Herzensgrüße von Vanilla Chernarus (1.28)

  • 💌 Herzensgrüße vom 10.09.2025 – Witwenmacher, Waldschüsse und das "Erbe der Samariter"

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    Hallo ihr Lieben,

    manchmal frage ich mich, ob Chernarus uns nur an einem Faden tanzen lässt. Ob wir die ganze Zeit nur Spielbälle eines größeren Plans sind.

    Kaum wird ein Auto geparkt, ein Camp verstärkt oder ein Feuer entfacht, bricht schon der nächste Sturm herein.


    🚗 Olga, Sarka und der Witwenmacher

    Jannnik begann den Tag, wie nur er es kann: indem er seine neue Olga zerlegte. Ein Geschenk vom Senior der Berezino Boys, Bitwalker – und bei Janniks Glück hielt das Fahrzeug kaum länger als seine Freude daran. Doch das Schicksal meinte es nicht nur schlecht. Ein neues Auto fand sich schnell, und die Berezino Boys boten sogar einen gelben Sarka Selina an. „Witwenmacher“ nannten sie ihn spöttisch und fügten gleich Nägel mit an, damit man sich den eigenen Sarg bauen konnte.



    Ich kenne janinesta (Selinas) Geschichte mit einem gelben Sarka und einer Bodenwelle – und ich kenne die Last, die er in ihrem Herzen trägt... Deshalb bot ich ihr im Tausch für den gelben Sarka meine "Schneeflocke" an. Wenn jemand mit meiner treuen weißen Olga fahren durfte, dann sie. Sie wusste, was es bedeutete, wenn ein Auto Geschichte hatte. Und ich wusste, sie würde jede einzene Charakterdelle zu schätzen wissen.


    Unterdessen meldete Black Lion, dass in Nizhnoye alles aufgefüllt wurde. Das Camp blühte – dank der Berezino Boys.



    🔫 Tödliche Schüsse aus dem Nordwald

    Wir waren gerade dabei, in Prigorodki die Autoübergabe an Selina abzuwickeln, als plötzlich Schüsse krachten. HellhoundSamuel wurde aus dem Nordwald heraus getroffen. Erst sackte er bewusstlos zusammen, dann folgte der tödliche Schuss. Ich riss meine Waffe hoch, suchte das Ziel – doch nur für den Bruchteil einer Sekunde huschte eine Gestalt zwischen den Bäumen davon. WhiskeyMixer und Black Lion nahmen sofort die Fährte auf.


    Doch ehe wir uns sammeln konnten, krachte es erneut. Diesmal traf es janinesta (Selina), die Dame in Blau. Ich biss die Zähne zusammen, als sie in einiger Entfernung bei meiner "Schneeflocke" zu Boden ging, das Blut an ihrem Körper, die Welt in diesem Moment stillstehend. Nein… nicht Selina. Erst Samuel... jetzt sie! Nicht sie auch noch! Ich versuchte, in Bewegung zu bleiben, kein leichtes Ziel zu bieten, während mein Herz schwer wie Stein wurde.


    Im Rohbau hatte sich jemand verschanzt, mit pinkfarbener Armbinde. Die Kirche? Oder nur eine perfide False-Flag-Aktion? Ich wusste es nicht, und doch wollte ich es nicht glauben. Nicht, dass der Erzbischof ( Nickel) jemanden entsendet hätte, um hier Unheil anzurichten – nicht, nachdem er selbst bei der Suche nach Sueda hilfreich gewesen war. Vielleicht der militante Arm der Kirche, der eigene Gesetze schrieb? Vielleicht waren sie tatsächlich wegen Sueda hier? Und doch… der Fremde sah anders aus, bewegte sich anders. Er wirkte nicht wie einer der Brüder und Schwestern, die ich in Krona kennengelernt hatte. Aber ich hatte keine Zeit, darüber nachzudenken.


    Ich warf alle Vorsicht über Bord und stürmte zu Selinas reglosem Körper. Hinter dem Auto fand ich Deckung, beugte mich über sie. Dann die Erleichterung: sie atmete! Ich reanimierte, gab Deckung – was Sueda nur spöttisch „body covern“ nannte. Ich lenkte den Schützen ab - oder versuchte es zumindest. Gab selbst ein paar Schüsse in die Richtung, in der ich den Schützen vermutete.

    Unter Kugelhagel zog Selina sich schließlich ins Auto, startete, und entkam.


    Die Schüsse kehrten zu mir zurück, als ich Samuels Leiche sichern wollte. Ich wich aus, Whiskey sichtete den Feind im Wald. Direkt in Black Lions Arme lief er – ein einziger Schuss beendete sein Spiel.

    Doch Ruhe wollte nicht einkehren. Whiskey und NiggoB verfolgten eine weitere Spur bis nach Dubovo. In einer Lagerhalle gerieten sie erneut unter Beschuss. „Cover mich! Ich zieh meine Hose aus!“, rief Whiskey – und trotz der Gefahr mussten wir lachen. Die Absurdität dieser Welt packt einen manchmal mitten im Kugelhagel. Da saß Whiskes und trocknete seine klatschnasse Hose. Mitten im Feuergefecht.

    Schließlich schwang er sich in einer waghalsigen Aktion die Leiter hinunter, wie ein Ein-Mann-Actionheld. Niggo folgte fluchend: „Ich mach’s dir nach – aber wenn ich sterbe, bist du schuld!“

    Wie ein altes Ehepaar, das sich zankt und doch blind vertraut. Schüsse hallten, dann Stille. Vermutlich hatte der Schütze sich am Ende zurückgezogen.


    🚙 Die weinrote Olga

    Etwas später fielen erneut Schüsse in Prigorodki, während Niggo, Jannik, Selina und Crippsy versuchten sich in Sicherheit zu bringen. ich sah eine dunkelrote Olga nach Westen fahren, doch NiggoB entdeckte auf seinem Weg in den Osten einen roten Sarka am Straßenrand. Räder zerschossen, Auto aber noch intakt.

    Da wurde uns klar, was passiert war: Das war der Sarka der Briten gewesen.

    Sie waren überfallen worden, von der dunkelroten Olga aus. Kein Wort, kein Gruß, sofort Schüsse.
    So schilderte es zumindest Crippsy mir auf Nachfrage. Er, sein Sohn und deren Freund starben sofort im Kugelhagel.


    Die Gruppe aus Jannik, Niggo, Selina und einer weiteren helfenden Hand konnte gemeinsam alles sichern, was zu retten war. Sie warteten an der Unfallstelle auf Crippsy und der brachte das Auto schließlich mit Mühe und Not fort.

    Später erreichte uns die Meldung, dass mindestens vier Fremde die Behausung der Banana Ops angriffen. Warnung, Vorbereitung, Gegenwehr.

    Drei der Täter fielen, einer floh vermutlich. Es war gut möglich, dass das die Gruppe aus der weinroten Olga gewesen war, aber vom Fahrzeug fehlte jede Spur.

    Ich wagte eine steile These: Wenn das wirklich bei den Briten die gleiche Gruppe gewesen war, die am Ende die Banana Ops angegriffen hatte, dann waren sie selbst schuld.

    Hätten sie die Briten in Ruhe gelassen, so wäre nie aufgefallen, dass sie sich in Richtung Westen bewegt hatten. Dann hätten die Banana Ops nichts vom Angriff gewusst und wären überrascht worden.

    So kam aber die Warnung rechtzeitig und man konnte sich vorbereiten.

    Das Schicksal schreibt manchmal die seltsamsten Drehbücher.


    Immerhin – in Prigorodki kehrte nun für eine Nacht Ruhe ein.



    Später wurde der Schütze von Dubovo nochmals gesehen, wie er auf das Industriegebiet schaute und zielte. Ich schoss nicht, hätte vermutlich ohnehin nicht getroffen. Aber ich konnte zumindest ein Foto liefern.

    Wer war dieser mysteriöse Fremde? Ich hatte nciht das Gefühl, dass er mit dem Typen im Rohbau und der pinken Armbinde in Zusammenhang stand. Falls doch wäre es die schlechteste Absprache gewesen, die jemals bei einem Angriff erfolgt war. Nein, ich glaube dass dieser Fremde allein agierte. Aber wer war er und warum hatte er auf NiggoB und WhiskeyMixer geschossen?

    War er der gleiche, der auch auf HellhoundSamuel und janinesta (Selina) geschossen hatte? Vieles sprach dafür und es beunruhigte mich.


    🌅 Zum Schluss

    Von allen Seiten donnert es auf uns ein: Angreifer mit pinken Armbinden, andere aus dem Norden, wieder andere in ihrer weinroten Olga.

    Und immer wieder frage ich mich: Wer zieht die Fäden? Sind es abgestimmte Angriffe, ein Netz aus Intrigen? Oder ist es nur die grausame Willkür dieser Welt, die uns Tag für Tag heimsucht?

    Vieles daran stinkt zum Himmel – und doch bleibt keine klare Antwort zurück.


    Für mich ist es längst keine Überraschung mehr: Es ist Chernarus in seiner reinsten, hässlichsten Form; eine Bühne aus Misstrauen, Gewalt und verbrannter Erde.

    Und dennoch… ich spüre, wie all mein Bemühen, deeskalierend zu wirken, ins Leere läuft. Als hätte ich anstelle eines offenen Herzens nur noch Hass im Gepäck. Dabei wollte ich immer das Feuer löschen – auch dann, wenn ich mir dabei die Finger verbrannte.


    Egal, wie ich es wende – wir stehen im Fadenkreuz. Immer.
    Als Samariter, als Herz, als jemand, der versucht, nicht Partei zu ergreifen. Aber Neutralität ist ein Magnet. Sie zieht alle an, die eine Projektionsfläche suchen.

    Heute habe ich es deutlicher gespürt als sonst: das ständige Gefühl, eine Zielscheibe zu sein. Vielleicht ist das das eigentliche Erbe der Samariter – nicht nur zu retten, sondern auch das Untragbare zu ertragen.

    Darum bitte ich euch: Seid vorsichtig. Besonders an den Camps, auf den Straßen, überall dort, wo die Dunkelheit schneller ist als das Licht.


    Passt auf euch auf und bleibt am Leben.


    gez.

    Herz-Aus-Gold 💛

  • 💌 Herzensgrüße vom 11.09.2025 – Zwischen Unverständnis und Echo

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    Hallo ihr Lieben,

    da war er wieder. Ein Tag, der mehr fragen als Antworten brachte. Wie so oft in letzter Zeit.

    Manchmal genügte schon ein Blick in die Gesichter der anderen, und man spürte, wie sehr uns diese Welt innerlich zerriss.


    Einbruch in Krona

    Mir fehlen die Worte... und das will etwas heißen.

    In der Burg wurde eingebrochen. Man könnte nun sagen "mal wieder", wie damals bei den Angriff durch MISA. Aber dieses Mal waren Burgbewohner und die Kirche von Morthana gleichermaßen betroffen. Ersetzbares Crewmitglied Nr. 371, unsere liebe Sueda, verhielt sich seitdem...merkwürdig. Sie sagte kaum etwas zu den Neuigkeiten, aber ich sah, wie sie mit sich rang.

    Fast so, als wusste sie mehr, als sie mir sagen wollte.

    Es war ein seltsames Gefühl. Als läge etwas Unausgesprochenes zwischen uns. Es war höchst untypisch für sie, etwas zurückzuhalten und in ihrem Blick konnte ich kurz Unsicherheit und Zweifel aufflackern sehen.

    Und dann fielen schnippische Kommentare. „Wenn das der Wille Morthanas war, dann hat die Alte echt Humor...

    Ja, ich verstand inzwischen, dass sie den Erzbischof Nickolus ( Nickel) nicht sonderlich leiden konnte. Nein Wunder, immerhin war sie in der Burg beschossen worden und am Ende hatte die Kirche für die er stand, sie gekidnappt, eingesperrt, hungern lassen und mit Kuru infiziert. Das war keine Reinigung, das war Folter gewesen.


    Ich wusste, warum der Einbrecher das getan hatte. Ja, es mochte vieles dafürsprechen, dass die Kirche hinter Suedas Entführung steckte und ich verabscheute und verurteilte diese Tat zutiefst.

    Auch jetzt finde ich noch immer keine Worte, um dem Zorn darüber Ausdruck zu verleihen, den ich über diese ganze Sache empfinde und ich wünschte, die Verantwortlichen würden zur Rechenschaft gezogen werden. Aber ich wäre nicht ich, wenn ich diesem Zorn einfach blind hingeben würde. Immer wieder sage ich mir, ich bin kein Richter und erst recht kein Henker. Aber ich bin auch hier um denen eine Stimme zu geben, die sie selbst nicht erheben können. Doch ich wusste auch: Rache hat noch keinen gesund gemacht und Raids und Einbrüche waren etwas, was gegen Suedas Prinzipien war. Sie wusste, dass etwas Falsches aus den vermeintlich richtigen Gründen zu tun es noch lange nicht zu etwas Richtigem machte.

    Doch irgendetwas in ihr wirkte zunehmend fremd und damit meinte ich nicht das grässliche Lachen.

    Manchmal sah sie mich schweigend an, als hätte sie etwas verschluckt, das nicht heraus durfte.


    Der Einbrecher hatte jedenfalls genau gewusst, wie er die Bewohner der Festung treffen konnte. Er wusste, was er tat und er stellte auch sicher, dass die Bewohner am Ende auch wussten, was er getan hatte.

    Spuren wurden hinterlassen, damit alle sie sehen. Vieles deutet auf den ehemaligen Kneipenwirt von Krona hin. Ich schüttele den Kopf. Konnte dieses sinnlose Zerstören nicht bitte einfach einmal aufhören?

    Wo man hinsah nur aufgebrochene Basen und zerstörte Heime. Ehemalige Freunde, die friedliche Camps heimtückisch überfielen... dieses ganze Chaos musste doch einfach einmal aufhören!


    Ich war dort gewesen, im Kloster. Hatte mit dem Erzbischof gesprochen, lange diskutiert über seinen Glauben und die Ansichten der Kirche. Und so sehr ich mit vielem rang – ich glaubte nicht, dass er eine solche Tat befohlen hatte. Warum hätte er uns sonst Informationen über Suedas Entführer zugespielt? Es ergab keinen Sinn.

    Darüber hinaus hatte Sueda mir berichtet, dass ihr Entführer einerseits zwar ehrfürchtig vor dem Erzbischof sprach, andererseits aber ihm keinesfalls begegnen wollte.

    Welche Geschichte mochte die beiden verbinden und würde ich sie je erfahren?


    So oder so: Ich war inzwischen der festen Überzeugung, dass die Kirche mehrere Gesichter hatte. Wenn man genauer darüber nachdachte war das gar nicht so ungewöhnlich und das hatte es in Vergangenheit immer wieder gegeben.

    Und während ich in der Enklave der Stille das gütige, verständisvolle Antlitz erblickt hatte, das mir durch eine schwere Zeit geholfen hatte, musste Sueda in eine groteske und grausame Fratze blicken.

    Eine, die sie zutiefst gezeichnet hatte.


    Es schmerzte, was dort geschehen war. Es tat mir leid um janinesta (Selina) und NiggoB. Um Ikarus_98 (Pascal) und dakel und vor allem um den armen Cable98 (Tom), der keiner Fliege etwas zuleide getan hatte. Es bewahrheitete sich mal wieder: Solche Aktionen trafen am Ende immer die Falschen besonders hart.

    Ich hoffte, die Bewohner der Burg würden sich erholen und den Schock abschütteln. Denn das war es, was man in Chernarus tat: Man ging der Gefahr entweder aus dem Weg oder man stellte sich ihr entgegen. Wie sie sich auch immer entscheiden würden, ich hoffe sie konnten es mit erhobenem Haupt tun.


    Und vielleicht war das die wichtigste Lehre aus alledem: Niemand war sicher. Umso mehr kam es darauf an, dass wir uns gegenseitig stützen – oder wir würden fallen, einer nach dem anderen.

    🚗 Janniks Glückssträhne – und ihr Ende

    Auch von Jannnik und den Berezino Boys gab es schlechte Nachrichten. Wieder eine Olga weniger – diesmal allerdings nicht seine Schuld. „Der Senior, Bitwalker, hat sie geschrottet“, sagt er. Und Bitwalker gab es zu.

    Doch Jannik wäre nicht Jannik, wenn er nicht sofort wieder Glück gehabt hätte. Ein Humvee fiel ihm quasi in den Schoß. Samt Zündkerze, Kühler und Batterie. Einfach frisch gespawnt an einem Spawnpunkt.
    Allerdings war auch in sein Haus eingebrochen worden und man hatte das Schloss ausgetauscht. Aber mit den Berezino Boys holte er sie zurück.

    Später wurde dann von Prigorodki aus auf ihn im Humvee geschossen. Er raste die Küstenstraße entlang, fuhr querfeldein – und setzte den Wagen prompt auf einen Stein. Keine Chance für den Humvee. Wie gewonnen, so zerronnen. Wenig später erwischte ihn der Schütze noch zweimal auf dem Berg. Wieder der Typ mit dem pinken Armband, auf den ich mir keinen Reim machen konnte.

    Unten im Industriegebiet fielen Schüsse. Cala-j verteidigte sich. Zum Glück gab es keine Verletzte und der Fremde verschwand. Von der Beschreibung hätte es gut ChieFFF sein können, aber das war nur eine Vermutung. Es fiel mir zunehmend schwerer die Leute zu beruhigen und sie an unsere Maxime zu erinnern, nicht zuerst zu schießen.

    Und als ob das nicht reichte war nun auch Janniks LKW zerstört worden. Ich glaube ein Unfall, aber ich weiß nichts Genaueres.


    🔧 Kühlerchaos

    Greeny kam später ins Camp und fragte nach einem Kühler. Ich musste enttäuscht den Kopf schütteln. Keine mehr da. Kühler verschwanden derzeit schneller aus unserem Pitstop als Essen aus dem Essenszelt. Jannnik schwörte, er sei unschuldig. „Das war dakel, der einen gebraucht hat und meinen genommen hat. Da hab ich einen aus Prigo genommen...“ Am Ende spielte es keine Rolle. Es gab schlicht keine Kühler am Camp, auch wenn ich am Tag zuvor zwei wieder in die Unterstände gepackt hatte.


    🔭 Spacey im Turm

    In Elektrozavodsk beobachtete Ersetzbares Crewmitglied Nr. 371 schließlich ItsSniper55. Er stand mit seinem Freund auf dem Turm, baute, grinste – und gab ab und an Schüsse ab. Er warnte mich zwar, sodass ich durch seine Schüsse nicht verunsichert werden würde ( was an sich schon ein feiner Zug war), aber ich wusste dass solche Schüsse Feinde anlocken konnten.

    Also sah Sueda nach dem Rechten.

    Genialer Einfall! Stell dich auf einen Holzturm, baller in die Gegend und wundere dich, wenn jemand zurückballert. Das ist Survival für Fortgeschrittene.


    Sie beobachtete die beiden aus einiger Entfernung für einige Zeit. Doch sie verzichtete darauf, ihm eine Lektion zu erteilen. Schlenderte irgendwann entspannt am Camp in Elektrozavodsk vorbei, winkte, verschwand hinter dem Kochhaus.

    Am Brunnen kam er ihr dann mit gezogener Waffe entgegen. Sie blieb ruhig, grüßte. „Fast hätt’ ich dich erschossen“, meinte der Juniorbrite, während er ihr seinen Freund vorstellte. Sueda dachte nur: In dem Fall hätte sie seine Basis dem Erdboden gleichgemacht. Gut, wahrscheinlich nicht wirklich. Das ist nicht ihre Art. Aber stillschweigend hätte sie es nie hingenommen – so wenig wie ich damals den Diebstahl meines Rucksacks.

    Immerhin: Spacey hat sich gewandelt. Heute wirkt er umgänglicher und ausgeglichener. Vielleicht hat er durch Jannnik wirklich gelernt.


    📜 Ein Zettel in der Tasche

    Später am Camp griff Ersetzbares Crewmitglied Nr. 371 in ihre Tasche, zog zögerlich ein zerknittertes Stück Papier hervor. Sie starrte es an, als habe sie es fast schon vergessen. Dann sah sie auf mich.

    „Was hast du da?“ fragte ich.

    „Nur ’nen Zettel…“ murmelte sie.

    „Zeig mal.“

    Zögerlich gab sie ihn mir. Die Schrift klar, die Worte halbe Schatten:



    Ich senkte das Blatt. „Und? Was denkst du?“


    Sie schnaubte. „Dass er zu viel Zeit mit Codes verbringt, statt Klartext zu reden. Wer schreibt so was und legt’s mir vor die Füße? Mit ’ner Kugel dazu.. ich hab erst gedacht, er will, dass ich mir das Licht ausknipse...hab den Brief erst viel später aufgehoben und gelesen.“

    Ich nickte. „Vielleicht will er, dass du wählst.“

    „Oder er will nur, dass ich schlechter schlafe...“, murmelte sie trocken.

    "Herz, ich beauftrage doch keinen Killer, um Jagd auf die Bischof Corvianus Wirrkopf zu machen. Wenn, dann mach ich das selbst!"

    Ich seufzte, faltete den Zettel und reichte ihn zurück. „Dann ist es wohl an anderen zu entscheiden, ob sie dem Pfad der Rache folgen möchten oder nicht.“

    Sie sagte nichts weiter und steckte das Papier schweigend zurück in ihre Tasche.

    Für den Bruchteil einer Sekunde haderte ich. Es war so einfach.. Manche Schuld verlangt nach Ausgleich. Etwas aus der Welt schaffen... das klang sehr verlockend. Aber nein. Dafür stand ich nicht.

    Ich hatte mich nicht so lange dagegen gewehrt, um nun nachzugeben. Ich wusste, ich durfte die Gefühle nicht unterdrücken. Trauer, Hass, Wut... sie waren da. Sie waren real. Sie gehörten zu mir. Aber ich würde bei ihnen nicht stehen bleiben. Diese Gefühle waren ein Teil von mir, aber sie bestimmten nicht, wer ich war.


    🎣Angeln mit Exildor und Whiskey

    Am Ende des Tages kam auch noch Exildor am Camp vorbei und grüßte freundlich. Sueda war gerade wieder in eines ihrer unkontrollierten Lachanfälle verfallen, doch er ließ sich davon nicht beirren. Er sagte nur, er wisse Bescheid – und anstatt zu schießen, nahm er es hin.

    Schließlich gingen die beiden gemeinsam angeln, denn unsere Vorräte waren fast aufgebraucht. Mitten beim Angeln stieß WhiskeyMixer dazu und half beim Transport und später beim Braten der Fische.

    So wurde es – wider Erwarten – ein schöner, entspannter Abend. Trotz Suedas Lachen, trotz all der Schatten, die uns umgaben. Und für einen kurzen Moment fühlte es sich an, als wäre doch noch ein Stück Normalität möglich in Chernarus. Dafür war ich unendlich dankbar.


    🌅 Zum Schluss

    Zwischen Einbrüchen, zerstören Fahrzeugen, Misstrauen und rätselhaften Botschaften bleibt für mich nur eines klar: Wir leben auf einem Schachbrett, auf dem die Figuren selten wissen, wer oder was sie bewegt.

    Und doch versuche ich, meinen Weg zu gehen – mit Herz, nicht mit Hass.


    Passt auf euch auf.

    Und bleibt am Leben.


    gez.

    Herz-Aus-Gold 💛



    //OOC: E.C.H.O. meint es nach eigenen Angaben mit dem Zettel ernst...

    Er nimmt Aufträge entgegen und das soll ich euch OOC ausrichten.

    Ihr wisst, wie ihr ihn kontaktieren könnt.