Herzensgrüße von Vanilla Chernarus (1.28)

  • Danke für deine offenen Worte, ninja2.00926 (Ultra)!


    Wir wissen beide, dass in solchen Momenten alles sehr schnell geht – und dass man nie sicher sein kann, wen man da wirklich vor sich hat.

    Falls er doch jemand Bekanntes war, dann bleibt immerhin die Tatsache, dass du versucht hast, erst zu reden. Mehr kann ich nicht verlangen. Im Gegenteil. Das ist mehr, als so mancher getan hätte-

    Wenn er uns so viel Chaos hinterlassen hat wie vermutet, dann war es vielleicht kein Unschuldslamm… aber wir werden es nie genau wissen.

    Für den Moment bleibt, dass du es ohne Blutvergießen versucht hast und dass "Beinschüsse" gefährlicher sind als ihr Ruf.

  • 💌 Herzensgrüße vom 30.08.2025 – Einsatz für Sueda/Operation "Herzruf"

    20250830212232_1.jpg

    Hallo ihr Lieben,

    dieser Tag war schwerer, als ich es in Worte fassen kann. Und doch muss ich schreiben – für Ersetzbares Crewmitglied Nr. 371, für uns, für all jene, die wissen sollen, dass wir nicht tatenlos zugesehen haben.


    🏴 Ein Schlag in der Nacht

    Noch bevor wir zur Befreiung aufbrachen, traf uns ein Schock: In der Nacht oder in den frühen Morgenstunden hatte es einen Raid in unserem Camp in Prigorodki gegeben.

    Die Tür, die unsere Fahne schützte, war uerstört worden – und die Fahne gestohlen. Statt unserer REFUGE-Fahne wehte nun eine Kannibalenfahne. Ein Zufall? Ein Racheakt? Oder schlicht ein Zeichen der Entführer?Wir wussten es nicht.



    Immerhin blieb es bei diesem Schaden. Glück im Unglück. Gemeinsam packten wir an: janinesta (Selina), Jannnik, Pinky – sie halfen beim Wiederaufbau, und ich war dankbar für ihre Hände. Cala-j wollte uns ein Zahlenschloss spendieren, vergaß es aber in seinem Lager. Also nahmen wir Selinas Spende stattdessen dankend an.

    Auch Bitwalker hatte Vorbereitungen für die Rettungsmission getroffen und das Auffanglager in Nizhnoye aufgefüllt. Falls es jemanden an die Küste verschlagen sollte, meinte er. Er stellte bei Nizhnoye sogar einen Fahnenmast auf, leider fehlte uns durch den nächtlichen Überfall nun eine weitere Fahne.


    bored.games.geek und Crippsy77 schauten ebenfalls am Camp vorbei, und anschließend beobachteten janinesta (Selina) und ich ein „Speedy Bambi“, das so schnell davonrannte, als sei es der Roadrunner persönlich. Soweit – so normal.




    Weniger normal war, dass dakel in Dubovo auf Exildor (aka Whitewolf) traf, der meinte, er wolle an unserem Camp „mitnehmen, was geht“.

    Ich erstarrte. Wie konnte das sein? Er war mir immer wie ein ruhiger und friedlicher Zeitgenosse vorgekommen, der selbst ein Camp leiten wollte. Und nun das? Doch dann klärte sich das ganz schnell auf.

    Was sich wie eine Drohung angehört hatte, war ganz anders gemeint: Er wollte sich Inspiration für sein eigenes Camp, das Astloch, holen.



    Am Ende des Tages bauten Crippsy77 und sein Freund noch die Straßensperre in Kamyshovo vollständig ab. Ein Durchgang war schon geschaffen, aber die alten Pfähle standen noch – nun waren auch sie Geschichte. Und dann war da noch Spacey ( ItsSniper55 ) , Cripppsys Sohnemann. Er hatte sich in seiner eigenen Basis eingebaut. Passiert den besten von uns. Crippsy fragte um Hilfe, aber leider musste ich ablehnen. Wir hatten mit der Rettung von Sueda genug zu tun, aber ich verwies ihn an die Banana Ops. Die sprengten ihn dann kurzerhand frei. Chernarus eben – wo die eigene Base auch schonmal von Freunden auf Wunsch geraided wird.


    🚩 Aufbruch ins Ungewisse

    Wir sammelten uns anschließend am provisorischen Camp für die Rettung. Über dem Platz flatterte eine Bambi-Fahne, und ich hatte alte Armbinden hervorgeholt, um sie an jene zu geben, die sie tragen wollten.

    Sie sollten uns daran erinnern, warum wir hier waren: nicht, um zu töten, sondern um zu retten.

    Auch der Erzbischof Nickolus ( Nickel) persönlich hatte uns einen Brief zukommen lassen. Darin griff er, wie versprochen in seiner selbstlosen Hilfsbereitschaft, auf das interne kirchliche Informationsnetzwerk zurück. Darin deutete er an, dass womöglich der militärische Arm der Kirche hinter Suedas Verschwinden steckte.



    Die Worte brannten in mir nach – und verstärkten den Ernst der Lage.

    Dennoch hielt auch ich meine Rede und schwor unsere Helfer Cala-j, Cone, WeizenWarrior , Sarafiya_Nici , HellhoundSamuel, janinesta (Selina) und Black Lion auf unsere Mission ein.



    Wir wussten nicht, wer uns dort erwarten würde. Wir wussten nur: Wir mussten Sueda zurückholen.


    ⚔️ Erste Begegnungen

    Der Trupp setzte sich in Bewegung. Sarafiya_Nici überredete kurzerhand Cone als Wortführer zu agieren, der verhandeln sollte. Überrumpelt, aber standhaft sprach er die ersten beiden Kultisten in vor deren Lager an und fragte, was sie hier trieben und ob sie Nr. 371 gesehen hatten.


    Unterdessen trat Black Lion, gehüllt in eine Polizeiuniform, die er von Rannulf übernommen hatte, einem Fremden entgegen und verwies ihn vom Platz. In der Ferne grollten Schüsse, eine Explosion und Schüsse – aus der Richtung der Bananen. Die Spannung war greifbar.


    Cone forderte, den Anführer zu sprechen. Doch ein Kultist antwortete, es gäbe keinen. Morthana sei die Anführerin. Aus ihnen war nichts herauszubekommen.

    Kurz darauf entdeckten Cala-j und Nici sie: Sueda. Eingesperrt in einem Käfig. Entkräftet, aber lebendig.


    ⛓️ Ein Schatten über uns

    Wir wussten, dass sie leben würde. Aber wir wussten auch, dass sie von nun an eine Bürde trug, die uns alle betraf. Der Erzbischof hatte recht behalten: Der militärische Arm der Kirche hatte sie entführt, gequält, ihr Menschenfleisch gegeben. Nun war sie frei – und doch gezeichnet.


    Und mit ihr stand nun auch Black Lion auf der Liste jener, die die Kirche als Feinde betrachten würden. Was die Entführer bezweckten, blieb unklar. Von „Abtransport“ war die Rede gewesen, davon, dass Sueda Morthana überführt werden solle. Doch dieser Plan war gescheitert – und wir würden mit den Konsequenzen leben müssen.


    🔥 Worte am Feuer

    Ich sah Sueda – und in ihren Augen war noch immer Glanz, aber auch Schatten, die keiner von uns fassen konnte. Ihr Lachen schnitt durch die Dunkelheit, und ich wusste nicht, ob ich weinen oder lächeln sollte.

    „Du bist wieder hier“, sagte ich leise, mehr zu mir selbst als zu ihr. „Und das allein zählt. Aber was man dir genommen hat… das sehe ich. Ich kann es nicht heilen, nicht wegreden. Ich kann nur hier sein.“

    Das Feuer knackte, und ich legte meine Hand auf ihre, vorsichtig, als könnte sie zerbrechen.

    „Egal, was sie dir eingeflößt haben, egal, was sie dir nehmen wollten – du bist Sueda. Unsere Sueda. Und kein Fleisch, kein Käfig, kein Verrat kann das ändern.“

    Die Nacht schwieg, nur die Flammen antworteten.

    „Ich verspreche dir“, flüsterte ich, „wir lassen dich nicht allein mit dieser Last. Und so schwer sie ist – wir tragen sie mit dir. Schritt für Schritt. Bis du wieder lachen kannst… nicht so wie heute. Sondern so, wie du es selbst willst.“

    🕯️ Zum Schluss…

    Wir retteten Sueda – aber der Preis war hoch. Nici und Weizenwarrior hatten ihr Leben verloren. Drei Kultisten waren tot, zwei entkommen. Und Suedas hysterisches Lachen erinnerte uns daran: Manche Wunden sieht man nicht sofort, und doch reißen sie tiefer als jede Kugel.

    Wir hatten unsere Freundin zurück. Aber sie war gezeichnet. Und wir wussten: Dies war nicht das Ende. Es war nur ein weiterer Anfang.


    In diesem Sinne: Passt auf euch auf und bleibt am Leben.


    gez.

    Herz-Aus-Gold 💛

  • 🩸 Randnotizen von Sueda

    Ja, super. Entführt vom Kirchenclown Diego mit seinem göttlich-schlechtem Deutsch. Ich sag’s euch: Wenn man mich schon verschleppt, dann bitte von jemandem, der wenigstens ’n anständigen Satz rausbekommt. Aber gut… man nimmt, was man kriegt, oder?


    Und dann der Hunger. Der feine Herr lässt mich fast verrecken, und am Ende muss ich irgendeine gammelige Konserve auslöffeln. Und weil das nicht reicht, hau ich mit ’ner Dose Hundefutter auch noch ’nen Wolf um. Ja, lacht ruhig – ich hab den Wolf mit Hundefutter plattgemacht. Ironie des Tages.


    Ach, und das Bein? Zack – war's gebrochen. Hätte wohl doch nicht versuchen sollen zu fliehen...

    Und damit ich nicht vergesse, wo ich hier gelandet bin, haben sie mich mit Menschenfleisch gefüttert. Menschen. Fleisch.

    Wisst ihr, wie das schmeckt? Ich wünsch’s keinem.

    Und dann, als das mit dem Lachen losging, meinen die ernsthaft zu mir: "Ruhe!"

    Ja wie denn? Soll ich da höflich nicken oder was? Ich hab gelacht, weil’s keine andere Option mehr gab. Hysterisch, klar. Aber hey – immer noch besser als brav alles runterzuschlucken.


    Dann diese Rettungsaktion… ich lieg im Käfig und werd' von meinen vermeintlichen Rettern gefragt, was ich getan hätte. Warum ich im Käfig gelandet sei.

    Ich mein...Hallo?! Ich war hier das Opfer, ihr Pfeifen! Das sieht doch jedes frischgespawnte Bambi!

    … Aber na gut, Cala-j, Black Lion, HellhoundSamuel und sogar der Pilzjunkie Cone haben mich dann endlich doch rausgeholt.


    Die Flucht? Erstaunlich ruhig. Ich hab mich gefühlt wie ein Kind im Auto, kichernd über Wörter wie „schunkeln“ und „munkeln“ (#schunkelqueen), während in mir alles geschrien hat. Black Lion ist gefahren. Hat das Auto auch nur einmal gegen einen Zaun gesetzt… ja, das war Sarkasmus.

    Und janinesta (Selina)? Die gute Seele… sie hat sich um mich gekümmert, als wär ich fünf. Manchmal hat sie wirklich mit mir geredet wie mit einem Kleinkind. Aber ehrlich? Wahrscheinlich hab ich auch genau so gewirkt – dauernd lachend, halb im Delirium. Also ja… es war rührend. Nervig rührend. Aber ohne sie wär ich wohl längst noch kaputter.

    Sie hat mein schräges Rumgekichere ertragen und mir sogar in Elektrozavodsk die erste richtige Mahlzeit seit Langem gegeben. #Ehrenfrau würd ich mal sagen. Dass sie mir keine Waffe geben konnte oder wollte… ja, war schon etwas blöd. Aber ganz ehrlich? Ich hätt mir an ihrer Stelle auch nicht das nächstbeste Schießeisen in die Hand gedrückt. Halbverrückt wie ich war, wär das wohl keine gute Idee gewesen. Werd ich wohl mit leben müssen…


    Aber jetzt… jetzt sitz ich wieder am Camp. Bein nicht mehr kaputt, Magen traumatisiert, Kopf voller Stimmen. Aber in den Händen wieder meine DMR und am Körper wieder meine Plattenweste.

    Und wisst ihr was?

    Ich bin zurück.

    Fragt nicht wie – aber zurück.


    Nr. 371 Ende.

    Kein Held. Entbehrlich. Aber verdammt nützlich.

    3 Mal editiert, zuletzt von Herz-Aus-Gold () aus folgendem Grund: Selinas Part ergänzt.

  • 💌 Herzensgrüße vom 31.08.2025 – Zwischen Vertrauen und Gefahr

    20250831005114_1.jpg

    Hallo ihr Lieben,

    die Rückkehr von Sueda ( Ersetzbares Crewmitglied Nr. 371) hätte eigentlich ein Grund zur Freude sein und uns die ersehnte Ruhe bringen sollen. Doch auch wenn es ihr körperlich etwas besser ging, blieb das Lachen – ein Nachhall ihrer Gefangenschaft, der uns allen unter die Haut ging. Es drückte auf die Stimmung im Camp, erinnerte uns unausweichlich daran, wie tief die Wunden wirklich reichten.

    Es war nicht das fröhliche Lachen, das wir von ihr kannten. Ein Lachen voller Selbstbewusstsein und Tatendrang. Nein, eher war es schrill und brüchig, am Rande des Weinens. Ein Lachen, das in unpassenden Momenten durch die Stille schnitt. Jeder Ton erinnerte mich daran, was sie durchgemacht hatte, und dass manche Wunden nicht einfach mit einer Schiene, einer warmen Mahlzeit oder einem Päckchen Tetracyclin zu heilen waren. Ich wollte für sie da sein, aber manchmal saß ich nur da und wusste nicht, wie. Das Lachen tat weh, weil es mich hilflos machte.


    Ach Herz, höre ich sie hinter mir sagen, während ich das hier schreibe, wenn du mich schon so bemitleidest, schreib wenigstens, dass ich dabei immer noch besser klinge als dein Gesang am Lagerfeuer...

    Wenigstens ihren Humor hat sie offenkundig nicht verloren und vielleicht hat sie damit sogar recht. Sie denkt jedenfalls nicht ans Aufgeben ("Verdammt nochmal! Jetzzt erst recht... ich werd den Knilch sowas von fertig machen! Die Kapuitzenbrüder können froh sein, wenn sie mir nicht mehr vor die Flinte laufen...") und das ist auch gut so.

    Aber wir alle werden mit der neuen Situation leben müssen. Zustände der Klarheit und der... ich nenne es mal "geistigen Umnachtung" wechseln sich scheinbar willkürlich ab. Doch ich vertraue darauf, dass sie nach wie vor unsere Sueda ist, wenn es hart auf hart kommt. Sie kann nicht anders. Auch jetzt nicht.

    🔗 Wenn Grenzen überschritten werden

    So tragisch Suedas Schicksal war, das Leben am Camp ging weiter.

    ninja2.00926 (UltrA) und Jannnik gerieten dabei aneinander. Jannik konnte es nicht lassen – immer wieder versuchte er im Spaß, jemanden im Lager heimlich zu fesseln. Vielleicht wollte er damit Leichtigkeit in die Runde bringen oder seine Langeweile bekämpfen. "Wohstandsdepression" hatte ich diesen Zustand eins genannt. Sie brach kurz vor dem sogenannten WIPE aus, wenn man alle Ziele erreicht hatte und eigentlich nur noch darauf wartete, dass bald alles von vorne beginnen würde. Ich verstand ihn teilweise, aber in diesen Tagen nach der Befreiung, mit all den Schatten, war dafür kaum Platz. Ich konnte vor allem nur wenig Verständnis für diesen jugendlichen Leichtsinn aufbringen. Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn es einen Angriff gab und einer unserer Freunde gefesselt vor den Angreifern stand...


    UltrA schien die Gefahr auch zu spüren und schließlich platzte ihr der Kragen. Als er ihre Warnung abermals in den Wind schlug, zog sie ihre Waffe und beförderte ihn als "Lektion" wieder an die Küste.

    Cala-j wollte mit seinem Auto aushelfen. Die Rettungsmission gemeinsam mit janinesta (Selina), der Dame in Blau, begann.

    🎯 Angreifer in Bambigestalt

    Doch die Ruhe hielt nicht lange. Pinky brachte schlechte Nachrichten und berichtete davon, dass ihn vor einigen Stunden ein Bambi direkt am Camp mit einer Sporter beschossen hatte. Gerade in dem Moment, als er allein Wache hielt. Zum Glück waren seine Reflexe schnell, und er konnte sich verteidigen. Aber die Tragik blieb.

    Ein Bambi, das nichts zu verlieren hat, ist das gefährlichste von allen – weil es keinen Halt, aber alle Möglichkeiten hat.


    Auch bei dakel vor dessen Haustür trieb sich jemand herum, den er rechtzeitig erwischte. Und janinesta (Selina) – die Dame in Blau – hatte einen Unfall mit dem Auto, als sie versuchte, Jannik abzuholen. Manchmal scheint es, als wollten die Schatten uns an allen Ecken prüfen. Doch sie konnten den Schaden beheben und die Rettungsmission fortsetzen.


    📡 Geheimnisse in Zeichen

    Und dann, fast wie aus einer anderen Welt, stand er plötzlich da: E.C.H.O. – schweigend wie immer und mit Schweißermaske, aber freundlich.

    Er begegnete Jannik, der ans Camp zurückgebracht worden war, im Kochhaus.

    E.C.H.O. übermittelte diesmal Jannnik einen Morsecode (#3)

    Als dieser mir die Aufnahme vorspielte, musste ich mich ganz schön beeilen, um ihn mitzuschreiben. Doch am Ende gelang es mir, die Zeichen festzuhalten und zu entschlüsseln.



    Und mehr noch: E.C.H.O. schickte mir später am Abend den gleichen Code sowie eine weitere Nachricht (#4), die direkt an mich gerichtet schien.



    Was er damit meinte, bleibt mir noch immer ein Rätsel. Doch Sueda sagt gerade: "Klingt nicht wie jemand, der nur auf die nächste Gelegenheit wartet, dir in den Rücken zu schießen...!"

    Das bedruhigt mich nur bedingt. Es könnte einerseits eine Aufforderung an jemanden sein, mich zu schützen und zu retten. Oder aber es ist eine Anweisung, ich solle jemanden schützen und retten. Aber wer ist gemeint? Ich selbst? Das Camp? Oder vielleicht etwas Tieferes, das gar nicht mit mir allein zu tun hat? Manchmal höre ich die Worte wie eine Warnung. Dann wieder wie ein Versprechen. Vielleicht sind sie ein Hinweis, dass wir einander beschützen sollten. Vielleicht aber auch nur ein Spiel aus Rätseln und Schweigen. Und doch – irgendwo darin liegt eine Wahrheit, die ich noch nicht greifen kann. Denn ob man schützt oder gerettet wird, beides sagt: Das Herz ist verletzlich. Und Herz ist schützenswert. Ganz gleich, ob nun ich oder ein symbolisches Herz gemeint ist.


    Achja und dann tauchte wieder eine dieser seltsamen Akten von E.C.H.O auf. Kein Name, aber wieder eine dieser Todsünden, die jemandem zugeordnet wurde. Eine Person, die andere möglicherweise damit beauftragt andere zu töten, weil sie von Hass getrieben ist... IRA. Wer auch immer dahintersteckt, ich hoffe die Person wird sich nicht von ihrem Zorn leiten lassen. Ich kenne diese Gefühle nach Rache, aber sie haben noch nie etwas Gutes hervorgebracht.


    🛠️ Arbeit gegen die Dunkelheit

    Ich trug später noch ein Fass zur rostigen Axt. Der Gedanke an den kommenden Wipe ließ mich klar erkennen: Es war Zeit, den Ausbau endlich in Angriff zu nehmen. Unsere Camps mussten Zeichen bleiben – Orte, an denen Hoffnung wachsen konnte. Vor dem Camp traf ich auf den sympathischen ChieFFF. Er erzählte mir, dass er im Norden erschossen und an die Küste gelandet war. Und doch war er freundlich, offen. Ja – auch das gibt es noch. Ich hieß ihn willkommen, erzählte ihm von unserem Camp und mahnte ihn zur Vorsicht. Zu oft hatte es in den letzten Tage hier Angriffe gegeben.


    Auch Jannnik war sehr gastfreundlich, zweigte ihm sofort sein Haus, was er sich gebaut hatte und stattete ihn mit einem Gürtel, einer Feldflasche und den sehnsüchtig gesuchten Jutebeutelstreifen aus.

    Ich habe Jannik selten so glücklich gesehen und auch Chief schien positiv überrascht.



    🌅Zum Schluss...

    Am Ende des Tages sprach ich nochmals ernst mit ninja2.00926 (UltrA) und Jannnik. Ich erklärte ihnen die Lage und wies sie an, ihre Provokationen und Spielchen bitte in den Außenbereich zu verlagern und sich generell nicht gegenseitig zu provozieren.

    Vertrauen war unsere einzige Währung – und wenn man sich nicht einmal mehr im Camp unter Freunden sicher fühlen konnte… wo dann?

    Sie zeigten sich einsichtig und verständnisvoll und ich hoffe, dass nun ein friedliches Zusammenleben leichter möglich sein würde. Wir brauchten einander. Jeden Einzelnen und jede Einzelne.


    In diesem Sinne: Passt auf euch auf und bleibt am Leben!


    gez.

    Herz-Aus-Gold ❤️


    ("Hey! Du hast mich vergessen... ich bin auch noch da!")


    Okay.. ja und weil Sueda es so möchte auch :


    Nr. 371 - Ende.

  • 💌Herzensgrüße vom 01.09.2025 – Kurzer Statusbericht

    vlcsnap-2025-09-09-20h03m22s400%20Kopie.jpg

    Hallo ihr Lieben,

    heute gibt es nur einen kurzen Statusbericht – die Zeit drängt, und doch ist genug geschehen, um uns eine ganze Weile beschäftigt zu halten.

    🏚️ Vandalismus in Berezino

    Wieder einmal hatte es das Camp in Berezino getroffen. Knapp zwölf Unterstände wurden abgebaut, und der Inhalt aller Zelte lag verstreut auf dem Boden.

    Ersetzbares Crewmitglied Nr. 371 brachte es mit ihrem gewohnt bissigen Humor auf den Punkt: „Herz, das sieht aus wie die Umkleidekabine eines Textildiscounts!

    Doch hinter dem Spott steckte bittere Wahrheit. Jemand hatte etwas gegen die Arbeit, die dort gemacht wurde.

    Das und die Tatsache, dass wir langsam aber sicher über Umwege erfuhren, wer vermutlich hinter dem Vandalismus in Prigorodki steckte. Für mich sah es aus wie eine gezielte Probe – als wolle jemand austesten, wie weit er bei uns gehen konnte, ohne dass wir aufschrien. Auch hier brachte es Sueda auf den Punkt: "Ihr wollt ne Antwort? Hier ist sie: nicht weit. Gemeinschaftscamps zu schädigen, ist keine Mutprobe, sondern eine miese Nummer – ganz gleich, wer es wer tut oder warum!"

    Zum Glück waren Jannnik und Bitwanted sofort zur Stelle, um die Trümmer in Berezino wieder aufzubauen.

    🎯 Schüsse am Brunnen

    Noch schwerer wog die Nachricht, dass auf die Dame in Blau – unsere janinesta (Selina) – nur knapp einer Kugel entkommen war. Am Brunnen, direkt vor aller Augen. Sie entkam, doch der Schuss galt vermutlich nicht nur ihr, sondern dem Fremden neben ihr: E.C.H.O. Seine Akten sorgten offenbar nicht nur für neugierige Leser, sondern auch für Feinde. Es war ein deutliches Zeichen, dass seine Schatten nicht spurlos an uns vorbeigehen würden. Ich war dankbar, dass die Dame in Blau unversehrt geblieben war – und zugleich voller Sorge, was dies für die kommenden Tage bedeutete.


    📚 Ordnung im Chaos

    Den Abend verbrachte ich mit Aufräumen, Berichte sortieren, Gedanken sammeln. Manchmal sind es die kleinen Gesten der Ordnung, die verhindern, dass man im Strudel von Gewalt und Unsicherheit den Halt verliert.

    🌅 Zum Schluss

    Es war kein großer Tag, kein lauter – und doch einer, der Spuren hinterließ.

    In diesem Sinne: Bleibt wachsam, bleibt stark. Und wenn ihr könnt – bleibt am Leben.


    gez.

    Herz-Aus-Gold 💛

  • 💌Herzensgrüße vom 02.09.2025 – Rückschläge und Standhaftigkeit

    vlcsnap-2025-09-10-02h39m14s423.jpg


    Hallo ihr Lieben,

    manchmal sind es Tage wie dieser, die mir zeigen, wie zerbrechlich Hoffnung ist – und doch, wie viel wir davon noch immer zusammenhalten können. Gemeinsam.

    Ich dachte, nach den vergangenen Wochen hätte ich gelernt, mit all dem fertig zu werden. Aber das Lachen von Sueda hallte mir noch in den Ohren, und die Spuren von Gewalt und Vandalismus waren überall. Trotzdem versuchte ich, weiter geradeaus zu gehen.

    🛡️ Angreifer gestellt

    Der Tag begann mit einem Zwischenfall bei den Briten. Ein Bambi machte sich an ihrer Basis zu schaffen – zum Glück war Jannnik rechtzeitig da. Er verfolgte die Spur des Fremden bis kurz vor Elektrozavodsk und stellte den Fremden vor einer alten Scheune. Sein geschulter Blick erkannte ihn sofort: Es war derselbe, der zuvor schon auf ihn in seinem blauen Gunter geschossen hatte. Der Wagen hatte es nicht überlebte, Jannik jedoch schon. Und er war - verständlicherweise - ziemlich sauer auf den Fremden.

    Kein Wunder also, dass er ihn mit seiner Schusswaffe "grüßte". Einerseits verstand ich ihn, andererseits hatte ich gehofft, man hätte mit ihm reden können. Trotzdem, wenn man die taten des Fremden in Betracht zog, wäre das vermutlich nicht von Erfolg gekrönt gewesen.


    Der Angreifer kehrte später als Bambi zurück, wurde aber erneut in die Flucht geschlagen.

    Zweimal die gleiche Sache probieren? Das reicht für ein Dummheits-Diplom...Aber hey, Jannik hat es inzwischen echt drauf, wie?“, knurrte Sueda neben mir mit ihrem typisch bissigen Sarkasmus, als ich diese Zeilen schrieb.


    🏚️ Elektrozavodsk geplündert

    Als ich die Szene betrat und versuchte zu retten, was noch zu retten war, sah ich das nächste Bild der Zerstörung: Das Camp in Elektrozavodsk war erneut Opfer von Vandalismus geworden. Alles lag verstreut am Boden, Zelte ausgeräumt, Unterstände leer. Jannik und ich sammelten alles schweigend auf, Stück für Stück.

    Es frustrierte mich zutiefst. Warum? Was hatten die Menschen bloß gegen ein Camp, das nur helfen wollte? „Herz, vielleicht hassen sie einfach Ordnung. Manche Leute kriegen Ausschlag, wenn sie sehen, dass andere was Sinnvolles aufbauen“, kommentierte Ersetzbares Crewmitglied Nr. 371 trocken über Funk, während ich eine die Dinge wieder im Kleidungszelt verstaute.

    Vielleicht hatte sie recht damit.


    🎯 Gefährliche Begegnungen

    Etwas später entging Jannnik in Gorka nur knapp dem Tod. Schüsse, die ihn beinahe niederstreckten – und doch schaffte er es zu fliehen.

    In Nizhnoye dagegen wartete eine kleine Geste der Hoffnung: Jammet und Black Lion stellten erfreut fest, dass die Zelte aufgefüllt worden waren. Eine Abwechslung zum ständigen Vandalismus. Ich weiß nicht, wer es war – aber ich dankte still.

    👭 Wiedersehen mit Hikaru

    Und dann geschah etwas, das mir fast die Tränen in die Augen trieb: Hikaru kam zurück.

    Ja wirklich!
    Meine alte Freundin, meine Weggefährtin. Ich hatte kaum zu hoffen gewagt, sie je hier wiederzusehen.

    Ich holte sie mit dem Auto in Elektrozavodsk von der Küste ab, und als wir Prigorodki erreichten, trafen wir auf jayphiiyo .

    Hikaru lachte: „Das hier ist meine Heimat. Das wird sie auch immer bleiben.“

    Ihr Lachen weckte Erinnerungen. Für einen kurzen Moment war es, als wären die alten Zeiten zurück. Als würde alles, was zwischen mir und der gemeinsamen Vergangenheit lag, sich auflösen.

    Als sei Hikaru nie fort gewesen. Und dann stand sie plötzlich wieder am Aussichtspunkt und hielt Wache, wie damals an ihrer "Villa" in Novodimitrovsk...


    Ich dachte an die alten Zeiten mit den Chicks. Daran, wie auch wir uns gestritten, gebrochen, wieder angenähert hatten. Wir alle hatte unter dieser Zeit gelitten – und manchmal schmerzte sie noch immer.

    Aber heute wusste ich: Nur weil etwas zerbricht, heißt das nicht, dass man wieder alles zusammensetzen muss. Aber manchmal, ja manchmal konnte man aus den Scherben etwas Neues schaffen. Gemeinsam.
    Wir waren alle vorsichtig, aber die Zeit würde zeigen, was das war. Ich war offen und froh, alte Bekannte wieder zu sehen und gemeinsam am Camp zu lachen. Kein Lachen wie bei Kuru, sondern ein echtes und ehrliches Lachen.



    Während ich im Krankenhaus von Chernogorsk nach einer grünen Uniform für Hikaru suchte, beobachetete sie ein fremdes Bambi, das durch das Camp in Prigorodki lief. Erst als Jay, Hikaru und Ersetzbares Crewmitglied später das Camp betraten wurde der Schaden klar: Das Bambi hatte auch hier Vandalismus betrieben und alle Gegenstände aus den Unterständen auf den Boden geworfen. Ganz genau wie in Elektrozavodsk. Ob es die gleiche Person gewesen war?
    Ein Glück, dass sie da waren um die Sachen zu sichern und imerhin hatte die Person nicht jeden Unterstand einzeln zerstört. Ich parkte mein Auto in der Gegend und kam ebenfalls zum Camp, um den Schaden zu begutachten. Wir hatten Glück im Unglück, aber Sueda blieb hart. "Was denn? Sollen wir jetzt auch noch dankbar drüber sein, dass sie uns die ganzen Dinger nicht abgebaut und weggebombt haben? Das ist immernoch ein verdammtes Auffanglager! Egal wie viel sie auf den Boden werfen, abbauen oder nicht abbauen. Idioten bleiben Idioten. Das Zeug soll den Leuten helfen und die tun gerade so, als würden wir jemanden damit vergiften..."


    Harte Worte, aber sie hatte zumindest in einem Punkt recht: Jemand legte es darauf an uns zu schaden und niemand gab ihm das Recht so mit unseren Lagern umzugehen, die ein Zufluchtsort für Neulinge und alte Hasen gleichermaßen sein sollten. Genug war genug. Es war unnötig aufzudröseln, wann ein kleiner Streich anfing und mutwillige Zerstörung aufhörte. Einzig das Ergebnis zählte und wieder einmal waren wir unserer wertvollen Zeit beraubt, die wir eigentlich in etwas Gutes hatten stecken wollen. Einfach nur, weil jemand die Gelegenheit dazu hatte, ein frei zugängliches Lager in eine Müllhalde zu verwandeln.



    🔢 Eine Warnung von E.C.H.O.

    Während wir aufräumten, nahm E.C.H.O. erneut Kontakt mit mir auf. Er schickte mir einen Code – diesmal eine Warnung. Jemand war unterwegs zum "Astloch", jener offenen Basis, die Exildor mitten im Wald als Ort der Begegnung geschaffen hatte. Ein "Community Zufluchtsort", wie er es in bestem Neudeutsch nannte.

    Und dieser jemand hatte es auf seine Güter abgesehen. Ein Angriff stand unmittelbar davor...




    Es kam, wie es kommen musste: Ein Angriff im Wald. Die Räuber waren in Überzahl, doch die Verteidiger – zwei helfende Hände, die spontan den Raidschüssen gefolgt waren und einander kaum kannten, aber unabhängig voneinander helfen wollten - sowie etwas später auch der Basenbesitzer selbst – hielten stand. Schüsse, Explosionen, Tote auf beiden Seiten. Zwei auf Seiten der Verteidiger, aber mehr auf Seiten der Angreifer. Fast schon ein kleines Wunder, wenn man bedenkt wie schnell alles ablief und wie viele Angreifer es waren. Soe waren ein eingespieltes Team, daran bestand kein Zweifel.

    Ich verstand nicht, warum ausgerechnet dieser Ort Ziel eines Angriffs geworden war.


    Aber Jay lieferte mir den entscheidenden Hinweis, als ich mich am Camp mit ihr darüber austauschte: HellhoundSamuel hatte sie vor Tagen bei Berezino getroffen und ein Stück weit im Auto mitgenommen. Naja, eigentlich war es das Auto seines Begeleiters gewesen. Und eben dieser Begleiter hatte ihr sofort bereitwillig von der Basis im Wald berichtet und dass man sie bestimmt gut raiden könne... vermutlich um sie zu beeindrucken. Zum Glück interessierte sie das nicht und sie war weiter ihrer Wege gezogen. Sie hatte sich den Namen des Begleiters nicht gemerkt, aber ich wusste sofort, wer es gewesen war. Und ich war bestürzt über seine Maßlosigkeit.

    Es musste solch eine unbedachte Bemerkung gewesen sein, die andere gierig aufgegriffen hatten und weshalb sie jetzt vor den Toren des Astlochs standen.

    Tja, Herz. Manchmal reicht ein loses Mundwerk für einen ganzen Friedhof...“, raunte Sueda mir ins Ohr. Bitter, aber wahr.


    Hatte er denn keine Ahnung, was er damit angerichten konnte? Da draußen wurden Mauern gesprengt und Leute starben! Nur, weil einige vor lauter Wohlstandsdepression und Langeweile nie genug Spannung bekommen konnten und alles anhäufen wollten, selbst wenn ihre Häuser schon aus allen Nähten zu platzen drohten. Aber nein, man stürzte sich auf den nächstbesten Einzelgänger, nur um etwas "Spaß´" zu haben.

    Riss das ab, was er in mühevoller Kleinarbeit geschaffen hatte. Dabei nahm man die Zerstörung eines Ortes der Zuflucht billigend in Kauf.

    Gut, vielleicht hatten sie es einfach nicht besser gewusst. Vielleicht hatten sie ihn ja für eine Bedrohung gehalten und darum gehandelt.

    Aber ich hasste es, wieder untätig am Camp zu sitzen und tatenlos mit anhören zu müssen, wie andere ihren Traum mit dem letzten Herzblut, das sie hatten, verteidigten.

    Einmal mehr drohte sich die Geschichte zu wiederholen und ich wurde müde. So müde von all dem...


    Nun, den erhofften "Spaß" hatten die Angreifer wohl am Ende bekommen. Und ich bekam doch noch eine Gelegenheit zu helfen. Auf meine Art.

    🩸 Wut, Schüsse und ein tödlicher Treffer

    Während der Kampf um das Astloch weiter tobte, landete Exildor beim Versuch sein Heim zu verteidigen schließlich am Camp in Prigorodki, nicht aber ohne einen von ihnen mitzunehmen. Er berichtete mir detaillierter von den Kämpfen. Ich bot ihm an, ihn in die Nähe seines Heims zu fahren und brach auf, um mein Auto zu holen. Die gute alte Schneeflocke... meine weiße Olga.

    Doch mit Schock stellte ich fest, dass mein Auto durchwühlt worden war: Kühler ausgebaut, Kofferraum geleert. Wieder Vandalismus. Zum Glück hatte ich in weiser Voraussicht ein Rad, die Zündkerze und die Batterie versteckt. Ich füllte den Kühler mit Wasser auf und fuhr zurück – und da sahen wir ihn: Einen Fremden mit einem blauen Helm, genau dem, den ich im Auto gehabt hatte. Der Fall war klar.

    Ich fragte Exildor, ob er sich bereiterklären würde, den Fremden anzusprechen und zu fragen, was das sollte. Er willigte ein. Habe eh nichts zu verlieren, wie er sagte. Ich beobachtete vom Rohbau aus die ganze Situation, während Hikaru von ihrem Aussichtspunkt aus das Camp im Blick hatte.

    Exildor sprach den Fremden an, doch der lief einfach weg.

    Für einen Moment war ich wieder mit Hikaru in ihrer "Villa". Wie sie Ausschau hielt und mir Angaben machte, wo sie jemanden gesehen habe. Präzise beschrieb sie mir die Laufroute des Fremden, der durch den blauen Helm sehr gut zu erkennen war.

    Ich sah ihn laufen.

    Da konnte ich nicht anders.

    Ich legte an. Zögerte.

    Es war kein Zorn.

    Es war der Wunsch, dass es endete.
    Hier und jetzt.

    Dann drückte ich ab.

    Ich traf nicht. Nicht sofort.

    Stattdessen feuerte ich zwei Schüsse, um ihn in eine andere Richtung zu lenken, damit Exildor ihn nochmals würde ansprechen können oder er weglaufen würde.

    Aber das Vorhaben scheiterte, denn der Fremde machte keine Anstalten zu fliehen und kam wieder zurück in richtung Camp.

    Schließlich zielte ich direkt auf seinen Körper.

    Ich atmete ein und aus, um mich zu beruhigen.

    Dann hielt ich den Atem an, zielte.

    Das hier war zum Schutz, redete ich mir ein.

    Das hier war dafür, dass ich nie weder wehrlos sein würde.

    Dies war unsere Heimat und ich ließ sie mir nicht von einem Bambi mit Komplexen streitig machen.

    Wie damals mit der Hütchenbande.

    Ich drückte ab. Und dieses Mal traf ich. Der Fremde fiel.


    Ich kämpfte mich vorbei an zahlreichen Zombies bis zu seiner Leiche.

    Als ich über dem Fremden stand, sah ich, wie viele Dinge er tatsächlich aus dem Camp und meinem Auto mitgenommen hatte.

    Ja, ich hatte definitiv den Richtigen erwischt.

    Aber es fühlte sich nicht wie ein Sieg an.

    Natürlich nicht.

    Auch wenn Ersetzbares Crewmitglied Nr. 371 lachte: „Na siehste. Geht doch! Ich wusste doch, dass du die Blaze brauchen kannst.“, spottete sieund klatschte dann in einem Anfall von Hysterie in die Hände wie ein kleines Kind. "Geht doch, geht doch! Tralalalalala! Bumm bumm. Der Typ fällt um."

    Ich seufzte und schüttelte nur den Kopf, als ich seine Sachen sicherte.

    Der Kloß in meinem Hals wollte nicht verschwinden, auch nicht als Exildor meinen Schuss lobte. Aber ich gab mich nach außen hin abgeklärt und hart.

    Als ich mir die Leiche nochmals näher ansah, fiel mir die Ähnlichkeit mit dem Unbekannten vor der Basis der Briten auf, von dem Jannnik erzählt hatte. Es konnte Zufall sein, aber vielleicht... ganz vielleicht hatte ich ja doch den Richtigen erwischt. Das machte es zwar nicht gerechter und ich war bei Leibe kein Richter oder Henker

    Dennoch hatte ich nichts anderes tun können in diesem Augenblick. "Es war notwendig gewesen... der hatte nichts Gutes vor und er hatte Gelegenheit abzuhauen oder zu reden. Er steckte auch bestimmt hinter der Sache in Elektrozavodsk... und er hat Schneeflocke geplündert...", vertediigte ich mich. Mehr vor mir selbst als vor Exildor und Sueda.

    "Es musste enden. Hier und heute. Ich wünschte nur, dass ich es nicht hätte tun müssen..."


    Am Ende beerdigte ich den Unbekannten noch standesgemäß.

    Egal, wer er war.

    Das hatte er verdient. Ein letztes Zeichen von Respekt, selbst wenn er diesen hatte vermissen lassen.


    🌌 Astloch in Trümmern

    Ich fuhr Exildor wie versprochen in die Nähe seiner Heimat, wo noch immer Schüsse und Explosionen hallten. Er beobachtete alles weiter und am nächsten Morgen stand er vor den Überresten seiner Basis und des Astlochs. Dennoch sprach er mit Fassung, mit Mut. Er nahm es ungeheuer sportlich. Immerhin hatten die Fremden ihm nicht alles genommen und waren vorsichtig vorgegangen.

    Solche Dinge passierten und er würde nicht aufgeben. Nicht zulassen, dass Zerstörung das letzte Wort hatte. Ich bewunderte seine Haltung – auch ich hatte einst so gedacht. Aber würde er auch noch so denken, wenn er jeden Tag dazu verdammt war, die Trümmer zu beseitigen, die andere hinterlassen hatten?

    ⚰️ Ein totes Bambi, ein Stück Warnung

    Zurück in Prigorodki stieß ich auf ein totes Bambi in einem Unterstand. Selbstmord. Jemand hatte wohl den schnelleren Weg in den Osten gesucht. Es schnürte mir die Kehle zu, als ich die Überreste beerdigte.

    Außerdem entfernte ich eine Blutkonserve aus dem Camp. A+-Blut. Ich mahnte alle, vorsichtig zu sein. Nicht alles, was im Unterstand liegt, ist „Herzblut“ und kann - bei Inkompatibilität - tödlich sein.

    🌠 Ein kurzer Moment wie früher

    Hikaru und Jay verabschiedeten sich. Und für einen winzigen Augenblick fühlte sich alles an wie damals: frei, ungezwungen, stark. Doch die Realität holte mich schnell zurück.

    Aber ich war standhaft. Wehrhaft. Bereit, für meine Werte einzustehen – und notfalls auch das zu tun, wovor ich mich am meisten fürchtete.

    🌅 Zum Schluss

    Ich weiß nicht, wie viele Male wir noch aufräumen, flicken, wiederaufbauen müssen.

    Aber ich weiß: Am Ende zählt, wer noch immer stehen kann. Wer in den Spiegel blickt und sagen kann: Ich habe nicht aufgegeben. Ich bin standhaft geblieben.


    In diesem Sinne: Bleibt wachsam. Bleibt standhaft. Und wenn ihr könnt – bleibt am Leben.


    gez.

    Herz-Aus-Gold 💛

  • 💌Herzensgrüße vom 02.09.2025 – Kurzer Zwischenbericht II

    20250903185734_1.jpg

    Hallo ihr Lieben,

    heute gibt es nur einen kurzen Statusbericht. Viele Dinge verlangen gerade meine Aufmerksamkeit, aber zum Glück vertitt janinesta (Selina) mich am Camp. An der rostigen Axt wurde wohl ein Unterstand abgebaut, aber das ist schon länger der Fall gewesen.


    In Prigorodki wurde aus dem Steinkreis um das Lagerfeuer ein Ofen gebaut sowie ein Tarnnetz geklaut, das sie jedoch pflichtbewusst wieder ersetzte. Vielen Dank dafür!

    Es gab auch gute Neuigkeiten: WhiskeyMixer begrüßte ein neues Gesicht am Camp: Hazuk. Danke, dass du das übernommen hast!


    Außerdem berichtete janinesta (Selina) von einer Rundreise mit Jannnik und Pinky. Sie waren wohl bei den Banana Ops wegen eines Tauschgeschäfts und mussten am Ende dakel retten, der sich die Pox-Krankheit zugezogen hatte. Laut Selina brauchte es ein Gegengift und etwas "Herzblut", um ihn zu heilen. Aber bald darauf war er wieder ganz der Alte.


    Wie man sieht, geht alles nach wie vor seinen gewohnten Gang und der Tag war wohl etwas ruhiger.
    Mal sehen, was der morgige Tag bringt.


    In diesem Sinne: Bleibt am Leben und passt auf euch auf!

    gez.
    Herz-Aus-Gold 💛

  • 💌 Herzensgrüße vom 04.09.2025 – Tomaten und tödliche Zufälle

    20250905004735_1.jpg

    Hallo ihr Lieben,

    manchmal glaube ich, ich bin wirklich zu empfindlich geworden. Es reicht schon ein Blick auf ein Gemüsebeet, um mir den Magen umzudrehen. Tomaten.

    Eigentlich nichts Schlimmes, könnte man meinen. Jemand hatte sie als Freundschaftsdienst im Camp angebaut und ich war einerseits dankbar für die Geste.

    Doch seit meiner Zeit in der Enklave der Stille und vor allem nach all dem, was Sueda ( Ersetzbares Crewmitglied Nr. 371) widerfahren war, hinterfragte ich sogar Gemüse.



    🍅Gedanken zur Praxis der Kirche

    Dass die Kirche ihre Toten "verdüngerte" oder "reerdigte", wie ich es respektvoller zu nennen begann, dass Suedas grausames Kuru-Lachen noch immer durch das Lager hallte, das alles durchzog meine Seele wie ein kalter Strahl.

    Früchte des Lebens – gedüngt mit Menschenfleisch. Romantisch-Spirituell.

    Romantisch-spirituell? Herz...Bitte. Wer mit Leichen gärtnert, hat einfach nur zu viel Zeit und zu wenig Kompost!


    Egal, wie man es nannte. Ich hatte klar Stellung bezogen: Würde blieb für mich Würde, auch im Tod und darüber hinaus.

    Wer anders darüber dachte, mochte spirituelle Gründe vorschieben – ich nannte es im Extremfall Entwürdigung.

    Es ging mir nicht darum, die Praktiken der Kirche von Morthana generell zu verteufeln ("Treffende Wortwahl in diesem Kontext, Herz! Den Wortwitz hab ich nicht kommen sehen...") oder jemandem seinen Weg abzusprechen. Aber über allem sollte doch stets die Wahlmöglichkeit stehen.

    Diese schloss beide Richtungen mit ein: Die Wahl, Teil des Rituals zu werden oder nicht.

    Aber auch die Wahl, ob man von derartigen Früchten kosten wollte oder es lieber bleiben ließ.

    Erzbischof Nickolus ( Nickel) verstand meinen Standpunkt teilweise. Wir hatten in der Enklave der Stille viele Diskussionen geführt.

    Der „militante Arm der Kirche“, von dem er in seinem letzten Brief geschrieben hatte jedoch… ich fürchtete, er sah die Dinge anders.

    Und Ersetzbares Crewmitglied Nr. 371 musste nun die Konsequenzen falsch verstandener Spiritualität tragen. Und wir mit ihr. Jeden Tag, an dem das Lachen noch immer durch das Camp hallte.


    ⚔️ Belagerung von Prigorodki

    Auf dem Rohbau fiel mir eine Gestalt auf. Ein Fremder, reglos, das Gewehr in den Händen, die Augen unverkennbar auf unser Camp gerichtet. Ein Anblick, der mir sofort die Kehle zuschnürte. Er war keiner von uns, so viel stand fest – und doch blieb er still, beobachtend, lauernd. Als er mich schließlich im Nordwald bemerkte, duckte ich mich instinktiv weg, suchte die Deckung der Bäume. Für einen Moment begegneten sich unsere Blicke – kein Schuss, keine Geste, nur ein stummes Anerkennen. Dann verschwand er zwischen den Schatten. Ich wusste nicht, wer er war. Freund oder Feind? Der Zweifel nagte an mir.


    Rückblickend frage ich mich, ob ich in diesem Moment hätte abdrücken sollen. Die Campwache hätte ohne zu zögern geschossen – und vermutlich wäre es in ihren Augen richtig gewesen. Schließlich stand er mit gezogener Waffe auf dem Rohbau und blickte in unser Camp. Doch ich konnte es nicht. Irgendwo in mir glimmte die Hoffnung, er könne vielleicht doch ein Freund sein. Er hatte nicht auf mich gezielt, selbst als ich für ihn klar erkennbar gewesen war. Außerdem weigere ich mich noch immer, einfach zur Mordmaschine zu werden, die reflexartig zurückschlägt.

    Und seien wir ehrlich: auf 650 Meter hätte ich ihn kaum getroffen, ein Warnschuss hätte ihn womöglich nur provoziert. Also ließ ich es bleiben – und genau darin lag vielleicht schon mein Fehler.



    Denn kaum hatte ich Chernogorsk erreicht, meldete sich janinesta (Selina) vom Camp aus. Ihre Stimme war noch hell und klar, als sie von einem Bambi berichtete, das sich um den Rohbau schlich – eine AK oder AKM auf dem Rücken. Ich kannte dieses Vorgehen. Der Fremde hatte nichts zu verlieren und alles zu gewinnen und an solch eine Waffe kam man nicht einfach als Bambi. Ich wollte sie warnen, doch da war es bereits zu spät. Das Bambi zog die Waffe und schoss. Ihre Stimme brach ab, verstummte im Funk. Sekunden später lag sie tot vor dem Rohbau. Mein Herz verkrampfte sich, schwer und bleiern, und ohne nachzudenken rannte ich zurück in Richtung Prigorodki.

    Innerlich hoffe ich, der Fremde auf dem Gebäude wäre ein Freund und würde eingreifen. Doch es kam anders.



    Zum Glück waren auch NiggoB und @Janrnnik schnell zur Stelle, und sogar WhiskeyMixer war in der Nähe und half bei der Sicherung von Selinas Leiche. Ich selbst bezog Stellung auf einem Industriegebäude, suchte den Überblick. Und dann sah ich sie: zwei Spieler – der bewaffnete Beobachter von zuvor und das aggressive Bambi, das Selina erschossen hatte. Beide auf dem Dach des Rohbaus.

    Sie gehörten zusammen. Das saß...


    Jannik reagierte entschlossen: ein präziser aber energischer Kopfschuss auf das Bambi vom Camp aus und der Angreifer sank leblos zu Boden. Ich nahm mir den zweiten vor, legte meine Blaze an – und verfehlte. Nicht nur einmal. Zwei Schüsse, zwei Mal rauschte das Projektil ins Leere. Der Bewaffnete verschwand ins Treppenhaus, außer Sicht, aber nicht bevor er Jannik noch erwischt hatte und auch Niggo in der Nähe seines Hauses zu Boden sackte. Beide kehrten rasch zurück, warfen eine Gasgranate in den Eingang. In mir zog sich alles zusammen. War das wirklich nötig? Mussten wir zu solchen Mitteln greifen? Doch dann sah ich wieder Selinas Körper vor mir. Nein – für falsche Schuldgefühle blieb keine Zeit.


    Als der Bewaffnete schließlich aus dem Treppenhaus aufs Dach sprintete, legte ich erneut an. Wieder verfehlte ich. Mehrmals.

    Whiskey jedoch traf: ein Schuss in den Arm, der den Fremden taumeln ließ. Sekunden später stürmten Niggo und Jannik vor, ich wechselte meine Position – und nach kurzem, heftigem Schusswechsel war der Angreifer erledigt.

    Wir sicherten, was zu sichern war. Ich bestattete die Leichen. Wieder waren Menschen gefallen, nur weil zwei Fremde unbedingt einen Konflikt suchten. Und ich fragte mich, wie viele es noch sein würden, bevor der Wipe endlich kam und dieses grausame Kapitel auslöschte.


    „Herz...sechs Schüsse, null Treffer? Bei mir würden wir das jetzt Pazifismus durch Inkompetenz nennen...."

    Die Antwort folgte auf dem Fuße, denn ich sah ein Bambi vom Lager in Richtung Rohbau rennen. Niggo versuchte noch zu reden und ihn aufzuhalten, aber er war definitiv nicht freundlich. Er war wohl einer von den beiden Toten gewesen.

    Niggo machte kurzen Prozess, auch wenn es schmerzahft war. Aber Sicherheit ging vor.
    Dann kehrte erst einmal Ruhe ein.



    🧭 Levadan am Camp

    Zwischen all dem Chaos traf ich @Levadan. Ein neues Gesicht, ruhig, wissbegierig. Er erinnerte mich an AceBlackWolf , dessen Lachen und Fischgeschichten ich schmerzlich vermisse. Jannnik kümmerte sich rührend um ihn, gab Ausrüstung, bot Hilfe. Crippsy brachte Felle. Für einen Moment schien die Welt wieder normal.


    🧭 Rückkehr des Bambis

    Noch etwas später bemerkten Jannnik und ich bemerkten erneut ein fremdes Bambi, das in aller Seelenruhe am Camp vorbeischlich und schließlich um den Rohbau kreiste. Sein Verhalten war merkwürdig: kein Gruß, kein Innehalten, nicht einmal ein Kopfnicken. Stur folgte der Fremde seinem Weg, als gäbe es uns gar nicht. Ich versuchte, ihn anzusprechen, ihm zumindest ein „Hallo“ abzuringen – doch keine Reaktion. Nicht einmal ein Zucken. Da wusste ich: Das war keiner von uns. Und in mir wuchs die bittere Gewissheit, dass er zu denen gehörte, die heute schon genug Unheil über uns gebracht hatten.


    Die Indizien fügten sich wie Puzzleteile ineinander. Vieles deutete darauf hin, dass er Teil jener Gruppe war, die sich mir als die „Party Boys“ vorgestellt hatten. Ja, die mit dem "Bettkontakt"... – Grantelbart, Timo, Koro und mindestens noch ein Vierter im Bunde. Wenn unsere Erkenntnisse stimmten, hatten sie zu zweit das Camp beobachtet und janinesta (Selina) auf dem Gewissen. Umso schwerer wog die Erinnerung daran, dass wir sie – oder zumindest einen von ihnen – zuvor vor dem sicheren Tod gerettet hatten. Dass wir sie im Lager willkommen geheißen hatten, selbst nachdem einer von ihnen vermutlich auf Pinky beim namenlosen Dorf geschossen hatte.

    Und nun?

    Verrat.

    Wieder einmal wurde klar: Man kann den Menschen nur bis vor die Stirn schauen, aber nicht in ihr Herz.


    Die Wut kochte in mir hoch. Ich stellte ihn zur Rede, rannte ihm hinterher, doch er wich mir aus, Schritt für Schritt, bis er immer weiter im Dunkel verschwand. Keine Antwort, keine Erklärung, nur das kalte Schweigen derer, die längst ihre Wahl getroffen haben. Schließlich blieb mir nichts als Worte. „Du wirst mit deiner Schuld leben müssen“, rief ich ihm nach und sagte, wie enttäsucht ich von ihm und seinem Team war – und, warum auch immer, fügte ich hinzu: „Und möge dir der Seifenspender beim Händewaschen ausgehen.“ Absurder konnte ein Fluch kaum klingen, aber vielleicht gerade deshalb passte er in diesen Moment. Ich bin sicher, Sueda hätte laut gelacht.

    ("Ja, hab ich jetzt beim Lesen. Aber Herz... da geht noch mehr! Nächstes Mal versuchs bitte mit: Und mögen deine Handschuhe immer triefend nass sein, wenn du eine Streichholzschachtel in die Hand nimmst, um ein Lagerfeuer anzuzünden.")


    Jannik wollte ihn noch verfolgen, die Waffe im Anschlag, bereit, die Sache mit einem Schuss zu beenden. Doch ich hielt ihn zurück. Legte meine Hand auf seine Schulter und sprach: "Lass ihn ziehen."

    Es war genug Blut geflossen für heute. Zu viel. Für einen Atemzug wünschte ich mir, dieser Tag würde hier und jetzt enden.

    Aber tief in mir ahnte ich bereits: Das würde er nicht. Noch lange nicht.


    🏹 Der tödliche Zufall

    Kaum machten wir uns auf den Heimweg, stolperte ein einzelner Zombie stöhend aus dem Gebüsch und drehte sich nach mir um. Reflexartig hob ich die Armbrust. Es war kein gezielter Schuss, mehr ein instinktives Zucken des Abzugsfingers – und dann geschah es.


    Jannik trat in genau diesem Moment in die Schussbahn. Wie in Zeitlupe sah ich den Bolzen fliegen, sah, wie er die Plattenweste durchschlug und sich tief in seinen Rücken bohrte. Ein groteskes Bild, das sich mir in die Seele brannte.

    Ich stürzte zu ihm, voller Hoffnung, es sei nur ein Kratzer. Immerhin trug er Weste und Helm. Doch als ich ihn erreichte, lag er reglos vor mir. Keine Wiederbelebung möglich. Keine zweite Chance. Mein Bolzen hatte ihn getötet.



    Mir traten die Tränen in die Augen, während Jannik wieder irgendwo an der Küste zu sich kam.

    Aber ich durfte nicht unaufmerksam werden. Der Fremde war noch in der Nähe, vielleicht beobachtete er uns noch immer. Wenn er sah, dass Janniks Leiche da lag, würde er sich nehmen, was er konnte. Also tat ich das Einzige, was mir blieb: Ich verbarg in aller Eile Janniks Ausrüstung, bewachte seine Leiche, bis er zurückkehrte – und später bestatteten wir sie schweigend, Seite an Seite.

    Worte wären zu leer gewesen.


    Als ich nach Prigorodki ins Lager zurückkehrte, wartete Ersetzbares Crewmitglied Nr. 371 bereits. Breit grinsend, mit diesem unnachahmlichen Funkeln in den Augen, das selbst nach den dunkelsten Tagen nicht verging. „Mensch, Herz… du tötest inzwischen fast mehr Leute versehentlich, als ich, wenn ich’s drauf anlege.“


    Ich konnte nur abwinken. Nicht heute. Nicht jetzt. Mir war nicht nach Späßen. Zu schwer wog die Schuld, zu tief der Riss, den dieser Tag hinterlassen hatte. Wieder einmal hatte unsere Naivität Opfer gefordert. Selina,... Niggo und zum wieerholten Male auch Jannik.

    Wie viele noch, bis der Wipe endlich kam – und alles mit sich riss?


    In diesem Sinne: Passt auf euch auf.

    Und bleibt am Leben.


    gez.

    Herz-Aus-Gold 💛

  • 💌 Herzensgrüße vom 05.09.2025 – Einfach nicht Janniks Tag...

    20250905183933_1.jpg


    Hallo ihr Lieben,

    „Willst du mal in Riffy looten, tust du manchmal auch verbluten.“

    So lautete Pinkys Weisheit des Tages – eine seiner trockenen Sentenzen, die hängenbleiben. Treffender hätte man Janniks Wunsch kaum kommentieren können, unbedingt die Gaszone im Westen durchzukämmen und dabei riskant mit der Gaskrankheit auf Tuchfühlung zu gehen.


    🔧 Berezino Boys und ein neuer Gast

    Jannnik überstand es irgendwie und kam an diesem Tag auch in Berezino vorbei. Dort stellte er fest, dass jemand versucht hatte, bei den Berezino Boys ( Bitwalker und Bitwanted) einzubrechen. Zum Glück kam der Täter nur durch das erste Tor; der angerichtete Schaden ließ sich schnell beheben. Das war wohl auch dem experimentierfreudigen Baustil der Jungs zu verdanken.


    Im Lager traf Jannik schließlich auf Rookie82. Freundlich, wie er ist, hieß er ihn willkommen und bot ihm gleich die Hilfe des camps an. Ein kleiner Moment der Normalität – ehe das Chaos wieder zuschlug.

    🎁 Suedas kleine Tour

    Währenddessen zog Ersetzbares Crewmitglied zum ersten Mal seit langem wieder los, vorbei an der "Cone-Box". Darin fand sie ein Bambi-Armband und einen Kolt. Vermutlich eine Hinterlassenschaft von Cone selbst – sein wortloses Zeichen, dass die Rettungsaktion nun abgeschlossen war. Eine Geste, die mehr sagte, als er es je mit Funkworten getan hätte.

    Sie hinterließ ein paar Snacks und setze ihre Reise fort.

    Auf ihrem weiteren Weg prüfte sie die rostige Axt. Alles in Ordnung dort. Auf dem Rückweg dann ein Wildschwein, das sie lachend jagte. Nicht einmal ihr Gelächter beeindruckte es – und das will etwas heißen.

    Am Ende lag es tot vor ihr und bot neue Nahrung für das Camp. ("Ich verkneif mir an der Stelle des 'Schwein-gehabt'-Witz. Sonst komm ich aus dem dämlichen Lachen gar nicht mehr raus...")



    💥 Ein feiger Anschlag

    Zurück im Camp ereilte uns die Nachricht: Jannnik war Opfer eines besonders hinterhältigen Anschlags geworden. Kaum hatte er die Tür des alten Kochhauses durchschritten, explodierte eine Mine am Türrahmen – gezündet per Fernzünder. Jannik war sofort tot.


    Es hätte jeden von uns treffen können. Glücklicherweise war NiggoB direkt zur Stelle und stellte den Täter beherzt. Für's Reden war keine Zeit, denn der Fremde hatte sich schon Janniks Waffen bemächtigt.

    Also machte Niggo in seiner Funktion als Campwache kurzen Prozess.

    Im Inventar des Täters fand sich tatsächlich der Fernzünder – Beweis genug. Der Angreifer hatte sich bereits mit Janniks Ausrüstung eingekleidet, doch Selina brachte alles rechtzeitig in Sicherheit.

    Ob es sich um denselben Raider handelte, den Jannik zuvor an der Scheune bei Elektrozavodsk erwischt hatte? Die Ähnlichkeit war zumindest verblüffend. War es also ein gezielter Racheakt? Oder einfach Zufall und Jannik war nur zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen? Wir wussten es nicht. Nur eines war sicher: Es war definitiv nicht Janniks Tag heute.



    ⛪ Schatten über der Kirche

    Als wäre das nicht genug, erreichte uns mitten in der Nacht noch ein Hilferuf über Funk von Schwester Yeva. Zwei Raider hatten versucht, sich gewaltsam Zugang zum hinteren Teil des Klosters zu verschaffen – mit Baumstämmen und Armbrust bewaffnet. Sie verschanzte sich im Kirchturm und hoffte auf Unterstützung, denn die sonst so resolute Schwester schien mit der Situation maßlos überfordert.

    Ersetzbares Crewmitglied Nr. 371 allerdings weigerte sich kategorisch, auch nur einen Fuß in die Nähe der Burg oder des Westwaldes zu setzen. Verständlich – nach allem, was ihr dort widerfahren war: Schüsse durch jemanden aus dem Kreis der Kirche, Käfige, Menschenfleisch, verdorbene Konserven, und das alles deklariert als „Läuterung“ und "Reinigung".

    („Sorry, aber wenn jemand mich im Auftrag einer irren Gottheit im Namen von "Reinheit und Läuterung" in ’nen Käfig steckt, mir Gammelfleisch und Onkel Dieter serviert, helf ich denen bestimmt nicht, den Laden am Laufen zu halten!")


    Trotzdem fühlte ich mich aufgrund der Gastfreundschaft, die ich von Erzbischof Nickolus ( Nickel) und Schwester Yeva erfahren hatte, verpflichtet etwas zu tun. Die Dinge waren kompliziert, aber ich glaubte nach wie vor nicht, dass Schwester Yeva und der Erzbischof mit der Entführung zu tun hatten. Im Gegenteil, Letzterer hatte uns ja interne Informationen zugespielt. Zeit, sich zu revanchieren.

    Also leitete ich den Notruf weiter und stellte meine "Schneeflocke" zur Verfügung, damit WhiskeyMixer von Prigorodki aus aufbrechen und helfen konnte.


    So verteidigten an jenem Abend eine verängstigte, aber standhafte Schwester Yeva im Turm, WhiskeyMixer und der Rote Ritter Ikarus_98 (Pascal) die Burg mitten in tiefster Nacht gegen den Angriff. Und sie hielten stand.

    Am nächsten Tag erreichte mich die Nachricht, dass die Burg tatsächlich verteidigt werden konnte. Zwei Granaten sollen dabei auch eine Rolle gespielt haben.

    Bildmaterial dazu darf veröffentlicht werden.

    Whiskey war sich sogar sicher, in einem der Täter Hazuk erkannt zu haben – jenes Bambi, das er kürzlich in Prigorodki begrüßt hatte. Ob es wirklich stimmte? Niemand wusste es.

    Aber wenn es den Tatsachen entsprach, handelte es ich bei dem Überfall zumindest nicht um eine Racheaktion einer unserer Freunde, die sich an der Kirche für die Entführung von Sueda rächen wollten.

    Trotzdem: Auf bloßes Aussehen durfte man sich in Chernarus nicht verlassen, aber es gab Indizien. Gelegenheit macht Diebe – und Raider. Manchmal war die Erklärung auch sehr simpel.



    📂"SPES"

    20250831005122_1a.jpg


    Tja… und ich?

    Ich sitze am Feuer, starre in die Glut und grüble über @E.C.H.O.s neueste Nachricht.

    Ein neuer Aktenfund.


    Und diesmal stehe ich selbst auf der Liste.

    Keine Todsünde, wie bei so vielen anderen. Nein – eine Tugend.

    „Spes“, die Hoffnung.

    Und im Aktenvermerk steht: Exekution nicht vorgesehen.

    Man sollte meinen, das sei beruhigend.


    Ist es aber nicht.

    Denn das ändert nichts daran, dass jemand mich auf dem Schirm hat.

    Dass jemand sich die Mühe gemacht hat, eine Akte über mich anzulegen.

    Und wenn du weißt, dass dich Augen beobachten, die du nicht siehst… dann fühlt sich selbst ein „Exekution: Nicht vorgesehen“ wie ein kalter Hauch im Nacken an.


    Hoffnung.

    Ein schönes Wort. Aber auch ein gefährliches.

    Leicht auf der Zunge – schwer auf den Schultern.


    Ich weiß nicht, ob es passt.

    Wenn ich ehrlich bin, hätte ich mich eher bei Caritas gesehen. Nächstenliebe. Hände, die geben. Worte, die trösten. Blut, das fließt, wenn es sein muss.

    Caritas ist Tun. Spes ist Sein.


    Hoffnung… Hoffnung ist fragil.

    Man kann sie wie einen Glücksbringer in der Tasche tragen – bis er zerbricht.

    Man kann sie in den Augen sehen – bis sie verlischt.

    Und wenn ich Hoffnung sein soll… heißt das dann, dass auch ich eines Tages sterbe? Nur eben als Letzte?


    Ich wollte nie ein Symbol sein.

    Ich wollte handeln. Helfen.

    Doch vielleicht sieht E.C.H.O. etwas, das ich selbst nicht sehe. Vielleicht bin ich für andere Hoffnung, selbst wenn ich es nicht fühle.

    Vielleicht wählt man nicht, ob man Caritas lebt oder Spes verkörpert.

    Und doch… wenn ich ehrlich bin:

    Ich wäre lieber Caritas.

    Denn Hoffnung… die lässt man zurück, wenn man fällt.

    Aber Nächstenliebe bleibt, solange man atmet.

    Vielleicht aber – und das ist der Gedanke, der mir bleibt – bin ich irgendwo dazwischen.

    Vielleicht ist die Welt einmal mehr nicht so einfach.


    Ich werde über den Fund der Akte erst einmal Stillschweigen halten und sehen, wie sich die Sache entwickelt.
    E.C.H.O. am Camp darauf anzusprechen erscheint mir ob der Tatsache, dass er nicht redet, ohnehin nicht viel erfolgsversprechend.

    🌘 Zum Schluss

    So endete dieser Tag, der einmal mehr gezeigt hat, wie brüchig jede Sicherheit in Chernarus ist.

    Selbst Mauern, Burgen und Tore halten nicht ewig stand. Umso mehr zählt das, was wir füreinander tun – in den kleinen Momenten, in den Gesten der Solidarität.


    In diesem Sinne:

    Passt auf euch auf.

    Und vor allem: Bleibt am Leben.


    gez.

    Herz-Aus-Gold 💛

  • 💌 Herzensgrüße vom 06.09.2025 – Von Zäunen, Motoren und Menschlichkeit

    20250906232156_1.jpg


    Hallo ihr Lieben,

    der Vormittag begann unscheinbar, und doch zeigte er mir erneut, wie fragil Sicherheit in Prigorodki ist. Pinky berichtete, dass Meldon am Camp vorbeigeschaut hatte – ein alter Bekannter aus der MISA-Gruppe. Freundlich? Irgendwie schon...ja. Aber er spazierte einfach so durch das Lager, bis in meinen Tutorial-Turm hinein. Ohne zu fragen. Ohne anzuklopfen. Nur ein Besucher? Oder ein stiller Test unserer Wachsamkeit? Wir lagern dort zwar keine Sprengstoffe, doch die Leichtigkeit, mit der jemand hinein- und hinausgeht, ließ mich frösteln.


    Als wäre das nicht genug, errichtete er vor dem Gehen mit Autoteilen eine improvisierte Straßensperre direkt vor unserem Camp. Ein Bild der Absurdität, das ich am Ende wieder beseitigte. Manchmal frage ich mich, ob wir in Chernarus mehr mit dem Abbauen fremder Barrikaden beschäftigt sind, als mit dem Aufbauen unserer eigenen Lager.



    🚗 Verluste und Lektionen

    Währenddessen traf es Jannnik hart. Sein gelber Sarka, den er in Elektrozvodsk selbst gefunden und mit viel Eifer wieder flottgemacht hatte, wurde gestohlen – direkt vor seiner Nase, während er den Zug in Prigorodki durchsuchte. Er hatte noch geschossen, drei Reifen zerstört, doch der Wagen verschwand trotzdem.

    „Was predige ich euch immer? Zündkerze und Batterie raus, wenn ihr das Auto verlasst....", mehr konnte ich nicht sagen.

    Betretenes Schweigen. Ein leises „Ja…“ von Jannik. Man sah ihm an, wie sehr ihn dieser Verlust schmerzte.

    Für mich war klar: Der Täter musste aus der Nähe kommen. Meine Vermutung fiel auf die Briten. Tatsächlich stellte sich später heraus, dass es „Spacey“ ( ItsSniper55) , der "Junior der Brits", gewesen war. Ich riet Jannik, das Gespräch zu suchen. Doch er hatte andere Pläne.

    💥 Der Norden bleibt tödlich

    Auch dakel zog los, auf der Suche nach einem neuen Auto. Immerhin hatte Jannik einen blauen Gunter jüngst bei einem Schusswechsel eingebüst. Er musste doch irgendwie wieder aufgetaucht sein.

    Schließlich fand er einen roten Gunter im Norden, begann ihn flottzumachen – und trat bei Pobeda prompt auf eine Mine. Einmal mehr bewies der Norden, dass er nicht nur Fahrzeuge, sondern auch Fallen barg.

    Am Ende gab es eine kleine Rettungsmission. Der Wagen wurde gesichert. Dakel natürlich auch.


    🧭 Begegnungen am Lager

    Zwischendrin besuchte uns ChieFFF erneut, den wir erst kürzlich ausgestattet hatten. Crippsy kam vorbei, ebenso einige der banana Ops, darunter auch WhiskeyMixer. Ein Humvee hatte einen Crash, also nahmen sie ein Rad aus Prigorodki mit. So ist es hier: ein ständiges Geben und Nehmen, solange Vertrauen herrscht und der Vorrat reicht...

    Jannnik brachte Essen ins Camp, stattete Chief aus, und legte sich danach in Elektrozavodsk auf die Lauer. Ich glaube er wollte sein Auto zurückerobern.

    Zunächst begegnete er einem Fremden, der schwieg. Gemeinsam looteten sie das Zug-Event, bis er erkannte, wer sein wortkarger Begleiter war: Spacey. Von da an gab es kein Halten mehr.

    Jannik eröffnete das Feuer – Spacey entkam.



    😂 Ein Fall vom Dach

    Und dann, fast schon Tradition: WhiskeyMixer stürzte vom Dach. „Ich bin gerollt!“, rief er – und wir sicherten seine Ausrüstung. Ich konnte nur schmunzeln. Ja, das Leben in Prigorodki war gefährlich. Nach wie vor... aber irgendwie tat er mir schon leid.


    🌘 Zum Schluss

    Manchmal, wenn mir alles zu viel wird – die Diebstähle, die Sprenfallen, die Straßensperren und der endlose Wiederaufbau –, erinnere ich mich daran, dass es da draußen auch andere gibt. Menschen, die meine Arbeit schätzen, ob sie sie nun "Spes" nennen oder "Caritas". Worte, die aus dem Nebel zu mir dringen, erinnern mich daran: Ich habe noch immer ein Herz. Nicht nur Kraft, sondern Mitgefühl, Menschlichkeit und Würde. Genau das, was mich ausmacht. Und das darf ich nicht verlieren.

    Bleibt wachsam.

    Und bleibt am Leben.


    gez.

    Herz-Aus-Gold 💛

  • Einsatzbericht Nr. 371 vom 07.09.2025

    20250907210819_1.jpg

    „Hallo, hallo? Einsatzleitung? Das ersetzbare Crewmitglied meldet sich. Noch nicht tot. Noch nicht ganz verrückt. Naja, letzteres ist wohl Ansichtssache…“

    🪙Samuel holt seine Waffe ab

    Der Tag begann damit, dass ich HellhoundSamuel am Camp seine VS-89 wieder aushändigte, die er bei meiner Rettung zurückgelassen hatte. Er hatte von Jannnik ne schwarze Plattenweste bekommen und ich verkniff mir einen Witz über Samuel und gemachte Betten. Immerhin hatte er mich aus dem Käfig rausgeholt. Und das sogar ganz ohne einen Witz über ne Topfpflanze zu reißen. Hut ab.

    Er war seelig mit der Waffe in der Hand und zog mit einem Grinsen breiter als der Fluss in Livonia von Dannen.


    🚗 Ein Raid, ein Denkzettel und ein Vater des Jahres

    Die Eskalationsspirale zwischen Spacey und Jannnik nahm wieder Fahrt auf. Jannik brach mitten in der Nacht kurzerhand die Scheune auf, holte sich sein Auto zurück, knallte ein neues Zahlenschloss dran – und schloss das Tor sogar wieder ordentlich.

    Zumindest kam so kein Fremder an Spaceys Kram. Süß, nicht?
    Dumm nur, dass auch Spacey so nicht an sein Zeug kam und entsprechend sauer war. Aber kein Problem: Jannik war kein Unmensch und teilte Crippsy, Spacey Dad den Code mit.

    Aber typisch Jannik: Er blieb gleich noch in der Basis, um Spacey abzufangen. Der war natürlich danach erst recht stinksauer. Crippsy dagegen grinste väterlich: „Mein Sohn braucht halt ’ne Lektion.“

    Preis für den Vater des Jahres? Safe an ihn. Oder vielleicht doch lieber an Bitwalker oder an Bitwanted? Wir werden sehen...

    🔫 Chief in der weißen Hose

    Dann Prigorodki: Ich laufe durchs Industriegebiet, stolpere in eine Hütte – zack, da zielt einer auf mich.

    Ich fluche, hebe die Hände: „Freundlich, Junge. Nicht schießen!"

    Ich versteckte mich und lachte wie ne wildgewordene Hyäne... das war dem Fremden wohl auch zu viel und er machte sich auf und davon.

    Der Typ zog ab, rannte aber direkt in Jannnik. Der Fremde zielte und schoss, Verfehlte. Das ließ sich Jannik nicht zweimal sagen. Zog ebenfalls eine Waffe. Schüsse fielen. Fremder lag tot im Gras.

    Jannik mustert die weiße Hose. Wo hatte er sie bloß schonmal gesehen? Augenblick... richtig! Da war ja dieser ChieFFF gewesen. Herz-Aus-Gold fragte nach. Und tatsächlich: Chief. Nervös, trigger-happy aber nach eigenen Angaben mit wenig PvP Erfahrung. Sieht in jedem ’ne Bedrohung. Diesmal in Jannik. War wohl nicht die beste Idee…

    Wäre er ruhig geblieben, hätte er sich die Küstenwanderung sparen können.

    Immerhin kam er später zurück – und Herz-Aus-Gold gab ihm, was ich von seinen Sachen gesichert hatte. Samariterpflicht und so.

    Am Ende des Tages: No hard feelings. Immerhin.

    Seine Leiche habe ich übrigens vorbildlich bestattet. Nicht, dass noch jemand von diesem Menschenfleisch kostet oder gekostet wird...


    🧟‍♂️ Durchreisende & Absturz

    Zwei Durchreisende am Camp – guckten, gingen weiter, Ende der Story. Vielleicht.

    Dann Jannnik und ich zum Zug. Und wie endet das? Klar. Jannik spaziert auf dem Gekländer. "Schau mal, ich bin das perfekte Ziel für einen Sniper!" Spoiler: Kein Sniper hat ihn getroffen. Er ist gestolpert und runtergefallen. Tot. Unfall. #ohmannjannnik.

    Der Junge hat mehr Tode gesammelt als manche Bambis Schuhe.


    🎯 Schüsse vom Berg

    Dann: Schüsse auf Cable98 Tom vom Berg aus in Richtung Camp.

    NiggoB ballerte zurück. Jannnik, nun als Bambi wieder hoch, rauf auf den Berg. Hatte ja nichts zu verlieren.

    Ich hinterher.

    Oben auf dem Plateau: Zwei Gestalten. Einer lief direkt an mir vorbei – ich setzte an, aber schwupps, weg.

    Später durchkämmten wir mit Black Lion, s-tlk und Pinky das Gebiet. Nichts. Niemand. Nur meine Laune im Keller.

    💔 Herz mal wieder verschwunden...

    Im Camp dann der Schock: Herz (okay...das Kürbis-Herz im Unterstand, nicht unsere echte!) verschwunden. Zerstört. Kaputt.

    Von den Durchreisenden offensichtlich zerstört. Wieder die Frage: Ein Zeichen, ein Symbol oder einfach nur ne Laune?

    Ich legte es notdürftig neu. Sah aus wie Kürbis-Matsch in Herzform, aber immerhin.


    🤡 Mein Lachen und täglich grüßt Kuru

    Auf offenem Feld dann später: Ein fremdes Bambi.

    Ich begrüßte es. Mit meinem Lachen. Ja, DEM Lachen. Das, was klingt wie aus nem Gruselfilm.

    Dass der mir nicht sofort die Faust ins Gesicht geboxt hat, war ein Wunder.

    Ich erklärte: „Kann nix dafür, will’s auch nicht mit 9mm lösen.“

    janinesta (Selina) bot gerne ihre Hilfe an, ich lehnte danken ab. Ich lach mich schon selbst um den Verstand.

    Aber dass mich jemand fragt, ob er "helfen" könne würde wohl sowas wie ein Runnin-Gag werden.

    🌫️ Vittorio im Nebel

    Dann Vittorio/Heleranos. Immer Nebel, mal wieder Drama.

    Seine Botschaft: Non sinam morbum te consumere. Antequam mors te tandem ad sepulcrum ducat, te in nebulam traham.

    Cum tempus advenerit, noli timere.

    Adsum. Te adiuvabo. Animam tuam protego.....


    Ich so zu mir: „Blablabla, Nebel, Tod, Rettung, bla.“


    Und laut sagte ich:

    Nett gemeint, aber hör auf damit, mich in deinen Nebel zu reden.

    Hol mich ins Leben zurück – nicht ins Grab.

    Ich will nicht wie ein Kind gerettet werden.

    Ich will kämpfen – auch wenn’s mich zerreißt.

    Die Krankheit frisst vielleicht an mir – aber ich beiße zurück.

    Und wenn du dabei sein willst, dann nicht als Priester für meinen letzten Atemzug,

    sondern als Zeuge dafür, dass ich gelebt habe – und gekämpft.“

    Pugna ut leo, morere ut Bambi! Uahaha!

    🤝 Tim aka Beuke

    Der Fremde stellte sich übrigens als Tim vor – Beuke. Ein Freund vom guten alten AMB-Z (Ambo).

    Kannste dir nicht ausdenken sowas.... Herz-Aus-Gold hatte ihn früher schon mal getroffen. Nun zeigt er seinem Kumpel die Welt.

    Bambi-Reiseführer oder so... ich begleitete Beuke ans Camp. NiggoB war er sofort sympathisch. Musste am Fußball liegen...


    🍖 Fleischskandal & Britenbesuch

    Dann angelte Herz-Aus-Gold mal wieder fürs Camp, WhiskeyMixer brachte ein erlegtes Schaf und Jannnik übte das Scopen und Zielen – Idylle pur.



    Bis Herz fast nen Herzinfrakt bekam: Im Essenszelt in Elektrozavodsk lag tatsächlich Menschenfleisch.

    Whiskey grinste: „War bestimmt Sueda.“

    Herz wusste: Nope. Ich war das Opfer, das mit dem Zeug gefüttert wurde. Ich hätte null Bock, andere damit anzustecken.



    Natürlich entsorgte sie das. Jannik wollte heimlich ein Stück klauen – erwischt.

    Später dann: Auto-Show bei den Briten. LKW und Humvee direkt vor ihrer Bude. Alarm!

    Herz in Deckung, Whiskey auf Konfrontation, Jannik im Ausguck.

    Entwarnung: waren wirklich nur die Brits, die nen LKW gefunden hatten. Man quatschte, Jannik und Spacey sogar fast bromantisch. Bahnte sich da etwas an?
    Crippsy berichtete, ihr roter Sarka sei geklaut worden. Von ’nem Ghillie, der im Westwald auf sie geschossen hatte.

    Bei Herz und mir gingen sofort die Alarmglocken an: Pilzjunkie wahrscheinlich. Goold old Shroomman. Herz will Kontakt suchen und die Sache aufklären. Viel Glück.


    🔥 Fazit

    Jannik: zweimal Bein gebrochen, einmal gestorben – aber immerhin zweimal erfolgreich verteidigt.

    Herz: fast Herzstillstand wegen Menschenfleisch im Camp.

    Ich: wieder gelacht wie verrückt... wartet mal. Ich bin ja verrückt.

    Und Chernarus? Es dreht sich weiter, wie immer.


    Nr. 371 - Ende.

  • Einsatzbericht Nr. 371 vom 08.09.2025

    20250908223352_1.jpg

    "Hallo Einsatzleitung? Der Typ ist wieder da... und er spielt... Johnny Cash!"

    🙏 Der Senior, Lektionen und ein verschwundener Ofen

    Der Morgen begann mal wieder mit einem Klassiker: Jannnik wollte Senior Bitwalker von Prigorodki nach Berezino kutschieren. Kommentar vom alten Herrn?

    „Bete für mich…“

    Ja, passt. Besser kann man die Fahrt mit Jannik nicht beschreiben.

    Also betete ich... aber nicht zu Morthana, damit das klar ist!

    Senior sprach mich dann auch noch auf mein Kuru an. „Hast du was gegessen, was nicht so gut für dich war?“

    Ja genau. Klar hab ich freiwillig Onkel Dieter verspeist. Und nein – ich will keine 9mm-Lösung. Danke, aber nein danke.

    Ach ja, und als wär das nicht genug: In der Berezino-Kneipe ister Ofen aus... naja der wurde abgebaut. Dreist! Sollte ’ne Gemeinschaftsgrillstelle sein. Willkommen im Club, wir kennen das Drama in Prigorodki ja schon.


    🛠️ Rostige Axt, Kühler-Mysterium und ein farbenblinder Scharfschütze...

    Ich kontrollierte die rostige Axt – alles fein. Lootete brav das Krankenhaus in Cherno, weil uns in Prigorodki mal wieder Medikamente fehlten. Außedem brachte ich einen Kühler mit.

    Wo die immer hin verschwinden? Keine Ahnung. Wahrscheinlich klaut der Kirchenclowndie Dinger nachts für seine Sammlung. Haha. Der war gut. Die braucht er auch, bei seinen Fahrkünsten...


    Und dann kam die Bombe: Herz-Aus-Gold meldete sich. Cone bekannte sich nach einigem Hin und Her zum Angriff auf den roten Sarka der Briten. Der Grund? Er sei farbenblind und habe die Farbe des Autos und der Armbinden im Dunkeln nicht erkannt.

    Okay... passiert. Note taken.

    Aber anstatt das Auto zurückzugeben, nutzte er es fortan als improvisierte Steighilfe, um seinen Rentnerkörper auf einen Aussichtsfelsen zu wuchten.

    Reuhmütiger Kommentar von ihm: „Die Brits füllen mir die Taverne auf und ich schieße sie zum Dank aus ihrem Auto… irgendwas ist bei mir wohl falsch verdrahtet.“

    Ich sag nur ein Wort: Pilze. Wenigstens diesmal keine Auto-Brücke über einen 30-cm-Fluss.


    Immerhin: Er übermittelte durch Herz an Crippsy die Position des Wagens. Und Crippsy? Begeistert!
    Nein echt... Stellte gleich ’ne Rettungsmission zusammen, aber die würde etwas dauern. Denn da wurde ihnen logistisch einiges abverlangt. Dem Auto fehlte einfach alles. Und mit "alles" meine ich wirklich ALLES...

    Nichtmal die Türen waren noch dran, von Rädern und anderen lebenswichtigen Dingen wie Kühler, Zündkerze und Batterie ganz zu schweigen. Es würde also dauern.

    Der Pilzjunkie schwor sogar in seiner grenzenlosen Güte, keine Sprengfallen um da Auto zu legen. Wie großzügig… Vergib mir, wenn ich vor Freude nicht in die Luft gehe.


    📻 ECHO, Menschenfleisch und Johnny Cash

    Abends dann Sichtkontakt mit einem Bambi am Camp. Ich döste gerade auf dem Tutorial Turm vor mich hin, immer mal wieder von meinem Gelächter geschüttelt und da huschte er durchs Camp. Ich glaube, der hat den Schrecken seines Lebens bekommen. Er umkreiste den Turm skeptisch, dann grüßte ich. Mein Gegenüber sprach nicht, aber ich dachte mir, dass es wohl E.C.H.O. sein könnte, den er rannte zielstrebig zu einer Kiste mit Armbinden. Der kannte sich hier aus...


    Ich warf ihm ne Schweinemaske zu. Herz-Aus-Gold meinte, er würde sich freuen. Ich glaub das tat er auch.

    Dann ging er schließlich wieder. Etwas später dann Knacken im Funkgerät.

    Funkkontakt mit ECHO.

    Wieder ein mysteriöser Code, den ich mir schnell notierte.



    Später traf ich ihn zufällig am Kochhaus. Ich grillte Fleisch – er packte Menschenfleisch aus. Ganz ehrlich: Sollte er behalten. Zum Glück verbrannte er es. Die Frage bliebt: Wo hatte er das Zeug überhaupt her? Aber hey – nicht mein Problem, solange es nicht mein Oberschenkel war und ich und kein anderer gezwungen wurde, es zu essen.


    Statt Smalltalk gab es Musik. Von ihm: Johnny Cash – The Man Comes Around.

    Apokalypse, Weltuntergang, Rächer, Richter blabla. Aber ich geb’s zu: Guter Sound. Ich tanzte, lachte, fast schon glücklich – so wie ein Kleinkind, das Flachwitze für sich entdeckt.

    Von mir gab’s als Gegengift “Oh, the Joy!“ von Rave the Reqviem. Der Typ hat’s glaub ich auch gefeiert.


    🔫 Eine Kugel zu viel

    Dann der Knaller... als wir gemeinsam nach draußen gingen legte mir E.C.H.O. eine Tablette Codein hin. Nett gemeint, aber Schmerz war nicht mein Problem. Ich erklärte ihm, dass es außer der 9mm-Lösung wohl keine Heilung gab, aber dass ich erst noch eine Rechnung mit dem Kirchenclown Diego Vorvianus Wirrkopf offen hatte.

    Schließlich gab er mir ein Blatt Papier und eine Mlock mit genau einem Schuss und ging.


    Ich stand da, starrte die Waffe an. Wollte der wirklich, dass ich abdrücke? Ist mein Lachen so schlimm, dass er meinte, ich solle mir selbst ’ne 9mm-Lösung geben?

    Herz-Aus-Gold war bestürzt, als ich ihr davon erzählte. Erst später meinte sie, er habe es vielleicht anders gemeint. Da war’s aber zu spät. Ich hatte den Schuss längst aus der Waffe gefeuert – und die Knarre anschließend verbrannt. Natürlich nicht in meinen Kopf. Hallo? Ich hab noch ein Date mit dem Kirchenclown offen.


    🎭 Fazit

    Ein Tag voller verdrehter Momente:

    • Senior, der bei der Autofahrt Angst um sein Leben hatte.

    • Der Pilzjunkie, der Autos als Kletterhilfe missbraucht.

    • Echo, der zwischen Menschenfleisch, Johnny Cash und Aufmerksamkeiten balanciert.

    • Und ich, lachend wie ein Wahnsinnskind zwischen Kürbiskernen und Codes.

    Klarstellung: Nein, ich will keine 9mm-Lösung. Noch lange nicht.

    Erst wenn der Kirchenclown tanzt.

    Bis dahin beiße ich zurück.


    Nr. 371 – Ende.



    Nachtrag von Herz:

    Natürlich machte ich mir zu der Botschaft und dem Lied auch so meine Gedanken.
    Das Lied dreht sich stark um biblische Endzeitbilder...das Jüngste Gericht, Reiter der Apokalypse, das unausweichliche Abrechnen am Ende der Zeiten.

    Wer „der Mann“ ist, bleibt bewusst offen – es kann ein Erlöser sein, ein Richter oder auch eine Art unaufhaltsame Gewalt, die über alle kommt.

    Wenn Echo das Sueda vorgespielt hat, dann ist es keine zufällige Musikauswahl. Im Gegenteil, das wurde bewusst gewählt und enthält eine Botschaft.


    Die Ankündigung eines Gerichts – jemand kommt, um abzurechnen. Die Unentrinnbarkeit – keiner kann sich verstecken, wenn „der Mann“ kommt. Wer auch immer das sein mag... Tja und dann kommt der Part, der mir am meisten Sorge bereitet: Seine Rolle. Echo sieht sich offenbar selbst als Bote oder Werkzeug dieser unausweichlichen Gerechtigkeit/Abrechnung. Aber wer gibt wem das Recht, eine solche Rolle auszuführen und sich über andere zu stellen?


    Wir werden es herausfinden müssen.

    Bleibt am Leben und passt auf euch auf!

    gez.


    Herz-Aus-Gold 💛

  • 💌 Herzensgrüße vom 09.09.2025 – Von Schienenfahrzeugen, Schatten und Schneeflocken

    20250909210547_1.jpg


    Hallo ihr Lieben,

    es war einer dieser Tage, an deren Ende du eigentlich nur kurz noch etwas erledigen möchtest, aber dann Stunden brauchst, um wieder zuhause zu sein.

    🔫 Schüsse in Cherno

    janinesta (Selina) meldete Schüsse aus Richtung Chernogorsk. Also machte sich Ersetzbares Crewmitglied Nr. 371 auf den Weg – in ihrer ganz eigenen, schnippischen Art. Ziel war die Rostige Axt. Entgegen aller Befürchtungen stand das Lokal noch. Keine Schusspuren. Keine toten Zombies. Ich war erleichtert aber mir wurde bewusst, wie kahl noch alles wirken musste. Vielleicht sollte ich wirklich endlich daran weiterbauen. Sueda war so freundlich und baute einen Unterstand wieder auf und errichtete die eine oder andere Mauer. Als Schutz vor Scharfschützen, wie früher.



    🚗 Sarkas, Briten und Freundschaften

    Jannnik trauert noch immer seinem gelben Sarka nach. Ein Schienenunfall, meinte er.... Und Sarkas sind eben keine Schienenfahrzeuge – merkt euch das.

    Währenddessen plauderte Greeny, fast nebenbei, dass sie vor einigen Tagen Alnitak erschossen hatte. Ein tragischer Fall von Nicht-Erkennen. Ich kenne Alnitak – er wird es mit Fassung getragen haben und, wie immer, wieder aufgestanden sein. Aber es tat mir für ihn leid. Dennoch, der Norden war gefährlich. Das wussten wir alle.


    Die Briten bekamen übrigens ihren roten Sarka zurück. Sie strahlten wie Kinder am ersten Schultag. Sie brachen auf und holten sich das Auto wieder. Und tatsächlich: Keine Falle, keine Hinterlist.

    Cone hatte sein Wort gehalten. Ich war erleichtert.

    Und das Unwahrscheinliche geschah: Jannik und Spacey freundeten sich an. Wer hätte das gedacht?


    🕵️ E.C.H.O. taucht auf

    Ich selbst streifte durchs Krankenhaus in Chernogorsk, suchte nach Material, füllte die Rostige Axt und unser Camp in Prigorodki auf. Und dann stand er plötzlich da: E.C.H.O. mit seinem Auto. Gerade als ich ins Camp kam.

    Schweigsam wie einst Silas, aber da war etwas Verspieltes an ihm. Ein Zug, der nicht zu einem Auftragskiller passen wollte. Er nahm seine Schweißermaske ab und offenbarte uns sein Gesicht. Naja... fast. Darunter trug er eine weitere Maske, die Schweinemaske. Ich kannte sie. Hatte sie im Spaß Sueda gegeben und gesagt, sie solle sie ihm aushändigen, falls sie ihn mal treffen sollte. Immerhin hatte Echo mal behauptet, "Schweinchen kennen keine Scham".


    Natürlich fragte ich ihn, ob er mich töten wolle. Er schüttelte den Kopf. Ein schwacher Trost, denn wer würde da schon nicken? Aber fürs Erste genügte es mir.

    Dann tauchte ninja2.00926 (Ultra) auf. Setzte sich einfach in Echos Auto. Echo bedeutete auch mir, einzusteigen. Hinten? Ich lehnte ab. Doch er wies mir den Beifahrersitz zu, Ultra nahm hinten Platz. Also fuhren wir – Richtung Elektrozavodsk.

    Mein Herz klopfte mir bis zum Hals. Doch statt einer Falle gab es Fleisch. Echo spendete großzügig Jagdwild für unser Camp. Am Camp grüßte uns Spacey und baute weiter an seinem Turm.

    Nichts geschah. Noch nicht. Wir fuhren zurück nach Prigorodki.

    Dann hätte der Abend eigentlich vorüber sein können. Doch erneut schlich sich Ultra in Echos Wagen, und ehe ich mich versah, fuhren wir nach Pushtoshka.

    Echo schien etwas mit ihr klären zu wollen und zeigte mit einer klaren Geste in Richtung der Stadt. Ultra schüttelte jedoch den Kopf.

    Ihr war es egal, was dort passierte. Ich atmete auf, denn ich wusste, wie schwer es war, Wut und Ärger nicht den Raum zu geben, den sie für sich einfordern wollten. Ich war froh, dass auch Ultra sich nicht von solchen Dingen leiten ließ.


    Und ja: Ich egbe zu ich hatte schon etwas Angst, als ich da mit ihm im Auto fuhr. Er hätte alles mögliche tun können... aber am Ende kamen wir beide heil wieder in Prigorodki an und das zählte. Auch Ängsten sollte man nicht den Raum geben, den sie gerne beanspruchen würden.


    🚘Schneeflocke im Graben

    Zurück in Prigorodki fuhr E.C.H.O. davon. ninja2.00926 (UltrA) zerschoss einen gaskanister, der mit einem lauten Knall explodierte. Ich wollte diese Dinger nicht in meinen Untertsänden und dieser hier war fast leer.

    Es dauerte nicht lange, da kamm Echo zurück mit seinem Auto. Schweinchen kennen keine Scham, aber sind offenkundig sehr neugierig. Ich gab Entwarnung und er fuhr wieder davon.


    Schließlich nahm ich meine weiße Olga namens Schneeflocke und wollte die Zugevents abfahren. Kein Glück. Also beschloss ich, zum "Astloch" zu fahren, um endlich einmal Exildor zu besuchen. Doch in der Kurve vor Dolina, passierte es: ein Unfall. Der Kühler schwer beschädigt. Auch der Motor hatte schon bessere Zeiten gesehen.


    Zum Glück war s-tlk da, brachte mir Ersatz. Das Camp selbst fand ich nicht, aber immerhin brachte ich Schneeflocke heil nach Prigorodki zurück. Auch das ist etwas wert. Exildor muss warten – manche Wege sind einfach für einen anderen Tag bestimmt.



    🌅 Zum Schluss

    Was bleibt? Vermeindliche Schüsse, Unfallautos, überraschende Freundschaften, Begegnungen mit Schatten wie E.C.H.O..

    Aber auch: Wände, die noch stehen, Versprechen, die gehalten werden, und Freunde, die helfen, wenn man im Graben steckt.


    So lebt es sich in Prigorodki. Gefährlich, absurd, manchmal zum Lachen, oft auch zum Weinen.

    Und doch: Es ist mein Zuhause.


    in diesem Sinne: Bleibt wachsam, passt auf euch auf und bleibt am Leben.


    gez.

    Herz-Aus-Gold 💛

  • Ersetzbares Crewmitglied


    Dann mal ohne Latein. Klare Worte meinerseits, Blaze.


    Ich bin kein Priester und werde auch kein Priester sein. Ich bin wie du ein Krieger. Ich weiß, was Kämpfen bedeutet und ich weiß, was es bedeutet, die Willensstärke zu haben und zu zeigen, um selbst gegen das Böseste zu bestehen. Ich kenne Stolz und Egoismus, Freundlichkeit und Hass, Hoffnung und Sünde...

    Du bist in meinen Augen kein Kind. Ich sehe eine stolze Kriegerin mit einer Krankheit, verursacht aus fremder Nahrungsquelle von fanatischen Idioten.

    Du musst mich nicht überzeugen mit deinen Worten, was ich bereits sehe. Der Nebel hat meine Sinne nicht so geblendet, wie es den Anschein hat.

    Der größte Feind eines Lebewesens ist und bleibt das Lebewesen selbst. Ich bin mein größter Feind, als Beispiel.

    Du willst es bis zum Ende durchstehen? Dann mach das. Trotz allem bin ich da und kann dich anstelle des üblichen Todes durch den Nebel führen zurück ins Leben.
    Glauben kannst du, was auch immer du willst, aber die Vorstellung lieber durch den Nebel zu gehen im Vergleich zu der 'Theorie' dieser Gläubiger; nicht der Fanatiker; ein stück von einem Selbst zu verlieren macht viel aus, findest du nicht?

    "Mit kleinen Kräften lassen sich große Ergebnisse erzielen."


    Sun Tzu

  • Na sieh mal einer an – der Nebelmann kann auch Klartext.

    Danke, dass du auf meinen geschundenen Verstand Rücksicht nimmst.


    Kein Priester, kein Nebel-Gerede, sondern einer, der kapiert hat, dass ich kein verdammtes Waisenkind bin, das an der Hand geführt werden will. Gut.

    "Fanatische Idioten"? Ja, passt. Und du siehst mich also als Kriegerin. Schön zu hören!

    Aber mal ehrlich: Manchmal fühl ich mich halt doch eher wie so ’n Anhängsel mit hysterischem Lachen, das nur noch nervt.

    Trotzdem: Ich werde nicht einfach aufgeben. Wenn mein größter Feind ich selbst bin – dann soll sich diese Kuru-Heul-und-Lach-Suse mal warm anziehen!

    Ich zerreiß mich notfalls selbst, Hauptsache nicht kampflos aufgeben.


    Wo wir gerade bei Feinden sind... Ich dachte, dein größter Feind wär der Röhrling. Der mit der grässlichen Stimme und dem Sprachfehler... hat er sich wohl selbst etwas überschätzt, wie?

    Naja egal. Das kannst du mir ja aus dem Nebel heraus oder sonst irgendwie irgendwann erklären, wenn ich wieder aufnahmefähig bin. Ich glaub, das hier ist weder die Zeit noch der Ort für solche tiefen Diskussionen und Geschichtsstunden.


    Also gut, Vittorio. Sollte ich draufgehen – weil ich mal wieder zu vorlaut bin und einfach nicht aufgepasst hab, zum Beispiel – dann führ mich durch den Nebel zurück ins Leben, wenn du kannst.

    Und bis dahin müsst ihr halt noch ’ne Weile mit meinem manischen Lachen auskommen...

    Kein Held. Entbehrlich. Aber verdammt nützlich.

  • Da wir von diesem...Ding sprechen... Selbstüberschätzung sollte auch als eine Sünde gegeben werden. Vor allem, wenn man eine Herausforderung auf fremden Heimatgrund akzeptiert...

    "Mit kleinen Kräften lassen sich große Ergebnisse erzielen."


    Sun Tzu