Nette Idee! Weiter geht‘s nun Entweder mit „exzellent“, „dramatisch“ oder „durchlebt“.
Ihr habt ja fast gleichzeitig gepostet 😅🤣
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Neues Benutzerkonto erstellenNette Idee! Weiter geht‘s nun Entweder mit „exzellent“, „dramatisch“ oder „durchlebt“.
Ihr habt ja fast gleichzeitig gepostet 😅🤣
Hmm schöner Versuch, aber nicht ganz.
Deine Schlagzeile muss mit den Anfangs-Buchstaben vom letzten Wort der vorherigem Schlagzeile gebildet werden.
Alles anzeigenEin Beispiel:
w u n d e r l i c h
Wartend unter nicht deutschen Eichen roch Lisa immer chemnitzer Hundekuchen
"Hundekuchen" wäre also das nächste Wort, aus dem man einen Satz, bzw eine Schlagzeile machen sollte. Gerne auch mit Bezug zu DayZ, wenn man möchte.
Hinterhalt um Novo: Dramatische Eskalation! Konkurrenzkampf unter Clownmaskenträgern hilft eigentlich Niemandem.
Weiter geht es also mit dem Wort "Niemandem". Mal sehen, was euch dazu einfällt
In dem Fall wäre das „rückwirkend“
Razor überlebt chemische Keule: Wählerischer Imbissbudenbesitzer reicht kichernd eine neue Dose.
Deine Schlagzeile muss mit den Anfangs-Buchstaben vom letzten Wort der vorherigem Schlagzeile gebildet werden.
In dem Fall wäre das. „Sniperfeuer“
Schwimmen noch im Papierkram: Einige Rekruten Fünfnulleinser erhalten Urlaub erst rückwirkend.
Ich habe es ja schon oft gesagt: Es sind die ruhigen Tage, die mich am meisten erschrecken.
Die, an denen das Chaos sich nur ganz leise ankündigt – und dann, wie aus dem Nichts, mit voller Wucht zuschlägt.
Heute war mal wieder so ein Tag.
Meine Reise führte mich zuerst nach Chernogorsk. Noch immer war das Krankenhaus dort ein Ort, der Schutz verspricht – zumindest, wenn man ihn selbst errichtet.
Ich baute also neben den ersten weitere Unterstände, sorgsam aufgereiht, wie stille Wächter in einer kaputten Welt. Am Ende waren es fünf.
Währenddessen machten Zeberion und Losel offenbar kurzen Prozess mit zwei Angreifern. Näheres weiß ich nicht – aber sie lebten am Ende noch. Und das zählt.
Die Berezino-Boys berichteten von einer scharfen Bärenfalle im Sommerlager bei Khelm. Eine Warnung, die ich ernst nahm. Cala-j und Jannik jagten Schweine bei Prigorodki und grillten, so wie es sich für ein richtiges Küstenleben gehört.
Doch Jannik... der hatte es mal wieder eilig. Weiter nach Elektrozavodsk, wo er prompt einen Unfall hatte. Ich also wieder los. Ich überließ ihm Kühler und Zündkerze – eine kleine Reparatur, ein großer Gefallen.
Wo wir von Gefallen sprechen... ich tauschte mit Cala-j Plattenwesten. Er mochte meine Farbe wohl lieber und ich bevorzugte Beige oder Schwarz. Also eine Win-Win-Situation.
Ich begegnete einem jungen Bambi, "Ey Jay Why". Zwei Hühnchen hatte er dabei, aber kein Messer – wir halfen natürlich aus. Über der Restwärme des Lagerfeuers brutzelte sein Federklein, während ich ihm ein paar improvisierte Handwickel überreichte. Er war dankbar. Und das zählt.
Davos und Kallele kamen in der rotglänzenden Olga, liebevoll „Love-Mobil“ genannt. Sie nahmen Essen mit, wir tauschten ein paar Worte. Dann zogen sie weiter.
In Berezino dann eine etwas weniger charmante Szene: Ein Bambi namens Zwieback versuchte, während der Fahrt in meinen roten Gunter einzusteigen. So nicht! Erstmal reden, dann reisen.
Am Ende brachte ich ihn trotzdem zum Auffanglager.
In Tulga traf ich auf einen Ritter. Rüstung, Helm, Schwert. Ich fuhr mit meinem roten Auto vor, grüßte freundlich. Sagte, dass ich nichts Böses wollte und freundlich sei. Fragte nach, ob er etwas brauche. So wie ich es immer mache, wenn ich einen Fremden sehe.
Als er auf mich zu kam, bat ihn ihn darum nicht anzugreifen. Versuchte möglichst entwaffnend zu sein.
Er schlug zu, bevor ich überhaupt reagieren konnte.
Das Schwert schnitt durch meine Kleidung, ich stöhnte und setzte das Auto schnell zurück.
Ich schimpfte, wie ein alter Marktvogel. Und dann – ach herrje – stellte sich heraus: Es war Avendor .
Angestachelt von den Kommentaren seiner Funkkollegen hatte er rot gesehen (naja im negativen Sinne) und blind zugeschlagen. Keine echte Entschuldigung kam. Nur ein halbherziges: „Sorry, dass die mich angestiftet haben.“, als ich ihn drängte. Es ist immer dasselbe: Pilze, Verwechslungen, Gruppenzwang... aber wo bleibt die Verantwortung? Wo die Haltung? Auf der Strecke natürlich. Bei den anderen. Da ist sie gut aufgehoben.
Versteht mich nicht falsch: Verwechslungen passieren. Unfälle passieren. Aber ich wünsche mir danach bitte Haltung und Verantwortungsübernahme. Und wer mich kennt, weiß, dass ich selten auf Rache aus bin. Aber Respekt – ja, den wünsche ich mir. Die Arbeit der Samariter ist tagtäglich gefährlich genug. Da ist es meiner Ansicht nach nicht zu viel verlangt, wenn man sich zumindest bei Freunden sicher fühlen können sollte.
Immerhin: Zwei aus seiner Gruppe zeigten Anstand. Ich nahm Avendor am Ende trotzdem mit – zurück nach Prigorodki. Aber "richtig" fühlte es sich darum nicht an.
Zu viel war mir in der letzten Zeit passiert.
Ich hatte aber nicht viel Zeit, mir darüber Gedanken zu machen.
Auf dem Weg explodierte plötzlich die Tankstelle in Elektrozavodsk, gerade als wir vorbeifuhren. Der Schreck fuhr mir durch die Glieder, aber ich behielt die Kontrolle über das Auto. Definitiv eine Falle. Wir flohen.
Zurück am Camp war Silas da. Wie so oft inzwischen. Eine Konstante im Wirbel des Wahnsinns. Die Ruhe im Auge des Sturms. Wir grillten zusammen – Fisch und Kartoffeln. Ruhig. Wortkarg.
Eigentlich hatte ich gedacht, der Abend würde ruhig enden. Ein letztes Grillen am Lagerfeuer, ein letzter Blick auf das Meer – und dann Schlaf. Doch wie so oft in Chernarus sollte es anders kommen.
Zunächst begegnete ich Saphira am Ortseingang von Prigorodki, leicht orientierungslos, aber freundlich. Ich nahm sie mit zum Camp, zeigte ihr alles und versuchte, ihr ein wenig Sicherheit zu geben. Sie war dankbar und neugierig – eine jener Begegnungen, die Hoffnung machen. Nicht viel später stieß auch ihr Freund hinzu: Stev – wie er mit Nachdruck betonte: ohne E am Ende. Und ich fügte in Referenz an Steph und streunender_stef (Stef) hinzu: Und ohne F, ohne PH.
Pinky hatte ihn hergebracht, ein kleiner Freundschaftsdienst am Rande. Gemeinsam setzten wir uns ans Feuer, pflanzten Kartoffeln und führten ein paar leise Gespräche. Für einen Moment war es fast so etwas wie Normalität. Fast.
Pinky verließ uns.
Und dann, wie aus dem Nichts, setzte sich ein Bambi zu uns. Keine Vorstellung. Kein Lächeln.
Aber mit auffällig großer Selbstverständlichkeit. Ich sprach ihn an, auf Deutsch, dann auf Englisch. Nur zögerlich reagierte er. Saphira flüsterte mir zu, dass er sich beim Betreten des Camps bereits an den Zelten zu schaffen gemacht habe. Es passte nicht zu seiner späteren Behauptung, das Camp nicht zu kennen.
Wenig später tauchte ein Zweiter auf – mit großem roten Bergsteigerrucksack. Auch er sprach kaum, durchwühlte aber die Zelte mit einer Routine, die mich aufhorchen ließ. Ich fühlte mich plötzlich wieder angreifbar und blieb bewusst auf Abstand. Als die beiden sich schließlich als Mike und Babayagha vorstellten und nach einer Zündkerze oder einem Taxi fragten – ausgerechnet –, wurde ich hellhörig. Natürlich hatte ich weder Kerze noch Batterie greifbar und ein Taxi war auch nicht verfügbar, da ich am Camp noch jemanden erwartete. Vorsicht ist nicht Misstrauen. Es ist Selbsterhalt.
Der eine begann ein Beet anzulegen. Der andere starrte noch immer lange auf mein Auto. Zum Glück war es abgesichert.
Als sie am frühen Morgen schließlich gingen, atmeten wir alle auf. Doch dann fand ich es – im Zelt. Ein Herz aus Kürbiskernen. Eine Botschaft. Eine Handschrift. Ein Gruß. Oder eine Warnung. Die Hütchen waren hier gewesen. Erst jetzt fiel mir auf, dass der mit dem roten Bergsteigerrucksack einen Cowboyhut aus dem Zelt genommen und sich aufgesetzt hate. Mike... wie in "Mike Litoris".... typisch. Ja, das waren die Hütchen gewesen. Unser erster sprachlicher Kontakt. Ode rbesser gesagt: Das erste Flüstern.
🎭 Theaterstück und Bekennerschreiben (3)
Und wieder einmal war Cone Thema geworden. Eine Figur zwischen listigem Wirt und eigenwilligem Einzelgänger. Diesmal meldete er sich mit einem weiteren Bekenntnisschreiben zu Wort – seinem dritten. Und wieder drehte sich vieles um ihn, sein Revier, seine Regeln, seine Sicht der Dinge.
Er sprach von einer Aktion, die ich zwar kannte – aber nicht in dieser Detailtiefe.
Am 3. Dezember 2024, so schilderte er, hatte er die komplette Basis von NiggoB bei Krona Industries eigenhändig abgebaut. Nicht aus reiner Zerstörungswut – nein, Cone wäre nicht Cone, wenn er nicht ein wenig Stil walten ließe. Er habe den gesamten Inhalt in rund zwanzig Holzkisten verstaut und ordentlich neben dem Gelände verbuddelt. Nicht nur das – später überließ er den Jungs sogar Baumaterial, 4er-Zahlenschlösser, Nägel. Eine Art Wiedergutmachung. Oder sagen wir: ein Schlussstrich mit Schleife.
Er sagte, Krona sei sein Revier gewesen, auch wenn er selbst nie dort gebaut hatte. Und: Er wolle keine Nachbarn.
NiggoB, so erzählte er, habe es mit Fassung getragen. BloodBlaze hingegen... eher nicht. Der hätte ihn am liebsten gelyncht.
Ich kann mich erinnern – die Geschichte hatte längst die Runde gemacht und ich habe sie auch erst kürzlich hier angeschnitten.
Und sie wurde, wie das mit Geschichten eben ist, in jedem Lager ein wenig anders erzählt.
Aber jetzt kamen die Worte aus Cones eigener Feder. Und sie zeigten vor allem eines: Auch wer keine Basis baut, kann sehr klar markieren, wo seine Grenzen verlaufen. Nur: Muss das immer so geschehen?
Ich hatte ihm vor wenigen Tagen vorgeschlagen, sein altes Wirtshaus wiederzueröffnen – vielleicht sogar irgendwo in der Nähe von NiggoB . Als Zeichen. Als neuer Anfang.
Er lehnte ab. Sagte, er fühle sich nicht wohl beim Teilen "seines" Dunstkreises. Erst später verstand ich, was er damit meinte.
Er sei ohnehin lieber in anderen Gefilden unterwegs. Er kehre nur aus Nostalgie immer wieder an alte Orte zurück.
Das konnte ich verstehen. Aber es ließ mich auch nachdenklich zurück. Cone ist niemand, der um Erlaubnis fragt. Und vielleicht macht ihn genau das so unberechenbar. Vielleicht aber auch so frei.
NiggoB jedenfalls hatte die Sache inzwischen abgehakt. Er war bereit, sich auf einen Neuanfang einzulassen – unter einer Bedingung: Keine Sprengfallen vor seiner Haustüre mehr.
Eines war mir jedoch klar: Auch wenn Cone gerne über andere redet – die eigentliche Geschichte, die erzählt werden muss, ist seine eigene. Und irgendwann, so hoffe ich, wird er sie vollständig mit uns teilen.
Vielleicht. Vielleicht auch nicht.
Greeny meldete Kontakt mit angeblichen Blue-Armband-Leuten. Wahrscheinlich Trittbrettfahrer. Und Zwieback? Der Schlingel setzte sich einfach in das Fahrzeug der Banana Ops. Ganz selbstverständlich. Typisch. Aber harmlos.
Ich machte mich später auf zum Medical Airfield, organisierte Vorräte für Prigorodki und entdeckte dabei einen Humvee. Ich meldete ihn sofort und kurz darauf grinste der Schatten wie ein Kind zu Weihnachten, als er damit durch die Küste bretterte. Er hatte sich das Fahrzeug mit Hilfe der Banana Ops gesichert. Manchmal, ja manchmal, sind es die kleinen Siege, die uns ein Lächeln zurückgeben.
Wir belieferten noch Nizhnoye, sahen nach dem Rechten und kehrten dann zurück. Irgendwann war ich wieder am Camp, und zwischen Beet und Lagerfeuer dachte ich an den Briefwechsel mit Cone zurück. Er hatte mir sein drittes Bekenntnis geschickt. Natürlich. Wieder mit Rückbauten und Rückblenden.
Ich ließ ihn schreiben. Doch was mich bewegte, war die andere Frage: Wann beginnen wir endlich nach vorne zu leben – und nicht immer rückwärts zu schimpfen?
Vielleicht sollte ich auch damit anfangen. Aber nach dem heutigen Ereignis war dies schwerer denn je.
Die Nacht war warm, die Gespräche ruhig. Doch meine Gedanken kreisten noch um die Kürbiskerne, die das Herz formten. Ein Zeichen. Eine Warnung. Definitiv beides.
Ich werde wachsam bleiben.
Bleibt auch ihr wachsam und vor allen Dingen:
Bleibt am Leben.
gez.
Herz-Aus-Gold 💛
Liebe Berezino-Boys und Mitlesende!
Ich sitze gerade am Feuer – das Holz knistert, und lese eure Zeilen. Und was soll ich sagen? Mir wird ganz warm ums Herz. Und das liegt nicht nur am Feuer.
Danke für das Teilen dieser wertvollen Informationen.
Ihr schreibt von Heldenmut, von Verteidigung, von stillen Wächtern. Und ich muss ehrlich sagen: Es fällt mir schwer, mich darin wiederzuerkennen. Denn ich bin keine Kriegerin.
Ich bin jemand, der lieber näht als schießt. Jemand, der eher Teddybären füllt als Magazine. Ich greife nicht gern zur Waffe – nicht, weil ich es nicht könnte, sondern weil ich tief in meinem Inneren glaube, dass es schon genug Blut gegeben hat auf diesem Boden. Genug Schmerz, genug Verlust, genug Gründe, vorsichtig zu sein mit dem, was wir „Gerechtigkeit“ nennen.
Und trotzdem...
An jenem Tag in Berezino, als niemand sonst vor Ort war, die Hoffnung am seidenen Faden hing, und das Krachen einer Brechstange auf Holz durch den Ort halt – da war keine Zeit für lange Reden.
Da war nur euer Heim, das bedroht war. Und Menschen, die nicht da waren, um sich zu wehren. Also blieb ich.
Ich hab mich hinter einem Baum positioniert. Ich hielt den Atem an. Und ja – ich zielte. Nicht gern. Nicht leichtfertig. Aber bewusst. Weil man manchmal einen Ort nur bewahren kann, wenn man bereit ist, sich mit allem, was man hat, dazwischenzustellen. Selbst wenn einem dabei das Herz zerspringt.
Vielleicht war ich nicht mutig im klassischen Sinne. Ich habe gezittert. Ich habe gezögert. Aber ich bin geblieben. Und wenn das zählt – dann habt ihr recht: Vielleicht war das ein kleiner Moment von „Goldwert“.
Und wenn nicht für die Welt, dann doch vielleicht fürden Sarka, der euch so noch eine Weile erhalten blieb.
Tja aber wie es aussieht war ich nicht die Einzige, die ein wachsames Auge über Berezino geworfen hatte.
Falls jemand Schwierigkeiten damit hat, die alte Schrift zu lesen (oder gerade keine Brille, so wie ich...) hier nochmals die Nachricht von Cone im Wortlaut.
Ich wollte nach Berezino, wie ich es bereits Bitwalker in den öffentlich zugänglichen Kommunikationskanälen angekündigt hatte... ein Pils gegen ein Pilz, hätte es werden sollen. Doch es kam anders, wie so oft halt, in diesem verfluchten Land.
Mit dem Boot endlich aus Cherno in Bere angekommen, suchte ich erstmal nach der alten Kneipe, diese konnte ich leider nur in einem jämmerlich, ungenutzten Zustand vorfinden - wenig einladend! Also beschloss ich erstmal zum Bambi-Camp weiterzuziehen. Dort war ich als erstes im Gewächshaus und begann, nach dem Ernten der Kürbisse, mit der Neuaussaat derselben... und plötzlich - Klopfgeräusche von nebenan!
Wer baut denn da so spät noch am Camp? Das ist doch mehr seltsam. Ich beschloss das aussäen zu Unterbrechen und vorsichtig nach dem Rechten zu sehen. Ich schlich also aus dem Gewächshaus und hörte mit einem Mal auf den Boden fallenden Holzbretter. Da war ich mir doch recht schnell sicher, hier wird nicht auf- sondern abgebaut... und zwar illegal! (WTF! - ALARM!)
Kein Camp-Eigner am Standort, der Äther ruhig - kein Funkspruch möglich, im Augenblick wäre ich also die einzig schützende Instanz für das Camp vor Ort. Ich darf nicht wegschauen und schon gar nicht wegrennen, zu viel Positives wurde mir in der Vergangenheit durch diese Auffanglager zu Teil. Allein mit dem Gärtnern als Gegenleitung ist es heute nicht getan. Und egal wer, oder wie viele es sind, die hier gerade marodieren, ich muss diesem Treiben Einhalt gebieten - und zwar instantly! Ohne Schnellfeuerwaffe, aber mit einer hochpräzisen DMR und dem neuen Marksman-Scope ausgestattet, habe ich mich erstmal westlich des Camps auf die Anhöhe geschlichen, um einen besseren Überblick über das Areal und das Camp zu bekommen.
100m ... 200m ... 300m - perfekt!
Ab ins Gebüsch, in die Hocke, Impro-Schalli drauf, Nullung auf 300, und angelegt. Zuerst sah ich nur hier und da mal ein Körperteil eines Überlebenden zwischen den Holzzäunen aufblitzen. Es war jedoch immer dieselbe Bekleidung die ich sah. Auch diverse andere Umstände deuteten darauf hin, dass es sich hier um eine Aktion eines Einzeltäters handelte. Dann plötzlich trat eine Person nördlich zum Camp hinaus, genau in Richtung des Gewächshauses... und WTF - so ein mieser, kleiner Mistkerl - das ist nicht nur ein Vandale, nein, der hält doch tatsächlich noch eine Holzkiste in den Händen und trägt sie aus dem Camp - ein Dieb! Auf frischer Tat ertappt! Ich bin bei so etwas Eindeutigem nicht bekannt als ein Mann der viele Worte - auf 300m Entfernung schon gar nicht. Was blieb mir also anderes übrig, als den nächsten logischen Schritt einzuleiten.
Also cool bleiben, Luft anhalten, Ziel anvisieren, minimal vorhalten, und gefühlvoll abrücken. BAAAM! Volltreffer! Das Opfer sackte sofort zu Boden... schnell ein zweiter Schuss zur Sicherheit hinterher... noch ein kurzes Zucken durchs Scope erfasst und dann war auch schon Ruhe, im Kadaver dieses randalierenden Kleptomanen!
Wieder am Camp zurück wollte ich mir den Toten mal genauer anzusehen... boah, was ein widerlicher Kerl! Die Holzkiste lag neben ihm, gefüllt mit allerlei Diebesgut, welches seine gierigen Pfoten aus dem Camp zu packen bekamen. Am Körper trug er lediglich sog. Low-Gier(!) Stuff - da war außer einem güldenen Desert Eagle nicht viel zu holen. Ich konnte sein hässliches Antlitz nicht länger ertragen und habe seine sterblichen Überreste sogleich an Ort und Stelle, mit meinem Klappspaten, sicher unter die Erde befördert. Nicht das womöglich noch sein Geist zurückkehrt, um sich die kläglichen, ruinierten Überreste zu sichern. Die Holzkiste habe ich noch etwas vom beiliegenden Futter erleichtert (großes Magenknurren, sorry) und neben einem grünen Holzhaus in der Nähe verbuddelt. Noch ein schneller Blick ins Auffanglager - etwas aufgeräumt, was dieser Vandale auf den Boden geworfen hatte - und dann ging es für mich erstmal wieder zurück auf die westliche Anhöhe über den Camp.
Ich beobachtete noch eine ganze Weile das Areal um das Bambi-Camp, doch es kam lange niemand mehr. Ein spontaner Wiederaufbau, so ungeschützt und ganz alleine, war mir jedoch zu riskant, zudem hatte ich auch nicht die nötigen Mengen an Ressourcen (Nägel usw.) dabei. Nachdem der Adrenalinspiegel nach all der Aufregung wieder gesunken war, nahm ihm mir noch einen schmackhaften Pilz aus dem Rucksack und bin ich dann still und leise unter einem Baum auf dem Hügel eingeschlafen ...
Lieber Cone,
ich habe deine Worte gelesen – Danke, dass du so offen schilderst, was geschehen ist.
Es braucht Mut, in dieser Welt Verantwortung zu übernehmen, besonders in Momenten, in denen andere nur wegsehen oder weggehen würden.
Du bist geblieben und du hast gehandelt. Aber vor allen Dinge, hast du auch geschützt.
Dass du dich in dieser Situation nicht auf einen Funkspruch verlassen konntest und als einziger vor Ort warst, zeigt, wie dünn das Band manchmal ist, das bei uns Ordnung und Chaos trennt. Und du hast es gehalten mit deinen Mitteln, die dir zur Verfügung standen. Der Schatten wird bestimmt Luftsprünge machen, wenn er davon hört....
Auch wenn er dir vielleicht leichter gefallen ist als mir, so verstehe deinen Entschluss, nicht auf ein Gespräch zu setzen. Es war hart, aber sicherlich notwendig.
Du erinnerst dich an die Szene mit der roten Frau (vor der du mal so viel Angst angedeutet hast, wobei ich glaube das war mehr im Spaß... Zumindest hoffe ich das!) , die die Hütchen vor der Garage der Berezino-Boys erwischte… ?
Vielleicht habe ich zu gut verstanden, wie schnell Worte scheitern können, wenn Taten längst laufen. Ich fürchte wir haben beide gelernt: Reden ist der Weg der Hoffnung – aber manchmal bleibt eben nur Handeln. Grenzen aufzeigen. Und dafür warst du da.
Was die Hinweise betrifft: Vielleicht war es wirklich nur ein Einzeltäter, der keine Ahnung hatte. Wir kennen das zu gut. Vielleicht war es aber auch mehr. Vielleicht war es dieser jemand, den Bitwanted bereits beobachtet hat – vielleicht auch nicht. Wer auch immer es war, du hast ihn gestoppt. Und das zählt.
Was aber noch mehr zählt: Du hast dich danach nicht einfach zurückgezogen, sondern berichtet. Transparent. Menschlich. Und dafür danke ich dir. Wir alle profitieren davon, wenn nicht nur geschossen, sondern auch gesprochen wird – danach, darüber, miteinander.
Ich hoffe, du hast in der Nacht unter dem Baum gut geschlafen. Ich glaube, ich kenne ihn inzwischen zur Genüge. Bin dort auch schon des öfteren eingenickt, während ich das Camp im Auge behielt.
Und wenn du das nächste Mal zurückkehrst, vielleicht ist das Camp dann wieder ein Stück mehr das, wofür es gebaut wurde – ein Ort der Versorgung, der Hoffnung. Und vielleicht wächst dort auch wieder eine Pflanze, deren Wurzeln du geschützt hast.
Und dann, ja dann gibt es auch Zeit für's Letzte Fläschle.
Bleib wachsam, aber auch weich im Herzen. Und vor allen Dingen: bleib am Leben.
In Dankbarkeit
gez.
Herz-Aus-Gold 💛
Vielen Dank für das Gruppenfoto! Ich habe mir mal erlaubt euren Beitrag hier zu kopieren und euer Fraktionsthema daraus gemacht. Willkommen als Clan/Fraktion bei GDZ
manchmal liegt etwas in der Luft – ein leises Flimmern, das sagt: „Achtung, da stimmt was nicht! Das ist eine Falle!“ Auch heute witterten wir erst eine Falle… doch am Ende stellte sich heraus: Es waren keine Feinde, sondern neue Freunde, die unwissentlich falsche Signale gesendet hatten.
Der Tag begann mit einer kleinen Geste, die Großes versprach: Bitwanted überließ Neuzugang Jannik eine weinrote Olga – nicht in Top-Zustand, aber ein Anfang.
Die Freude war groß, auch wenn das sichere Fahren noch etwas Übung brauchte, wie es sich im Verlaufe des Tages zeigen würde.
Außerdem tauschte Bitwanted bei NiggoB sagenhafte 1000 Nägel gegen einen Ada – ein Tauschgeschäft, das selbst NiggoB erstaunte. „700 hätten gereicht..“, meinte er spendabel, aber die Berezino-Boys hatten mal wieder geliefert. Tja und der Senior Bitwalker? Der war sichtlich zufrieden mit seinem neuen Gefährt.
Die Jungs deponierten sogar ein mittelgroßes Zelt am Auffanglager in Elektrozavodsk – eine Spende für die Küste. Doch als ich es wenig später abholen wollte, war es schon verschwunden. Das ging schnell.
Wer auch immer es war: Ich hoffe, das Zelt findet einen guten Platz.
Black Lion begegnete beim Auffüllen seiner Zelte an der Küste in Elektrozavodsk Norvik – und hätte ihn fast nicht erkannt. Das letzte Mal, als er ihn gesehen hatte, war er noch ein "mittelmäßiges" Bambi. Und jetzt? Vollausestattet und bereit, es mit den Gefahren dieser rauen Welt aufzunehmen. Zum Glück blieb er friedlich und beide gingen nach einem kurzen Austausch wieder ihrer Wege.
Später meldeten sich Jammet und Black Lion aus Kamyshovo. Drei Bambis standen dort, einer sprach Deutsch und stellte sich als „Gordo“ vor. Die anderen blieben schweigsam. Einer von ihnen legte seine Waffe auf den Boden und verharrte, der andere aber versteckte sich oder floh. Ein Hinterhalt? Möglich.
Aber die Jungs vertrauten ihrem Bauchgefühl und ihren Erfahrungen. Also zogen sie nach einer Ansprache auf Distanz weiter. Vorsicht ist keine Schwäche – sondern oft der Grund, warum man abends noch gemeinsam am Feuer sitzen kann.
Am Camp in Prigorodki warteten schon ninja2.00926 (UltrA) und Silas. ninja2.00926 (UltrA) brachte Kleidung und nahm einen Sarka-Reifen mit – für die Banana Ops. Somit schuldete ich ihnen nur noch einen Kühler.
Später kamen John und sein Freund Darell (keine Ahnung, wie er geschrieben wird) vorbei. Zwei ruhige Seelen, die sich am Feuer mit mir unterhielten. Es stellte sich heraus: Sie waren die „Fremden“, denen Jammet und Black Lion in Kamyshovo begegnet waren. Doch keine Falle – sondern einfach nur Menschen auf der Suche. Wir grillten, lachten leise und verabschiedeten sie schließlich in die Nacht.
Ich versprach, auch weiterhin auf "ihr" Auto aufzupassen. Und meinte es auch so.
In berezino hatte Jannik hatte einen kleinen Unfall – nicht dramatisch, nicht mit dem Auto. Eher mit Zombies. Aber es war genug, dass ich ihn in Elektrozavodsk abholte. Ich brachte ihn nach Berezino, wir beerdigten seine Leiche und anschließend traf auf dem Rückweg in Nizhnoye IcedCoffe (Erik). Ein kurzes, aber herzliches Wiedersehen. In Solnichniy entdeckte ich beim Zugevent ein Partyzelt. Ich musste lächeln – es war, als hätte jemand gesagt: „Mach was draus.“ Und das tat ich.
Ich brachte es nach Nizhnoye und stellte es auf. Vielleicht wird es bald ein Ort zum Ankommen.
...waren es heute nicht die ganz großen Wendepunkte, die den Tag geprägt haben – sondern die stillen Verbindungen. Die Vorsicht, die manchmal schützt. Und das Vertrauen, das manchmal wächst, obwohl man’s nicht erwartet.
Vielleicht ist das die eigentliche Kunst in Chernarus: zu erkennen, wann man Abstand braucht – und wann es sich lohnt, am Feuer zusammenzurücken.
In diesem Sinne: Bleibt am Leben und passt auf euch auf!
gez.
Herz-Aus-Gold 💛
Hi!
Es wäre hilfreich, hier die Fehlermeldung zu posten.
der Morgen begann mit einer Nachricht aus Prigorodki, die mich aufatmen und gleichzeitig aufseufzen ließ. Wieder einmal war das Camp verwüstet worden. Dieses Mal lagen Gegenstände bis auf die Straße verteilt, wie mir janinesta (Selina) über Funk mitteilte – darunter auch ein Stromgenerator. Ich fragte mich, ob es jener war, der in Silas' kleinem Verschlag gelagert worden war. Sie sicherte ihn, räumte alles wieder dorthin, wo es hingehörte. Ordnung bewahren – in einer Welt, die zu oft ins Chaos kippt.
Von Svetlojarsk aus machte ich mich auf den Weg nach Berezino, um Autoteile zu holen. Es fehlte mir noch ein Brenner für den Motor sowie ein Kühler. Zum Glück sicherten mir die Berezino-Boys zu, mir auszuhelfen. Dort angekommen wurde Jannik offiziell in die Reihen der Berezino-Boys aufgenommen. Ich freute mich – ehrlich und aufrichtig. Er war einer von ihnen geworden.
Ich nahm mir den Kühler, redete kurz mit Bitwalker und Bitwanted.
In Svetlojarsk reparierte ich schließlich den beschädigten Gunter von John, der noch immer auf seinen Freund wartete.
John war schwach, stöhnte fürchterlich und litt offenbar an Wundbrand. Er wollte schon aufgeben, aber ich ließ das nicht zu. Es gibt Dinge, mit denen ich leben kann – aber jemanden aufgeben gehört nicht dazu.
Ich überzeugte ihn davon, dass es am Camp in Berezino Medikamente gab und wir schnell dorthin fahren sollten. Also ging es los im Eiltempo. Ein Wettlauf gegen die Zeit, denn John ging es immer schlechter.
Am Camp angekommen begannen wir sofort mit der Behandlung und bald fühlte er sich in der tat besser.
Als er kuriert war, hatte er einen ungewöhnlichen Wunsch: Ich sollte den Gunter ("TREUE 2.0") behalten.
"It's best if you keep it."
Verstecken.
Auf ihn aufpassen.
Er wollte auf seinen Freund warten.
Ich nickte nur. In meinen Augen lag Dankbarkeit, aber auch Verantwortung für das zurückerhaltene Fahrzeug.
In Prigorodki kehrte kurz so etwas wie Alltag ein. Greeny, Davos und Hoernchen kamen vorbei und brachten ein Zelt für das Camp in Nizhnoye mit.
NiggoB und janinesta (Selina) trafen ebenfalls ein. Während sie Holz sammelten, gab ich janinesta (Selina) als Tausch etwas Leder für ihre Unterstände. Ihre Freude war so überschwänglich, dass sie – kein Scherz – beinahe abhob wie ein Helikopter. Es war einer dieser absurden, fast komischen Momente, die einem in der Apokalypse seltsam kostbar vorkommen. Bodycam-Aufnahmen folgen demnächst.
Zusammen mit Ersetzbares Crewmitglied Nr. 371 ging es ans Angeln. NiggoB s Gunter „Herbert“ bekam währenddessen einen geschützten Platz im Autozelt – ein kleiner, wohlverdienter Rastplatz für einen großen Helfer auf vier Rädern.
Tja und ich fuhr mit dem roten Gunter wieder in Richtung Süden.
Als es hell wurde, fuhren janinesta (Selina), NiggoB und ich nach Elektrozavodsk und bauten ein Zelt vor dem Kochhaus auf. Auf dem Rückweg legte ich ein paar Kleinigkeiten in die Kiste des Miesen Peter beim Krankenhaus von Chernogorsk – ein Hut, ein paar Handschuhe, Snacks. Dinge, die vielleicht jemandem etwas bedeuten...
Später wurde @Niggos Basis angegriffen – @dakel fiel einer Sprengfalle zum Opfer. Ich begegnete Jammet in der Klinik, wir liefen zurück nach Prigorodki. Ich übergab Silas eine blaue Sanitäterjacke. Sie stand ihm gut, doch er legte sie schweigend wieder ab. Vielleicht passte sie nicht zu dem, was in ihm vorging. Ich respektierte das und schätzte den Versuch.
Jammet und ich fanden kein Fass – nur ein stilles, namenloses Bambi. Wie viele Schicksale bleiben in dieser Welt ungesagt?
Jammet verabschiedete sich zur Nacht. Ich aber blieb und fuhr zurück nach Berezino.
Dort entdeckte ich ein totes Bambi vor der Polizeistation. Ohne Schuhe, mit einer Bandage in der Hand.
Sehr mysterios.
Ich gedachte der armen Seele.
Am Camp schlichen zwei Gestalten durch die Dunkelheit. Ich sah sie, doch ich sagte nichts.
Ich blieb im Schatten. Ich beobachtete.
Dann – ein Zombie, tot, wie zufällig abgelegt.
Ein Geräusch.
Dann zwei Männer in Feuerwehrkluft.
Sie arbeiteten sich an der Garage der Berezino-Boys zu schaffen – mit einer Brechstange und einem Messer.
Ich erkannte ihre Waffen, ihre Entschlossenheit.
Ich spürte, wie meine Hände kalt wurden. Mein Herz raste.
Ich funkte – aber niemand war erreichbar.
Nicht Bitwalker, Nicht Bitwanted und selbst Jannik schlief wohl schon.
Tja und die Banana Ops waren weit weg – beschäftigt mit ihren Neuzugängen
Zeberion und Losel. Zwei Namen, die man sich merken sollte – nicht nur, weil sie recht schnell auffielen, sondern auch, weil sie offenbar in den Angriff auf Niggos Basis verwickelt gewesen waren. Zumindest klangen sie ziemlich stolz darauf. Ich war ehrlich gesagt nicht sicher, ob sie ihre neue Gruppe, die Banana Ops, damit beeindrucken oder eher kompromittieren wollten. Aber gut – Chernarus ist ein raues Pflaster, und vielleicht war das ihre Art, sich Respekt zu verschaffen.
Ich hoffte nur, sie lernten noch, wann man raiden und wann man reden sollte.
Nein, hier war keine Hilfe in greifbarer Nähe.
Ich war allein.
Und die Vergangenheit holte mich ein.
Eigentlich… hätte ich gerne einfach auf sie zugehen wollen. Mit erhobener Hand, einem lockeren Spruch auf den Lippen – „Na, klappts bei euch? Braucht ihr Hilfe?“, wie damals Greeny bei Atze, der versucht hatte in unser Hinterzummer vorzdringen.
Aber noch bevor ich überhaupt aus meinem Versteck treten konnte, sah ich es: Sie waren bewaffnet und somit definitiv nicht auf der Suche nach einem Gespräch. In ihren Bewegungen lag kein Zögern, kein Zweifel. Nur Zielstrebigkeit. Und plötzlich war klar: Das hier war kein Zufall, kein Missverständnis, sondern pure Absicht.
Mein Körper spannte sich an, meine Stimme war wie eingefroren, mein Mund trocken. Ich sah nicht diese Männer – ich sah Silhouetten im Nebel, Fragmente aus jener Nacht in Prigorodki.
Ich spürte wieder, wie es sich anfühlte, machtlos zu sein. Bewegungsunfähig und starr vor Schreck. Und diesmal – diesmal wollte ich nicht wieder das wehrlose Opfer sein.
Ich hatte überlebt und so würde es auch bleiben.
Ich holte tief Luft und griff nach der DMR, die (MISA) ROB mir überlassen hatte.
Sie lag in meinen Händen, kalt und schwer.
Ich hatte sie bislang nicht angerührt. "Ich bin nicht so...", sagte ich mir. Versuchte es mir einzureden. "Ich bin anders."
Ich zielte.
Und ich drückte ab.
Der erste fiel, der zweite rannte. Ich schoss erneut – verfehlte.
Ich lief nach vorne kämpfte gegen Zombies und durchsuchte die Garagen nach dem Schützen.
Dann arbeitete ich mich zur Garage der Berezino-Boys vor. Mich traf fast der Schlag: Sie hatten beinahe das Schloss geknackt.
Noch wenige Sekunden, und sie wären durch gewesen. Dann wäre ihr Auto weg gewesen, denn die Täter hatten Batterie und Zündkerze dabei. Si ehätten die Garage geplündert. All die Arbeit der Berezino-Boys vernichtet.
Plötzlich ein Schuss in der Ferne. Ich folgte dem Klang.
Der zweite lag im Wald unter einer Tanne. Regungslos. Er hatte sich selbst gerichtet.
Ich sicherte, was zu sichern war. Und ich begrub die beiden.
Denn ja, auch so bin ich.
Wer waren sie?
Ich konnte es nicht sagen.
Zu chaotisch. Zu still. Zu fremd.
War es MISA? Unwahrscheinlich.
Banana Ops? Würden nicht die Berezino-Boys raiden.
Aber in mir flüsterte etwas: Die Hütchen.
Es sind immer die Hütchen.
Ich wollte es nicht glauben. Ich konnte es nicht beweisen. Aber der Gedanke ließ mich nicht los.
Vielleicht wurde ich paranoid. Vielleicht suchte ich Muster, wo keine waren.
Aber was ich wusste: Ich hatte geschossen, weil ich keinen anderen Ausweg mehr gesehen hatte.
Weil Schweigen diesmal zu viel gekostet hätte.
Und weil ich es meinen Freunden schuldig gewesen war.
…lag ich lange wach.
Dachte an John. An dakel. An das Lager der Berezino-Boys.
An die Leichen, die ich begraben hatte.
Ich hatte keine Freude am Sieg. Kein Triumphgefühl. Nur dieses leise Zittern in den Fingern.
Aber ich wusste: Wenn es um Schutz geht – um Freundschaft, um Verantwortung – dann darf Schweigen keine Option sein.
Dann bedeutet Freundschaft auch, etwas zu opfern.
Ich war mir nur noch nicht sicher, wie viel ich von mir geopfert hatte...
In diesem Sinne: Passt auf euch auf, bleibt am Leben.
gez.
Herz-Aus-Gold 💛
manchmal scheint alles stabil: Die Camps stehen, die Vorräte sind aufgefüllt, wir haben viele helfende Hände und ein wenig Frieden liegt in der Luft.
Doch oft genügt ein Funke – ein Warnschuss, ein Missverständnis, ein Verrat – und man sieht, wie fragil das ist, was wir hier aufgebaut haben.
Es ist erstaunlich, wie schnell die Schatten der Vergangenheit (und damit meine ich jetzt nicht DEN Schatten...) wiederkehren – und mit ihnen die Gewalt, die uns so vertraut und doch jedes Mal aufs Neue fremd erscheint. In den frühen Morgenstunden erreichte mich eine Nachricht von den Berezino-Boys. Bitwanted berichtete mir, dass ihr zentrales Lager in den frühen Morgenstunden erneut angegriffen worden war. Ein blauer LKW und eine schwarze Olga sollen dabei eine Rolle gespielt haben. Ob es wieder MISA war, die Hütchenbande oder jemand ganz anderes – das ließ sich nicht mit Sicherheit sagen.
Ein Bambi soll sich am Zahlenschloss zu schaffen gemacht und sich dabei am Stacheldraht verletzt haben. Anschließend sei er zur Polizeistation gerannt und dort verblutet. Das Kuriose: trotz Bandagen im Gepäck. Eine seltsame Geschichte. Vielleicht zu seltsam, um keine Absicht zu sein. Der Junior ist sich jedenfalls sicher: Das war ein Späher.
Er wollte vor seiner Basis jedenfalls ein Zeichen setzen. Ein Warnschuss sollte klar machen: „Hier ist Schluss.“ Doch die Angreifer, die kurz nach dem Bambi an ihr Lager kamen, verstanden den Hinweis falsch – oder wollten falsch verstehen – und erschossen ihn. Bitwalker sprang nun auch ein und verteidgte ihren Wohnsitz. Danach zogen sie sich die Angreifer immerhin zurück.
Es tat mir leid, dass sie schon wieder Opfer eines Angriffs geworden waren, wo sie doch gerade erst begonnen hatten, offiziell unser Auffanglager in Berezino zu betreuen.
Aber der Weg, den wir gingen war nicht immer leicht. Im Gegenteil. Manchmal war es einfacher ohne groß nachzudenken zu schießen, als zunächst das Gespräch zu suchen. Dafür war die Letztere Option aus meiner sicht wesentlich lohnender.
Später traf ich auf Jannik am Auffanglager in Berezino und ich war froh, dass er hier Anschlussgefunden hatte. Ich scherzte mit ihm, dass er ja schon fast zum Inventar gehöre.
Leider sollte seine Reise am heutigen Tag ein tragisches Ende finden. Zumindest vorübergehend. Er wurde krank, starb an einem Wundbrand und landete an der Küste. Leider war ich nicht mehr in der Nähe und konnte ihm so auch nicht helfen.
Auf dem Weg in den Süden begegnete ich einem Überlebenden – voll ausgerüstet, weiße Armbinde, wachsamer Blick. Ich hielt an und bot ihm einen Platz im Wagen an. Einfach so. Ein kleiner Akt der Menschlichkeit auf staubiger Straße. Er nahm an, bedankte sich – und erst, als er neben mir saß, erkannte ich ihn: rob28.
Wir fuhren ein Stück gemeinsam, redeten kaum, doch irgendwie war da ein stilles Einverständnis. Zum Abschied überließ er mir eine DMR – als Dank. Und in mir regte sich ein seltsames Gefühl.
Diese Waffe... sie war mehr als nur ein Gewehr.
Seit jener Nacht, in der ich meine erste DMR aus den kalten, starren Händen eines meiner Entführer zog, verband mich mit diesem Modell eine Art Hassliebe.
Ja, sie konnte mir das Leben retten. Aber sie trug auch eine Geschichte in sich – von Angst, von Ohnmacht, von Überleben.
Waffen waren eben nie nur Metall. Sie waren Entscheidungen. Zeichen. Und manchmal auch Erinnerungen.
Vielleicht würde ich sie weitergeben.
An Sueda, die mir ihre Blaze überlassen hatte, oder an Bitwanted – Junior – der seine DMR bei dem hinterhältigen Überfall durch ein abtrünniges MISA-Mitglied verloren hatte.
Nicht, weil ich sie nicht gebrauchen konnte, sondern weil sie in anderen Händen mit Sicherheit besser aufgehoben wäre.
Ich war mir noch nicht sicher und für den Moment war es mir wichtiger, ein Versteck für "HOFFNUNG 2.0" zu finden.
Aber zuvor holte ich noch Cala-j bei Rify ab und brachte ihn nach Berezino.
Cable98 (Tom) meldete über Funk Vandalismus in Prigorodki: Die Inhalte der Zelte lagen verteilt, Gegenstände verstreut. Hilfsbereit brachte er alles wieder in Ordnung.
Als ich später in Prigorodki ankam, sah ich den Schaden. Jemand hatte unser Militärzelt, das wir als Spende bekommen hatten, einfach aufgestellt und Kisten verschleppt. Wer das getan hatte und warum, war unklar.
Cala-j meldete Schüsse aus Elektrozavodsk. Ein toter Sanitäter lag vor der Polizeistation in Chernogorsk. Und all gab uns mehr und mehr Rätsel auf. Wer war der Tote, wie war er gestorben und wer hatte die Schüsse abgegeben?
Dann kam die Nachricht, die mir den Boden unter den Füßen wegriss: Davos von den Banana Ops war als Bambi nach Prigorodki gekommen und erzählte mir von einem Angriff auf ihn und seine Begleiter durch Männer mit weißer Armbinde. In einem roten Sarka!
Ein mulmiges Gefühl breitete sich in mir aus. Ich kontaktierte meine Quelle in Berezino – und es bestätigte sich:
Sie - wahrscheinlich MISA - hatten mir „HOFFNUNG 2.0“ geraubt. Der Platz, den ich provisorisch als Versteckt gewählt hatte, war offenbar nicht sicher genug.
Das war also der Dank. Der Dank für meine Hilfe. Für meine Fahrten. Für mein Vertrauen.
Ich rief Cala-j und gemeinsam mit Davos fuhren wir in den Norden. Ich wollte sehen, ob ich "HOFFNUNG 2.0" nicht irgendwie wiederbekommen konnte. Vielleicht durch Verhandlungen? Doch dann überschlugen sich die Ereignisse.Auf halber Höhe ging ich zu Fuß mit Davos weiter. Cala-j brachte meinen roten Gunter "TREUE 2.0" freundlicherweise sicher zurück in den Süden.
In der Zwischenzeit gab Cala-j noch hilfreiche Tipps an Jannik weiter, der in Solnichniy von einem Unbekannten angeschossen worden war und sich verletzt hatte. Er überlebte und konnte fliehen.
Inzwischen war auch die Gruppe um NiggoB und janinesta (Selina) gegen die Angreifer im Norden im Einsatz. @NiggoB schaltete einen der Angreifer aus, janinesta (Selina) wurde verletzt, überlebte aber Gott sei Dank. Ich tastete mich vor, begrüb die Leichen und nach einiger Zeit endlich die rettende Nachricht: NiggoB hatte sie gefunden: "HOFFNUNG 2.0" stand im Feld. Zwei Reifen kaputt, Kühler beschädigt, aber sonst ging es ihr gut. Sie fuhr noch. Ich sicherte das Auto, reparierte es mit Ersatzteilen (Die Banana Ops überließen mir zwei Reifen und einen Kühler) – und fuhr in den Süden zurück. Einen Reifen konnte ich ihnen schon gleich zurückgeben, denn ich fand ihn unweit ihrer kleinen Festung.
Ich bedankte mich bei den Banana Ops, NiggoB und janinesta (Selina) für die Hilfe und war glücklich, meine gute alte "HOFFNUNG 2.0" wiederzuhaben.
Zurück in Prigorodki traf ich Jerry wieder. Silas und später auch UltrA waren ebenfalls da. Am Lagerfeuer erzählte ich von "HOFFNUNG 2.0". Von MISA. Von dem, was bleibt, wenn man alles verloren hat und es sich dann selbst zurückholt. Mit Hilfe von Freunden.
Dann kam John – ein Überlebender aus England. Ja, richtig gehört. Ich zeigte ihm das Camp. Er war überrascht, was hinter unseren Auffanglagern steckte. Als er seinen Wunsch äußerte, eines Tages seinen Freund mitzubringen, bot ich ihm mein Auto an. „TREUE 2.0“. Ich hatte genug zu tun mit all den anderen Fahrzeugen und hatte gesehen, wie schnell man eines verlieren konnte. Besser, John nutzte das Fahrzeug, als dass ich es irgendwo einschloss.
John bedankte sich – und fuhr los.
Auch Plysim von der Schweizergarde war kurz zu Besuch. Höflich und offen wie immer. Es tat gut, vertraute Gesichter zu sehen.
Viel zu früh zog er dann aber auch schon los.
Silas zeigte sich etwa später erstaunlich kreativ – arrangierte Kürbisse, Äpfel und andere Dinge im Zelt zu kleinen Kunstwerken. Es war, als würde er mit diesen Gesten eine Art inneren Frieden suchen. Und vielleicht auch den Betrachtern schenken. "Das Auge isst mir", sagte ich und musste lachen.
Dann brach ich auf nach Elektrozavodsk, wo ich das neue Militärzelt aufstellen wollte, bevor es gestohlen werden konnte. Das heute im Lager war ein regelrechter "Close Call". Zu meiner Überraschung folgte Silas mir. Einfach so. Kein Wort nötig. Wir schlugen uns durchs namenlose Dorf, kamen an einem Zug-Event vorbei und fanden dort noch zwei weitere Zelte. Ein echter Glücksgriff.
Das Auffanglager in Elektrozavodsk wurde von uns nun endlich ausgebaut. Ein weiterer Schritt, ein weiterer Schutzraum. Ich war Silas sehr dankbar für die Hilfe und die Begeleitung.
Er sagte zwar nicht viel, aber er wusste instinktiv genau, was er zu tun hatte, ohne dass ich viel erklären musste. Am Ende legte er sich in dem kleinen Hexenhaus schlafen und auch ich zog mich für die Nacht zurück.
Gerade als ich mich zur Ruhe legen wollte, kam ein Notruf von John. Sein Gunter hatte in Svetlojarsk einen Unfall erlitten – Kühler hinüber und ein Reifen. Zündkerze und Batterie hatte er an sich genommen.
Ich machte mich auf den Weg. Svetlojarsk war ein Höllenloch, aber ich fand das Fahrzeug und sicherte es notdürftig – und überließ die endgültige Reparatur einem anderen Tag. Von John fand ich keine Spur, aber ich vermutete er hatte sich irgendwo versteckt, um die Nacht abzuwarten.
Ich verkroch mich ebenfalls im Wald. Erschöpft. Still.
Manchmal fragt man sich, warum man sich das alles antut. Die Müdigkeit... die Rückschläge. Das ewige Aufbauen, nur damit jemand wieder alles einreißt.
Aber dann sitzt man am Feuer, sieht einem schweigsamen Begleiter beim Anordnen der Kürbisse zu oder hilft einem Fremden, sein Auto zu retten – und plötzlich weiß man es wieder.
Weil Hoffnung kein Zufall ist, sondern eine Entscheidung.
Und so bleibe ich.
Nicht, weil ich muss, sondern weil ich will.
Bleibt wachsam.
Bleibt mitfühlend.
Und bleibt – ihr wisst schon:
…am Leben.
gez.
Herz-Aus-Gold 💛
OOC:
//Hallo zusammen,
ich habe im Stillen mitgelesen, geschwiegen, beobachtet.
Vielleicht ist jetzt der Moment gekommen, ein paar Dinge zu schreiben –
nicht als Stimme der Ordnung.
Eher als Betroffene.
Jemand, der mitbaut, miterlebt, mitfiebert – und manchmal auch mitträgt,
was andere nicht auf den ersten Blick sehen.
Du hast eine Gabe mit Sprache – du kannst Geschichten erzählen, provozieren, irritieren.
Aber auch wenn es als Spiel verstanden werden will, klingt manches sehr persönlich.
Der Vorwurf, andere nähmen es zu ernst, wirkt auf mich widersprüchlich –
besonders dann, wenn Spiel und Wirklichkeit (IC/OOC) trotz Kennzeichnung kaum noch zu trennen sind.
Was du tust, hat Wirkung.
Und wo du sprichst, gestaltest du Raum.
Ich werde den Rest dieser Gedanken in einer privaten Nachricht mit dir teilen –
nicht, weil ich etwas verstecken will, sondern weil auch Worte einen passenden Ort brauchen.
Und weil ich glaube, dass manche Gespräche mehr Tiefe entfalten,
wenn man ihnen den nötigen Rahmen gibt.
Danke für deinen versöhnlichen Ton. Ihr seid herzensgute Leute. ♥️
Lasst uns den Unterschied zwischen Unterhaltung und Verantwortung nicht verlieren.
„Nimm’s nicht zu ernst“ klingt nett –
aber für viele von uns ist genau das der Kern dessen, was das Spiel hier besonders macht:
Es bedeutet uns etwas. Das Spiel – und vor allem die Menschen dahinter.
Ich spiele DayZ mit Tiefe, Reflexion, Bedeutung.
Nicht weil ich überempfindlich bin, sondern weil ich mit Herz spiele.
Und weil daraus Geschichten entstehen, die nicht nur unterhalten, sondern auch berühren.
Aber „zu ernst nehmen“ heißt auch, sich darin nicht zu verlieren.
Ich für meinen Teil reflektiere viel –
damit ich die Trennung zwischen meinen Figuren und meinem Ich nicht verliere.
Wer meine Beiträge liest oder mich in Runden erlebt, spürt das vielleicht.
Auch das ist DayZ.
Auch das ist GDZ.
Du hast es ruhig und sachlich erklärt – und genau das hilft.
Denn manchmal reicht ein klarer Satz, um zu verstehen:
Nicht jeder Ort ist eine passende Bühne.
An alle anderen:
Wir müssen nicht alle dieselbe Sprache sprechen oder das Spiel auf dieselbe Weise spielen.
Aber wir sollten wissen, wann es Zeit ist zuzuhören –
und wie man respektvoll mit den Menschen umgeht, deren Rollen wir begegnen.
Denn wir kennen einander nicht hinter den Figuren.
Danke, wenn ihr das versteht.
Danke, wenn ihr es versucht.
Und danke fürs Ernstnehmen.
– Herz
Mit Freude und Dankbarkeit kann ich berichten, dass sich die Berezino Boys (und das eine Girl), namentlich Bitwalker und Bitwanted sowie ihr Neuzugang Jannik dazu bereiterklärt haben, das Auffanglager in Berezino kommissarisch zu betreuen. Der Schritt lag nahe, da sie bereits die vergangenen Wochen jede Morgen das Camp aufgefüllt und Bambis dort versorgt haben. Außerdem bauten sie bereits einen Zaun und eine Fahne.
Wir danken für eurer Engagement und die Bereitschaft!
Möge das Camp noch vielen Bambis Hilfe und Zuflucht bieten und möget ihr trotz alle Widrigkeiten standhaft bleiben.
PS:
Und hier noch die Vereidigung der Berezino-Boys im Videoformat:
Weitere Informationen in diesem Bericht:
RE: Herzensgrüße von Vanilla Chernarus (1.28)
Vielen Dank!
gez.
Herz-Aus-Gold 💛
es war einer dieser Tage, an denen selbst die schönsten Begegnungen einen schalen Beigeschmack tragen.Manchmal ist es nur ein kurzer Moment. Ein einzelner Satz – und alles kippt.
(MISA) ROB kontaktierte mich über Funk. Seine Stimme war ruhig, fast zu ruhig.Er sprach vom Gefecht mit den Banana Ops.Vier habe er erwischt, sagte er.Als wolle er ein Gleichgewicht herstellen. Eine Art Ausgleich – für das, was passiert war.Und ich konnte nicht anders, als mich im Stillen zu fragen:„Seit wann zählen wir eigentlich Tote wie Trophäen? Als könne man einen Verlust mit einem anderen aufwiegen....“
Ich verurteile niemanden. Ich kenne (MISA) ROB – seine Loyalität, seine Stärke. Und ich weiß, dass er handelt, wenn andere noch überlegen.
Aber ich frage mich: Wann wird aus Verteidigung ein Kreislauf? Wann wird aus Gerechtigkeit ein Krieg? Und wann vergessen wir, wofür wir eigentlich einstehen wollten?
Ich selbst war gerade auf dem Weg zu einem Gruppenfoto – ja, auch das gehört zu unserem Alltag – als es passierte. WhiskeyMixer holte mich ab mit seiner geliebten „Beauty“. Wir fuhren, redeten, lachten. Und dann – der Schuss. Direkt aufs Auto. Ein Warnschuss? Ein Versehen? Oder doch eine gezielte Botschaft? Egal, WhiskeyMixer gab Gas. Wir entkamen, zumindest für dieses Mal. Aber es führte mir wieder auf unmissverständliche Weise vor Augen, dass in Chernarus selbst der Weg zu einem harmlosen Gruppenfoto ein Überlebenskampf sein kann.
Oben auf dem Hügel trafen wir die anderen Bananen.
Das Foto wurde gemacht – eine Momentaufnahme von Freundschaft, Vertrauen und Verbundenheit und ja... natürlich auch einer gehörigen Portion Humor.
Nach getaner Arbeit bot WhiskeyMixer mir mehrfach an, mich wieder nach Hause zu fahren. Ich lehnte es dankend ab, mit dem Auto zurückzufahren. Ich wollte laufen. Die frische Luft, der Weg, die Gedanken – sie waren mir heute wichtiger als Geschwindigkeit.
Und vielleicht fand ich auf dem Weg ja das eine oder andere, das ich gebrauchen konnte.
Unterwegs auf ihrer Versorgungstour begegneten Black Lion und Pinky einem Neuankömmling namens Norvik.
Er war auf der Suche nach seinem Freund Jerry und so nahmen sie ihn mit nach Prigorodki ans Lager.
Ich entschied mich dazu, eine große Runde zu laufen und kam so nach einem wirklich langen Fußmarsch in Berezino an. Dort sah ich am Lager nach dem Rechten, aber alles schien unberührt und in Ordnung.
Ich war überrascht, als ich + CRK + Tobi in Berezino antraf – ein vertrautes Gesicht. Normalerweise lebte er auf der Insel (DeerIsle), aber für den Abend suchte er wohl nach etwas Zerstreuung und war hierher gekommen. Ich nahm "HOFFNUNG 2.0", die ich in Berezino in einem nahen Waldstück geparkt hatte und wir fuhren in Richtung Süden nach Prigorodki.
Dort warteten bereits Norvik, Pinky und Black Lion. Auch SIlas war wieder am Camp. Schweigend, aber präsent.
Und dann war da auch Kevin, den wir zur Unterscheidung mit den anderen Kevins "Harbour" nannten. Wie der Hafen. Ein ruhiger, aufmerksamer Mann, der Hilfe nicht ablehnte.
Er bekam etwas zu essen und ein paar warme Worte.
+ CRK + Tobi und Silas gingen angeln. Zwei Männer, zwei Welten – und doch vereint in ihrer Stille. Ich glaube fast, Silas schätzte seine ruhige Art.
Später holten Jammet und Black Lion Norviks Freund Jerry ab. Ich fand es schön, wie selbstverständlich Hilfe hier war. Kein großes Aufheben, kein Aufspielen. Nur paktisches Tun und Anpacken, wo es nötig war.
Wir brachten die Fische zum Camp zurück, aber dort wartete eine böse Überraschung auf uns. Harbour, den wir gerade noch versorgt hatten, lag tot vor dem Medic Zelt. Die Position seines Körpers gab uns Rätsel auf. War es ein Scharfschütze vom Berg gewesen? Warum lag er aber dann auf dem Rücken und direkt vor dem Zelt, eine Bandage in der Hand? Es sah fast wie Selbstmord aus, aber nur fast. Denn es fehlte eine Tatwaffe. Mit einem unguten Gefühl durchsuchten wir die Umgebung, als Harbour plätzlich wieder zum Camp kam. Er erklärte, dass er von Zombies angegriffen worden sein, sich zum Camp geschleppt habe aber dann verblutet war, bevor er sich habe verbinden können. Das erklärte die Bandage in seiner Hand.
Ein tragischer Unfall, aber zum Glück hatte er seinen Weg zu uns wiedergefunden. Wir bestatteten seine sterblichen Überreste und gaben für Black Lion und Jammet grünes Licht. Sie brachten nun auch Jerry und Norvik wieder wohlbehalten ans Camp.
Wir grillten gemeinsam Fisch und als es wieder hell wurde, brachen Jerry und Norvik gemeinsam auf.
Zurück am Camp blieben Pinky (der zwischenzeitlich auch angekommen war), Jammet, Black Lion, Silas, + CRK + Tobi, Harbour und ich.
Da ich mit dem roten Sarka "Hoffnung 2.0" am Camp war, hielt ich es für eine gute Idee, unser Gruppenfoto ebenfalls zu aktualisieren. So posierten wir gemeinsam für einen Schnappschuss.
Es freute mich, dass auch Silas mit auf das Bild wollte. Er war zwar kein Samariter, aber eine überaus helfende Hand am Lager geworden.
Und dann – wie aus dem Nichts – meldete er sich:
Der Schatten.
Er sprach von einem Feuergefecht bei Balota. Zwei von MISA, so sagte er, habe er getötet.
Aber ich hatte da meine Zweifel, denn das war nicht so typisch für MISA und ich glaubte eher, er hatte da eine andere Gruppe erwischt. Vor allem aufgrund ihrer grünen Armbänder mit zwei gekreuzten Schwertern darauf. Das war nicht die Handschrift von MISA.
Wir saßen später gemeinsam am Lagerfeuer und unterhielten uns. Heute war er mal nicht in Schwarz unterwegs.
Zum Abschluss beschlossen wir, nach Berezino zu fahren – um dort nochmals nach dem Rechten zu sehen.
Und wisst ihr was?
Wir hatten Spaß.
So absurd es klingt – aber Lachen war endlich wieder möglich.
Cone stieß später mit dem Boot dazu. Der alte Wirt von Krona.
Als er den Schatten sah, blitzte für einen Moment ein herzliches Wiedererkennen auf. Ihre Vergangenheit, ihre Geschichten.
Ich inspizierte das zentrale Lager der Berezino Boys.
Was ich sah, war erschütternd.
Es war geraided worden. Tore aufgebrochen, Vorräte gestohlen und überall Spuren der Zerstörung.
Zum Glück hatten die Räuber nicht alles mitgenommen und viele Dinge wie Fässer und Zelte zurückgelassen.
Denoch schmerzte es zu sehen, wie hier mit den Besitztümern anderer umgegangen war.
Aber ich ließ mich nicht beirren.
Ich verstaute das, was am Boden lag undreparierte die Tore.
Still. Mühsam. Mit bloßen Händen, aber das war es wert.
Denn aufgeben ist keine Option.
War es wieder MISA gewesen, die den Einbruch verübt hatte? Oder waren es am Ende andere gewesen? Die Hütchen vielleicht?
Ich wusste e snicht. Aber ich wusste, dass auch die Berezino-Boys (und das eine Girl) nicht aufgeben würden.
Und zum Schluss – wie aus dem Off – kam eine Warnung von MISA direkt an mich.
@Rob28 und LackrosCZE sagten, dass Mejt wieder da sei. Dass er sie und auch uns angreifen würde. Er hatte uns und unsere Camps ins Visier genommen und wollte jeden einzelnen töten.
Meine Antwort war knapp.
„Soll er kommen. Wir haben reichlich Fisch.“
Denn wer uns nur zum Vergnügen jagt, der hat nicht verstanden, wofür wir kämpfen.
Wir sind keine Trophäen.
Keine Namen auf einer Liste.
Wir sind Hoffnung.
Und auch wenn sie angegriffen wird – sie kommt immer wieder. Und manchmal bleibt sie auch.
In jedem Bissen am Feuer.
In jedem Lachen, das wir teilen.
In jeder Geste, die wir für andere tun.
In diesem Sinne: Bleibt vorsichtig. Bleibt standhaft und bleibt am Leben.
gez.
Herz-Aus-Gold 💛
Dank der unglaublichen Hilfe unserer helfenden Hände sind die Camps in Prigorodki, Elektrozavodsk und Berezino bereits wieder aufgebaut.
Letzteres wird nun kommissarisch von den Berezino-Boys ( Bitwalker, Bitwanted und Jannik) betreut.
Vielen Dank an dieser Stelle!
Solnichniy und NIzhnoye sowie das Krankenhaus in Chernogorsk hat bisher nur ein paar Zelte/Unterstände, aber wir bleiben für euch dran
Auf eine gute Neue Season!
Von links nach rechts:
Harbour/Kevin (Bambi), Black Lion, Herz-Aus-Gold, Pinky, Jammet, Silas (stiller Helfer am Camp), + CRK + Tobi (Kollegialer Besucher von DeerIsle)
Die Samariter von Chernarus sind auch wieder am Start
Von links nach rechts:
Harbour/Kevin (Bambi), Black Lion, Herz-Aus-Gold, Pinky, Jammet, Silas (stiller Helfer am Camp), + CRK + Tobi (Kollegialer Besucher von DeerIsle)
Auf eine gute Neue Season!
Die Samariter von Chernarus sind auch wieder am Start
Von links nach rechts:
Harbour/Kevin (Bambi), Black Lion, Herz-Aus-Gold, Pinky, Jammet, Silas (stiller Helfer am Camp), + CRK + Tobi (Kollegialer Besucher von DeerIsle)
Auf eine gute Neue Season!
Der Tag begann ruhig, aber zeigte einmal mehr in welch gefährlichen Zeiten wir leben.
Als hätte ich das nicht bereits gewusst....
Ich war früh am Camp in Prigorodki, sah nach dem Rechten, zählte die Unterstände, prüfte die Vorräte, wie ich es jeden Morgen tat. Alles schien in Ordnung und ich bezog meinen Beobachtungsposten im Rohbau. Bis ich einen Überlebenden sah, der sich am Camp bediente und eine Wolfsmaske aus einem der Unterstände zog. Dann schnappte er sie sich und rannte los.
Ich ließ ihn gewähren.
Denn die Dinge in unseren Unterständen waren für alle da. Wer brauchte, durfte nehmen. Das war das Versprechen – und ich hielt daran fest.
Später setzte ich mich ans Wasser, warf die Angel aus, grillte ein paar Fische fürs Camp. Ein stiller Moment. Ein Moment, der sich nach Zuhause anfühlte. Danach zog es mich nach Chernogorsk, wo ich in den Wäldern ein Wildschwein aufspürte und mit der Blaze erledigte. Ich war stolz – nicht auf den Schuss, sondern auf die Versorgung. Auf die Wärme, die ein gebratenes Stück Fleisch bringen konnte.
Ich sah ein Bambi in roter hose übers Feld rennen, aber ließ es ziehen. Offenbar wollte es bei uns keine Rast machen und ich hatte keinen Grund, den Fremden dazu zu zwingen.
Aber gut zu wissen, dass ich ihn zuerst gesehen hatte.
Es blieb ruhig, doch dann kam die Nachricht aus Berezino – und alles kippte.
Erst gestern hatten wir dort die große Vereidigung gefeiert. Die Berezino-Boys (und das eine Girl) hatten offiziell die kommissarische Leitung übernommen. Bitwanted, Bitwalker und Jannik als Gast– sie alle hatten sich voller Überzeugung zu unseren Werten bekannt. Hilfsbereitschaft. Respekt. Schutz für die Schwächsten.
Und dann, nur einen Tag später, trafen sie auf zwei englischsprachige Bambis.
Sie führten sie durchs Camp, zeigten ihnen alles, erzählten ihnen, wie das hier funktionierte.
Dann – ein Schuss.
Ohne Vorwarnung. Von hinten.
Bitwanted wurde getroffen, schwer verletzt starb er an seinen Wunden. Bitwalker zog seine Waffe, erwischte einen der Angreifer, aber auch Jannik wurde schwer getroffen und erlag seinen Verletzungen.
Das Essenszelt war danach leer, geplündert. Unsere Vorräte – geraubt. Das Vertrauen – zertrümmert.
Ich kam, als die beiden Täter fast verschwunden waren. In der Ferne sah ich nur noch zwei Gestalten weglaufen.
Weiße Armbinden.
Ich stellte rob28 und LackrosCZE zur Rede – schließlich hatten sie sich erst gestern noch zum Schutz unserer Camps bekannt. Und doch waren die Mörder Teil von MISA gewesen.
Und wieder einmal fiel der Name Mejt.
Meldon, so sagten sie, sei ein Mitläufer gewesen. Aber Mejt – Mejt war der Täter. Wie damals.
Wie in jener Nacht in Berezino, als ich selbst am Zelt erschossen wurde.
Ich fühlte einen tiefen Schmerz. Aber auch eine bittere Klarheit.
Denn ich hatte es schon einmal gesagt, und ich sagte es wieder:
Wer nichts tut, schützt den Täter.
Und wenn man zuschaut, während die Werte, für die man steht, mit Füßen getreten werden – dann stellt sich nicht mehr nur die Frage, was man nicht getan hat. Sondern, was man hätte tun sollen.
Etwas später hatte dann Jannik noch ein kleines Zombieproblem, aber ich konnte ihn reanimieren.
Das Camp war wieder sicher.
@Lackrosz sprach später von einem inneren Konflikt. Ein "Bürgerkrieg" , der sich in den Reihen von MISA abzeichnete. Mejt, so sagte er, war zwar zurückgekehrt, aber er hatte sich sich abgewandt von der Gruppe – weil er nicht einsah, dass man Camps respektieren sollte. Weil für ihn das, was wir taten, unwichtig war.
Und ich fragte mich – wie viele solche Menschen noch frei herumliefen? Wie viele warteten im Schatten, bereit, zuzuschlagen?
In Selinagorsk - Pardon Zelenogorsk gab es derweil den nächsten Rückschlag: Cala-j wurde erschossen. Vermutlich vom Schatten. Wer sonst? Schnelle Reflexe, sicheres Auftreten – immer der erste Schuss, immer tödlich. Es war, als würde er auf sein Opfer warten. Auf Cala. Auf jeden, der sich traute, seinen Weg zu kreuzen.
Dabei hatte Cala sich nur kurz zuvor noch mit vonBausch Bausch unterhalten. Zwei gute Bekannte auf dem Rückweg. Dann – Stille.
Zurück in Prigorodki begegnete ich selbst beim Angeln einem jungen Mann namens Jan. Ich erklärte ihm die Grundlagen des Angelns, wir grillten gemeinsam, teilten ein paar ruhige Momente.
Aus Mogilevka hörten wir Raidschüsse. Eine weitere Basis in Gefahr? Oder nur ein weiterer Versuch, Chaos zu stiften?
Jan gab Pinky später noch etwas von seinen gefundenen Sachen – ein kleiner Tausch, aber mit großer Wirkung.
Silas gesellte sich dazu und am Ende hatten wir eine ordentliche Portion Fische für das Lager gefangen.
WhiskeyMixer meldete sich später – Opfer eines dieser unsäglichen „Cherno-Lags“, bei dem Fahrzeuge in Sekundenbruchteilen beschädigt oder gar zerstört wurden. Ich fluchte leise in mich hinein. Dieses Land machte uns nicht nur kaputt – es veränderte auch die Gesetze der Physik.
Ich fuhr später noch nach Elektrozavodsk, half beim Aufbau eines Zeltes.
Aber dann eskalierte der Konflikt zwischen Banana Ops und MISA. Zwei Gruppen, die eigentlich andere Feinde hatten. Und doch – es kam zum Kampf. Dabei hatten doch beide genug eigene Baustellen.
Ich verstand es nicht. Vielleicht war es Stolz, vielleicht nur verletzte Ehre.
Ich brachte Kallele und Mora ein Stück weit in den Norden. Nicht zu weit. Wir waren keine Truppentransporter, aber wenn jemand einen sicheren Ort brauchte, dann war ich da. So gut ich konnte.
Am Ende meines Weges stieß ich auf einen Heli-Crash.
Und dort – fast wie eine Belohnung für einen zu langen Tag – fand ich ihn: Ein grüner taktischer Rucksack.
Er war für Sueda ( Ersetzbares Crewmitglied Nr. 371)
Ich wusste es in dem Moment, in dem ich ihn sah.
Und ja – sie würde ihn lieben.
An Tagen wie diesem frage ich mich oft: Was bleibt?
Vertrauen bricht.
Freunde sterben.
Lager brennen.
Aber dann sehe ich, wie jemand angelt.
Wie ein Bambi einen Fisch sich über den ersten Fisch freut und ihn grillt.
Wie eine gute Freundin einen Rucksack bekommt, der besser nicht hätte passen können.
Und ich weiß:
Nicht alles ist verloren.
Noch nicht.
Bleibt mitfühlend.
Und bleibt am Leben.
gez.
Herz-Aus-Gold 💛
es begann als ein Tag der Hoffnung – und endete mit der Erinnerung daran, dass auch Schutz zerbrechlich ist.
Ich brachte eine große Lieferung dreistelliger Zahlenschlösser nach Berezino. Damit sollten die neuen Wände des Camps gesichert werden, die Bitwanted, Bitwalker und helfende Hände in den letzten Tagen errichtet hatten. Es war ihre Idee gewesen, das Camp sichtbarer zu machen, aber auch geschützter – gegen all jene, die aus dem Hinterhalt heraus auf alles zielen, was darin atmete und sich bewegte.
Ich half mit, eine weitere Wand zu errichten, und plante den Eid, den sie noch heute ablegen sollten.
Ein Überlebender in Feuerwehrkleidung tauchte kurz auf – rannte aber gleich wieder davon. Richtung Khelm. Ich ließ ihn unbehelligt ziehen.
Die Berezino Boys (und das eine Girl) brachten wenig später einen Neuankömmling namens Jannik mit. Wir versammelten uns am Lagerfeuer. In Anwesenheit von Black Lion nahm ich den Eid der neuen kommissarischen Campleitung ab – feierlich, schlicht, aber mit einem warmen Gefühl in der Brust. Jannik war Zeuge. Ein neuer Abschnitt begann.
„Wir, die Bere-Boys (und Girl),
übernehmen heute mit Verantwortung und Entschlossenheit
die kommissarische Leitung des Bambi-Auffanglagers
in Berezino.
Am Feuer der Hoffnung
unter den Augen der Hilfsbedürftigen
sprechen wir diesen Eid:
Wir schwören,
dass wir dieses Amt
nach bestem Wissen und Gewissen führen,
den Kodex der Samariter wahren
und Gerechtigkeit üben
gegen jedermann.
Wir schwören, dass dieser Ort
kein Lager für Gewalt ist,
sondern ein Zufluchtsort
für das Leben und Menschlichkeit.
Wir schwören, dass wir die Unterstände
frei von Waffen und Munition halten,
dass gestohlene Güter und Menschenfleisch
hier keinen Platz haben,
dass wir zuerst das Gespräch suchen
– auch wenn die Welt ringsum
oft auf Schüsse baut.
Wir schwören, dass dieses Camp
offen ist für alle, die Schutz und Hilfe suchen
unabhängig von ihrer Vergangenheit,
Herkunft oder Zugehörigkeit –
ohne Vorbehalt,
ohne Angst,
ohne Urteil.
Wenn wir scheitern, dann nicht aus Gleichgültigkeit.
Und wenn wir kämpfen, dann für das Leben.
Für Chernarus. Für die Gemeinschaft.
Für ein besseres Morgen.“
NiggoB meldete, dass er zwei MISA-Späher in Zelenogorsk erwischt hatte. MISA schien wieder auf leisen Sohlen unterwegs – und Zelenogorsk offenbar das neue Ziel. ninja2.00926 (UltrA) übergab Black Lion einige Versorgungsgüter für mich und Ersetzbares Crewmitglied Nr. 371. Cone kam vorbei. Der Wirt mit der Vergangenheit, bzw. der Mann mit den Sprengfallen.
Er berichtete von einer Basis mit Piratenflagge, die sich dann aber bei näherer Betrachtung als Kannibalenflagge entpuppte.
Ich wusste nicht, was schlimmer war.
Ich saß mit ihm am Feuer und wir unterhielten uns. Ich sprach ihn auf die Pilze an, die seinem Bekennerschreiben nach zurfolge seinen VErstand so sehr vernebelt hatten, dass er Sprengfallen an geminnützige Orten platziert hatte.
Als NiggoB , dakel, WhiskeyMixer und Mora dazustießen, blieb es friedlich. WhiskeyMixer hatte Cone sogar ans Camp eingeladen. Aber Cone kannte Whiskey nicht und dieser widerrum wusste nicht, wie Cone aussah. Erst am Ende, als sich ihre Wege getrennt hatten, fiel der Groschen.
Ich sagte Cone unmissverständlich, dass er seine Pilze für sich behalten solle. Und seine Sprengfallen gleich mit. Er meinte nur, ich würde nur mutig werden, wenn meine Freunde da wären. Aber da irrte er sich. Ich konnte nicht länger schweigen, nicht nach allem, was in den letzten Tagen war. Ich würde nicht wieder schweigend etwas über mich ergehen lassen. Hier stand ich und hier behauptete ich mich.
Trotzdem lag mir nicht viel daran, böses Blut zu sähen. Im Gegenteil.
Ich schlug ich ihm vor, sein Wirtshaus eines Tages wieder zu eröffnen. NiggoB , der einst Opfer seines kompletten Basis-Rückbaus geworden war, war skeptisch – aber auch bereit, es zu versuchen.
Unter einer Bedingung: Keine Sprengfallen vor unseren Türen. Keine mehr.
Ich traf erneut auf Dennisg – jenen Mann, der uns einst von den Kannibalen in Gorka erzählt hatte. Wieder einmal war der weiße Ada mit grüner Heckklappe in der Nähe. Ob es WhiskeyMixer s Beauty war? Oder ein anderes Auto?
LackrosCZE meldete sich über Funk. Wir redeten über alte Zeiten, über MISA. Ich erfuhr die Wahrheit: Es waren tatsächlich zwei MISA-Mitglieder gewesen, die mich damals in Berezino am Zelt erschossen und anschließend im Krankenhaus eine Mine platziert hatte. Sie hatten rob28 tatsächlich belogen, wie ich es befürchtet hatte. Es tat mir sehr leid für ihn.
Meldon war wohl in Ordnung. Aber Mejt war der Mörder gewesen. Er hatte die Gruppe verlassen und offenbar auch Chernarus.
Ich war traurig – und gleichzeitig erleichtert. Die Wahrheit war endlich ans Licht gekommen. Spät, aber sie kam.
Am Bahnhof traf ich Matze, dem ich unser Camp erklärte. Später baute ich mit Pinky das große Tor im Grillhaus von in Prigorodki auf. Noch ohne Fahne dahinter, aber das würde sich ändern.
Die Struktur stand. Symbolik folgte.
Ersetzbares Crewmitglied Nr. 371 und Black Lion gingen auf Tour. Bei Myshkino hörten sie Schüsse und zogen sich zurück – nur um unterwegs WhiskeyMixer mit Wundbrand aufzugabeln.
Gemeinsam brachten sie ihn zum Camp.
Silas war wieder da. Wir heilten Whiskey, dann saßen wir zusammen am Feuer: Silas, Whiskey, Black Lion und ich. Doch bald verabschiedeten sich die anderen. Ich blieb mit Silas allein zurück. Er war schweigsam – aber da. Wir setzten eine Menge Teedybären um das Feuer und hatten eine gute Zeit.
Ich war müde, erschöpft. Ich legte mich hin. Als er sich über mich beugte, wollte er mich nur zudecken. Aber mein Körper schaltete um. Die Erinnerung kam zu schnell. Ich floh. Blind. In den Sumpf. Ich rannte, bis ich das Meer erreichte. Lauschte der Brandung. Und glitt ins Wasser. Ein Ritual. Längst überfällig. Das Wasser heilte innere Wunden – aber nahm mir nicht den Schmerz.
Zurück im Camp trug Silas eine Fackel. Er fragte nicht. Natürlich nicht.
Ich redete kaum. Dann ging auch er – nach der Kürbisernte – schlafen.
Aber ich fand keine Ruhe.
Im Schutz der Nacht setzte ich mich in den Rohbau – und hörte Geräusche. Jemand war im Camp. Jemand, der unsere Unterstände zerstörte.
Ich wollte ihn zur Rede stellen, doch ich war zu weit weg und von meinem Beobachtungspunkt aus schien es, als sei er bewaffnet gewesen. Ich hatte keine Wahl.
Ich zog die Blaze, die mir Sueda einst gegeben hatte.
Ein Warnschuss in seine Richtung.
Ich wollte, dass er aufhört. Dass er es mit der Angst zu tun bekommt und flieht.
Aber er floh nicht.
Was blieb mir übrig?
Also schoss ich erneut – und traf ihn.
Ich kann nicht sagen, wie schlecht ich mich fühlte.
Am Ende bestattete ich seine sterblichen Überreste und baute die fünf Unterstände mühsam wieder auf. Man hätte ihn zu Wiederaufbauarbeiten heranziehen sollen. Solche Leute sollten an den eigenen Händen spüren, wie schmerzhaft es war Stöcke zu sammeln und alles wieder aufzubauen.
Die vier gestohlenen Tarnnetze fand ich zufällig im Gebüsch beim Sumpf wieder. Ich sammelte die verstreute Kleidung auf und sortierte alles zurück in die Kisten.
So verbrachte ich die ganze Nacht und fiel morgens müde in mein Bett, als Cala-j wieder begann, seine Runden zu drehen.
An diesem Tag habe ich vieles gesehen.
Vertrauen. Täuschung. Hoffnung. Gewalt.
Und manchmal, manchmal muss man ein Lager nicht nur mit Mauern schützen, sondern mit Mut und Taten, auch wenn sie schwerfallen.
Denn wer unsere Offenheit ausnutzt, zwingt uns zur Abgrenzung.
Und wer glaubt, Hilfsbereitschaft sei Naivität, der kennt uns nicht.
Nicht wirklich.
Aber wir sind da. Noch immer.
Und noch immer mit Herz.
Bleibt wachsam. Bleibt menschlich.
Und – bleibt am Leben.
gez.
Herz-Aus-Gold 💛
Später am Abend, als das Feuer nur noch leise knisterte, entbrannte zwischen Cone und einem Überlebenden namens Oerkel eine Diskussion in Briefform, wie man sie hier nicht alle Tage hörte. Der Ton war ehrlich, direkt, aber mit Kanten.
Oerkel war neu in Chernarus, aber hatte bereits zwei Nächte in Folge erlebt, wie seine Unterstände niedergerissen worden waren. Kein Türschloss geknackt – einfach alles auseinandergebaut. Sinnlos. Rücksichtslos.
„Ist das hier normal?“, fragte er. „Oder gehört das einfach dazu?“
Ich hörte zu. Sagte erst nichts. Denn ich kannte beide Seiten.
Ich wusste, was geschehen war und versuchte mit Oerkel Kontakt aufzunehmen, aber er meldete sich nicht.
Cone jedoch schrieb trocken, es könnte auch eine Art "Zeichen" sein – ein stummer Hinweis, dass man im "Revier" eines anderen gelandet war. Dass manche ihre Grenzen eben mit der Brechstange statt mit Worten verteidigten. Er sagte: „Manchmal soll auch Reden helfen. Aber wenn das nicht klappt – dann hilft vielleicht nur noch eins: Schieß einfach jeden über den Haufen, der zu nah kommt.“ Halb im Spaß, halb im Ernst.
Ich spürte, wie es in mir arbeitete.
Und ich sagte mir dann nur: „Grenzen verteidigen ist legitim. Manchmal sogar notwendig. Aber wer immer gleich zur Waffe greift, der hat längst vergessen, wozu Worte gemacht sind.“
Ich sah die Breife der beiden.
Zwei Menschen mit Geschichte. Zwei Überlebende, zwei Sichtweisen.
Aber irgendwo dazwischen – da lag die Wahrheit.
Respekt heißt nicht immer, allem zuzustimmen.
Aber zuzuhören.
Und genau das taten wir an diesem Abend.
Und das war mehr, als viele hier je erleben dürfen.
gez.
Herz-Aus-Gold 💛
es gibt Begegnungen, die einen bestärken.
Und dann gibt es soclhe, die einen verstummen lassen.
Heute erreichten mich Worte, die mich nicht kaltgelassen haben. Im Gegenteil.
Aber auch hier wie immer: alles der Reihe nach.
Der Tag begann mit einer Nachricht, die mein Herz aufleuchten ließ:
Bitwanted, Bere-Boy Junior – einer der Unermüdlichen der Berezino-Boys (und dem einen Girl) – meldete sich über Funk. Er klang aufgeregt, fast ein bisschen stolz. Sie hätten begonnen, das Camp in Berezino einzuzäunen. Nicht, um es zu verschließen, sondern um es besser zu schützen. Als Zeichen, dass das hier Bestand hat, so wie ich es in der Vergangenheit getan hatte und was sie unwissentlich damals abgebaut hatten... Tja und nun bauten sie gerade selbst das Camp wieder auf.
Auch ein Fahnenmast wurde bereits errichtet – allerdings in der Klinik. Ich war dankbar, wirklich. Und zugleich vorsichtig: So exponiert wie der Mast dort stand, wäre es für gewisse Gruppen ein Leichtes, sich der Fahne zu bemächtigen. Die Hütchenbande war da sofort in meinen Gedanken. Aber ich wollte nicht belehren. Ich wollte unterstützen und dankbar sein.
Täglich waren die Berezino-Boys (und das eine Girl) vor Ort, kümmerten sich um die Unterstände, hielten Wache, füllten Vorräte auf. Sie taten all das, wozu ich selbst derzeit kaum in der Lage war. Und während ich mich mit meiner besseren Hälfte Black Lion darüber austauschte, kam ihm ein Gedanke: Es war Zeit für einen Schritt, den es in der Geschichte der Samariter so noch nie gegeben hatte.
Ich unterbreitete den Berezino-Boys einen Vorschlag: Ob sie sich vorstellen könnten, die kommissarische Leitung des Camps zu übernehmen – mit aller Verantwortung, aber auch mit allem Vertrauen, das ich zu geben hatte. Sie fühlten sich geehrt. Und ich spürte: Diese Entscheidung war richtig. Morgen soll die Übergabe stattfinden.
Mit allem, was dazugehört. Auch einer kleinen Vereidigung.
Banana Ops schauten noch kurz im Camp vorbei und fuhren dann weiter.
Von der Reise nach Berezino wieder in Elektrozavodsk angekommen war meine rote Uniform mittlerweile so zerschlissen, dass ich in Blau weiterzog. Ich wollte beim Sommerlage Kometa Ersatz finden – und stolperte über etwas, das mich innehalten ließ. Mitten im Wald stand er: Ein roter Sarka.
Und während ich ihn betrachtete, lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. War das…?
Alles sprach dafür: Der Ort, der Zustand, die Route. Es musste der Wagen sein, den die Balzbubis bei ihrem Überfall auf mich genutzt hatten. Ich hätte ihn am liebsten dort stehen lassen. Versenkt vielleicht. Aber der Wagen konnte nichts für das, was geschehen war. Also machte ich ihn flott. Er war alles, was an Genugtuung brig geblieben war. Meine Trophäe, dass ich überlebt hatte. Ich wollte ihn "HOFFNUNG 2.0" nennen in Anlehnung an den roten Sarka, den einst El Patron besessen hatte.
Ich holte HellhoundSamuel und Cala-j in Chernogorsk ab, wir fuhren gemeinsam zurück nach Berezino. Dort machte sich HellhoundSamuel eine weiße Olga zurecht.
@-=]HC[=-GraveDigger berichtete über unseren Kommunikationskanal, dass seine Basis ausgeraubt worden war. Im Norden. Einfach sinnlos zerstört und alles rausgeworfen. Das bestürzte mich, denn normalerweise hatten Raider bei uns zumindest einen gewissen Kodex, an den sie sich hielten. Ich stimmte mit ihm überein. Sowas war wirklich schäbig und ich wusste genau, was er gerade durchmachte.
Aber er ließ sich nicht entmutigen und wollte sich wieder etwas Neues aufbauen.
Zurück in Prigorodki traf ich wieder auf Silas und Zum ersten Mal stellte ich mich ihm richtig vor – auch wenn ich nicht mehr wusste, was ich ihm vorher schon erzählt hatte. Die Erinnerungen an den Überfall verschwammen. Aber der Schmerz war noch da.
Besonders durch das, was dann kam.
ninja2.00926 (UltrA) geriet in eine Gaszone – und Kallele sowie Davos retteten ihre Ausrüstung samt Auto. Starke Freunde, wie man sie braucht.
Sie meinte auch sie habe für mich etwas mitegbracht, aber das würde wohl nun warten müsen.
Ich holte UltrA mit dem roten Gunter ab.
Etwas später holten Kallele und Davos sie dann am Camp in Prigorodki ab. Auf der Heimfahrt hatten die beiden aber leider einen Autounfall.
Black Lion brachte ninja2.00926 (UltrA) nach Lopatino und half bei der Reperatur des Autos. Ein Freundschaftsdienst, denn die Jungs hatten uns auch schon so manches Mal ausgeholfen.
Sofi – die ich noch vor wenigen Tagen am Camp willkommen geheißen, mit einem Begrüßungsbären bedacht und erst gestern unter Beschuss und Einsatz meines Fahrzeugs und Lebens zurück in den Norden gefahren hatte – meldete sich über einen unsere Kanäle mit einem offenen Brief.
Er war voller Enttäuschung, Wut und Verletzung.
Sie beschrieb, wie sie und ihre zwei Freunde ( Zuterio und NyZE) auf der Suche nach einem Zuhause von Wölfen angegriffen wurden. Und dann – so schreibt sie – seien sie von einer großen Gruppe überrascht worden. Es fielen Schüsse, sie und ein Freund starben. Der andere Freund, vermutlich Zuterio, wurde von den Angreifern gefesselt, befragt, ausgeraubt und dann wieder freigelassen. Erst später, so schrieb sie, hätten sie erkannt, dass es Leute waren, die ihnen zuvor geholfen hatten.
Sie schrieb: „Eine Frau, die zu denen gehört, heißt Herz.“
Mein Name. In diesem Zusammenhang.
Ich war bestürzt.
Denn in aller Deutlichkeit:
Ich war nicht dabei gewesen. Ich war nicht einmal in der Nähe gewesen und hatte auch niemanden verfolgt, niemanden erschossen und niemanden getäuscht.
Im Gegenteil: Transparenz war mir wichtig und ich hatte Sofi und ihre Freunde erst gestern aus der Gefahrenzone zurück in den Norden gefahren. Trotz Beschuss und unter Lebensgefahr. Und jetzt… wurde ich mit genau dem Gegenteil in Verbindung gebracht. Offenbar waren sie nach der erfolgreichen Rettungsmission gestern nun heute früh erneut angegriffen und getötet worden.
Sie schrieb von einem Gefühl, gejagt worden zu sein; von Misstrauen und von Angst.
Und ich spürte, dass da mehr war als nur eine Verwechslung.
Aber Sätze wie "Ich finde das einfach ekelhaft, was die Menschen hier machen. Sie machen einen auf Samariter und sagen, dass sie jedem helfen, aber am Ende ist man nur eine Piñata. Wir looten, damit sie später kommen und uns töten und den Loot nehmen." trafen mich.
Was hatte ich getan, um solche Vermutungen bei ihnen zu schüren?
Ja, ich war am Camp gewesen, als Banana Ops sie abholen wollten. Und ja, ich war mit Banana Ops gefahren. Aber nur um Sofi und ihren Freunden zu helfen. Für den Angriff des Scharfschützen konnte ich nichts und auch nichts dafür, was ihnen am nächsten Tag passiert war.
Und dann fiel mir ein, was auch vJoni mir erzählt hatte: Einer der Balzbubis, Pierrot, mit dem er Kontakt gehabt hatte und der Maßgeblich für den Übergriff an mir verantwortlich gewesen war, hatte ihm gegenüber gesagt, wir würden den Loot von der damaligen Bambi-WG bei uns horten und verstecken. An den Camps.
Ich maß dem keine Bedeutung bei. Balzbubi-Geblubber.
Jeder der unsere Camps gesehen hat weiß, dass es dort kein geheimes Lager mit Waffen oder sonstigen Dingen gibt. Ganz zu schweigen vom benötigten Platz für solche Dinge. Aber das Gerücht war nun einmal in Umlauf geraten. Sogar Ronin hatte sich mir gegenüber geäußert, wir würden in Chernogorsk Fallen stellen und hätten sie in eine solche gelockt.
Das war Täter-Opfer-Umkehr vom Feinsten.
Meine Enttäuschung, dass nun auch Neuzugänge solchen Märchen aufschnappen und ihnen aufsaßen war groß. Und... so sagte mir meine paranoide Ader: vielleicht war es tatsächlich versuchte Manipulation.
Eine bewusste Rufmordkampagne um mich zu diskreditieren.
Ein Versuch der Balzbubis, meine Geschichte zu untergraben und mich zum Schweigen zu bringen. Denn wer würde meiner Geschichte über ihre Machenschaften noch Glauben schenken, wenn wir die Bösen waren?
Pinky wiegelte ab. Ich interpretierte da zu viel rein.
Vielleicht. Aber dieses Gefühl nagte an mir.
Ich hatte mir nichts vorzuwerfen und immer nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt. Mit all meiner Kraft.
Nun so etwas zu lesen und vor allem nach den ganzen Angriffen auf uns - auf mich. Das traf mich erneut mit voller Wucht.
Trotzdem versuchte ich mich so ruhig und sachlich wie möglich zu äußern und in Sofi und Zuterio sowie ihrem Freund keine Verbündeten der Balzbubis oder Feind zu sehen. Vielleicht waren sie einem Trugschluss aufgesessen oder selbst nur ein Spielball.
Ausgerechnet Cone sprach mir aber aus der Seele: "Ein Leben voller Missverständnisse, oder, die Kunst zu Überleben!"
Also ging ich von einem Missverständnis aus. Ich sagte, dass es mir leid tat, dass sie solch eine Erfahrung gemacht hatte.
Aber dass ich niemals Teil so eines Übergriffs gewesen war, Bambis nicht in Fallen lockte und diese Methoden auch nicht guthieß. Das widersprach allem, für was ich stand.
Ob sie mir glaubte, weiß ich nicht.
Aber ich hoffte, dass meine Taten eines Tages lauter sprechen würden als Gerüchte.
Und doch war mir klar, dass die Lüge bereites um die ganze Welt gerannt war, bevor die Wahrheit auch nur ihre Stiefel angezogen hatte.
Also blieb mir erst einmal nichts weiter zu tun, außer das Angebot eines klärenden Gesprächs zu unterbreiten und bis dahin zum Alltag zurückzukehren.
Und dann traf ich Zuterio, ihren Freund.
Er stand ruhig am Brunnen und trank, als wäre nichts gewesen. Aber in mir brodelte es.
Ich trat zu ihm und sagte mit ruhiger, fester Stimme:
„Zuterio, Vertrauen ist unsere Währung. Wenn du solche Geschichten in die Welt setzt – oder sie still bestätigst – dann setzt du genau das aufs Spiel. Ich war nicht Teil des Überfalls. Ich habe euch geholfen. Ich bin kein Mitglied der Banana Ops – auch wenn ich jeder Fraktion, Gruppe oder Freunden Hilfe anbiete. Aber ich bin kein Teil dieser Gruppe. Und ich jage niemanden durch Wälder. Greeny und seine Leute wollten es wieder gut machen, warum ihr jetzt wieder angegriffen wurdet, weiß ich nicht. Aber damit habe ich nichts zu tun."
Er sagte es sei alles in Ordnung, alles okay.
Ich hoffe, wir waren somit wieder im Reinen und war froh über diese Aussprache und ich sagte ihm, er würde auch alles aus meiner Sicht hier nachlesen können.
Zurück am Camp begrüßte ich Melo Katar – ein ruhiger, erfahrener Überlebender. Wir kannten uns flüchtig, aber er schien aufrichtig.
Kaum war er weg, kam ein stilles Bambi ans Camp. Ich erkannte sein Gesicht, aber ich fragte nicht nach. Wenn jemand den Mut aufbringt, zu uns zu kommen, dann ist das Antwort genug.
Silas bereitete ein paar Fische zu. Offensichtlich war er wieder angeln gewesen. Ich dankte ihm.
Dann, endlich: WhiskeyMixer kam mit seiner "Beauty", wir durchkämmten das Krankenhaus von Chernogorsk auf der Suche nach Medikamenten.
Danach brachten weitere Banana Ops ein Militärzelt als Spende zum Camp. Für Notfälle oder für Neuankömmlinge.
Und dann… eine verschwundene Zündkerze.
Greeny hatte sie stecken lassen. Silas wurde verdächtigt, aber nichts war bewiesen. Am Ende bekam Greeny eine neue – und ich sagte nur: „Merkt’s euch. Zündkerzen am Camp immer rausnehmen. Wir übernehmen keine Haftung.“
Und dann… kam der grüne Ada.
Ich war gerade dabei, mein erstes gelbes Fass – ein Geschenk des Zugevents – zu verladen, als das Fahrzeug an mir vorbeisauste.
Ich fragte in den Funk: „Auto gerade an der Küstenstraße an mir vorbei. War das einer von euch?“
Niemand meldete sich.
vJoni wurde hellhörig. Er überzeugte zwei andere, das Auto zu stoppen.
Es kam zur Schießerei.
Der Ada wurde gestellt, die Insassen ausgeschaltet. Ein Auto als Beute.
Ich war still. Denn ich wusste: Es hätte auch jemand Unschuldiges sein können.
vJoni freute sich über den Ada. Verständlich.
Vielleicht waren es die Hütchen, vielleicht nicht. Die Cowboyhüte sprachen dafür.
Ich hatte einen Kloß im Hals.
So sehr ich die Hütchen nicht leiden konnte,
so sehr mich ihre Spielchen, ihre Fallen und ihre Arroganz ermüdeten – Ich glaube nicht an Selbstjustiz, auch wenn ich selbst schon einmal die Waffe gegen sie erhoben habe.
Damals.
Zum Schutz, als sie das Camp in Prigorodki überfielen und die Fahne klauen wollten.
Damals, nachdem sie bereits das Tor ein paar Tage zuvor aufgesprengt hatten, aber von WhiskeyMixer gerade noch rechtzeitig gestoppt worden waren.
Mit Rache hatte dies nichts zu tun. Es war ein Akt der Verteidigung.
Manche verwechseln Hilfsbereitschaft mit Naivität und glauben, man sei wehrlos, nur weil man hilft und friedliche Lösungen vorzieht.
Aber wer keine Grenzen kennt, zwingt andere, sie zu setzen – notfalls mit Nachdruck und wenn es nicht anders geht, dann auch mit der Waffe.
Ich glaube nicht an Exekutionen am Straßenrand.
Ich verurteile Hetzjagden gegen andere Überlebende und Raubüberfälle.
Und ich weiß: Auch wenn Gerechtigkeit verlockend erscheint,
so ist es doch eine feine Linie, die wir nicht überschreiten dürfen.
Denn sobald wir anfangen, Gewalt mit Gewalt zu beantworten, verlieren wir uns in der Logik des Stärkeren.
Und dann sind wir nicht anders als sie.
Und so endete mein Tag.
Mit vielen Fragen.
Und dem leisen Wunsch, dass morgen wieder einer dieser Tage werden würde, an denen nicht nur Zäune wachsen, sondern auch Vertrauen.
In diesem Sinne:
Bleibt am Leben und passt auf euch auf.
gez.
Herz-Aus-Gold 💛
Heute war – wie soll ich es sagen? – ein Tag voller Fahrzeuge. Man könnte fast sagen, es war das reinste Fahrzeugkarussell.
Bitwanted, der Junior der Berezino-Boys (und dem einen Girl), meldete sich bei mir. Sie hatten einen roten Sarka bei Kamenka gefunden und wieder flottgemacht – und wollten ihn mir schenken. Einfach so.
Als Zeichen der Verbundenheit. Als Erinnerung an die gute alte "Hoffnung" der vergangenen Season, mit der wir so viel Abenteuer erlebt hatten.
Dabei waren sie erst am Vortag erneut geraidet worden.
Trotzdem ließen sie sich nicht unterkriegen. Wieder standen sie da, mit gefüllten Vorratskisten und frischen Verbänden um Berezino am Leben zu halten.
Bitwalker berichtete mir von jemandem, der sich wohl ziemlich großzügig aus dem Camp bedient hatte. Vielleicht mehr, als nötig gewesen wäre. Vielleicht mehr, als fair gewesen wäre. Aber wer es war?
Keine Ahnung. Und ehrlich gesagt: Wir haben nicht die Mittel, alle Camps zu überwachen. Solnichniy, Elektrozavodsk, Nizhnoye… da steht noch kaum etwas. Wie sollen wir das alles schaffen?
Wir müssen Schwerpunkte setzen. Prioritäten. Das ist hart, aber notwendig.
Und trotzdem… ich danke den Berezino-Boys von Herzen. Für ihre Kraft. Für ihre Konsequenz. Für ihr Herz.
Also beschloss ich, etwas später nach Berezino zu reisen. Aber noch wurde ich in Prigorodki dringend gebraucht.
Ich begann damit, am Camp Kürbisse anzupflanzen und zu ernten.
Später kam Greenys Tom ans Camp – zur besseren Unterscheidung nennen wir ihn jetzt „Currahee“. Ich glaube, es ist langsam wirklich an der Zeit, dass wir ein Tom-Register führen…
Mitgebracht hatte er zwei Bambis: "Fred" und "Heinrich". Ja, wirklich, so nannten sie sich. Manchmal habe ich das Gefühl, die Leute veräppeln mich einfach zu gern...
Ich stellte keine weiteren Fragen.
Einer von ihnen hatte Cholera, aber wir bekamen die Krankheit zum Glück schnell in den Griff – ein bisschen Medizin und schon sah die Welt nicht mehr ganz so schlimm aus.
Kurz darauf trafen auch Blutmond und VEGAS ein. Sie statteten sich aus und verschwanden wieder in der Ferne.
Dann zog ich los in Richtung Berezino.
In Solnichniy stand ich vor einem Bild, das mir kurz das Herz zusammenschnürte. Der einzige Unterstand dort – eingerissen. Einfach so. Wozu? Warum?
Ich schüttelte den Kopf. Wiederaufbauen, wieder hoffen, wieder beginnen.
Jammet und Black Lion trafen dort etwas später auf einen Tschechen. Ich glaube, es war Honziq. Oder zumindest klang es so. Ich bin mir nicht mehr sicher, aber ich hatte mir den Namen so notiert.
Manchmal merkt man sich Dinge, ohne zu wissen, warum. Vielleicht, weil sie wichtig werden könnten. Vielleicht, weil man einfach hofft, es wäre so.
In Berezino angekommen traf ich mich am Camp mit Bitwanted.
Allerdings gab es Probleme: Er hatte den Code zur Garage vergessen und auch sein Vater, Bitwalker kannte die Kombination nicht mehr. Also musste der Junior das Tor sprengen.
Was dann vor mir stand, war ein roter Gunter und ein roter Sarka und mein Herz einen Satz.
Am Ende bekam ich den roten Gunter überlassen und war dankbar.
Bitwalker nannte das Auto im Spaß das "Herzmobil". Ich versteckte es so gut es ging und lächelte leise.
Denn auch Geschenke, die anders aussehen als gedacht, können genau das Richtige sein.
Ich bin gespannt, was wir gemeinsam erleben werden und wie viele Bambis wird damit an der Küste werden versorgen können.
Später, als ich wieder nach Prigorodki kam, tauschte ich meinen schwarzen Gunter bei NiggoB ein – gegen einen weiteren roten.
„Treue 2.0“ nannte ich ihn und er hatte mir das Auto schon lange versprochen. Nun konnten wir es endlich tauschen.
ninja2.00926 (UltrA) bekam von NiggoB den schwarzen – und strahlte wie ein Kind an Weihnachten. Zumindest glaube ich das, aber hinter dem Schal konnte ich das nicht so genau erkennen.
Was für ein Autokarussell.
Aber ich war endlich wieder mobil. Und das bedeutete: handlungsfähig.
Pinky wartete nach der ganzen Aktion am Camp – mit Cholera.
Einmal mehr retteten wir einen Freund mit einfachen Mitteln.
Einmal mehr zeigte sich: Tetracyclin ist das beste Medikament.
Dann kam MISA – in einer weinroten Olga.
Wieder Cholera. Wieder Heilung.
Einer von ihnen erkannte mich.
„Ich war das Bambi… das dich nach einem Kopfschuss fragte.“, sagte der Fremde in Englisch.
Ich erinnerte mich.
Und diesmal antwortete ich nur mit einem stillen Nicken.
So sieht Entwicklung aus.
Und dann kam er. Christian. Oder Ronaldo. Oder Carlos. So ganz sicher war er sich selbst nicht – und ich ehrlich gesagt auch nicht. Erst sprach er nicht. Dann sprudelte es aus ihm heraus wie aus einer alten Pumpe, die zu lange stillstand. Er war voller Energie, voller Leben – und doch hatte ich das Gefühl, seine Stimme schon einmal gehört zu haben. Aber wo? Er sagte, wir hätten uns noch nie getroffen. Vielleicht stimmte das. Vielleicht auch nicht.
Ich zeigte ihm unser Camp und erklärte, für was wir standen.
Anfänglich gab es ein paar Schwierigkeiten, weil er das Essen nicht gleich fand.
Am Ende zog er weiter - und hatte keinen Plan, wie er offen zugab.
Ich hoffte, er würde es schaffen und vielleicht würden wir uns einmal wiedersehen.
Als die Banana OPs mit Greeny, Mora und Avendor zum Camp kamen, war ich gerade unterwegs zum Jagen.
Statt eines Schweins entdeckte ich zwei Bambis. Wobei - der Ehrlichkeit halber muss ich sagen, dass Mora die beiden an mir vorbeilaufen gesehen hat. Ich war so vertieft in meine Beute, dass ich sie gar nicht wahrgenommen hatte. Ungewöhnlich für mich, aber passiert.
Das Schwein entkam mir, aber ich konnte beide zum Camp bringen.
Das eine Bambi sagte zunächst nichts und überließ dem anderen Bambi namens NiZE das reden in Englisch.
Erst später verstand ich, warum sie sich zunächst nicht zu erkennen geben wollte und warum die beiden auch so taten, als würden sie sich nicht kennen.
Sie hatte ihre Gründe und gebrochenes Vertrauen spielte eine große Rolle dabei.
Ich respektiere das, aber ich glaube wir hätten ihnen besser helfen können, wenn sie gleich mit offenen Karten gespielt hätten.
Erst hinterher stellte sich heraus, dass es sich bei den dreien um Zuterio, Sofia und NiZE bzw. Sergej handelte, die ich bereits am Camp vor ein paar Tagen begrüßt hatte.
Es stellte sich heraus: Sie waren gemeinsam unterwegs gewesen, als sie in ein Feuergefecht mit den Banana Ops gerieten.
Sofi und NiZE starben. Zuterio wurde gefangen genommen – aber später freigelassen.
Greeny hatte sie dann kontaktiert und bot ihnen an, sie wieder nach Norden mitzunehmen. Ein Akt der Reue oder des Mitgefühls?
Ich glaube es war eher ein Zeichen: Wir sind bereit uns zu verteidigen, aber wir wollen euch nichts Böses.
Doch bevor es dazu kam, tauchte Zuterio von allein wieder auf und zwar am Bambi-Auffanglager in Prigorodki.
Und die kleine Gruppe war wieder vereint.
Was für ein Moment.
Ich spürte, wie mir das Herz eng wurde.
Ich wusste, wie sich Gefangenschaft anfühlte.
Und ich konnte nur zu gut ahnen, was Zuterio durchgemacht hatte.
Doch noch bevor wir gemeinsam loskonnten, geschah es:
Ein Schuss.
Am Camp.
Sofi und NiZE wurden gezielt beschossen.
Ein Unbekannter, versteckt auf dem Berg, feige.
Alle suchten Deckung.
Ich bin froh, dass ich allen Neulingen immer erkläre, dass wir jederzeit angegriffen werden können. Das denke ich mir nicht aus, es gibt da draußen wirklich Leute, denen es Spaß macht uns auf diese Weise die Arbeit zu erschweren. Warum das so ist verstehe ich einfach nicht.
Aber im Moment war es auch egal. Wir mussten hier weg und zwar schnell.
Ich holte „Treue 2.0“ aus ihrem Versteck, denn Greeny, Mora, Avendor, Zuterio, Sofi und NiZe würden nicht alle in einen Ada passen. So bot ich den Banana Ops und eben auch den Bambis meine Hilfe an.
Wir beluden die Autos in Eile – und fuhren los.
Sicher.
Schnell.
Still.
Auf halber Strecke scherzten NiZE und ich.
Als wollten wir beide vergessen, wie knapp das alles gewesen war, aber ich wusste dass ich gerade auch mein Leben riskierte um sie heil ans Ziel zu bringen. Genau wie die Banana Ops.
Ich ließ NiZe vor Rogovo raus.
Greeny, Mora, Avendor brachten ihn dann mit Sofi heim.
Und ich fuhr zurück nach Prigorodki.
In mir das Gefühl:
Wir hatten heute etwas gerettet.
Wenn auch nur für einen Moment.
Und dann war da noch Cone.
Er hatte sich wieder gemeldet, mit einem Schreiben.
Lange. Verschachtelt.
Typisch Cone.
Er bekannte sich:
Es war ein moralischen Drahtseilakt bzw. ein letzter Ritt vor dem Wipe gewesen. Was sich zwischen den Zeilen zeigte, war Reue – vielleicht. Eingeständnis – irgendwie. Aber auch ein großer Bogen aus Ausflüchten, Versprechen, poetischer Verklärung.
Er sprach davon, wie ihn die letzten Stunden durch Chernarus führten. Wie er Biergärten „versiegelte“. Wie er von Pilzen lebte und Albträume hatte. Wie er am Ende mit einer Flagge in der Hand vor Solnichniy stand – und ging. Er schrieb, als wollte er erklären.
Und doch: Was er getan hatte, hatte andere in Gefahr gebracht. Was er zerstört hatte, war Vertrauen.
Und was er mitnahm, war die Erkenntnis, dass selbst ein "verspielter Abschied" Wunden schlagen kann.
Ich las sein Schreiben. Ich verurteilte ihn nicht, aber ich würde nicht vergessen.
Wer aus Spaß Schaden anrichtet, ist vielleicht nicht böse – aber ganz gewiss nicht harmlos.
Ich antwortete ihm in einem Brief:
Hallo Cone,
du schreibst mit Witz, mit Worten, die tanzen und taumeln – irgendwo zwischen Wehmut, Wahnsinn und Wachsamkeit.
Ich habe dein Schreiben gelesen, Satz für Satz. Habe geschmunzelt, gezögert, geschluckt.
Und mich gefragt: Was wiegt schwerer – das Augenzwinkern oder die Altlast?
Dass der Miese Peter nicht mehr unter den Lebenden weilt überrascht mich und du hast mein Beileid. Auch wenn ich den alten Haudegen nicht persönlich kennenlernen konnte und er uns so manche schlaflose Nacht beschert hat, glaube ich nicht dass er im Herzen ein böser Mensch gewesen ist. Vielleicht verbittert. Aber nicht rein böse.
Dass du den Miesen Peter beerbt hast, überrascht mich dagegen nicht.
Du hast schon immer Geschichten gut zu Ende erzählen können – auch wenn der Weg dahin nicht immer sanft gepflastert war.
Dass du ihn begraben hast – samt Fahnen – ist konsequent.
Ob es Frieden bringt? Das wird sich zeigen.
Die Zeit heilt einiges, aber nicht alles und es wird an unseren Taten liegen, was nun weiterhin geschieht.
Was mir jedoch schwerer im Magen liegt, ist das andere Kapitel deines Briefes.
Die Pilze.
Die Sprengfallen.
Das "Versiegeln" eines Biergartens mit einer Sprengfalle.
Die "letzte Runde", gesäumt von Stolperdrähten und Explosivem.
Ich will mir krampfhaft einreden, du meinst das nicht böse.
Aber gut war’s auch nicht.
Denn in einer Welt, in der so vieles brennt, sind es oft die Funken, die am meisten Schaden anrichten.
Und wir haben lange genug versucht, Chernarus als Ort zu erhalten, an dem man atmen kann – ohne ständig um sein Leben zu fürchten.
Versteh mich nicht falsch:
Ich bin bereit zu glauben, dass da kein böser Wille war.
Dass du auf eine Art Abschied genommen hast, auf deine.
Aber ich glaube auch, dass dein Tun Spuren hinterlassen hat, die andere ausbaden mussten.
Und das wiegt – egal, ob du’s gewollt hast oder nicht.
Vielleicht ist das der Unterschied:
Ein Versprechen, das man gibt – und ein Versprechen, das andere in dich setzen.
Nicht immer decken sie sich.
Du schreibst von "Filmriss" und "Drahtseilakt".
Von "Albträumen" und "Selbstzweifeln".
Ich nehme das ernst.
Aber ich wünsche mir, dass du das nächste Mal früher innehältst – nicht erst am Rand der Erinnerung.
Sondern mitten im Tun.
Denn manchmal braucht es mehr Mut, etwas nicht zu tun.
Und manchmal reicht schon ein einziger Stolperdraht, um Vertrauen zu zerstören, das monatelang gewachsen ist.
Ich danke dir für deine Worte.
Und ja – ich glaube, dass da in uns beiden dieser kleine Teil Ordnung wohnt, der inmitten des Chaos den Boden fegt, bevor er weiterzieht.
Möge dein Weg dich dieses Mal auf festeren Grund führen.
Und möge die nächste Fahne, die du hisst, ein Zeichen des Aufbaus sein – nicht des Abschieds.
Bleib wachsam, bleib am Leben und halte dich fern von diesen Pilzen...
gez.
Herz-Aus-Gold 💛
Chernarus ist voll von Narben.
Manche sind alt.
Manche frisch.
Aber alle erzählen sie von Menschen.
Und heute war so ein Tag, an dem trotz allem ein kleines Stück Menschlichkeit wieder seinen Platz fand.
Zwischen rotem Lack, rostigen Erinnerungen und ganz viel Regen.
Passt gut auf euch auf da draußen.
Und bleibt am Leben.
gez.
Herz-aus-Gold 💛