Herzensgrüße von Vanilla Chernarus (1.28)

  • 💌 Herzensgrüße vom 03.07.2025 – Von Hühnern und wirren Träumen

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    Hallo ihr Lieben,

    manchmal ist es nur der Schuss auf ein Huhn,

    manchmal ein Traum, der einen aufschrecken lässt.

    Tja und manchmal reicht dann ein bewusster Atemzug, um sich wieder zu fangen.

    ⏰ Spätes Aufwachen, frühes Staunen

    Ich hatte viel zu lange geschlafen. Als ich endlich nach Prigorodki zurückkam, bemerkte ich sofort, dass jemand bereits Holz in die Anfeuerkiste gelegt hatte.

    Ich weiß nicht, wer es war – aber innerlich dankte ich der Person von Herzen.

    Draußen dann die nächste Überraschung: Drei tote Federvögel lagen ordentlich auf dem Gastank. Noch frisch.
    Ich dankte auch dieser Person für die Gabe, aber fühlte mich auch an alte Tage erinnert, als überall am Camp und in Chernogorsk tote Hühner die Runde machten...

    Hoffentlich war das kein Zeichen, sondern nur ein Scherz.

    Aber bevor ich mich darum kümmern konnte, hörte ich Motorengeräusch.


    🚗 Besuch von MISA – mit einem Hauch Vertrautheit

    Eine rote Olga, ein weißer Ada mit grünen Türen – MISA fuhr hupend vorbei.

    Ich runzelte die Stirn. Ob das Rolfs verschollener Zwilling war?

    Sie grüßten kurz, fuhren weiter. Ein flüchtiger, aber glücklicherweise friedlicher Besuch.

    Auch der übliche Scharfschütze belästigte uns schon seit ein paar Tagen nicht mehr.
    Als hätten wir nun endlich die Gelegnheit, auch einmal durchzuatmen.


    🚪 Silas wird befreit

    Kaum zurück im Camp, hörte ich dumpfes Poltern und ein rüteln an der Tür. Ich gehe instinktiv in Deckung, merke dann aber, dass es von Silas' kleinem Schuppen kommt.

    Er war in seinem Verschlag eingesperrt. Hatte er keinen Dietrich mehr dabei?

    Ich zog den Schlagring über, rief: „Tritt zurück!“ – und hämmerte gegen die Tür. Er schlug von innen. Schließlich gab das Schloss nach und die Tür sprang auf.

    Mit Besen in der Hand stapfte er los, als wolle er prüfen, ob alles in Ordnung sei. Kurz erinnerte mich seine Haltung an Taskmaster130667 – den alten Hausmeister von Novodimitrovsk. Aber nein… Taskmaster130667 hätte nie so lange am Stück schweigen können wie Silas. Dessen war ich mir sicher.


    🍗 Hühnchenzeit

    Silas entdeckte das Federvieh auf dem Tank und versuchte es mit dem Besen wegzufegen.

    Am Ende sammelten wir es ein, ich fing noch zwei Sumpfhühner dazu.

    Gemeinsam grillten wir alles am Feuer und verstauten es im Essenszelt.


    🔥 Der Lachs aus einer anderen Welt

    Als ich kurz beim Bahnhof war und zurückkehrte, saß ein Fremder mit Silas am Feuer.

    Er stellte sich als "Der Lachs" vor.

    Ich kannte den Namen aus dem anderen Chernarus.

    Er wollte wohl sehen, wie es sich hier lebte – ohne Suppe, ohne Glanz....

    Aber dafür mit Hühnchen. Und Silas.

    Wir unterhielten uns kurz, dann dankte er und zog weiter.


    🛠️ Crippsy77, der Hammer und eine bange Hoffnung

    Später kam John/Crippsy77 vorbei.

    Die drei Briten – oder „The Brits“, wie ich sie nenne – wollten uns einen Vorschlaghammer leihen, damit wir endlich eine Fahne aufstellen konnten und ich mein Versprechen an die Kirche von Morthana einlösen und die REFUGE-Fahne hissen konnte.

    Ich fragte, ob Silas mitkommen dürfe. Crippsy7 7zögerte. „Kannst du für ihn bürgen?

    Ich schluckte. „Ehrlich gesagt… nein. Ich weiß nicht, wie er heißt. Aber er hilft.

    Crippsy nickte. „Wenn du das sagst.

    Wir zogen zu dritt los.

    Ich wartete draußen vor ihrer Base – ich und Basen… das war immer so eine Sache.

    Silas hingegen war neugierig.

    Er sah sich alles an – still, aufmerksam.

    Manchmal wirkte er, als zähle er Winkel und Bretter.

    Ich bekam ein mulmiges Gefühl.

    Doch er blieb höflich.

    Crippsy77 fand den Hammer nicht – sein Freund hatte ihn wohl mitgenommen.

    Ist nicht schlimm“, sagte ich. „Der Versuch zählt.


    🍂 Jagd und Zwielicht

    Silas und ich zogen weiter.

    Wir sahen noch nach dem Camp in Elektrozavodsk, füllten das Essens- und Holzzelt auf.

    Dann gingen wir jagen.

    Ein Huhn fiel ihm auf große Entfernung zum Opfer – mit der Armbrust.

    Ich erstarrte kurz, als der Pfeil an mir vorbeisauste.

    Nur einen Moment lang sah ich in dem Huhn… mich.

    Ich schüttelte den Kopf. Nur meine Angst.

    Aber mir wurde langsam klar: Silas war alles andere als harmlos.

    In ihm steckte mehr, als man auf den ersten Blick sah und er wusste genau, wie er seine Geheimnisse für sich behalten konnte.


    Am Ende fanden wir keine weitere Beute mehr und grillten stattdessen das Huhn im Grillhaus von Elektrozavodsk.

    Dort reparierte Silas sich ein paar schwarze Handschuhe und reichte sie mir. Er hatte wohl gesehen, dass meine improvisierten Handwickel bereits ruiniert waren. Ich dankte und zog die Handschuhe gleich an.

    Im Gegenzug gab ich ihm eine Dose Kwas. "Du trinkst doch Alkohol?", fragte ich. Er nahm die Dose und trank sie genüsslich. Ich glaube, seine Anwort war: Ja.


    🛢️ Das verborgene Fass

    Später bedeutete Silas mir mit einer Handbewegung, ihm zu folgen.

    Zuncähst war ich skeptisch. War das eine Falle? Wollte er mich fortlocken, um mich dann zu erschießen?

    Aber ich schüttelte die Angst ab. Es war Silas und er hatte bisher nichts getan, was ein derarties Misstrauen verdient hätte... oder?


    Schließlich führte er mich zu einem Fass, das er versteckt hatte.

    Wir suchten ein neues Versteck – fanden aber keinen perfekten Ort.

    Am Ende lagerten wir es provisorisch.

    Ich war erleichtert. Keine Falle. Kein Verrat. Nur ein Fass...

    🧍 Ein Bambi am Brunnen

    Am Brunnen des Camps stand schließlich noch Mora.

    Silas hatte ihn bemerkt und mich mit Gesten auf ihn hingewiesen.

    Mora sagte, er sei durch „Unfälle und Differenzen“ hier gelandet.

    Silas reichte ihm eine Flasche und sein Gegenüber dankte und zog schließlich weiter.

    Ich verabschiedete mich von Silas und er zeigte mir wieder, wie jeden Abend, die Herzgeste.

    Ich war froh, dass er wieder ans Camp zurückgekehrt war.

    Dennoch frage ich mich, was er gestern den ganzen Tag über wohl gemacht haben mag...


    🌙 Der Traum

    In der Nacht träumte ich.

    Greeny war am Camp in Prigorodki. Und er trug ein grünes Krangenkleid, ob ihr es glaubt oder nicht. Ich fragte, warum er kein rosafarbenes trug. Da lachte er und sagte: "Man muss sich auch mal verändern!"

    Neben Greeny stand Cone, gekleidet in Schwarz und mit einer Kapuze auf dem Kopf.

    Er sprach über die Sicherheit des Camps und dass er nach dem Rechten sehen wolle.

    Und da standen sie. Zwei Menschen, wie sie unterschiedliher nicht sein konnten. Aber sie unterhielten sich auf Augenhöhe, hier am Camp.


    Dann zückte Greeny einen Revolver. Nicht zum Schießen, nein. Er schlug vor, Russisch Roulette zu spielen.

    Cone stimmte zu.

    Am Ende lagen beide tot am Boden.

    Ich war starr vor Schreck und als ich wieder zu mir kam, beugte ich mich über sie.

    Da öffnete Greeny die Augen und flüsterte: „Das ist kein Traum. Das ist die Wirklichkeit.

    Und Auch Cone erhob sich und donnerte mit bedeutungsschwerer Stimme: „Der Tod ist nicht das Ende. Er ist ein neuer Anfang. Die Seele ist unsterblich.


    Ich erwachte, schweißgebadet.

    Mir war übel.

    Vielleicht hätte ich den einen Pilz neben dem Heuhaufen doch nicht essen sollen.

    Ich verstand nun, was Cone mit seinen Visionen meinte... natürlich war nichts davon passiert. Dieses russische Roulette war ein Gehirngespinst. Gott sei dank!
    Aber wäre es nicht schön, wenn es wieder einen Ort gäbe, wo man sich auf Augenhöhe austauschen konnte, selbst wenn man auf unterschiedlichen Seiten kämpfte? Ich wünschte mir die "rostige Axt" zurück. Mehr denn je.


    Aber bis dahin: Nie wieder Pilze. Soviel stand für mich fest.

    Dennoch hallten die Worte in meinem Kopf nach und an Schlaf war nun erst einmal nicht mehr zu denken. "Der Tod ist nicht das Ende..."


    Also ging es in Silas' Botschaft tatsächlich nicht um einen Tod?

    🚙 Hoffnung auf Rädern

    Das alles wuchs mir über den Kopf.

    Ich brauchte frische Luft.

    Also fuhr ich mit HOFFNUNG 2.0 an der Küste entlang – sogar bis Zelenogorsk.

    Ein riskanter Ausflug.

    Aber er lohnte sich: Kleidung für das Camp.

    Militärisch, ja – aber brauchbar.

    Ich fand sogar eine grüne Plattenweste. Ersetzbares Crewmitglied Nr. 371 würde sich freuen.

    🌅 …zum Schluss

    Der Tag endete schließlich doch noch ruhig.

    Silas hatte mir nichts zuleide getan.

    Ich hatte Zweifel gehabt – unbegründet.

    Aber die Erkenntnis blieb: Nicht jede Stille ist harmlos. Nicht jede Geste eindeutig.

    Und trotzdem: Ich war dankbar für Hilfe, wo sie geschah.

    Für Hühner, für Holz, für Hoffnung.


    In diesem Sinne: Passt auf euch auf und bleibt am Leben!


    gez.

    Herz-Aus-Gold 💛

  • 💌 Herzensgrüße vom 04.07.2025 – Zwischen Kunstwerken und Taxifahrten

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    Hallo ihr Lieben,

    an manchen Tagen spüre ich ganz deutlich, wie sehr mein Herz nach Stille ruft.

    Nicht nach Einsamkeit oder nach Aufgeben, sondern nach einem Moment, in dem ich nicht kämpfen, nicht erklären, nicht funktionieren muss.

    Heute war wieder so ein Tag.

    Ich zog mich zunächst zurück. Nein, nicht weil ich die anderen nicht mochte.
    Es war eher, dass ich spürte, wie ich kurz vor dem Überlaufen stand.

    Zu viele Fragen, zu viele Verluste und zu viel Misstrauen in einer Welt, die eigentlich auf Vertrauen gründen sollte.

    Also zog ich mich zurück und beschritt den Weg nach Berezino allein.

    Aber natürlich erreichten mich die Neugikeiten auch dort...

    🔥 Angriff auf Berezino - und die bröckelnde Wahrheit

    Der Morgen begann mit schwerem Herzen, denn die Kunde, die mich erreichte, ließ mich für einen Moment innehalten: Die Berezino-Boys waren erneut Ziel eines Raids geworden

    . Mal wieder. Mit einfachsten Mitteln und doch mit so tiefgreifender Wirkung. Oh ja, sie hatten gekämpft und ihr Heim verteidigt, aber am Ende konnten sie den Raub nicht verhindern. Eine schwarze Olga und ihr LKW – verschwunden, gestohlen, geraubt. Einfach weg. Die Spuren der Gewalt sichtbar, die Ohnmacht spürbar.


    Doch sie waren nicht allein. janinesta (Selina) war da – rechtzeitig, entschlossen und pragmatisch wie immer. Sie hatte an der Küste zwei Packungen Nägel gefunden und trug sie, zusammen mit einer bemerkenswerten Zuversicht, zurück zur Basis. Und dann legte sie einfach los. Ohne viele Worte, ohne Klage, sondern mit einem Ausdruck im Gesicht, der sagte: Los Jungs, wir packen das!
    Stamm um Stamm half sie mit, das zerstörte Zuhause der Jungs wieder aufzurichten, so gut es eben ging.

    Und während ich ihnen dabei über unseren Funkkanal zuhörte, rumorte es in mir. Denn mein Kopf war längst woanders.


    MISA. Schon wieder. Alles deutete darauf hin. Und wenn es wirklich sie gewesen waren – wie konnte das sein? Hatte (MISA) ROB Rob nicht noch vor wenigen Wochen beteuert, dass es keine Angriffe mehr auf die Berezino-Boys geben würde? Hatte er nicht fast schon gönnerhaft erklärt, sie würden sich nun mit stärkeren Gegnern beschäftigen, sich an ihnen messen, und die „Kleinen“ in Ruhe lassen? Ich hatte ihm geglaubt. Vielleicht nicht ganz, aber ich hatte geglaubt, dass er zumindest für seine Worte einstand.

    Und nun das.


    Ich fühlte, wie sich etwas in mir regte, etwas Bitteres. Ich musste an Mejt denken – als drohte, dass auch unsere Lager nicht ewig sicher sein würden.
    Damals hatte ich noch geglaubt, wenn wir nur weiter freundlich blieben, wenn wir nur fest genug an das Gute glaubten und es taten, dann würde sich das auch in der Welt spiegeln.

    Doch heute fiel es mir schwer, diesen Glauben aufrechtzuerhalten.


    Vielleicht war dieser Moment tatsächlich gekommen – der Moment, von dem Mejt sprach. Vielleicht war unser Schutzraum längst durchlöchert. Vielleicht hatte (MISA) ROB es selbst nicht mehr unter Kontrolle.

    Vielleicht konnte er den Sturm nicht lenken. Vielleicht waren seine Worte damals auch nichts als Nebel gewesen, um die Berezino Boys in Sicherheit zu wiegen.

    Und ich bgeann mich wieder zu fragen: Wer war hier noch vertrauenswürdig? Wessen Zusage bedeutete überhaupt noch etwas?

    In mir wurde es still. Nicht weil ich gleichgültig geworden war, sondern aus einer tiefen, schmerzhaften Erkenntnis: Manchmal genügt ein einziges gebrochenes Wort, um ein ganzes Vertrauen ins Wanken zu bringen. Und mit ihm die Hoffnung.

    🛠️ Stimmuuung, Karotte und der Klang von damals

    Aber der Tag brachte auch positive Dinge. Als ich mich wieder in den Funkkanal einschaltete, hörte ich neben janinesta, Jannik und Bitwanted eine andere vertraute Stimme.

    Stimmuuung meldete sich und packte ebenfalls mit an. Und mit ihm kam ein Hauch von "damals".

    Als das Lager in Prigorodki noch ein Anfang gewesen war.

    Als man sich noch sicher war, auf der richtigen Seite zu stehen.

    Auch @karotte tauchte wieder auf – leiser, aber präsent.

    Es war gut, sie alle wieder zu hören.

    Und doch… ich lächelte, aber ich spürte, wie sich etwas in mir zurückzog.

    Etwas brauchte Raum.

    Ganz leise, ganz langsam.

    🚶 Schatten in Solnichniy

    Während ich auf meinem Weg mit meinen Gedanken rang, erreichte mich eine kleine, beinahe unscheinbare Geschichte aus Solnichniy – und doch blieb sie mir besonders im Herzen.

    Ersetzbares Crewmitglied Nr. 371, unsere Sueda, und janinesta – Selina – begegneten sich dort zufällig in den Straßen der verlassenen Stadt. Zunächst erkannten sie sich nicht. Die Welt hatte sich verändert, Gesichter kamen und gingen, Stimmen schwangen anders. Doch keiner der beiden zog die Waffe, keiner griff an. Und als der Nebel der Unsicherheit sich legte, kämpften sie Seite an Seite gegen die umherstreifenden Zombies – und lachten schließlich, als sie sich endlich wiedererkannten.


    Mitten in dieser Szene trat ein Fremder zu ihnen. Ein Mann, der sich als Vlasta vorstellte. Nach eigenen Angaben kam er aus Tschechien, doch war keine Verbindung zu (MISA) ROB oder zu MISA selbst zu erkennen. Keine Armbinde, keine selbstsichere Pose, kein leiser Unterton. Nur Verwunderung in seiner Stimme, als er fragte – ehrlich überrascht:

    Es gibt... Camps zur Versorgung? Und eine große Gruppe mit Tschechen?

    Sueda, mit jener stillen Klarheit, die sie auszeichnet, erklärte ihm, was es mit den Lagern auf sich hatte. Wer wir waren und was wir taten. Und sie sprach auch über MISA – über das, was sie gesehen und erlebt hatte. Vlasta hörte zu. Und dann geschah etwas, das heute selten geworden ist: Er senkte seine Waffe, aus Vertrauen.

    Am Ende überließ Sueda ihm eine Packung Chips. Eine kleine Geste vielleicht – und doch eine große in dieser Welt, in der Essen Leben bedeutet. Dann trennten sich ihre Wege.


    Als ich ihre Erzählung hörte, hielt ich inne. Und spürte, wie etwas in mir aufstieg: Sehnsucht. Nach dieser echten Überraschung, die in Vlastas Stimme lag. Nach der Verwunderung über das Gute. Nach der Offenheit, mit der Sueda reagiert hatte.

    Ich sehnte mich nach Antworten. Nach Menschen, die noch staunen konnten. Die die Welt nicht vollständig verloren hatten. Die nicht nur Fragen stellten, um Vorteile zu erlangen, sondern weil sie ehrlich wissen wollten, ob es noch etwas gibt jenseits von Gewalt und Verrat.


    Tja und manchmal genügt ein einziger Fremder, um einem zu zeigen, dass Hoffnung nicht naiv ist – sondern notwendig.



    In Elektrozavodsk trafen janinesta (Selina) und Ersetzbares Crewmitglied Nr. 371 auf Pinky – und auf einen Fremden, der sich als Pandur_ vorstellte. Er wirkte freundlich, aber Sueda blieb wachsam.

    Solche Typen kenn ich“, flüsterte sie Selina zu.

    Als sie ihm vom Auffanglager erzählte, schmunzelte er nur, beinahe ungläubig. Als würde er nicht glauben, dass so etwas wie unsere Lager überhaupt existieren könne. Trotzdem begleitete er sie ein Stück durch die Stadt – dann verschwand er wortlos in der Dunkelheit.

    Sueda und Selina wurden vorsichtig, schlichen weiter, blickten sich immer wieder um. Vielleicht war Pandur harmlos. Vielleicht lauerte er schon hinter der nächsten Ecke...



    Auf dem Weg nach Prigorodki trafen sie schließlich die Banana Ops, die mit ihrem schwarzen Gunter vorbeirollten.

    Sie hielten an, man grüßte sich freundlich und anschließend verabschiedete man sich.

    Dann ging es weiter Richtung Prigorodki.

    🥣 Silas’ Kunst und Suedas Hunger

    Am Camp wartete bereits Silas.

    Er hatte das Essen zu einem Kunstwerk arrangiert.

    Und Ersetzbares Crewmitglied Nr. 371, halb verhungert, brachte es nicht übers Herz, es zu zerstören.

    Na klasse... da bin ich fast verhungert und dieser stille Typ... dieser Silas macht einfach ein verdammtes Kunstwerk aus unserem Essen!

    So typisch Sueda.

    So typisch Silas.

    Am Ende begnügte sie sich mit Äpfeln, die sie im Apfelhain auflas. Sie hatte einfach ein zu gutes Herz, trotz ihrer harten Schale.


    🧰 Die gestohlene Spitzhacke

    Dann die Entdeckung: Unsere Spitzhacke war weg.

    Ob Diebstahl oder Versehen – unklar.

    Aber die Arbeit musste weitergehen.


    Und das war der Punkt, wo ich wieder auf den Plan trat. ninja2.00926 (UltrA) hatte einen schwarzen Gunter in ein U-Boot verwandelt, vesehentlich versteht sich. Und nun brauchte sie und ihre Freunde ein Taxi. Ich machte den Unfallwagen wieder flott, dessen Besitzer sich leider noch immer nicht gemeldet hatte und fuhr ihnen entgegen.

    Als ich sie am Zielort ablieferte, erhilelt ich eine Spitzhacke und einen Vorschlaghammer ausgeliehen. Mit dem sollte ich nun in der Lage sein, einen Fahnenmast zu errichten. Hofentlich.

    Dank an die Banana Ops.


    🧹 Besen, Begegnungen & ein kleines Beben

    Später berichteten ninja2.00926 (UltrA) und Mora, dass Silas sie zuvor am Camp bereits mit dem Besen „begrüßt“ hatte.

    Du hast die Leute mit dem Besen echt verdroschen?“, fragte UltrA Silas neugierig und lachend.

    Ein drohender Schlenker von Silas mit dem Besen, mehr Antwort brauchte es nicht.

    🏳️ Rückzug & Olaf bleibt verschwunden

    Ich errichtete den Fahnenmast in Prigorodki. Zwischendurch kam ein Bambi vorbei, aber es schien so ängstlich zu sein, dass es schnell das Weite suchte.

    Vielleicht war es besser so, denn ich gebe zu dass ich schon etwas Angst verspürt hatte. Ich wollte Hammer und Spitzhacke keinesfalls verlieren.


    Am Abend fuhr ich zurück nach Berezino.

    Dort war alles ruhig.

    Endlich.

    Und doch… ich zog mich zurück.

    Ein Stück weit, ein paar Schritte nur.

    Ich brauchte Luft. Raum. Stille.

    Zu vieles hatte sich aufgestaut.

    Misstrauen. Verlust. Die Nachricht von Silas.


    Ich konnte sie nicht abschütteln.

    Und ich wollte niemandem zur Last fallen.

    Ich dachte an Olaf – den weißen Ada.

    Der Bruder von dakel s Rolf.

    Vermisst. Wie so vieles.

    🌅…zum Schluss

    Manchmal braucht selbst ein Herz aus Gold eine Verschnaufpause.

    Nicht um aufzugeben, sondern um zu spüren, was noch da ist.

    Und was fehlt.


    Ich saß allein in Berezino.

    Hörte das Knacken des Lagerfeuers.

    Und fragte mich, ob wir es schaffen.

    Ob ich es schaffe.

    Nicht nur, weiterzumachen – sondern dabei das zu bewahren, was mich ausmacht.

    Ich dachte an Silas, an Sueda und an Selina.

    An Stimmuuung, der wieder da war.


    An all jene, die einfach auftauchten, halfen, und wieder verschwanden.

    Wie Lichtpunkte in der Dunkelheit.

    Vielleicht, dachte ich, ist es genau das, was ich tun muss:

    Den Raum halten.

    Für alle, die nicht wissen, wo sie sonst hingehen sollten.

    Auch wenn ich selbst manchmal nicht weiß, wie lange ich ihn noch halten kann.


    Doch morgen ist ein neuer Tag.

    Und Herzen aus Gold hören nicht einfach auf zu schlagen.


    Auch wenn sie manchmal leiser werden.


    In diesem Sinne: Passt auf euch auf und bleibt am Leben!


    gez.

    Herz-Aus-Gold 💛

  • Zitat

    [...]

    Auch hier wieder die Frage: Wer waren sie? Definitiv nicht die Berezino-Boys. Honor and Courage von HC_GraveDigger vielleicht? Die waren doch immer mal wieder in Berezino. Oder vielleicht doch eine andere Gruppe, wie die "Chopio-Gang"? Am Aende war ich einfach froh, dass ihm nichts passiert war und die Camps noch sicher waren.

    Herz-Aus-Gold


    Hallo, habe heute erst deinen Beitrag gesehen, wir waren das nicht in Berenzino, aktuell habe ich zwar schwarze klamotten, aber keine VSD oder AKM :(


    Wir haben auch aus versehen menschenfleisch gegessen aus dem camp in berenzino, bzw menschenfett, sind auch gestorben.


    haben Zwei leute getroffen in Berenzino, die wir nicht kannten, und auch nicht zu den Berenzino boys gehörten,

    haben uns eine zeitlang verfolgt, aber nix angetan, Gott sei dank.

    Best wishes GraveDigger


    DayZ Veteran - Spieler der ersten Stunde :lovedayz:

    Einmal editiert, zuletzt von Herz-Aus-Gold () aus folgendem Grund: Formatierung angepasst und falsch zitierten Teil in "Quotes" gesetzt.

  • Lieber HC_GraveDigger,


    ich danke dir für deine ehrlichen Worte und die Klarstellung. Es ist schwer herauszufinden, was genau passiert ist und wer in Berezino nun derzeitig alles sein Unwesen treibt.

    Aber gut zu wissen, dass ihr drei es nicht gewesen seid. Danke dafür!


    Ich kann gut nachempfinden, wie unangenehm und belastend die Erfahrung in Berenzino gewesen sein muss – besonders das mit dem Menschenfett. Auch wir haben so etwas in der Vergangenheit immer wieder beobachtet und daher lehnen wir auch Fett in den Zelten unserer Camps grundprinzipiell ab. Natürlich wird auch Menschenfleisch konsequent entsorgt, sobald wir Kenntniss davon erlangen.
    Leider können wir jedoch nicht überall gleichzeitig sein, so müssen die Leute selbst etwas auf ihre Sicherheit achten.

    Nun wisst ihr bescheid, dass uns derzeit übel mitgespielt wird und dass ihr besonders vorsichtig sein müsst. Ich versuche in meinen Berichten auch immer die aktuelle Gefahrenlage zu vermitteln, aber ich gebe zu dass ich oft mit dem Schreiben nicht nachkomme.

    Aber ich gebe mein Bestes :)


    Dass ihr versehentlich Menschenfleisch gegessen habt ist übrigens nichts, wofür man sich schämen muss. Es zeigt eher, wie grausam und tückisch Chernarus sein kann.

    Nicht einmal die Camps sind derzeit als "sicher" zu bezeichnen.


    Was die Begegnungen angeht: Ich bin froh zu hören, dass euch nichts angetan wurde. Ein friedlicher Schatten is schon fast ein Lichtblick.


    Bleib bitte aufmerksam und vorsichtig in und um Berezino – und bewahrt euch den Kompass im Herzen. Vielleicht kreuzen sich unsere Wege ja nochmals.

    Bis dahin, bleibt am Leben!


    gez.
    Herz-Aus-Gold
    💛

  • 💌 Herzensgrüße vom 05.07.2025 – Verschnaufpausen


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    Hallo ihr Lieben,

    WhiskeyMixer sagte einmal sinngemäß: „Am Ende will ich mich nicht an die Kämpfe erinnern, sondern an das gemeinsame Grillen und Lachen am Lagerfeuer.“

    Und er hat recht. Denn zwischen all dem Chaos und den Schatten war es genau das, was diesen Tag besonders machte – das Miteinander. Das Feuer. Das Lachen. Die Erinnerungen, die bleiben.


    🩺 Begegnungen am Brunnen

    In Berezino begegnete Jannik einem Fremden – ein Bambi, allein und sichtlich angeschlagen. Jannik, wie wir ihn kennen, reagierte nicht mit Argwohn, sondern mit Bedacht. Um keine Bedrohung auszustrahlen, legte er seine Waffe demonstrativ zur Seite, hob die Hände leicht an und sprach den Unbekannten ruhig und freundlich an.

    Der Mann wirkte geschwächt, seine Bewegungen fahrig. Vielleicht war es Cholera, vielleicht eine Salmonellenvergiftung – ganz sicher war es nicht, aber die Symptome waren da. Und Jannik? Er zögerte nicht. Er half, wie es seine Art ist. Mit medizinischer Unterstützung, mit Worten, die Mut machen sollten. Und obwohl der Fremde immer wieder nach größeren Gruppen fragte, nach Strukturen, nach Machtverhältnissen – fast so, als suche er gezielt nach Spannung oder gar einem Konflikt – blieb die Situation ruhig. Kein Schuss fiel. Keine Eskalation.

    Nur zwei Überlebende, die ein kurzes Stück ihres Weges teilten, bevor sich ihre Pfade wieder trennten.

    Jannik konnte sich am Ende nicht einmal mehr an seinen Namen erinnern – aber manchmal genügt ein Moment der Menschlichkeit, auch ohne Erinnerung.


    Später begegnete Ersetzbares Crewmitglied Nr. 371 mit Jannik in Solnichniy einem weiteren Neuankömmling – Volker. Auch er sprach von Spannung, wollte “etwas erleben”. Aber statt Konfrontation fand er Versorgung. Ersetzbares Crewmitglied Nr. 371 zeigte ihm das Camp, kümmerte sich um den Ausbau von Solnichniy, ehe sie weiter nach Nizhnoye zog und schließlich Berezino erreichte.




    🔥 Ein Fest mit Freunden und "Operation Morgenröte"

    Ich selbst machte mich mit Pinky, janinesta (Selina) und Black Lion im gelben Sarka auf den Weg zu einer kleinen, privaten Grillrunde mit Freunden. Cala-j folgte in seiner Olga. Am Ziel warteten schon Whiskey, unser freundlicher Gastgeber sowie Greeny, Currahee (Tom), Avendor und Zeberion mit offenen Armen am Lagerfeuer. Später kam auch Ikarus dazu. Es wurde gegrillt, gelacht, erzählt.

    janinesta (Selina) vertraute mir dabei ihre BK-133 an – ein Geschenk von Stimmuuung uung. Ich versprach, sie gut zu behandeln und in Ehren zu halten.


    Als Jannik dazustieß, brachte er nicht nur Neuigkeiten über Schüsse in Berezino – sondern auch seinen Bruder. Bewaffnet. Die Situation drohte zu kippen…

    Es kostete mich Überwindung. Viel mehr, als ich erwartet hätte.

    Als Janniks Bruder dort stand, bewaffnet und angespannt, wusste ich, dass ich etwas tun musste. Für die Sicherheit. Und vielleicht auch, um mir selbst etwas zurückzugeben.

    Ich griff in meine Tasche – nach den Handschellen.

    Nicht irgendwelche. Es waren diese Handschellen.

    Sie gehörten einst Le-Chuck . Und sie trugen eine Geschichte in sich, die mir immer noch in den Knochen saß.

    Damals, in Gorka. Ich war in ihrer Gewalt. Eingesperrt im alten Gefängnis. Einer von Chucks Leuten, ein schmaler Typ mit asiatischen Wurzeln, hatte mich dort festgesetzt. Ich bat ihn noch, er solle mir zumindest die Handschellen abnehmen. „Was ist mit den Handschellen?“ rief ich ihm nach.

    „Kannst du behalten!“ lachte er höhnisch – und verschwand.

    Ich schwor mir in diesem Moment, eines Tages Chuck selbst mit genau diesen Handschellen zu fesseln.

    Bisher war es nicht dazu gekommen, aber der Schwur blieb. Und auch der Schmerz.

    Damals hatte ich mich unter Krämpfen, mit zitternden Fingern und Tränen in den Augen befreit.

    Und heute, fast ein Jahr später, lagen sie wieder in meiner Hand. Dieselben. Das kalte Metall erinnerte mich an meine eigene Schwäche – und daran, wie weit ich gekommen war.

    Ich trat vor, legte Janniks Bruder die Handschellen an – nicht aus Hass, nicht aus Rache, sondern aus Verantwortung.

    Er ließ es geschehen und ich nahm ihm die Waffen ab. Anschließend befreite ich ihn wieder und brachte ihn zum Feuer, wo er sich an den Kürbissen bedienen konnte.


    Und so feierten wir weiter bis in den Morgen.



    Auf dem Rückweg bargen Black Lion, Pinky und ich einen verlassenen roten Sarka mitten im Wald. Ein Unfallwagen? Naja, zufällig fanden wir ihn nicht. Tatsächlich hatte ich ihn seit Wochen dort beobachtet. Jetzt war er noch immer still, einsam – aber nicht vergessen. Und so beschlossen wir, das gute Stück in der Aktion "Morgenröte" wieder fahrbereit zu machen und mitzunehmen.

    Vielleicht würden wir ja den Besitzer finden und könnten das Auto zurückführen.



    Unterwegs sicherten wir noch ein paar Fässer. Doch die Freude wich schnell dem Schock: Jannik hatte auf dem Heimweg einen Unfall gehabt und starb noch am Unfallort. Sein Auto: zerstört. Gemeinsam mit Black Lion sammelte ich seine Sachen ein. In der Nähe trafen wir auf Michalek, einen Tschechen, der uns für Kannibalen hielt. Wir lachten – freundlich. Und klärten auf: Nein. Wir sind Samariter. Und Menschenfleisch ist für uns tabu. Vielleicht gehörte er zu MISA, vielleicht auch nicht. Wir setzten ihn jedenfalls bei Riffy ab – ein kleiner Funke Vertrauen, der vielleicht irgendwann ein Licht wird.



    🥩 Zwischen Grill und Grab – Die rostige Axt und zwei Tote

    Zurück in Prigorodki erwartete mich der Schatten.

    Er war, wie so oft, ganz der Alte: ruhig, charmant, fast schon schelmisch. Er hatte ein Schwein gejagt, wir grillten gemeinsam, und für einen Moment war alles so friedlich, wie es nur mit ihm sein konnte.

    Und doch lag etwas in der Luft. Eine Spannung, die mir schwer auf der Brust saß.

    Denn während wir da saßen, erreichte mich die Aufnahme.

    Der Überfall auf GeneralWaste. Eine Bodycam-Sequenz – klar und unbestechlich.

    Und es war genau so, wie der General es geschildert hatte und wie ich es bereits befürchtet hatte, als ich die Beschreibung eines Täters vernommen hatte.

    Der Überfall war real gewesen. Ein klarer Ablauf. Und mittendrin: Der Schatten.

    Ich hatte es befürchtet. Und jetzt war es Gewissheit.

    Es ist immer der Schatten.

    Ich sah ihn lange an. Und dann stellte ich ihn zur Rede.

    Nicht wütend. Aber mit dieser ruhigen Enttäuschung, die schwerer wiegt als jedes Donnerwetter.

    Er blickte mich an, fast mitleidig, fast väterlich – und dann sagte er nur:

    Ach Goldi, du weißt doch. Es geht ums Überleben. Und bevor der mich abknallt, habe ich ihn gebeten, sich hinzulegen.

    Ja.

    Auch das traf zu. Ich hatte die Szene gesehen.

    Er war höflich gewesen. Klar in seiner Kommunikation. Kein Chaos, kein Blutvergießen. Kein vergleich mit den Balzbubis, als sie mich überfallen hatten.

    Und doch... musste das alles wirklich sein?

    Der General war ein Freund.

    Und der Schatten auch.

    Wie sollte ich das nur zusammenbringen?

    Andererseits... war ich wirklich verantwortlich dafür, was andere Leute taten?

    Vermutlich nicht, aber ich hatte es satt ständig die Scherben wegzuwischen oder Brände zu löschen.


    Ich weiß, der Schatten ist nicht aus Bosheit so, wie er ist.

    Er ist ein Produkt dieser Welt – wie so viele von uns.

    Aber manchmal frage ich mich, wie viel von ihm noch bleibt, wenn man die Dunkelheit wegnimmt.

    Ich hoffe nur, dass er eine Grenze zieht und unsere Auffanglager auch weiterhin respektiert.

    Und die „rostigen Axt“, wenn sie dann eines Tages steht.


    Er erkannte meine Bedenken und sagte fast sanft: "Nein, das würde ich niemals tun."
    Und zum Zeichen, dass er es ernst meinte gingen wir zusammen nach Chernogorsk.

    Dort half er mir beim Aufbau. Die rostige Axt – unser alter Rückzugsort – erwacht endlich Stück für Stück zu neuem Leben und der Schatten packte kräftig mit an. Endlich standen ein Tor und ein Partyzelt.

    Nicht viel, aber es wurde langsam.


    Und doch... ich wünsche die Zeiten wären ruhiger. Aber ich verstand inzwischen, dass man manchmal einfach Opfer auf sich nehmen musste, um sich selbst zu schützen.

    Der Schatten hatte es getan und der General auch. Wem wollte ich einen Vorwurf machen?


    Ich konnte nicht lange nachgrübeln, denn zurück am Camp fand ich zwei Tote.

    Zwei Bambis.

    Keine Schüsse, keine Spuren – nur Stille.

    Vielleicht Selbstmord. Vielleicht die Hütchen?

    Ich wusste es nicht.

    Aber das Bild verfolgte mich.


    💬 Zeichen, Zettel – und Silas

    Auf dem Rückweg fand ich vier weitere Fässer. Als würden sie mich verfolgen. Oder ich sie.

    Ich versteckte sie und parkte mein Auto.


    Am Camp entdeckte ich Silas.Naja, entdeckt ist zu viel gesagt. Ich hatte mich am Rohbau auf die Lauer gelegt, da ich fürchtete wir würden in der Nacht Besuch bekommen, wenn alle längst schliefen. Und tatsächlich setzte mein Herz aus, als ich eine Gestalt im Camp Dinge tragen sah. Aber dann stellte ich fest, dass es sich um Silas handelte. Es dauerte etwas, aber dann entdeckte er mich und winkte mir mit einer Herzgeste zu.

    Ich winkte zurück, beobachtete aber angespannt den nördlichen Hügel.
    Alles blieb ruhig.


    Silas verräumte unterdessen Sachen, stellte Ordnung her. Ich kam zu ihm runter, erklärte ihm dass wir nun besonders vorsichtig sein mussten und schließlich zeigte er mir seine neue Botschaft: "SANATUR“.


    Ein Wort, das mir durch und durch ging, auch wenn sich mir seine Bedeutung nicht gleich erschlpss. Vielleicht... „Heilung“ oder "heil werden?" Ich war kein Lateiner... noch immer nicht. War es ein Wunsch? Oder ein stilles Versprechen? Er wirkte ruhig. Vielleicht sogar beschützend.

    Aber ich… war müde. So müde.


    Und am Ende fuhr Ikarus/Pascal noch an Prigorodki vorbei und holte sich zwei Fässer ab.

    Tja und dann zog ich mich müde zurück.


    🛏️ …zum Schluss

    Und manchmal… weiß ich nicht, ob ich gegen diese Welt ankämpfe – oder gegen das, was sie aus mir gemacht hat.

    Aber dann denke ich an unsere Feuer.

    An die Menschen, die helfen.

    An Silas mit seinem Besen.

    An Selina mit ihren Nägeln.

    An Jannik, der half und selbst fiel.

    An jeden, der gestern noch Bambi war – und heute Hoffnung verbreitet.


    Und ich weiß: Ich bin noch nicht fertig.


    In diesem Sinne: Seid wachsam und bleibt am Leben!

    gez.

    Herz-Aus-Gold 💛

  • 💌 Herzensgrüße vom 06.07.2025 – Geplatzte Träume

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    Hallo ihr Lieben,

    mit etwas Verspätung folgt hier mein Bericht. Die letzten Tage über war ich ziemlich beschäftigt und ich hatte kaum Zeit, meine Gedanken in Ruhe am Feuer zu ordnen.

    Und manchmal ist es gar nicht der Lärm der Schüsse, die mir den Schlaf rauben. Eher das Schweigen davor. Ihr wisst schon... dieses unheilvolle Schweigen, das sagt: Gleich passiert etwas!
    Dann weißt du genau, wie es enden wird...

    🐟 Morgenruhe & falsche Hoffnung

    Der Tag begann, wie ich ihn mir öfter wünsche: ruhig.

    Bitwalker meldete sich aus Berezino mit einem erfreulichen Bericht: Kleidung eingelagert, Fischvorräte aufgefüllt, falsches Blut aussortiert. Es war wohl bestimmt gut gemeint, aber die falsche Blutgruppe kann das Leben kosten. Daher achtet bitte immer darauf, dass ihr bei Bedarf auch eine für euch verträgliche Blutgruppe aus den Zelten nehmt. 0- geht übrigens immer. Darum lege ich da auch so viel Wert darauf.


    Sonst war alles ruhig, so schrieb er weiter. Und ein Wunsch hing zwischen den Zeilen: Wir wünschten uns gegenseitig "einen bleifreien Tag".


    💔 Der zersplitterte Traum

    Doch kaum war der Bericht abgeheftet, zersprang die Idylle.

    Ein aufgebrachter Funkruf der Berezino Boys. Ihr grüner Ada – der, den sie mühsam für 700 Nägel bei NiggoB getauscht hatten – war gestohlen worden. Ein Raid. Mal wieder.

    Eine ihrer Garagen war aufgebrochen worden. Das war kein stiller Verlust mehr, sondern ein dröhnender Rückschlag.

    Wer es war? Wir wissen es nicht mit Sicherheit, aber MISA liegt nahe. Schn wieder. Und ich frage mich: Wie viele Autos braucht es, bis ein man genug hat? Wissen sie nicht, dass Besitz kein Trost ist, sondern am Ende dafür sorgt, dass sie allein dastehen werden? Ich dachte zurück an die letzten Monate. Ich hatte schon einmal gesehen, wohin das geführt hatte.

    Und ich wusste: Zu griße Gruppen zerbrechen irgendwann an ihrem Gewicht. So würde es auch diesmal sein. Trotzdem war ich empärt darüber, dass es augenscheinlich wieder MISA gewesen war, die die Berezino-Boys angegriffen hatten. Ausgerechnet sie. Gerüchte waren im Umlauf. Sie hätten sich vorsätzlich wieder "leichteren" Zielen zugewandt. Am liebsten hätte ich sie alle zur Rede gestellt, aber ich wusste dass das nichts brachte. Der Sturm war bereits losgebrochen worden und man konnte ihn nicht mehr einfangen.


    🏥Begegnungen in Gorka

    In Gorka tat sich Unerwartetes: Pinky war unterwegs in der Region, um nach dem Rechten zu sehen, als er vor der Stadt auf Irina Zamenova stieß. Ja – Irina, die schüchterne Frau aus Chernogorsk, das so lange als verschollen gegolten hatte. Es freute mich sehr zu hören, dass sie noch am Leben war. Zwar sprach sie wenig, wie eh und je, aber sie war bei Kräften – und offensichtlich wollte sie helfen. Pinky beobachtete, wie sie sich rund um das Gelände nützlich machte und anfing, Unterstände aufzubauen. Mit ein paar Stöcken und dem festen Willen, aus Trümmern einen Ort zu machen, an dem man wieder atmen konnte. Ich kann ihr diesen Wunsch gut nachfühlen. Nach allem, was sie erlebt haben muss, braucht sie diesen Ort wohl mehr als viele andere.

    in Gorka, in der Klinik, begegnete Pinky einem jungen Mann. Kevin – auch genannt Biol. Zunächst war Pinky etwas misstrauisch, aber dann erzählte Kevin, dass er tags zuvor von Jannik in Berezino aufgegriffen und versorgt worden war. Als Pinky mir das im Funkkanal mitteilte, dämmerte es mir: Das muss der Unbekannte vom Vortag gewesen sein, der an einer Krankheit gelitten hatte. Tja und nun stand Kevin in Gorka, mit einem Geschenk unter dem Arm und sagte, er wolle etwas zurückgeben. Diese Geste – so klein sie scheinen mochte – rührte mich. Aber viel mehr noch freute mich, dass er gleich anpackte und mit Irina und Pinky die Untertsände aufbaute.

    Nicht alle ziehen los, um Chaos zu stiften. Manche wollen wirklich verstehen. Etwas beitragen. Kevin war einer davon.

    Gemeinsam mit Pinky machte er sich dann auf den Weg Richtung Süden, während Irina in Gorka blieb. Etwas hatte ihre Aufmerksamkeit gefesselt, und ich werde sie gewiss nicht aufhalten. Sie braucht diesen Raum. Und vielleicht braucht Gorka sie.


    📦 Kevin zu Besuch in Prigorodki

    In Prigorodki kam ich zurück von meinem Rundgang und begegnete wieder Silas. Er hatte geangelt, Fische versorgt, war einfach... da. Stolz präsentiere er mir seinen Fang und ich dankte und nickte anerkennend.

    Auch janinesta (Selina) hielt die Stellung bei NiggoB und versuchte verzweifelt, Ordnung zu halten. "Warum kann hier eigentlich keiner die Sachen richtig einsortieren. Das kann doch nicht so schwer sein?!" – ich hörte ihre Stimme im Funkkanal. Stöhnend und schimpfend.


    Mitten in den Lärm des Funkspruches fuhr eine weiße Olga mit schwarzen Türen am Camp vorbei und hupte. Die Fahrer? Unbekannt, aber zumindest respektvoll.

    Es war später Vormittag, als ich den Funkverkehr verfolgte und hörte, dass Pinky und Kevin sich langsam Prigorodki näherten. Ich stellte mich auf einen ruhigen Moment ein – auf ein kurzes Begrüßen, vielleicht ein wenig Smalltalk. Doch was dann folgte, war mehr als das.

    Kevin kam zu Fuß, der Blick wachsam, aber offen.. Er hielt sich nahe bei Pinky, sah sich vorsichtig um – das Lager, die Unterstände, die Planen, die kleinen Dinge, die unseren Ort so vertraut machen. Ich trat aus dem Lagerraum, nickte ihm zu.

    Er sah sich um – nicht wie jemand, der ein Ziel absucht, sondern wie jemand, der einen Eindruck aufsaugen will. Und ich spürte: Er meinte es ernst. Kevin war keiner dieser ziellosen Streuner, die nur nach Munition suchten. Da war etwas in seinem Blick... vielleicht Dankbarkeit und ein Hauch Hoffnung.

    Ich zeigte ihm die Zelte, erklärte knapp die Regeln und den Ablauf. Er hörte zu, ohne zu unterbrechen.

    Anschließend betrachtete er Silas' Kunstwerk im Zelt lange, sagte aber nichts. Vielleicht verstand er es. Vielleicht ließ er es einfach auf sich wirken.

    Nach einem stillen Moment füllte er seinen Rucksack mit ein paar Vorräten und verabschiedete sich freundlich.

    „Danke“, sagte er und winkte als er das Lager verließ. Ich wünschte ihm Glück und dass er überleben würde.


    Ich sah ihm nach, als er zwischen den Bäumen verschwand, zurück auf den schmalen Weg entlang der Küste. Und ich wusste: Das hier war mehr als eine Begegnung. Es war einer dieser stillen, kleinen Meilensteine, die einem zeigen, warum wir das alles tun.




    🧩 ANIMA

    Nach Kevins Besuch saßen Silas und ich wieder am Feuer.

    Er holte seine Kiste hervor, arrangierte Kürbiskerne, Papier, Holz – ein Wort: ANIMA.

    Ich starrte das Wort an. ANIMA. Die Seele...? Und mit den vorherigen Worten im Kopf begann sich eine Botschaft abzuzeichnen. Ich konnte kaum Latein, aber ich wusste in etwa was diese Worte bedeuteten.
    Erst LENTE. Dann SANATUR. Nun ANIMA. Langsam heilt die Seele. Oder "langsam wird die Seele heilen".

    Ich schluckte. Fühlte mich ertappt. Woher wusste er, wie es in mir aussah?

    Ja, vielleicht war das seine Art, uns zu sagen, dass wir nicht aufgeben sollen. Dass Heilung möglich ist, auch wenn der Schmerz nicht verschwindet.

    Am Ende legte er sich wieder schlafen und zeigte mir vorher seine übliche Herzgeste. Ich winkte und wünschte ihm eine gute Nacht. Unser kleines Ritual.


    🎩 Die Rückkehr der Hütchen

    Aber die Erholung war nur kurz. Die Silberwölfe meldeten bestürzt: Sie waren überfallen bzw. ausgeraubt worden. Ihr schwarzer Gunter mit roten Türen gestohlen. Am Tatort zurückgelassen wurde ein Hut.

    Sie fragten mich, ob ich eine Ahnung hatte, wer dahinter stecken könnte. Und natürlich erkannte ich sie. Die Handschrift der Hütchenbande.

    Ich wurde sofort nervös. Es war nicht nur ein Angriff auf sie, es war ein Muster.

    Sie kommen, wenn man sie am wenigsten erwartet. Niemand war sicher. Besonders wird nicht.

    💒 Die Enklave der Stille

    Dann kam die Nachricht aus Gorka.

    Und sie traf mich wie ein Schlag.

    Die kleine Klosteranlage der Kirche von Morthana, die ich liebevoll die Enklave der Stille nannte – ein Ort, der Hoffnung geben sollte, ein Symbol für Vertrauen und Glauben an das Gute – lag in Trümmern.

    Erzbischof Nickel (Nickolus), einer der wenigen, die noch Mitgefühl in sich trugen, hatte einem halbverhungerten Bambi Einlass gewährt. Aus reiner Menschlichkeit und aus Mitgefühl. Das Tragische. seiner Aussage auch inspiriert von Gesprächen, die wir in der Vergangenheit geführt hatten. Als wir hinterher sprachen, sagte er etwas, das mir tief unter die Haut ging:

    „Ich dachte an dich. Wie du ihnen begegnest....“

    Und er hatte es versucht.

    Er hatte sich und seine Tore geöffnet.

    Er hatte es gewagt, den Weg des Vertrauens zu gehen – so wie ich es ihm einst vorgelebt hatte.

    Und wurde dafür verraten.

    Erschossen.

    Von Michalek – jenem Bambi, das wir einst bei Rify aufgelesen, das wir transportiert und für ein Teil von MISA gehalten hatten. Der gleiche Mann, der uns fälschlicherweise für Kannibalen hielt... und der nun sein wahres Gesicht gezeigt hatte.

    Nach dem Mord wurde ein Funkspruch von ihm mitgehört. Vermutlich hatte er seinen Kollegen den Standort der Enklave verraten. Und am Ende des Tages verschwank nicht nur Michalek, sondern auch Munition, Ausrüstung, alles Brauchbare war weg. Die Enklave war geplündert worden und der Glaube an das Gute? Erschüttert.

    Ich hörte die Wut in Erzbischof Nickolus’ Stimme.

    Die Enttäuschung.

    „Ich zeigte Gnade. Ich dachte, aber das war ein Fehler!“

    Es schnürte mir die Kehle zu.

    Denn ich kannte diesen Schmerz.

    Ich kannte diesen inneren Bruch, wenn die eigene Barmherzigkeit mit Füßen getreten und Offenheit als Schwäche ausgelegt wird.

    Wenn man alles richtig machen will und doch das Falsche erntet.

    Wenn man einen Menschen rettet und dafür mit Verrat bezahlt.

    Ich hörte ihn reden und merkte, wie seine Stimme härter wurde.

    „Vielleicht… darf man nicht mehr so vertrauen."

    Und ich wusste, was er meinte.

    Denn auch ich war schon an diesem Punkt gewesen.

    Doch ich hoffte – nein, ich flehte innerlich – dass er zurückfindet.

    Zurück zu dem, was ihn einst ausgezeichnet hatte.

    Bevor es zu spät war.

    Bevor der Zorn alles verschlang.

    Bevor er sich selbst verlor – so wie es so viele vor ihm taten.

    Gnade ist niemals Schwäche.

    Nur Mut, den sich nicht alle leisten können oder wollen.

    Aber ich verstand ihn.

    Zu gut.

    Und dann geschah es mir.

    🔫 Der Moment, den ich fürchtete

    Zurück in Prigorodki.

    Die Meldung kam über Funk: Die Hütchen waren gesichtet und im Norden gestellt worden.

    Ich spürte, wie sich etwas in mir zusammenzog. Ein alter Reflex.

    Wenn sie im Norden eine Niederlage erlitten hatten, dann waren sie jetzt inzwischen an der Küste. Und es würde nicht lange dauern, bis ihr Weg hierher führte. Das tat er immer.

    Also stieg ich auf das Dach des Rohbaus. Meine Augen suchten das Camp im Dunkel der Nacht ab. Nur das Flackern des Feuers erhellte das Lager.

    Ich war allein – aber ich war wachsam.

    Ein Bambi streifte durch das Lager. Langsam, unscheinbar, doch sein Verhalten war… anders.

    Er durchstöberte unsere Zelte. Nicht hastig, nicht plündernd. Aber auffällig.

    Ich beobachtete ihn weiter.
    Ein Fremder kam dazu, der sich als Crippsy77 oder auch John herausstellte. Er grüßte freundlich, aber der Fremde winkte nur und sprach nicht.

    Sehr verdächtig.

    Ich warnte Crippsy77 über Funk: „Sei vorsichtig. Da ist jemand… ich trau ihm nicht und achte auf deinen Rücken!“

    Mein Freund verließ das Camp. Ich blieb.

    Der Fremde ging schließlich auch.

    Und ich atmete kurz auf.

    Vielleicht war alles doch harmlos gewesen.


    Doch dann kam er zurück.

    Diesmal durchsuchte er erneut die Zelte, sprang an einigen Dingen hoch und mir war klar, dass er etwas im Schilde führte.

    Er hatte mich schon längst gesehen. Ich saß wie auf dem Präsentierteller auf dem Dach des Rohbaus, komplett in Rot. Ein paar Mal sah er zu mir herüber, als wolle er seine Grenzen austesten. Als wolle er sehen, wie weit er gehen konnte, ehe ich schoss.

    Ich ließ ihn in Frieden, doch dann ging er zu einem unserer Zahlenschlösser.

    Er beugte sich hinunter. Fing an, daran herumzufummeln.

    Unserem Schloss.

    Unsere letzte Barriere.

    Die Bilder prasselten vor meinem geistigen Auge auf mich ein: Das Tor zum Hinterraum zerstört. Die Fahne gestohlen, alle Fässer runiert oder beschädigt und unsere Hilfsgüter lagen überall auf dem Boden verstreut. Das war der letzte erfolgreiche Angrif der Hütchen gewesen. Ich konnte und wollte nicht hinnehmen, dass es wieder soweit kam.
    Prigorodki war unser Heim!

    Und nun machte sich wieder einer von ihnen daran zu schaffen.

    Ich konnte nicht glauben, was ich sah. Ich wollte rufen – wirklich!

    Aber meine Stimme versagte.

    Ich lag im Schatten des Rohbaus, presste mich gegen den Beton und atemete schwer.

    Allein.

    Mein Herz raste.

    Meine Hände zitterten.

    Ich wollte nicht schießen.

    Wirklich nicht.

    Aber ich…

    Ich war so müde.

    So müde vom Vertrauen, das nicht erwidert wurde.

    So müde vom Reden, das ins Leere lief.

    So müde von denen, die kamen, nahmen – und nie fragten. Als sei das alles selbstverständlich.

    Ich war allein.

    Und ich hatte Angst.

    Und dann… drückte ich ab.

    Der Schuss hallte durch die Stille und riss mich aus meiner Starre.

    Vor meinen Augen fiel er. Einfach so.

    Kein Schrei. Kein Wort.

    Nur… Stille.


    Ein anderer Überlebender kam. Vielleicht wollte er helfen, vielleicht war es sein Freund. Ich weiß es nicht.

    Aber ein Bambi rennt nicht einfach direkt auf einen Schuss zu, wenn es nichts damit zu tun hat.
    Also gab ich einen Warnschuss in seine Richtung ab. Auch er verschwand.

    Ich kletterte zitternd vom Dach.

    Schritt für Schritt.

    Jede Stufe schwer.

    Und dann stand ich vor dem leblosen Körper.

    Ich erkannte die Gesichtszüge und wenn das hier nicht ein großer Zufall war, dann lag wirklich einer der Hütchenbande vor mir.

    Es tat mir alles so leid und ich glaube, sein Tod schmerzte mich mehr als ihn. Er hatte mich gesehen. Er hatte es gewusst. Er hatte mich provoziert und ich war ihm blind in die Falle gelaufen.

    Aus dem Drang heraus, zu beschützen.

    Warum nur… warum müssen die Hütchen immer sabotieren, was wir aufbauen?

    Warum genügt es ihnen nicht, dass es Camps gibt, die nichts fordern außer Respekt?

    Warum müssen sie kommen – mit ihren Botschaften, ihren Hüten – und uns zwingen, zu werden wie sie?

    Ich beerdigte ihn still.

    Ohne Namen. Ohne Worte. Ohne Frieden.

    Und ich hasste mich.

    Ich hasste mich dafür, dass ich geschossen hatte.

    Dass ich wieder die Gewalt gewählt hatte.

    Dass ich nicht mutig genug gewesen war, um zu sprechen.

    Ich wollte doch nur unsere Fahne schützen, die wir von den Erzbischöfen Nickel (Nickolus) und vonBausch (Bauschus) als Wiedergutmachung erhalten hatten. Ich hatte ihnen versprochen, die Fahne zu hissen. Auch wenn ich geahnt hatte, dass dies die Hütchenbande wieder auf den Plan rufen würde. Wie recht ich doch gehabt hatte.

    Dabei war es nur ein Stück Stoff, zerschlissen, vom Wind gezeichnet – und doch so viel mehr. Ess es trug die Buchstaben "REFUGE" und genau das sollte hier dieser Ort sein.

    Eine Zuflucht.

    Unsere Hoffnung.

    Unsere Geschichte.

    Unser Versprechen.

    Ich wollte sie bewahren.

    Doch zu welchem Preis?

    Und wer bewahrte mich?


    🌅 Zum Schluss...

    …frage ich mich, wie lange ich das noch ertrage.

    Wie oft ich schießen muss, obwohl ich reden will.

    Wie oft ich töten muss, obwohl ich nur schützen möchte.

    Cone hatte es halb im Scherz gesagt – dass er Angst habe vor der „roten Frau“.

    Und dakel? Er flüsterte fast unheilvoll, als er vom „Fluch der roten Frau“ sprach.

    @Zuterios Freundin Sofi beschuldigte mich, ich habe sie in eine Falle gelockt.

    Ich wollte helfen – doch es kam anders.

    Immer wieder frage ich mich: Bin ich wirklich noch auf der Seite des Lichts oder längst ein Teil jener Kraft, die stets das Gute will, doch nur das Böse schafft?


    Vielleicht heilt die Seele wirklich.

    Langsam. Mit Zeit.

    Aber eines weiß ich sicher: Sie heilt nicht allein.

    Und schon gar nicht, wenn sie jeden Tag neu zerrissen wird von Misstrauen, Gewalt und dieser endlosen Stille nach dem letzten Schuss.


    Passt auf euch auf.

    Und wenn ihr könnt –

    bleibt am Leben.


    gez.

    Herz-Aus-Gold 💛

  • 💌 Herzensgrüße vom 07.07.2025 – Verlorene Autos und Provokationen

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    Hallo ihr Lieben,

    manchmal ist es nicht das, was man tut, sondern das, was man nicht tut, woran man sich erinnert.

    Ein einziger Moment, in dem man innehält – während alles in einem schreit, endlich loszulassen.

    Tja und dann gibt es noch die stillen Helden, die einfach mal eben den Tag retten und eine scheinbar ausweglose Situation entschärfen.

    Einfach so und mit einem Besen.

    🟥 Schmerz in Riffy

    Schon der Start in den Tag war ein Stich ins Herz. janinesta (Selina), NiggoB und Pascal wollten eigentlich nur in Ruhe looten – Riffy war das Ziel, Herbert ihr treuer Begleiter. Herbert... ihr roter Gunter. Der Bruder von „TREUE 2.0“, den ich einst Crippsy77 und seinen Leuten überlassen hatte. Gerade hatten sie das Ziel erreicht, da krachten die Schüsse. Pascal war bereits in den Gebäuden, als NiggoB und janinesta (Selina) im Auto erwischt wurden – keine Chance. Pascal konnte noch einen Gegner treffen, doch für eine Sicherung war es bereits zu spät. Die Nacht brach herein und ohne ein Nachtsichtgerät war der Vorteil klar auf der Gegenseite. Ruhig verging die Nacht und als der Tag dämmerte, wurde Paskal gesehen und starb. Schließlich standen NiggoB und janinesta (Selina) wieder in Riffy. Und Herbert? Sie kamen gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie er entführt wurde. Weg. Schon wieder. Der Schmerz saß tief. Immerhin – ihr janinesta (Selina) hatte ihren Teddy wiederbekommen. Ein schwacher Trost...

    🤝 Ehrliche Fragen?

    Es dauerte nicht lange, da meldete sich Rob bei mir. Ja, (MISA) ROB . Er fragte höflich, ob es meine Leute gewesen seien, deren Auto sie „sichergestellt“ hätten. Ein roter Gunter. Ich ging nicht näher auf die Frage ein – zu groß war der Schmerz, zu frisch der Verlust. Doch ich empfand Respekt für die Frage. Immerhin fragte er. Es gab Zeiten, da wurde nicht gefragt – da wurde einfach genommen. Offenbar aber hatte auch MISA erneut mit internen Konflikten zu kämpfen. „Einer der Neuen hat sich gegen uns gestellt“, sagte er, „und bringt jetzt Freunde mit, um uns zu belagern.“ Ich hakte nach: „Meldon? Vilkyn vielleicht?“ – „Nein“, sagte er. „Michalek.“ Mein Herz zog sich zusammen. Derselbe Michalek, den wir nach Rify gebracht hatten. Der uns für Kannibalen gehalten hatte. Der, der Erzbischof Nickolus ermordet hatte. Der, der dann seine Freunde zum Plündern nach Gorka führen wollte. (MISA) ROB Rob sagte: „Er hat einen schlechten Charakter.“ Und ich fragte mich: Was ist schlimmer – ein Mörder oder einer, der sein Wort bricht? Ich wusste es nicht. Ich versuchte, Ordnung ins Chaos zu bringen.

    🪧 Laut gedacht

    Längst war Sueda, unser Ersetzbares Crewmitglied Nr. 371, auf dem Weg nach Riffy. Sie sicherte, was noch zu retten war. Es war nicht viel. Doch anstatt zu klagen, schlug sie eine Demonstration vor. Vor der Base der Entführer. "#FreeHerbert" – "#AuchWirSindHerbert" – sie wollte es auf Transparente schreiben und laut werden. Für Herbert. Aber es fehlten die friedlichen Demonstranten. Und die Transparente.... Also blieb sie in Berezino und kümmerte sich um das Lager und verbrachte den Rest des Tages damit, ein gelbes Fass vom Zugevent der südlichen Küste in den Norden zu tragen. Unterwegs fiel ihr ein neues Denkmal auf. Eines jener Kreuze, die teilweise mit Bänken oder Mützen an besondere gefallene Erinnern.

    Für einen Moment hielt sie Inne. Zollte Respekt und dachte darüber nach, was wäre wenn der Tod wirklich einnmal das Ende bedeuten sollte?
    Was das gestohlene Auto angeht:

    Am Ende des Tages wurden statt der friedlichen Demonstration zwei andere Fahrzeuge ... nun ja, „befreit“. Ich bin dagegen, klar. Raids? Nein.

    Aber... ich konnte den Zorn verstehen. Vielleicht war das der Anfang der freien Chernarussen?


    💥 In der Falle

    Inmitten all des Trubels bewies Pascal wahres Durchhaltevermögen im Norden. Er blieb vor der feindlichen Basis auch ruhig, als eine Mine ihn erwischte. Konnte nicht mehr fliehen. Lag mit gebrochenem Bein im Dreck und beobachtete. Gegner kamen und gingen. Und erst als er sich sicher fühlte und sein Bein langsam heilte, griff er noch einmal an. Traf. Doch dann fiel er selbst. Der Ozean holte ihn zurück.

    🧱 Nachhall und Nähe

    Nur wenig später sah ich ihn, Herbert. Er fuhr am Camp in Prigorodki vorbei. Zwei Mal. Als wäre es ein Abschied. Und ich stand einfach nur da und sah ihm traurig hinterher. Wenig später betrat ich das Camp – und fast wäre ich in Tabasko hineingelaufen. Er grinste. Natürlich. Er bediente sich am Essen und fragte nach einem Taxi in den Norden. Leider war mein Auto außer Reichweite und so blieb es bei einem Gespräch.

    Ich erzählte ihm von Herbert und dass der rote Gunter von MISA entführt worden war. Schließlich brahc er auf. Als er ging rief er noch über die Schulter: "Man trifft sich später!"

    Ich zuckte zusammen und konnte nicht anders als zu erwidern: "Hoffentlich bin ich dann auf der richtigen Seite der Waffe...."


    🛠 Am Rande des Camps

    Aber was kam als Nächstes?

    Nachdem er gegangen war, blieb es still. Ich wollte bauen – irgendetwas tun, das mich wieder zurück in den Moment holte. Der „Tutorial Turm“ sollte weiter wachsen, eine Plattform höher vielleicht oder ein zweiter Turm. Einfach, damit Neueinsteiger und interessierte Bambis sehen konnten, was alles möglich war an Bauelementen. Ich hatte gerade begonnen, Material zusammenzusuchen, als ich sie sah. Drei bewaffnete Gestalten tauchten am Rand des Camps auf. Langsam, aber zielstrebig.

    Sie trugen weiße Armbinden. MISA.

    Mein Magen zog sich zusammen. Ich kannte ihre Gesichter nicht, wusste keine Namen – aber die Armbinden sprachen eine deutliche Sprache. Ich zwang mich zur Ruhe. Keine Panik. Keine voreiligen Schlüsse. Dies waren nicht die drei Balzbubis. Und (MISA) ROB hatte gesagt, sein Team und er würden die Camps respektieren. Ich musste daran glauben. Was blieb mir auch sonst übrig?

    Ich trat ihnen ein paar Schritte entgegen, blieb auf Abstand. „Halli hallo, braucht ihr was?“ fragte ich auf Englisch, eher beiläufig aber freundlich.

    Sie sahen sich kurz an. Einer von ihnen antwortete: „Car-Crash.

    Das Wort traf mich wie ein Faustschlag in die Magengrube. Für einen Moment stand die Welt still. So also war er gestorben. Herbert. janinesta (Selina)s Herbert.

    Ich sagte nichts. Schluckte nur hart. Jetzt war nicht der Moment für Trauer. Ich musste Haltung zeigen.

    Bitte keine Waffen am Camp“, sagte ich ruhig.

    Sie gehorchten – ohne Widerrede. Dann stellten sie sich vor: Honza, Rajmi und Meldon. Namen, die ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht mit Gesichtern verbinden konnte. Ich hatte von ihnen gehört, oh ja. Aber wirklich begegnet waren wir uns bisher nicht. Der Anführer der drei sprach ruhig, höflich, als wäre es ein ganz gewöhnliches Treffen. er sagte, er benötigte ein Taxi.

    ch war hin- und hergerissen. Sollte ich ihnen wirklich helfen? Kein Auto in Reichweite, keine Ersatzteile...

    Außerdem: Wir waren kein Taxidienst. Und wir transportierten keine bewaffneten Kämpfer. Aber es hatte keinen Angriff gegeben. Kein Versuch, das Camp zu überfallen. Und Neutralität war wichtig – wichtiger denn je. Ich wandte mich ab, funkte Pinky an. „Kannst du bitte mein Auto holen?“ bat ich ihn.

    Während ich wartete, beobachtete ich sie aus den Augenwinkeln. Sie blieben stehen, sagten nichts, machten keine bedrohlichen Bewegungen. Aber die Spannung lag wie Nebel in der Luft – nicht greifbar, aber deutlich spürbar. Ich war misstrauisch, aber sie hatten sich an die Regel gehalten. Und das Camp blieb für den Augenblick ein friedlicher Ort.


    🚗 Hoffnung unter Beschuss

    Hände zitterten, als ich später losfuhr. Ich glaubte die rote ZUVERSICHT 2.0 unter mir. Sie sollte sie bringen. Die drei. Nach Svetlojarsk. In Solnichniy dann: Zombies. Ich fuhr vorsorglich Schlangenlinien und malte mir schon aus, wie Pinky lachen würde, wenn er das sehen könnte. Dann ein Schuss. Ich trat aufs Gas. Wieder einer. Ich beschleunigte so gut es ging und manövrierte an der Straßensperre vorbei. Ich wollte leben. Und ich wollte, dass sie es auch taten. Das war mein Auftrag, meine Mission. Und die hatte Vorrang. Auch über eventuelle Racheglüste der drei hinweg, die den Schützen am liebsten gejagt hätten.

    Ja, ich fuhr die drei. Ich wusste nicht, ob sie beim Überfall auf meine Freunde beteiligt gewesen waren. Aber ich wollte mehr sein als Wut. Ich wollte ein Unterschied sein. Und auch wenn Pinky vermutete, es sei Tabasko gewesen, der da auf mich geschossen hatte... einerlei...ich war froh, dass ich überlebt hatte.

    🧭 Am Rand des Weges

    Als wir in Svetlojarsk am Auffanglager ankamen, bat man mich weiterzufahren. Ich wollte ablehnen, aber ich hatte Angst. (MISA) ROB hatte mir zwar Sicherheit an der Küste zugesprichen, aber oben im Norden... da konnte er für nichts garantieren. Also wusste ich nicht, ob seine Leute mich nicht einfach über den Haufen schießen und mein Auto nehmen würden. Ich kannte sie nicht und auch wenn sie einem bestimmten moralischen Kompass und Kodex zu folgen schienen, hatte ich noch nicht entschlüsselt wie dieser lautete. Zumindest nicht so sehr, um meiner Einschätzung blind zu trauen und etwas zu riskieren.
    Bisher waren sie zurückhaltend und respektvoll gewesen, aber die Narben der letzen Wochen waren noch deutlich zu spüren und erinnerten mich daran, dass ich besser vorsichtig sein sollte.

    Ich war allein. Ich war zu weit im Norden. Also fuhr ich. Und als sie ausstiegen, lebten sie noch und ich auch. Ich wusste nicht, ob sie Schuld trugen. Ob sie Herbert genommen geraubt hatten oder ihn einfach nur aus ihrer Garage genommen hatten. Aber ich ließ sie ziehen. Ich drehte um. Und auf dem Rückweg nahm ich einen großen Umweg in Kauf. Ich wollte nicht nochmal in den Schützen rasseln.

    Und dann meldete sich Tabasko im Funkkanal.

    Er gestand. Nicht sofort, nicht aus Reue – sondern weil Pinky und ich ihn mit unserem Verdacht konfrontiert hatten und Leugnen zwecklos gewesen wäre. Er zuckte mit den Schultern, als hätte er es längst abgehakt. „Ja, war ich“, sagte er nur, ohne Zorn, ohne Schuld. Es klang nicht trotzig, aber auch nicht zerknirscht.

    Es war kein Schuldeingeständnis im klassischen Sinn – eher ein müdes Zugeständnis an die Wahrheit. Es tat ihm nicht wirklich leid. Vielleicht, weil er überzeugt war, richtig gehandelt zu haben. Aus seiner Sicht hatte er auf den entführten Herbert geschossen, denn er hatte einen roten Gunter mit einem roten Sarka verwechseln. Dass ich die Fahrerin war, hatte er nicht gewusst. Er war davon ausgegangen, dass ich kein Auto hatte, was ja auch gestimmt hatte. Zumindest, bis Pinky mir den flottgemachten Sarka vorbeigebracht hatte.

    Aber er gab es zu. Und das allein schätzte ich sehr.

    Ich fuhr also wieder beruhigter die Küstenstraße entlang und traf auf ein Bambi.

    Es sprach Englisch und stieg ein. Auch MISA. Ich sagte, ich könnte ihn nur nach Berezino bringen. Er willigte ein. Kaum fuhren wir, flüsterte er: „Goodbye.“, öffnete die Beifahrertür und sprang. Ich begriff es erst gar nicht. Ich hielt an. Da lag er vor mir. Tot. War es mein Fahrstil? So schlimm konnte er nicht gewesen sein... ich hörte Dakel schon sagen: "Das ist der Fluch der roten Frau!"

    Ich schüttelte den Kopf und sammelte seine Bandage ein, Nutzungsgebühr fürs Camp, scherzten Pinky und ninja2.00926 (UltrA) später. Die sterblichen Überreste beerdigte ich standesgemäß.


    🔧 Technik und Vertrauen

    Tränen hatte ich keine mehr. Aber mein Herz war schwer. Zurück in Prigorodki begrüßte mich Silas mit einem vollen Essenszelt. Stolz zeigte er mir auf seine Art, dass er angeln gewesen war. Ich dankte ihm. Und dann kam es: Sechs Bambis am Camp. Plötzlich. Einer schlug auf den anderen ein. Ich dazwischen: „Keine Gewalt am Camp!“ Sie zogen weiter, setzten die Prügelei dann auf der Straße vor dem Camp fort. Doch zwei blieben. Sie warfen mit Kürbissen, versteckten sich, spielten mit Schlössern. Ich sagte: „Lasst das!“ Doch sie ignorierten mich. Jannik war auch da und sie schlugen nach ihm. Ich erkannte es nicht gleich. Ich wollte schießen. Aber mit der Blaze auf diese Entfernung? Die Armbrust... eine Option. Aber wollte ich das wirklich? Ich ging kurz zu meinem Lager und nahm die BK-133, die Stimmuuung an janinesta (Selina) gegeben hatte und die sie mir zur Aufbewahrung überreicht hatte. Als ich das Gewehr in meiner Hand hielt, wurden Stimmen in mir laut. Viele Stimmen.

    Töte sie alle! Sie bedrohen dein Camp! Das sind die Hütchen! Ganz sicher!“ Doch ich schüttelte den Kopf. Im Funkkanal scherzten sie schon über meine Lage. Ich sei verrückt geworden und würde überall Hütchen sehen. Aber ich war mir so sicher! Meinen Verdacht teilte ich zurück am Camp auch mit Silas. Ich sagte ihm, dass ich ratlos war. Was sollten wir tun? Ich konnte sie doch nicht einfach hier erschießen.

    Nicht nochmal...Also sagte den beiden nochmals eindrücklich, dass sie sich ausstatten und dann verschwinden sollten. Ich hatte ihre Scherze und ihre Versuche, meinen roten Sarka aus dem Camp zu klauen oder unsere Fahne zu stehlen satt. So satt.

    Da zeigte einer der beiden mir den Vogel. Die Stimmen in meinem Kopf johlten. Allein dafür hätte er den Tod verdient! Ich hatte meine liebe Mühe, meine Gefühle im Zaum zu halten.

    Tja und Silas? Der hatte genug. Er zog seinen Besen und schwang ihn bedrohlich in ihre Richtung. Und die beiden vermeindlichen Hütchen? Sie zeigte mir die Herzgeste und verschwanden augenblicklich.

    So einfach war es manchmal. Ich fasste es nicht... Silas sah ihnen nach und zeigte ihnen noch den Stinkefinger. Recht hatte er. So benahm man sich nicht an einem Camp. Aber wir hatten unser Gesicht bewahrt.

    Ich sagte ihm, dass er den Tag gerettet hatte und dankte ihn für seinen beherzten Einsatz.


    🔦 "SILAE"

    Geblieben war... Stille. Ich saß mit Silas im Kochhaus. Es regnete. Ich dankte ihm. Für alles. Ich sagte, ich hätte ihn falsch eingeschätzt nach seiner Nachricht. Dass ich gedacht hatte, er wäre mein Ende und würde mich umbringen. Seine Antwort? Eine Botschaft. „SILAE“ legte er mit Kürbiskernen in eine Kiste. Ein Zeichen. Er akzeptierte, dass ich Silas in ihm sah. Aber er wollte trotzdem sich selbst treu bleiben und natürlich auch geheimnisvoll sein. Ich verstand ihn nicht ganz, aber ich wollte es versuchen. Ich wollte verstehen. Auch wenn mir die Aussprache Schwierigkeiten bereitete.


    🔩 Einfach weiterbauen

    Es war spät, als wir noch bauten. Den Turm. Ein Zeichen. Ich war jedoch ein lausiger Baumeister, aber Silas zeigte sich im Umgang mit Hammer und Zange sehr geschickt und half mir, Baufehler auszubessern.

    Crippsy77 fuhr später vorbei, auf der Durchreise. Auch vJoni meldete sich. El Patron – zerschlagen. Und doch war etwas geblieben. Nickel (Nickolus) kam in den Funk. Er verstand nicht, warum ich die beiden verschont hatte. Nicht nach dem Mord an ihm. Ich sagte nichts. Aber ich wusste, warum. Vittorio/Heleranos hatte mir in unserem Briefwechsel neulich zu meinen Waffen geschrieben: „Wisse, wann du sie benutzen musst.“ Ich hatte sie nicht benutzt. Heute nicht. Und trotzdem überlebt, weil ich Menschen wie Silas an meiner Seite hatte. Vielleicht war das der eigentliche Sieg.

    Am Ende verabschiedete sich Silas wieder mit seiner üblichen Geste und ich dankte ihm für alles, was er an dem Tag getan hatte und wünschte ihm eine gute Nacht.



    ☁️ Regen, Besen, Hoffnung

    Ruhe kehrte ein. Ein Moment lang. Ein Abend ohne Gewalt. Gehalten durch einen Besen.

    💛 Am Ende zählt das Herz

    Auch wenn es weh tat, auch wenn alles in mir schrie – ich hatte es geschafft. Wir hatten es geschafft. Silas, Jannik, ich. Und das Camp stand noch. Als ich abeds müde den roten Sarka, den ich für ZUVERSICHT 2.0 gehalten hatte in sein Versteck fuhr, stellte ich fest, dass ich die ganze Zeit mit HOFFNUNG 2.0 gefahren war. Pinky hatte die Wägen wohl vertrauscht... hätte ich das geahnt, ich wäre noch viel vorsichtiger gefahren. Aber so war ich mit HOFFNUNG 2.0 den Schüssen ausgewichen und hatte die drei tatsächlich zum Ziel gebracht. Und HOFFNUNG 2.0 hatte ich am Camp gegen die Hütchenbande verteidigt. Ohne die Waffe zu erheben und mit der Hilfe von lieben Menschen am Camp. Und vielleicht war das die schönste Botschaft des Tages.

    🌅 Zum Schluss...

    Ich weiß nicht, wie oft ich es noch werde sagen müssen. Aber heute war es wichtig: ✊ Danke.


    Danke. An alle, die Frieden halten. Die Fahne steht. Noch.


    Er war heute mein Held. Mit einem Besen. Aber manchmal reicht das. Danke, Silas.


    Das war unser Tag.


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    Passt auf euch auf.

    Und wenn ihr könnt – bleibt am Leben.


    gez.

    Herz-Aus-Gold💛