💌 Herzensgrüße vom 10.09.2025 – Witwenmacher, Waldschüsse und das "Erbe der Samariter"
Hallo ihr Lieben,
manchmal frage ich mich, ob Chernarus uns nur an einem Faden tanzen lässt. Ob wir die ganze Zeit nur Spielbälle eines größeren Plans sind.
Kaum wird ein Auto geparkt, ein Camp verstärkt oder ein Feuer entfacht, bricht schon der nächste Sturm herein.
🚗 Olga, Sarka und der Witwenmacher
Jannnik begann den Tag, wie nur er es kann: indem er seine neue Olga zerlegte. Ein Geschenk vom Senior der Berezino Boys, Bitwalker – und bei Janniks Glück hielt das Fahrzeug kaum länger als seine Freude daran. Doch das Schicksal meinte es nicht nur schlecht. Ein neues Auto fand sich schnell, und die Berezino Boys boten sogar einen gelben Sarka Selina an. „Witwenmacher“ nannten sie ihn spöttisch und fügten gleich Nägel mit an, damit man sich den eigenen Sarg bauen konnte.
Sarka – Modell "0815-Witwenmacher"
- Beschreibung: Frisch aus der Hölle gerollt, gerade mal 10 km auf dem Tacho
Daten & Highlights:
- Zustand: Neu, sieht aber schon gebraucht aus
- Design: offiziell das hässlichste Auto, das je gebaut wurde
- Spitzname: „Testament-Taxi“ – für die letzte Fahrt mit Nervenkitzel.
- Fahrgefühl: Einkaufswagen mit klemmendem Rad trifft auf Karussell
- Farbe: „Gelb“ (oder was auch immer das sein soll)
Besonderheiten:
- Aerodynamik wie ein Kühlschrank
- Sitze so bequem wie ein Betonklotz
- Ab Werk eingebauter "Selinawellen-Detector".
Preis:
- Bei Annahme des Autos gibt’s ein Päckchen Nägel gratis dazu – damit Sie sich schon im Voraus den Sarg zusammenzimmern können.
Kurz gesagt: Das ideale Gefährt für Leute ohne Angst, ohne Geschmack und ohne Testament.
Bei Interesse einfach sagen, wo ich diesen Scheißhauf… äh, dieses Gefährt hinstellen soll
Ich kenne janinesta (Selinas) Geschichte mit einem gelben Sarka und einer Bodenwelle – und ich kenne die Last, die er in ihrem Herzen trägt... Deshalb bot ich ihr im Tausch für den gelben Sarka meine "Schneeflocke" an. Wenn jemand mit meiner treuen weißen Olga fahren durfte, dann sie. Sie wusste, was es bedeutete, wenn ein Auto Geschichte hatte. Und ich wusste, sie würde jede einzene Charakterdelle zu schätzen wissen.
Unterdessen meldete Black Lion, dass in Nizhnoye alles aufgefüllt wurde. Das Camp blühte – dank der Berezino Boys.
🔫 Tödliche Schüsse aus dem Nordwald
Wir waren gerade dabei, in Prigorodki die Autoübergabe an Selina abzuwickeln, als plötzlich Schüsse krachten. HellhoundSamuel wurde aus dem Nordwald heraus getroffen. Erst sackte er bewusstlos zusammen, dann folgte der tödliche Schuss. Ich riss meine Waffe hoch, suchte das Ziel – doch nur für den Bruchteil einer Sekunde huschte eine Gestalt zwischen den Bäumen davon. WhiskeyMixer und Black Lion nahmen sofort die Fährte auf.
Doch ehe wir uns sammeln konnten, krachte es erneut. Diesmal traf es janinesta (Selina), die Dame in Blau. Ich biss die Zähne zusammen, als sie in einiger Entfernung bei meiner "Schneeflocke" zu Boden ging, das Blut an ihrem Körper, die Welt in diesem Moment stillstehend. Nein… nicht Selina. Erst Samuel... jetzt sie! Nicht sie auch noch! Ich versuchte, in Bewegung zu bleiben, kein leichtes Ziel zu bieten, während mein Herz schwer wie Stein wurde.
Im Rohbau hatte sich jemand verschanzt, mit pinkfarbener Armbinde. Die Kirche? Oder nur eine perfide False-Flag-Aktion? Ich wusste es nicht, und doch wollte ich es nicht glauben. Nicht, dass der Erzbischof ( Nickel) jemanden entsendet hätte, um hier Unheil anzurichten – nicht, nachdem er selbst bei der Suche nach Sueda hilfreich gewesen war. Vielleicht der militante Arm der Kirche, der eigene Gesetze schrieb? Vielleicht waren sie tatsächlich wegen Sueda hier? Und doch… der Fremde sah anders aus, bewegte sich anders. Er wirkte nicht wie einer der Brüder und Schwestern, die ich in Krona kennengelernt hatte. Aber ich hatte keine Zeit, darüber nachzudenken.
Ich warf alle Vorsicht über Bord und stürmte zu Selinas reglosem Körper. Hinter dem Auto fand ich Deckung, beugte mich über sie. Dann die Erleichterung: sie atmete! Ich reanimierte, gab Deckung – was Sueda nur spöttisch „body covern“ nannte. Ich lenkte den Schützen ab - oder versuchte es zumindest. Gab selbst ein paar Schüsse in die Richtung, in der ich den Schützen vermutete.
Unter Kugelhagel zog Selina sich schließlich ins Auto, startete, und entkam.
Die Schüsse kehrten zu mir zurück, als ich Samuels Leiche sichern wollte. Ich wich aus, Whiskey sichtete den Feind im Wald. Direkt in Black Lions Arme lief er – ein einziger Schuss beendete sein Spiel.
Doch Ruhe wollte nicht einkehren. Whiskey und NiggoB verfolgten eine weitere Spur bis nach Dubovo. In einer Lagerhalle gerieten sie erneut unter Beschuss. „Cover mich! Ich zieh meine Hose aus!“, rief Whiskey – und trotz der Gefahr mussten wir lachen. Die Absurdität dieser Welt packt einen manchmal mitten im Kugelhagel. Da saß Whiskes und trocknete seine klatschnasse Hose. Mitten im Feuergefecht.
Schließlich schwang er sich in einer waghalsigen Aktion die Leiter hinunter, wie ein Ein-Mann-Actionheld. Niggo folgte fluchend: „Ich mach’s dir nach – aber wenn ich sterbe, bist du schuld!“
Wie ein altes Ehepaar, das sich zankt und doch blind vertraut. Schüsse hallten, dann Stille. Vermutlich hatte der Schütze sich am Ende zurückgezogen.
🚙 Die weinrote Olga
Etwas später fielen erneut Schüsse in Prigorodki, während Niggo, Jannik, Selina und Crippsy versuchten sich in Sicherheit zu bringen. Die rote Olga zog nach Westen, doch NiggoB entdeckte unterwegs in den Osten einen roten Sarka am Straßenrand. Da wurde das Ausmaß klar: Das war der Sarka der Briten gewesen.
Sie waren überfallen worden, von einer dunkelroten Olga aus. Kein Wort, kein Gruß, sofort Schüsse. Crippsy, sein Sohn und deren Freund starben im Kugelhagel.
Alle Reifen waren zerstört, aber die Gruppe aus Jannik, Niggo, Selina und einer weiteren helfneden Hand konnte gemeinsam sichern, was zu retten war.
Crippsy brachte das Auto schließlich fort.
Später erreichte uns die Meldung, dass die Angreifer in Pushtoshka auf die Banana Ops trafen. Warnung, Vorbereitung, Gegenwehr. Drei der Täter fielen, einer floh. Vom Fahrzeug fehlte jede Spur.
Immerhin – in Prigorodki kehrte für eine Nacht Ruhe ein.
Hätten die Fremden in der roten Olga die Briten in Ruhe gelassen, so wäre nie aufgefallen, dass sie sich in Richtung Westen bewegten. Dann hätten die Banana Ops nichts vom Angriff gewusst. So kam aber die Warnung rechtzeitig und man war vorbereitet.
Das Schicksal schreibt manchmal die seltsamsten Drehbücher.
Später wurde der Schütze von Dubovo nochmals gesehen, wie er auf das Industriegebiet schaute und zielte. Ich schoss nicht, hätte vermutlich ohnehin nicht getroffen. Aber ich konnte zumindest ein Foto liefern.
Wer war dieser mysteriöse Fremde? Ich hatte nciht das Gefühl, dass er mit dem Typen im Rohbau und der pinken Armbinde in Zusammenhang stand. Falls doch wäre es die schlechteste Absprache gewesen, die jemals bei einem Angriff erfolgt war. Nein, ich glaube dass dieser Fremde allein agierte. Aber wer war er und warum hatte er auf NiggoB und WhiskeyMixer geschossen?
War er der gleiche, der auch auf HellhoundSamuel und janinesta (Selina) geschossen hatte? Vieles sprach dafür und es beunruhigte mich.
🌅 Zum Schluss
Von allen Seiten donnert es auf uns ein: Angreifer mit pinken Armbinden, andere aus dem Norden, wieder andere in ihrer weinroten Olga.
Und immer wieder frage ich mich: Wer zieht die Fäden? Sind es abgestimmte Angriffe, ein Netz aus Intrigen? Oder ist es nur die grausame Willkür dieser Welt, die uns Tag für Tag heimsucht?
Vieles daran stinkt zum Himmel – und doch bleibt keine klare Antwort zurück.
Für mich ist es längst keine Überraschung mehr: Es ist Chernarus in seiner reinsten, hässlichsten Form; eine Bühne aus Misstrauen, Gewalt und verbrannter Erde.
Und dennoch… ich spüre, wie all mein Bemühen, deeskalierend zu wirken, ins Leere läuft. Als hätte ich anstelle eines offenen Herzens nur noch Hass im Gepäck. Dabei wollte ich immer das Feuer löschen – auch dann, wenn ich mir dabei die Finger verbrannte.
Egal, wie ich es wende – wir stehen im Fadenkreuz. Immer.
Als Samariter, als Herz, als jemand, der versucht, nicht Partei zu ergreifen. Aber Neutralität ist ein Magnet. Sie zieht alle an, die eine Projektionsfläche suchen.
Heute habe ich es deutlicher gespürt als sonst: das ständige Gefühl, eine Zielscheibe zu sein. Vielleicht ist das das eigentliche Erbe der Samariter – nicht nur zu retten, sondern auch das Untragbare zu ertragen.
Darum bitte ich euch: Seid vorsichtig. Besonders an den Camps, auf den Straßen, überall dort, wo die Dunkelheit schneller ist als das Licht.
Passt auf euch auf und bleibt am Leben.
gez.
Herz-Aus-Gold 💛