💌 Herzensgrüße vom 16.05.2025 – Einschnitt
"Was es das jetzt, der Anfang vom Ende?"
Hallo ihr Lieben,
manche Tage beginnen leise und geradezu heilsam.
Aber dann enden sie mit einem Knall, der alles bis ins Mark erschüttert.
🎣 Fische, Fremde und erste Begegnungen
Ich verbrachte den frühen Tag in Berezino, angelte ein paar Fische und legte sie frisch geräuchert in die Vorratszelte.
Dort traf ich auf zwei freundliche Überlebende: Jannik ( vonBausch) und seinen Freund Patrick, die gerade eine Kuh erlegt hatten und ihr Fleisch mit mir teilten.
Ich lud sie zur geplanten Einweihungsfeier von „S’Letzte Fläschle“ ein, der neuen Kneipe der Bere-Boys. Mal sehen, wie es wird.
Auch Bobthebuilder begegnete ich – eine merkwürdige Szene.
Im Containerhafen sprach ich ihn an, aber irgendetwas... fror mich ein und ich kam nicht mehr vom Fleck, konnte nichts sagen. Die Welt schien in Zeitlupe verfallen zu sein.
Als ich wieder zu mir kam, war er fort.
Später begegnete ich ihm erneut in der Nähe des Camps, wie er gerade gegen ein paar Zombies kämpfte. Er hatte mir nichts getan, als ich hilflos war. Im Gegenteil.
Ich dankte ihm – zeigte ihm das Camp – und er versorgte sich ruhig.
MrFerry98, Greeny und WhiskeyMixer kamen ebenfalls vorbei und wir grillten gemeinsam am Lagerfeuer.
Es war eine gute Zeit. Eine, die mir im Gedächtnis blieb.
🚗 Treue kehrt zurück
Ersetzbares Crewmitglied Nr. 371 übergab bei der "Rostigen Axt" den roten Gunter namens "Treue" an Joni von El Patron.
Ein Fahrzeug schon jetzt mit mehr Stationen als mancher Überlebender...
Aber heute: wieder in ursprünglicher Hand. Manchmal gibt es diese leisen Rückführungen.
Und sie tun gut.
🧍♂️ Pascal, Pfeile und Missverständnisse
Zurück in Prigorodki traf ich auf ein Bambi, das von Zombies gejagt wurde.
Ich half – holte sie mit der Armbrust – sah, wie sich der Überlebende in ein Haus flüchtete.
Ich wollte nur meinen Pfeil aus einem toten Zombie ziehen – doch als er die Tür öffnete, stürmte er direkt auf mich zu.
Der erste Schlag traf mich. Der zweite wurde geblockt.
Ich fuhr ihn an: „Kollege! Was ist mit dir los? Ich habe dir gerade das Leben gerettet!“
Er entschuldigte sich. Hatte wohl gedacht, ich wolle ihn umbringen.
Er stellte sich als Pascal (nein, nicht Pascal/Ikarus) vor – ein Bekannter von ninja2.00926 aka UltrA.
Kurz darauf trafen Greeny, Whiskey und UltrA ein und nahmen ihn mit.
🔐 Einbruch ohne Diebstahl
Am Camp stellte ich fest: Die Tür zur Fahne war offen.
Ein Schloss geknackt – oder geöffnet.
Die Fahne war noch da, alle Versorgungsgüter ebenfalls. War es Nachlässigkeit von einem Verbündeten oder eingezielter Einbruch?
Egal, ich brachte ein neues Schloss an.
Man weiß ja nie.
🐟 Tobi, Fisch und erste Schatten
Ich traf etwas später in der "Rostigen Axt" auf Nousen (Tobi) . Einen freundlichen Überlebenden, gut ausgerüstet und mit klarem Ziel.
Ich bot ihm versorgung an und am Ende zog er weiter. Anschließend blieb ich blieb zurück und angelte mal wieder. Man muss ja was für seine Kundschaft tun.
Als ich meine Fische in die Gaststube gebracht hatte und am Braten war, sah ich eine bekannte Person am Pier entlanglaufen.
Wir standen uns kurz vor der Eckkneipe gegenüber. Ich wollte rufen, doch sie rannte weg.
Ich entschied, es gut sein zu lassen und ihr nicht nachzulaufen. Sie wollte ihre Ruhe und ich akzeptierte das.
Ich räucherte noch ein paar Fische und ging dann zum Krankenhaus, um die Unterstände zu prüfen.
💥 Ein Schuss, ein Blick, kein Wort
Ich hörte Schritte. Ich dachte, es seien Zombies. Ich lag falsch.
Ich sah den Schützen im Augenwinkel und erkannte die Person. Ein Name flog durch den Funkkanal – dann war es zu spät. Der Schuss kam, das Schwarz auch. Und doch: Der Schmerz kam nicht vom Körper. Der Schuss traf mich nicht nur in den Rücken, sondern auch in die Seele. Ich wusste, wer es gewesen war und die Person kannte mich. Sie wusste wofür ich stand. Ich verstand es nicht. Keine Warnung. Kein Gespräch. Nur dieses Gefühl von Verrat. Dann der Knall.
Sueda war sofort zur Stelle. Sie sicherte meine Überreste und sah eine zweite Person fliehen. Ob sie zu meinem Mörder gehörte oder nicht, wusste sie nicht. Sie hätte schießen können, aber brachte es nicht fertig. Auch nicht, als sie den Mörder selbst enkommen sah in Richtung Kreisel. Nicht nach dem, was sie von mir im Funk gehört hatte.
Die Leiche – also meine – war ein seltsamer Anblick. Kompett enkleidet, aber gleichzeitig fast säuberlich drapiert. Inklusive einer Feuerwerksbatterie. Genau diese Batterie hatte ich zuvor in den Händen der Person gesehen, die an der "Rostigen Axt" vorbeigekommen war. Als Sueda mir dies später schilderte, versetze mir das nochmal seinen Stich. Und dan...die schwarze Plattenweste. Die, die ich von Jay bekommen hatte, als mein Kühler kaputt gegangen und mit meiner Plattenweste auf dem Meeresgrund versunken war... Stattdessen lag nun eine andere da. Als wäre etwas getauscht worden. Ein letzter Hohn vielleicht. Oder ein Zeichen, das ich nicht verstand. Vielleicht auch ein Gelegenheitsdieb, der schwarz einfach schöner fand.
Black Lion kam zum Tatort und half beim Abtransport. Sueda sicherte. Ein weiterer Fremder erschien, bewaffnet und kämpfte gegen Zombies. Sie forderte ihn mehrfach auf, die Hände zu heben. Keine Reaktion.
Also schoss sie auf seine Beine. Sie wollte ihn betäuben und dann befragen. Doch Black Lion interpretierte die Schussgeräusche aus ihrer Richtung falsch und zögerte keine Sekunde. Er glaubte, der Fremde habe auf unser ersetzbares Crewmitglied geschossen. Also schoss er auf den Fremden – und der sackte leblos in sich zusammen. Direkt vor ihr. Sueda war erschüttert und fluchte im Funkkanal wie ein Rohrspatz, so wurde mir berichtet. Sie wollte ihn retten, aber es war zu spät. Auch das war heute Chernarus.
🧍♂️ Versöhnung in Berezino
Als ich an der Küste erwachte, war ich wütend. Auf Chernarus, auf den gefühlten Verrat, aber besonders auf meine Naivität. Aber das alles wurde in den Hintergrund gedrängt, als ich ihn wiedersah: Rüdiger.
Ich hatte ihn vor wenigen Tagen erst getroffen – zurückhaltend, freundlich, etwas wortkarg. Und nun stand er wieder vor mir. Gezeichneter vielleicht und natürlich als Bambi. Ich erkannte ihn zuerst nicht, weil er nicht sprach, aber nach anfänglichen Kommunikationsproblemen begann er schließlich zu reden. Erst stockend, dann klarer. Und was er sagte, ließ mir für einen Moment die Kehle trocken werden.
Er hatte – fast zur selben Zeit wie ich – in Chernogorsk einen Überlebenden getroffen. Wurde angesprochen und aufgefordert die Hände zu heben. Er wusste nicht wie, versuchte zu antworten... aber es kam nichts an. Technisches Problem, totaler Kommunikationsausfall. Und bevor er sich erklären konnte, hatte jemand geschossen.
Ein Muster. Das gleiche Muster. Missverständnis, Bedrohung, ein Schuss. Wie dem Mann, den Sueda aufgefordert hatte, die Hände zu heben. Und stand nun vor mir.
Chernarus hatte wirklich einen Sinn für Humor...
Ich sah ihn an und erzählte ihm alles. Aufrichtig und voller Reue. Ich berichtete von dem Mord, von der Eingreiftruppe und dass er mitten in ein Gefecht geraten war.
Ich sah, wie er sich zurückhielt, mir keine Vorwürfe machte. Und doch wusste ich genau, wie es sich angefühlt hatte, so behandelt zu werden. Es war mir ja gerade selbst so ergangen. Nur im Gegensatz zu meinem Mörder versuchte ich die Dinge zu klären. Es war geschehen – durch unsere Leute. Durch unser falsches Urteil. Durch unsere Angst.
Ich entschuldigte mich. Ehrlich, ohne Ausflüchte. Er hörte mir zu. Und dann – lächelte er. Nur ein bisschen. Aber es war das ehrlichste Lächeln, das ich an diesem Tag gesehen hatte.
Er sagte, er verstehe das alles. Dass es gefährlich gewesen sei, den Schüssen zu folgen. Dass wir vorsichtig sein mussten. Und dass er das niemandem übelnehme.
Vergebung. Ohne Bitten. Ohne Drama. Nur da.
Und ich glaube, ich hatte Tränen in den Augen, auch wenn ich sie nicht gezeigt habe.
Kurz darauf kam Black Lion im Auto vorbei, nahm uns mit nach Prigorodki. Auch er entschuldigte sich – ruhig, mit aufrichtiger Stimme. Und Rüdiger? Nahm es genauso still und freundlich hin wie bei mir. Er war nicht nachtragend. Nicht heute. Vielleicht nie.
Am Camp gaben wir ihm eine neue Ausrüstung, eine gute Waffe. Eine Polizeiweste – die, die er vorher gehabt hatte, aber repariert. So bekam er etwas Würde zurück. Auch wenn er seine BK-133 der AUR-AX vorzog – das war in Ordnung. Hauptsache, er wusste, dass wir es ernst meinten.
Und dann zog er weiter. Kein Groll. Nicht alle, die still sind, schweigen aus Boshaftigkeit oder Gleichgültigkeit. Manche brauchen nur einen Moment, bis er seine Sprache findet.
Rüdiger ebenso. Und das werde ich nicht vergessen.
🍌 Banana Ops baut
Mora wurde Teil der Banana Ops und die gelben Armbinden wurden mehr.
Das Lager wuchs. Aber zu wachsen bedeutet auch: sichtbar zu werden.
Ich hoffe, sie sind bereit für die Folgen.
😔 Keine Reue. Kein Wort. Kein Warum.
Was meinen Tod betrifft?
Nichts.
Ich habe es versucht es zu klären. Aber ich stieß auf taube Ohren, als sei das alles nicht passiert oder - noch schlimmer - nicht wichtig. Als sei ich nicht wichtig.
Anfangs hatte ich Zweifel, vielleicht hatte ich es alles falsch gesehen und überreagiert. Vielleicht war es jemand anderes?
Nur... es gab Zeugen. Stumm, aber da.
Und die Person, die Sueda nach dem Schuss hat wegrennen sehen, auch diese Person muss alles mitbekommen haben. Vielleicht meldet sie sich eines Tages bei mir und kann mir absolute Gewissheit geben, aber ich bin mir auch so im Klaren, was geschehen ist. Ich verstehe nur das Warum nicht. Keine Nachricht. Keine Erklärung. Keine Reue.
Nur ein Schuss.
Wie damals. Ganz genau wie damals bei Henrik.. nur dieses Mal saß der Schmerz tiefer. Dieses Mal war es eine persönliche Enttäuschung.
Ich weiß, wer es gewesen ist.
Aber ich kenne mich. Ich werde ihn trotzdem weiterhin am Camp dulden. Aber ich werde vorsichtiger sein.
🪓 Griefing, Jagd und Wiederaufbau
Der Tag hatte noch weitere unangenehme Überraschungen parat.
Ich hatte mich in Prigorodki kaum ausgestattet und mir die schwarze Plattenweste genommen, die Plysim von der Schweizergarde mir vor einiger Zeit als Geschenk überreicht hatte (ich glaube er ahnt gar nicht, wie gut diese Geste jetzt an diesem Tag getan hat), da meldete sich mein Kontakt in Berezino.
Alle Unterstände vor dem Krankenhaus waren komplett abgebaut worden und aller Inhalt lag respektlos auf dem Boden verstreut. Für den Bruchteil einer Sekunde dachte ich an meinen Mörder, aber verwarf den Gedanken wieder. Das trug nicht die gleiche Handschrift.
Ersetzbares Crewmitglied Nr. 371 rückte sofort aus, um alles zu sichern. Mit einer Wut im Bauch und eine DMR in der Hand stellte sie den Täter sogar noch auf frischer Tat, aber verfehlte.
Also rückten auch wir aus: WhiskeyMixer , Greeny, Cookie-Monster , Mora und ich.
Nachdem es einige Zeit ruhig geblieben war, bauten wir alles wieder auf im Schutz der Dunkelheit. Und am nächsten Morgen entdeckte Mora einen Überlebenden, auf den die Beschreibung von Nr. 371 haargenau passte. Direkt bei Whiskey im Gebäude! Gut gespottet, schöner Call. Whiskey zögerte nicht lange und erwiderte das Feuer des Fremden. Er traf ihn tödlich. Wir sicherten seine Sachen und ich sorgte für eine standesgemäße Beerdigung, auch wenn er ein Schuft gewesen war.
Anschließend packten wir alle mit an und bauten alle Unterstände wieder auf. Zahlreiche Blessuren und zerrisene Handschuhe später stand alles wieder. Solche Typen, die einem aus Jux und Tollerei einfach alles abbauen sollte man zum Stöckchensammeln zwangsrekrutieren... echt mal!
Dann erfahren sie mal am eigenen Leib, wie anstrengend sowas ist. Ich war echt froh, heute so viel Unterstützung zu haben. Wie damals, als die Chicks in Action nach dem letzten Sabotageakt sofort zur Stelle gewesen waren...
Doch es war noch lange nicht vorbei.
Sueda fand auch zerstörte Unterstände in Solnichniy. Auch dort hatte der Typ zugeschlagen. Sie stellte den Fremden erneut, er flüchtete. Sie schoss - und verfehlte.
Der Täter verschwand in einem Haus. Banana Ops rückte an und umstellten das Haus – doch er war weg. Wie vom Erdboden verschluckt. Aber zumindest war das Camp für diese Nacht wieder sicher und alle Unterstände wurden wieder aufgebaut.
🌙 Letzte Gedanken
Ich weiß nicht, was der morgige Tag bringt.
Aber ich weiß: Heute hat Chernarus uns erneut geprüft.
Mit Lügen. Mit Kugeln. Mit sinnloser Grausamkeit. Mit Schweigen.
Und doch waren da auch Vergebung. Zusammenhalt und ein Funke Hoffnung.
Vielleicht reicht das nicht, um die Welt zu retten.
Aber vielleicht reicht es, um weiterzumachen.
gez.
Herz-aus-Gold 💛