hilfe in greifbarer Nähe.
Ich war allein.
Und die Vergangenheit holte mich ein.
Eigentlich… hätte ich gerne einfach auf sie zugehen wollen. Mit erhobener Hand, einem lockeren Spruch auf den Lippen – „Na, klappts bei euch? Braucht ihr Hilfe?“, wie damals Greeny bei Atze, der versucht hatte in unser Hinterzummer vorzdringen.
Aber noch bevor ich überhaupt aus meinem Versteck treten konnte, sah ich es: Sie waren bewaffnet und somit definitiv nicht auf der Suche nach einem Gespräch. In ihren Bewegungen lag kein Zögern, kein Zweifel. Nur Zielstrebigkeit. Und plötzlich war klar: Das hier war kein Zufall, kein Missverständnis, sondern pure Absicht.
Mein Körper spannte sich an, meine Stimme war wie eingefroren, mein Mund trocken. Ich sah nicht diese Männer – ich sah Silhouetten im Nebel, Fragmente aus jener Nacht in Prigorodki.
Ich spürte wieder, wie es sich anfühlte, machtlos zu sein. Bewegungsunfähig und starr vor Schreck. Und diesmal – diesmal wollte ich nicht wieder das wehrlose Opfer sein.
Ich hatte überlebt und so würde es auch bleiben.
Ich holte tief Luft und griff nach der DMR, die (MISA) ROB mir überlassen hatte.
Sie lag in meinen Händen, kalt und schwer.
Ich hatte sie bislang nicht angerührt. "Ich bin nicht so...", sagte ich mir. Versuchte es mir einzureden. "Ich bin anders."
Ich zielte.
Und ich drückte ab.
Der erste fiel, der zweite rannte. Ich schoss erneut – verfehlte.
Ich lief nach vorne kämpfte gegen Zombies und durchsuchte die Garagen nach dem Schützen.
Dann arbeitete ich mich zur Garage der Berezino-Boys vor. Mich traf fast der Schlag: Sie hatten beinahe das Schloss geknackt.
Noch wenige Sekunden, und sie wären durch gewesen. Dann wäre ihr Auto weg gewesen, denn die Täter hatten Batterie und Zündkerze dabei. Si ehätten die Garage geplündert. All die Arbeit der Berezino-Boys vernichtet.
Plötzlich ein Schuss in der Ferne. Ich folgte dem Klang.
Der zweite lag im Wald unter einer Tanne. Regungslos. Er hatte sich selbst gerichtet.
Ich sicherte, was zu sichern war. Und ich begrub die beiden.
Denn ja, auch so bin ich.
Wer waren sie?
Ich konnte es nicht sagen.
Zu chaotisch. Zu still. Zu fremd.
War es MISA? Unwahrscheinlich.
Banana Ops? Würden nicht die Berezino-Boys raiden.
Aber in mir flüsterte etwas: Die Hütchen.
Es sind immer die Hütchen.
Ich wollte es nicht glauben. Ich konnte es nicht beweisen. Aber der Gedanke ließ mich nicht los.
Vielleicht wurde ich paranoid. Vielleicht suchte ich Muster, wo keine waren.
Aber was ich wusste: Ich hatte geschossen, weil ich keinen anderen Ausweg mehr gesehen hatte.
Weil Schweigen diesmal zu viel gekostet hätte.
Und weil ich es meinen Freunden schuldig gewesen war.
…lag ich lange wach.
Dachte an John. An dakel. An das Lager der Berezino-Boys.
An die Leichen, die ich begraben hatte.
Ich hatte keine Freude am Sieg. Kein Triumphgefühl. Nur dieses leise Zittern in den Fingern.
Aber ich wusste: Wenn es um Schutz geht – um Freundschaft, um Verantwortung – dann darf Schweigen keine Option sein.
Dann bedeutet Freundschaft auch, etwas zu opfern.
Ich war mir nur noch nicht sicher, wie viel ich von mir geopfert hatte...
In diesem Sinne: Passt auf euch auf, bleibt am Leben.
gez.
Herz-Aus-Gold 💛
manchmal scheint alles stabil: Die Camps stehen, die Vorräte sind aufgefüllt, wir haben viele helfende Hände und ein wenig Frieden liegt in der Luft.
Doch oft genügt ein Funke – ein Warnschuss, ein Missverständnis, ein Verrat – und man sieht, wie fragil das ist, was wir hier aufgebaut haben.
Es ist erstaunlich, wie schnell die Schatten der Vergangenheit (und damit meine ich jetzt nicht DEN Schatten...) wiederkehren – und mit ihnen die Gewalt, die uns so vertraut und doch jedes Mal aufs Neue fremd erscheint. In den frühen Morgenstunden erreichte mich eine Nachricht von den Berezino-Boys. Bitwanted berichtete mir, dass ihr zentrales Lager in den frühen Morgenstunden erneut angegriffen worden war. Ein blauer LKW und eine schwarze Olga sollen dabei eine Rolle gespielt haben. Ob es wieder MISA war, die Hütchenbande oder jemand ganz anderes – das ließ sich nicht mit Sicherheit sagen.
Ein Bambi soll sich am Zahlenschloss zu schaffen gemacht und sich dabei am Stacheldraht verletzt haben. Anschließend sei er zur Polizeistation gerannt und dort verblutet. Das Kuriose: trotz Bandagen im Gepäck. Eine seltsame Geschichte. Vielleicht zu seltsam, um keine Absicht zu sein. Der Junior ist sich jedenfalls sicher: Das war ein Späher.
Er wollte vor seiner Basis jedenfalls ein Zeichen setzen. Ein Warnschuss sollte klar machen: „Hier ist Schluss.“ Doch die Angreifer, die kurz nach dem Bambi an ihr Lager kamen, verstanden den Hinweis falsch – oder wollten falsch verstehen – und erschossen ihn. Bitwalker sprang nun auch ein und verteidgte ihren Wohnsitz. Danach zogen sie sich die Angreifer immerhin zurück.
Es tat mir leid, dass sie schon wieder Opfer eines Angriffs geworden waren, wo sie doch gerade erst begonnen hatten, offiziell unser Auffanglager in Berezino zu betreuen.
Aber der Weg, den wir gingen war nicht immer leicht. Im Gegenteil. Manchmal war es einfacher ohne groß nachzudenken zu schießen, als zunächst das Gespräch zu suchen. Dafür war die Letztere Option aus meiner sicht wesentlich lohnender.
Später traf ich auf Jannik am Auffanglager in Berezino und ich war froh, dass er hier Anschlussgefunden hatte. Ich scherzte mit ihm, dass er ja schon fast zum Inventar gehöre.
Leider sollte seine Reise am heutigen Tag ein tragisches Ende finden. Zumindest vorübergehend. Er wurde krank, starb an einem Wundbrand und landete an der Küste. Leider war ich nicht mehr in der Nähe und konnte ihm so auch nicht helfen.
Auf dem Weg in den Süden begegnete ich einem Überlebenden – voll ausgerüstet, weiße Armbinde, wachsamer Blick. Ich hielt an und bot ihm einen Platz im Wagen an. Einfach so. Ein kleiner Akt der Menschlichkeit auf staubiger Straße. Er nahm an, bedankte sich – und erst, als er neben mir saß, erkannte ich ihn: rob28.
Wir fuhren ein Stück gemeinsam, redeten kaum, doch irgendwie war da ein stilles Einverständnis. Zum Abschied überließ er mir eine DMR – als Dank. Und in mir regte sich ein seltsames Gefühl.
Diese Waffe... sie war mehr als nur ein Gewehr.
Seit jener Nacht, in der ich meine erste DMR aus den kalten, starren Händen eines meiner Entführer zog, verband mich mit diesem Modell eine Art Hassliebe.
Ja, sie konnte mir das Leben retten. Aber sie trug auch eine Geschichte in sich – von Angst, von Ohnmacht, von Überleben.
Waffen waren eben nie nur Metall. Sie waren Entscheidungen. Zeichen. Und manchmal auch Erinnerungen.
Vielleicht würde ich sie weitergeben.
An Sueda, die mir ihre Blaze überlassen hatte, oder an Bitwanted – Junior – der seine DMR bei dem hinterhältigen Überfall durch ein abtrünniges MISA-Mitglied verloren hatte.
Nicht, weil ich sie nicht gebrauchen konnte, sondern weil sie in anderen Händen mit Sicherheit besser aufgehoben wäre.
Ich war mir noch nicht sicher und für den Moment war es mir wichtiger, ein Versteck für "HOFFNUNG 2.0" zu finden.
Aber zuvor holte ich noch Cala-j bei Rify ab und brachte ihn nach Berezino.
Cable98 (Tom) meldete über Funk Vandalismus in Prigorodki: Die Inhalte der Zelte lagen verteilt, Gegenstände verstreut. Hilfsbereit brachte er alles wieder in Ordnung.
Als ich später in Prigorodki ankam, sah ich den Schaden. Jemand hatte unser Militärzelt, das wir als Spende bekommen hatten, einfach aufgestellt und Kisten verschleppt. Wer das getan hatte und warum, war unklar.
Cala-j meldete Schüsse aus Elektrozavodsk. Ein toter Sanitäter lag vor der Polizeistation in Chernogorsk. Und all gab uns mehr und mehr Rätsel auf. Wer war der Tote, wie war er gestorben und wer hatte die Schüsse abgegeben?
Dann kam die Nachricht, die mir den Boden unter den Füßen wegriss: Davos von den Banana Ops war als Bambi nach Prigorodki gekommen und erzählte mir von einem Angriff auf ihn und seine Begleiter durch Männer mit weißer Armbinde. In einem roten Sarka!
Ein mulmiges Gefühl breitete sich in mir aus. Ich kontaktierte meine Quelle in Berezino – und es bestätigte sich:
Sie - wahrscheinlich MISA - hatten mir „HOFFNUNG 2.0“ geraubt. Der Platz, den ich provisorisch als Versteckt gewählt hatte, war offenbar nicht sicher genug.
Das war also der Dank. Der Dank für meine Hilfe. Für meine Fahrten. Für mein Vertrauen.
Ich rief Cala-j und gemeinsam mit Davos fuhren wir in den Norden. Ich wollte sehen, ob ich "HOFFNUNG 2.0" nicht irgendwie wiederbekommen konnte. Vielleicht durch Verhandlungen? Doch dann überschlugen sich die Ereignisse.Auf halber Höhe ging ich zu Fuß mit Davos weiter. Cala-j brachte meinen roten Gunter "TREUE 2.0" freundlicherweise sicher zurück in den Süden.
In der Zwischenzeit gab Cala-j noch hilfreiche Tipps an Jannik weiter, der in Solnichniy von einem Unbekannten angeschossen worden war und sich verletzt hatte. Er überlebte und konnte fliehen.
Inzwischen war auch die Gruppe um NiggoB und janinesta (Selina) gegen die Angreifer im Norden im Einsatz. @NiggoB schaltete einen der Angreifer aus, janinesta (Selina) wurde verletzt, überlebte aber Gott sei Dank. Ich tastete mich vor, begrüb die Leichen und nach einiger Zeit endlich die rettende Nachricht: NiggoB hatte sie gefunden: "HOFFNUNG 2.0" stand im Feld. Zwei Reifen kaputt, Kühler beschädigt, aber sonst ging es ihr gut. Sie fuhr noch. Ich sicherte das Auto, reparierte es mit Ersatzteilen (Die Banana Ops überließen mir zwei Reifen und einen Kühler) – und fuhr in den Süden zurück. Einen Reifen konnte ich ihnen schon gleich zurückgeben, denn ich fand ihn unweit ihrer kleinen Festung.
Ich bedankte mich bei den Banana Ops, NiggoB und janinesta (Selina) für die Hilfe und war glücklich, meine gute alte "HOFFNUNG 2.0" wiederzuhaben.
Zurück in Prigorodki traf ich Jerry wieder. Silas und später auch UltrA waren ebenfalls da. Am Lagerfeuer erzählte ich von "HOFFNUNG 2.0". Von MISA. Von dem, was bleibt, wenn man alles verloren hat und es sich dann selbst zurückholt. Mit Hilfe von Freunden.
Dann kam John – ein Überlebender aus England. Ja, richtig gehört. Ich zeigte ihm das Camp. Er war überrascht, was hinter unseren Auffanglagern steckte. Als er seinen Wunsch äußerte, eines Tages seinen Freund mitzubringen, bot ich ihm mein Auto an. „TREUE 2.0“. Ich hatte genug zu tun mit all den anderen Fahrzeugen und hatte gesehen, wie schnell man eines verlieren konnte. Besser, John nutzte das Fahrzeug, als dass ich es irgendwo einschloss.
John bedankte sich – und fuhr los.
Auch Plysim von der Schweizergarde war kurz zu Besuch. Höflich und offen wie immer. Es tat gut, vertraute Gesichter zu sehen.
Viel zu früh zog er dann aber auch schon los.
Silas zeigte sich etwa später erstaunlich kreativ – arrangierte Kürbisse, Äpfel und andere Dinge im Zelt zu kleinen Kunstwerken. Es war, als würde er mit diesen Gesten eine Art inneren Frieden suchen. Und vielleicht auch den Betrachtern schenken. "Das Auge isst mir", sagte ich und musste lachen.
Dann brach ich auf nach Elektrozavodsk, wo ich das neue Militärzelt aufstellen wollte, bevor es gestohlen werden konnte. Das heute im Lager war ein regelrechter "Close Call". Zu meiner Überraschung folgte Silas mir. Einfach so. Kein Wort nötig. Wir schlugen uns durchs namenlose Dorf, kamen an einem Zug-Event vorbei und fanden dort noch zwei weitere Zelte. Ein echter Glücksgriff.
Das Auffanglager in Elektrozavodsk wurde von uns nun endlich ausgebaut. Ein weiterer Schritt, ein weiterer Schutzraum. Ich war Silas sehr dankbar für die Hilfe und die Begeleitung.
Er sagte zwar nicht viel, aber er wusste instinktiv genau, was er zu tun hatte, ohne dass ich viel erklären musste. Am Ende legte er sich in dem kleinen Hexenhaus schlafen und auch ich zog mich für die Nacht zurück.
Gerade als ich mich zur Ruhe legen wollte, kam ein Notruf von John. Sein Gunter hatte in Svetlojarsk einen Unfall erlitten – Kühler hinüber und ein Reifen. Zündkerze und Batterie hatte er an sich genommen.
Ich machte mich auf den Weg. Svetlojarsk war ein Höllenloch, aber ich fand das Fahrzeug und sicherte es notdürftig – und überließ die endgültige Reparatur einem anderen Tag. Von John fand ich keine Spur, aber ich vermutete er hatte sich irgendwo versteckt, um die Nacht abzuwarten.
Ich verkroch mich ebenfalls im Wald. Erschöpft. Still.
Manchmal fragt man sich, warum man sich das alles antut. Die Müdigkeit... die Rückschläge. Das ewige Aufbauen, nur damit jemand wieder alles einreißt.
Aber dann sitzt man am Feuer, sieht einem schweigsamen Begleiter beim Anordnen der Kürbisse zu oder hilft einem Fremden, sein Auto zu retten – und plötzlich weiß man es wieder.
Weil Hoffnung kein Zufall ist, sondern eine Entscheidung.
Und so bleibe ich.
Nicht, weil ich muss, sondern weil ich will.
Bleibt wachsam.
Bleibt mitfühlend.
Und bleibt – ihr wisst schon:
…am Leben.
gez.
Herz-Aus-Gold 💛
OOC:
//Hallo zusammen,
ich habe im Stillen mitgelesen, geschwiegen, beobachtet.
Vielleicht ist jetzt der Moment gekommen, ein paar Dinge zu schreiben –
nicht als Stimme der Ordnung.
Eher als Betroffene.
Jemand, der mitbaut, miterlebt, mitfiebert – und manchmal auch mitträgt,
was andere nicht auf den ersten Blick sehen.
Du hast eine Gabe mit Sprache – du kannst Geschichten erzählen, provozieren, irritieren.
Aber auch wenn es als Spiel verstanden werden will, klingt manches sehr persönlich.
Der Vorwurf, andere nähmen es zu ernst, wirkt auf mich widersprüchlich –
besonders dann, wenn Spiel und Wirklichkeit (IC/OOC) trotz Kennzeichnung kaum noch zu trennen sind.
Was du tust, hat Wirkung.
Und wo du sprichst, gestaltest du Raum.
Ich werde den Rest dieser Gedanken in einer privaten Nachricht mit dir teilen –
nicht, weil ich etwas verstecken will, sondern weil auch Worte einen passenden Ort brauchen.
Und weil ich glaube, dass manche Gespräche mehr Tiefe entfalten,
wenn man ihnen den nötigen Rahmen gibt.
Danke für deinen versöhnlichen Ton. Ihr seid herzensgute Leute. ♥️
Lasst uns den Unterschied zwischen Unterhaltung und Verantwortung nicht verlieren.
„Nimm’s nicht zu ernst“ klingt nett –
aber für viele von uns ist genau das der Kern dessen, was das Spiel hier besonders macht:
Es bedeutet uns etwas. Das Spiel – und vor allem die Menschen dahinter.
Ich spiele DayZ mit Tiefe, Reflexion, Bedeutung.
Nicht weil ich überempfindlich bin, sondern weil ich mit Herz spiele.
Und weil daraus Geschichten entstehen, die nicht nur unterhalten, sondern auch berühren.
Aber „zu ernst nehmen“ heißt auch, sich darin nicht zu verlieren.
Ich für meinen Teil reflektiere viel –
damit ich die Trennung zwischen meinen Figuren und meinem Ich nicht verliere.
Wer meine Beiträge liest oder mich in Runden erlebt, spürt das vielleicht.
Auch das ist DayZ.
Auch das ist GDZ.
Du hast es ruhig und sachlich erklärt – und genau das hilft.
Denn manchmal reicht ein klarer Satz, um zu verstehen:
Nicht jeder Ort ist eine passende Bühne.
An alle anderen:
Wir müssen nicht alle dieselbe Sprache sprechen oder das Spiel auf dieselbe Weise spielen.
Aber wir sollten wissen, wann es Zeit ist zuzuhören –
und wie man respektvoll mit den Menschen umgeht, deren Rollen wir begegnen.
Denn wir kennen einander nicht hinter den Figuren.
Danke, wenn ihr das versteht.
Danke, wenn ihr es versucht.
Und danke fürs Ernstnehmen.
– Herz
Mit Freude und Dankbarkeit kann ich berichten, dass sich die Berezino Boys (und das eine Girl), namentlich Bitwalker und Bitwanted sowie ihr Neuzugang Jannik dazu bereiterklärt haben, das Auffanglager in Berezino kommissarisch zu betreuen. Der Schritt lag nahe, da sie bereits die vergangenen Wochen jede Morgen das Camp aufgefüllt und Bambis dort versorgt haben. Außerdem bauten sie bereits einen Zaun und eine Fahne.
Wir danken für eurer Engagement und die Bereitschaft!
Möge das Camp noch vielen Bambis Hilfe und Zuflucht bieten und möget ihr trotz alle Widrigkeiten standhaft bleiben.
PS:
Und hier noch die Vereidigung der Berezino-Boys im Videoformat:
Weitere Informationen in diesem Bericht:
RE: Herzensgrüße von Vanilla Chernarus (1.28)
Vielen Dank!
gez.
Herz-Aus-Gold 💛
es war einer dieser Tage, an denen selbst die schönsten Begegnungen einen schalen Beigeschmack tragen.Manchmal ist es nur ein kurzer Moment. Ein einzelner Satz – und alles kippt.
(MISA) ROB kontaktierte mich über Funk. Seine Stimme war ruhig, fast zu ruhig.Er sprach vom Gefecht mit den Banana Ops.Vier habe er erwischt, sagte er.Als wolle er ein Gleichgewicht herstellen. Eine Art Ausgleich – für das, was passiert war.Und ich konnte nicht anders, als mich im Stillen zu fragen:„Seit wann zählen wir eigentlich Tote wie Trophäen? Als könne man einen Verlust mit einem anderen aufwiegen....“
Ich verurteile niemanden. Ich kenne (MISA) ROB – seine Loyalität, seine Stärke. Und ich weiß, dass er handelt, wenn andere noch überlegen.
Aber ich frage mich: Wann wird aus Verteidigung ein Kreislauf? Wann wird aus Gerechtigkeit ein Krieg? Und wann vergessen wir, wofür wir eigentlich einstehen wollten?
Ich selbst war gerade auf dem Weg zu einem Gruppenfoto – ja, auch das gehört zu unserem Alltag – als es passierte. WhiskeyMixer holte mich ab mit seiner geliebten „Beauty“. Wir fuhren, redeten, lachten. Und dann – der Schuss. Direkt aufs Auto. Ein Warnschuss? Ein Versehen? Oder doch eine gezielte Botschaft? Egal, WhiskeyMixer gab Gas. Wir entkamen, zumindest für dieses Mal. Aber es führte mir wieder auf unmissverständliche Weise vor Augen, dass in Chernarus selbst der Weg zu einem harmlosen Gruppenfoto ein Überlebenskampf sein kann.
Oben auf dem Hügel trafen wir die anderen Bananen.
Das Foto wurde gemacht – eine Momentaufnahme von Freundschaft, Vertrauen und Verbundenheit und ja... natürlich auch einer gehörigen Portion Humor.
Nach getaner Arbeit bot WhiskeyMixer mir mehrfach an, mich wieder nach Hause zu fahren. Ich lehnte es dankend ab, mit dem Auto zurückzufahren. Ich wollte laufen. Die frische Luft, der Weg, die Gedanken – sie waren mir heute wichtiger als Geschwindigkeit.
Und vielleicht fand ich auf dem Weg ja das eine oder andere, das ich gebrauchen konnte.
Unterwegs auf ihrer Versorgungstour begegneten Black Lion und Pinky einem Neuankömmling namens Norvik.
Er war auf der Suche nach seinem Freund Jerry und so nahmen sie ihn mit nach Prigorodki ans Lager.
Ich entschied mich dazu, eine große Runde zu laufen und kam so nach einem wirklich langen Fußmarsch in Berezino an. Dort sah ich am Lager nach dem Rechten, aber alles schien unberührt und in Ordnung.
Ich war überrascht, als ich + CRK + Tobi in Berezino antraf – ein vertrautes Gesicht. Normalerweise lebte er auf der Insel (DeerIsle), aber für den Abend suchte er wohl nach etwas Zerstreuung und war hierher gekommen. Ich nahm "HOFFNUNG 2.0", die ich in Berezino in einem nahen Waldstück geparkt hatte und wir fuhren in Richtung Süden nach Prigorodki.
Dort warteten bereits Norvik, Pinky und Black Lion. Auch SIlas war wieder am Camp. Schweigend, aber präsent.
Und dann war da auch Kevin, den wir zur Unterscheidung mit den anderen Kevins "Harbour" nannten. Wie der Hafen. Ein ruhiger, aufmerksamer Mann, der Hilfe nicht ablehnte.
Er bekam etwas zu essen und ein paar warme Worte.
+ CRK + Tobi und Silas gingen angeln. Zwei Männer, zwei Welten – und doch vereint in ihrer Stille. Ich glaube fast, Silas schätzte seine ruhige Art.
Später holten Jammet und Black Lion Norviks Freund Jerry ab. Ich fand es schön, wie selbstverständlich Hilfe hier war. Kein großes Aufheben, kein Aufspielen. Nur paktisches Tun und Anpacken, wo es nötig war.
Wir brachten die Fische zum Camp zurück, aber dort wartete eine böse Überraschung auf uns. Harbour, den wir gerade noch versorgt hatten, lag tot vor dem Medic Zelt. Die Position seines Körpers gab uns Rätsel auf. War es ein Scharfschütze vom Berg gewesen? Warum lag er aber dann auf dem Rücken und direkt vor dem Zelt, eine Bandage in der Hand? Es sah fast wie Selbstmord aus, aber nur fast. Denn es fehlte eine Tatwaffe. Mit einem unguten Gefühl durchsuchten wir die Umgebung, als Harbour plätzlich wieder zum Camp kam. Er erklärte, dass er von Zombies angegriffen worden sein, sich zum Camp geschleppt habe aber dann verblutet war, bevor er sich habe verbinden können. Das erklärte die Bandage in seiner Hand.
Ein tragischer Unfall, aber zum Glück hatte er seinen Weg zu uns wiedergefunden. Wir bestatteten seine sterblichen Überreste und gaben für Black Lion und Jammet grünes Licht. Sie brachten nun auch Jerry und Norvik wieder wohlbehalten ans Camp.
Wir grillten gemeinsam Fisch und als es wieder hell wurde, brachen Jerry und Norvik gemeinsam auf.
Zurück am Camp blieben Pinky (der zwischenzeitlich auch angekommen war), Jammet, Black Lion, Silas, + CRK + Tobi, Harbour und ich.
Da ich mit dem roten Sarka "Hoffnung 2.0" am Camp war, hielt ich es für eine gute Idee, unser Gruppenfoto ebenfalls zu aktualisieren. So posierten wir gemeinsam für einen Schnappschuss.
Es freute mich, dass auch Silas mit auf das Bild wollte. Er war zwar kein Samariter, aber eine überaus helfende Hand am Lager geworden.
Und dann – wie aus dem Nichts – meldete er sich:
Der Schatten.
Er sprach von einem Feuergefecht bei Balota. Zwei von MISA, so sagte er, habe er getötet.
Aber ich hatte da meine Zweifel, denn das war nicht so typisch für MISA und ich glaubte eher, er hatte da eine andere Gruppe erwischt. Vor allem aufgrund ihrer grünen Armbänder mit zwei gekreuzten Schwertern darauf. Das war nicht die Handschrift von MISA.
Wir saßen später gemeinsam am Lagerfeuer und unterhielten uns. Heute war er mal nicht in Schwarz unterwegs.
Zum Abschluss beschlossen wir, nach Berezino zu fahren – um dort nochmals nach dem Rechten zu sehen.
Und wisst ihr was?
Wir hatten Spaß.
So absurd es klingt – aber Lachen war endlich wieder möglich.
Cone stieß später mit dem Boot dazu. Der alte Wirt von Krona.
Als er den Schatten sah, blitzte für einen Moment ein herzliches Wiedererkennen auf. Ihre Vergangenheit, ihre Geschichten.
Ich inspizierte das zentrale Lager der Berezino Boys.
Was ich sah, war erschütternd.
Es war geraided worden. Tore aufgebrochen, Vorräte gestohlen und überall Spuren der Zerstörung.
Zum Glück hatten die Räuber nicht alles mitgenommen und viele Dinge wie Fässer und Zelte zurückgelassen.
Denoch schmerzte es zu sehen, wie hier mit den Besitztümern anderer umgegangen war.
Aber ich ließ mich nicht beirren.
Ich verstaute das, was am Boden lag undreparierte die Tore.
Still. Mühsam. Mit bloßen Händen, aber das war es wert.
Denn aufgeben ist keine Option.
War es wieder MISA gewesen, die den Einbruch verübt hatte? Oder waren es am Ende andere gewesen? Die Hütchen vielleicht?
Ich wusste e snicht. Aber ich wusste, dass auch die Berezino-Boys (und das eine Girl) nicht aufgeben würden.
Und zum Schluss – wie aus dem Off – kam eine Warnung von MISA direkt an mich.
@Rob28 und LackrosCZE sagten, dass Mejt wieder da sei. Dass er sie und auch uns angreifen würde. Er hatte uns und unsere Camps ins Visier genommen und wollte jeden einzelnen töten.
Meine Antwort war knapp.
„Soll er kommen. Wir haben reichlich Fisch.“
Denn wer uns nur zum Vergnügen jagt, der hat nicht verstanden, wofür wir kämpfen.
Wir sind keine Trophäen.
Keine Namen auf einer Liste.
Wir sind Hoffnung.
Und auch wenn sie angegriffen wird – sie kommt immer wieder. Und manchmal bleibt sie auch.
In jedem Bissen am Feuer.
In jedem Lachen, das wir teilen.
In jeder Geste, die wir für andere tun.
In diesem Sinne: Bleibt vorsichtig. Bleibt standhaft und bleibt am Leben.
gez.
Herz-Aus-Gold 💛
Dank der unglaublichen Hilfe unserer helfenden Hände sind die Camps in Prigorodki, Elektrozavodsk und Berezino bereits wieder aufgebaut.
Letzteres wird nun kommissarisch von den Berezino-Boys ( Bitwalker, Bitwanted und Jannik) betreut.
Vielen Dank an dieser Stelle!
Solnichniy und NIzhnoye sowie das Krankenhaus in Chernogorsk hat bisher nur ein paar Zelte/Unterstände, aber wir bleiben für euch dran
Auf eine gute Neue Season!
Von links nach rechts:
Harbour/Kevin (Bambi), Black Lion, Herz-Aus-Gold, Pinky, Jammet, Silas (stiller Helfer am Camp), + CRK + Tobi (Kollegialer Besucher von DeerIsle)
Die Samariter von Chernarus sind auch wieder am Start
Von links nach rechts:
Harbour/Kevin (Bambi), Black Lion, Herz-Aus-Gold, Pinky, Jammet, Silas (stiller Helfer am Camp), + CRK + Tobi (Kollegialer Besucher von DeerIsle)
Auf eine gute Neue Season!
Die Samariter von Chernarus sind auch wieder am Start
Von links nach rechts:
Harbour/Kevin (Bambi), Black Lion, Herz-Aus-Gold, Pinky, Jammet, Silas (stiller Helfer am Camp), + CRK + Tobi (Kollegialer Besucher von DeerIsle)
Auf eine gute Neue Season!
Der Tag begann ruhig, aber zeigte einmal mehr in welch gefährlichen Zeiten wir leben.
Als hätte ich das nicht bereits gewusst....
Ich war früh am Camp in Prigorodki, sah nach dem Rechten, zählte die Unterstände, prüfte die Vorräte, wie ich es jeden Morgen tat. Alles schien in Ordnung und ich bezog meinen Beobachtungsposten im Rohbau. Bis ich einen Überlebenden sah, der sich am Camp bediente und eine Wolfsmaske aus einem der Unterstände zog. Dann schnappte er sie sich und rannte los.
Ich ließ ihn gewähren.
Denn die Dinge in unseren Unterständen waren für alle da. Wer brauchte, durfte nehmen. Das war das Versprechen – und ich hielt daran fest.
Später setzte ich mich ans Wasser, warf die Angel aus, grillte ein paar Fische fürs Camp. Ein stiller Moment. Ein Moment, der sich nach Zuhause anfühlte. Danach zog es mich nach Chernogorsk, wo ich in den Wäldern ein Wildschwein aufspürte und mit der Blaze erledigte. Ich war stolz – nicht auf den Schuss, sondern auf die Versorgung. Auf die Wärme, die ein gebratenes Stück Fleisch bringen konnte.
Ich sah ein Bambi in roter hose übers Feld rennen, aber ließ es ziehen. Offenbar wollte es bei uns keine Rast machen und ich hatte keinen Grund, den Fremden dazu zu zwingen.
Aber gut zu wissen, dass ich ihn zuerst gesehen hatte.
Es blieb ruhig, doch dann kam die Nachricht aus Berezino – und alles kippte.
Erst gestern hatten wir dort die große Vereidigung gefeiert. Die Berezino-Boys (und das eine Girl) hatten offiziell die kommissarische Leitung übernommen. Bitwanted, Bitwalker und Jannik als Gast– sie alle hatten sich voller Überzeugung zu unseren Werten bekannt. Hilfsbereitschaft. Respekt. Schutz für die Schwächsten.
Und dann, nur einen Tag später, trafen sie auf zwei englischsprachige Bambis.
Sie führten sie durchs Camp, zeigten ihnen alles, erzählten ihnen, wie das hier funktionierte.
Dann – ein Schuss.
Ohne Vorwarnung. Von hinten.
Bitwanted wurde getroffen, schwer verletzt starb er an seinen Wunden. Bitwalker zog seine Waffe, erwischte einen der Angreifer, aber auch Jannik wurde schwer getroffen und erlag seinen Verletzungen.
Das Essenszelt war danach leer, geplündert. Unsere Vorräte – geraubt. Das Vertrauen – zertrümmert.
Ich kam, als die beiden Täter fast verschwunden waren. In der Ferne sah ich nur noch zwei Gestalten weglaufen.
Weiße Armbinden.
Ich stellte rob28 und LackrosCZE zur Rede – schließlich hatten sie sich erst gestern noch zum Schutz unserer Camps bekannt. Und doch waren die Mörder Teil von MISA gewesen.
Und wieder einmal fiel der Name Mejt.
Meldon, so sagten sie, sei ein Mitläufer gewesen. Aber Mejt – Mejt war der Täter. Wie damals.
Wie in jener Nacht in Berezino, als ich selbst am Zelt erschossen wurde.
Ich fühlte einen tiefen Schmerz. Aber auch eine bittere Klarheit.
Denn ich hatte es schon einmal gesagt, und ich sagte es wieder:
Wer nichts tut, schützt den Täter.
Und wenn man zuschaut, während die Werte, für die man steht, mit Füßen getreten werden – dann stellt sich nicht mehr nur die Frage, was man nicht getan hat. Sondern, was man hätte tun sollen.
Etwas später hatte dann Jannik noch ein kleines Zombieproblem, aber ich konnte ihn reanimieren.
Das Camp war wieder sicher.
@Lackrosz sprach später von einem inneren Konflikt. Ein "Bürgerkrieg" , der sich in den Reihen von MISA abzeichnete. Mejt, so sagte er, war zwar zurückgekehrt, aber er hatte sich sich abgewandt von der Gruppe – weil er nicht einsah, dass man Camps respektieren sollte. Weil für ihn das, was wir taten, unwichtig war.
Und ich fragte mich – wie viele solche Menschen noch frei herumliefen? Wie viele warteten im Schatten, bereit, zuzuschlagen?
In Selinagorsk - Pardon Zelenogorsk gab es derweil den nächsten Rückschlag: Cala-j wurde erschossen. Vermutlich vom Schatten. Wer sonst? Schnelle Reflexe, sicheres Auftreten – immer der erste Schuss, immer tödlich. Es war, als würde er auf sein Opfer warten. Auf Cala. Auf jeden, der sich traute, seinen Weg zu kreuzen.
Dabei hatte Cala sich nur kurz zuvor noch mit vonBausch Bausch unterhalten. Zwei gute Bekannte auf dem Rückweg. Dann – Stille.
Zurück in Prigorodki begegnete ich selbst beim Angeln einem jungen Mann namens Jan. Ich erklärte ihm die Grundlagen des Angelns, wir grillten gemeinsam, teilten ein paar ruhige Momente.
Aus Mogilevka hörten wir Raidschüsse. Eine weitere Basis in Gefahr? Oder nur ein weiterer Versuch, Chaos zu stiften?
Jan gab Pinky später noch etwas von seinen gefundenen Sachen – ein kleiner Tausch, aber mit großer Wirkung.
Silas gesellte sich dazu und am Ende hatten wir eine ordentliche Portion Fische für das Lager gefangen.
WhiskeyMixer meldete sich später – Opfer eines dieser unsäglichen „Cherno-Lags“, bei dem Fahrzeuge in Sekundenbruchteilen beschädigt oder gar zerstört wurden. Ich fluchte leise in mich hinein. Dieses Land machte uns nicht nur kaputt – es veränderte auch die Gesetze der Physik.
Ich fuhr später noch nach Elektrozavodsk, half beim Aufbau eines Zeltes.
Aber dann eskalierte der Konflikt zwischen Banana Ops und MISA. Zwei Gruppen, die eigentlich andere Feinde hatten. Und doch – es kam zum Kampf. Dabei hatten doch beide genug eigene Baustellen.
Ich verstand es nicht. Vielleicht war es Stolz, vielleicht nur verletzte Ehre.
Ich brachte Kallele und Mora ein Stück weit in den Norden. Nicht zu weit. Wir waren keine Truppentransporter, aber wenn jemand einen sicheren Ort brauchte, dann war ich da. So gut ich konnte.
Am Ende meines Weges stieß ich auf einen Heli-Crash.
Und dort – fast wie eine Belohnung für einen zu langen Tag – fand ich ihn: Ein grüner taktischer Rucksack.
Er war für Sueda ( Ersetzbares Crewmitglied Nr. 371)
Ich wusste es in dem Moment, in dem ich ihn sah.
Und ja – sie würde ihn lieben.
An Tagen wie diesem frage ich mich oft: Was bleibt?
Vertrauen bricht.
Freunde sterben.
Lager brennen.
Aber dann sehe ich, wie jemand angelt.
Wie ein Bambi einen Fisch sich über den ersten Fisch freut und ihn grillt.
Wie eine gute Freundin einen Rucksack bekommt, der besser nicht hätte passen können.
Und ich weiß:
Nicht alles ist verloren.
Noch nicht.
Bleibt mitfühlend.
Und bleibt am Leben.
gez.
Herz-Aus-Gold 💛
es begann als ein Tag der Hoffnung – und endete mit der Erinnerung daran, dass auch Schutz zerbrechlich ist.
Ich brachte eine große Lieferung dreistelliger Zahlenschlösser nach Berezino. Damit sollten die neuen Wände des Camps gesichert werden, die Bitwanted, Bitwalker und helfende Hände in den letzten Tagen errichtet hatten. Es war ihre Idee gewesen, das Camp sichtbarer zu machen, aber auch geschützter – gegen all jene, die aus dem Hinterhalt heraus auf alles zielen, was darin atmete und sich bewegte.
Ich half mit, eine weitere Wand zu errichten, und plante den Eid, den sie noch heute ablegen sollten.
Ein Überlebender in Feuerwehrkleidung tauchte kurz auf – rannte aber gleich wieder davon. Richtung Khelm. Ich ließ ihn unbehelligt ziehen.
Die Berezino Boys (und das eine Girl) brachten wenig später einen Neuankömmling namens Jannik mit. Wir versammelten uns am Lagerfeuer. In Anwesenheit von Black Lion nahm ich den Eid der neuen kommissarischen Campleitung ab – feierlich, schlicht, aber mit einem warmen Gefühl in der Brust. Jannik war Zeuge. Ein neuer Abschnitt begann.
„Wir, die Bere-Boys (und Girl),
übernehmen heute mit Verantwortung und Entschlossenheit
die kommissarische Leitung des Bambi-Auffanglagers
in Berezino.
Am Feuer der Hoffnung
unter den Augen der Hilfsbedürftigen
sprechen wir diesen Eid:
Wir schwören,
dass wir dieses Amt
nach bestem Wissen und Gewissen führen,
den Kodex der Samariter wahren
und Gerechtigkeit üben
gegen jedermann.
Wir schwören, dass dieser Ort
kein Lager für Gewalt ist,
sondern ein Zufluchtsort
für das Leben und Menschlichkeit.
Wir schwören, dass wir die Unterstände
frei von Waffen und Munition halten,
dass gestohlene Güter und Menschenfleisch
hier keinen Platz haben,
dass wir zuerst das Gespräch suchen
– auch wenn die Welt ringsum
oft auf Schüsse baut.
Wir schwören, dass dieses Camp
offen ist für alle, die Schutz und Hilfe suchen
unabhängig von ihrer Vergangenheit,
Herkunft oder Zugehörigkeit –
ohne Vorbehalt,
ohne Angst,
ohne Urteil.
Wenn wir scheitern, dann nicht aus Gleichgültigkeit.
Und wenn wir kämpfen, dann für das Leben.
Für Chernarus. Für die Gemeinschaft.
Für ein besseres Morgen.“
NiggoB meldete, dass er zwei MISA-Späher in Zelenogorsk erwischt hatte. MISA schien wieder auf leisen Sohlen unterwegs – und Zelenogorsk offenbar das neue Ziel. ninja2.00926 (UltrA) übergab Black Lion einige Versorgungsgüter für mich und Ersetzbares Crewmitglied Nr. 371. Cone kam vorbei. Der Wirt mit der Vergangenheit, bzw. der Mann mit den Sprengfallen.
Er berichtete von einer Basis mit Piratenflagge, die sich dann aber bei näherer Betrachtung als Kannibalenflagge entpuppte.
Ich wusste nicht, was schlimmer war.
Ich saß mit ihm am Feuer und wir unterhielten uns. Ich sprach ihn auf die Pilze an, die seinem Bekennerschreiben nach zurfolge seinen VErstand so sehr vernebelt hatten, dass er Sprengfallen an geminnützige Orten platziert hatte.
Als NiggoB , dakel, WhiskeyMixer und Mora dazustießen, blieb es friedlich. WhiskeyMixer hatte Cone sogar ans Camp eingeladen. Aber Cone kannte Whiskey nicht und dieser widerrum wusste nicht, wie Cone aussah. Erst am Ende, als sich ihre Wege getrennt hatten, fiel der Groschen.
Ich sagte Cone unmissverständlich, dass er seine Pilze für sich behalten solle. Und seine Sprengfallen gleich mit. Er meinte nur, ich würde nur mutig werden, wenn meine Freunde da wären. Aber da irrte er sich. Ich konnte nicht länger schweigen, nicht nach allem, was in den letzten Tagen war. Ich würde nicht wieder schweigend etwas über mich ergehen lassen. Hier stand ich und hier behauptete ich mich.
Trotzdem lag mir nicht viel daran, böses Blut zu sähen. Im Gegenteil.
Ich schlug ich ihm vor, sein Wirtshaus eines Tages wieder zu eröffnen. NiggoB , der einst Opfer seines kompletten Basis-Rückbaus geworden war, war skeptisch – aber auch bereit, es zu versuchen.
Unter einer Bedingung: Keine Sprengfallen vor unseren Türen. Keine mehr.
Ich traf erneut auf Dennisg – jenen Mann, der uns einst von den Kannibalen in Gorka erzählt hatte. Wieder einmal war der weiße Ada mit grüner Heckklappe in der Nähe. Ob es WhiskeyMixer s Beauty war? Oder ein anderes Auto?
LackrosCZE meldete sich über Funk. Wir redeten über alte Zeiten, über MISA. Ich erfuhr die Wahrheit: Es waren tatsächlich zwei MISA-Mitglieder gewesen, die mich damals in Berezino am Zelt erschossen und anschließend im Krankenhaus eine Mine platziert hatte. Sie hatten rob28 tatsächlich belogen, wie ich es befürchtet hatte. Es tat mir sehr leid für ihn.
Meldon war wohl in Ordnung. Aber Mejt war der Mörder gewesen. Er hatte die Gruppe verlassen und offenbar auch Chernarus.
Ich war traurig – und gleichzeitig erleichtert. Die Wahrheit war endlich ans Licht gekommen. Spät, aber sie kam.
Am Bahnhof traf ich Matze, dem ich unser Camp erklärte. Später baute ich mit Pinky das große Tor im Grillhaus von in Prigorodki auf. Noch ohne Fahne dahinter, aber das würde sich ändern.
Die Struktur stand. Symbolik folgte.
Ersetzbares Crewmitglied Nr. 371 und Black Lion gingen auf Tour. Bei Myshkino hörten sie Schüsse und zogen sich zurück – nur um unterwegs WhiskeyMixer mit Wundbrand aufzugabeln.
Gemeinsam brachten sie ihn zum Camp.
Silas war wieder da. Wir heilten Whiskey, dann saßen wir zusammen am Feuer: Silas, Whiskey, Black Lion und ich. Doch bald verabschiedeten sich die anderen. Ich blieb mit Silas allein zurück. Er war schweigsam – aber da. Wir setzten eine Menge Teedybären um das Feuer und hatten eine gute Zeit.
Ich war müde, erschöpft. Ich legte mich hin. Als er sich über mich beugte, wollte er mich nur zudecken. Aber mein Körper schaltete um. Die Erinnerung kam zu schnell. Ich floh. Blind. In den Sumpf. Ich rannte, bis ich das Meer erreichte. Lauschte der Brandung. Und glitt ins Wasser. Ein Ritual. Längst überfällig. Das Wasser heilte innere Wunden – aber nahm mir nicht den Schmerz.
Zurück im Camp trug Silas eine Fackel. Er fragte nicht. Natürlich nicht.
Ich redete kaum. Dann ging auch er – nach der Kürbisernte – schlafen.
Aber ich fand keine Ruhe.
Im Schutz der Nacht setzte ich mich in den Rohbau – und hörte Geräusche. Jemand war im Camp. Jemand, der unsere Unterstände zerstörte.
Ich wollte ihn zur Rede stellen, doch ich war zu weit weg und von meinem Beobachtungspunkt aus schien es, als sei er bewaffnet gewesen. Ich hatte keine Wahl.
Ich zog die Blaze, die mir Sueda einst gegeben hatte.
Ein Warnschuss in seine Richtung.
Ich wollte, dass er aufhört. Dass er es mit der Angst zu tun bekommt und flieht.
Aber er floh nicht.
Was blieb mir übrig?
Also schoss ich erneut – und traf ihn.
Ich kann nicht sagen, wie schlecht ich mich fühlte.
Am Ende bestattete ich seine sterblichen Überreste und baute die fünf Unterstände mühsam wieder auf. Man hätte ihn zu Wiederaufbauarbeiten heranziehen sollen. Solche Leute sollten an den eigenen Händen spüren, wie schmerzhaft es war Stöcke zu sammeln und alles wieder aufzubauen.
Die vier gestohlenen Tarnnetze fand ich zufällig im Gebüsch beim Sumpf wieder. Ich sammelte die verstreute Kleidung auf und sortierte alles zurück in die Kisten.
So verbrachte ich die ganze Nacht und fiel morgens müde in mein Bett, als Cala-j wieder begann, seine Runden zu drehen.
An diesem Tag habe ich vieles gesehen.
Vertrauen. Täuschung. Hoffnung. Gewalt.
Und manchmal, manchmal muss man ein Lager nicht nur mit Mauern schützen, sondern mit Mut und Taten, auch wenn sie schwerfallen.
Denn wer unsere Offenheit ausnutzt, zwingt uns zur Abgrenzung.
Und wer glaubt, Hilfsbereitschaft sei Naivität, der kennt uns nicht.
Nicht wirklich.
Aber wir sind da. Noch immer.
Und noch immer mit Herz.
Bleibt wachsam. Bleibt menschlich.
Und – bleibt am Leben.
gez.
Herz-Aus-Gold 💛
Später am Abend, als das Feuer nur noch leise knisterte, entbrannte zwischen Cone und einem Überlebenden namens Oerkel eine Diskussion in Briefform, wie man sie hier nicht alle Tage hörte. Der Ton war ehrlich, direkt, aber mit Kanten.
Oerkel war neu in Chernarus, aber hatte bereits zwei Nächte in Folge erlebt, wie seine Unterstände niedergerissen worden waren. Kein Türschloss geknackt – einfach alles auseinandergebaut. Sinnlos. Rücksichtslos.
„Ist das hier normal?“, fragte er. „Oder gehört das einfach dazu?“
Ich hörte zu. Sagte erst nichts. Denn ich kannte beide Seiten.
Ich wusste, was geschehen war und versuchte mit Oerkel Kontakt aufzunehmen, aber er meldete sich nicht.
Cone jedoch schrieb trocken, es könnte auch eine Art "Zeichen" sein – ein stummer Hinweis, dass man im "Revier" eines anderen gelandet war. Dass manche ihre Grenzen eben mit der Brechstange statt mit Worten verteidigten. Er sagte: „Manchmal soll auch Reden helfen. Aber wenn das nicht klappt – dann hilft vielleicht nur noch eins: Schieß einfach jeden über den Haufen, der zu nah kommt.“ Halb im Spaß, halb im Ernst.
Ich spürte, wie es in mir arbeitete.
Und ich sagte mir dann nur: „Grenzen verteidigen ist legitim. Manchmal sogar notwendig. Aber wer immer gleich zur Waffe greift, der hat längst vergessen, wozu Worte gemacht sind.“
Ich sah die Breife der beiden.
Zwei Menschen mit Geschichte. Zwei Überlebende, zwei Sichtweisen.
Aber irgendwo dazwischen – da lag die Wahrheit.
Respekt heißt nicht immer, allem zuzustimmen.
Aber zuzuhören.
Und genau das taten wir an diesem Abend.
Und das war mehr, als viele hier je erleben dürfen.
gez.
Herz-Aus-Gold 💛
es gibt Begegnungen, die einen bestärken.
Und dann gibt es soclhe, die einen verstummen lassen.
Heute erreichten mich Worte, die mich nicht kaltgelassen haben. Im Gegenteil.
Aber auch hier wie immer: alles der Reihe nach.
Der Tag begann mit einer Nachricht, die mein Herz aufleuchten ließ:
Bitwanted, Bere-Boy Junior – einer der Unermüdlichen der Berezino-Boys (und dem einen Girl) – meldete sich über Funk. Er klang aufgeregt, fast ein bisschen stolz. Sie hätten begonnen, das Camp in Berezino einzuzäunen. Nicht, um es zu verschließen, sondern um es besser zu schützen. Als Zeichen, dass das hier Bestand hat, so wie ich es in der Vergangenheit getan hatte und was sie unwissentlich damals abgebaut hatten... Tja und nun bauten sie gerade selbst das Camp wieder auf.
Auch ein Fahnenmast wurde bereits errichtet – allerdings in der Klinik. Ich war dankbar, wirklich. Und zugleich vorsichtig: So exponiert wie der Mast dort stand, wäre es für gewisse Gruppen ein Leichtes, sich der Fahne zu bemächtigen. Die Hütchenbande war da sofort in meinen Gedanken. Aber ich wollte nicht belehren. Ich wollte unterstützen und dankbar sein.
Täglich waren die Berezino-Boys (und das eine Girl) vor Ort, kümmerten sich um die Unterstände, hielten Wache, füllten Vorräte auf. Sie taten all das, wozu ich selbst derzeit kaum in der Lage war. Und während ich mich mit meiner besseren Hälfte Black Lion darüber austauschte, kam ihm ein Gedanke: Es war Zeit für einen Schritt, den es in der Geschichte der Samariter so noch nie gegeben hatte.
Ich unterbreitete den Berezino-Boys einen Vorschlag: Ob sie sich vorstellen könnten, die kommissarische Leitung des Camps zu übernehmen – mit aller Verantwortung, aber auch mit allem Vertrauen, das ich zu geben hatte. Sie fühlten sich geehrt. Und ich spürte: Diese Entscheidung war richtig. Morgen soll die Übergabe stattfinden.
Mit allem, was dazugehört. Auch einer kleinen Vereidigung.
Banana Ops schauten noch kurz im Camp vorbei und fuhren dann weiter.
Von der Reise nach Berezino wieder in Elektrozavodsk angekommen war meine rote Uniform mittlerweile so zerschlissen, dass ich in Blau weiterzog. Ich wollte beim Sommerlage Kometa Ersatz finden – und stolperte über etwas, das mich innehalten ließ. Mitten im Wald stand er: Ein roter Sarka.
Und während ich ihn betrachtete, lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. War das…?
Alles sprach dafür: Der Ort, der Zustand, die Route. Es musste der Wagen sein, den die Balzbubis bei ihrem Überfall auf mich genutzt hatten. Ich hätte ihn am liebsten dort stehen lassen. Versenkt vielleicht. Aber der Wagen konnte nichts für das, was geschehen war. Also machte ich ihn flott. Er war alles, was an Genugtuung brig geblieben war. Meine Trophäe, dass ich überlebt hatte. Ich wollte ihn "HOFFNUNG 2.0" nennen in Anlehnung an den roten Sarka, den einst El Patron besessen hatte.
Ich holte HellhoundSamuel und Cala-j in Chernogorsk ab, wir fuhren gemeinsam zurück nach Berezino. Dort machte sich HellhoundSamuel eine weiße Olga zurecht.
@-=]HC[=-GraveDigger berichtete über unseren Kommunikationskanal, dass seine Basis ausgeraubt worden war. Im Norden. Einfach sinnlos zerstört und alles rausgeworfen. Das bestürzte mich, denn normalerweise hatten Raider bei uns zumindest einen gewissen Kodex, an den sie sich hielten. Ich stimmte mit ihm überein. Sowas war wirklich schäbig und ich wusste genau, was er gerade durchmachte.
Aber er ließ sich nicht entmutigen und wollte sich wieder etwas Neues aufbauen.
Zurück in Prigorodki traf ich wieder auf Silas und Zum ersten Mal stellte ich mich ihm richtig vor – auch wenn ich nicht mehr wusste, was ich ihm vorher schon erzählt hatte. Die Erinnerungen an den Überfall verschwammen. Aber der Schmerz war noch da.
Besonders durch das, was dann kam.
ninja2.00926 (UltrA) geriet in eine Gaszone – und Kallele sowie Davos retteten ihre Ausrüstung samt Auto. Starke Freunde, wie man sie braucht.
Sie meinte auch sie habe für mich etwas mitegbracht, aber das würde wohl nun warten müsen.
Ich holte UltrA mit dem roten Gunter ab.
Etwas später holten Kallele und Davos sie dann am Camp in Prigorodki ab. Auf der Heimfahrt hatten die beiden aber leider einen Autounfall.
Black Lion brachte ninja2.00926 (UltrA) nach Lopatino und half bei der Reperatur des Autos. Ein Freundschaftsdienst, denn die Jungs hatten uns auch schon so manches Mal ausgeholfen.
Sofi – die ich noch vor wenigen Tagen am Camp willkommen geheißen, mit einem Begrüßungsbären bedacht und erst gestern unter Beschuss und Einsatz meines Fahrzeugs und Lebens zurück in den Norden gefahren hatte – meldete sich über einen unsere Kanäle mit einem offenen Brief.
Er war voller Enttäuschung, Wut und Verletzung.
Sie beschrieb, wie sie und ihre zwei Freunde ( Zuterio und NyZE) auf der Suche nach einem Zuhause von Wölfen angegriffen wurden. Und dann – so schreibt sie – seien sie von einer großen Gruppe überrascht worden. Es fielen Schüsse, sie und ein Freund starben. Der andere Freund, vermutlich Zuterio, wurde von den Angreifern gefesselt, befragt, ausgeraubt und dann wieder freigelassen. Erst später, so schrieb sie, hätten sie erkannt, dass es Leute waren, die ihnen zuvor geholfen hatten.
Sie schrieb: „Eine Frau, die zu denen gehört, heißt Herz.“
Mein Name. In diesem Zusammenhang.
Ich war bestürzt.
Denn in aller Deutlichkeit:
Ich war nicht dabei gewesen. Ich war nicht einmal in der Nähe gewesen und hatte auch niemanden verfolgt, niemanden erschossen und niemanden getäuscht.
Im Gegenteil: Transparenz war mir wichtig und ich hatte Sofi und ihre Freunde erst gestern aus der Gefahrenzone zurück in den Norden gefahren. Trotz Beschuss und unter Lebensgefahr. Und jetzt… wurde ich mit genau dem Gegenteil in Verbindung gebracht. Offenbar waren sie nach der erfolgreichen Rettungsmission gestern nun heute früh erneut angegriffen und getötet worden.
Sie schrieb von einem Gefühl, gejagt worden zu sein; von Misstrauen und von Angst.
Und ich spürte, dass da mehr war als nur eine Verwechslung.
Aber Sätze wie "Ich finde das einfach ekelhaft, was die Menschen hier machen. Sie machen einen auf Samariter und sagen, dass sie jedem helfen, aber am Ende ist man nur eine Piñata. Wir looten, damit sie später kommen und uns töten und den Loot nehmen." trafen mich.
Was hatte ich getan, um solche Vermutungen bei ihnen zu schüren?
Ja, ich war am Camp gewesen, als Banana Ops sie abholen wollten. Und ja, ich war mit Banana Ops gefahren. Aber nur um Sofi und ihren Freunden zu helfen. Für den Angriff des Scharfschützen konnte ich nichts und auch nichts dafür, was ihnen am nächsten Tag passiert war.
Und dann fiel mir ein, was auch vJoni mir erzählt hatte: Einer der Balzbubis, Pierrot, mit dem er Kontakt gehabt hatte und der Maßgeblich für den Übergriff an mir verantwortlich gewesen war, hatte ihm gegenüber gesagt, wir würden den Loot von der damaligen Bambi-WG bei uns horten und verstecken. An den Camps.
Ich maß dem keine Bedeutung bei. Balzbubi-Geblubber.
Jeder der unsere Camps gesehen hat weiß, dass es dort kein geheimes Lager mit Waffen oder sonstigen Dingen gibt. Ganz zu schweigen vom benötigten Platz für solche Dinge. Aber das Gerücht war nun einmal in Umlauf geraten. Sogar Ronin hatte sich mir gegenüber geäußert, wir würden in Chernogorsk Fallen stellen und hätten sie in eine solche gelockt.
Das war Täter-Opfer-Umkehr vom Feinsten.
Meine Enttäuschung, dass nun auch Neuzugänge solchen Märchen aufschnappen und ihnen aufsaßen war groß. Und... so sagte mir meine paranoide Ader: vielleicht war es tatsächlich versuchte Manipulation.
Eine bewusste Rufmordkampagne um mich zu diskreditieren.
Ein Versuch der Balzbubis, meine Geschichte zu untergraben und mich zum Schweigen zu bringen. Denn wer würde meiner Geschichte über ihre Machenschaften noch Glauben schenken, wenn wir die Bösen waren?
Pinky wiegelte ab. Ich interpretierte da zu viel rein.
Vielleicht. Aber dieses Gefühl nagte an mir.
Ich hatte mir nichts vorzuwerfen und immer nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt. Mit all meiner Kraft.
Nun so etwas zu lesen und vor allem nach den ganzen Angriffen auf uns - auf mich. Das traf mich erneut mit voller Wucht.
Trotzdem versuchte ich mich so ruhig und sachlich wie möglich zu äußern und in Sofi und Zuterio sowie ihrem Freund keine Verbündeten der Balzbubis oder Feind zu sehen. Vielleicht waren sie einem Trugschluss aufgesessen oder selbst nur ein Spielball.
Ausgerechnet Cone sprach mir aber aus der Seele: "Ein Leben voller Missverständnisse, oder, die Kunst zu Überleben!"
Also ging ich von einem Missverständnis aus. Ich sagte, dass es mir leid tat, dass sie solch eine Erfahrung gemacht hatte.
Aber dass ich niemals Teil so eines Übergriffs gewesen war, Bambis nicht in Fallen lockte und diese Methoden auch nicht guthieß. Das widersprach allem, für was ich stand.
Ob sie mir glaubte, weiß ich nicht.
Aber ich hoffte, dass meine Taten eines Tages lauter sprechen würden als Gerüchte.
Und doch war mir klar, dass die Lüge bereites um die ganze Welt gerannt war, bevor die Wahrheit auch nur ihre Stiefel angezogen hatte.
Also blieb mir erst einmal nichts weiter zu tun, außer das Angebot eines klärenden Gesprächs zu unterbreiten und bis dahin zum Alltag zurückzukehren.
Und dann traf ich Zuterio, ihren Freund.
Er stand ruhig am Brunnen und trank, als wäre nichts gewesen. Aber in mir brodelte es.
Ich trat zu ihm und sagte mit ruhiger, fester Stimme:
„Zuterio, Vertrauen ist unsere Währung. Wenn du solche Geschichten in die Welt setzt – oder sie still bestätigst – dann setzt du genau das aufs Spiel. Ich war nicht Teil des Überfalls. Ich habe euch geholfen. Ich bin kein Mitglied der Banana Ops – auch wenn ich jeder Fraktion, Gruppe oder Freunden Hilfe anbiete. Aber ich bin kein Teil dieser Gruppe. Und ich jage niemanden durch Wälder. Greeny und seine Leute wollten es wieder gut machen, warum ihr jetzt wieder angegriffen wurdet, weiß ich nicht. Aber damit habe ich nichts zu tun."
Er sagte es sei alles in Ordnung, alles okay.
Ich hoffe, wir waren somit wieder im Reinen und war froh über diese Aussprache und ich sagte ihm, er würde auch alles aus meiner Sicht hier nachlesen können.
Zurück am Camp begrüßte ich Melo Katar – ein ruhiger, erfahrener Überlebender. Wir kannten uns flüchtig, aber er schien aufrichtig.
Kaum war er weg, kam ein stilles Bambi ans Camp. Ich erkannte sein Gesicht, aber ich fragte nicht nach. Wenn jemand den Mut aufbringt, zu uns zu kommen, dann ist das Antwort genug.
Silas bereitete ein paar Fische zu. Offensichtlich war er wieder angeln gewesen. Ich dankte ihm.
Dann, endlich: WhiskeyMixer kam mit seiner "Beauty", wir durchkämmten das Krankenhaus von Chernogorsk auf der Suche nach Medikamenten.
Danach brachten weitere Banana Ops ein Militärzelt als Spende zum Camp. Für Notfälle oder für Neuankömmlinge.
Und dann… eine verschwundene Zündkerze.
Greeny hatte sie stecken lassen. Silas wurde verdächtigt, aber nichts war bewiesen. Am Ende bekam Greeny eine neue – und ich sagte nur: „Merkt’s euch. Zündkerzen am Camp immer rausnehmen. Wir übernehmen keine Haftung.“
Und dann… kam der grüne Ada.
Ich war gerade dabei, mein erstes gelbes Fass – ein Geschenk des Zugevents – zu verladen, als das Fahrzeug an mir vorbeisauste.
Ich fragte in den Funk: „Auto gerade an der Küstenstraße an mir vorbei. War das einer von euch?“
Niemand meldete sich.
vJoni wurde hellhörig. Er überzeugte zwei andere, das Auto zu stoppen.
Es kam zur Schießerei.
Der Ada wurde gestellt, die Insassen ausgeschaltet. Ein Auto als Beute.
Ich war still. Denn ich wusste: Es hätte auch jemand Unschuldiges sein können.
vJoni freute sich über den Ada. Verständlich.
Vielleicht waren es die Hütchen, vielleicht nicht. Die Cowboyhüte sprachen dafür.
Ich hatte einen Kloß im Hals.
So sehr ich die Hütchen nicht leiden konnte,
so sehr mich ihre Spielchen, ihre Fallen und ihre Arroganz ermüdeten – Ich glaube nicht an Selbstjustiz, auch wenn ich selbst schon einmal die Waffe gegen sie erhoben habe.
Damals.
Zum Schutz, als sie das Camp in Prigorodki überfielen und die Fahne klauen wollten.
Damals, nachdem sie bereits das Tor ein paar Tage zuvor aufgesprengt hatten, aber von WhiskeyMixer gerade noch rechtzeitig gestoppt worden waren.
Mit Rache hatte dies nichts zu tun. Es war ein Akt der Verteidigung.
Manche verwechseln Hilfsbereitschaft mit Naivität und glauben, man sei wehrlos, nur weil man hilft und friedliche Lösungen vorzieht.
Aber wer keine Grenzen kennt, zwingt andere, sie zu setzen – notfalls mit Nachdruck und wenn es nicht anders geht, dann auch mit der Waffe.
Ich glaube nicht an Exekutionen am Straßenrand.
Ich verurteile Hetzjagden gegen andere Überlebende und Raubüberfälle.
Und ich weiß: Auch wenn Gerechtigkeit verlockend erscheint,
so ist es doch eine feine Linie, die wir nicht überschreiten dürfen.
Denn sobald wir anfangen, Gewalt mit Gewalt zu beantworten, verlieren wir uns in der Logik des Stärkeren.
Und dann sind wir nicht anders als sie.
Und so endete mein Tag.
Mit vielen Fragen.
Und dem leisen Wunsch, dass morgen wieder einer dieser Tage werden würde, an denen nicht nur Zäune wachsen, sondern auch Vertrauen.
In diesem Sinne:
Bleibt am Leben und passt auf euch auf.
gez.
Herz-Aus-Gold 💛
Heute war – wie soll ich es sagen? – ein Tag voller Fahrzeuge. Man könnte fast sagen, es war das reinste Fahrzeugkarussell.
Bitwanted, der Junior der Berezino-Boys (und dem einen Girl), meldete sich bei mir. Sie hatten einen roten Sarka bei Kamenka gefunden und wieder flottgemacht – und wollten ihn mir schenken. Einfach so.
Als Zeichen der Verbundenheit. Als Erinnerung an die gute alte "Hoffnung" der vergangenen Season, mit der wir so viel Abenteuer erlebt hatten.
Dabei waren sie erst am Vortag erneut geraidet worden.
Trotzdem ließen sie sich nicht unterkriegen. Wieder standen sie da, mit gefüllten Vorratskisten und frischen Verbänden um Berezino am Leben zu halten.
Bitwalker berichtete mir von jemandem, der sich wohl ziemlich großzügig aus dem Camp bedient hatte. Vielleicht mehr, als nötig gewesen wäre. Vielleicht mehr, als fair gewesen wäre. Aber wer es war?
Keine Ahnung. Und ehrlich gesagt: Wir haben nicht die Mittel, alle Camps zu überwachen. Solnichniy, Elektrozavodsk, Nizhnoye… da steht noch kaum etwas. Wie sollen wir das alles schaffen?
Wir müssen Schwerpunkte setzen. Prioritäten. Das ist hart, aber notwendig.
Und trotzdem… ich danke den Berezino-Boys von Herzen. Für ihre Kraft. Für ihre Konsequenz. Für ihr Herz.
Also beschloss ich, etwas später nach Berezino zu reisen. Aber noch wurde ich in Prigorodki dringend gebraucht.
Ich begann damit, am Camp Kürbisse anzupflanzen und zu ernten.
Später kam Greenys Tom ans Camp – zur besseren Unterscheidung nennen wir ihn jetzt „Currahee“. Ich glaube, es ist langsam wirklich an der Zeit, dass wir ein Tom-Register führen…
Mitgebracht hatte er zwei Bambis: "Fred" und "Heinrich". Ja, wirklich, so nannten sie sich. Manchmal habe ich das Gefühl, die Leute veräppeln mich einfach zu gern...
Ich stellte keine weiteren Fragen.
Einer von ihnen hatte Cholera, aber wir bekamen die Krankheit zum Glück schnell in den Griff – ein bisschen Medizin und schon sah die Welt nicht mehr ganz so schlimm aus.
Kurz darauf trafen auch Blutmond und VEGAS ein. Sie statteten sich aus und verschwanden wieder in der Ferne.
Dann zog ich los in Richtung Berezino.
In Solnichniy stand ich vor einem Bild, das mir kurz das Herz zusammenschnürte. Der einzige Unterstand dort – eingerissen. Einfach so. Wozu? Warum?
Ich schüttelte den Kopf. Wiederaufbauen, wieder hoffen, wieder beginnen.
Jammet und Black Lion trafen dort etwas später auf einen Tschechen. Ich glaube, es war Honziq. Oder zumindest klang es so. Ich bin mir nicht mehr sicher, aber ich hatte mir den Namen so notiert.
Manchmal merkt man sich Dinge, ohne zu wissen, warum. Vielleicht, weil sie wichtig werden könnten. Vielleicht, weil man einfach hofft, es wäre so.
In Berezino angekommen traf ich mich am Camp mit Bitwanted.
Allerdings gab es Probleme: Er hatte den Code zur Garage vergessen und auch sein Vater, Bitwalker kannte die Kombination nicht mehr. Also musste der Junior das Tor sprengen.
Was dann vor mir stand, war ein roter Gunter und ein roter Sarka und mein Herz einen Satz.
Am Ende bekam ich den roten Gunter überlassen und war dankbar.
Bitwalker nannte das Auto im Spaß das "Herzmobil". Ich versteckte es so gut es ging und lächelte leise.
Denn auch Geschenke, die anders aussehen als gedacht, können genau das Richtige sein.
Ich bin gespannt, was wir gemeinsam erleben werden und wie viele Bambis wird damit an der Küste werden versorgen können.
Später, als ich wieder nach Prigorodki kam, tauschte ich meinen schwarzen Gunter bei NiggoB ein – gegen einen weiteren roten.
„Treue 2.0“ nannte ich ihn und er hatte mir das Auto schon lange versprochen. Nun konnten wir es endlich tauschen.
ninja2.00926 (UltrA) bekam von NiggoB den schwarzen – und strahlte wie ein Kind an Weihnachten. Zumindest glaube ich das, aber hinter dem Schal konnte ich das nicht so genau erkennen.
Was für ein Autokarussell.
Aber ich war endlich wieder mobil. Und das bedeutete: handlungsfähig.
Pinky wartete nach der ganzen Aktion am Camp – mit Cholera.
Einmal mehr retteten wir einen Freund mit einfachen Mitteln.
Einmal mehr zeigte sich: Tetracyclin ist das beste Medikament.
Dann kam MISA – in einer weinroten Olga.
Wieder Cholera. Wieder Heilung.
Einer von ihnen erkannte mich.
„Ich war das Bambi… das dich nach einem Kopfschuss fragte.“, sagte der Fremde in Englisch.
Ich erinnerte mich.
Und diesmal antwortete ich nur mit einem stillen Nicken.
So sieht Entwicklung aus.
Und dann kam er. Christian. Oder Ronaldo. Oder Carlos. So ganz sicher war er sich selbst nicht – und ich ehrlich gesagt auch nicht. Erst sprach er nicht. Dann sprudelte es aus ihm heraus wie aus einer alten Pumpe, die zu lange stillstand. Er war voller Energie, voller Leben – und doch hatte ich das Gefühl, seine Stimme schon einmal gehört zu haben. Aber wo? Er sagte, wir hätten uns noch nie getroffen. Vielleicht stimmte das. Vielleicht auch nicht.
Ich zeigte ihm unser Camp und erklärte, für was wir standen.
Anfänglich gab es ein paar Schwierigkeiten, weil er das Essen nicht gleich fand.
Am Ende zog er weiter - und hatte keinen Plan, wie er offen zugab.
Ich hoffte, er würde es schaffen und vielleicht würden wir uns einmal wiedersehen.
Als die Banana OPs mit Greeny, Mora und Avendor zum Camp kamen, war ich gerade unterwegs zum Jagen.
Statt eines Schweins entdeckte ich zwei Bambis. Wobei - der Ehrlichkeit halber muss ich sagen, dass Mora die beiden an mir vorbeilaufen gesehen hat. Ich war so vertieft in meine Beute, dass ich sie gar nicht wahrgenommen hatte. Ungewöhnlich für mich, aber passiert.
Das Schwein entkam mir, aber ich konnte beide zum Camp bringen.
Das eine Bambi sagte zunächst nichts und überließ dem anderen Bambi namens NiZE das reden in Englisch.
Erst später verstand ich, warum sie sich zunächst nicht zu erkennen geben wollte und warum die beiden auch so taten, als würden sie sich nicht kennen.
Sie hatte ihre Gründe und gebrochenes Vertrauen spielte eine große Rolle dabei.
Ich respektiere das, aber ich glaube wir hätten ihnen besser helfen können, wenn sie gleich mit offenen Karten gespielt hätten.
Erst hinterher stellte sich heraus, dass es sich bei den dreien um Zuterio, Sofia und NiZE bzw. Sergej handelte, die ich bereits am Camp vor ein paar Tagen begrüßt hatte.
Es stellte sich heraus: Sie waren gemeinsam unterwegs gewesen, als sie in ein Feuergefecht mit den Banana Ops gerieten.
Sofi und NiZE starben. Zuterio wurde gefangen genommen – aber später freigelassen.
Greeny hatte sie dann kontaktiert und bot ihnen an, sie wieder nach Norden mitzunehmen. Ein Akt der Reue oder des Mitgefühls?
Ich glaube es war eher ein Zeichen: Wir sind bereit uns zu verteidigen, aber wir wollen euch nichts Böses.
Doch bevor es dazu kam, tauchte Zuterio von allein wieder auf und zwar am Bambi-Auffanglager in Prigorodki.
Und die kleine Gruppe war wieder vereint.
Was für ein Moment.
Ich spürte, wie mir das Herz eng wurde.
Ich wusste, wie sich Gefangenschaft anfühlte.
Und ich konnte nur zu gut ahnen, was Zuterio durchgemacht hatte.
Doch noch bevor wir gemeinsam loskonnten, geschah es:
Ein Schuss.
Am Camp.
Sofi und NiZE wurden gezielt beschossen.
Ein Unbekannter, versteckt auf dem Berg, feige.
Alle suchten Deckung.
Ich bin froh, dass ich allen Neulingen immer erkläre, dass wir jederzeit angegriffen werden können. Das denke ich mir nicht aus, es gibt da draußen wirklich Leute, denen es Spaß macht uns auf diese Weise die Arbeit zu erschweren. Warum das so ist verstehe ich einfach nicht.
Aber im Moment war es auch egal. Wir mussten hier weg und zwar schnell.
Ich holte „Treue 2.0“ aus ihrem Versteck, denn Greeny, Mora, Avendor, Zuterio, Sofi und NiZe würden nicht alle in einen Ada passen. So bot ich den Banana Ops und eben auch den Bambis meine Hilfe an.
Wir beluden die Autos in Eile – und fuhren los.
Sicher.
Schnell.
Still.
Auf halber Strecke scherzten NiZE und ich.
Als wollten wir beide vergessen, wie knapp das alles gewesen war, aber ich wusste dass ich gerade auch mein Leben riskierte um sie heil ans Ziel zu bringen. Genau wie die Banana Ops.
Ich ließ NiZe vor Rogovo raus.
Greeny, Mora, Avendor brachten ihn dann mit Sofi heim.
Und ich fuhr zurück nach Prigorodki.
In mir das Gefühl:
Wir hatten heute etwas gerettet.
Wenn auch nur für einen Moment.
Und dann war da noch Cone.
Er hatte sich wieder gemeldet, mit einem Schreiben.
Lange. Verschachtelt.
Typisch Cone.
Er bekannte sich:
Es war ein moralischen Drahtseilakt bzw. ein letzter Ritt vor dem Wipe gewesen. Was sich zwischen den Zeilen zeigte, war Reue – vielleicht. Eingeständnis – irgendwie. Aber auch ein großer Bogen aus Ausflüchten, Versprechen, poetischer Verklärung.
Er sprach davon, wie ihn die letzten Stunden durch Chernarus führten. Wie er Biergärten „versiegelte“. Wie er von Pilzen lebte und Albträume hatte. Wie er am Ende mit einer Flagge in der Hand vor Solnichniy stand – und ging. Er schrieb, als wollte er erklären.
Und doch: Was er getan hatte, hatte andere in Gefahr gebracht. Was er zerstört hatte, war Vertrauen.
Und was er mitnahm, war die Erkenntnis, dass selbst ein "verspielter Abschied" Wunden schlagen kann.
Ich las sein Schreiben. Ich verurteilte ihn nicht, aber ich würde nicht vergessen.
Wer aus Spaß Schaden anrichtet, ist vielleicht nicht böse – aber ganz gewiss nicht harmlos.
Ich antwortete ihm in einem Brief:
Hallo Cone,
du schreibst mit Witz, mit Worten, die tanzen und taumeln – irgendwo zwischen Wehmut, Wahnsinn und Wachsamkeit.
Ich habe dein Schreiben gelesen, Satz für Satz. Habe geschmunzelt, gezögert, geschluckt.
Und mich gefragt: Was wiegt schwerer – das Augenzwinkern oder die Altlast?
Dass der Miese Peter nicht mehr unter den Lebenden weilt überrascht mich und du hast mein Beileid. Auch wenn ich den alten Haudegen nicht persönlich kennenlernen konnte und er uns so manche schlaflose Nacht beschert hat, glaube ich nicht dass er im Herzen ein böser Mensch gewesen ist. Vielleicht verbittert. Aber nicht rein böse.
Dass du den Miesen Peter beerbt hast, überrascht mich dagegen nicht.
Du hast schon immer Geschichten gut zu Ende erzählen können – auch wenn der Weg dahin nicht immer sanft gepflastert war.
Dass du ihn begraben hast – samt Fahnen – ist konsequent.
Ob es Frieden bringt? Das wird sich zeigen.
Die Zeit heilt einiges, aber nicht alles und es wird an unseren Taten liegen, was nun weiterhin geschieht.
Was mir jedoch schwerer im Magen liegt, ist das andere Kapitel deines Briefes.
Die Pilze.
Die Sprengfallen.
Das "Versiegeln" eines Biergartens mit einer Sprengfalle.
Die "letzte Runde", gesäumt von Stolperdrähten und Explosivem.
Ich will mir krampfhaft einreden, du meinst das nicht böse.
Aber gut war’s auch nicht.
Denn in einer Welt, in der so vieles brennt, sind es oft die Funken, die am meisten Schaden anrichten.
Und wir haben lange genug versucht, Chernarus als Ort zu erhalten, an dem man atmen kann – ohne ständig um sein Leben zu fürchten.
Versteh mich nicht falsch:
Ich bin bereit zu glauben, dass da kein böser Wille war.
Dass du auf eine Art Abschied genommen hast, auf deine.
Aber ich glaube auch, dass dein Tun Spuren hinterlassen hat, die andere ausbaden mussten.
Und das wiegt – egal, ob du’s gewollt hast oder nicht.
Vielleicht ist das der Unterschied:
Ein Versprechen, das man gibt – und ein Versprechen, das andere in dich setzen.
Nicht immer decken sie sich.
Du schreibst von "Filmriss" und "Drahtseilakt".
Von "Albträumen" und "Selbstzweifeln".
Ich nehme das ernst.
Aber ich wünsche mir, dass du das nächste Mal früher innehältst – nicht erst am Rand der Erinnerung.
Sondern mitten im Tun.
Denn manchmal braucht es mehr Mut, etwas nicht zu tun.
Und manchmal reicht schon ein einziger Stolperdraht, um Vertrauen zu zerstören, das monatelang gewachsen ist.
Ich danke dir für deine Worte.
Und ja – ich glaube, dass da in uns beiden dieser kleine Teil Ordnung wohnt, der inmitten des Chaos den Boden fegt, bevor er weiterzieht.
Möge dein Weg dich dieses Mal auf festeren Grund führen.
Und möge die nächste Fahne, die du hisst, ein Zeichen des Aufbaus sein – nicht des Abschieds.
Bleib wachsam, bleib am Leben und halte dich fern von diesen Pilzen...
gez.
Herz-Aus-Gold 💛
Chernarus ist voll von Narben.
Manche sind alt.
Manche frisch.
Aber alle erzählen sie von Menschen.
Und heute war so ein Tag, an dem trotz allem ein kleines Stück Menschlichkeit wieder seinen Platz fand.
Zwischen rotem Lack, rostigen Erinnerungen und ganz viel Regen.
Passt gut auf euch auf da draußen.
Und bleibt am Leben.
gez.
Herz-aus-Gold 💛
Dann mache ich mal den Anfang und bringe mein Videoprojekt "Better Days" mit ein.
Aus aktuellem Anlass muss ich das einfach hier posten, denn es ist mal wieder eine "Herzensangelegenheit" von mir.
Ursprünglich war es ein kleines Geburtstagsgeschenk für Hikaru – aber es wurde schnell mehr.
Es gibt Momente, in denen alles zu viel wird – im Spiel, aber auch im echten Leben.
Manche kämpfen laut. Andere kämpfen leise – und kaum jemand bekommt es mit.
Dieses Video ist für beide.
Für die, die zweifeln.
Für die, die etwas verloren haben.
Für die, die aufstehen, obwohl sie lieber liegen bleiben würden.
Für die, die hoffen – oder gerade nicht mehr können.
Ich kann niemandem den Schmerz nehmen.
Aber vielleicht erinnert dieses Video euch daran,
dass ihr nicht allein seid. 💛
Es ist okay, wenn es gerade mal schwer ist.
Aber es darf besser werden.
🛠️ Hinweis zur technischen Umsetzung:
Das Video wurde speziell für Season 1.27 zusammengestellt.
Trotz eines Festplattencrashs – wodurch einige geplante Szenen verloren gingen – besteht das Video überwiegend aus Aufnahmen der Version 1.27 (habe extra nochmals nachgezählt).
Die restlichen Szenen stammen aus 1.26, um Lücken zu füllen, ohne die ursprüngliche Idee zu verlieren.
Ich hoffe, das Projekt wird trotzdem als Beitrag für den Videoaward akzeptiert – denn es steht ganz im Zeichen dieser Season 1.27 und der Community dahinter und wurde, wie gesagt, extra für diese Season geschnitten.
🎥 Danke an alle, die mitgewirkt haben:
Jammet, Black Lion, Bert [CIA], H4rm9ny, Murphy, Onyxxz, The_CreX, Tabasko, Olga2667, HellhoundSamuel, PropaGandalf, Cala-j, Rheingauer!, Pinky, Hikaru, @Taskmaster13066, AceBlackWolf, jayphiiyo, NiggoB, janinesta (Selina), Le-Chuck, Samu (der neue Samu), Nävl, Günter, Greeny
…und alle Teilnehmenden des Herzblut-Events, die am Ende noch im Camp waren. 🙌
Hey!
Repekt, dass du dich an einen eigenen Server wagst – auf Konsole ist das nochmal 'ne besondere Herausforderung.
Ein paar Tipps, die echt helfen können:
Befasse dich mit dem Spiel und seinen Einstellung - Als Admin solltest du möglichst immer wissen, was du tust und warum Sieh dir Tutorials an, experimentiere und gehe erst dann in die entscheidende Phase, wenn's rund läuft.
Überlege dir ein Konzept! Besonder ein stimmiges Loot-Konzept: Viele Server ballern zu viel rein oder machen's zu grindy. Versuch da ein gutes Mittelmaß zu finden. Bei GDZ ist das z. B. top gelöst – Loot wird durchdacht und Feedback nach Möglichkeit umgesetzt.
Aktive Community + Discord: Ein Server lebt durch seine Leute und den Austausch. Wenn du einen Server aufbaust, bau direkt Discord oder sowas mit ein, damit du dich mit den Leuten austauschen kannst, z. B. über Wartungsarbeiten. GDZ ist natürlich da auch ein schönes Beispiel aus dem deutschsprachigen Raum. Wir haben verschiedene Standbeine und die Community und das Team ist es, was unsere Server ausmacht und von anderen unterscheidet.
Viel Erfolg dir!
manchmal sind es nicht die Schüsse, die am lautesten hallen, sondern - so komisch es klingt - das Schweigen danach.
Und manchmal ist es nicht der Tod selbst, der erschüttert, sondern das Wissen, wie knapp man ihm entgangen ist.
Da Silas in letzter Zeit regelmäßg am Camp war und den kleinen Schuppen als seinen Schlafplatz ausgesucht hatte, beschloss ich ihm eine kleine Freude zu machen.
Ich baute ihm eine Kiste aus Holz und stellte sie in den Verschlag. Darin sein Teddybär sowie ein paar Kleidungsstücke, auf denen er geschlafen hatte. Ich hatte sie ihm am Vorabend gegeben, damit er nicht auf dem harten Boden schlafen musste.
Pinky brachte uns heute ein Tarnnetz für Prigorodki, damit wir die Eingänge wieder sichern können.
Somit sind sie besser geschützt.
Außerdem gab er mir eine R12 und eine Armbrust.
„Damit du dich auch mal wehren kannst“, sagte er grinsend.
Ich lächelte schwach aber dankbar. Wenn auch etwas hilflos, denn das mit dem Wehren – das war bei mir ja so eine Sache...
Ich war kaum fertig mit der Kiste und gerade im Begriff, meine nasse Hose auszuwringen, da traf ich am Camp auf Nik.
Ich war zunächst erschrocken, aber dann merkte cih schnell, dass er nichts Böses im Schilde führte. Ich erkärte ihm, was es mit dem Auffanglager auf sich hatte und er stattete sich aus und zog dann weiter.
Während ich versuchte, etwas Ordnung ins Camp zu bringen, herrschte draußen das blanke Chaos.
Verwirrung um Rheingauers weinrote Olga.
Unklarheiten in der Kommunikation, wie man so schön sagt – und am Ende stand fest: Sie war geklaut worden.
Das Problem? Es gab gleich mehrere Garagen am Ort.
Und eine davon könnte zu jenen gehören, die seit Tagen unter Beobachtung stehen:
Die Bambikiller mit dem schwarzen Gunter und dem weißen Ada mit grüner Heckklappe.
@WhiskeyMixers altem Wagen.
Die falsche Garage wurde geräumt – die vom Rheingauer! .
Verständlich, dass er nicht erfreut war.
Doch die Raider meldeten sich bei ihm und boten Wiedergutmachung an. Eine vernünftige Geste.
Auto. Fass. Worte.
Ob es reicht? Schwer zu sagen.
Hätte man es verhindern können? Ich sage mal soviel: Ich bin nicht die Basenauskunft.
Ich weiß zwar über einige Dinge bescheid, aber nur weil ich etwas auf den ersten Blick nicht gleich zuordnen kann, soll das kein Freifahrtschein sein alles und jeden auszurauben. Überhaupt... was hat es damit zu tun, ob man jemanden "kennt"? Macht es einen Einbruch weniger schlimm und vertretbarer, wenn man das Opfer nicht persönlich kennt?
In was für Zeiten leben wir... ?
Und auch wenn manche scherzhaft behaupten, ich hätte meine geheime Bambi-Armee, die für mich andere Basen raidet –
das ist Unsinn und das habe ich auch immer wieder gesagt. Ich lehne Einbrüche und Plünderungen weiterhin entschieden ab.
Sie bringen nichts als böses Blut und Rache. Tja und am Ende? Da trifft es immer die Falschen.
Wo wir gerade von Falschen reden...
Cala-j meldete ebenfalls einen Vorfall.
Jemand hatte sich an seinem Auto, seiner Olga, zu schaffen gemacht.
Das Auto stand noch – aber sein Rucksack war weg.
Am helligten Tag...
Ich sag es ja: In was für Zeiten leben wir eigentlich? So wie ich Cala-j kenne, hätte er dem Reisenden seinen Rucksack überlassen und den Fremden gleich zum Fischessen eingeladen.
Achja ich habe in Chernogorsk nach der berühmten Kiste am Denkmal geschaut und sie tatsächlich wieder gefunden. Wer sie da wohl aufgestellt hat? Darin waren einige Snacks. Ich habe mir erlaubt, auch etwas reinzutun. Ob es jemand findet oder ein Unbedarfter sich einfach bedient? Einerlei... es ist eine nette Geste, auch wenn die Zeiten sich geändert haben. Zum Glück.
Etwas später entdeckte Cala-j wieder Silas am Lager.
Der war, wie immer, schweigsam.
Aber da.
Ich selbst war zu dieser Zeit in Chernogorsk auf Tour.
Und da hörte ich es – in der Ferne.
Schüsse.
Nicht gewöhnlich.
Nicht zufällig.
Das klang nach einem Raid, einem Überfall mit Einbruch.
Ersetzbares Crewmitglied Nr. 371 war zur Stelle. Sie führte ein hilfloses Bambi an die Garage, wo die Action stattfand. Naja so ganz hilflos war es nicht, denn es fand dort seine Kameraden am Ende vor. Kurz darauf erschien auch der Rheingauer! .
Zufällig. Natürlich.
Zu Sicherheitszwecken, versteht sich.
Und siehe da: Meine Quelle hatte recht! In der Garage befand sich tatsächlich der schwarze Gunter mit roter Motorhaube.
Daneben der weiße Ada mit grüner Heckklappe.
Ich heiße die Methoden nicht gut.
Aber…
Ein Teil von mir fühlte Genugtuung.
Denn diesmal hatte es nicht die Falschen getroffen.
Zurück am Camp:
ninja2.00926 (UltrA) und Silas treffen auf einen gewissen „F“.
Der Name sagte mir so auf die Schnelle nichts. Ich kannte keinen, der sich einfach "F" nannte.
Später stellt sich heraus: streunender_stef (Stef). Mit F. Also nicht Steph mit PH. Alles klar!
Nr. 371 wurde von Black Lion und Jammet abgeholt.
Nach einem kurzen Abstecher zum Myshkino-Lager kehrten sie zurück.
ninja2.00926 (UltrA) und Pinky meldeten Geräusche am Rohbau.
Black Lion, Jammet und Ersetzbares Crewmitglied Nr. 371 durchsuchten alles – keine Spur.
Pinky blieb am Camp und hielt Wache.
Ich verabschiedete gerade ninja2.00926 (UltrA) über Funk während meiner Tour durch Chernogorsk, da fiel ein Schuss.
Pinky. Getroffen! Erfuhrich im Funk.
Tödlich.
Sniper.
Mein Herz wurde mit einem Mal sehr schwer, doch bevor ich mir klar darüber wurde, was das bedeutete, herrschte Alarmbereitschaft am Camp.
Jammet erwischt den Schützen.
Black Lion und Ersetzbares Crewmitglied Nr. 371 sicherten das Gelände.
Aber dann wurde es wild.
Ersetzbares Crewmitglied Nr.371 ah eine Leiche.
Oder dachte, es sei eine.
Sie ging näher heran.
Die Leiche regte sich!
„Jammet, bist du sicher, dass der tot ist…?“
"Ja, ich sehe ihn sogar hier direkt vor mir liegen. Bewegt sich nicht mehr."
Der Mann am Boden sagte zu Suede nur: „Hello buddy.“
Dann zog er seine Waffe und dann ging alles sehr schnell.
Ersetzbares Crewmitglied Nr. 371 fragte noch: „Why are you attacking us?“
Keine Antwort. Stattdessen stand er auf und legte an.
Sie zog ihre neue Bizon und schoss auf ihn. War schneller.
Aber dann: Ladehemmung.
Typisch.
Aber sie reagieret geistesgegenwärtig und schlug ihm die Waffe ins Gesicht, wie sie es bei den Chicks in Action gelernt hatte.
Er taumelte.
Zielte dann mit seiner Vaiga. Ein Schuss. Verfehlte sie.
Dann ergriff er die Flucht und rannte in Richtung Sumpf.
Black Lion traf ihn tödlich.
Am Ende lagen also zwei Angreifer tot im Matsch. DayZ-Armbinden.
Und viel zu viel Munition.
Wer waren die beiden und würden sie wiederkommen?
Bestimmt. Denn es war ein Überfall.
Aber einer, der nach hinten losgegangen war.
Nur… Pinky hatte es erwischt.
Den Armen. Aber er trug es mit Fassung und machte sich wieder von der Küste auf zurück mit stoischer Geduld.
Und ich?
Ich war nicht da.
Und ganz ehrlich: Ich war froh darüber.
Denn ich glaube, ich wäre vollends ausgerastet.
Etwas später war wieder Ruhe am Camp eingekehrt. Von meinem Versteck aus beobachtete ich zwei Fremde.
Ich wartete mit angehaltenem Atem bis sie wieder verschwanden.
Als ich zurückkehre, prüfte ich alles.
Dann sah ich es.
Im Zelt.
Ein Herz – aus Kürbissamen.
Daneben ein brauner Cowboyhut.
Mein erster Gedanke: Chuck? Nein... das war unmöglich.
Mein zweiter Gedanke: Die Hütchenbande. Und dieses Mal war ich mir sicher: Sie sind wieder da.
Den rest des Nachmittags verbrachte ich damit am Turm zu bauen.
Silas zeigte sich als besonders eifrige Untertsützung. Wie ein wahrer Handwerker schleppte er Baumstamm um Baumstamm und am Ende stand unser Turm endlich.
Ich bedankte mich bei ihm und am Ende grilten wir noch gemeinsam am Camp, wie es inzwischen schon fast zu einem alltäglichen Ritual geworden war.
Natürlich auch mit dem Teddybären, der mir jedoch beim Betrachten noch immer einen unangenehmen Stich versetzte.
Es würde eine Weile dauern, bis ich mir den Teddybären als Symbol zurückerobert hatte. Zu frisch waren die damit verbundenen schlimmen Stunden gewesen.
Aber ich war nicht bereit, einfach so aufzugeben.
Ich stand gerade am Feuer, als ich Schritte hörte.
Keine bedrohlichen, keine hastigen.
Nur feste, ruhige Schritte – und dann sah ich sie.
Ersetzbares Crewmitglied Nr. 371, trat aus dem Schatten der Bäume ins Licht.
In der Hand hielt sie eine Waffe – eine Blaze.
„Sie gehörte dem Schützen, er Pinky getötet hat“, sagte sie leise, fast beiläufig.
Ihre Augen suchten meine.
Nicht aus Stolz, nicht aus Triumph.
Nur aus einem stillen Gefühl von vollstreckter Gerechtigkeit.
Ich sah die Waffe an.
Schwer.
Kalt.
Und irgendwie… ich wusste es nicht.
Ich zögerte.
Dann nickte ich, nahm sie entgegen und gab ihr meine R12 dafür.
Nicht, weil ich kämpfen wollte –
sondern, weil ich wusste, dass ich es vielleicht wieder würde tun müssen.
„Danke“, sagte ich schlicht.
Mehr war nicht nötig.
Sueda nickte nur.
Dann wandte sie sich ab.
Kein großes Tamtam, kein Blick zurück.
Nur ein kurzer Ruf über die Schulter:
„Wenn du Munition brauchst – sag's. Ich hab noch ein bisschen was von dem Mistkerl behalten.“
Und weg war sie.
Ich betrachtete die Blaze eine Weile.
Ich hatte nicht vor damit zu töten.
Aber das Jagdzielfernrohr darauf, das würde mir bestimmt gute Dienste leisten.
Ich legte die Waffe vorsichtig neben meinen zerschlissenen weißen Bären.
Nicht, weil sie zusammengehörten – aber weil beides Teil dessen war, was ich geworden war.
Verwundet und wachsam, aber noch da.
Manchmal frage ich mich, wie viele Zeichen man noch braucht.
Wie viele Warnungen, wie viele Namen, wie viele Schüsse?
Und dann wird mir klar: Ich brauche keine Zeichen.
Ich bin wach.
Ich bin da.
Ich bin vorbereitet.
Und ich bleibe,
In diesem Sinne: Seid auch ihr wachsam und bleibt am Leben.
gez.
Herz-aus-Gold 💛
Was Zed gesagt hat. das "/Anhänge>" kommt mir auch etwas komisch vor, aber ich kann leider auch nur raten, was das für eine Datei ist...
Also einfach mal die Tipps beherzigen und die Frage formulieren, dann helfen wir dir gerne weiter
manchmal sind es nicht die großen Ereignisse, die in Erinnerung bleiben, sondern die kleinen, stillen Gesten.
Ein eine Flasche Wasser, ein Stück Stoff oder zahlreiche helfende Hände.
Pinky, Jammet und Black Lion waren heute wieder unterwegs – eine kleine Loot-Tour, um neue Kleidung zu besorgen. Gemeinsam zogen sie los, mit leichtem Gepäck und wachsamen Augen. Wie immer eigentlich. In Kamenka soll es derweil in der Nacht einen Überfall gegeben haben.
Ein Baseraid – wer betroffen war, weiß man noch nicht.
Wer das Tor geöffnet hat? Auch unklar.
Nur eines war spürbar: Die Unsicherheit kroch wieder durch die Reihen.
Ich selbst zog mich noch etwas zurück.
In Elektrozavodsk richtete ich einen ersten Unterstand ein – ruhig, ungestört.
Ein Platz, um kurz zur Ruhe zu kommen, um Abstand zu gewinnen.
Doch lange blieb ich nicht allein.
Pinky, Jammet und Black Lion kamen vorbei, boten ihre Hilfe an, und gemeinsam stellten wir den Bau fertig.
Es tat gut, dieses Miteinander.
Dieses wortlose Verstehen.
Am Ende kehrten wir zusammen zurück nach Prigorodki.
Im Camp angelten ninja2.00926 (UltrA), Silas und ich.
Nebeneinander.
Schweigend. Naja... fast. Silas sagte nichts, aber Ultra und ich unterhielten uns.
So wie wir es eben tun.
Drei Silhouetten am Wasser. Danach ein Grill und das Knistern des Feuers.
Es war… friedlich. Und das war selten geworden.
Ich nutze die Gunst der Stunde und flickte ihre Hose.
Etwas später brachte NiggoB ein Zelt vorbei. Eine Spende.
Er wirkte erschöpft – der Humvee war verloren, irgendwo bei Khelm, Unfall.
Ich nahm das Zelt entgegen, bedankte mich.
Außedem kam auch ein Bambi namens Kevin – oder „AhF1“, wie er sich nannte vorbei.
Ein Neuer.
Ich nahm mir Zeit, zeigte ihm das Camp, erklärte, was wir hier tun – und warum.
Er hörte zu, fragte wenig, nickte oft.
Am Ende zog er weiter, versorgt, ausgestattet.
Ich hoffe, er findet, wonach er sucht.
Pinky, Jammet und Black Lion hielten derweil Wache und behielten alles im Blick.
"Sicherheit ist kein Zustand, sondern eine Frage der Aufmerksamkeit" oder wie dieser Spruch noch gleich hieß.
Sie hatten alles im Blick, aber plötzlich trat ein Fremder aus dem Grillhaus.
Er nannte sich „Oli“.
Der Name kam mir seltsam vertraut vor.
Ich grüßte ihn höflich, aber innerlich war ich wachsam.
Zumindes der Name war immer wieder in Zusammenhang mit seltsamen Vorfällen aufgetaucht. Ob es dieser Oli war, wusste ich nicht.
Er verabschiedete sich bald – und doch schlich er immer wieder um die Häuser.
NiggoB und janinesta (Selina) beobachteten ihn vom Haus aus.
Ein anderes Kapitel...
Am Ende verschwand Oli, ohne uns anzugreifen.
Aber irgendetwas ließ mich innerlich nicht ganz los. Er hatte sich schon merkwürdig verhalten.
Als sich die Lage etwas beruhigt hatte und Oli verschwunden war, halfen Selina und Niggo mir gemeinsam mit Silas beim Weiterbau des Turms.
Stück für Stück, Stock für Stock – wie so vieles hier.
Als es Abend wurde, schauten die Banana Ops vorbei – wie ein bunter Windstoß wehten sie durchs Camp.
Sofi begegnete ich ein weiteres Mal. Sie zog weiter.
Zuterio kam kurz vorbei – und wurde von den Banana Ops in ihrem „Love Mobil“ mitgenommen.
Natürlich…
Natürlich war es Greenys Idee.
Und natürlich ahnte ich, dass er diese Olga nicht ganz zufällig im Freien gefunden hatte.
Sie kam mir zu bekannt vor.
Nur… ich konnte noch nicht genau sagen, woher.
Aber das war eine Geschichte für einen anderen Tag.
Es war ein Tag wie ein leiser Fluss:
Nichts stürzte, nichts krachte – aber alles floss weiter.
Und manchmal reicht mir das sogar.
Ein bisschen Frieden.
Ein bisschen Fisch.
Und Freunde, die bleiben und helfen.
Passt auf euch auf.
Und bleibt – ihr wisst schon…
…am Leben.
gez.
Herz-aus-Gold 💛
die Welt drehte sich weiter. Wie sie das immer tut.
Ganz gleich, was geschieht, ganz gleich, ob man selbst am Boden liegt oder gerade versucht, wieder aufzustehen – sie dreht sich einfach weiter.
Doch an diesem Morgen fühlte sie sich anders an. Nicht lebendig, nicht tot.
Sondern… dumpf.
Als hätte jemand ein feuchtes Tuch über alles gelegt – über das Licht, die Geräusche, meine Gedanken.
Ich war wach. Aber nicht wirklich "da".
Ich fragte mich, ob das, was geschehen war, wirklich mir passiert ist.
Ob ich das nicht einfach nur geträumt hatte oder eine schweigende Beobachterin gewesen war.
Ob das, was ich gesehen, gehört, gefühlt hatte – dieses Übermaß an Gewalt, an Übergrifflichkeit, Bedrohung und Demütigung – nicht doch nur ein Bild war, das mein Verstand gezeichnet hatte.
Aber der Schmerz war echt.
Und so war auch die Erinnerung.
Ich ging diesen Tag langsam an.
Und trotzdem fragte ich mich immer wieder, ob ich hätte anders reagieren sollen. Härter, vehementer, schneller.
War ich zu vertrauensselig gewesen? Wie damals bei Henrik, der uns am Ende in den Rücken schoss?
Doch am Ende dieses Tages, so schwer er auch war, kam ich wieder zu dem einen, klaren Gedanken zurück:
Ich bin nicht verantwortlich für das, was sie getan haben.
Nicht für ihren Hass, nicht für ihre Art, Menschen zu brechen.
Nicht für ihr Schweigen.
Heute wurde klar, wer sie waren, die drei.
Und dass sie fort sind. Für immer.
Aber das ändert nichts an dem, was zurückbleibt.
Es macht den Moment nicht ungeschehen, es heilt die Wunde nicht.
Aber es hilft.
Ihr früherer Anführer meldete sich bei mir, nachdem er von dem Vorfall gehört hatte.
Wie genau er davon erfuhr, weiß ich nicht.
Vielleicht hatte sich einer von ihnen vor ihm damit gebrüstet.
Vielleicht hatte der Schweigende Gewissensbisse bekommen und im Vertrauen mit ihm gesprochen.
Ronin war nicht dabei gewesen.
Er war keiner von denen, die es getan hatten.
Ronin hatte seine Prinzipien – zumindest sagte man das oft über ihn.
Und lange Zeit hatte ich das auch geglaubt.
Er sprach von tiefer Enttäuschung über das Verhalten seiner sogenannten „Kameraden“.
Er verurteilte ihre Taten mit klaren Worten und erklärte, er wolle nichts mehr mit ihnen zu tun haben – er sei müde ihrer Mätzchen, wie er es nannte.
Er bat darum, nicht länger mit ihnen in Verbindung gebracht zu werden, und entschuldigte sich, dass er sie überhaupt auf diesen Server gebracht hatte.
Er sprach von Bedauern, nannte es einen Akt der Entmenschlichung.
Er sagte, er habe ihnen seine Meinung gesagt.
Dass ihn das Ganze überraschte.
Dass es nicht mehr nur dumm oder übergriffig gewesen sei – sondern eine klare Grenze überschritten worden war.
Seine Worte klangen, das muss ich zugeben, auf den ersten Blick reflektiert.
Fast aufrichtig.
Aber während ich seine Zeilen las, fühlte ich keine Erleichterung.
Denn Ronin wusste immer sehr genau, wie man sich selbst im passenden Licht präsentiert.
Was er sagte, war nicht falsch.
Aber es fehlte etwas.
Etwas Echtes.
Etwas, das wie echte Verantwortungsübernahme klang.
Er stellte sich neben die Geschehnisse, nicht davor.
Er sprach als Beobachter, nicht als Teil des Ganzen.
Dabei war er über Jahre hinweg der Kopf dieser Gruppe gewesen.
Und dass er nun plötzlich mit ihnen brach, wirkte auffallend bequem.
Ich kannte diese Mechanismen.
Es hatte Zeichen gegeben. Gespräche.
Zwischen mir und ihm.
Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ihn das alles wirklich so überraschend traf.
Und so las sich seine Nachricht eher wie ein Stück wohlformulierte Schadensbegrenzung.
Trotzdem:
Er hatte sich entschuldigt.
Er hatte sich distanziert.
Und ich wusste aus früheren Begegnungen, dass Ronin oft einem inneren Kodex folgte – einer Idee von Ehre, die er selten verriet.
Vielleicht war das jetzt so ein Moment.
Darum nahm ich seine Entschuldigung an.
Zögerlich, mit Vorbehalt – aber ich schätzte die Geste.
Und dass er sich überhaupt gemeldet hatte.
Ich sagte ihm, dass ich seine Worte gehört hatte.
Dass ich verstand, warum er sich distanzierte.
Aber was nun zählte, war nicht das Gesagte – sondern das, was er künftig zeigen würde.
Was folgen würde.
Dann kam der Teil, den ich fast erwartet hatte.
Er versuchte klarzustellen, dass einer der drei anders gewesen sei.
Seiner Schilderung nach waren es nur zwei, die wirklich verantwortlich waren.
Der Dritte – vermutlich der mit dem Ghillie-Kopf, der mich anfangs gestellt und verletzt hatte – sei nur ein Zeuge gewesen.
Zur falschen Zeit, am falschen Ort.
Er habe nichts damit zu tun gehabt.
Er würde so etwas nie tun.
In meinem Hals bildete sich ein Kloß.
Ich wollte kontern.
Sarkastisch, vielleicht auch bissig.
Ich wollte sagen:
„Dann ist ja alles gut.“
Ich wollte schreien, dass dieser Mann mit der Waffe auf mich gezielt hatte.
Dass er die Umgebung gesichert hatte, mich bewacht hatte – wie ein stiller Komplize.
Dass er geschwiegen hatte.
Und dass Schweigen die Täter schützt.
Aber ich sagte nichts.
Nicht, weil ich keine Worte gehabt hätte.
Sondern, weil ich es nicht musste.
Ich musste sein Verhalten nicht erklären.
Ich hatte es erlebt.
Ich hatte es ausgehalten.
Und das reichte.
Ich hielt mich zurück an diesem Tag, mied das Zentrum des Lagers.
Bewegte mich eher am Rand. Beobachtete stiller als sonst.
Kurz sah eine dunkelrote Olga mit weißen Türen durch Prigorodki fahren. Vier Männer saßen darin. Ich konnte sie nicht einordnen, nicht wirklich.
Sie hielten kurz, schauten sich um, sprachen nichts – und fuhren weiter.
Ich blieb verborgen. Nicht aus Misstrauen.
Aber… der Schreck saß noch zu tief.
Ich vermute es war MISA gewesen, denn ich erkannte die weißen Armbinden.
Als sie fuhren prüfte ich das Camp. Alles war noch in Ordnung, alles an seinem Ort.
ravini01 meldete sich später. Funkte von einem LKW im Königreich Dolina.
Ich zog nach Chernogorsk los, um mir eine neue Uniform zu besorgen und hatte Glück.
Zurück am Camp erschien dann ein Fremder mit Cowboyhut und roter Sanitäter-Hose.
Ich spannte mich an, rechnete mit dem Schlimmsten, aber dann sprach er und ich beruhigte mich.
Schnell zeigte ich ihm das Nahrungszelt, er bediente sich und lief dann auch schon wieder los.
Aber seine Stimme hallte nach. Ich erkannte sie erst hinterher: Es war Rayzentic gewesen, den wir auch Vlad nannten.
Der Sohn unseres Chernarussen, Alexej. Ein Name, der längst nur noch in alten Geschichten fiel, aber den ich nicht vergessen hatte.
Vlad war zurückgekommen, aber hatte sich nicht zu erkennen gegeben. Warum wusste ich nicht.
Aber ich war froh, dass es ihm gut ging.
Aus Chernogorsk erreichten mich beunruhigende Nachrichten.
Cala-j war bei den Containern in einen Kampf verwickelt worden. Er wurde angegriffen, setzte sich zur Wehr – und ging als Sieger daraus hervor. Ich war erleichtert. Und doch war da dieses ungute Gefühl, dass die Gewalt nie wirklich ruht. Sie wechselt nur ihren Ort.
Am späten Nachmittag, kurz vor dem Camp, traf ich auf eine junge Frau.
Zuerst schwieg sie – doch dann fand sie langsam ihre Sprache.
Im Hintergrund wachte Pinky über mich, beobachtete alles aus sicherer Entfernung. Allein der Gedanke daran, dass jemand da war, gab mir Halt.
Denn der Schatten des gestrigen Tages lag noch immer schwer über allem.
Ich bot ihr meine Hilfe an, und sie erklärte, sie suche ihren Freund. Er würde bald aus Richtung Elektrozavodsk eintreffen.
Ich versprach, bei der Zusammenführung zu helfen.
Sie stellte sich mir als Sofi vor, und ich zeigte ihr unser Auffanglager, erklärte das Konzept unserer Camps – und ließ sie sich mit dem Nötigsten ausstatten.
Als ich ihr den Begrüßungsteddy überreichte, fühlte sich etwas in mir seltsam an.
Noch immer zitterte etwas in mir, wenn ich diesen Stoff in die Hand nahm.
Aber es tat gut, wieder in ein vertrautes Muster zurückzufinden.
Etwas zu geben, statt nehmen zu müssen.
Etwas aufzubauen, statt zu fliehen.
Ich warnte sie dennoch.
Erzählte ihr knapp von den Überfällen, die hier geschehen waren.
Riet ihr, im Fall der Fälle sofort in den Wald zu laufen, nach Norden, und nicht zurückzuschauen.
Sie nickte – und ich sah, dass sie verstand.
Etwas später kam dann ihr Freund – genau wie angekündigt.
Er nannte sich Zuterio , kam aus Richtung Elektro.
Auch er erhielt von mir eine kurze Einführung.
Ein Begrüßungsteddy. Und ein paar Worte über das, was wir hier versuchen.
Er hörte aufmerksam zu. Ich bat ihn – wie ich es bei vielen tue –, unsere Lager zu respektieren, auch wenn er sie einmal leer vorfinden sollte.
Ein kleines Zeichen reicht oft, um Hoffnung weiterzutragen.
Während ich gerade eine goldene Deagle verstaute, die ich für den Schatten aus Chernogorsk mitgebracht hatte, trat ohne Vorwarnung ein Fremder aus dem Kochhaus.
Ich erstarrte kurz. Mein Puls beschleunigte sich sofort.
Er hielt eine Waffe in der Hand – und ich wusste nicht, was das bedeutete.
Ich lief einige Schritte hin und her, sammelte mich, dann trat ich ruhig und bestimmt auf ihn zu.
„Bitte leg die Waffe weg“, sagte ich. Zuerst reagierte er nicht.
Ich wich zurück, ging dann hinter ihn – bereit für alles.
Dann sagte er mit stockendem Akzent: „Me no understand.“
Ich wiederholte meine Bitte – auf Englisch.
„Put your weapon away, please.“
Auch Pinky war nun zur Stelle, trat dazu, ruhig aber entschieden.
Zusammen bildeten wir eine Front aus Haltung – nicht aus Gewalt.
Der Fremde senkte die Waffe.
Er sprach nur Englisch. Hatte mich wohl schlicht nicht verstanden.
Das Treffen verlief friedlich – aber mein Körper blieb angespannt.
Zu tief saß der Reflex, dass jedes falsche Wort, jeder falsche Blick… wieder alles auslösen könnte.
Doch heute blieben die Schüsse vom Berg aus.
Keine Sniper. Kein Hinterhalt. Kein Blut.
Nur Stimmen.
Nur Schritte.
Nur Menschen.
Ich zeigte allen das Camp, ließ sie sich versorgen.
Zuterio suchte nach einer Zündkerze – ich konnte ihm keine geben.
Aber Kleidung und Essen fanden sich genug.
Sofi und Zuterio – das war klar – gehörten zusammen.
Der dritte Mann, der sie begleitete, war anders.
Er stammte wohl aus Tschechien, aber ich war mir nicht sicher, ob er wirklich dazugehörte. Er nannte sich "Sergej" und erst später erfuhr ich, dass er sich auch NyZE nannte.
Er schwieg. Beobachtete. Und entgegen meiner anfänglichen Vermutung gehörte er nicht zu MISA. Kein Wunder, dass er mit den Grüßen an (MISA) ROB nichts anfangen konnte.
Aber am Ende zog er mit Zuterio und Sofi und sie verließen gemeinsam das Camp.
Zum Abschied gab es eine kleine Geste.
Ein Zeichen mit der Hand – das Herz.
Und ich lächelte.
Nicht, weil ich unversehrt war.
Sondern, weil ich für einen Moment spürte:
Vielleicht beginnt es wieder. Dieses kleine Gefühl von Hoffnung.
Im Industriegebiet von Prigorodki begegnete ich Matthis.
Er wartete auf einen Freund.
Mehr wollte er nicht.
Und ich ließ ihn ziehen.
Unterwegs fand ich noch die Leiche eines Bambis, die mir wieder sehr ähnlich sah.
Nachdenklich bestattete ich die Überreste und gedachte ihr, auch wenn ich sie nicht kannte.
Während ich selbst auf Loottour in Chernogorsk war, traf Black Lion am Camp auf zwei Bambis.
Viel Betrieb heute, in der Tat.
Er und Jammet fuhren später zum südwestlichen Militärlager, mussten sich aber zurückziehen, als sie zwei andere Überlebende auf einem Boot entdeckten.
In Solnichniy waren wieder die Banana Ops unterwegs.
BloodBlaze funkte nach Essen, Cable98 (Tom) war mit Greeny unterwegs.
Alles fühlte sich kurz so normal an, dass ich es fast vergessen hätte – was war. Aber nur fast.
Dann meldete sich vJoni .
Mit wenigen Worten – aber viel Respekt.
Er sprach für sich, und für El Patron und zeigte seine Anteilnahme für das, was ich gestern erlebt hatte. Außerdem verurteilte er solch ein Verhalten zutiefst.
Ich redete nicht viel, aber ich war für das Zeichen dankbar und nahm die Geste an.
Cable98 (Tom) wurde später vom Camp abgeholt und der Schatten kam zu Besuch, um seine Deagle abzuholen und "hallo" zu sagen.
Und auch Rüdiger war wieder in der Gegend.
Er hatte eine Zombieattacke hinter sich und suchte Zuflucht.
Natürlich kam er nach Prigorodki.
Etwas später kamen auch einige von Banana Ops, um nach dem Rechten zu sehen und ebenfalls zu bekunden, dass sie hinter mir standen.
Silas war auch wieder am Camp. Schweigsam wie immer, aber ich erkannte heute eine Augenbinde über seinem Auge. Ich fragte ihn, was passiert war, aber es folgte keine Reaktion.
Ich vermutetet, er wollte nicht darüber reden. Das passte, denn ich wollte auch über den gestrigen Vorfall nicht zu viel Worte verlieren. Noch nicht.
Aber er deutete auf einen neuen Unterstand, den er wohl für uns errichtet hatte. Ich dankte ihm für seinen Einsatz.
So grillten wir wieder und am Ende zog er sich in seinen kleinen Verschlag zurück um zu schlafen. Ich versprach ihm, dass ich ihm eines Tages ein Haus bauen würde.
Aber ich bin mir nicht sicher, ob er das unbedingt möchte.
Pinky war noch so freundlich, mir einen taktischen Rucksack zu schenken. Einer von denen, die wir scherzhaft "Churchhill Sessel" oder "Coyote Backpack" nennen und die ich so liebe.
Vielen Dank für die nette Geste!
Kurz sah ich noch einen Bewaffneten in der Nähe.
Ich blieb im Schatten, beobachtete mit meinem Scope.
Er zog weiter.
In der Nacht gab es kleinere Feuergefechte zwischen Gruppen.
Nichts Großes.
Aber die Luft vibrierte.
Ich blieb wach.
Nicht, weil ich Angst hatte.
Sondern, weil ich musste.
Ich bin noch da.
Aber ich bin nicht mehr dieselbe.
In diesem Sinne: Bleibt am Leben und passt auf euch auf!
gez.
~ Herz-aus-Gold 💛