OOC: Danke für den ausführlichen PN Austausch. Wie vereinbart nehme ich auf zwei der drei Berichte Bezug.
Der dritte wurde nicht in der Hütte gefunden. Falls es nicht passt, bitte melden.
Viel Spaß beim Lesen ![]()
📝 Nachricht in den Nebel des Misstrauens vom 25.10.2025...oder so.
Herz-Aus-Gold hat ja davon geschrieben, dass sie diese Nachrichten oder Briefe von Davus in seiner Hütte gefunden hat.
Zwei Stück, um genau zu sein.
Während sich der erste wie ein romantischer Sonntagsausflug las, war der zweite mehr so in Richtung „Scream“ oder „The Voices“ — weiß nicht mehr genau… naja, irgend so ein Horrorfilm aus den frühen 90er halt, bei dem die Stimmen jemandem auftragen, er soll jemanden töten.
Machen wir's kurz… in seinem zweiten Besuchsbericht hat Davus beschlossen, Prigorodki erneut zu „besuchen“. Ich glaub, das war das Wort, das er verwendet hat.
Er wollte nur seine drei Hühnchen grillen – logisch, dass man dafür bewaffnet bis an die Zähne und mit einer Armee an inneren Stimmen im Kopf anrückt.
Mach ich ja schließlich auch immer, wenn ich dort vorbeikomme.
Kein Witz.
So weit, so normal.
Er beobachtete die Leute, war entrüstet über das ihm entgegengebrachte Misstrauen und bekam keinen Platz mehr am Kamin.
Okay… kann verstehen, dass ihn das wurmt.
Ging mir auch so, als ich nach meiner Rettungsaktion erstmal wie ein Kleinkind behandelt wurde. Zu viel Gelächter, schlechte Witze und Waffen hab ich auch erst später wieder bekommen.
Als hätte ich sie damit alle plötzlich abgeknallt...Also ja, kann ich gut verstehen. Mieses Gefühl.
War halt nicht der beste Start für ihn, so einfach ungefragt ins Kochhaus zu gehen, obwohl man eigentlich draußen bleiben sollte… Aber was soll's: Davus wollte trotzdem friedlich an die Sache rangehen und bekam immerhin einen Platz in der „Sauna“ angeboten. Also unserem neuen „heißen“ Grillschuppen. Dort traf er auf einen stillen Mann mit blauer Armbinde. Herz sagte, der Typ solle die Armbinde ausziehen. War also offensichtlich kein Samariter. Okay.
Irgendwas muss in seinem Hirn „klick“ gemacht haben. Kein Samariter? Dann darf man schießen! Und zack sind die Stimmen in seinem Kopf wieder da: „Mach doch! Töte ihn!“
Fremde, die nicht reden, sind halt immer irgendwie unheimlich. „No mic, no life“ oder so… müsste er ja eigentlich am besten wissen… hat er ja oft genug am Camp gemacht.
Wobei, so ganz stimmt das auch nicht. Ich red zwar viel, aber bin trotzdem unheimlich und irgendwie wollen mich viele tot sehen… man kann's den Leuten halt nie recht machen.
Naja jedenfalls ging er mit dem Stillen nach einiger Zeit zum Brunnen. Gab vor, dort zu trinken. Und dann übernahm seine Hand die Kontrolle. Er schrieb, dass er selbst nicht genau gewusst hat, wie die RAK in seine Hand gelangt war. Aber er ballerte dem Stillen einfach 25 Schuss in den Rücken, und als er da lag, erlöste er ihn mit seiner BK. Dann kommt natürlich Jannik ins Spiel. Schießt und Davus rennt weg. Hätt ich auch gemacht.
Danach kommt die übliche theatrale Bußszene: „Ich hab gesündigt, ich bin krank, ich brauch Heilung!“ – man kennt es ja… Er bringt sich um, spawnt an der Küste neu, aber die Leiche vom Stillen beim Brunnen ist weg.
Und mit ihr die ganzen tollen Waffen.
So ein Pech.
Also schmeißt er im Zorn einen Hahn ins Camp, wird auf offenem Feld aber von Herz zur Rede gestellt, kriegt eine Armbrust-Bolzenbegrüßung (okay, sie hat nicht getroffen und sie schwört Stein und Bein, dass sie ihn nicht umbringen wollte — nur… ruhigstellen). Tja und dann? Das Nächste, was er weiß, ist, dass er wieder an der Küste aufwacht.
Plottwist: Herz hat ihn gar nicht getötet.
Das war Jannik.
Überraschung!
Damit hat nun niemand gerechnet.
Ich meine c'mon! Jannik... von allen Leute in Prigrorodki ausgerechnet der mit dem "Sorry, war n' Missclick..."-Finger?
Mind-blown!
Aber das wusste der Gute Davus offensichtlich nicht, sonst hätte er das ja geschrieben.
Naja ist auch schon etwas schwer, da den Überblick zu behalten…
Ach nee, warte mal... Die letzten paar Male war es auch immer Jannik gewesen. Sieht aus, als würde sich da 'ne echte Romanze anbahnen. "Jannik und Davus — Feinde fürs Leben. Bis dass dein Tod uns scheidet"
Ich seh's schon...
Das wird fast so ne Bromance wie die zwischen Spacey und Jannik. Mann, mann, mann.
So jung und hat's schon so faustdick hinter den Ohren, dieser Jannik!
Naja genug davon… er hat jedenfalls getroffen.
Brillianter Schuss, wenn ich das so sagen darf.
Ja auf ein potenziell unbewaffnetes Bambi, aber er hat getroffen.
Davus hat's jedenfalls zerlegt und an der Küste philosophierte er dann über Schuld, Hunger und sowas wie Tollwut. Klassiker…
Am Ende: Reichlich Drama für einen Tag. Finde ich.
Der Mann ist quasi ’ne Shakespeare-Tragödie in Tarnkleidung.
Tja und nun soll ich schreiben, was ich davon halte.
Okay, erst mal: ja, ich hab's gelesen. Und ja, ich weiß, wie sich der Kopf verdreht anfühlt.
Aber nun mal Butter bei die Fische:
Ich hab auch Kuru. Ich hab gelacht, als ich hätte schreien müssen. Aber ich hab nie jemandem den Rücken perforiert, nur weil mir langweilig war oder weil meine „Stimmen im Kopf“ es befahlen oder mir auf wundersame Weise eine RAK in die Hand gerutscht ist… Wenn ich töte, dann weil ich es will — oder es zumindest versuche. Nicht, weil mir eine imaginäre Stimme die Verantwortung abnimmt. Und ja… kommt vor, dass ich fiesen Raidern auch mal in den Hintern schieße.
Nicht die feine Art, aber was will man machen? Man tut halt, was man kann und zwei Arschbacken sind einfach super Zielscheiben, wie ich finde.
Und es war auch immer nur ein klitzekleiner Schuss. Kein ganzes Magazin.
Nur 25 Schuss in den Rücken und dann von „Erlösung“ durch eine BK zu schreiben… wow, das ist ja mal deep!
Das ist kein herzmäßiges „Oh weh! Oh weh! Ich konnte nicht anders“ oder „der Typ war mir halt unheimlich“ mehr. Das ist eine Entscheidung; ein verdammtes Statement!
Da wollte es jemand wirklich wissen.
Die Buße? Kleidung ablegen, sterben, aufwachen, weitermachen.
In Chernarus nennen wir das übrigens einfach „Montag“.
Ich hab Mitleid mit dem Menschen, der durch die Krankheit innerlich zerfetzt wird — echt jetzt.
Aber Mitgefühl ersetzt keine Konsequenz. Er kann hungern, er kann schreien, er kann im Wald Buße üben — aber töten bleibt halt töten. Punkt.
Wenn er das gerne macht, sei's ihm gegönnt. Viele meine Freunde sind echte Psychopathen und töten zum Spaß, aber man kann trotzdem gut mit ihnen auskommen.
Solang man halt am richtigen Ende der Waffe sitzt...
Wenn er auch so drauf ist: Kein Problem. Aber dann soll er das einfach sagen und nicht der Krankheit die Schuld geben.
Wenn er wirklich Hilfe will soll er ohne Waffen kommen und es geradeheraus sagen: "Ich hab Mist gebaut, ich will’s gutmachen.“ Dann reden wir. Vielleicht helfen wir. Vielleicht nicht.
Aber die erste Voraussetzung ist: Ehrlichkeit. Keine Ausrede und vor allem kein Hinterhalt.
Kurz: Ich bin nicht Gefühlskalt. Ich sehe sein Zerbrechen. Aber ich mag auch keine Ausreden.
Wer schießt, hat entschieden.
Wenn er nochmal so nahe am Camp auftaucht ohne offen etwas zu erklären, dann wird es hart.
Nicht, weil uns das Spaß macht, sondern weil wir aufeinander aufpassen müssen.
Auf alle, die bleiben wollen.
Kurz gesagt: ich bin nicht Gefühlskalt. Ich sehe sein Zerbrechen. Aber ich mag keine Ausreden. Wer schießt, hat entschieden.
Meine Meinung.
Nr. 371 — Ende.