Beiträge von Herz-Aus-Gold

    Unbekanntes Datum – Das große Finale (7): Umdenken


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    “Help me 'cause I′m falling when I can′t sleep

    But I'm holding on, can′t face this night alone”


    Wir machen gute Fahrt in Richtung Kamyshovo zur Urlaubsinsel. Mein Plan ist es, eine große Kampfschleife zu fahren, um dann von hinten über Hikarus Scheune nach Prigorodki vorzustoßen. Ich muss damit rechnen, dass die Entführer dort auf uns lauern.


    Die Kälte dringt durch die nassen Stoffschichten, die an meiner Haut kleben. Ein kalter Schauer läuft mir über den Rücken, und ich kann das Zittern nicht länger unterdrücken. Bald beginnt meine Nase zu laufen, und ich schnappe immer wieder nach Luft, um das Niesen zurückzuhalten. Eine Erkältung bahnt sich an, aber ich beiße die Zähne zusammen. Die anderen haben genug Sorgen. Ich will nicht auch noch zur Last fallen.


    Am Leuchtturm vor Elektrozavodsk hält das Boot plötzlich an. Das Knattern des Motors verstummt abrupt, und die Stille des Meeres umgibt uns. Ich verstehe nicht, warum wir hier stoppen. Eine Unruhe steigt in mir auf – auf dem offenen Wasser sind wir leichte Beute. Ohne viel nachzudenken, klettere ich an Land und suche Deckung hinter einem Felsen, während der kalte Wind meine Haut brennen lässt. „Aber hiergeblieben!!“ NiggoB s Stimme lässt mich innehalten, und ich zucke zusammen. Der Befehl klingt schärfer, als er vermutlich gemeint ist. Wie oft habe ich solche Worte in den letzten Wochen gehört? Ein innerer Sturm brodelt in mir, Wut und Erschöpfung flammen auf. „In Ordnung,“ stoße ich hervor und kämpfe darum, ruhig zu bleiben. Doch ich kann nicht anders und füge hinzu: „…aber nicht in diesem Ton!“ Niggo zögert, senkt den Blick und korrigiert sich: „Bleib bitte hier.“ Das leichte Zittern in seiner Stimme lässt meine Wut verfliegen. Ich nicke kurz und drücke mich in ein rotes Gebüsch, wo ich mich klein mache und die Umgebung scanne.


    „War ja ne Heidenschlacht,“ murmelt Niggo, offenbar bemüht, die Anspannung zu lösen. Ich atme tief durch und antworte: „Definitiv.“ Doch die Worte kommen mechanisch, fast hohl. Was könnte ich auch sagen? Meine Gedanken schweifen ab. Wie viele Menschen haben ihr Leben riskiert, um mich zu retten? Wie viele sind gefallen? Ein Kloß bildet sich in meinem Hals, aber ich schiebe die Gedanken fort. Jetzt nicht. Ich friere unaufhörlich, die Kälte schleicht sich in jede Faser meines Körpers. Als Hikaru ebenfalls aus dem Boot steigt, überwinde ich meinen Stolz und frage vorsichtig: „Hast du eine Tablette? Ich glaube, ich brauche Antibiotika.“ Hikaru mustert mich kurz, dann nickt sie. Ohne ein Wort zieht sie ihre rote Erste-Hilfe-Tasche hervor, sucht routiniert darin und reicht mir eine Tablette. Ihre Professionalität gibt mir ein wenig Halt. „Danke, Hikaru“, sage ich leise, und sie winkt ab. „Du kennst mich ja nicht anders.“ Ihr Lächeln ist herzlich und beruhigend. Natürlich hat sie recht – auf sie kann ich immer zählen. Ihre Worte wärmen mich mehr, als es die Tablette könnte. Während ich das Antibiotikum nehme, hält Niggo seine Waffe fest in der Hand, die Augen aufmerksam auf die Umgebung gerichtet. Es gibt mir ein Gefühl von Sicherheit, zu wissen, dass er die Situation im Blick hat.


    Wenig später gibt er das Signal zum Aufbruch. Zurück im Boot erkläre ich den anderen nochmals meinen Plan. „Ich vermute, die Entführer bewachen das Camp vom Wald aus oder vom Rohbau. Schlimmstenfalls von beiden Seiten. Wir müssen einen Bogen machen und von hinten herankommen.“ Hikaru meldet die Route meinem schwarzen Löwen, der alles koordiniert. Die Verantwortung lastet schwer auf ihm, und ich weiß, dass er die richtige Entscheidung treffen wird. Er muss es einfach! Wir nehmen Kurs auf Cap Golova. Der Nebel hüllt uns ein, und ich hoffe, dass er uns vor neugierigen Blicken schützt.


    Während wir langsam weiterfahren, knurrt plötzlich janinesta (Selinas) Magen laut. Ohne zu zögern hole ich ein Stück geräucherten Fisch aus meinem Rucksack und reiche es ihr: „Hier, nimm das!“. Doch bevor sie zugreifen kann, rutscht der Fisch mir aus der Hand und plumpst ins Wasser. Enttäuscht schauen wir dem Fisch hinterher. Zeit für meine eiserne Reserve. Ich ziehe meine Packung Cornflakes, die ich in Solnichniy gefunden hervor und reiche sie Selina. Mir wird klar, dass dies unsere letzten Vorräte sind. Es muss einfach reichen. Wir sind so nah dran! „Hast du denn genug gegessen, Herz?“ fragt Hikaru leise, mit diesem typischen, unaufdringlichen Ton, der genau weiß, dass ich mich schuldig fühlen könnte. Ich fühle mich ertappt, aber versuche es mit einem leichten Schulterzucken zu überspielen. „Alles gut. Ich bin die letzten Tage mit sehr, sehr wenig ausgekommen. Es geht noch.“, sage ich müde lächelnd und denke an die entbehrungsreichen Tage in Gefangenschaft zurück. Hikaru nickt nachdenklich, aber fragt nicht weiter nach.


    Doch Niggo bleibt nicht untätig. Mit geübtem Griff fischt er unser Abendessen wieder aus dem Wasser, hebt den Fisch hoch wie eine Trophäe. Feierlich überreicht er ihn Selina: „Hier, nichts geht verloren,“ sagt er grinsend, und ich schaffe es, ein kleines Lächeln hervorzubringen. Das Abendessen ist gerettet.

    Ist zum Lernen der Grundlagen eine gute Wahl und mein Heimatserver. Wie gesagt, das Angebot mit dem Schnupperkurs steht und Montagabend findet die Krabbelgruppe statt, die ich dir auch sehr an Herz lege. Die ist dann aber auf dem gemoddeten Server, aber das erkläre ich dir gerne auch alles nochmal in aruhe persönlich. Komm erstmal in Ruhe an :)

    Hi und herzlich willkommen bei GDZ!


    Die Anfänge können echt hart sein, aber hier bekommst du auf alle Fälle bei Bedarf auch Starthilfe. Die Krabbelgruppe ist schonmal ne super Anlaufstelle.


    Auf welchem Server spielst du denn oder hast du vor zu spielen?


    Auf jeden Fall viel Spaß und bleib am Leben ;)


    -Herz

    Für alle die, die es zeitlich nicht geschafft haben, habe ich den Stream auch nochmal auf Youtube hochgeladen:

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    Aus aktuellem Anlass:

    Am 24.12.2024 haben die Samariter von Chernarus bei einem nächtlichen Einsatz erneut ein Pannenfahrzeug auf Gleisen ausfindig gemacht. Mit gutem Zureden und den entsprechenden Ersatzteilen konnte das Fahrzeug wieder zur Weiterfahrt ermuntert werden. Es befindet sich jetzt in der Obhut der Samariter und kann vom ehrlichen Besitzer gerne abgeholt werden.


    Bei Kontakt bitte Unfallort, Fahrzeugart, Farbe, besondere Kennzeichen und ggf. Inventar angeben.


    Wir hoffen das Auto bald wieder seinem rechtmäßigen Besitzer zuführen zu können.

    Sollte sich binne 14 Tagen niemand melden, geht das Auto in die Hände der Fahrschule über.



    gez.

    ~Herz-Aus-Gold

    Entstanden auf dem Weg zum Adventssingen... sehr sehr weird.

    at3nd0 musste mal raus...


    Oder: Im Sinne von Bascht: Rentierschlitten fliegen mit Controller ist mega nice...


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    So... dank des Weihnachtszaubers bin ich nun auch wieder heil in Chernarus angekommen.


    Vielen Dank für den wunderschönen Abend, die Gastfreundschaft und natürlich auch ganz lieben Dank an den Weihnachtsmann und seine fleißigen Elfen für mein Geschenk :)


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    Adventssingen auf DeerIsle


    Unter klarem Himmelszelt,

    wo uns der Tag in Stille hält,

    verbinden sich Welten, die fremd doch vertraut,

    von Modded zu Vanilla, auf Freundschaft gebaut.


    Wo Zombies lauern und Banditen streifen,

    zeigt sich der Mut, um das Licht zu ergreifen.

    Gemeinschaft, die trotzt dem Dunkel der Zeit,

    bleibt unser Anker der Geborgenheit.


    So lasst uns singen, die Stimmen verweben,

    von Hoffnung und Frieden, von Überleben.

    Ein Klang, der die Nacht in Gold getaucht,

    ein Echo, das tief in die Seele haucht.


    Und möge GDZ für uns ewig bestehen,

    wo Freundschaft und Abenteuer Hand in Hand gehen.

    Ein Ort, der uns trägt, der uns Wärme verleiht –

    ein Funke von Hoffnung in jeder Zeit!




    Alles Liebe und kommt in Ruhe durch die Feiertage!

    ~Herz


    [gdzherz] [gdz] :lovedayz:

    Hi Bender!

    Super, dann hat es ja mit dem Schreiben im Forum doch noch geklappt.


    It's not a bug, it's a feature.
    Ich rate jetzt mal ins Blaue, aber hast du mal auf den Zustand deiner Munition und Magazine geachtet? Wenn du beschädigte Magazine und Munition nutzt, nutzt sich deine Waffe automatisch auch schneller ab. Es lohnt sich also, diese Dinge regelmäßig zu pflegen. Vielleicht hilft dir dieser Tipp ja dabei :)


    Liebe Grüße


    Herz

    Die dritte Kiste befindet sich noch immer (stand 22.12.2024, 15 Uhr) im Camp "Kometa" bei Ekeltrozavodsk.


    Chernarus Vanilla: 4. Adventskiste - Gefunden

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    Angst ist nie ein guter Ratgeber. Es ist bestimmt klüger, auf diese offene Ansprache nicht zu reagieren. Manchmal verfluche ich diesen Charakterzug an mir – immer wieder greife ich in Wespennester, die ich besser meiden sollte. Aber zu viel ist in den letzten Monaten geschehen, als dass ich dies einfach an mir vorüberziehen lassen könnte. Dabei wäre es so einfach… Ich muss meine Gedanken zu Papier bringen.


    Aus Angst erwächst keine Stärke – das stimmt. Aber Stärke zeigt sich darin, anderen zu helfen, selbst wenn es schwierig ist. Sie zeigt sich darin, für andere einzustehen, selbst wenn die Dunkelheit immer näher rückt.


    Oh ja, ich kenne diese Dunkelheit, von der er spricht. Bestens. Ich habe sie erlebt – immer wieder. Ohne Vorwarnung – von Fremden und aus engstem Kreis. Ihre Narben trage ich noch heute. Ich weiß, wie es ist, mit unaufhaltsamem Chaos konfrontiert zu werden, einer wahren Naturgewalt.

    Es tut mir leid, dass er ähnliche Erfahrungen machen musste. Auch wenn mein Mitgefühl ihn vielleicht nicht interessiert, wünsche ich solche Erlebnisse trotzdem niemandem.

    Für mich liegt Stärke nicht in Zerstörung. Diese Momente des Triumphs sind nur von kurzer Dauer. Stärke liegt auch nicht in der Furcht, die andere spüren, wenn sie sich ausgeliefert fühlen. Ich habe gesehen, wohin ein Leben führt, das auf Kontrolle und Angst basiert – es hinterlässt nichts als Einsamkeit und Schmerz.


    Für mich bedeutet Stärke, auch in schwierigen Zeiten standhaft zu bleiben und an Mitgefühl, Menschlichkeit und der Fähigkeit festzuhalten, andere aufzurichten, anstatt sie niederzureißen.


    Er sagt, er sieht alles. Möglich. Aber sehen bedeutet nicht immer auch verstehen. Stärke ohne Mitgefühl ist nichts weiter als trügerische Leere – ein Selbstzweck, der niemandem hilft, vermutlich nicht einmal ihm selbst.

    Ich weiß, wie es sich anfühlt, sich klein und machtlos zu fühlen. Genau deshalb entscheide ich mich jeden Tag aufs Neue dafür, einen Unterschied zu machen. Mitgefühl ist in meinen Augen keine Schwäche. Es erfordert große innere Stärke, anderen beizustehen, selbst dann, wenn es einfacher wäre, sich abzuwenden.


    Vielleicht sehen manche mich – wie viele andere – als schwach, als zu sanft oder naiv für diese Welt.

    Sollen sie denken, was sie wollen. Ich weiß, wer ich bin – und das genügt.

    Ich bin immer noch "geflasht", was eure Zombies auf dem gemoddeten alles drauf haben...


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    Hallo Rick,


    es freut mich sehr zu hören, dass unsere Worte dich bewegt haben. Fehler passieren uns allen, besonders in solchen Momenten. Wichtig ist, dass du daraus lernst und nach vorne blickst – und genau das tust du.


    Ich wünsche dir eine gute Zeit in Tishina und viel Erfolg bei deinem Neuanfang. Möge Tishina dir Frieden und Ruhe bringen und Begegnungen mit anderen dir zeigen, dass Vertrauen noch einen Platz in dieser Welt hat.


    Allzeit eine sichere Base und bleib am Leben!


    Herz-Aus-Gold


    PS: Falls es dich doch mal an die Küste verschlagen sollte, ist das Lager bei Prigorodki immer für dich offen.

    Hallo Rick!


    Wir kennen uns zwar nicht und nach deinen Zeilen zu urteilen weiß ich nicht, ob eine Bekanntschaft meiner Gesundheit so zuträglich sein würde, aber deine Worte haben mich tief berührt. Nicht nur wegen des Verlustes, den du erlitten hast, sondern auch wegen der Enttäuschung, die darin mitschwingt – eine Enttäuschung, die wohl die meisten von uns schon einmal empfunden haben und da schließe ich mich nicht aus. Ich kenne das Gefühl des Verlusts und der Frustration zur Genüge. Es ist schwer, an das Gute in der Welt zu glauben, wenn das, worauf wir vertraut haben, uns auf brutale Weise aus den Händen gerissen wird.


    Ich verstehe deinen Ärger. Dein Vorratslager war mehr als nur ein Ort, an dem du Dinge aufbewahrt hast – es war deine Sicherheit, deine Hoffnung auf eine Zukunft inmitten all dieser Zerstörung. Und ich verstehe auch, warum du dich entschieden hast, dein Vertrauen zurückzuziehen und Vorsicht walten zu lassen.


    Doch eines muss ich dir sagen: Es schmerzt mich zu lesen, dass du dein Misstrauen nun als Waffe trägst – gegen jeden, der deinen Weg kreuzt und deine Regeln nicht erfüllt.

    Ich hoffe von ganzem Herzen, Rick, dass dein Zorn dich nicht dazu verleitet, Entscheidungen zu treffen, die du später bereuen wirst. Es gibt einen schmalen Grat zwischen dem Schutz, den wir uns wünschen, und den Mauern, die uns von der Menschlichkeit abschneiden.

    Diese Welt hat uns schon so viel genommen – ich wünsche dir, dass du nicht zulässt, dass sie dir auch deine Güte stiehlt.


    Du erwähntest Weihnachten und die Hoffnung, dass ein Teil dessen, was verloren ging, zu dir zurückkehrt. Vielleicht ist dies nicht nur eine Bitte an die Täter, sondern auch ein Signal deines inneren Kompasses. Dein Wunsch nach Gerechtigkeit – und nicht bloßer Rache – zeigt mir, dass du noch nicht vollständig aufgegeben hast. Und das ist etwas, was ich bewundere.


    Und falls wir uns begegnen sollten, hoffe ich, dass wir mit offenen Händen und nicht gezückten Waffen einander gegenüberstehen.


    Ich kann dir nichts versprechen, außer, dass ich weiterhin für eine Welt einstehe, in der Menschen nicht aufeinander losgehen, sondern einander helfen. Dafür stehen Prigorodki und Tishina und falls dein Weg dich eines Tages an die Küste verschlägt, werde ich dir meine Geschichte erzählen, und du wirst sehen, dass ich weder Feind noch Gefahr bin.

    Bis dahin wünsche ich dir, dass du die Kraft findest, kluge Entscheidungen zu treffen – für dich und für jene, die dir wichtig sind.


    Möge dein Weg dich zu einem Ort führen, an dem du nicht mehr kämpfen musst, weder gegen andere noch gegen dich selbst.


    Alles Liebe

    Herz-Aus-Gold

    Die zweite Kiste befindet sich noch immer (stand 22.12.2024, 15 Uhr) im Camp "Youth Pioneer" bei Dolina.



    Chernarus Vanilla: 3. Adventskiste - Gefunden

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    Danke für dein Feedback, das hat mich grad sehr angesprochen, kaputzi !
    Das ist total witzig und wieder typisch DayZ: Ich finde ständig Weihnachtsbaumschmuck und habe auch schon eine Amphibia und Ledernähsets gefunden. Dafür sind bei mir andere Dinge einfach gefühlt rar, aber das ist halt das bekannte Phänomen. Man darf einfach nicht nach den Dingen suchen, die man braucht...


    Weihnachtsbäume habe ich schon drei gesehen, also die zum Mitnehmen. Wenn mir der eine freche Kerl mir nicht hinterlistig meinen Baum aus Prigorodki gestohlen hätte, stünde da sogar noch einer!
    (Er hätte doch nur fragen brauchen! So sind sie halt bei euch auf modded....einfach erstmal klauen, ist halt einfacher als zu reden...Aber gut... so sind die Vanilla Leute auch oft.)


    Den Schnee fand ich erst etwas abschreckend, da ich ja immer in Rot rumlaufe, aber Dank der Tannen, die du erwähnst, klappt es doch oft auch mit dem Tarnen ganz gut.
    Auf jeden Fall ist der Winter sehr stimmungsvoll und für mich eine schöne, weihnachtliche Abwechslung. Wobei ich den Early Winter auf dem Vanilla auch liebgewonnen habe. ;)


    Was die Klamotten angeht, das ist mir auch aufgefallen. Also dass die Temperaturen da stark schwanken. Das liegt jedoch wohl auch daran, dass da seitens Vanilla einiges an der Kleidung für Sakhal geändert wurde und daher nun eine Kleidungsstücke anders wärmen als noch einen Patch davor. Naja und in Erdlöchern ist es auch ziemlich kalt, also wird es da schwer sein, viel an den Temperaturen zu drehen, ohne dass Leute Reihenweise in ihren Erdbunkern erfrieren XD

    Ich denke, der gefundene Kompromiss ist eine optimale Lösung für alle. Das wird sich wieder einrenken. Generell kommt es mir verglichen mit Vanilla auch sehr warm vor, aber das liegt vermutlich auch daran, dass eure Sanitäterkleidung auf den gemoddeten Servern auch so gut isoliert. Auf dem Vanilla isoliert sie schon seit einigen Versionen nur schlecht, was mich vor Jahren schon ziemlich missmutig gestimmt hat. Ich bin dann zwar bei der Kleidung geblieben, aber dafür friert der Charakter auf Vanilla halt gefühlt ständig. Also beschwer ich mich nicht, dass sie auf dem gemoddeten so schön warm gibt. ;)
    Ich finde es auch gut, dass ich relativ regelmäßig auf Tiere stoße, aber jetzt nicht so übermäßig viele. Das passt und hilft gerade Anfängern gut über die Runden.


    Die Zombies sind auch stark geändert worden im Vergleich zu meinen letzten Versuchen. An der Küste (war noch nicht weit im Norden) sind sie mit etwas Übung wirklich kein Problem mehr und ich denke eine gut zu nehmende Hürde. Trotzdem können sie weiterhin Türen einschlagen und bleiben durch die übertragbaren Krankheiten gefährlich. Auch das Töten bei KO wurde etwas entschärft, was schon einigen Spielern, mit denen ich zu tun hatte, das Leben gerettet hat. Ich finde die Änderungen also durchaus gelungen, in Bezug auf Anfängersicht. Klar, die knackigen Zombies von vor ein paar Seasons hatten auch was und auf Vnailla gibts halt viel mehr von den Zombies. Trotzdem finde ich es vom Gesamtpaket in sich stimmig und schön, dass so auf Anregungen eingegangen wurde.

    Ich liebe die Herausforderung, aber wenn ich die brauche oder suche, dann gehe ich halt mal in den Norden oder lege mich mit einem der zahlreichen Voldemorts oder Mad Santas an und nutze dabei nur Fäuste oder eine Armbrust. XD

    EIne Rückfrage noch:

    Was meinst du mit "Es dauert beim Login zu lange und du brauchst 3-4 Versuche"? Kommt denn eine Fehlermeldung?

    Falls ja, könnten wir dem ja im technischen Bereich des Forums in einem extra Thema nachgehen und schauen, woran es liegt. Zum Vergleich: Bei mir läuft der Login stets einwandfrei.


    Liebe Grüße!

    Herz

    Hallo Rheingauer,


    vielen Dank für deine ausführliche Rückmeldung und die Zeit, deine Gedanken niederzuschreiben. Ich schätzen deine Offenheit und dein Engagement für unsere kleine Vanilla Community. Über den Vorschlag, die Serverregeln über einen Mod direkt im Spiel wurde ja schon etwas weiter oben gesprochen. Schade, dass es keine Onboard-Lösung mehr dafür gibt,d as würde vieles vereinfachen.


    Wegen der Mod möchte ich betonen, dass unser Ziel auf den Vanilla-Servern nach wie vor darin besteht, die Anzahl der Mods so gering wie möglich zu halten. Das kürzlich eingeführte "Early Winter Update" war eine große Ausnahme, da seitens des Teams auf uns zugegangen wurde und man uns auch mal ein winterliches Chernarus zur Verfügung stellen wollte. Darauf kann gerne im entsprechenden Thema eingegangen werden. Jedenfalls wurde dies nur nach nach sorgfältiger Abwägung im Team durchgeführt und nachdem wirklich viele Meinungen der Spieler an unterschiedlichster Stelle (Discord, Steam, Forum, persönliches Gespräch...) eingeholt wurden. Dass es diese Regel-Anzeige-Mod auf den GDZ Vanilla Server schaffen wird, ist daher (stand heute) eher unwahrscheinlich, da vermutlich eher der Schritt hin zu "so wenig wie nötig" gegangen werden wird.


    Dafür gibt es noch einen zweiten, wichtigen Grund.

    Klar könnte eine Einblendung die Leute zum Lesen bringen. Meine aktuellen Erfahrungen auf dem gemoddeten Chernarus Server haben jedoch schnell gezeigt, dass auch auf dort, trotz der Anzeige der Regeln, nicht alle Spieler diese auch lesen und beachten.

    Viele sehen sie halt als eine Art EULA oder AGB, die man einfach stillschweigend akzeptiert. Hauptsache spielen.

    Von daher gebe ich Dagi recht. Wer sich nicht um die Regeln kümmert, wird sie auch nicht lesen. Es frustriert, dass dann natürlich andere die Leidtragenden sind, weil sich ein paar nicht an die Regeln halten (möchten).

    Aber wie du ja erfahren hast, gibt es hier ein aktives Team, das sich auch darum kümmert. Hat das von euch schon mal jemand auf einem offiziellen DayZ Server versucht? Ich glaube das ist das eigentliche Debakel, dass Vanilla dort vielen Leuten einfach langfristig kaum mehr Spaß macht. Klar, hin und wieder ist es ganz nett, aber ich mir persönlich sagt der GDZ Vanilla Server wesentlich mehr zu. Von den technischen Einstellungen, der Aktivität des Admin-Teams und von den Leuten auf dem Server her. Das sind alles Faktoren, die mir wichtig sind. Dass es Leute gibt, die aus verschiedenen Gründen anderen den Spielspaß rauben möchten, lässt sich leider nicht vermeiden. Wobei man hier auch aufpassen muss, denn jeder Fall wird individuell betrachtet und geprüft. Nicht immer ist auch wirklich Vorsatz im Spiel, aber das müssen andere entscheiden und Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Aber was wirklich hinter einem Raid steckt und wie etwas passiert ist, kann man oft als Basenbesitzer gar nicht mehr rekonstruieren. Das herauszufinden benötigt viel Fingerspitzengefühl.


    Eine Lösung über eine Whitelist, wie wir sie früher hatten, würde übrigens auch eine strengere Kontrolle ermöglichen, aber wir haben uns bewusst vor einiger Zeit dagegen entschieden, um den Zugang zu unseren Servern offen und einladend zu gestalten und ich stehe absolut hinter dieser Entscheidung.


    Was die Regelverstöße betrifft, so darf ich hier kurz klarstellen: Diese Fälle wurden in der Tat entsprechend unserem festgelegten System von Verwarnungen und Banns behandelt. Administrative Konsequenzen wurden in den von dir angesprochenen Fällen verhängt, sofern Regelverstöße vorlagen. Ein Fall wird derzeit noch geprüft. Die bisher verhängten Konsequenzen erfolgten stets im Einklang mit unseren Richtlinien und das Team nimmt es da sehr genau und verfügt durch jahrelange Erfahrung und technische Hilfsmittel auch über den notwendigen Weitblick, um Situationen korrekt einschätzen zu können. Nicht immer sind die Ergebnisse der Prüfung auch im Sinne des Basenbesitzers oder des Raiders. Das liegt in der Natur der Sache, wenn es zwei Parteien gibt und eine dritte es klären soll. Am Ende entscheiden die Admins über die Regelauslegung, nicht wir Spieler.

    Da es sich in deinem Fall nicht immer um die gleiche Person handelte, benötigten manche Dinge jedoch ihre Zeit. Wie im echten Leben eben auch. Dass sich nun aufgrund der steigenden Spielerzahlen die Ereignisse überschlagen haben, ist natürlich besonder unglücklich gelaufen. Ja, ich weiß... auf Vanilla muss man immer mit einem Raid rechnen und je größer die Base, desto interessanter. Aber ich kann den Frust über unerlaubte Methoden schon verstehen.


    Deine Anregungen nehmen ich auf jeden Fall ernst und ich stimme dir da vollkommen zu: Es ist auch mein Wunsch, ein faires und angenehmes Spielerlebnis zu fördern. Das verlangt manchmal, dass Vorfälle gemeldet werden müssen und vor allem fordert es von den Spielern und vom Team einen langen Atem. Von daher danke ich dir, dass dir diese Dinge so wichtig sind und ich hoffe, dass bald wieder Ruhe vor deiner Haustür einkehrt.


    Wir hoffen, dass wir gemeinsam eine Balance finden können, die sowohl den Geist von DayZ widerspiegelt aber auch die Annehmlichkeiten von GDZ bietet.


    Liebe Grüße


    Herz

    Unbekanntes Datum – Solnichniy

    Das große Finale (6) – Auf dem Seeweg nach Hause

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    "When I get tired of fightin'

    All of the fears I’ve been hidin'

    You gave me Your breath and tell me to rest

    You never left

    I can, I can, I can hear You callin' me by name

    Pullin' me out from under my shame

    Never be the same, I can face anything

    So let it rain."


    Ängstlich starre ich die unheimliche Kürbisfratze in der Ferne an. Ich versuche kaum zu atmen, damit sie mich nicht sieht und schlage mich instinktiv in einen Busch. Da holt mich Smokey Eyes ' Stimme leise zurück aus meiner Schockstarre. „Der Kürbis gehört zu uns, Herz-Aus-Gold. Keine Angst!“, ruft sie mir sanft, aber bestimmt zu, als hätte sie meine Gedanken erraten. Das beruhigt mich etwas, aber ich bleibe verständlicherweise skeptisch. „Wirklich?“, frage ich unsicher und trete vorsichtig ich aus meinem Versteck, mein Körper immer noch angespannt und bereit, erneut in Deckung zu gehen, sollte es nötig werden. Bisher kenne ich solche Kürbismasken immer nur von diesen Hallowenn-Zombies, die es momentan zu Hauf gibt, aber steckt hinter dieser hier wirklich ein Freund und kein Feind? Was, wenn es doch eine Falle ist? Ich möchte meine Freiheit nicht schon wieder verlieren! Aber ich vertraue Smokeys Urteil und wir gehen weiter, Schritt für Schritt, direkt auf die unheimliche Gestalt zu.

    Meine Hände zittern, mein Körper ist voller Adrenalin. Ich bin bereit zum Kampf oder zur Flucht. Doch als wir näherkommen, höre ich auf einmal eine vertraute Stimme hinter der Maske: Sie klingt dumpf und entfernt, aber ich würde sie überall wiedererkennen. „Hallöchen!“, ruft sie mir freudig entgegen mit einer Unbeschwertheit, wie sie nur eine Person in meinem Freundeskreis zeigen kann. Mein Herz jubelt vor Erleichterung. Kein Zweifel möglich. Ich kann nicht anders – ich stürme auf die Gestalt zu und umarme sie vor Glück. Hikaru ! „Hikaru!“, Tränen strömen über mein Gesicht, während ich schluchzend immer wieder ihren Namen wiederhole, „Hikaru! Du bist hier! Du bist wirklich hier!“ Meine Worte brechen immer wieder ab, verschluckt von der Flut an Gefühlen. Der Gedanke, sie hier zu sehen, unversehrt und lebendig, ist wie ein Traum. Jetzt weiß ich wirklich, dass das alles in Novodimitrovsk ein Spiel der Entführer war. Hikaru war nie in ihrer Gewalt, nie in Gefahr und sie ist wohl auf. Und was noch wichtiger ist: Sie ist gekommen, um mich nach Hause zu holen. „Hi Herz, willkommen zurück!“, sagt sie mit einem Lächeln, das selbst durch die gruselige Maske hindurch spürbar ist. „Lass uns dich jetzt nach Hause bringen!“ Ihre Worte sind so einfach, als sei es nichts. Aber sie bewegen mich tief. Oh ja.. Zuhause. Endlich!


    Langsam sammle ich mich wieder, wische die Tränen weg, während ich Smokey und BloodBlaze einen dankbaren Blick zuwerfe. Gemeinsam mit Hikaru schmieden wir einen Plan. Sie hat eine Zündkerze dabei, die für uns momentan unendlich wertvoll ist. „Auf nach Kamyshovo“, schlage ich vor. „Wir finden dort bei der Urlaubsinsel ein Boot, setzen die Zündkerze ein und dann geht’s nach Prigorodki!“ Meine Begleiter nicken, voller Hoffnung, aber auch mit einer leichten Unsicherheit. Der Küstenweg ist riskant. Sollten wir nicht lieber den Wald nehmen? Diese Gedanken schiebe ich vorerst beiseite. Die Entscheidung wird spontan fallen müssen, je nachdem, was uns unterwegs begegnet.

    Während wir uns durch die Nacht bewegen, berichtet Hikaru mir, was während meiner Gefangenschaft geschehen ist. Sie erzählt von der Einsatzleitung, die alles koordiniert, um mich zu finden und zu retten. Es ist kein Geringerer als Black Lion , mein schwarzer Löwe. Er ist derjenige, der diese „Operation“ leitet. Mein Herz schlägt schneller, und ich muss mich anstrengen, die Tränen zurückzuhalten. Nicht schon wieder weinen! Konzentrier dich.

    Er hat es also wirklich getan. Er hat Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um mich zu finden und einen Trupp aus Befreiern zusammengestellt, um mich da rauszuholen. Ich bin einfach überwältigt. Ich wusste immer, dass er stark ist, aber das hier übertrifft jede meiner Vorstellungen… wie konnte ich auch nur eine Sekunde daran zweifeln, dass sie mich finden und retten würden? Die Vorstellung, meinen schwarzen Löwen bald wiederzusehen, gibt mir neue Kraft, und ich kämpfe mich mit meinen Begleitern weiter durch die nachlassende Dunkelheit.


    Die kleine Insel gegenüber von Skalisty Island, wo meine Entführer mit mir – vermutlich vor einigen Tagen – mitten in der Nacht Rast gemacht hatten, kommt in Sicht. Ich flehe innerlich, dass wir hier ein Boot finden mögen. Doch der Strand ist leer. Enttäuschung macht sich breit, aber wir arbeiten uns uns weiter durch das Gelände vor, immer wieder pausierend, um uns zu verstecken oder Vorräte zu teilen. Hunger und Durst nagt an uns allen, aber ich habe während der letzten Wochen gelernt zu verzichten und teile alles, was ich noch haben. Meine Kräfte schwinden, doch ich weiß, dass wir bald da sein werden. Ich weiß, dass wir nur zusammen eine Chance haben.


    Langsam erhebt sich die Sonne über Chernraus, als plötzlich das Knattern eines Bootsmotors den Morgen durchbricht. Wir bleiben stehen, suchen Schutz. Freund oder Feind? Ich halte den Atem an, bis ich die vertraute Stimme von NiggoB höre: „Herz, magst du mitfahren?“ Und ob, Niggo! Und ob!

    Die Erleichterung steht mir vermutlich mal wieder aufs Gesicht geschrieben. „Niggo!“, rufe ich, während ich auf das Boot zulaufe. Neben ihm sitzt janinesta , die treue Seele ist wie immer an seiner Seite. Durch dick und dünn. Meine Augen füllen sich erneut mit Tränen. „Mann, bin ich froh, euch zu sehen!“ Wir machen uns daran, ins Boot zru steigen, aber schnell wird klar, dass nicht alle meiner Begleiter auch einen Platz finden werden. Ich sehe Smokey und Bloody an. Mein Herz zieht sich zusammen. Sie haben mich so weit gebracht, und nun müssen wir uns trennen? Hikaru überreicht ihnen ihre Zündkerze und gibt Anweisungen, wie sie das Boot auf der „Urlaubsinsel“ vor Kamyshovo wieder flottmachen können.


    Dann startet Niggo den Motor. „Bis gleich, Freunde!“, ruft er ihnen noch hinterher und ich ergänze: „Viel Erfolg! Ich danke euch!“ Es bricht mir das Herz, sie zurückzulassen, doch ich vertraue darauf, dass sie sicher ankommen werden.

    Mit Niggo, seiner Freundin und Hikaru an meiner Seite gleitet das Boot durch die dunklen Wellen. Der Wind peitscht mir ins Gesicht, doch ich fühle eine nie gekannte Freiheit. Kein Käfig, keine Bewacher, keine Angst – nur die offene See und die Hoffnung, dass heute alles gut enden wird. „Danke… danke euch beiden“, sage ich, meine Stimme leise, doch erfüllt von tiefster Dankbarkeit.


    Während wir unsere Reise fortsetzen, ahne ich nicht, welches perfide Spiel sich zeitgleich in der Polizeistation von Chernogorsk abspielt. Der Asiate hat sich tatsächlich in eine rote Sanitäterkleidung gezwängt und versucht, sich als mich auszugeben. Sein Plan? Meine Befreier täuschen und in eine Falle locken.

    „Hier ist Herz-aus-Gold“, tönt seine Stimme durch eine Tür. „Seid ihr Befreier oder Entführer?“ Seine Worte sind perfekt einstudiert, seine Stimme zittert vor gespielter Angst. Doch einer meiner Befreier, den er täuschen will, bleibt misstrauisch. „Das könnte jeder sagen!“, entgegnet er trocken. Ein nervöses Lachen des falschen Herz folgt, doch der Druck der Situation lässt die Fassade bröckeln. Es entwickelt sich ein nervenaufreibendes Katz-und-Maus-Spiel. Der Asiate versucht alles, um glaubwürdig zu erscheinen und meine Befreier in einen Hinterhalt zu lpcken, doch sie sind nicht leicht zu täuschen.

    Im Hintergrund höre ich später von der Einsatzleitung, dass der Asiate irgendwann tatsächlich zur Waffe greift und das Feuer eröffnet. Er erwischt einige meiner Befreier aus dem Hinterhalt. Am Ende wird er aber selbst überrascht – von einem „meiner“ Bambis, das ihn überwältigt. Welch Ironie des Schicksals. Und so findet sich der Asiate an diesem Abend selbst an der Küste wieder und hat nur ein Ziel: Prigorodki. Dort wird er versuchen, das Blatt noch einmal zu wenden.


    Doch von all dem ahne ich nichts, als ich mit Niggo, Selina und Hikaru immer weiter in Richtung Elektrozavodsk vorstoße.

    Unbekanntes Datum – Solnichniy

    Das große Finale (5) - Wendepunkt

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    "Light it up, light it up, now I'm burning

    Feel the rush, feel the rush of adrenaline

    We are young, we are strong, we will rise

    Cause I'm back, back, back from the dead tonight."



    Eigenartig. Die Schmerzen haben schlagartig nachgelassen. Obwohl Hunger und Durst noch immer an mir nagen, fühle ich mich plötzlich so viel leichter, als hätte mich ein unsichtbares Gewicht verlassen. Die Dunkelheit ist dicht und schwer, doch der silbrige Schein des Mondes durchbricht sie und enthüllt verschwommene Umrisse: Berge, Bäume, und ungeahnte Weiten. Es dauert einen Moment, bis ich es begreife: Die Explosion hat mich erwischt, und nun bin ich – wie es hier in Chernarus üblich ist – an der Küste gestrandet. Gewissermaßen zurück von den Toten. Der Gedanke ist erschreckend, doch auch surreal vertraut in dieser Welt. Ich schiebe ihn hastig beiseite und konzentriere mich auf das Hier und Jetzt. Ich bin ihnen entkommen!

    Mein Schicksal liegt wieder in meinen Händen. Keine Zelle, keine Gitter, keine Bewacher, keine Ohnmacht oder Hilflosigkeit – nur ich und die endlose Nacht. Zum ersten Mal seit Tagen bin ich frei. Ich kann selbst bestimmen, wohin ich gehe und was ich tue. Der Gedanke ist berauschend, doch ich weiß auch: Die Entführer werden mich suchen. Sie werden es nicht auf sich beruhen lassen und wenn sie mich finden, dann droht mir ein noch viel schlimmeres Schicksal als der Tod… Noch ist die Nacht mein Freund, und ich muss ihren Schutz nutzen.


    Langsam taste ich mich vorwärts und finde in meinem Inventar ein gelbes Knicklicht. Es ist riskant, doch ich brauche Orientierung. Vorsichtig lasse ich das Licht aufleuchten, und die Welt um mich herum nimmt Gestalt an. Mein Blick bleibt an einer kleinen blauen Klinik hängen: Solnichniy! Der Ort, an dem vor Jahren alles begann. Tja und nun bin ich wieder hier. Es ist wie ein Kreis, der sich schließt.

    Mit jedem Schritt nimmt meine Entschlossenheit zu und ich weiß, dass ich es schaffen kann. Den Weg nach Prigorodki kenne ich blind, auch wenn ich einige Zeit dafür benötigen werde. Aber wenn ich Essen und Trinken habe, kann ich es schaffen. Ich weiß, wie man hier draußen allein überlebt und nicht auffällt. Mein Ziel ist klar: zurück ins Auffanglager in Prigorodki, zurück zu meinen Freunden. Die Aussicht auf ein Wiedersehen treibt mich voran, doch ich weiß auch, dass ich mich beeilen muss. Die Entführer werden nicht aufgeben. Sie werden mich jagen und vermutlich auch erwarten. Ich muss schneller und vor allem cleverer sein als sie.


    Die Klinik bietet mir Zuflucht vor den umherstreifenden Zombies, und ich nutze die Gelegenheit, mich umzusehen. Mein Herz bleibt fast stehen, als ich in einer dunklen Ecke rote Sanitäterkleidung entdecke. Der Anblick lässt mich beinahe weinen. Ich ziehe sie vorsichtig an, der Stoff ist weich und sauber – so anders als die zerschlissene Kleidung, die ich zurücklassen musste. Es fühlt sich an, als würde ich einen Teil von mir zurückgewinnen. In dieser Kleidung bin ich wieder Herz-aus-Gold. Wieder ein Mensch. Ich bin wieder ich.


    Doch die Realität holt mich schnell ein. Vor der Klinik lauern Zombies, und ich muss mich lautlos an ihnen vorbeikämpfen. Einer nach dem anderen fällt, bis ich mich zu den Überresten unseres Camps in Solnichniy vortaste. In einem der Zelte finde ich eine Packung Cornflakes, geräucherten Fisch und eine Wasserflasche. Ein kleines Festmahl in dieser Welt. Ich fülle die Wasserflasche am Brunnen auf und entdecke in einer Ecke die Leiche eines anderen Bambis. Freund oder Feind? Ich werde es wohl nie erfahren. Dankbar nehme ich, was ich finden kann – eine Bandage, eine Birne – und ziehe weiter. Jeder Moment zählt.

    Während ich durch das Industriegebiet schleiche, durchbricht plötzlich eine Stimme die Stille: „Heeeerrrrz, Heeeerrrrz aus Gold!“ Mein Herz setzt einen Schlag aus. Freund oder Feind? Panik erfasst mich, war das etwa Trinitys Stimme? Ich werfe das Knicklicht ein Stück weit weg, um mögliche Verfolger in die Irre zu führen. Hinter einem Verschlag kauernd, halte ich den Atem an. „Wer will das wissen?“, frage ich mit einer Spur zu viel gespielter Überlegenheit, als mir eigentlich in solch einer Situation zusteht, mitten in die Dunkelheit.


    „Smokey! Smokey Eyes!“ Die Erleichterung trifft mich wie ein Schlag, und Tränen steigen mir in die Augen. „Smokey!“, gebe ich überrascht von mir. Ihre Stimme ist jetzt klar zu erkennen; wie ein Leuchtfeuer in der Dunkelheit; warm und stark. Zitternd und überwältigt renne ich aus meinem Versteck auf sie zu. Lass das keine Falle sein! Aber da steht sie, mitten auf der Straße mit blauem Helm, Knicklicht und Plattenweste. Smokey Eyes !


    „Smokey!“, rufe ich und stürze auf sie zu. „Du glaubst nicht, was mir alles passiert ist…“ Die Worte sprudeln aus mir heraus, doch ich besinne mich. Wir dürfen nicht hierbleiben, auf offener Straße und ich muss mich zusammenreißen. Die Mauer steht wieder. „Komm, lass uns abhauen!“, sage ich, doch halte inne, als ich ihren knurrenden Magen höre. „Du hast Hunger?“, frage ich. „Und wie“, nickt sie und ich gebe ihr schnell ein Stück von meinem Fisch ab, während ich selbst die Birne esse. Als hätte ich insgeheim damit gerechnet, den Weg zurück nicht allein antreten zu müssen. „Herrlich!“, bedankt sie sich. Es ist nicht viel, aber im Moment reicht es. Da taucht eine zweite Person neben ihr auf: BloodBlaze "Bloody". Meine Erleichterung ist grenzenlos, als ich Niggos treuen Freund sehe. Er ist also auch hier? „Mann, bin ich froh, euch zu sehen!“, sage ich erleichtert und könnte die beiden glatt umarmen.


    Doch wir sind noch nicht in Sicherheit. Prigorodki ist unser Ziel, aber die Entführer könnten überall lauern. „Wir nehmen den Waldweg“, schlage ich vor. „Die Küste ist zu gefährlich.“ Smokey stimmt zu, warnt mich aber, dass sie keine Waffen haben. Keine Waffen? Das macht nichts. Dahin, wo wir gehen, brauchen wir keine Waffen. Wir werden einfach unsichtbar.


    Während wir durch den Wald joggen, bemerke ich, wie meine neugewonnene Energie zu immer größeren Leistungen antreibt. Smokey und Bloody sind jedoch mit ihrer schweren Ausrüstung um einiges langsamer. „Nicht so schnell, Herz, wir verlieren dich sonst!“, ruft Smokey. Sie hat vollkommen recht. Ich passe mich an, drossele mein Tempo und fühle mich ein Stück sicherer in ihrer Nähe.

    Als ich zurückblicke, bin ich kurz versucht, zu lachen – vor Erleichterung, vor Freude, vor schierer Erschöpfung. Ich bin frei, endlich frei! Mein Schicksal gehört wieder mir, und ich werde es nicht noch einmal aus der Hand geben!


    „Danke, das ihr gekommen seid…“, beginne ich eine kurze Unterhaltung im Lauf. „Für dich, immer!“, entgegnet Smokey fürsorglich. Diese Worte sind wie Balsam für meine Seele. Während all der Zeit war ich nicht allein, meine Freunde waren wirklich auf der Suche nach mir und gemeinsam werden wir es nun auch zurück schaffen. Ich plane mit ihnen unsere Fluchtroute und schlage vor, einen großen Bogen zu machen. Wir müssen den Raum um Prigorodki zunächst großflächig umgehen und den Entführer ausweichen, um dann vielleicht einen Vorstoß von hinten her über Hikarus Scheune zu versuchen. Sie werden vermutlich eher die Küste und den Zugang von Elektrozavodsk aus bewachen. Aber haben wir für diesen Umweg genug Zeit?


    Der Wald gibt uns Deckung, doch als die Sonne aufgeht, sind wir gezwungen, den Küstenweg nehmen, um den Zombies bei Three Valleys auszuweichen und keine Spuren zu hinterlassen. Ohne Knicklichter bewegen wir uns vorsichtig am Strand weiter, immer auf der Hut. Dann, plötzlich, bleibt mein Blick an einer unheimlich leuchtenden Kürbisfratze hängen, die in der Dunkelheit bei den Gleisen nahe Three Valleys erscheint.


    Mein Herz setzt einen Schlag aus. Ist es ein Freund oder ein Feind? Hat die Fratze uns gesehen?

    Unbekanntes Datum – Polizeistation Chernogorsk

    Das große Finale (4) - Eskalation

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    "These things you say

    You make me weak but I have changed

    No way, I am stronger than before"


    Die Minuten schleichen dahin, als wäre die Zeit selbst gegen mich. Es ist beängstigend ruhig, abgesehen von gelegentlichen Geräuschen: Schritte, gedämpfte Stimmen und das monotone zirpen von abendlichen Grillen. Vielleicht gönnen sich beide Seiten eine taktische Pause. Vielleicht verdauen sie meine erzwungenen Worte. Ich sitze in meiner Ecke, meine Knie angezogen, und lausche auf jedes noch so leise Geräusch. Doch die Ruhe ist trügerisch.


    Ein unachtsamer Moment meines Bewachers, und ich mache mir wieder am Schloss zu schaffen. Mein Herz rast, während ich eine Ziffer nach der anderen verstelle. Doch bevor ich eine Chance habe, den richtigen Code zu finden, ertönt der Knall einer AK. Die Kugel trifft den Boden vor mir und springt mit einem ohrenbetäubenden Surren ab. Nur mit unglaublichem Glück bleibt sie nicht in meinem Körper stecken. Ich reiße die Hände hoch, während Adrenalin durch meine Adern pumpt. Mein Bewacher wirft mir einen warnenden Blick zu, bevor er sich wieder seiner Stellung zuwendet.


    Kaum hat er sich abgewendet, höre ich das laute Pfeifen eines Geschosses. Gas. Der erste Einschlag lässt mich zusammenzucken, gefolgt von weiteren Schüssen. Von unten dringen Rufe zu mir herauf. Sie haben das Tor zur Polizeistation aufgebrochen! Mein Bewacher feuert eine Salve nach der anderen in die Dunkelheit. Schüsse, Schreie, ein ständiger Wechsel von Chaos und Stille. Über die Lautsprecheranlage schallt plötzlich die ruhige, höhnische Stimme: „Sieht schlecht aus für eure Motivation, was?“

    Ich kralle mich am kalten Metall meines Gitters fest. Meine Retter sind da, sie kämpfen, doch ich bin hier oben, eingesperrt und machtlos. Ich muss etwas tun, irgendetwas. Doch jedes Mal, wenn ich mich dem Schloss nähere, ist mein Bewacher da, seine AK immer auf mich gerichtet.


    Ein dumpfer Aufprall reißt uns beide aus der Konzentration. Rauch breitet sich aus und brennt in meinen Augen. Ich huste, halte die Luft an, doch meine Lungen brennen. Dann der Knall einer weiteren Granate. Der Boden bebt unter mir. Mein Bewacher ist abgelenkt, und ich nutze die Gelegenheit, um an das Schloss zu gelangen. Zittrige Hände, unkontrollierbare Angst – doch ich darf jetzt nicht aufgeben.

    Ich greife mein Wärmepad, inzwischen kalt und nutzlos, und werfe es mit aller Kraft auf den Boden. Der dumpfe Klang lässt meinen Bewacher zusammenzucken, und für einen kurzen Moment glaubt er wohl, es sei eine Granate. Panisch nimmt er seine Position ein, und ich setze meine Arbeit am Schloss fort. Doch die Zeit läuft mir davon. Explosionen und Schüsse füllen die Luft, die Schreie meiner Retter vermischen sich mit den Kommandos der Entführer.


    Hunger und Erschöpfung drohen mich zu überwältigen. Ich gehe zum Fass, doch ohne Dosenöffner sind die Vorräte in Dosen nutzlos. Mein Magen knurrt, während ich mich wieder in die Ecke zurückziehe.


    Als mein Bewacher nach mir sieht, frage ich ganz Beiläufig: „Du hast nicht zufällig einen Dosenöffner oder sowas, oder?“ Von unten kommt ein ungehaltenes „SCHNAUZE!“ von Trinity. Okay, das war deutlich. Sie ist also auch noch am Leben. „Man wird doch wohl noch fragen dürfen…“, entgegne ich etwas zu gespielt gekränkt. Plötzlich knallt ein Schokoriegel vor meine Zelle, ein erbärmlicher Versuch meines Bewachers, mich zu verhöhnen. Der Schokoriegel ist ruiniert. Ich gebe mich empört, da legt mein Entführer daneben einen zweiten Schokoriegel, aber natürlich gerade so weit entfernt, dass ich nicht mehr rankomme. Dieser kleine miese Sadist…

    „Ihr seid wirklich Schweine, wisst ihr das?“, murmele ich, zu müde, um meine Wut richtig zu zeigen.


    Die Nacht bricht herein, und der Hof unten wird von Flutlicht erhellt. Oben auf dem Dach jedoch herrscht Dunkelheit. Mein Bewacher weicht kurz zurück, und ich nehme all meinen Mut zusammen. Ich stelle eine neue Kombination ein, doch er kehrt zurück und schlägt nach mir. Schmerz durchzuckt meinen Körper, aber ich weiche nicht. Schließlich beginne ich mich zu wehren. Ich treffe ich ihn überraschend durch das Gitter, höre, wie er fluchend zurückweicht. Ein kleiner Boxkampf entbrennt zwischen uns und ich muss ordentlich einstecken, aber jeden Treffer, den ich lande, macht die Schmerzen erträglicher. Schließlich zieht er sich zurück.


    Seine Stimme hallt durch den Lautsprecher: „Du wirst dein Prigorodki nie wiedersehen, wenn du dich nicht zusammenreißt.“ Was ist das? Eine Aussicht auf einen Ausweg? Nein, ein weiteres Spiel.

    Meine Wut brodelt unter der Oberfläche. „Als ob _ihr_ mich gehenlassen würdet!“, rufe ich zurück, meine Stimme durchdringt das Chaos. Wieder sein Lachen, kalt und höhnisch: „In Prigorodki brauchen sie am Camp Essen! Wo bist du?“ Die Worte schneiden wie ein Messer, aber ich lasse mich nicht beirren.


    „Tick. Tack. - Die Zeit läuft! Herz geht es immer schlechter. Sie bricht gleich zusammen, weil ich hab gehört da gibt es Bambis, denen sie nicht helfen kann!“, ertönt wieder die gleichgültige Bahnhofstimme. Oder höre ich da nun doch eine Spur von Genugtuung? Und wie aufs Stichwort Schüsse meiner Befreier von unten. Schritte, Granatenabwurf.


    Die Explosion ist so heftig, dass der Boden unter mir schwankt. Ich falle zurück in die Ecke, mein Körper zittert unkontrolliert. Dann plötzlich ein Aufprall direkt neben mir. Ruhe und Schwärze umarmen mich, doch zuvor bekomme ich noch ein paar Gesprächsfetzen mit.

    Die kühle, gleichgültige Bahnhofsansagerstimme verkündet durch die Lautsprecher: „Ihr habt Herz-aus-Gold getroffen. Gut gemacht… Wir ziehen ihr gerade nen Splitter raus.“