Glorreiche Missgeschicke und nasse Füße: Rannulfs Überlebensmemoiren

  • "Ein Taxi, ein Hasenkopf und die Rache der alten Knochen"


    Rannulf winkte seinen Kameraden zum Abschied, seine groben Hände mit einem Hauch von Nostalgie in der Geste. Mit gemächlichen Schritten machte er sich auf den Weg in die entgegengesetzte Richtung. Der Tag versprach friedlich zu werden – so friedlich, wie es eben in einer postapokalyptischen Welt ging. Unterwegs erlegte er einen Hasen und ein Huhn, ein bescheidener, aber solider Beitrag zur Tagesverpflegung.


    „Jetzt noch einmal im Sand am Meer sitzen, ein kühles Dunkles in der Hand und der Duft von Grillfleisch in der Nase... murmelte Rannulf vor sich hin. „Das waren Zeiten.“ Doch anstelle des Meeresrauschens und Grillgut-Geknisters hörte er nur das Knacken von Zweigen und das entfernte Heulen eines hungrigen Wolfs.


    Als es Abend wurde, suchte er sich eine verlassene Hütte. „Keine bösen Überraschungen heute Nacht, bitte“, dachte er, während er Türen und Fenster sicherte. Er grillte sein Fleisch über dem prasselnden Kaminfeuer, ließ den Tag hinter sich und fiel in einen tiefen Schlaf.


    Am nächsten Morgen weckten ihn die ersten Sonnenstrahlen, die durch die klapprigen Fensterläden fielen. Rannulf streckte sich und verkündete halb ernst, halb belustigt: „Was für ein schöner Morgen. Der Tag kann nur glorreich werden!“


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    Nach einer Katzenwäsche und dem Packen seiner Sachen schritt er hinaus in die frostige Apokalypse. Als er an Green Mountain vorbeikam, blieb er kurz stehen. Der alte Funkturm schien mit dem Nebel und der Morgenröte zu verschmelzen. Ein Anblick, der beinahe den Zynismus aus ihm vertrieb. „Fast romantisch, wenn man dabei nicht an all die Leichen in der Nähe denken müsste,“ murmelte er trocken.


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    Auf seinem Weg entdeckte er ein „Taxi“. Die alte Karre wirkte wie aus einem Museum, aber sie war bekannt als Lebensretter für Überlebende. „Wer sich die Mühe macht, die Dinger am Laufen zu halten, verdient echt ’ne Medaille – oder zumindest ein Bier,“ funkte er an seine Kameraden. Doch es gab gemischte Meinungen: Während einige seiner Kameraden die Taxis lobten, erinnerten andere daran, dass sie auch von weniger vertrauenswürdigen Zeitgenossen genutzt werden könnten.


    Rannulf entschied, das Taxi außer Betrieb zu nehmen, da der Tank leer, aber das Kühlwasser voll war – ein klares Zeichen, dass jemand es kürzlich benutzt hatte. Ein benzingetränkter Lappen im Tank und ein kleines Feuerzeug reichten aus, um sicherzustellen, dass niemand das Taxi so bald wieder verwenden würde. Er rannte den Hügel hinauf, als die Explosion hinter ihm dröhnte. „Das war ein bisschen zu Michael Bay für meinen Geschmack,“ murmelte er und ging weiter.


    Doch die Ruhe hielt nicht lange. Ein Überlebender in einem weißen Ghillie-Anzug tauchte auf, die Waffe erhoben, direkt auf Rannulf zu. „KONTAKT! KONTAKT!“ rief Rannulf ins Funkgerät, während er Deckung suchte. Die Antwort seiner Kameraden ließ ihn wissen, dass Hilfe unterwegs war, doch er war auf sich allein gestellt – zumindest für den Moment.


    Nach einem kurzen Feuergefecht fand Rannulf sich getroffen und benommen auf dem Boden wieder. „Mir… schwarz…“, stöhnte er ins Funkgerät, bevor alles dunkel wurde. Als er aufwachte, lag sein Gegner ebenfalls bewusstlos ein paar Meter entfernt. Instinktiv griff Rannulf zur Pistole und drückte ab – nur um ein lautes Klicken zu hören. „Verdammt, gestern Abend vergessen nachzuladen,“ fluchte er innerlich, bevor ihn eine zweite Kugel traf und endgültig ins Reich der Bewusstlosigkeit beförderte.


    Als er im Lazarett zu sich kam, sah er das vertraute Gesicht von Sarafiya_Nici über sich, die von allen nur Nici genannt wurde. Ihre Augen funkelten wie immer mit diesem perfekten Mix aus Sarkasmus und absoluter Genervtheit. "Na, endlich wieder wach, Opa?“ sagte sie mit einem spöttischen Lächeln. „Alte Männer sollten nicht alleine auf die Jagd gehen – besonders wenn sie ihre Magazine vergessen nachzuladen. Jetzt leg dich hin, keine Widerrede! Bettruhe – und das meine ich ernst.

    Rannulf grinste schwach. „Alles klar, Doc. Werde mein Bestes tun.“ Mit einem tiefen Seufzer schloss er die Augen. „Immerhin hab ich das Taxi erledigt.“


    Nici schnaubte belustigt. „Ja, großartig. Du und ein Auto. Was für eine epische Heldentat. Jetzt schlaf, bevor du wieder irgendwelchen Unsinn machst.“


    Und so endete ein weiterer Tag im Leben von Rannulf Marschall der [501st] – mit einem verbrannten Taxi, einer Lektion in Munitionseffizienz und der Feststellung, dass man niemals zu alt für eine ordentliche Standpauke ist.


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  • "501st und der mysteriöse Kühlschrank von Chernarus"



    Es scheint, als würden die Tage länger werden und die Sonne öfter hinter den Wolken hervorkommen“, dachte Rannulf , während er überlegte, ob das eine gute oder schlechte Nachricht war. Er entschied sich für „egal“ und rief seinen Kameraden zu: „WeizenWarrior, JJH, packt eure Sachen. Heute ist ein schöner Tag für eine Nachschub-Akquise.


    Mit entschlossenen Schritten zog er an Nici vorbei. Die grinste nur breit und meinte: „Vergiss nicht, deine Magazine zu laden!


    Rannulf drehte sich zu ihr um und erwiderte trocken: „Die sind bereits einsatzbereit!


    Wow. Ein Wunder. Er lernt doch noch.



    Begegnung mit einem nervösen Überlebenden


    Auf dem Weg ins Zielgebiet entdeckten sie einen einzelnen Überlebenden auf offener Fläche. WeizenWarrior sicherte die Umgebung, während JJH und Rannulf sich dem Mann näherten.


    Halt! Hände hoch, langsam umdrehen!“ rief Rannulf.


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    Ich bin friendly! Bitte nicht schießen!“ kam die nervöse Antwort.


    Keine Sorge, solange du nicht spontan beschließt, zum Terminator zu mutieren, passiert nichts“, beruhigte ihn Rannulf. „Ich bin Rannulf Marschall der 501st. Standardkontrolle. Bitte kooperieren.


    JJH durchsuchte den Mann, während Rannulf ihn ausfragte.


    Woher, wohin?


    Dolina. Will nach Tishina. Vorräte tauschen.


    Alles sauber“, meldete JJH.


    Gut, du kannst weiterziehen. Pass auf dich auf. Hier gibt es ein paar Leute, die weniger nett sind als wir. Was schwer zu glauben ist, ich weiß.


    Der Überlebende nickte hastig, bedankte sich und zog von dannen.


    Ein ungewöhnlicher Anblick


    WeizenWarrior, Lagebericht?“ fragte Rannulf ins Funkgerät.


    Freie Sicht! Keine weiteren Kontakte. Der Überlebende sprintet, als würde er gerade eine neue Bestzeit aufstellen.


    Gut. Rendezvous auf der Anhöhe bei Gorka. Wir brauchen die medizinischen Vorräte.


    Einige Minuten später blieb JJH plötzlich stehen. „Was zum Henker … Seht ihr das auch, oder war mein Wasser schlecht?


    WeizenWarrior kicherte. „Wenn man nur die Füße sieht, sieht das echt lustig aus.


    Rannulf blinzelte. „Männer, das schauen wir uns genauer an. Ihr wisst, was zu tun ist.


    Sie näherten sich vorsichtig dem seltsamen Anblick – ein Kühlschrank mit Beinen, der über das Feld marschierte.


    Hallo! Nicht erschrecken, ich bin Rannulf Marschall der 501st!“ rief er.


    Keine Reaktion. Der Kühlschrank schritt unbeirrt weiter.


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    Das glaubt uns doch keiner …“ murmelte Rannulf.


    Halt! Stehenbleiben!“ rief JJH.


    Plötzlich hörten sie eine erschrockene weibliche Stimme. Der Kühlschrank blieb abrupt stehen.


    Oh, sorry! Ich hab euch nicht gehört, war in Gedanken vertieft“, sagte eine Frau, während sie den Kühlschrank absetzte.


    Kein Problem. Wir führen eine Personenkontrolle durch. Danach kannst du mit deinem … äh … Kühlschrank weiterziehen“, sagte Rannulf, der immer noch versuchte, die Situation rational zu erfassen.


    Ähm … ja, okay. Aber tötet mich nicht. Ich hab kaum was und hab den Kühlschrank aus einem Autowrack geborgen.


    JJH durchsuchte sie und nickte: „Alles sauber. Kein zweiter Kühlschrank dabei.


    Wo kommst du her, wo willst du hin?“ fragte Rannulf.


    Gorka. Will nach Westen.


    Gut. Falls du Hilfe brauchst, erreichst du uns über Funk.


    Essen und Trinken könnte ich gebrauchen … und vielleicht ein Auto?“ fragte sie hoffnungsvoll.


    Mit Essen und Trinken können wir aushelfen, aber wir sind leider nicht der örtliche Taxidienst“, sagte Rannulf und reichte ihr eine Dose Bohnen.


    Schade, dann dauert es wohl ewig, bis ich dort bin. Aber trotzdem danke für das Essen und Trinken!“, sagte sie und marschierte weiter.


    Rückkehr ins HQ


    WeizenWarrior, Lage?“ fragte Rannulf ins Funkgerät.


    Freie Sicht! Keine weiteren laufenden Haushaltsgeräte gesichtet.


    Zurück im HQ brachten sie die medizinischen Vorräte zu Nici, die sie mit verschränkten Armen erwartete.


    Na? Diesmal ohne Verletzungen zurück? Ich bin beeindruckt!“ sagte sie mit ihrem sarkastischen Tonfall.


    Ja, zwei Überlebende getroffen. Einer davon war ein Kühlschrank.


    Nici hob eine Augenbraue. „So, so … ein Kühlschrank? Ich glaube, wir sollten mal über deine Ernährung reden.


    Alles in Ordnung, ich bin nur … nun ja … überfordert mit der Realität.


    Willkommen im Klub“, sagte Nici trocken und packte eine neue Lieferung Schmerzmittel aus.


    Rannulf seufzte. Ein weiterer Tag in Chernarus. Ein weiterer absurder Zwischenfall. Vielleicht sollte er anfangen, ein Buch zu schreiben. Titel: Überlebensratgeber für Fortgeschrittene – Wie man laufenden Kühlschränken begegnet, ohne den Verstand zu verlieren.


    Aber erstmal ein Nickerchen.


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  • "Ein Sockenmassaker, ein Märtyrerfuß und die Rache der rostigen Nägel"


    Rannulf saß mit einer Tasse Kaffee an seinem Schreibtisch. Der Kaffee war noch von gestern – genau wie seine Motivation. Während er die aktuellen Berichte durchging, tippte er mit dem Zeigefinger auf den Tisch. „Heute ist es so weit, das Wetter könnte zu unseren Gunsten ausgenutzt werden“, dachte er. Der Trupp war bereit, jeder gebrieft – es fehlte nur noch die Auswahl des Korridors. Nur welcher?


    Er stand auf, griff nach seiner Tasse und schlenderte zum Fenster. In dem Moment spürte er einen stechenden Schmerz im Fuß. Augenblicklich sprang er auf einem Bein zurück zu seinem Stuhl, fluchte lautstark und blickte nach unten. Sein Socken färbte sich rot.


    Verdammt! Ich wusste es! Die verdammten Nägel haben sich gegen mich verschworen“, murmelte er und zog sich den Socken aus. Eine schöne Schnittwunde. „Super. Jetzt darf ich mir gleich was anhören von Nici.


    Er humpelte zur Tür, winkte einen Kameraden herbei und zischte: „Geh und hol mir Jod und Verbandszeug – aber wenn Nici dich erwischt, sag einfach, du sammelst für ein Kunstprojekt.


    Der Kamerad nickte pflichtbewusst und verschwand. Rannulf ließ sich wieder in seinen Stuhl fallen und widmete sich den Berichten – so gut es mit einem pochenden Fuß eben ging. Ein paar Minuten später wurde die Tür ruckartig aufgerissen. Nici stand im Türrahmen mit diesem Blick. Erst besorgt, dann skeptisch, dann maximal genervt.


    Was. Hast. Du. Jetzt. Wieder. Angestellt?“ fragte sie, während sie langsam die Arme verschränkte.


    gHz0xre.pngRannulf blickte nicht auf. „Ich? Nichts! Vielleicht eine göttliche Strafe für meine Sünden. Wer weiß das schon?


    Nici lief zum Schreibtisch, hob den blutigen Socken auf und hielt ihn wie eine forensische Beweismaterialie in die Höhe. „Ach ja? Und warum sieht das hier dann aus wie eine Szene aus einem schlechten Krimi?


    Rannulf seufzte. „Vielleicht war’s ein feindlicher Angriff auf meine Zehen. Kann man nie wissen.


    Bist du wieder barfuß rumgelaufen?“ Nici funkelte ihn an. „Wie oft soll ich dir sagen, dass diese alten Böden schärfer sind als dein Verstand?


    Rannulf hob unschuldig die Hände. „Ich dachte, ich teste mal die natürliche Fußpanzerung. Spoiler: Funktioniert nicht.


    Zeig her.


    Rannulf drehte seinen Stuhl leicht ein und legte den verletzten Fuß auf den Tisch. Während Nici sich um die Wunde kümmerte, dachte er: „Wie kriegt sie das immer mit?


    Ein paar Minuten und eine Portion Jod-bedingten Schmerzes später war alles versorgt.


    So, fertig. Zieh deine Schuhe an. Und nächstes Mal schick nach mir – nicht nach irgendeinem Handlanger, der meinen Medizinschrank durchwühlt! Ich habe ihn im Gang abgefangen. Er meinte, es wäre für ihn. Aber nach einer kurzen Betrachtung konnte ich keine Verletzung erkennen. Da dachte ich mir, ich schau mal hier vorbei.


    Rannulf nahm einen Schluck seines abgestandenen Kaffees, verzog das Gesicht und murmelte: „Man kommt hier echt zu nichts mehr …


    Nici grinste. „Sag das nochmal, wenn du demnächst im Feld von einem losen Bretterboden attackiert wirst. Dann gibt’s einen Ehrenplatz in der Ruhmeshalle der Dummheiten.


    Rannulf nickte bedächtig. „Ich nehme die Herausforderung an. Vielleicht widmet man mir dann ein Denkmal. ‚Hier fiel Rannulf, Held, Märtyrer und größter Feind der Zimmermannskunst.‘


    Nici schüttelte nur den Kopf und verließ den Raum. Rannulf lehnte sich zurück, betrachtete seinen Fuß und dachte: „Vielleicht sollte ich doch einfach Socken aus Kettenhemd einführen …


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  • Funkverkehr mit einem Hauch Sarkasmus



    Rannulf las die Nachricht von Mikola Bardak, seufzte und stand von seinem Schreibtisch auf. Sein Fuß erinnerte ihn mit einem stechenden Schmerz daran, dass Nägel und nackte Füße keine Freunde waren. Mit einem leichten Humpeln schlurfte er zum Radio, atmete tief durch und schaltete es ein.

    Seine Stimme war ruhig, doch mit diesem trockenen Unterton, der wie ein gut geöltes Bajonett in jede Aussage sickerte:


    Offen rumposaunt? Ich nenne es, die Karten auf den Tisch legen. Ihr wisst genau, dass dieses Spiel nicht mit geschlossenen Augen gespielt wird.

    Was eure verschwundene Kurierin angeht – wenn sie „ziemlich nutzlos“ ist, warum macht ihr dann so einen Aufriss um sie? Klingt mir eher nach einer faulen Ausrede, um Chaos zu säen.

    An die Schlachtbank führen? Wenn du glaubst, dass ich meine Leute blindlings opfere, hast du mich schlecht eingeschätzt. Jeder hier weiß, worauf er sich einlässt. Wir spielen nicht Verstecken, sondern kämpfen um jeden Vorteil.


    Also, Mikola Bardak, wenn du etwas zu sagen hast, sag es direkt. Oder willst du lieber im Schatten tuscheln?


    Er lehnte sich leicht gegen die Wand, sein Fuß pochte protestierend. Ein kurzes Lächeln zuckte über sein Gesicht – die Art Lächeln, die besagte: „Das wird interessant.

    Hinter ihm öffnete sich die Tür. Nici stand im Raum, die Arme verschränkt, ein Blick zwischen Genervtheit und amüsierter Neugier.


    Du liebst es echt, Leute zu reizen, oder?“ sagte sie und schüttelte den Kopf.

    Ich nenne es Diplomatie mit Charakter“, antwortete Rannulf, schaltete das Radio aus und griff nach seiner kalten Kaffeetasse. Er nahm einen Schluck, verzog das Gesicht und murmelte: „Und mein Kaffee ist immer noch scheiße.


    Nici grinste. „Na dann, ein perfekter Tag.


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  • "Ruhe vor dem Sturm: Ein Abend bei der 501st"



    Rannulf Marschall der 501st lehnte sich in seinem alten, aber bequemen Sessel zurück. Das Feuer knisterte leise im Kamin, während der Rum in seinem Glas sanft hin und her schwappte. Ein tiefer Seufzer entwich ihm. "Ah, endlich entspannen." Ein weiterer Schluck des goldenen Tropfens verstärkte das wohlige Gefühl. Ein Moment der Ruhe – eine Seltenheit auf Chernarus.


    Seine Gedanken schweiften zurück. Die letzte Bergungsmission, die Rentierherde, der verdammte Bär und die chaotische Operation "Dark Corridor". Vor allem "Dark Corridor" nagte an ihm. "Inge" war neutralisiert, aber die Vorwürfe über zivile Opfer hingen noch wie eine dunkle Wolke über der Einheit. Die Untersuchung lief, und bis die Berichte durch waren, würde niemand wirklich Ruhe finden.


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    Plötzlich durchbrach ein lautes, undefinierbares Geräusch die Stille. Es kam aus dem Innenhof des HQ. Rannulf blinzelte und horchte. Dann noch ein Geräusch – eine Mischung aus einem unterdrückten Fluchen, einem dumpfen Aufprall und… war das Lachen?


    Verdammte Scheiße mit extra Beilage...


    fluchte Rannulf und riss sich mit einem eher gelangweilten Blick aus dem Sessel.


    Er stapfte zum Fenster, öffnete es und schaute hinaus. Unten standen WeizenWarrior und The Mighty Quin, die sich gegenseitig anstarrten, als würden sie versuchen, einen Geheimbotschaft im Boden zu entschlüsseln.


    Was zur Hölle ist das jetzt schon wieder?


    fragte er mit einem fast genervten Unterton, als Quin sich mühsam ein Lächeln verkneifen musste.


    Das Übliche, Marshall... unser medizinischer Offizier untersucht mal wieder die neuen Rekruten.


    WeizenWarrior sah aus, als hätte er den Boden zu seinem neuen besten Freund erklärt, während Quin, als ob er ein Kind beim Lachen erwischen würde, versuchte, seine Mimik zu kontrollieren. Und in der Mitte des ganzen Chaos – Nici, die sich vor Lachen fast nicht mehr halten konnte.


    Rannulf zog eine Augenbraue hoch, seine Miene blieb dabei völlig unbewegt.


    Nici also... Ihre ‘wissenschaftlichen Studien’ wieder. Zum Wohl der Medizin und der Menschlichkeit, natürlich.


    Er schüttelte den Kopf, schloss das Fenster und seufzte.


    Nee, ich bleib lieber bei meinem Rum. Das können die selbst regeln.


    Er ließ sich zurück in seinen Sessel sinken, griff nach der Flasche Rum und musterte sie mit einer fast philosophischen Ruhe.


    Ich fürchte, ein sehr großer Schluck wird jetzt unumgänglich sein.


    Und mit dieser praktischen Erkenntnis ließ er den Tag ausklingen – begleitet vom leisen Kichern einer gewissen Feldspezialistin und dem resignierten Seufzen eines Aufklärers, der wohl gerade seine beste Entscheidung des Tages getroffen hatte.


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  • Quin starrte verstört und irritiert in Richtung WeizenWarrior.
    War das der normale Umgangston mit potenziellen Rekruten?
    er war zu lange im Feld gewesen, hatte viel Verstörendes erlebt um sichtlich schockiert zu sein, aber die Reaktion von Sarafiya_Nici beim Anblick der neuen Rekruten ließ ihn sprachlos zurück.


    Sicher, die alten Methoden zur Musterung von potentiell neuen Kandidaten mögen in mancherlei Hinsicht überholt gewesen sein, aber in einer Zeit wie dieser konnte man sich nicht den Luxus erlauben, Dinge zu hinterfragen - noch dazu, wenn es um die einzige medizinische Offizierin in den eigenen Reihen geht, die das nötige Know-How besitzt um zu entscheiden, wer aufgenommen wird.


    Dass aber besagter Offizier in schallendes Gelächter ausbrach, als die frischen Rekruten die Hosen zur "Musterung" runterlassen mussten, fand selbst er die Reaktion seiner ansonsten geschätzten Kollegin etwas herablassend!


    Ohnehin kam es ihm komisch vor, dass sie erst vor zwei Stunden mit der Kiste Brandy aus Rannulf s Privatvorrat rauskam, angeblich um "Wunden zu desinfizieren"...
    Naja, Quin würde sich ohnehin aufmachen um die Gegend auszukundschaften und war in Gedanken bei den armen Rekruten, die sich das Gelächter von ihrer vorgesetzten Offizierin anhören mussten.

    Plötzlich wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als Nici lallend und deutlich alkoholisiert vor ihm stand...

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    Was ist das Erste, was man fühlt, wenn man einen Gegner erschießt? Den Rückstoß!

    Einmal editiert, zuletzt von The Mighty Quin ()

  • Wieder ein anstrengender Tag bei der 501st.


    Das medizinische Versorgungslager muss sich einer Inventur unterziehen, keiner der Kollegen fühlt sich verpflichtet dabei zu helfen und Personalengpässe sind allgegenwärtig. In einer Stunde kommen neue Rekruten. Bis dahin müssen die Verbände sterilisiert werden. Desinfektionsmittel ist leer, aber Rannulf hat ja einige Kisten Brandy gebunkert. Ihm wird es sicher nicht auffallen, wenn eine Kiste fehlt. "Der Brandy hat einen sehr beißenden Geruch. Da stinkt dann das ganze Lager, wenn ich all die Verbände nur in den Brandy tunke", denkt Nici... "Ich werde ein hochmodernes Sterilisationsverfahren anwenden. Dafür muss ich nur den Brandy erhitzen und die Verbände über dem Dampf aufhängen." Gedacht, getan.

    Die Zeit verfliegt nur die Dämpfe nicht. Diese sammeln sich in dem doch kleinen Raum unbemerkt.


    Die Rekruten stehen schon vor der Tür und warten, genau richtig, denn die Verbände sind fertig.

    Nici öffnet die Tür um den ersten Rekruten herein zu lassen. Die frische, kalte Luft von draußen trifft sie wie ein Schlag ins Gesicht. "Jetzt schön ruhig bleiben", murmelt Nici in sich rein.


    Nach dem ersten Vorstellungsgespräch ging es auch schon gleich zur Sache, äh zur körperlichen Inspektion. Der Rekrut ließ die Hosen runter und Nici prustete los. Welch lustige Situation in solch schwieriger Zeit! Sollte man meinen jede Hilfe anzunehmen, die einem angeboten wird, muss erst eine Inspektion folgen!

    "Die Kameraden machen es sich doch leicht, wenn sie die Arbeit immer an mir abwälzen."


    Einige Stunden vergingen bis Nici wieder ganz die Alte war.

      :ak: [501]st Suicide Squad  :m4:

    "Ich kann dich zusammenflicken – oder den Typen, der dich verletzt hat, auseinandernehmen. Deine Wahl."

  • Ruhm, Kaffee und ein Hauch von Größenwahn



    azyvsRd.jpgRannulf schlenderte mit einer dampfenden Tasse frisch gebrühten Kaffees durch das HQ. Der Kaffee war diesmal tatsächlich frisch – ein Luxus, den er sich selten gönnte. Die letzten Tage waren chaotisch gewesen, doch jetzt hatte er endlich eine ruhige Minute.


    In Gedanken versunken ließ er den Blick über den Gang schweifen. Wer hätte gedacht, dass die 501st mal so eine Berühmtheit wird? „Legenden“, hatten manche sie genannt. Vermutlich wegen ihrer unbestreitbaren Fähigkeit, über die eigenen Füße zu stolpern, sich im Wald zu verirren und trotz alledem irgendwie immer wieder lebend aus der Sache rauszukommen. Ihm wäre „unbezahlte Arbeitskräfte mit Waffen“ lieber gewesen, aber gut – man nimmt, was man kriegt.


    Er trat in den Funkraum, setzte sich und nahm einen kräftigen Schluck von seinem Kaffee. Fast hätte er sich daran verbrannt, aber nach allem, was in den letzten Wochen passiert war, war das nur eine Randnotiz.


    Mit einem Knacken schaltete er das Funkgerät ein und lehnte sich zurück.


    Hier spricht Rannulf, Marschall der 501st.


    Kurze Pause. Ein Schluck Kaffee. Dann mit einem Anflug von trockenem Humor:


    Ich wollte mich kurz an euch wenden, bevor die Saison endet – ja, diese Saison, die für uns kürzer war als eine volle Tasse Kaffee, aber mindestens genauso intensiv.


    Wir sind neu hier aufgeschlagen, haben kaum unsere Stiefel geschnürt, und plötzlich haben wir Fans. Echte Fans. Leute, die uns Monumente bauen und nur darauf warten, uns für ein paar Sekunden zu Gesicht zu bekommen. Ich meine, keine Ahnung, ob das Bewunderung oder eher eine Art sozialverträglicher Wahnsinn ist – aber hey, wir nehmen, was wir kriegen.




    Unsere erste große Mission? Nun ja... sagen wir, sie hatte ihre Höhen und Tiefen. Mehr Tiefen als Höhen, wenn ich ehrlich bin. Aber wenn mir danach eine Menge Leute auf die Schulter klopfen und sagen ‚Gut gemacht!‘ – dann entweder, weil wir wirklich was richtig gemacht haben... oder weil sie so wenig erwartet hatten, dass jede überlebte Aktion als Erfolg zählt.


    Jedenfalls neigt sich diese Saison dem Ende zu, und ich hoffe, ihr hattet genauso viel Spaß wie wir – was in unserem Fall meistens bedeutet, dass wir knapp dem Tod entronnen sind, aber hey, jeder hat seine eigene Definition von Vergnügen.


    Wir freuen uns auf die nächste Saison, auf neue Abenteuer, neue Katastrophen und hoffentlich weniger spontane Explosionen. Vielleicht schaffen wir es ja auch mal, eine Mission durchzuführen, ohne dass jemand sagt ,Das war so nicht geplant.‘


    Daher nochmal ein großes Danke an alle. Hoffentlich sieht man sich bald auf einem noch lebendigeren Server wieder. Und jetzt entschuldigt mich, mein Kaffee wird kalt.



    Mit einem letzten Knacken verstummte das Funkgerät.


    Rannulf lehnte sich zurück, trank den letzten Schluck seines Kaffees – lauwarm, wie seine Erwartungen an den nächsten Einsatz – und dachte sich: Naja, wenigstens haben wir den Humor nicht verloren.


    :ak: "Loyal in Service, Fierce in Battle" :m4: