Beiträge von Ersetzbares Crewmitglied

    🖋️ Einsatzbericht Nr. 371 vom 25.07.2025 – Ein wackelndes Reich und ein sehr sehr langer Tag

    20250725221220_1%20Kopie.jpg

    *Seufz* Ich weiß echt nicht, wie Herz das ausgehalten hat, jeden Tag zu schreiben... Aber hier kommt der nächste Bericht.


    Chernarus, bitte... ein bisschen weniger Chaos pro Tag wär auch mal nett.

    🕊️ Die Ruhe vor dem Sturm war ein Witz

    Der Tag fing, wie so viele Tage, mit dem Versuch an, einfach mal normal zu sein. Herz-Aus-Gold? Die hatte sich nach dem Kirchen-Fiasko in den Wald zurückgezogen. Richtung Galkino.

    Der Plan: Ruhe, Abstand, Bäume anschauen. Natur, ihr wisst schon. Wieder mal dieses altbekannte "Ich will einfach nur meine Ruhe".

    Das, was man eben so macht, wenn einem ein falscher Erzbischof Handschellen anlegt und der König einem bewusstlos vor die Füße fällt.

    Spoiler: Hat wunderbar geklappt. Nicht.


    Während sie also irgendwo zwischen am Boden zerstörten Weltanschauung und harter Realität auf dem Waldboden nächtigte... (meine Güte, ich fange schon an mich gewählt auszudrücken!), brannte im Königreich buchstäblich die Luft.

    Ein Raid hatte stattgefunden. Auf die Burg. Mitten in der Nacht, in der Herz im Wald schlief und nach Ruhe und Frieden suchte. Ich meine... noch mehr kann dir Chernarus doch nicht in die Suppe spucken, oder?
    Ach vergesst es... nichtmal ne ordentliche Suppe haben wir hier. Dann nehmen wir eben eine Dose Pipsi.


    König NiggoB und Königin janinesta (Selina) waren tief im Reich der Träume und der Erzbischof Nickelus ( Nickel) war auf seinem persönlichen Kreuzzug. Herz-Aus-Gold kam später, sah das Chaos und fragte sich, ob das jetzt göttliche Intervention oder einfach nur das gute alte Chernarus war.

    Die Burgmauer? Überwunden durch einen Turm.

    Der Hof? Aufgebrochen.

    Wer? Keine Ahnung. Aber Verdächtige gab es genug: MISA, der Pilzjunkie, die zwei verwegenen Drei, irgend so n' Überlebender, der Lust auf einen Raid hatte...

    Der Schaden? Geringer als gedacht, aber höher als befürchtet.

    Vor allem: Herbert war wieder verschwunden. Der geliebte rote Gunter von Königin janinesta (Selina). Im Königreich fürchteten sich schon alle vor den Konsequenzen...


    Der Kirchturm stand noch und das wurde von der Kirche gleich als göttliches Wunder interpretiert.

    Die Stimmung? Trotzdem im Keller.

    Ich für meinen Teil machte das einzig Sinnvolle: Ich polierte in Prigorodki das Camp auf, als wär’s meine alte DMR. Ich hatte so das Gefühl, man würde heute Abend jeden Kürbis und jedes Fischfilet hier brauchen. Etwas bahnte sich an.

    Und da sich Herz noch auf ihrer Reise befand und Silas aus bekannten Gründen nicht zurückkehrte, blieb es mal wieder an mir hängen.

    Wie in letzter Zeit so oft.


    Achja und wo wir gerade bei Herz sind... bevor sie überhaupt zur Burg zurückkehren konnte, musste sie noch ein Wolfsrudel bezwingen. Das Schicksal machte es ihr wirklich nicht leicht.



    🚙 Fahrzeugroulette und die hohe Kunst des Tauschs

    Beim Schlendern durch die Hochhäuser von Chernogorsk – ja, ich bin wirklich geschlendert... – stieß ich auf einen grünen Sarka. Der stand da einfach so rum. Ohne Sprengfalle, ohne Batterie aber sonst fahrtauglich. Alles schrie "Hallo! Ich bin ein Köder", aber auch als ich vorsichtig näher schlich, wurde kein Schuss auf mich abgegeben. Ich beschloss, die Gelegenheit beim Schopf zu packen.

    Und was macht man, wenn man ein nobles Gefährt findet?

    Man gibt’s der Königin, janinesta (Selina) natürlich.

    Weil wenn jemand einen Sarka mit Stil bewegt, dann sie. Alles andere wäre Verschwendung auf vier Rädern... okay genug Honig ums Maul geschmiert. Nein, ich hatte einfach Mitleid, weil sie in einer Nacht ihren kompletten Fuhrpark verloren hatten. Der war bei Weitem nicht so reichhaltig gewesen wie andere, die ich hier schon gesehen hatte. Aber dennoch ansehnlich. Und nun standen sie quasi vor dem Nichts. Da kam das Auto wie gerufen.


    Kaum war der eine Sarka versorgt, rannte mir in Elektrozavodsk der nächste vor die Füße... okay okay. Er rannte nicht, er stand da. Und es waren nicht meine Füße, sondern die von Pinky.

    Grün, schick, unversehrt – der Sarka natürlich. Nicht Pinkys Füße!

    Das Schicksal schien es gut zu meinen. Nach kurzem Blickaustausch war klar: Der bleibt in unseren Reihen.

    Der Samariter-Ada war zwar treu wie ein Labrador auf Beruhigungsmitteln und extrem geländegängig – aber ein Zweitürer?

    In einem Land, wo’s auf Sekunden und Deckung ankommt? Ernsthaft?

    Nee. Reicht.

    Nach Rücksprache mit Black Lion und Jammet war klar: Der Ada geht weiter an die Berezino Boys.

    Die Jungs hatten ihren Ada schmerzlich vermisst, suchten schon tagelang nach einem Ersatz – und wir hatten zufällig eine brauchbare Ersatzkarren mehr als geplant. Also machten wir den Tausch offiziell:

    Ada gegen einen ihrer LKW.

    Und was machen die Samariter mit einem LKW? Natürlich bedürftigen schenken.

    In diesem fall dem Königreich.

    Für König, Königin und den Wiederaufbau. Nägel schleppen, Bretter fahren, tote Bischöfe rausrollen – ihr kennt das.

    Win-Win, wie man so schön sagt.

    Ach – und Erzbischof Nickel?

    Der fand zwischen zwei Gebeten auch noch einen gelben Sarka.

    Weil offenbar selbst Chernarus einen Sinn für Farbgebung hat. Somit war die Kirche nun auch wieder eine Kirche auf Rädern.



    Die Autos der Burg waren also Geschichte.

    Geklaut oder geschrottet – keiner wusste es.

    Aber jetzt rollten sie wieder. Mit leiser Genugtuung. Und plötzlich sah alles auch gar nicht mehr so schlimm aus.


    Herz-Aus-Gold half beim Wiederaufbau der Burg und ging einer Ordensschwester namens Yeva bei den Bauarbeiten zur Hand. Die Königin hatte zum Glück noch ihre 22 kg Nägel dabei.

    Ich meine, das ist fast mehr als manche Fraktion an Moral mitbringt.

    Somit konnten zumindest die gröbsten Schäden beseitigt werden.


    🧃 Cala-J und die zwei Fremden

    Zwei Creeps durchquerten wieder Chernogorsk, direkt bei @Cala-Js bescheidenem Heim waren sie am Rumschleichen.

    Ganz ehrlich: Wie viele davon laufen eigentlich täglich durch seinen Vorgarten? Gibt’s da sowas wie ein Bonusprogramm? Zehnmal spähen, einmal raiden gratis?

    Aber hey – sie schauten nur.

    Noch.

    Vielleicht warteten sie einfach darauf, dass Cala die Tür öffnete. Aber er verhielt sich ruhig und wartete, bis sie gegangen waren.


    Ich? Ich saß später mit Pinky und Jammet am Camp.

    Feuer knisterte, auch mal schön. Wir angelten und grillen.

    So ’ne Art Apokalypse-Idylle.

    Chernarus in seiner seltensten Form: ruhig.

    Zumindest für fünf Minuten. Dann kam der große Knall.

    🧨 Operation: (Rache ist..) "Blutwurst"

    Was ich da noch nicht wusste: In der Schattenwelt der Gruppierungen und Fraktionen brodelte es gewaltig. Schon seit ein paar Wochen.

    Völlig unbemerkt von mir unter dem Radar hatte sich eine Art Zweckbündnis zwischen vier Gruppen und Fraktionen geformt.

    Sogar ein paar Küstenkinder mit ordentlich Restwut beteiligten sich. Eine Koalition der Enttäuschten, der Zornigen, der Genervten.

    Sie alle hatten eines gemeinsam: die Schnauze voll. Von wem?

    Von den "Barbaren aus dem Norden", wie Nickel sie nannte; MISA.

    Genug von den ständigen Überfällen, dem Armbinden-Chaos, dem „wir schießen auf alles an der Küste, was sich bewegt"-Charme.

    Heute sollte Schluss sein.

    Heute sollte zurückgeschlagen werden.

    Ein Zweckbündnis formierte sich – kein „Piep, piep, piep, wir haben uns alle lieb“, sondern eher ein „Lasst uns gemeinsam den Typen auf die Fresse geben, die uns allen auf den Keks geht.

    Aber gerade als das Bündnis aufbrechen wollte, kam die Meldung rein: MISA war bereits im Begriff geraided zu werden. Von ein paar leuten mit grünen Armbinden.

    Und wieder einmal nicht die Berezino-Boys. Eine andere Gruppe war schneller gewesen – wer auch immer das war. Überraschung!

    Die Allianz stand also vor der Wahl: Umkehren? Sich an den Rand stellen und zusehen?

    Pff. Niemals.

    Sie hatten zu lange geplant, zu viel Zorn gestaut. Jetzt einfach wieder heimgehen? Das kam nicht in Frage.

    Also marschierten sie los. Stellten sich der Angreifergruppe entgegen. Und MISA. Zwei Fliegen, ein Aufstand.

    Und ich?

    Ich?

    Ich fuhr Taxi.

    Bambi-Taxi.


    🚖 Bambi-Taxi im Kugelhagel

    Eigentlich wollten Jammet, Pinky und ich anschließend Zelte füllen.

    Aber daraus wurde ein improvisierter Shuttle-Service in der Apokalypse.

    Pinky und Jammet bewachten Prigorodki und warteten auf die Bambis, die jedoch erst kamen, als die beiden schon Feierabend machten.

    Ironie des Schicksals eben.


    Tja und ich fuhr.

    Von Lager zu Lager. Von Küste zu Chaos.

    Egal wer, solange es Bambis waren und sie nicht auf mich schossen, wollte ich sie mitnehmen.

    Aber nie direkt ins Kampfgebiet.

    Wie Jammet immer sagte: Samariter sind keine Militärtransporter. Ich war zwar kein Samariter, aber nah genug dran.

    Wenn es ging füllte ich dabei die Lager immer etwas auf mit Dingen, die ich unterwegs fand. So hatte das Ganze wenigstens noch seinen Sinn.


    Und während sich irgendwo da oben im Norden Sturmgewehre auf Menschen richteten und die Gruppen und Fraktionen eine Schlacht austrugen, die unser Chernarus schon lange nicht mehr gesehen hat,

    saß ich unten am Steuer, sammelte Überlebende ein und fuhr weiter.

    Willkommen in Chernarus. Wo sogar der Taxidienst mit PTBS nach Hause fährt.


    Denn plötzlich: Sniper.

    Die Schüsse gingen vorbei, aber ich war nervös geworden.
    Ich sammelte ninja2.00926 (UltrA) in Berezino ein.

    Mein Herz raste. Ich lenkte etwas zu schnell.

    Baum.

    Kollision.

    Blackout.

    Aber wir wachten wieder auf.

    Der Schütze von vorhin? Weg.

    Der Motor? Beinahe am Arsch.

    Ich zum Auffanglager der Bereboys. Motor repariert, zumindest was ging.

    Und weiter.

    Dann Herz im Funk zu mir: „Stell den Betrieb ein. Sie sagen, das bringt Ungleichgewicht.“

    Hä? Wie bitte? Die von MISA schossen so viele der Angreifer ab, dass die Angreifer durch das Taxi im Vorteil wären?
    Okay... naja, sie war der Boss. Neutralität first oder so ähnlich.

    Und sie hatten ja recht, die Küste war förmlich übersäht mit Bambileichen. Am Ende sogar Prigorodki.

    So etwas hatten wir seit ein paar Monaten nicht mehr gesehen.

    Und wenn ich ehrlich bin – ich war auch durch.



    Etwas später war dann auch der Kampf vorbei. Wie genau alles ausgegangen war, wusste ich nicht im Detail. Aber ich glaube das war eine Anzahl an Gegnern, die selbst für eine Gruppe von der MISA-Klasse sehr haarig waren. Natürlich konnte man nun fragen, ob es so fair war, dass sich alle gegen eine Gruppe verbündeten?

    Naja, es waren ja nicht alle. Es gab genug Leute da draußen, die keine Ahnung hatten, was da heute Abend abging. Und mal ehrlich: War es so verwunderlich, dass die Leute irgendwann mal genug hatten und sich wehrten? Ich konnte das jedenfalls verstehen, auch wenn Herz-Aus-Gold natürlich zurückhaltender war. Neutralität und so.

    Aber so ganz tief im Innern fand ich schon, dass man sich auch mal wehren durfte.


    Naja das war jedenfalls die Episode mit der Schlacht. Andere würden ganze Romane darüber schreiben können oder Videotagebücher führen.
    Ich fuhr eben nur den Abend über von einem Ort zum anderen.

    Allerdings hörte ich dann irgendwann, dass Herbert gefunden worden war. Ja richtig! Herbert.

    Damit war die Sache für die Gruppen klar: MISA musste es gewesen sein, die die Burg in der Nacht überfallen und mit Wachtürmen eingenommen hatten, auch wenn wieder einige Stimmen etwas anderes behaupteten. Konnte man heute eigentlich noch guten Gewissens überhaupt etwas glauben?


    🚧 Tragik bei der "Selina-Bodenwelle"

    Später am Abend nahm ich eine Ziege mit und lud sie "zum Grillen" ein.

    In der Nacht parkte ich bei Gorka.

    Und traf dort auf janinesta (Selina).



    Gemeinsam fuhren wir zurück nach Osten in Richtung Svetlojarsk.

    Erzbischof Nickel ( Nickel) hatte ne Panne. Kühler war nötig.

    Wir halfen.

    Die Stimmung? Gut.

    Selina? Entspannt.

    Dann: Kamyshovo.

    Eine Bodenwelle.

    Ein Fehler.

    Ein verdammter Sekundenbruchteil.

    Auto überschlug sich.

    Selina: tot.

    Nickelus: ebenfalls.

    Nichts mehr zu tun.

    Nichts zu retten.

    Wir sicherten, was ging.

    Pascal/Ikarus, der rote Ritter, kam mit einem zurückeroberten LKW.

    Wir luden ein, was übrig war.

    Ich fuhr mit ihnen zurück, weil ich musste.


    🔥Fazit

    Herz-Aus-Gold und ich saßen später noch in der Burg.

    Sie noch immer ungewöhnlich still. Ich innerlich erschöpft und wütend über die Ereignisse der letzten Tage.

    Genau wie sie wusste ich einfach nicht, was ich sagen sollte.

    Also sagte ich das, was ich oft von mir gebe, wenn mir alles zu viel wird:

    „Herz… das hier ist nicht mehr unser Chernarus.“

    Sie schwieg.

    Aber wir waren noch da.

    Noch.

    Und das musste uns für den Moment einfach reichen.


    Nr. 371 - Ende.

    🖋️ Einsatzbericht Nr. 371 vom 24.07.2025 – Willkommen im Königreich der Absurdität

    Oder: Der Tag, an dem die Realität die Satire überholte....


    20250724221852_1.jpg

    "Was zum goldenen Gurkenschäler war das denn bitte?!"

    Ja, genau das hab ich gedacht. Mehrmals, laut. Und mit so viel Sarkasmus im Blut, dass Herz-Aus-Gold es vermutlich als Spende ablehnen würde.

    Aber gut – fangen wir mal ganz von vorne an. Wie immer. Gibt schließlich am meisten Sinn.

    ☀️ Im Süden fast schon... friedlich?

    Man glaubt es kaum – aber im Süden war mal alles in Ordnung.

    Fast schon idyllisch.

    Also... wenn dabei außer acht lässt, dass idyllisch in Chernarus gleichbedeutend ist mit "etwas weniger Blut als gestern".

    Prigorodki atmete durch, die Zelte standen noch, die Kürbisse waren geerntet, was wollte man mehr?

    Ach ja....

    Keine Schüsse.

    Aber Pustekuchen. In Chernogorsk hatte es mal wieder geknallt.

    Natürlich.

    WhiskeyMixer, der unverwüstliche Alltagsheld, wurde beim Krankenhaus angeschossen. Frech!
    Und was macht man in so einem Fall? Richtig: Überleben und den Angreifer unschädlich machen.
    Hat er dann auch, kompromisslos und präzise wie immer.

    Ganz ehrlich: So wird das gemacht.


    🕵️‍♂️ Kuriose Gestalten und Jannik findet LKW

    Dann gab’s noch merkwürdige Gestalten, die bei @Cala-Js Behausung rumschlichen.

    Aber nichts passierte: Keine Schüsse, keine Angriffe, kein Theater.

    Also entweder waren sie einfach höflich oder haben seine Behausung nicht gesehen. Beides selten, aber wir nehmen, was wir kriegen.

    Und dann?

    Dann war da Jannik.

    Oh ja... der gute Jannik.

    Zur Abwechslung mal ein wandelnder Glückspilz auf zwei Beinen.

    Und was findet er in der Nähe von Berezino? Einen. Verdammten. LKW.

    Einfach so beim Spazierengehen. Der Gute wäre fast drüber gestolpert.

    Ich mein… andere riskieren täglich ihr Leben für ’ne abgelaufene Dose Thunfisch – und der stolpert über ’nen ganzen Truck.

    Sein Grinsen war im Funk so laut zu hören, ich musste fast leiser stellen.


    📡 Und dann – Funkkontakt aus dem Westen

    Als wir dachten, der Tag würde vielleicht ohne größeren Nervenzusammenbruch enden, meldete sich Herz-Aus-Gold frisch aus dem Westwald.

    Mit einer Stimme, die klang, als hätte sie gerade drei emotionale Schleudergänge überlebt.

    Der Fairness halber musste ich mir am Ende des Gesprächs auch eingestehen: Dem war sogar auch so.

    Was sie zu erzählen hatte?

    Tja....

    Das war kein Bericht.

    Das war ein psychologischer Feldversuch darüber, wie viel Wahnsinn ein Mensch an einem Tag ertragen kann. Durchgeführt lebenden Objekt: an sich selbst.


    🏰 Willkommen in Absurdistan

    Herz-Aus-Gold war unterwegs im Westwald, Freunde besuchen.

    Weil sie es gerade brauchte. Ein bisschen Glaube, ein bisschen Sinn-Suche, ein bisschen „Was zur Hölle mach ich hier eigentlich noch?

    Also zog sie weiter in Richtung der Burg.

    Ich werde mir diese ominöse Kirche von Morthana mal etwas näher anschauen“, hatte sie gesagt.

    Ich schwieg.

    Denn wenn Herz-Aus-Gold was sagt, was nach Pilgerreise klingt, dann weiß ich: Da steckt mehr dahinter.

    Und ich hatte ja auch schon meine Begegnungen mit der ach so "heiligen" Kirche von Morthana gehabt. Das eine Mal hatte ich einen abtrünnigen von ihnen erschossen, als er in Berezino ein Bambi im Camp erschoss und beim nächsten Mal half ich der Kirche bei der Verteidigung und dem Abtransport der LKW aus Gorka, gemeinsam mit Bitwanted. Was ich da gesehen hatte in den Kisten... das reichte für einen ersten Eindruck vollkommen aus. Ernsthaft... ich weiß nicht, was wilder war. Diese Kisten an vergammeltem Menschenfleisch oder die Raider, die diese Kisten einfach in ihren LKW gepackt hatten, um alles mitzunehmen.

    Ich hatte echt keinen Bedarf da näher einzutauchen.
    Aber man kennt ja Herz-Aus-Gold... Sie will alles immer ganz genau wissen, verstehen, ergründen und so.


    Und hey – die Begrüßung war royaler als alles, was ich bisher so gehört habe.

    König NiggoB, Königin janinesta (Selina), Junker dakel und – Trommelwirbel – Erzbischof Nickelus ( Nickel).

    Volles Haus!
    Nachdem sie dem Herrscherpaar einen Teddybären voller Nägel überreicht hatte und dem Erzbischof Nickelus ( Nickel) zwei Packungen Nägel spendierte, fühlte sich sie gleich um mehr als 22kg leichter.

    Sagte sie mir scherzend. Da war die Welt noch in Ordnung...

    Die Burgführung stand als erstes auf der Tagesordnung: Ein bisschen Mittelalter, ein bisschen Ehrfurcht vor dem Gemäuer, ein bisschen „Sieh mal, wie ruhig und friedlich es hier sein kann.


    Und dann?

    Dann kam der Moment.

    Der Turm der Kirche.... atemberaubende Aussicht. Das muss man sagen.

    Herz genoss sie sichtlich und den Frieden, den der Wald von hier oben ausstrahlte. Ihr Blick viel auf die zugebaute Taverne, die ein gewisser Pilzjunkie bezogen hatte. Noch wusste sie das aber nicht, hatte ich ihr nicht gesagt.

    Ja, alles strahlte Frieden und Ruhe aus.

    Und plötzlich säuselte Erzbischof Nickelus mit dem Einführungsvermögen eines ganzen Abrisskommandos: „Dort unten sind übrigens Silas sterbliche Überreste begraben....“

    Herz: Still.

    Stiller als sonst. Also ich meine echt still. Dann beinahe wütend.

    Ich kann mir dieses Flackern in ihrem Blick förmlich vorstellen.

    Dieses „Was zum…?

    Dieses „Nein.

    Dieses „Nicht er. Nicht so.

    Drinnen tobte ein Sturm, der jeden Nordwind neidisch gemacht hätte.

    Das war nicht Silas“, sagte sie nach der ersten Sekunde des Schocks, als sei es das Beiläufigste der Welt.

    Das kann er nicht sein. Das ist ein Irrtum, eine Verwechslung...vielleicht hatte er einen Zwillingsbruder...."

    Ja, klar...

    Chernarus ist ja bekannt für seine grandiosen Verwechslungen und Missverständnisse, aber in diesem Fall gab es leider keinen Zweifel.

    Ich hätt' sie vorbereiten sollen. Wirklich. Ich wusste, dass es irgendwann rauskommt.

    Aber ich hab’s aufgeschoben. Und jetzt? Jetzt war es zu spät. Jetzt stand sie da, mit diesem Brocken Wahrheit im Magen, der sich nicht verdauen ließ, egal wie lange sie darauf herumkaute.

    Und ich?

    Ich durfte dabei zusehen, wie sie langsam zu zerfallen drohte. Das schlimmste: Ich war schuld.

    Aber das zeigte mal wieder, dass die Kirche von Morthana und besonders der Schmerzbischof Nickelus ( Nickel) eine ganz besondere Meinung zum Tod und Leben hatten.



    🍅 Segnung mit Beigeschmack

    Nach "seelischen Sturzflug" auf dem Turm hätte man Herz-Aus-Gold einen ruhigen Abend am Lagerfeuer bei ihren Freunden gegönnt.


    Stattdessen gab’s erstmal eine Zeremonie, durchgeführt vom Schmerzbischof Nickelus ( Nickel) persönlich, rund um rote Feldfrüchte.

    Ein geheimes Ritual, zu dem nur das Königspaar, Junker dakel und die spirituell zitternde Herz eingeladen waren.

    Was da genau geschah?

    Keine Ahnung.

    Sie erzählte nicht viel. Und das, obwohl sie sonst in jedem Apfelkern eine Geschichte sieht.

    Aber der Ton in ihrer Stimme sagte alles: Beeindruckt, zutiefst verwirrt aber doch irgendwie berührt.

    Und gleichzeitig voll im „Warum genau bin ich nochmal hier?“-Modus.

    Sie meinte, das brauche Zeit, das zu verarbeiten.

    Und hey - ich lese daraus ein klares: „Ich hab keine Ahnung, was da gerade abgegangen ist, aber es war heftig.

    Immerhin konnte sie mich beruhigen: Entgegen meiner Befürchtungen wurde kein Menschenfleisch verzehrt.

    Puh.

    König NiggoB hatte dem Erzbischof und der Kirche von Morthana sogar vor dem Einzug feierlich das Versprechen abgenommen, dass in den Mauern der Burg kein Menschenfleisch verzehrt werden würde.

    Der Erzbischof? Der begrüßte das sogar. Echt jetzt... Sie seien schließlich keine Kannibalen.

    Have I got news for you....

    Also alles kein Problem.

    Vermutlich war das auch der Grund, warum keiner von denen bisher an Kuru erkrankt war. Dennoch blieben die Kisten, die ich gesehen hatte, ein Rätsel.

    Aber ja. Ein Ritual war’s.

    Ein Moment zwischen Transzendenz und "Ich glaub, ich hab zu viel Pilze gefuttert".

    Und Herz-Aus-Gold?

    Die stand mal wieder mittendrin.

    Eingeklemmt zwischen Erdfrucht, Ehrfurcht und Erkenntnis.

    Sie lächelte, wie sie es sonst auch tut. Irgendwie.

    Aber ich weiß nicht, ob's ein "Ich verstehe jetzt mehr vom Glauben"-Lächeln oder nicht viel eher ein "Ich verstehe langsam, warum die hier so ticken, wie sie ticken."-Lächeln war.


    🔥 Grillabend mit Fesselspielchen

    Danach: Endlich die verdiente Lagerfeuerromantik.

    Wie eine wärmende Decke im eiskalten Sturm saßen die Freunde ums Lagerfeuer zusammen und erzählten sich alte Geschichten. Herz schwärmte förmlich davon, wie malerisch die Flammen die Schatten an den Burgmauern tanzen ließen.

    Man lachte. Sogar Herz. Und wer Herz kennt, weiß: Ein Lachen von ihr ist wie ein Sonnenstrahl in einem Land, in dem es sonst nur regnet.

    Aber dann… dann gingen NiggoB und janinesta in den Turm.

    Händchenhalten? Kronen polieren? Es gab noch ganz andere Erklärungsversuche...

    Was auch immer.


    Zurück blieb Herz mit dakel – und dem Erzbischof.

    Klingt wie der Beginn eines guten Witzes, wurde aber schnell zur Horrorshow.

    Denn: Der Erzbischof schlich sich geduckt von hinten an Herz-Aus-Gold heran und wollte sie fesseln!

    Einfach so. Kein Kontext. Kein Vorwand. Kein „Darf ich bitte mal symbolisch - rein symbolisch - deine Hand fürs Seelenheil binden?“ –

    Nein. Direkt: Anpacken. Erstmal mit einem Seil.

    Und Herz? Herz brüllte ihn an: FASS MICH NICHT AN!“ – und das nicht im Sinne von emotional berührt.

    Das war der Schrei einer Frau, die mehr erlebt hat, als manch einer jemals verstehen wird – und bei der gerade jemand versucht, ihre letzte Grenze zu überschreiten.

    Der König stürmte zurück, hochgradig alarmiert.

    Und was tat der Rächer der Schwachen?

    Nach einigem Hin und Her und einigen Ausflüchten seitens des Bischofs begleitete er Herz zu seinem Turm, um ihr das Nachtquartier zu zeigen. Doch kaum wollte der edle Herrscher das Tor öffnen, versuchte der niederträchtige Bischof erneut unser Herz zu binden. Da hatte der König genug davon. Er schoss dem Typen ins Bein. Einmal Beinschuss royal. Respekt, wer's selber macht!

    Ob ich bei ihm die Sache mit den Beinschüssen vielleicht lernen könnte?

    Naja. Jedenfalls verschnürte dakel den Erzbischof nun wie ein Paket.

    Und Herz-Aus-Gold?

    Ob ihr es glaubt oder nicht: Sie drehte komplett durch.

    Sagte sie zumindest hinterher zu mir.

    Sie brüllte den am Boden liegenden an: "WARUM, NICKEL? WARUM?" und als er sich befreien wollte, holte sie aus.

    Zack. Faust. Mitten ins Kreuz.

    Und dann: Stille.

    Der Bischof sackte zusammen wie ein schlecht gefalteter Unterstand.

    Herz befürchtete das Schlimmste und rannte in Panik davon; versteckte sich.

    Dachte, sie hätte ihn… naja ihr wisst schon.... umgebracht, getötet, ihm das Licht ausgepustet, das letzte Leben aus den Rippen geschlagen, ihn in die ewigen Jagdgründe geschickt, ihn über den Jordan gehen lassen.. lauter solche Sachen.

    Eben ein Schlag zu viel; ein Moment zu viel Wahnsinn.

    Und dann die Angst, dass sie wieder die war, die „zu weit gegangen war“.

    Dass sie überreagiert hatte.

    Wie damals bei Blue_Master und den Gummigeschossen.


    Aber: Der Erzbischof überlebte.

    Nennt es göttliche Fügung oder einfach einen zu schwachen Schlag. Aber er wachte auf.

    Er schien sich zu erklären. Was er sagte, weiß ich allerdings nicht.


    Und was macht man in so einem Moment als Herrscher?

    Richtig.

    Man zeigt Gnade und lässt den Unhold einfach wieder gehen.

    Weil... warum auch nicht?

    War ja nur ein versuchter Übergriff am Lagerfeuer unter Freunden. Nur ein harmloser Scherz.

    Was kann schon passieren?

    Ich mein, das war so absurd... ich musste lachen.

    Dieses Lachen, das tief aus der Kehle kommt, weil man nicht mehr weiß, ob man gleich weint.

    Herz fand das Ganze weniger komisch.



    🔁 War ja so klar...

    Herz-Aus-Gold war weggerannt aus diesem instinktiven Überlebensreflex, den man sich hier irgendwann zulegt wenn man oft genug gejagt wird.

    Und dakel? Der suchte sie.

    Fand sie im Klosterhof. Er kam auf sie zu. Mit erhobenen Händen, entwaffnend. Vertrauen schaffen, oder wenigstens so tun.

    Herz?

    Traute ihm nicht.

    Traute niemandem mehr.

    Kann man ihr das verübeln? Also ich kann's verstehen.


    Dann kamen NiggoB und der Erzbischof dazu.

    Ja genau der Erzbischof. Der, der eben noch durchgedreht war.

    Und genau dieser Erzbischof zog nun eine Schrotflinte und zielte auf Herz und den König.

    Hätte ja keiner ahnen können...

    "Ich wurde verraten! Verraten von meinem eigenen Volk!" stöhnte der König ungläubig.

    Was antwortete der selbsternannte Sprachrohr Morthanas? Richtig, sowas wie: "Wenn Morthana befiehlt, muss ich folgen. Ihr versteht?" Und zwar in richtig bedauerndem Ton. Als täte ihm das alles furchtbar leid, aber es müsse sein. Verstanden hat da niemand mehr irgendwas.


    Und dann ging’s rund.

    Im Dunkeln, wie ein Schatten aus alten Märchen, Fesselte der Erzbischof Herz.

    Klick. Diesmal mit Handschellen.

    Einmal „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ bitte.

    Herz versuchte, ruhig zu bleiben. Ruhig zu atmen und zu reden.

    Sie baute sich vor ihm auf und sagte betont und eindrücklich: "Nickel, das ist nicht nötig. Diese Fesseln sind nicht nötig. Wir können über alles reden."

    Auch der König befahl ihm, sie sofort loszubinden und der Junker solle den Erzbischof festnehmen.

    Was kam zurück?

    Keine Antwort. Nur ein Schlag mit dem Gewehr in Herz' Seite. Hart und unbarmherzig.

    Wieder versuchte Herz auf ihre Art zu deeskalieren: "Das war nicht nötig. Lasst uns heute nicht noch mehr Blut vergießen..."

    Der König stürmte vor.

    dakel ebenso, nur um sich versehentlich selbst zu fesseln.

    Ja, du hast richtig gelesen.

    Er. Fesselte. Sich. Selbst.

    Junge, du hattest eine verdammte Aufgabe!

    Ein Moment, so grotesk, dass ich bei der Schilderung fast lachen musste – wenn’s nicht so verdammt tragisch gewesen wäre.


    Dann: Ein Schuss.

    Der König fiel, genau vor Herz' Füße.

    Nicht tot, aber getroffen. Offenbar nutze der Erzbischof Platzpatronen.

    Herz schaffte es, sich zu befreien.

    Irgendwie.

    Adrenalin, Panik, pure Willenskraft. Sucht euch was aus.

    Der Erzbischof zielte auf sie, aber sie war schneller.

    Sie wich aus. Schlug zu. Traf ihn. Zweimal. Mit allem, was sie hatte.

    Faust. Noch eine. Ein regelrechter Nahkampf in der Finsternis.
    Mein alter Vater hätte dazu gesagt: "Recht so! Schad um jede, die daneben geht!"

    Auch Junker Dakel befreite sich und schoss nun seinerseits dem Erzbischof in die Seite.

    Kurz, klar, entschlossen.

    Endlich. Wäre ich dort gewesen, ich hätte ihm zumindest applaudiert.

    Der König wachte wieder auf.


    Als der Morgen graute, lag der Angreifer vor ihnen.

    Regungslos, tot.



    🎭 Der Mann hinter der Maske

    Erst danach – als die Sonne langsam aufging, als Herz-Aus-Gold zitternd vor der Leiche saß und dakel sich wieder gefangen hatte, wurde klar: Das war nicht der echte Erzbischof Nickelus ( Nickel) gewesen.

    Bei Lichte betrachtet fielen den Umstehenden einige Ungereimtheiten auf. Außerdem, so sagte Herz, habe er mit ihr gar nicht über Mothana reden wollen. Sie hätte es ahnen müssen.
    Der da vor ihr war ein Fanatiker gewesen. Ebenfalls ein Erzbischof, die @Nicke. Aber eben nicht ganz Nickel.

    Der echte Erzbischof Nickelus ( Nickel) war wohl nach seiner Führung und dem Ritual aufgebrochen zu einem Feldzug, wie andere später bestätigten.


    Was davon echt war? Keine Ahnung.

    Herz glaubt’s halb. Ich? Kein Stück.

    So oder so, das war eine Lektion im Wahnsinn gewesen, die keiner haben wollte.


    🧭 Und jetzt?

    Sie rief mich über Funk. Mit zittriger Stimme und versuchte ihre Gedanken zu ordnen.

    Ich sagte ihr: „Geh da weg, jetzt sofort!

    Kurz. Klar. Ohne Schnörkel.

    Aber sie?

    Blieb.

    Wegen NiggoB .

    Wegen janinesta (Selina).

    Wegen diesem absurden Theater aus Kutten, Krönchen und Kalibern.

    Weil sie – trotz allem – immer noch glaubte, dass irgendwas zu retten war.

    Dass Loyalität nicht nur ein Wort ist.

    Auch wenn jeder andere schon gegangen wäre.

    Sie blieb.

    Weil sie’s nicht anders konnte.

    Weil sie’s immer so machte.

    Und weil sie noch hoffte, wo andere längst abgeschlossen hatten.

    Aber sie blieb nicht in der Burg, sondern sie zog sich in das beschauliche Dörfchen Galkino zurück.
    Wenigstens etwas.

    🔥 Fazit?

    Natürlich hätte ich jetzt gern ’nen eleganten Abschluss.

    Ein bisschen Hoffnung, ein bisschen Glanz.

    So mit Pathos und ganz viel Gefühl.

    Aber ganz ehrlich?

    Chernarus ist der versiffte Hinterhof der Apokalypse.

    Und heute hat’s mal wieder nach Blut, Verrat und Schießpulver gestunken.


    Diese Welt verdient keinen hübschen letzten Satz.

    Nicht heute. Nicht nach diesem Bullshit.


    Vielleicht nur das hier:

    Wenn Herz-Aus-Gold heute nicht gestorben ist, dann weil sie sich mit beiden Fäusten gewehrt hat.

    Weil sie nicht still war, als die anderen vor Schreck schwiegen.

    Weil sie aufstand – selbst mit schmerzender Seite und der Waffe vor Augen.


    Und wer da draußen immer noch denkt, das hier wär nur ein Spiel…

    der hat noch nie gesehen, wie ein Erzbischof mit ’ner Waffe in der Hand "Gnade" predigt.


    Nr. 371 - Ende.

    🖋️ Einsatzbericht Nr. 371 vom 23.07.2025 – Chernarus... du mieses Stück Dreck!

    20250724000933_1 Kopie.jpg


    "Hallo, hallo...? Test, eins, zwei, drei – irgendwer noch da draußen, der zuhört?"

    Was jetzt kommt, ist nicht schön. Nicht edel. Kein großer Sieg, kein Happy End.

    Nein, das hier wird dreckig.

    Und traurig.

    Bitter wie eine dieser unbekannten Konservendosen. Und es macht genauso krank.

    Ha!... ich liebe diese Metapher. Langsam hab ich den Dreh raus.

    Das Ding ist: Du isst sie, weil du nichts anderes hast, aber du weißt dass sie dich unweigerlich krank machen wird.

    Gneau wie diese Nachricht.


    Nein es sind nicht wieder Kugeln in Prigorodki geflogen. Weit gefehlt!

    Da war es heute verhältnismäßig ruhig,

    Nein, dieses Mal kam die Bombe per Funk, per Brief... Die Nachricht sie war überall und in fast aller Munde.

    Westwald.

    Eine Leiche.

    Silas.

    Tot.

    Zumindest behauptete man das.


    Ja, richtig gelesen. Der schweigende Hausmeister mit dem Hang zum dramtischen Latein, unser Fels in der Funkstille.

    Tot.

    Für immer.


    Da... jetzt ist es raus.

    Und ich? Ich glaubte es erst, als ich die Bilder sah.

    Aber von vorne.

    🚔 Herz und Hainsi

    Also gut. Es begann – wie so oft – mit einem Bambi.

    Ein Unbekannter am Brunnen. Kein lautes Auftreten. Kein nervöses Um-sich-Schauen.

    Einfach ein Mann, der aussah, als wäre er schon eine Weile unterwegs – aber noch nicht ganz fertig mit der Welt.

    Ich machte mich bereit. Sicher ist sicher. Vielleicht ein Scout. Vielleicht einer von denen, die „nur mal gucken“ wollen – und dabei gleich das ganze Lager ausräumen.

    janinesta (Selina) und Pinky kamen zum Brunnen von Prigorodki, Samariterin in Blau und ihre moralische Unterstützung mit blauem Armband. Ich sicherte die beiden vom Rohbau aus. Wie sich das gehört für ne ordentliche Campwache.

    Aber nein. Es blieb ruhig und ich hatte alles im Blick.

    Stellte sich vor: Hainsi.

    Selina übernahm das Gespräch. Sachlich ruhig, einfühlsam. Als hätte sie nie was anderes getan.

    Herz-Aus-Gold wäre stolz auf sie. Naja war sie später dann auch.

    Und ich… ich beobachtete weiter. Fokus auf Bewegungsmuster. Aber nix. Keine falsche Bewegung. Nur dieser Hainsi, der höflich blieb. Abwartend. Kein Rumgeeiere.

    Er stellte keine überflüssigen Fragen. Wollte nix „nur mal probieren“ wie ein gewisser Atze und ein gewisser Fabian.

    Und das allein machte ihn schon fast schon verdächtig. Ich mein, ehrliche Leute in Chernarus sind doch fast schon ein Mythos.


    Waren es die Nägel in ihrer Tasche oder die Nachricht von Hainsi, die sie zurück nach Prigorodki brachten?

    Ich wusste es nicht, aber Herz beschloss ihre Reise für einen Augenblick zu unterbrechen und kam tatsächlich ans Camp zurück.

    Sie tauschte ein paar Worte mit ihm.

    Ihr Blick? Interessiert.

    Ihr Tonfall? Offen. Aber nicht unvorsichtig.

    Wenn Herz dir mehr als zwei Sätze sagt, ohne dich mit einem Begrüßungsteddy zu beschenken oder doch in Gedanken an einer ihrer Bluttransfusionen zu sehen, dann hast du irgendwas richtig gemacht.

    Dann vermittelst du den Eindruck, du weißt was du da tust.

    Hainsi war in der Tat ein netter Zeitgenosse. Ruhig, bedacht und irgendwie auf Anhieb sympathisch. Ich mochte ihn gleich und Pinky und Herz wohl auch.

    Am Ende letzte sie ihre Nägel ab, wechselte noch ein paar Worte mit Hainsi und zog dann wieder los. Diesmal wirklich.

    🔫 Dan - Neue Gesichter, alte Geschichten

    Ich war gerade im Industriegebiet unterwegs – ein bisschen Patrouille, ein bisschen zielloses Herumstapfen, wie man das eben so macht.

    Dann der Funkspruch von Pinky: „Da ist noch ein Bambi in Prigorodki.

    Ich also wieder umgedreht, Selina rückte aus. Klare Stimme. Englisch. Höflich.

    Und bei mir schrillten alle inneren Alarmglocken.

    Englisch... so sprachen ja auch die MISA-Leute. Und bei denen wusste man nie, was Phase war. Je nach Person, Tagesform und Umständen waren sie mal freundlich und hilfsbereit oder wahre Killermaschinen. Hatten Jammet und Black Lion ja schon ihgre Erfahrungen mit gemacht. Gut... man muss sagen, dass sie in den Camps immer höflich waren.

    Die Betonung lag auf "IN" den Camps.

    Ich blieb also wachsam. Waffe nicht ganz im Anschlag, aber sagen wir: bereit zum Überreden.

    Der Fremde stellte sich vor als Dan. Und stellte gleich mal die Frage aller Fragen: „Is this your base?“

    Base...

    Ich musste lachen. Trocken. Lautlos.

    "Base... my ass", dachte ich.

    Das hier war kein Hochsicherheitsbunker. Das war ein verdammtes Auffanglager. Herz’ kleines Stück Utopie im Angesicht der Apokalypse.

    Aber Selina nahm sich Zeit. Zeigte ihm das Lager, sprach ruhig und erklärte ihm alles.

    Dan benahm sich. Und das war’s, was zählte.

    Bis – ja, bis der Name fiel.

    Er sei ein Freund von Lars.

    Und da war es. Der Moment, in dem ich alles in mir gegen das Bedürfnis zusammenreißen musste, einfach direkt den Hügel runterzurennen und ihm eine moralische Vollbremsung zu verpassen.

    Lars... wie in "Mosin Lars"?

    Der Typ war eine Legende. Auf die eine oder andere Art.

    Damals, nach einer Einführung von Bert [CIA] , dem Rheingauer! und Cala-j , war er bei seinen Freunden vorm Lagerfeuer in Prigorodki einfach eingeschlafen.

    Drei Tage hatte er durchgepennt. Am Stück.

    Der war so zu... ich sag's euch!

    Herz hatte ihm später ihre Mosin gegeben – im Tausch gegen ein paar Nägel. Und glaubt mir, das macht sie sonst nie. Also Waffen an jemanden geben.

    Aber bei ihm... da war was. Dieses „Der gehört zu dieser Waffe“-Gefühl.

    Und so wurde aus Lars: Mosin Lars.

    Süße Geschichte, oder?


    Tja. Bis er mit seinen Kumpels die Base von Karotte und Cliffy (Cliffz) auseinandergenommen hat.

    Und danach im Camp auf dicke Hose machte: „Ist mir egal, ob ich hier die Waffe ziehe. Dann killt ihr mich halt. Ich komme eh wieder an der Küste raus.“

    Das war der Moment, in dem selbst Herz mal schluckte.

    Dass die Campwache (ich) und die anderen Samariter nicht so gern auf Leute abknallten und er sie durch das Töten in einen moralischen Abgrund drängte, den sie keinesfalls hinabsteigen wollten... geschenkt.

    Und als er dann später mit dem Visier vom Rohbau aus auf's Camp zielte… Nun ja. Ein anonymer Schütze hat ihn aus dem Spiel genommen.

    Spoiler: Ich war's nicht. Auch keiner der anderen Samariter.

    Aber irgendwer da draußen hatte die Schnauze von seinem voll gehabt.


    Jaja, der Mosin Lars.

    Der, der mir damals beim großen „Lass krachen in Elektrozavodskmit der Shotgun von der Seite eine reindrückte und mich ziemlich hilflos aussehen ließ.

    Natürlich nachdem ich ihm eine Waffe in die Hand gedrückt hatte, damit er schneller wieder aufs Schlachtfeld stürzen konnte.

    Weil ich nett war.

    Weil ich mal wie Herz sein wollte, nur für einen Moment.

    Was daraus wurde?

    Er schoss mich über den Haufen. Ronin schoss ihn anshcließend über den Haufen und Pinky schoss den dann im Reflex kaputt.


    Sein anderer Kumpel, Stronghold, hatte vorher schon auf mich geschossen und Pinky im Kochhaus erwischt.

    Ich hatte ihnen später beide einen Denkzettel verpasst. Drei Leben für zwei.

    Fairer Tausch.


    Und jetzt stand dieser Dan hier.

    Friedlich und respektvoll.

    Ich überlegte, ob ich noch einen Rest Wut auf ihn hatte.

    Aber das war wie mit altem Blut an deinen Händen: Entweder du wäscht es ab, oder du lernst, damit zu leben. Im letzten Falle macht es dich aber früher oder später krank.

    Dan schien das Camp zu respektieren. Zumindest heute.

    Und das war genug.

    Selina zeigte ihm, wo er was finden konnte. Er nahm sich Kleidung, keine Waffen. Keine Spielchen.

    Auch Jannik kam vorbei – halbgares Bambi in Jogginghose – und setzte sich dazu.

    Für einen Moment sah Prigorodki aus wie früher.

    Wie ein Ort, an dem selbst die alten Geister noch mal durchatmen durften.

    Auch die von Mosin Lars.



    ⚡ Dann kam der Knall – laut, hässlich und endgültig

    Silas.

    Tot.

    Gerüchte zuerst, wie immer. Dann Bilder. Irgendwo zwischen undeutlich und zu echt, um wegzuschauen.

    Westwald. Nähe der Kneipe. Der Ort, den er sich ausgesucht hatte. Zum Leben, nicht zum Sterben.

    Sie sagten: Wölfe.

    Andere raunten: Selbstmord.

    Ich sagte: "Halt die Klappe. Noch ist nichts sicher!"


    Später dann das Video. Die Bestätigung. Ein Rudel, gierig wie die Realität selbst. Er hatte keine Chance.

    Und doch... irgendwas stimmte nicht. Kein Besen. Ein Shemagh.

    Ein Detail, das Herz sofort misstrauisch gemacht hätte. Mich machte es wütend.


    Aber der Pilzjunkie – ein inoffizieller Kontaktmann im Westwald – identifizierte ihn. Sagte, er sei’s gewesen. Der, dem er tags zuvor noch den Kneipencode gegeben hatte. Der, der dort wohnen wollte. Der schweigende Hausmeister, der nicht sprach und niemandem was zuleide getan hat.

    Und Herz?

    Zur selben Zeit ganz in der Nähe. Auch von Wölfen angegriffen. Mit nichts als einer Armbrust.

    Sie überlebte. Ob das Rudel schon von ihm satt war oder von ihr aus zu Silas unterwegs gewesen war? Ob es Gnade war? Oder einfach nur wieder mal einer dieser zynischen Zufälle, für die Chernarus so berüchtigt ist? Ich weiß es nicht.


    Und manchmal – ja manchmal – frag ich mich: Was wäre gewesen, wenn Herz ihre Reise nicht kurz unterbrochen hätte?

    Wenn sie nicht noch mal nach Prigorodki zurückgekehrt wäre.

    Wenn sie einfach weitergegangen wäre, wie sie’s sich vorgenommen hatte.

    Richtung Kneipe und unbekannterweise auch in Richtung Silas.

    Vielleicht… vielleicht hätten sie sich dort getroffen.

    Zwei vom Leben Ausgefranste.

    Beide müde, beide wachsam.

    Beide mit einer Armbrust in der Hand und dem Wunsch, einfach mal kurz nicht auf alles achten zu müssen.

    Vielleicht hätten sie Rücken an Rücken gestanden. Gegen das Rudel. Gegen die Welt.

    Vielleicht hätten sie's überlebt. Zusammen.

    Aber vielleicht ist eben auch nur das: Ein Wort, das immer dann auftaucht, wenn’s schon zu spät ist.



    Am Ende habe ich mit ihr gesprochen. Sie erzählte vom Wolfsangriff auf sie aber auch von der friedlichen Stille des Waldes und dass sie lieber einen Bogen um die zahlreichen Pilze machte. Man wisse ja nie...

    Ich konnte es ihr nicht sagen.

    Das mit Silas.

    Noch nicht.

    Ich hörte sie im Funk. Ihre Stimme. Diese zarte Linie zwischen Stärke und Zerbrechen. Und ich wusste: Noch ein Stich – und sie fällt.

    Silas war ihr Ruhepol. Der, der keine großen Reden schwang. Der, der einfach da war und zuhörte ohne zu urteilen.

    Und jetzt?


    Jetzt ist er weg.

    Und die Welt klingt ein bisschen hohler.


    🔥 Fazit?

    Wenn du denkst, du hast in Chernarus schon alles gesehen, kommt irgendwo ein Wolfsrudel her und beißt dir deine letzte Konstante weg.

    Kein Kampf. Kein Knall. Nur ein Schweigen, das zu laut war.

    Herz-Aus-Gold ist noch unterwegs. Silas ist tot. Und ich? Ich sitz hier. Schreib Berichte wie 'ne Dritte im Bunde, weil sonst keiner mehr tut.

    Chernarus macht keine Gefangenen. Es reißt Lücken. Und wir? Wir stopfen sie unter zusammengebissenen Zähnen mit Erinnerungen, Hoffnung und dem letzten Rest an Wut, den wir noch haben.

    Bis nächste Runde.


    Nr. 371 - Ende.

    Also gut, Nebelmann. Du hast mich also...gesehen.

    Und ich hab dich gelesen.

    Das ist ... nun ja... irgendwie tröstlich. Und ein kleines bisschen unheimlich.


    Du sagst, ich hätte ein reines Herz?

    Vielleicht. Aber „zerbeult“ wär die bessere Beschreibung.

    Ich bin nicht böse. Aber ich bin auch nicht die Gute im Märchen.

    Ich hab die Tür zur Schwärze nicht geöffnet, um Freunde auf ein Schwätzchen einzuladen.

    Ich hab sie regelrecht eingetreten – weil sonst keiner den verdammten Mut dazu hatte und es Herz noch nicht konnte.

    Wenn mein Herz wirklich rein ist, dann liegt das wohl eher an mangelnder Treffsicherheit.


    Ich trage Uniform. Und Zweifel. Und manchmal – ja, manchmal – die Last der ganzen Welt auf meinen Schultern.

    Aber ich stehe noch.

    Und wenn du aus dem Nebel weiter zusiehst, Nebelmann –

    dann weißt du auch, warum.


    Und noch was, lieber Nebelmann:

    Der Pilzjunkie“, von dem du sprichst ...

    Wenn der ein reines Herz hat, dann hat er noch besser versteckt als seine ganzen supergeheimen Geheim-Stashes. Irgendwo zwischen Sprüchen, Ausflüchten und einer gehörigen Portion Selbstgefälligkeit.
    Hmm... mir eigentlich gar nicht so unähnlich, wenn ich so genau darüber nachdenke.

    Erwischt.

    🖋️ Einsatzbericht Nr. 371 vom 22.07.2025 - Chaos und die Kunst, sich würdevoll zurückzuziehen

    20250723010844_1%20Kopie.jpg


    „Test, eins, zwei, drei... Ist da jemand?“

    Du rufst „Hallo?“ – und hoffst, dass nur die Einsamkeit antwortet, nicht ein Kaliber .308 oder so.

    Aber gut. Wenn hier keiner redet, dann eben ich.

    Wäre ja nicht das erste Mal, dass die Campwache auch noch die Schreibkraft spielt.

    Herz-Aus-Gold kann ja grad nicht.


    Ihre Tagesplanung sieht ungefähr so aus:

    1. Überleben.

    2. Misstrauen.

    3. Nebel anstarren und leise reinhorchen.

    Existenzkrise?

    Läuft bei ihr.

    Täglich.


    🧂 Bitwalker und das Buffet der Dreistigkeit

    Fangen wir mit dem Vorgeplänkel an:

    Bitwalker, unser aller Lieblingsoptimist und steakfutternder Cowboy aus dem beschaulichen Berezino meldete:

    Zitat
    „Guguck :) Also manche sind schon sehr dreist… gerade 2 erwischt, wie sie das gesamte Essenszelt leer geräumt haben. Gleich noch Rucksäcke voll gemacht und weg. Habe wieder gefüllt. Und ein Carepaket in der Garage angelegt. Man weiß ja nie.“

    Aha.

    Also die Zwei haben das Zelt geplündert wie Kinder ihren Adventskalender am 1. Dezember. Erinnert ihr euch noch an diese Dinger... mit Schokolade drin? Mann, ist das lange her.

    Auch was, was es nicht in die Welt nach der Apokalypse geschaff that.


    Jedenfalls waren die Typen wohl genau so wie die Kinder, die am ersten Tag schon alles plündern.

    Nur eben mit vollem Rucksack und ohne schlechtes Gewissen.

    Und dann wundern sie sich, dass man latent sauer ist.

    Ich mein…

    Wollt ihr noch ’nen extra Rucksack für den Transport dazu?

    Aber gut.

    Der Senior bleibt gewohnt freundlich.

    Ein Gentleman unter Gierschlunden.

    Ich wär’s nicht gewesen. Also… vermutlich nicht. Naja. Es sei denn, jemand wie Herz schaut gerade zu.


    🧳 Herz packt

    Zurück im Camp beginnt Herz-Aus-Gold zu packen.

    Kein großer Abschied. Kein Drama. Kein „Passt auf euch auf“ mit Tränen in den Augen oder sonst so'n emotionaler Kram.

    Nur dieser eine Blick. Ihr kennt ihn bestimmt. Der, der leise flüstert: „Ich bin müde.“

    Und gleichzeitig messerscharf sagt: Ich muss los. Es wird Zeit."

    Sie redet momentan für ihre Verhältnisse kaum, aber wenn sie’s tut, dann bleiben Wörter hängen wie rostige Patronen im Lauf:

    „Vertrauen verloren“ und „Abstand gewinnen…“

    Keine Ahnung, ob sie damit uns meint oder sich selbst.

    Vermutlich beides.

    Vermutlich keiner von uns ist gerade vertrauenswürdig genug, nicht mal sie selbst.

    Und sie?

    Sie will sich finden. Sagt sie.

    Oder das, was von ihr noch übrig ist.


    Vielleicht braucht sie einfach nur ein kleines Stück Ruhe.

    Spoiler: Chernarus ist weit davon entfernt und auch an ihrem Zielort der Wahl steppt schon wieder der Bär...

    Ruhe gibt es nur kurz und zwar im Moment vor dem nächsten Knall.


    Ich glaube sie hätte sich noch gerne von SIlas verabschiedet und ihm alles erklärt, aber irgendwie ist er gerade nicht auffindbar. Aber er ist definitiv irgendwo da draußen, soviel steht fest.


    💥 Berezino: Kaum denkt man, es bleibt ruhig…

    Unser liebster Pechvogel Jannik meldet: Explosionen. In Berezino. Natürlich. Mal wieder.

    Weil es ja auch einfach zu viel verlangt wäre, dass mal ein Tag ohne Raidversuch auskommt.

    Chernarus brennt überall – bloß nicht bei denen, die's verdient hätten. So kommt es mir zumindest vor.


    Am Ende war’s halb so wild. Kein Raid und keine Leichen.

    Nur jemand mit viel zu viel Freizeit und Langeweile und viel zu wenig Gefühl für schlechtes Timing.


    🚗 Cala-J und sein neues Baby

    Cala-j hat sich einen neuen fahrbaren Untersatz flott gemacht: Einen funkelnagelneuen schwarzen Gunter.

    Ein stilvoller Ersatz für seine liebe Olga – die im Hafenbecken versenkt wurde.

    Nicht aufgrund eines Lags oder so. Nein, weil drei besonders brillante Raider in Panik geraten waren, nachdem unser liebes Herz wie irre hinter ihnen hergerannt ist und sagte, dass sie das nicht in Ordnung fand.

    Reife Leistung, übrigens.


    Jetzt fährt Cala-j also einen schwarzen Gunter mit roter Motorhaube.

    Schick?

    Sicher. Ich freute mich für ihn.


    💉 Selina, Blutmangel und Samariter in Blau

    In Prigorodki gab janinesta (Selina) wieder den „Samariter in Blau“.

    Dumm nur: Alle Blutkonserven waren leer.

    Natürlich.

    Weil Chernarus eben ein Ort ist, wo die Vorräte immer dann leer sind, wenn’s drauf ankommt.

    Und wenn nicht, sind sie voller Menschenfleisch....

    Also Herz-Aus-Gold, noch mit einem Fuß in der Aufbruchsstimmung: Ärmel hoch. Nadel rein. Geben, nicht fragen.

    Wie sie’s immer tut.

    Weil sie’s kann. Oder besser: Weil sie nicht anders kann.

    Und weil keiner von uns sie davon abhält.


    Am Brunnen: janinesta (Selina) begrüßt ein Bambi namens Sven. Leider nicht unser lieber vermisster AceBlackWolf, an den wir am Camp noch oft denken. Besonders jetzt, wo Silas irgendwo draußen seine Runden dreht.

    Selina macht das wirklich gut, sagt Herz.

    So mit Gefühl und Wärme. Und ohne die Waffe zuerst zu ziehen.

    Respekt.

    Pinky steht daneben – moralische Unterstützung.

    Aber ehrlich? Ich glaub, der war einfach nur froh, dass mal jemand anders den Smalltalk übernimmt.


    Der letzte Raid war überstanden.

    Die Welt hatte wieder ein bisschen Normalität.

    Also... Chernarus-Normalität.

    Immerhin etwas.


    🎯 Whiskey wird beschossen. Wieder. Immer. Natürlich.

    WhiskeyMixer meldet irgendwo in Chernarus Beschuss.

    Zombies allein reichen halt einfach nicht.

    Der Täter? Diesmal ein Angreifer mit schwarzem Armband.

    Und rate mal: Natürlich nicht einer von @NiggoB's Leuten. Die tragen ja sonst schwarze Armbinden.

    Friedlich und freundlich, solange man nicht blinzelt.

    Wieder so ein Klassiker aus der Reihe: „Falsche Armbinde, echte Kugeln“.

    Ich sag’s wie’s ist: Langsam wird’s mir hier zu bunt.

    Schwarze Armbinde... wo hatten wir das noch gleich? Ahja... da hatte auch jemand jemanden mit schwarzer Armbinde in einem Militärgebiet erschossen vor einigen Tagen. Ob es da einen Zusammenhang gab?

    Für die Erschossenen hoffte ich es nicht.

    🛤️ Abgang mit Stil. Und Schweigen.

    Dann macht sich Herz-Aus-Gold auf den Weg.

    Erster Halt: Nadezhdino.

    Weil sie dort die Nacht verbringen wollte.

    Kein dramatischer Kameraschwenk.

    Keine Musik im Hintergrund.

    Nur dieser eine Satz über Funk: „Mach's gut. Ich meld mich wenn möglich.“

    Wenn möglich.

    Und ich?

    Ich nickte.

    Sagte nichts.

    Weil ich sie kannte.

    Weil ich längst wusste, was sie wieder tun würde: Zu viel schultern. Zu wenig sagen. Zu oft allein.

    Heldentum ohne Zeugen.

    Leid ohne Klage.

    Und ich?

    Ich versprach, aufzupassen.

    Aufs Camp und auf die Leute.

    Auf das, woran sie glaubt – auch wenn’s keiner sonst mehr tut.

    Nur… Chernarus ist ein mieser Ort für Versprechen.

    Vor allem die, die man wirklich halten will.



    🔥Fazit?

    Und jetzt?

    Jetzt sitz ich wieder hier, zwischen einer kalten Feuerstelle und meinem warmen Zynismus und tu so, als wär alles unter Kontrolle.

    Ist es aber nicht.

    Aber hey – wenigstens das Camp brennt noch nicht und erschossen bin ich heute auch noch nicht worden.

    Läuft bei mir.

    Also dann, bis morgen dann wohl.


    Nr. 371 - Ende

    Ach Nebelmann...

    Herz hat mir ja schon von dir erzählt.

    Du und deine Sätze aus dem Nebel. Immer ein bisschen zu klug, ein bisschen zu richtig – und dabei so formuliert, dass es immer etwas zu sehr den Nagel auf den Kopf trifft.


    Ja, ich hab's gelesen.

    Zwischen zwei Schüssen und einer Bluttransfusion auf offener Straße in Richtung Elektrozavodsk.

    Und weißt du was? Du hast recht. Und das ist das Schlimmste daran.

    "Der Riss im güldenen Herz könnte schlimmer geworden sein..."

    Könnte?

    Vittorio/Heleranos , der ist nicht schlimmer geworden. Der hat sich durchgezogen wie ’ne verrostete Säge durch ein frisches Fischfilet.

    Ich muss es wissen, ich filetiere ja neuerdings wieder häufiger.

    Und trotzdem… Trotzdem lebt sie weiter.

    Steht wieder auf.

    Macht ihr Herzding.

    Weil sie’s noch immer kann.


    Und ja, ich bedanke mich bei diesen Monstern. Keine Frage.

    Denn durch sie wissen wir wenigstens, was Respekt, Haltung und Menschlichkeit nicht sind.

    Weißt du, es wäre zur Abwechslung nur mal schön, wenn sie uns nicht jedes Mal den Beweis direkt ins Lager liefern würden.

    Mit Schüssen, falscher Armbinde und dem Grinsen des Unausweichlichen auf den Lippen... wird langsam aber sicher ermüdend, auch für mich.


    Und du?

    Du bleibst in der Nähe, sagst du.

    Schön.

    Dann sei bitte auch da, wenn wir wieder fallen, okay?

    Wenn Herz-Aus-Gold wieder glaubt, sie könne nicht mehr.

    Und wenn ich wieder so tue, als wüsste ich, was ich da gerade mache.....

    Denn ich geb dir Brief und Siegel: Das war erst der Anfang.


    Kein Latein heute?

    Okay. Dann sag ich’s mal in in Sueda-Sprech:

    „Danke, dass du bleibst. Auch wenn’s hier nach Scheiße riecht.“

    🖋️ Einsatzbericht Nr. 371 vom 21.07.2025 - Rückkehr mit Hindernissen

    20250721141854_1 Kopie.jpg

    "Hallo, Hallo?..? Ist da wer? Achja... vielleicht sollte ich mich mal ent-muten..."

    Natürlich könnte man den Tag ganz sachlich beginnen.

    Mit einem Satz wie: „Die Lage in Berezino war... stabil.“

    Könnte man.

    Wenn man bereit ist, Chernarus mit einem Ponyhof zu verwechseln.

    Oder einem Raider mit ein paar improvisierten Speeren entgegenzutreten – und zu hoffen, dass er aus Mitleid umfällt.

    Denn während laut Bitwalker im Camp angeblich „alles okay“ war und man sich am legendären BereSpezialKräuterFisch labte (klingt wie das ungewollte Kind vom Cherno-Atom-Hühnchen mit vier Hühnerbrüsten statt der üblichen zwei...), durfte ich mal wieder das tun, was Herz-Aus-Gold sonst erledigt hätte:

    Erklären, was „Basisversorgung“ eigentlich bedeutet.

    Falsches Blut raus, 0 negativ rein.

    Nicht, weil’s besser aussieht. Bewahre... aber weil wir hier im Ernstfall keine Zeit für Improvisationstheater mit intravenösem Roulette haben.

    Herz kann das alles. Die kennt Blutgruppen wie andere Leute ihre Zahlenschlosscodes.

    Aber das durchschnittliche Bambi da draußen? Hält „AB+“ für ’ne neue Sorte Batterie.

    Also brauchen wir: Herzblut.

    Wortwörtlich. Das geht immer.

    Und ja – wenn Herz-Aus-Gold zurückkommen will, dann bitteschön in voller Kompatibilität.

    Kein A+, kein „Ich glaub, das passt schon irgendwie.“

    Siebzehn Versuche, wenn’s sein muss.

    Aber keine halben Sachen.

    Nicht bei ihr.

    Nicht bei uns.


    🧱 Zwischen Ruinen und Rückfragen

    Während ich Prigorodki aufpolierte wie eine rostige DMR (Spoiler: Treffsicherheit erhöht das bei mir trotzdem nicht...), waren die Bewohner der geraideten Base im Nordwesten damit beschäftigt, aus Schutt und Scham wieder etwas zu bauen, das man halbwegs Zuhause nennen konnte.

    Ich half, wie ich eben helfen kann: Moralisch.

    Heißt: Ich kommentierte ihr Elend, während ich versuchte, im Süden alles wieder dorthin zu rücken, wo’s mal war. Oder wo’s zumindest weniger schlecht aussah.


    Am Hafen traf WhiskeyMixer auf jayphiiyo und Olga2667.

    Beide wussten inzwischen vom Vorfall – helfen konnten sie nicht.

    Aber als sie Whiskey mit seinen Wellblechen entdeckten, passierte... nichts.

    Keine Schüsse, keine Panik, was in Chernarus inzwischen als sozialer Fortschritt durchgeht.

    Er konnte seine Bleche sichern, die Luft blieb ruhig – bis er mich dann doch fragte: „Was hat es mit dieser neuen ‘Campwache’ auf sich?“

    Ich lachte.

    Trocken.

    Und zuckte mit den Schultern:

    „Wenn ich das wüsste. Unsere Chefin ist aktuell… verhindert. Der Tod zählt auch bei den Samaritern als legitimer Grund für eine Dienstpause. Aber hey – sie sind hier, um zu helfen. Und jagen ‘böse Buben’. Nur das mit dem Unterscheiden… das ist momentan eine Frage des Blickwinkels. Und überall ist der Finger am Abzug nervöser als ein Bambi auf dem NWA. Also... pass auf dich auf.“


    jayphiiyo und Olga2667?

    Sie gärtnern inzwischen am Camp.

    Richtig gehört. Gärtnern.

    Und ich?

    Ich dankte ihnen.

    Im Namen von Herz.

    Egal, wo sie gerade war.


    Später dann meldete Jay noch ein Selbstmordbambi vor dem Camp.

    Wer es war? Keine Ahnung.

    Aber verdammt – es sah ihr ähnlich.

    Und für einen winzigen Moment… vergaß ich, dass das nicht sein konnte.

    Weil ich es mir einfach so verdammt sehr wünschte.



    🔥 Grill, Geister und gute Nachrichten

    Irgendwer hatte in Prigorodki ein Dreibein zum Grillen aufgestellt.

    Kleine Geste, große Wirkung.

    Fast schon rührend, wie ein Lagerfeuer im Sturm.

    Silas blieb derweil weiterhin das große Fragezeichen auf zwei Beinen.

    Für mich: unsichtbar.

    Wie immer, wenn man ihn mal bräuchte...

    Aber irgendwer behauptete später, der Stille habe jayphiiyo am Camp getroffen.

    Und ich weiß nicht, warum – aber dieser eine Satz, der beruhigte mich.

    Wenn Silas noch rumlief, dann war das Chaos da draußen vielleicht noch nicht komplett über uns hereingebrochen.
    Dann war ihr Opfer nicht umsonst gewesen.

    Und Herz? Die hätte das gefreut.



    🩸 In letzter Sekunde

    Und dann – aus dem Funkrauschen kam sie: Die Nachricht. Herz lebt.

    Von Berezkhi bis nach Elektrozavodsk hatte sie sich durchgebissen.

    Halb tot, halb verdurstet, aber immer noch in Teilen sie selbst.

    Mehr Schatten als Mensch, mehr Wille als Substanz.

    Ich packte Kochsalzlösung, eine Dose Fronta, etwas Fisch, Kürbis, Dosenfleisch – das Notfallmenü für hoffnungslose Fälle – und rannte los. Ziel: Brunnen Elektrozavodsk.

    Zustand vor Ort: Sah aus wie ein totes Bambi, war aber Herz.

    Und atmete noch. Gerade so.

    Die Lage war tricky.

    Gab ich ihr zu viel zu essen, verdurstete sie.

    Gab ich ihr zu viel zu trinken, verhungerte sie.

    Chernarussches Feingefühl eben.


    Zum Glück hatte sie mir den Trick mit dem Kochsalz und den Getränkedosen beigebracht.

    Wasseraufnahme ohne Magencrash, Zucker inklusive. Funktioniert besser als jeder Survivalguide.

    Blöderweise war auch ein Fremder in der Nähe.

    Ich dachte schon: „Na toll. Jetzt stirbt sie mir direkt wieder vor’m Brunnen.“

    Aber dann: Kein Schuss. Kein Messer. Kein Getöse.

    Vielleicht hatte er uns nicht bemerkt.

    Vielleicht hatte er Anstand.

    Vielleicht war’s einfach nur Glück.


    Ich legte die Infusion.

    Fütterte sie, als wär sie ein halbverhungertes Bambi.

    Und gab ihr am Ende ihr eigenes Blut zurück.

    Weil Herz nun mal Herz ist.


    Das Grau wich langsam, aber das Misstrauen blieb.

    Man sah es in ihrem Blick. Dieses Hadern. Es gefiel mir nicht.

    Als würde sie jeden einzelnen Schatten befragen.

    Aber sie dankte mir.

    Leise.

    Kurz.

    Und dann gingen wir.


    Am Camp überreichte ich ihr die Überreste ihrer Ausrüstung.

    Was wir retten konnten.

    Was nicht in fremden Rucksäcken verschwunden oder im Gras verrottet war.

    Kein großer Moment.

    Nur ein stummes: „Hier. Mehr war nicht drin.“

    Aber sie nahm es.

    Still.

    Ohne Vorwurf und mit Dank.

    Sie war wieder da.

    Irgendwie.


    Aber irgendwas war mit ihr zurückgekommen, das vorher nicht da gewesen war.

    Etwas Kaltes.

    Etwas, das sie durch den feigen Anschlag nicht verloren, sondern eingesammelt hatte.

    Und wenn Herz schweigt, dann horcht sie tiefer.

    Dann setzt sie Puzzlestücke zusammen, die wir noch nicht mal gesehen haben.

    Und manchmal, leider viel zu oft, liegt sie damit erschreckend richtig.



    🚙 Der Samariter ADA und ein Teddybär

    WhiskeyMixer meldete: „Der Samariter-Ada wurde gefunden.“

    Ganz beiläufig, aber mit dem breitesten Grinsen auf den Lippen, das man sich denken kann.

    So als hätte er irgendwo zwischen Raidabwehr und Reparaturarbeiten eben mal ein verloren gegangenes Symbol der Hoffnung aus den Händen bewaffneter Kämpfer befreit.

    Die Angreifer vom Vortag waren wohl mit dem Wagen unterwegs gewesen.

    Whiskey? Hatte ihn ihnen einfach abgeluchst.

    Kein Blut. Kein Theater. Was für ein Schlawiner.

    Ein guter Freund aus Balota hat das Auto dann in Sicherheit gebracht und am Ende war es bei den Bananen untergestellt worden.

    Von dort brachte es Whiskey nun heim nach Prigorodki.

    Herz bedankte sich auf ihre Art: Mit einem Teddybären.

    Nein... nicht das, was ihr jetzt denkt.

    Statt des Willkommenszeugs war er gefüllt mit Nägeln. Die konnten die Bananen gut gebrauchen.

    Eine Aufwandsentschädigung, nannte sie es.

    Nüchtern, wie immer aber mit einem Lächeln auf den Lippen.

    Willkommen zurück, Chefin.


    Dann machte sie noch schnell einen kleinen Samariter-Umweg:

    Mora hatte mit seinem Wagen einen Unfall gebaut – Kühler kaputt, Stimmung im Keller.

    Herz lieferte das Ersatzteil persönlich, und fuhr den grünen Ada dann selbst zurück ins Camp.

    Später verschwand er im Nirgendwo – gesichert von Jammet, der inzwischen mehr Verstecke kennt als so mancher hier Ausreden.


    Das Auto war zurück.

    Herz war zurück.

    Und vielleicht – nur vielleicht – waren wir es auch.

    Ein kleines Stück.

    Für den Moment.


    🔥Fazit?

    Chernarus hatte sie ausgespuckt.

    Halb verdaut, angekaut, zerkaut – irgendwas in der Richtung.

    Keine Ahnung. Ich war noch nie gut mit Metaphern.

    Herz schon. Aber die ist ja… verhindert.


    Sie redet wenig.

    Hört viel.

    Und wenn sie mich ansieht, dann so, als würde sie eine Rechnung machen, die keiner sehen soll.

    Ein Blick wie ein stiller beobchter: "Ich weiß mehr, als ich sagen kann.“

    Und manchmal – nur ganz selten, aber unüberhörbar –

    sagt ihr Schweigen: „Ich weiß, was ihr getan habt und ich bin noch nicht fertig mit euch.“

    Ich weiß nicht, ob mir das gefällt.


    Aber Herz-Aus-Gold ist wieder da.

    Noch nicht ganz.

    Noch nicht laut.

    Aber sie atmet.

    Und solange sie das tut, werde ich berichten, bis sie es wieder kann.

    Auch wenn ich mir bei jedem verdammten Absatz denke: Ich wär lieber einfach nur Campwache anstatt einer Schreibkraft.


    Nr. 371 - Ende.

    🖋️ Einsatzbericht Nr. 371 vom 20.07.2025 - Prigorodki brennt. Innen wie außen.

    20250720235009_.jpg

    "Hallo, Hallo? Ist das Ding an?"

    Klar, man kann sagen: Das war halt Pech.

    Wenn man bereit ist, alles andere auszublenden – die Muster, die Warnzeichen, das hässliche Kribbeln im Nacken kurz vor’m Knall.

    Wenn man bereit ist, das Realitätslevel so weit runterzudrehen, dass ein schwerbewaffnetes Dreierteam zu friedlichen Besuchern werden.

    Aber was da an dem Tag durch den Funkkanal geschossen kam – das konntest du dir nicht mal zusammenfantasieren, wenn du drei Tage ohne Schlaf das Lager bewachst und dabei Pilze aus dem Westwald lutschst.


    Ich meld mich zurück. Nicht, weil ich’s geil finde, sondern weil Herz-Aus-Gold es nicht mehr kann.

    Also bitte – wer soll's sonst machen? Der spirituelle schweigende Haus- und Hofmeister Silas etwa?

    Wohl kaum.

    Also los. Keine Gnade, kein Filter, kein Schnickschnack. Nur das, was war in meinem unverblümt lieblichen Ton.


    🧨 Erst Berezino, dann MISA: Wenn reden auch nicht hilft

    Angefangen hat’s – wie so oft – mit einem Knall. Oder eher: einer Explosion direkt vor der Haustür der Berezino Boys.

    Bitwanted meldete Alarmstufe Rot. Schon wieder.

    Und ich sag’s euch: Der hat so nervös gefunkt, man hätte meinen können, sie hätten ihm gerade live ein Fass voller Nachtsichtgeräte und Nägel aus seiner Base weggetragen.

    Verständlich. Wenn dir alle zwei Tage einer ins Heim einbricht, wird selbst das Umsortieren von Konserven zur Nervenprobe.

    Und ich? Funke zurück. Mit dem Einzigen, was mir geblieben ist: schwarzem Humor.

    Immerhin – Bitwanted feuerte Warnschüsse, der Eindringling rannte.

    Kleiner Sieg im großen Chaos. Gibt schlechtere Startbedingungen.


    Aber Chernarus wäre nicht Chernarus, wenn’s dabei geblieben wär.

    Denn dann kam die nächste Bauchlandung: Herz’ Gespräch mit (MISA) ROB.

    Sie sprach von einem Kampf um einen LKW, von Schüssen vor dem Camp, von Leuten in weißen Armbinden, die auf Unbewaffnete Samariter geschossen und ihnen das Auto geklaut hatten.

    Und Rob? Der winkte ab. Nonsense. Vielleicht war’s auch Bullshit.“ Keine Ahnung.

    Nehmt eins, schmeckt beides gleich.

    Er sagte, sie hätten schießen müssen.

    Weil sie ja immer beschossen würden.

    Herz versuchte, wie immer, das Beste rauszuholen.

    Sie bat ihn sogar, seine Sicht der Dinge schriftlich zu geben, damit sie das in ihren Berichten richtigstellen könne.

    Ihr kennt ihren Ton. Freundlich. Verständlich. Die Sorte Gesprächsführung, bei dem sich selbst ein pyromanisches Huhn mit Wutproblem entschuldigen würde.

    Aber Rob schwieg.

    Und trotzdem – Herz verteidigte ihn vor den anderen.

    Noch immer.

    „Er ist ein guter Anführer.“

    Er muss einen Sturm im Zaum halten.“

    Ja. Klar. Herz halt.

    Der Schriftwechsel war am Ende so fruchtlos wie ein Apfelbaum im Apfelhain von Berezino.

    Aber was blieb, war diese eine Aussage: „Der Angriff war notwendig. Man hatte keine Wahl.

    Und Herz? Antwortete trocken: „Man hat immer eine Wahl.

    Natürlich hat man die.

    Man hat immer die Wahl, nicht auf Leute zu schießen, die nur Kleidung verteilen wollen.

    Man hat die Wahl, ein gestohlenes Auto zurückzugeben.

    Oder halt nicht.

    Aber was man einmal hat... das gibt man in Chernarus offenbar lieber nicht mehr her.

    Die alte Weisheit „Haben ist besser als brauchen.“ Greift noch immer – Mahlzeit.

    👑 Königin Selina und der letzte gute Moment

    Wenigstens janinesta (Selina) sorgte mit ihrem heiteren Gemüt für etwas, das man in Chernarus fast schon nostalgisch Normalität nennen könnte.

    Also… Chernarus-Normalität.

    Sie tauchte in Prigorodki auf, nannte sich mittlerweile „Königin Selina“ – bestand aber nicht mal richtig drauf. Ich schätze, das war eher so eine Mischung aus Respekt, Überlebenshumor und wirklich schräger Gruppendynamik. Neue Welt, neue Titel, alte Probleme.


    Herz-Aus-Gold drückte ihr jedenfalls ein königsblaues Sanitäter-Outfit in die Hand. „Samariter in Blau.“, sagte sie grinsend.

    Klang wie ein Cocktail oder ein Dessert – schmeckte aber, wie so vieles hier, nach Verantwortung.

    Und wie groß diese Pflicht an dem Tag noch werden würde, ahnte sie nicht.



    Zusammen mit Silas, Pascal/Ikarus und Herz-Aus-Gold ging’s nach Chernogorsk.

    Nägel, Werkzeuge, ein paar Verbände – die klassischen Zutaten für jede Menge looten.

    Fast idyllisch.

    Wenn man es ignorieren konnte, dass „Idylle“ hier meist das Vorspiel für Blut war.

    Silas verschwand im Industriegebiet.

    Herz meinte nur trocken: „Der kommt schon klar.“

    Ich dachte mir: Joa. Hoffentlich besser als das letzte Bambi, das dort verschwand und nie wieder als Ganzes gesehen wurde.


    Man kam am Krankenhaus und der rostigen Axt an. Dort fand die Gruppe Pilze im Unterstand. Ob die da ein einschlägiger Pilzjunkie hinterlegt hatte? Gut möglich.



    Auf dem Rückweg nahm Selina dann den Weg über die Tankstelle und traf auf einen Fremden.

    Allein, aber freundlich und ruhig. Er stellte sich vor als: Ein friedlicher Wanderer.

    Klar. Weißt du, wie die anfangen, die dich später erschießen?

    Genau so.

    Wenn ich eins gelernt hab, dann dass in Chernarus oft "friedlich" gleichbedeutend ist mit "ich schieß erst, wenn du nicht hinguckst."

    Aber trotzdem stand er da, der Fremde.

    Als wäre das hier nicht Prigorodki, sondern eine verdammte Wanderung im Donautal.

    Man hätte die Szene einfrieren können und als Hoffnungsschimmer titulieren können.

    Aber Chernarus lässt keine Hoffnung einfrieren. Es bringt sie eher zum Kochen.

    Und dann blutet sie aus.

    Denn diese Begegnung – harmlos, banal, beinahe süß – war der Prolog.

    Für das, was noch kommen sollte.

    Blutig.

    Persönlich.

    Vielleicht auch verräterisch.


    🚤 Motorboot = Düsterer Vorbote

    Dann kam das Funkgewitter.

    Herz-Aus-Gold war auf dem Rückweg im Sumpf, hörte einen Bootsmotor.

    „Ein Motorboot in Prigorodki. Drei Leute. Geared.“

    Sie rannte los, zurück Richtung Camp.

    Und murmelte dabei: „Wie früher bei Henrik und Shizo und Whomba...“

    Dunkle Erinnerungen an schlechte Tage.

    Sie wies janinesta (Selina) an, mit Silas in den Nordwald zu fliehen. Sie hatte absolut kein gutes Gefühl bei der Sache.

    Der Nordwald... wir sollten ihn nach diesem Tag umbenennen in Mordwald.


    Herz-Aus-Gold zog mit ihnen, deponierte Blaze und 3 Packungen Nägel im Busch – als hätte sie es geahnt.

    Und dann Herz im Funk: „Ich lauf zurück ins Camp.“

    Selina: „Du musst da nicht rein...

    Herz: „Doch…

    Und ich schwöre, dieses „Doch“ klang, als würde sie es sich selbst einreden. Es war so bedeutungsschwanger... als würde sie sich mit diesem "doch" unbedingt vergewissern wollen, dass sie es noch konnte.

    Sie wollte zeigen, dass sie es noch konnte, dass sie sich noch traute.

    Fremde Leute ansprechen, ohne Vorbehalte. Hilfe anbieten. Nach dem Bambi gestern... nun ja. Hätte sie es mal nicht getan. Hätte sie mal auf die Worte ihres nebulösen Freundes gehört, der ihr riet "Es besteht kein großer Unterschied zwischen Vorsicht und Klarsicht." Aber egal ob nun Vorsicht oder Klarsicht, das alles warf sie heute mal wieder gekonnt in Herzmanier über den Haufen. Verdammt.


    Dann kam: „Hab ihn gesehen. Rohbau. Versuche ihn anzusprechen.

    Und kurz darauf: „Hallo? Hallo? Bitte nicht schießen!

    Spoiler: Haben natürlich trotzdem geschossen.

    Mehrere Schüsse.

    Danach: Nichts.


    War ja klar.


    🧠 Planlosigkeit trifft Puls

    Ich sah einen am Bahnhof.

    Ich schoss. Ich traf nicht.

    Natürlich nicht.

    Meine Hand zitterte als hätte ich eine Überdosis Koffein intus gehabt. Dabei war es nur das gute alte pure Adrenalin.

    Vier Zombies kamen auf mich zu.

    Wenigstens die konnte ich noch aus dem Weg räumen.



    janinesta (Selina) brachte währenddessen Silas in Sicherheit, wie Herz es gewollt hatte. Silas... immer wollte sie ihn schützen. Nun schon zum zweiten Mal. Keine Ahnung, was sie an ihm fand. Aber sie sagte immer "An ihm ist etwas, das Heilen muss. Ich bin dazu da, dass er die Gelegenheit dazu bekommt."
    Eso-Quasch. Nun lag sie tot im Dreck und Selina übernahm ihre Rolle. Für den Moment.


    Ich hörte ihre Stimme im Funk, knapp, aber relativ ruhig: „Die sind gleich bei Silas und mir. Die sehen mich gleich, weil ich blau bin… Darf ich schießen?“

    Und ich?

    Ich hätte fast gelacht. „Darf ich schießen?“ Ernsthaft? Das war ja fast schon süß.

    Als würden wir hier noch Anträge einreichen bei der moralischen Kommission für Endzeitfragen.

    Herz war tot!

    Was hätte sie sonst tun sollen? Tee anbieten?

    Den gab’s hier nicht mal mehr... ich also: „Die sind bestimmt nicht freundlich. Wenn sie bei dir sind, schieß!"

    Dann knallte es aus dem Nordwald.

    Selina: „Einer tot.“

    Sekunden später: „Beide tot.

    Du bist so ein Tier ey...


    Eine Ein-Frau-Armee. Ich glaube, das waren ihre Kills Nr. 2 und Nr. 3.
    Während ich noch versuchte, meine Finger von Zittern auf „Zielen“ umzuschalten, hatte sie schon zwei erledigt.

    Pascal/Ikarus meldete sich mit dem, was man einen Geistesblitz nennt: „Wo ist der Dritte?

    Gute Frage. Ich sah ihn nicht.

    Aber ich wusste: Der war da.

    Einer ist immer noch da. Der, der abwartet. Der, der zählt, wie viele schon am Boden liegen.


    Ich sicherte Selinas und Silas’ Rückzug, lief im Zickzack, duckte mich, fluchte leise, versteckte meinen blauen Helm in einem Busch –

    Tarntrick von jayphiiyo. Hat nichts gebracht. Aber hey, Versuch war da.

    Dann: die Leichen.

    Ich ging langsam.

    Chernarus hat mir beigebracht, dass der Tod manchmal nur so tut.

    Manche liegen da bloß, damit du näher kommst – und bumm.

    Aber diesmal blieben sie liegen.



    Und dann sah ich ihn.

    Grüner Helm. Halb verdecktes Gesicht durch grünen Shemagh.

    Diese Körperhaltung, als hätte er gestern noch von Weltfrieden geträumt und heute dann doch lieber zur Waffe gegriffen.

    Er war es, der friedliche Wanderer von der Tankstelle.

    Der, mit dem Selina geplaudert hatte.

    Der, der meinte, er sei einfach nur unterwegs.

    Ein netter Typ. Ein Unschuldslamm.

    Wahrscheinlich spendet der auch noch Blut... während er dich lootet.

    Und jetzt lag er hier.

    Mit der gleichen Waffe wie zuvor.

    Nur die Presseweste, die war anders.

    Die gleiche, wie der andere Nebelkrieger da neben ihm.

    Ich starrte auf ihn runter und dachte: „Nenn das nochmal friedlich, und ich fress meine DMR samt Scope.“


    Vielleicht hatte er nicht zuerst geschossen.

    Vielleicht war er nur zufällig hier.

    Aber ganz ehrlich – erklär mir mal, wie man zufällig an so ’ne Presseweste kommt?

    Die gibt’s nicht beim Containerlooten hier am Hafen.

    Und selbst wenn – selbst wenn – die drei anderen ihn nur zufällig getroffen haben, auf ein bisschen freundlichen Austausch unter Gleichgesinnten oder alten Bekannten...

    Warum, verdammt nochmal, sollten sie Herz erschießen und dann ihn ansprechen und ihm eine verfluchte Presseweste geben?

    Was ist das für ein Szenario?

    Hey Bro, die Schüsse grad? Jau, wir gerade ’ne unbewaffnete rote Tussi weggeballert. Nichts für ungut. Aber hier hast du ne Presseweste. Gönn dir! Bis Baldrian!"

    Klingt absolut logisch.

    Wenn man bereit ist, die Realität für einen Fiebertraum zu halten.

    Ich weiß nicht, was seine Rolle in all dem war oder wer er gewesen ist.


    Aber ich weiß: Irgendwie stecke er da drin.

    Und das da war nicht neutral oder freundlich.

    Das war gezielt.

    Und jetzt lag er da, als Teil des Problems.

    Smalltalk war die neue Tarnung. Wieder was gelernt.

    Auf die harte Tour – wie immer.


    Ich beschloss, die Leichen nicht zu bestatten, weil ich mir kein eigenes Grab graben wollte. Der Kampf war noch nicht vorbei. Und wer in Chernarus vorzeitig abschließt, wird meistens direkt mit abgeschossen.

    Also Rückzug. Zurück Richtung Lager.

    Ich legte mich ins Feld, Blick auf die Leichen.

    Warten. Beobachten. Atmen. Innerlich Fluchen.

    Und dann – wie aus dem Drehbuch eines besonders miesen Hinterhalts – schlich sich ein Bambi an die Toten an.

    Ganz offen.

    Ganz harmlos.

    Die Haltung schrie „Ich bin Lockvogel! Knall mich ab!“. Baiting vom Feinsten.

    Aber ich war sauer.

    Zwei Schüsse.

    Einer saß.

    Für den Bruchteil einer Minute fühlte ich mich, als hätte ich Kontrolle über diese ganze Scheiße zurückgewonnen.

    Ich murmelte ein bitteres „Immerhin das“ – und zog mich zum Rohbau zurück.

    Ehre gerettet.

    Kurz. Für exakt eine halbe Stunde.

    Denn eins weiß man hier: Wenn einer lootet, liegt sein Bruder irgendwo im Gebüsch und zählt deine Wirbel.

    Und ich hing – Überraschung – noch immer an meinem Leben.


    Silas und janinesta (Selina) waren zum Glück schon weg.

    Gerade rechtzeitig, denn NiggoB und der Erzguru Nickelus ( Nickel) meldeten sich: Angriff auf das Königreich.

    Koordiniert.

    Im Funk brodelten Theorien wie Kürbisse in der Suppenküche von KrawallKueken auf dem gemoddeten Server: MISA? Taktisches Ablenkungsmanöver? Wollten sie die Banana OPs in Prigorodki binden, um oben freie Fahr zu haben? Die Theorie hatte Hand und Fuß, aber ganz ehrlich?

    Ich schob die Idee direkt zurück ins Regal mit der Aufschrift „Unwahrscheinlich, aber beliebt“. Diese Typen – drei, vier, fünf vielleicht – bewegten sich, als wären sie ein eigenes Kapitel.

    Nicht MISA, was Eigenes. Was Kaltes, was Stilles. Ich hatte MISA oft in Aktion beobachtet. Das hier war anders und irgendwo tief in mir wusste ich, dass Herz' Vertrauen in (MISA) ROB gerechtfertigt war. Er würde so etwas nie anordnen oder dulden. Abgesehen davon hatte der friedliche Wanderer damit zu tun und perfekt Deutsch ohne Merkmale gesprochen. Das passte nicht ins Bild.


    Ich blieb zurück.

    Grübelnd.

    Mit den Leichen.

    Mit den Gedanken.

    Mit dem Funkgerät.

    Und endlich – endlich – rief ich Jammet und Black Lion zur Hilfe.

    Weil selbst ich irgendwann akzeptiere, dass Rückendeckung besser ist als Trotz.

    Und manchmal… ist Alleinsein keine Haltung, sondern ein verdammter Fehler.



    🪦 Jagd, Frust und Versagen 2.0

    Auf dem Weg zum Rohbau kam ich an ihr vorbei.

    Ich fand sie: Herz. Oder das, was von ihr übrig war.

    Mehr Leere als Körper.

    Dort, wo kein Mensch liegen sollte.

    Nicht sie. Nicht so.


    Ich zerlegte sie. Ja. Ich tat es.

    Weil man es hier muss. Weil „würdevoll“ in Chernarus ein verdammtes Luxusprodukt ist.

    Begraben? Keine Chance. Behalten? Noch weniger.

    Also blieb nur das: Rein pragmatisch, moralisch völlig falsch, aber notwendig.

    „Sorry, Herz…“

    Es kam leise. Und es kam spät.

    Und es brach mir das Herz.

    Nicht laut.

    Nicht filmreif.

    Einfach nur still.

    Wie alles, was hier zu früh endet.



    Der Rest war ein Desaster in Zeitlupe.

    Black Lion kam hinzu. Wir campten die Leichen ab, ich schoss auf einen Gegner, traf mal wieder nicht. Wir zogen uns zurück, wollten flankieren und wurden dabei selbst flankiert.

    Ich war zu weit oben und er lief dem Gegner direkt in die Arme und starb.

    Ich zog mich wieder zurück in den Süden in Richtung Rohbau. Schaffte es noch ein paar persönliche Dinge von Herz zu retten. Beispielsweise diese weißen Teddybären, an dem sie so gehangen hatte.
    Was das Ding schon alles überlebt hatte...

    Und dann folgten Schüsse direkt aus dem Lager. Raid-Schüsse. Wer auch immer da drin war, er schoss wohl mit Black Lions Waffe auf die Wand oder einfach nur wild um sich. Bait oder Raid? Ihr entscheidet.
    Ich wollte hinstürmen, aber Black Lion und Jammet hielten mich zurück. Ich bleib auf Posten. Sah draußen einen Rumrennen, legte an und schoss. Herz hatte dieses Schuss schon mehrere Male erfolgreich gemacht. Hütchenbande und so. Aber ich? Keine Spur. Traf natürlich nichts.



    💣 Die Rückkehr der Bambi-Armee

    Dann wendete sich das Blatt.

    Während der Kampf im Nordwesten tobte, landeten Bambis in Prigorodki.

    Nicht die hilflosen „Hilfe, ich bin neu hier“-Bambis. Sondern die im Raid gefallenen, mit Wut im Blick.


    Losel von den Banana OPs meldete sich. Eine Gegner campte im Kochhaus.

    Natürlich tat er das. Immer hockte einer im Kochhaus.

    Erst kam der Plan, dann kam der Sturm.

    ninja2.00926 (UltrA), Losel, Pascal aka Ikarus, Black Lion und ich – alle halb ausgestattet, aber ganz entschlossen.

    Und Jammet als unsere wachsamer Blick im Norden.

    Bambis mit dem Mut er Verzweiflung und einer einzigen Blendgranate.

    Mehr brauchte es nicht.

    Nur ein Signal von Black Lion.

    ninja2.00926 (UltrA) warf – sauber, punktgenau.

    Dann: Schüsse von innen. Nachladen. Panik. Routine. Chaos.

    Wir rein.

    Einer tot. Zwie von uns down.

    Zweiter feuert zurück – wild, hektisch.

    Ikarus feuert – Klick. Keine Munition mehr.

    Ich?

    Zielte. Atmete. Schoss.

    Kopf. Treffer.

    Gegner fiel. Bewusstlos.

    Ich legte nach.

    Beinschüsse? Üben wir ein andermal.


    Für diesen Moment – nur für diesen einen Moment – war Prigorodki wieder sicher.

    Aber sicher in Chernarus ist wie trocken im Regenschauer – hält nie lange an.


    🧹 Und dann war es wieder still - oder doch nicht?

    Ich beseitigte die Überreste. Schrecklich sah es aus und ich verkniff mir einen Witz darüber, dass Silas mit dem Besen das Chaos würde beseitigen müssen.

    Er blieb verschwunden. Herz – tot.


    Kurz gab es noch eine Episode, in der ich Mora von den Banana Ops am Camp traf. er beobachtete drei Fremde, die am Camp in Silas' Verschlag einbrechen wollten und vor dem Camp rumschossen. Als ich dazukam, war es bereits sehr dunkel und außer beobachten konnte ich nicht viel tun. Gestohlen hatten sie nichts, ich glaube sie waren einfach den Schüssen gefolgt und wollten ihrerseits etwas Action haben.

    Im Morgengrauen zogen sie weiter.



    Später kam noch Nousen (Tobi) vorbei und ich berichtete ihm schweren Herzens, was sich zugetragen hatte. Auch Jannik kam ans Camp und wir ließen den Abend ausklingen.

    Es war ruhig hier. Für meinen Geschmack zu ruhig und damit meinte ich nicht das Fehlen von Schüssen.



    🔥Fazit?

    Natürlich kann man das alles als Sieg bezeichnen.

    Wenn man bereit ist, dabei über die Leichen zu steigen.

    In Chernarus sind Siege wie dieser wie unbekannte Konserven: Man isst sie, weil man muss, nicht weil sie schmecken. Und sie machen krank.

    Aber die Frage bleibt: Wie viele „Siege“ wie diesen verträgt ein Lager, bis keiner mehr übrig ist, der sie noch zählt?


    Man kann sich an alles gewöhnen.

    An das Chaos, vielleicht auch an Verrat.

    Nur nicht daran, dass sie nicht mehr am Feuer sitzt.

    Im Camp. Mit uns.

    Herz-Aus-Gold war zurück gewesen.

    Für eine kurze Zeit.

    Und jetzt?

    Jetzt bleibt mir nur Aussicht darauf, dass sie wiederkommt.

    Und das Gefühl, dass sie längst wieder unterwegs ist.

    Wie immer.

    Ich hoffe nur, dass sie diesmal bleibt.

    Nur… lang genug.

    Denn seien wir ehrlich: Wer sonst soll das hier noch alles aufschreiben? Der stille Hausmeister mit dem Latein? Ich bitte euch...

    Bis dahin halt ich die Stellung. Hab ja sonst auch nichts zu tun.



    Nr. 371 - Ende

    🖋️ Einsatzbericht Nr. 371 vom 27.06.2025

    5d7c48658868fe18f773ad15af7142eb51971c99.jpg


    Test... Test... Test? Hallo, Hallo?

    Was für eine Nacht...

    Herz war tot. Oder jedenfalls tot genug, dass es wehtat. Und ich? Ich stapfte mitten in der Nacht straight in den Westen. Keine Route. Kein Ziel. Nur Wut im Bauch und der Finger halb am Abzug. Ich schloss mich einer anderen Fraktion temporär an – kein großer Plan, nur der richtige Feind zur richtigen Zeit: die Hütchenbande. Sie entdeckten mich zuerst und schossen. Ich wurde getroffen. Na prima... aber ich entkam und die Jungs wussten nun, wo der Gegner hockte. Sie verfolgten die Hütchen und am Ende erledigte eine wahre Kampfmaschine einen nach dem anderen. Okay, okay... es war ein kleiner Hinterhalt. Aber in Anbetracht der Tatsache, dass die Hütchen einfach immer auf Ärger aus sind, war das mehr als berechtigt. Und hey, wer Schüssen folgt muss sich nicht wundern, wenn er getroffen wird.


    ☠️ Herz im Höllenloch – Wo auch sonst?

    Herz-Aus-Gold tauchte wieder auf. Natürlich nicht in irgendeinem halbwegs erträglichen Kaff mit friedlicher Landluft – sondern in Svetlojarsk. Dem feuchten Grab jeder Hoffnung. Dem Höllenloch. Aber mit Meerblick. Sie kämpfte sich durch Zombiehorden, schleppte sich zum Brunnen und stolperte in einem Busch über ein Partyzelt. Ja, ein Partyzelt. Kein Besitzer in Sicht. Herz dachte natürlich nicht an Beute, sondern an Versorgung. Also nahm sie das gute Stück mit und stellte es an der Klinik auf.

    Klar. Andere hätten sich hingelegt und geheult. Herz organisierte erst mal ein Dach für die Zukunft. Typisch.


    🔪 Unerwarteter Hausbesuch

    Während Herz-Aus-Gold Zeltbau betrieb, lief bei NiggoB die nächste Episode von Tatort Chernarus.

    Der gute dakel wurde in den eigenen vier Wänden brutal überfallen. Und starb.

    Ein Angreifer wurde sofort durch NiggoB eliminiert.

    Gelbe Armbinde.

    Aber die Jungs wussten: Da war keine von Banana Ops gewesen. Wieder eine dieser "False Flag"-Aktionen.

    Und wir ahnten bereits, wer wieder dahinter steckte.


    Es hätte ein "normaler" Mord sein können.

    Aber dann kam... janinesta (Selina).

    🧵 Der Moment, in dem Selina zerbrach

    Ich weiß nicht, was ich da im Funk hörte. Ich wollte es nicht glauben.

    janinesta (Selina) saß neben Dakels Leiche....verwertete. Nicht symbolisch. Wirklich.

    Sie knotete Seile aus seinen Gedärmen.

    Ich wiederhole: Sie knotete Seile. Aus. seinen. Gedärmen.

    Und dann fing sie an zu singen. Leise. Glaub ich zumindest.

    Naja okay.... vielleicht hat sie nicht wirklich gesungen. Aber es hätte so gut gepasst!

    Ich hörte einen Namen.

    „Herbert“, sagte sie.

    „Nützlicher Tod.“

    Ich stand regungslos vor dem Funkgerät. Ich spürte, wie mir kalt wurde. Von innen.

    Es fehlte nur noch, dass sie das Fleisch briet.

    Ich betete, dass sie es nicht tat. Aber ich war mir plötzlich nicht mehr sicher.


    NiggoB äußerte auch Sorgen. Aber nicht über sie, sondern mehr über sein eigenes Überleben wenn janinesta (Selina) so "drauf" war.

    Typisch.

    Ich weiß nicht, wann sie genau den Verstand verloren hatte. Aber ich war mir sicher: Herbert musste so schnell wie möglich zurück.


    🍳 Und zum Frühstück: Menschenfett

    Als wäre das nicht genug, meldete wieder Menschenfett im Camp in Berezino. Mal wieder.

    Einer der Daniels aus der Gruppe von HC_GraveDigger (der jetzt seinen Namen freundlicherweise geändert hat, so dass man ihn endlich gescheit taggen kann...) hatte es sogar gegessen.

    Ich fragte mich: „Wie viele Hinweise braucht es noch? Samariter lagern nie Fett im Zelt!“

    Außerdem gab es ja noch die ungeschriebene Regel: "Iss nie unbekanntes Fett. Es könnte Mensch gewesen sein..."

    Ich hoffe Daniel hat das nun.....verinnerlicht. Denn Plottwist: Es war in der Tat Menschenfleisch.

    Er lachte, am Ende dann nicht mehr.

    🚗 Herbert wird gesichtet

    Am Nachmittag sah ich ihn.

    Herbert.

    Der rote Gunter rollte seelenruhig am Camp vorbei.

    Mein Finger zuckte. Ich hätte ihn abschießen können.

    Aber ich tat es nicht.

    Denn Herz-Aus-Gold hätte es nicht gewollt.

    Ich fragte mich, wo sie jetzt wohl war. Sie musste Svetlojarsk doch längst hinter sich gelassen haben...

    🔫 Gefecht an der Küste – und ein Angebot

    Eine Gruppe auf der Durchreise brachte Nachrichten.

    Gefecht an der Küste. Beteiligter? Herbert!

    Die Fahrer seien tot. Herbert mehr oder weniger intakt.

    janinesta (Selinas) Herz machte einen Sprung. Man sah es ihr an.

    Und dann – das Angebot: Rückführung. Gegen eine Plattenweste und eine Fahne.

    Ein fairer Preis?

    Nein. Ein billiges Wunder.

    Ich nenne es "Aufwandentschädigung" satt "Lösegeld".

    Herbert kehrte am Ende zurück in die Arme seiner glücklichen Besitzerin.

    Wenn ich jetzt noch Herz zurück bekomme, wäre alles wieder perfekt....


    🪵 Prigorodki – Der Schatten der Vergangenheit

    Später am Camp war auch Silas wieder da. Saß am Feuer, wie immer halb schweigend, halb wachsam. Black Lion stieß dazu. Und dann noch ein Bambi – stumm wie ein Stein. Natürlich. Mikro kaputt oder absichtlich im „ich-tu-so-als-wär-ich-harmlos“-Modus.

    Er stellte sich unbewusst durch eine Nachricht als Stronghold vor.

    Und bei mir machte es „Klick“.

    Nicht das gute Klick, wenn man das Magazin durchlädt – sondern das andere. Das, bei dem Erinnerungen wie kalte Munition einschlagen.

    Stronghold. Mosin-Lars.

    Die Namen gehörten zusammen wie Cholera und verunreinigtes Wasser.

    Ich erinnerte mich an die Zeit, als Lars nach seiner legendären Einweisung durch Bert [CIA] , den Rheingauer! und... war es Cala-j im Prigorodki-Kamin erstmal zwei Tage nicht ansprechbar war – so richtig im Bambi-Koma.

    Und als er dann wach wurde?

    Tat er erstmal ganz harmlos. Guckte still, nickte viel, sagte wenig.

    Herz-Aus-Gold gab ihm damals ihre Mosin im Tausch gegen Nägel. Dann zog er weiter mit seinen Freunden. Eine Cini war auch dabei, wenn ich mich richtig erinnere.

    Er kam immer mal wieder vorbei und war freundlich. Doch eines Abends zog er mit seiner Truppe am Camp vorbei und brach bei Karotte und Cliffy ein.

    Herz begegnete "Mosin-Lars" dann etwas später am Camp.

    Da war er dann alles andere als freundlich und zurückhaltend. Waffe raus und mit dicker Hose ins Camp marschiert.

    Sie sprach ihn noch ruhig an. „Bitte keine Waffe direkt am Camp tragen. Die Wachen reagieren empfindlich.“

    Sein Kommentar? Ein müdes Schulterzucken. Mir doch egal. Lande ich halt an der Küste.

    Klar – Regeln sind ja nur was für die anderen, ne?

    Irgendwann beobachtete ihn dann ein unbeteiligter Dritter, wie er vom Rohbau aus auf das Camp zielte.

    Zack – Konsequenz.
    Schade, dass ich es nicht gewesen bin. Aber es war dunkel und ich hatte kein Nachtsichtgerät...


    Aber es ging weiter.

    Später – in Prigorodki – es war gerade „Lass krachen in Elektrozavodsk“.

    Pinky, Greeny und ich hielten das Camp, gaben Bambis zu essen und Orientierung. Und plötzlich flog uns Blei um die Ohren.

    Von wem?

    Stronghold und Mosin-Lars.

    Ich rannte durchs Feld, Pinky wurde als Bambi im alten Kochhaus von Stronghold erwischt. Greeny erwischte Pinkys Killer: Mosin-Lars. Schoss ihn KO, ich finishte ihn als er nach seiner Waffe griff und auf mich zielen wolte. Auch Stronghold holte ich mir später, als er die Straße abcampte.

    Straßensperre. Kein großer Akt. DMR, 200 Meter. Sauber.


    Und dann?

    Tauchten sie wieder auf.

    Dieses Mal als Bambis. Und natürlich ohne Vorwarnung und Vorstellung. Inmitten einer Schar anderer Bambis. Ich war gutgläubig – vielleicht dumm – und gab ihnen eine Waffe. Für das Event. Zeigte ihnen den Weg nach Elektrozavodsk. Ronin war auch dabei gewesen.

    Das nächste, was passierte?

    Einer von ihnen erschoss mich.

    Ich glaube, es war Lars. Diesmal mit 'ner BK in der Hand. Die ich ihm gegeben hatte.

    Herzlos. Ohne Warnung. Aus dem Nichts.


    Ich machte damals keine gute Figur. Aber ich lernte.

    Diesen Typen war nicht zu trauen.

    Als ich nun sah, wie Stronghold mit Silas Kürbisse grillte, blieb ich wach. Die ganze Nacht.

    Ich beobachtete jede Bewegung. Jeden angespitzten Stock voller Gemüse.

    Und ich schwöre: Hätte der Typ nur eine Hand zu schnell Richtung Rücken bewegt –

    nur ein einziger Griff zur Waffe oder ein Angriff gegen Silas –

    er wäre Mus gewesen.


    Aber ich tat es nicht.

    Weil Herz das nicht gewollt hätte.

    Wie so vieles.

    Und siehe da: Es bliebt friedlich am Camp.

    Offenbar konnte sogar Stronghold anders.

    🩺 Noch nicht...

    Am nächsten Morgen tauchte ein Sanitäter in Grün am Camp auf.

    Einfach so. Kein Funk, kein Trommelwirbel – einfach da.

    Er sprach auf Höhe des Checkpoints mit einem Bambi, das zu IcedCoffe (Erik) und seinem Freund Bochi gehörte.

    Sie stellten sich vor: Miriam, schreibend. Der Samariter in Grün, sprechend.


    Oder eher: stotternd ehrlich.

    Seinen Namen konnte er ihr nicht sagen. Er sei gerade erst gespawnt. Und „noch nicht sicher“, wer er sei.

    Na super. Willkommen in Chernarus. Philosophie trifft Identitätskrise.


    Miriam sah ihn trotzdem an. Mustert ihn. Und sagte mit so einer stillen Freude, als hätte sie ihr Gegenüber genau erkannt:

    „Du bist Herz-Aus-Gold.“

    Der Samariter schwieg kurz. Zuckte dann mit den Schultern und antwortete ruhig, fast entschuldigend: Nein… momentan bin ich tatsächlich noch nicht Herz-Aus-Gold. Das ist das Problem. Sie ist grad nicht da. Aber du kennst sie? Das ist schön.

    Er versorgte Miriam. Routiniert. Still.

    Dann ging sie.

    Die Person in Grün blieb. Verschwand kurz in unserem Lager, kam wieder heraus – ohne die grüne Jacke.

    Und dann?

    Rannte sie wortlos zum Rohbau, kletterte hoch, stellte sich an die Kante.

    Und sprang.

    Ohne ein Wort.


    Und ich?

    Ich stand da. Zwischen Zelten, ausgekühlten Feuerstellen und der Erkenntnis, dass Hoffnung manchmal aussieht wie ein Fremder im grünen Outfit – und sich nur schwer begreifen lässt.

    Herz-Aus-Gold war zurück.

    Noch nicht ganz.

    Aber sie war....unterwegs.


    🖋️ Einsatzbericht Nr. 371 vom 26.06.2025

    e55cbdbebc15ec5b11de44179ce3252ae37680d0.jpg



    Hallo, hallo? Ist das Ding an...?

    Tja... wo soll ich anfangen. Was für ein Dreckstag...
    Herz-Aus-Gold war schon seit Sonnenaufgang unterwegs. Fässer sichern, Blut spenden, Grillen, Fässer schleppen. Jannik an ihrer Seite, wie immer hilfsbereit und transportierte das letzte Fass mit seinem Auto.

    Ich war derweil in Berezino unterwegs, näher am Wald als am Lager.

    Herz schien zufrieden. Sogar beschwingt. Ihr Tonfall im Funk war einer, den man selten zu hören bekam. Dieser "Komm-lass-uns-mal-wieder-die-Welt-retten"-Modus.

    Naja und wer Herz kennt, weiß: Wenn sie so redet, zieht das Chaos meist schon die Stiefel an.


    💱 Verhandlungen und Prinzipien

    Dann kam die Sache mit (MISA) ROB Rob. Herz-Aus-Gold wollte den roten Gunter zurück – Herbert, wie janinesta (Selina) ihn liebevoll getauft hatte. Es tat wirklich weh zu hören, wie sehr sie unter seinem Verlust litt und Herz wusste, dass NiggoB nie verhandeln würde. Er hatte seinen Stolz, aber ihr war auch klar, dass es einem Höllenkommando gleich kam, ihn mit Gewalt zu befreien.

    Also meldete sie sich beim Anführer von MISA. (MISA) ROB Rob und bat um die Freilassung von "Herbert". Rob war natürlich total überrascht. Er wusste nichts von einem Kriegsgefangenen namens "Herbert". Sie erklärte, dass es um das rote Auto ging und stieß auf Verständnis.
    Rob legte Bedingungen vor. Zwei davon waren zähneknirschend akzeptabel. Die dritte? Nein. Niemals. Da stieg sie aus, keine faulen Kompromisse.

    Herz war keine Figur auf einem Schachbrett.

    Pinky brachte es knurrend auf den Punkt: "Wir verhandeln nicht mit Terroristen." Herz meinte zwar, dass MISA keine Terroristen seien (Naja zumindest ein Großteil nicht, wenn man von Mejt absah...), aber sie wusste, was Pinky gemeint hatte. Man wollte sich nicht erpressbar machen und so beschloss sie, über den Austausch nachzudenken.


    Außerdem sprachen die beiden wohl noch über den gestrigen Vorfall am Camp in Prigorodki. Zum Glück verstand (MISA) ROB , dass die Samariter nichts mit dem Schuss des Snipers auf das Auto zu tun gehabt hatten.


    Ich dachte nur: Während andere auf große Hose machen, steht Herz einfach da und ist halt.. Herz. Und das reicht. Aber das reicht eben auch, damit man irgendwann im Fadenkreuz landet.

    💊 Mario, Timo und....der „blöde Tussi-Typ“?!

    Nachmittag dann: Mario. Herz-Aus-Gold traf ihn auf dem Feld.

    Wundbrand, natürlich.

    Fortgeschritten, war ja klar.

    Herz seufzte im Funkkanal. Warum war es eigentlich immer Wundbrand? Und zur Krönung hatte der Patient auch noch Cholera. Sie brachte ihn ins Camp, reichte ihm alles, was sie hatte – Tetra, Kohletabletten, die ganze Palette. Sein Kumpel Timo stieß dazu. Zwei erschöpfte Gestalten, aber freundlich.

    Und dann kam Alex. Herz erkannte die Stimme sofort und rief im Funkkanal "Leute, das glaubt ihr nicht! Das ist der "blöde Tussi"-Typ von gestern!"
    Ich glaube ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich sage, dass sie ihm am liebsten gezeigt hätte, was eine "blöde Tussi" mit einer Blaze anrichten kann. Aber gut... es war Herz. Sie atmete durch und bliebt freundlich. Am Ende lachten beide über das gestrige Erlebnis. Er hatte halt unbedingt sterben wollen. Wäre er mal mir begegnet. Das hätten wir ganz schnell regeln können. Ich sag nur: "Teleport, please..."

    No hard feelings. Die Gruppe war dankbar und blieb freundlich.


    WhiskeyMixer kam in seinem Auto vorbei, warf etwas Fleisch auf den Grill und leistete ihnen Gesellschaft.

    Am Ende überlebte Mario. War zwar knapp, aber sie brachte ihn durch. Und die drei zogen weiter.

    Herz blieb zurück. Mit dem Gefühl, dass sie manchmal mehr verzeiht, als Chernaurus bereit ist zu vergeben.


    ⛪ Teddybären mit Beigeschmack

    vonBausch und Nickel kamen ins Camp. Nickel mit einem rosa Teddybär in der Hand und dem Titel "Erzbischof Nickolus" für sie beide auf den Lippen. Kein Witz. Herz-Aus-Gold begrüßte die beiden, aber ich hörte im Funk dass die Stimmung zunächst angespannt war. Sie fühlte sich heute nicht sicher und der Ton des Erzbischofs Nickolus ( Nickel) ließ nichts Gutes erhoffen. Das hier war kein Besuch, das war ein diplomatischer Drahtseilakt mit einem Touch von Religiösität.

    Der Bär, die weiße Armbinde. Nickel sprach es nicht aus, aber insgeheim wusste Herz-Aus-Gold, dass er die Samariter vielleicht verdächtigte, diesen Bären nach dem Raid hinterlassen zu haben. Herz sprach ruhig, aber bestimmt und erzählte den beiden Vertretern der Kirche von Morthana von Tabasko und Charly117 . Von alten Zeichen, falschen Spuren. Von Leuten, die lieber Teddybären in geraideten Basen hinterließen, als nachhaltige Spuren.

    Die beiden glaubten ihr.


    Dann kam etwas, das man auf diesem Fleckchen Erde selten sieht: Einsicht. Nickel gab zu, dass der Angriff auf Berezino vor einem Tag aus ihren Reihen kam. Unkoordiniert, aber real. vonBausch sagte nur: "Das Problem hat sich verdüngt." Ich dachte an das Feld, an den Schuss, den ich abgegeben hatte. Ja, klar... verdüngt......

    Sie brachten eine Sanitärtasche mit REFUGE-Fahne. Und den Teddybären als Zeichen der Anerkennung. Herz-Aus-Gold nahm beides an und beide versicherten, sie würden die Camps im Notfall auch mit ihrem Leben verteidigen. Sie dankte ihnen herzlich für das Angebot.

    Dann wurden noch ein paar Worte gewechselt. Irgendwas mit Undank von den Leuten in Berezino, aber da Jannik nun auch als Bambi wieder am Camp vorbeischaute, konnte das gleich gemeinsam gelöst werden und am Ende haben sie wohl irgendwelche heiligen Tomaten gegessen. Natürlich wieder ohne mich. War ja klar.



    Tja und dann wollte beide wieder fahren. Jannik fragte nach einer Mitfahrgelegenheit, aber die beiden lehnten ab. Und da entschied Herz, ihn heimzubringen. Eine verhängnisvolle Entscheidung.

    🚗 FIN IN DOMO TUA

    Herz-Aus-Gold fuhr mit Jannik los. In ihrem geliebten Sarka – HOFFNUNG 2.0. Sie wollten helfen. Natürlich.

    Jannik kam heil an seiner Basis an. Doch vor seiner Tür: Menschenfleisch. Ein Zeichen? Von der Kirche? Oder doch wieder ein makabrer Gruß von Charly117 und Tabasko?


    Herz-Aus-Gold fuhr allein weiter. Richtung Khelm.

    Und dann sah sie ihn.

    Ein Bambi wurde am Heuhaufen von Zombies attackiert.

    Herz – wie sie eben war – hielt an. Rief: „Hi! Brauchst du was?

    Der Überlebende winkte. Aber als sie näherkam, rannte er los, als würde ihn der Teufel persönlich verfolgen.

    Noch einmal fragte sie: „Do you need something?

    Er antwortete. Auf seine Weise. „Ich hätte gerne ALLES!“

    Ohne Worte.

    Mit gezogener Flinte.

    Der erste Schuss zerschlug das Rückfenster.

    Sie rief noch "Don't shoot, please!" aber der zweite Schuss traf sie direkt in den Hinterkopf.

    Ohne Warnung. Ohne Chance.

    Dann: Dunkelheit.


    Ich war zu diesem Zeitpunkt bereits tief im Nordwald, als der Notruf kam.

    Was danach geschah, war chaotisch.

    Das Dröhnen des Motors hallte von der Straße über mir. Der Täter fuhr tatsächlich mit dem gestohlenen Sarka von Herz bis zum Jägercamp.

    Ich setzte mich in Bewegung – sofort.

    Black Lion und Jannik ebenfalls. Letzterer vergaß vor lauter Eile sogar, seine Basis abzusperren. Aber fürs Umkehren blieb keine Zeit.

    Black Lion musste eine laufende Bambiversorgung in Solnichniy abbrechen, um zu helfen.

    Gemeinsam suchten wir das Gelände ab.

    Ich wurde angeschossen – meine Schulter brannte.

    Wir verloren ihn nicht sofort. Black Lion erwiderte das Feuer.

    Aber es war, als hätte der Schütze einen Pakt mit dem Nebel selbst geschlossen: Er traf uns nicht richtig – und wir trafen ihn nicht.

    Jannik war es, der ihm zu nahekam.

    Fast stolperte er über ihn – und zahlte dafür mit seinem Leben.

    Dann richtete der Fremde die Waffe auf mich.

    Der Schuss traf meine DMR. Ich rannte.

    Black Lion feuerte erneut. Doch es reichte nicht. Am Ende entkam der Schütze.

    Aber wir hatten wenigstens etwas zurückgewonnen.


    Black Lion fand HOFFNUNG 2.0 – unversehrt.

    Und Jannik, der später erneut aufbrach, fand Herz’ Rucksack.

    Ein kleines Stück von ihr.

    Ein Zeichen: Sie war nicht vergessen.

    Und doch – Prigorodki war plötzlich still.

    Als hätte jemand das Licht gelöscht.



    Ich dachte an Silas, an die Worte die Herz den letzten Tag so verfolgt hatten.

    Fin in domo tua.

    „Das Ende ist in deinem Haus.“

    Vielleicht meinte er keinen Ort.

    Vielleicht meinte er sie, Herz selbst.

    Diese offene, hilfsbereite, beinahe naive Art, jedem die Hand zu reichen – selbst, wenn sie längst zur Faust geballt war.

    Vielleicht war genau das ihr Verhängnis geworden.

    Eine bittere Lesart, aber vielleicht nicht ganz falsch.

    Doch eines weiß ich sicher:


    Herz-Aus-Gold ist zäh. Sie kommt wieder.

    Sie ist ein Prinzip.

    Und Prinzipien – wahre Prinzipien – fallen nicht so leicht.

    Sie verschwinden nicht mit einem Schuss.

    Sie war das verdammte Gegengift zu all dem hier – und sie wird alles daran setzen, zurückzukehren.

    Nach Prigorodki.

    Mit der passenden Blutgruppe im Gepäck.

    So wie sie eben ist.

    Bis dahin sollten wir versuchen, die Camps einigermaßen in Ordnung zu halten.

    Nicht, dass sie heimkommt und erstmal alles wieder putzen muss...


    Nr. 371 - Ende.

    🖋️ Einsatzbericht Nr. 371 vom 19.06.2025

    cefa45ace29739c9acb2edeb6c46abd2f5096fe0.jpg



    Ich war mal wieder Camp-Wache. Die Sorte Dienst, bei der man sich leise wünscht, dass einfach nichts passiert. Kein Drama, keine Schießereien – einfach nur Stille, Kürbisse und die träge Bewegung von Zombies in der Ferne.


    Aber Chernarus... wäre nicht Chernarus, wenn das Schicksal sich daran hielte.


    Kaum hatte ich meine DMR halbwegs bequem verstaut, stolzierten vonBausch und sein spiritueller Sidekick @Nikel ins Bild – mit einem Gesichtsausdruck zwischen Erleuchtung und Wahnsinn. Sie verkündeten allen Anwesenden am Camp feierlich die Worte ihrer Göttin Mortala, reichten gesegnete Tomaten herum und taten so, als wäre der Weltfrieden nur eine heilige Feldfrucht entfernt. Ich ließ sie reden. Solange keiner versuchte, mich mit göttlichem Gemüse zu bewerfen, sollten sie doch.


    Zwischendurch flüsterte jemand was von Menschenfleisch. Keine Ahnung, wer da was in den falschen Hals bekommen hatte, aber immerhin blieb es friedlich.

    Am Ende haben sie noch die Beete gesegnet und sind dann weitergezogen. Halleluja, botanisch.


    Und als ich dachte, es könne nicht absurder werden, kletterten NiggoB und janinesta (Selina) auf Zäune und Dächer und beschlossen, fortan als Spinnenwesen durchs Leben zu krabbeln. Kein Witz. Ich dachte erst, die Tomaten hätten Nebenwirkungen – aber nein, das war echt.

    Und als ob das noch nicht gereicht hätte, fing janinesta (Selina) irgendwann an, sich wie ein Helikopter zu drehen. Ich hab nicht gefragt. Ich frage bei sowas einfach nicht mehr.

    Ich stand da – DMR in der Hand, Blick in die Ferne, Wie ein deplatzierter Praktikant und innerlich seufzend:

    „Ich bin sowas von zu nüchtern für diesen Quatsch.“

    Black Lion hatte sich irgendwo eingegraben, voll der Lauerblick. Irgendwo im Gebüsch oder so. NiggoB wollte ihn dann unbedingt aufstöbern. Natürlich.

    Zwischendurch kamen Stev und Saphira vorbei, samt zwei ganz frischer Bambis. Man traf sich am Brunnen, tauschte ein paar Nettigkeiten aus, und zog weiter. Fast schon idyllisch.

    Tja… und dann wurde es hässlich.


    🔍 Vorfall: Wahnsinn und Wirklichkeit

    Black Lion funkte durch: „Die Bambis greifen sich gegenseitig an!“ – irgendwo auf Höhe des Bahnhofs.

    Ich so: Klar… bestimmt wieder nur jemand, der sich mit ’nem Zombie prügelt.


    Aber gut, man nimmt das ernst. Also rannte ich los, DMR im Anschlag, halb genervt, halb neugierig. Die Strecke kannte ich im Schlaf – dachte mir, ein bisschen Bewegung schadet nie, vielleicht ist’s war wirklich was.

    Erstmal sah alles aus wie immer: ein paar Leichen, Zwei Bambis die gegen einen Zombie kämpften. Ein bisschen Chaos, eine Prise Endzeit. Ich dachte schon, der gute Black hätte einfach nur falsch hingesehen.

    Doch dann – Szenewechsel. Und zwar drastisch.

    Die Bambis hatten die Zombies erledigt und widmeten sich nun wieder einander zu. Und am Boden? Da lag Saphira.

    Bewusstlos oder bereits tot. Verdammt!

    Steve taumelte, blutend, und das andere Bambi - das vom Brunnen bearbeitete ihn gerade mit einem Knochenmesser.

    Ein Knochenmesser!

    Aus unserem Camp!

    Das war frech. So richtig richtig frech.

    Das Ganze hatte den Charme eines billig produzierten Slasherfilms aus der Grabbelkiste – nur dass es diesmal weder Drehbuch noch Stuntdoubles gab. Nur Blut, Schock und eine verdammt reale Gefahr für das Camp.

    Und das Schlimmste? Es ging nicht um uns Veteranen. Es ging um unsere neuen Freunde. Die, die wir gerade noch am Brunnen versorgt hatten. Die, die dachten, sie seien bei uns sicher.

    Ich glaub, ab dem Moment war mein Finger schon halb am Abzug.



    🎯 Wer war's denn nun?

    Black Lion sagte was von „Schießbefehl“. Nicht laut, nicht dramatisch, eher fragend.

    In dem Moment wusste ich: Reden ist jetzt vorbei. Der Typ war schon dabei, aus Stev Gulasch zu schnitzen.

    Ich atmete flach, legte meine DMR an.

    Entfernung? Etwa 100 Meter.

    Kein Wind. Gute Sicht.

    Das Ziel? Stehend, beschäftigt – mit dem finalen Schlag, vermutlich.

    Das ganze Chaos schien plötzlich eingefroren. Wie ein Moment zwischen zwei Atemzügen. Ich zentrierte mein Visier auf seinen Rücken.

    Dann: Abzug.

    Der Rückstoß vertraut. Der Knall kurz, scharf, endgültig. Der Körper sackte zusammen – wie ein nasser Sack heiliger Tomaten. Wobei… heilig war an dem Typen gar nichts.

    Treffer.

    Sauber.

    Nicht schön – aber absolut notwendig.

    Ich hatte kaum den Finger vom Abzug genommen, da hatte Black Lion auch geschossen. Wir waren absolut synchron, als hätten wir’s geprobt.

    Ich hoffe nur, der arme Stev hat keinen Streifschuss abbekommen.


    Der Angreifer lag da. Bewegungslos auf der Straße.

    Wer von uns ihn wirklich getroffen hatte? Keine Ahnung. Auch egal.

    Was blieb, war dieser kleine, giftige Gedanke – der sich immer leise meldet, sobald es vorbei ist:

    „Bitte sag mir, das war jetzt kein verdammtes Missverständnis....“

    Pflichtgefühl trifft Paranoia.

    🩹 Nachspielzeit

    Ich rannte zu den beiden anderen Bambis. Adrenalin runter, Routine rauf.


    Saphira kam langsam wieder zu sich – wach, aber definitiv mehr Matsch als Mensch. Blut, Dreck, Zittern. Sie sah fürchterlich aus, die Arme.

    Stev stand noch, keuchend, mit einer Wunde, die alles andere als gut aussah. Aber: Er redete. Und das ist in der Situation schon sowas wie ein Gütesiegel.

    Ich griff in meine Tasche, Morphin, Verbände, der ganze Erste-Hilfe-Kram. Druck auf die Wunde, Fokus halten. Keine großen Reden, nur Handgriffe.

    Saphira flüsterte ein „Danke“.

    Ganz leise. Ganz ehrlich.

    Und ich stand da, mit blutigen Handschuhen, leicht durchgeschwitzt und kurz am Rande meiner Empathiefähigkeit – und dachte nur:

    Lachen? Weinen? Oder einfach rückwärts in die nächste Hecke verschwinden?

    Tja.

    Der Angreifer? Hatte das blutige Knochenmesser tatsächlich noch bei sich. Ich hatte mir das nicht eingebildet. Also kein Missverständnis. Kein Friendly Fire.

    Wenigstens etwas.


    💬 Reflexion? Na ja…

    Ja… klar, ich hätte einen Beinschuss setzen können.

    Dann den Typ befragen, ein bisschen „Good Cop, Bad Cop“ mit Herz aufführen – sie die Samtpfote, ich der bissige Haifisch mit ohne viel Gewissen.

    Nur… Beinschüsse waren halt noch nicht Teil meiner Ausbildung™. Vielleicht demnächst mal...

    Aber wie’s kam:

    Sie haben überlebt.

    Beide.

    Und sie waren… dankbar. So richtig.

    Also nicht so ein „Jo, danke und tschau“, sondern dieses ehrliche, fast schon rührselige Dankeschön, das dir direkt in die moralische Magengrube fährt.

    Ich stand da, voller Gefühle, mit Waffe in der Hand und Verband auf dem Boden – und wusste plötzlich nicht mehr wohin mit dieser verdammten Dankbarkeit.

    Das ist mehr so Herz' Ding.


    Ich bin keine Heldin. Ehrlich nicht.

    Ich bin das ersetzbare Crewmitglied. Nummer 371.

    Heute war ich Camp-Wache.

    Ich hab getan, was getan werden musste.

    Und trotzdem... bleibt da was.

    So ein Nachhall.

    So ein ganz leiser Zweifel.

    War das jetzt ’ne astreine Heldentat?

    Meine Pflicht?

    Oder einfach nur mein verdammtes Glück im genau richtigen Moment?

    Ich weiß es nicht.

    Und ich glaub, genau das macht’s so schwer zu verdauen.


    👟 Fazit:

    „Hilf am Camp aus“, haben sie gesagt.

    „Tu was Gutes“, haben sie gesagt.


    Stattdessen?

    🌱 Heilige Tomaten mit Segnungsritualen

    🕷️ Menschen, die sich für Spinnen oder Helicopter halten

    🔪 Bambis mit Knochenmessern,

    💥 …und ein Schuss, der Stev und Saphira vermutlich den Allerwertesten gerettet hat.


    Und ja – es war mein Kill.

    Die Videoauswertung der Helm-Kamera hat’s bestätigt.

    Herzlichen Glückwunsch an mich: Ich hab tatsächlich mal wieder getroffen.

    Zur Abwechslung.


    Ich geh dann mal wieder ans Beet.

    Vielleicht reden die Tomaten ja jetzt endlich auch mit mir.

    Würd passen zum Rest dieses Tages.



    Nr. 371 - Ende.

    Einsatzbericht von Nr. 371 – 31.05.2025 – Abschlussballern mit Mission

    20250601012925_1.jpg


    Wenn alles den Bach runtergeht, dann will ich wenigstens noch mal draufhalten dürfen.

    Nenn’s Therapie. Nenn’s Aufräumen. Nenn’s den Moment,
    wo ich endlich mal nicht an „darf ich auf den eigentlich ballern?“ denken muss.


    Herz sagt, jeder Schuss trifft jemanden. Und ja, sie hat recht.

    Aber wisst ihr, was auch trifft? Sich wochenlang zurückzuhalten, was man eigentlich sagen – oder tun – will.

    Ich schieße am letzten Tag nicht, um zu töten. Ich schieße, um loszulassen.


    Und wenn’s kracht, will ich wenigstens sicher sein, dass ich auch mal die Waffe in der Hand hatte.


    🏳️ Operation: "Hühnchenfahne"

    Du bist in Chernarus angekommen, wenn du dich mit einem halben Dutzend Überlebender in die Todeszone begibst –

    nicht um zu looten, nicht um zu töten, sondern um eine verdammte Hühchenfahne zu hissen.

    Willkommen zu: "Quatsch, für den sich das ersetzbare Crewmitglied offenbar nicht zu schade ist."

    Mit dabei: Black Lion, Cala-j, Pinky, ninja2.00926 (UltrA) und ich.

    Keine Lust auf sinnloses Rumgeballer, aber auch keine Lust, schweigend aus der Bühne zu schleichen.

    Tja und Cala-j hatte zum Abschluss der Season einen ganz speziellen Wunsch: Er wollte, dass am Ende die Fahne der Chicks vom Rathaus weht. Wenigstens einmal.

    Autsch.

    Es gibt Dinge, die macht man nicht, weil sie vernünftig oder besonders taktvoll sind.

    Sondern, weil sie einen inneren Kreis schließen. Oder zumindest markieren, wo man selbst die letzte Linie gezogen hat.


    Ironisch?

    Sicher.

    Kindisch?

    Vielleicht.

    Unverkennbar Vanilla Chernarus?

    Absolut.


    Außerdem hatte der Gute Cala-j die Hilfe einfach verdient. Ich meine, wenn nicht er, wer dann?

    Also machten wir uns auf, schlichen uns durch die Straßen von Chernogorsk. Die Stadt, die kurz vor dem Ende dieser Season voll war – voller Waffen, voller Schussgeräusche und voller Explosionen. Und noch immer stand da dieser verdammte Wahnsinn des Abschlussballerns in den Luft.


    Wir kamen gut voran, wurden kaum bemerkt. Die Strategie von Black Lion ging auf.

    Drei kleine Gefechte in den Straßen kamen dazwischen – nichts, was uns aufhalten konnte.

    Ich schoss auf einen Überlebenden, der uns fast in den Rücken gefallen wäre. Später stellte sich heraus, es muss eines von Herz' Bambis gewesen sein. Begrüßungsteddy im Gepäck. Tat mir irgendwie leid, aber es war Abschlussballern und wir hatten eine Mission. Was hätte ich machen sollen?
    Durch die Schüsse zogen wir natürlich ungewollt Aufmerksamkeit auf uns, also nichts wie die Beine in die Hand genommen und weitergeschlichen.

    Pinky erledigte einen weiteren Angreifer, der uns direkt vorm Ziel in einem Gebäude in die Quere kam.

    Dann standen wir da – das Rathaus. Ziel erreicht. Bühne frei. Cala-J kletterte die verdammte Leiter hoch und ich sicherte den Raum. Die anderen sicherten das Gebäude hinter uns. So weit, so gut.

    Was hätte auch schiefgehen können? Tja, Chernarus hatte da natürlich andere Pläne.


    Ich sah, wie Cala-J die Leiter hochkletterte. Und dann – der Knall.

    Die Mine explodierte genau in dem Moment, als Cala oben angekommen war. Na super. Ein letzter Abschied von der alten Welt oder war es nur ein weiterer Spaß von Cone? Keine Ahnung. Cala fiel. Bewusstlos. Lag da, regungslos auf dem Sims des Daches. Ich stand da und konnte nur denken: „Scheiße, das hätte jetzt das Ende sein können. Was machst du jetzt?“ Ich erstarrte. Jeden verdammten Instinkt, der mir sagte „lass es“ war da, aber ich wusste, wenn ich jetzt nicht handle, dann war alles umsonst. Mission geht vor. Also? Ja, ich kletterte hoch, um zu helfen.
    Möglicherweise bin ich dabei eeeeetwasss an Cala gestoßen. Und als er wieder zu sich kam, fiel er hinab.

    Na super...

    Also wieder runtergeklettert, im Kugelhagel in der Ferne, die Fahne geschnappt und zurück nach oben.

    Ich warf all meinen gekränkten Stolz und meine Vorsicht über Bord, kletterte nach oben als sei der Leibhaftige hinter mir her und hisste die verdammte Flagge.

    Kein erneuter Akt der Liebe für die Chicks, kein Trotz gegen Cone. Sondern weil jemand die Mission beenden musste und kein anderer da war. Und natürlich weil es Calas letzter Wunsch gewesen war für diese Season.

    Schüsse, Schüsse und noch mehr Schüsse. Auf mich. Irgendwo musste noch ein Sniper hocken. Auf Scharfschützen-Schach hatte ich aber keine Lust. Ich wurde nicht einmal getroffen und zog mich hastig zurück.


    Dann der Notruf. UltrA fiel. Ja, sie hat’s nicht geschafft, aber wir entkamen ihrem Killer und stießen später wieder auf ihre und Cala-Js Reinkarnationen. Und hey, das war wenigstens ein Sieg für den Tag.

    Der Rückzug – Ein Abgang, der nicht ganz meinen Erwartungen entsprach, aber trotzdem geordnet ablief. Zwei Gefechte gab es noch in einem Haus, dann zogen wir unbeirrt weiter in Richtung Prigorodki.


    Wie immer geordnet, sauber und im Schutz der Gebäude zurück. Die Straßen von Chernogorsk, das Chaos, das wir zurückließen...von all dem verabschiedeten wir uns. Es war aber keine Zeit für große Worte.


    Schließlich kamen wir zurück nach Prigorodki und machten dort hinter "Casa del Greeny" halt. Einmal mehr sicher, zumindest für heute. Wir hatten die Fahne für Cala gehisst. Und irgendwo, auf einem Foto, weht eine Fahne als Erinnerung.

    Anschließend trennten sich unsere Wege und ich zog mich in den Nordwald zurück. Action hatte ich für heute wahrlich genug gehabt.

    Fazit von Nr. 371

    Was bleibt? Die Fahne, die weht. Vielleicht war es ein bisschen zu viel Symbolik für den Moment, aber wer sagt, dass wir uns nicht auch ein wenig verlieren dürfen? Ich wollte nicht den Tod, ich wollte nur loslassen. Und hey, jetzt kann ich wenigstens sagen, dass ich diejenige war, die nicht im Kugelhagel gestorben ist.

    Das war’s dann.

    Ein letzter Akt in Chernarus. Es gibt keinen großen Abschied, nur einen weiteren Tag, an dem wir weitermachen.

    Irgendwie. Irgendwo.
    Tja und dann kommt der große Wipe.
    Man sieht sich in Chernarus immer zweimal. Mindestens.

    Bis dahin.

    Nr, 371 - Ende.


    Nachtrag:



    Einsatzbericht von Nr. 371 – 26.05.2025 – Angriffe auf Samariter und Sabotage-Akte an Camps

    20250515210817_1.jpg



    Oh, was soll ich sagen? Was für ein Tag.... sowas braucht man echt nicht. Aber was erwarte ich auch? Chernarus wäre ja langweilig, wenn es ruhig bleiben würde. Also, los geht’s:


    Der Tag begann wie jeder andere – eine Aufgabe von Herz-Aus-Gold . Mal wieder. Und mal wieder konnte ich einfach nicht nein sagen. Bring den roten Gunter „Treue“ in die richtigen Hände zurück. Also, was tat ich? Den Wagen aus der Garage holen, ordentlich vor der „Rostigen Axt“ abstellen und warten. Und was soll ich sagen? vJoni kam dann tatsächlich vorbei, mit einem orangefarbenen Armband, und ich schwöre, der Kerl war schon fast ein bisschen dankbar darüber, dass ich das Ding nicht einfach gepackt und mich mit der roten Schönheit aus dem Staub gemacht hatte. Tja, so bin ich eben. Wir tauschten ein paar Ersatzteile aus – er hatte den Kühler, ich hatte das Auto. Eine ruhige Übergabe. Kein Drama. Kein Scharfschütze in der Nähe. Ich fühlte mich fast wie ein halbwegs ziviler Mensch. Aber halt nur fast, weil man weiß ja, wie das hier läuft.


    Doch dann bahnte sich die Katastrophe an. Über Funk hörte ich, dass Herz angegriffen wurde – von einem Bambi namens Pascal. Der Kerl, den – Überraschung – sie gerade noch vor einer Horde Zombies gerettet hatte, wollte dann plötzlich auf sie losgehen. Toller Move, Pascal! Einfach herrlich, wie freundlich diese Welt sein kann! Doch Pascal – der sich später als „Freund von Freunden“ herausstellte – hätte echt Glück gehabt, dass ich nicht in der Nähe gewesen war. Der hätte sich schnell an eine ganz andere Tonart gewöhnt... aber naja, Herz war ja da und hat geregelt. Auf Herzart eben. Verständnisvoll, freundlich, etwas pikiert aber ja... so ist sie halt.


    Aber das war noch nicht das Ende. Herz hatte dann in der Eckkneipe zur "Rostigen Axt" so einen Fremden getroffen. Soweit so gut. Der war auch nett und freundlich und alles. Aber der nächste Gast hatte es unglaublich eilig und sie schien die Person sehr gut zu kennen. Doch die wollte einfach weiter und Herz? Naja die rannte mal ausnahmsweise nicht jedem Bambi hinterher und zog sich zurück zum Grillen. Da hätte ich mir schon denken können, dass da was nicht stimmt. Ich mein, die rennt doch sonst jedem hinterher. Manchmal wird das echt zu viel... aber halt nicht heute.
    Ich wusste nicht, dass das der Auftakt zu einem Drama war, das ich mir echt hätte sparen können. Ich hörte noch, dass alle Fische gebraten worden seien und sie nun zum Krankenhaus gehen wollte. Tja und das nächste, das ich hörte, waren Schüsse. Erst einer. Ich bin jetzt kein Experte, aber für mich hörte sich das verdammt nach einer VS-89 an. Auf jeden Fall etwas mit ordentlich Wumms und den hatte Herz wohl voll abbekommen. Sie lag röchelnd und bewusstlos am Boden. Dann der zweite Schuss. Gleiche Waffe. Ich wusste, was das bedeutete und fluchte innerlich.

    Ich jagte zum Ort des Geschehens, und da lag sie. Tot. Die Augen offen, der Blick starr und leer vor dem letzten Schreck. Ich schwöre, sowas will niemand sehen. Es fühlte sich an, als hätte die Welt in dem Moment nochmal kurz innegehalten. Tat sie natürlich nicht. Sie drehte sich weiter. Genauso wie der dreiste Gelegenheitsdieb seine Runden, den ich um die Ecke huschen sah. Grünes Militäroutfit. Hatte ihn im Visir, hätte schießen können. Aber auf seinem Rücken sah ich nicht die Waffe, die Herz getötet hatte. Klar, konnte ein Kumpel des Killers gewesen sein. Aber einfach so schießen...? Für einen Beinschuss war er zu schnell, also ließ ich es bleiben. Ich sicherte die Umgebung und sah dann die verdächtige Person von zuvor in Richtung Kreisel rennen. Ich hätte schießen können. Vielleicht sogar getroffen. Eher unwahrscheinlich, aber es wäre mal ein Statement gewesen. Tja, aber was soll ich sagen? Ich konnte nicht. Nicht für Herz. Auch ich kannte die Person zu gut. Und trotzdem... hatte er es getan. Und wahrscheinlich würde er auch mich erschiessen, wenn er die Gelegenheit dazu hatte. Also ließ ich ihn laufen.

    Die Entscheidung? Fühlte sich falsch an, aber es war das, was ich in dem Moment für richtig hielt. Aber der Mistkerl verschwand einfach, als ich noch versuchte, klar zu kommen. Verdammt.


    Am Ende nahm ich mir keine Zeit, weiter nachzudenken. Stattdessen war ich einfach auf den Beinen und weiter im Überlebens-Modus. Ich sicherte gemeinsam mit Black Lion die Habseligkeiten von Herz und sah dann relativ bald darauf einen einen anderen Überlebenden, der eine Rohrzange in der Hand hielt und gegen Zombies kämpfte. Noch einer von der Bande? Ein Freund des Schützen? Dieses Mal würde er mir nicht entkommen. Ich bellte ihm zu: „Hands up, hands up!“

    Aber der Typ reagierte nicht. Stand einfach da. Na super. Ich wiederholte den Befehl. Keine Regung. Kein „Ja ja okay“. Also, was blieb mir? Ich hob die Waffe, zählte bis drei und zack – Schuss auf seine Beine. Ich wollte nicht töten, nur sicherstellen, dass er die Message bekommt und ihn dann in... kontrollierter Umgebung freundlich befragen.

    Und dann... Schwupp – der Kerl sackte einfach zusammen, direkt vor mir. Aber nicht, weil ich ihn getroffen hatte. Nein. Weil Black Lion dachte, er müsste mir zu Hilfe kommen und den Typen für mich erschießen.

    Echt jetzt? Ich hab’ auf die Beine gezielt, nicht auf den Kopf. Aber Black Lion dachte, er hätte auf mich geschossen. Verdammter Mist. Ich fluchte wie ein verdammter Rohrspatz. Jetzt lagen die Überreste eines mittelmäßig ausgerüsteten Bambis vor mir. Vermutlich unschuldig und einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort. Und das alles nur, weil gerade jemand Herz erschossen hatte...

    Ich sicherte alles, aber vieles war jetzt nutzlos. Wir packten die Sachen zusammen und fuhren nach Prigorodki.


    Tja und dann der Plot-Twist der bisherigen Season: Das Bambi war in der Tat unschuldig, wurde mal wieder von unserer Heiligen Herz in Berezino aufgegabelt und stellte sich als ihre Bekanntschaft Rüdiger vor. Man versöhnte sich und am Ende herrschte wieder Friede, Freude, Eierkuchen. Naja fast… Herz hatte sich verändert, auch wenn sie es nicht zugabt. Etwas wütete in ihr, ich merkte es. Der Schuss oder besser gesagt, das was daraus folgte nahm sie mehr mit, als sie offen zugeben wollte.
    Aber wir hatten noch am gleichen Abend Gelegenheit, uns Erleichterung zu verschaffen.

    Ich bekam die Meldung: Sabotage im Camp in Berezino. Klar, was gibt’s Schöneres als nen Fiesling zu vermöbeln, der das Camp ausräumen will ohne Sinn und Verstand? Richtig. Nix.

    Okay, angeln vielleicht. Aber lassen wir das. Ich eilte zum Camp, beobachtete den Typen, wie er um das Camp schlich und dachte mir: Ach, hier noch ein bisschen Drama zum Abrunden des Nachmittags. Er verschwand dann schnell ins Haus, aber hey, das war mein Moment. Ich schoss. Leider – verdammt – traf ich daneben. Der Typ rannte um sein Leben, und ich verlor ihn aus den Augen. Es war dann wieder dunkel und… Nacht. Die anderen von BOPS kamen zu Verstärkung, aber der Typ war weg. Nichts Neues in dieser verdammten Welt.


    Doch keine Sorge, ich wartete nicht lange, bis Greeny, Whiskey, Mora und Cookie mir zur Hilfe eilten. Und wie der Zufall es wollte, fand Whiskey den Typen später im Haus. Schöner Schuss! Leider war der Typ nicht schnell genug, um sich zu verstecken. Aber ich konnte ihn eindeutig als den identifizieren, der die Unterstände abgebaut hatte.

    Während die anderen aufbauten, machte ich mich dann einer inneren Stimme folgend weiter auf nach Nizhnoye – wer weiß, vielleicht hatte der Mistkerl da auch was angestellt. Aber wie auch immer, auf den ersten Blick war alles sicher. Doch als ich in Solnichniy war, bemerkte ich, dass auch dort wieder vieles zerstört worden war. Ich schlich mich heran, schoss wieder – doch er war einfach zu schnell und verschwand in einem Haus. So was passiert, wenn du versuchst, die Nacht zum Tag zu machen.


    Ich bewachte die Ein- und Ausgänge, bis die anderen ankamen. Wir beobachteten das Gebäude und am Ende stürmte wir. Aber niemand war mehr da. Höchst unbefriedigend… Aber wer weiß. Morgen ist auch noch ein Tag. Die Camps waren jededenfalls wieder sicher, wir alle um eine schlaflose Nacht reicher, aber der Typ würde bestimmt wiederkommen.


    Nr. 371 Ende

    Einsatzbericht von Nr. 371 – 28. – 29.04.2025
    Olga on tour – Wenn man schon nicht schießen kann, dann fährt man wenigstens“

    20250429002941_1.jpg


    Nach meinem Bug-Debakel und dem in Prigorodki beschloss ich, den Rest des Tages einfach zu laufen.

    Richtig, zu Fuß. Ein stiller und trotziger Rückzug gen Norden. Für den Körper eine Tortur, für den Kopf – na ja, sagen wir: besser als im Lager sitzen und die Wand anstarren.


    Doch kaum war ich in Novodimitrovsk angekommen, funkte mich Herz an. Ob ich nicht bitte nach Ratnoe laufen könnte, ein Fahrzeug abholen, das Kommandant Plysim von der Schweizergarde gesichert und repariert hatte. Irgendwas von wegen Unfallauto zweier Neuankömmlinge.

    Für Erik und Micha.

    Für die Samariter.

    Für die gute Sache.


    Ich murmelte ein leises „Weil du es bist, Herz…“, warf einen letzten Blick auf mein zerbeultes Ego – und machte mich auf den Weg.

    Kommandant Plysim hatte nach einem unglücklichen Crash mit Eriks Auto (Unfall auf dem Rückweg, Chernarus halt) kurzerhand selbst Ersatz aufgetrieben – eine makellose schwarze Olga, bereit zur Übergabe. Ich traf ihn nicht mehr in Ratnoe, er war schon wieder neu ausgestattet in seinem Heimathafen angekommen. Hilfe brauchte er keine – verdammt gut organisiert, der Mann.

    Ich traf ihn etwas später in seinem Unterschlupf an. Stolz, höflich, herzlich – ein Schweizer durch und durch eben.

    Nach einem kurzen Smalltalk konnte ich das Auto in Empfang nehmen.


    Also Olga gesichert, nach Novodimitrovsk gefahren und dort die Stellung gehalten, während Herz mit Erik die Details klärte. Kein Ruhm, kein Applaus – nur Motorbrummen. Mein neues Spezialgebiet.


    Und am nächsten Morgen dann: Übergabe.

    Ich fuhr mit der Olga nach Berezino. Kein Unfall, kein Drama. Nur die Olga und ich – aber nicht ohne innerliches Fluchen über Straßenverhältnisse, Zombiekollisionen und mein akutes Bedürfnis nach Koffein.

    Dort traf ich Erik.


    Ich übergab ihm die Zündkerze mit einem knappen Nicken und nach einem kurzen Gespräch bedanke sich Erik und zog los.


    Fazit:

    Ich hab zwar keine Freudensprünge in die Luft gemacht bei diesem Auftrag, aber ich habe geliefert.

    Wie immer.

    Fluchend und funktional.


    Nr. 371 Ende.


    Tagesbericht Nr. 371 – 26.04.2025 – Hätte ich doch bloß geangelt...

    vlcsnap-2025-05-01-15h48m28s674.png


    Der Tag beginnt – wie so oft – mit einem Knall.

    Diesmal nicht im übertragenen Sinne, sondern ziemlich wortwörtlich: Der junge Moor wird in Cherno erschossen. Er leistete wohl noch heldenhaft Gegenwehr und beinahe hätte er seinen ersten Kill feiern können. Aber eben nur fast. Was hat der Junge Padawan vergessen? Klar, nachlegen. "Immer finishen", das war die erste Lektion die ich verinnerlicht habe. Wenn ich denn mal zum Finishen komme... aber das ist eine andere Geschichte.


    Ich bin nicht dabei, aber allein die Info reicht, um in Prigorodki sofort das gute alte "Oh nein, nicht schon wieder"-Bauchgefühl auszulösen. Verworfen sind sie, meine Pläne heute gemütlich am Teich angeln zu gehen und das Camp zu befüllen. Na toll.

    Also: Wachsamkeit hochdrehen, AK-74 schultern, und rauf auf den Rohbau, um von dort aus übers Camp zu wachen. Und was soll ich sagen? Es dauert nicht lange, bis sich etwas verdächtig bewegt. Ich sehe eine Gestalt – und AceBlackWolf meldet per Funk: "Ich hör da was!". Ich sag ihm, er soll in der Hütte bleiben und keine Heldennummer abziehen. Einer von uns muss ja überleben. Ich halte also die Stellung – oder versuche es zumindest.


    Oben, freie Sicht auf das Camp, gerade will ich durchs Fernglas schauen – peng. Sniper-Schuss. Ich spüre, wie mir die Kugel irgendwo was zerreißt und denke nur: Mann, schießt der schlecht. Ich taumle unter Beschuss ins halbverfallene Treppenhaus und kauere ich mich in eine Ecke. Atmen. Zähle durch, versuche mein Zittern zu unterdrücken. Und dann: Schritte. Natürlich ist der Sniper nicht allein – er schickt seinen Laufburschen oder Schoßhund. Ich richte die AK auf den Treppenaufgang, bereit für mein Heldenfinale.

    Die Schritte kommen näher. Ich halte den Atem an. Er läuft hoch – und ich drücke ab.


    Drei Schüsse. DREI. VERDAMMTE. SCHÜSSE.

    Dann: Nichts.


    Die AK senkt sich, ich kann nichts tun. Eine übernatürliche Macht schlägt zu, vermutlich war in der Ecke zu wenig Platz, um die AK ordentlich zu halten oder so. Keine Ahnung... Ein Bug oder ein Feature? Egal. Es passiert jedenfalls just in dem Moment, in dem alles davon abhängt. Und der Fremde? Der nutzt natürlich die Gelegenheit wie ein Spieler, der weiß, dass er gegen einen Bot kämpft.

    Er drückt ab. Ich falle. Ende. Respawn. Küste. Wut.


    Er hat gewonnen, aber nicht durch Können, sondern durch übernatürliche Fügung. So ein Mist.



    Zähneknirschend arbeite ich mich zurück, während ich in allen mir bekannten Sprachen fluche. Unterwegs finde ich eine mittelmäßig ausgestattete Bambileiche – immerhin etwas. Ich habe sogar etwas Zeit und bestatte sie ordentlich... keine Ahnung warum.



    Am Ende komme ich rechtzeitig an, um noch zu sehen, wie zwei zwielichtige Gestalten durch unser Camp spazieren, als wäre es ihr Vorgarten und dann abmarschieren. Ich könnte ihnen folgen. Aber ehrlich? Ich bin müde. Innerlich und äußerlich.

    Bevor ich mich wieder ordentlich ausstatten kann, sind sie weg.

    Einfach so.

    Keine Reue, keine Erklärung – nur die Kälte in der Brust und ein Herz voller Frust... theatralisch, ich weiß. Ich sollt Poet werden.
    Aber ihr kennt ja solche Momente.

    Ich ziehe mich zurück nach Chernogorsk. Muss mich neu ausstatten, Wunden versorgen, Selbstmitleid trinken. Vielleicht auch ein Mad Monk.


    Fazit: Sniper schlecht. Freund trifft aufgrund höherer Gewalt tödlich. Ich? Genervt, aber um eine Lektion reicher.


    Nr. 371 Ende. Aufgewacht, abgeknallt, Tag abgehakt.


    PS: Wenigstens hats den Ace nicht erwischt. Der Tipp mit dem Totstellen und "ich bin gar nicht da"-Denken hat wohl geholfen.

    Tagesbericht Nr. 371 – 23.04.2025 – „Zwischen Schüssen, Schutt und LKW

    20250424005852_1.jpg


    Bin heute wieder durch den Norden gestreift, um nach dem Rechten zu sehen – und Spoiler: Es ist weg.

    Okay, okay. Blöder Scherz. Fand NiggoB sicher auch.


    Mitten in der Nacht wurde seine Basis geräumt, geplündert, geleert – oder wie wir bei der UNOC sagen: "unerwarteter Materialrücklauf durch Dritte". Als ich ankam, war das Tor bereits speerangelweit offen, das Schloss gesprengt. Nur der Haussegen zwischen janinesta (Selina) und Niggo hing zum Glück nicht schief. Aber das war auch das einzige... Ich habe gesichert, was noch zu retten war – Kisten, eine Hand voll Fässer und ein paar Nägel.

    Später kam Niggo dazu, er baute aus Trümmern wieder sowas wie Struktur. Wie er das immer so schnell hinbekommt, ist für mich ein Rätsel. Aber er hatte auch helfende Hände wie Selina und ravini01.

    Also ließ ich die drei mal in Ruhe werkeln und suchte im Industriegebiet nach Nägeln, Sägen und sonstigem nützlichen Material. Als ich alles feinsäuberlich abgegeben hatte, drehte ich meine Runde durch die Klippen. Ah, die gute alte Zeit!


    Von oben beobachtete ich das Treiben an der Basis.

    Doch dann: Ein Kriecher vor dem Eingangstor. Kein Zombie – zu vorsichtig, zu menschlich, zu verdächtig. Auf 600 Meter leider nicht zu identifizieren (und auch nicht zu treffen...). Also schlich ich näher und umrundete die Basis. Ich bin zwar kein Mitglied von Niggos Truppe und ich glaube nicht, dass er was davon mitbekommen hat, aber als der Fremde da mit der Waffe in der Hand stand, schien mir der nicht zum Angeln und Grillen hier. Ich verlor ihn zunächst aus den Augen, doch dann plötzlich: Schütze auf einem Turm gesichtet! Gewehr im Anschlag, Blickrichtung klar: Niggo und Selina. Ich wartete nicht. Ein Schuss, ein Treffer – zumindest seine Waffe traf’s. Der Rest des Fremden zog sich schnell zurück. Wie viel Pech kann ich eigentlich haben?! Der Schuss war so gut! So richtig gut!

    Noch ein Schuss von mir, diesmal kein Treffer. Dafür saß die Paranoia dem Fremden wohl gehörig im Nacken. Recht so. Ich vermute, er hat eine ganze Gruppe in der Gegend vermutet. Hah! Wenn der gewusst hätte, dass es nur ich war, die einfach auch mal etwas Nützliches tun wollte. Dummerweise ist nützlich sehr relativ, wie ich bald merkte...


    Niggo ging nämlich sofort in Richtung des Turms und kam mit dem Typen sogar ins Gespräch. Glaubt ihrs? Ist ja fast wie bei Herz...

    Der Fremde entpuppte sich als Rob – und war offenbar sauer, weil er beschossen und sein LKW „gestohlen“ zuvor wurde. Aha. Der LKW, den Herz in Turovo für Niggo gespottet hatte, weil sie unbedingt Reifen für den von MISA gestohlenen LKW der Piraten holen wollte, die ich zuvor... ach lassen wir das. Das muss kein Mensch mehr verstehen.

    Kettenreaktionen sind eben an der Tagesordnung bei uns. Herz war jedenfalls im Gespräch mit mir später nicht gerade erbaut darüber, dass ich "ihren" Rob fast durchlöchert hätte. Was mir einfiele... das würde doch alles auf Niggo zurückfallen, dabei hat er doch gar nicht... und und und.

    Nö, Herzchen. Tut. Es. Nicht. Ich bin mein eigener Chef, wenn ich auf Heimaturlaub bin und wenn da ein Typ mit einer Waffe auf Freunde zielt, dann schieße ich eben schneller. Punkt.

    Aber gut, wir haben uns wieder vertragen und am Ende ließen sich Niggo und Rob erstaunlicherweise sogar in Ruhe. Keiner hat auf den anderen geschossen. Gute Männer irgendwie...

    Um nicht noch mehr Verwirrung zu stiften, stapfte ich weiter durch den Norden – und fand einen verlassenen braunen LKW. Gut gefüllt: ein bisschen Munition und orange Armbinden. El Patron war’s angeblich nicht, laut Herz. Aber wem gehört das Ding dann?


    Zum Abschluss des Tages hab ich dann noch ein paar Bambis eine Bleibe gebaut. Ein paar Unterstände bei Svetlojarsk – dem Höllenloch. Bescheiden, aber ein kleiner Trost. Und um das zu tun wurde ich noch nicht mal zwangsversetzt oder so. Ich hab's einfach gemacht, weil es das Richtige war.


    Weiter südlich, in Berezino, half ich schließlich noch Greeny von den Samaritern dabei, sein Auto wieder flott zu bekommen. Alles auch nicht so leicht getan, wie gesagt. Es gab ständig Schüsse in der Gegend und wir mussten uns ganz schön sputen. Zugegeben, auf den Berezino-Boy hätte ich auch gerne mal gefeuert, denn ich glaube ihm sein "Das war ein Jagdschuss. Ich hab nur auf Wild geschossen" nicht für eine Sekunde. Aber Black Lion war für die Mission der Einsatzleiter und meinte "geschossen wird hier nur, wenn das Gegenüber zuerst schießt!" Okay, okay... dämliche Samariter-Logik...aber da ich schon mit ihnen unterwegs war, hielt ich mich auch an ihre Spielregeln. Erstaunlicherweise überlebte ich sogar. Aber ich glaube, ich ziehe doch lieber wieder gen Norden. Da muss man einfach weniger fragen. Wobei... wenn ich mir das heute so ansehe, vielleicht doch lieber wieder nach Süden. Da weiß ich wenigstens meistens, wer Freund und wer Feind ist.


    Nr. 371 Ende.

    Tagesbericht Nr. 371 vom 23.04.2025 von Sueda Staneva aka Ersetzbares Crewmitglied Nr. 371

    – Von „Giftgas, Glitches & Geschichten“


    Ein Tag, wie mit den Samaritern und ihren Freunden nun mal so aussieht: friedlich beginnt’s, chaotisch endet’s – dazwischen ein bisschen Husten, Stolpern, epische Fails und immer mal wieder Anekdoten von und mit mir. Also los.

    Der Tag startet gemütlich. In Elektrozavodsk chillt MrFerry98 aka Michael am Camp, später dann in Prigorodki. Keine Beschwerden, keine Plünderungen, keine Explosionen – alles verdächtig ruhig. Aber gut, man gönnt sich ja sonst nichts. Ich also dem inneren Drang nachgegeben, nach Norden zu gehen.

    Was macht man da am besten? Klar einen Roadtrip mit NiggoB und janinesta (Selina). Unser Ziel? Erstmal ein Auto für ravini01 übergeben. Zwischenhalt? Pustekuchen.

    Lieber erstmal mitten durch das Giftgas am Militärposten in Chernogorsk. Luft angehalten, aufs Gaspedal getreten und ab durch die Mitte!

    Rein in den Nebel der Apokalypse. Die paar Schnitte sind schnell versorgt und wir leben noch. Keiner leuchtet grün. Zumindest nicht mehr als vorher 😉

    In Prigorodki dann den guten Michael eingesammelt, der wohl beschlossen hat, sein Dasein als Camp-Deko zu beenden und ebenfalls den Norden unsicher zu machen. Gut, so einer mehr im Trupp kann nicht schaden – und der kann sogar helfen, wie sich später rausstellt.


    In Solnichniy dann: Übergabe der Olga. Klingt simpel. Ist’s nicht. Ich nehm‘ den Hügel zur Absicherung, hatte kein so gutes Gefühl bei der Sache. Aber wer liegt da schon rum wie ein vergessener Feldrucksack und zwar exakt in meinem Lieblingsbusch? Genau – ein Fremder Scharfschütze! Waffe im Anschlag, auf die Tankstelle gerichtet und natürlich ohne Namensschild. Verdammt! Mein erster Impuls: Dem puste ich die Birne weg. Sowas von! Mein zweiter: Vielleicht doch erstmal langsam machen. Ich treff vermutlich eh nicht und der könnte ja auch einfach Vögel beobachten oder so…. okay, nicht wirklich. Aber so wie der da lag, irgendwie hatte der trotz Waffe und Scope so gar nichts Bedrohliches an sich. Ich spreche ihn also an. Ganz cool, locker und lässig von hinten. „Jo, mach mal die Patsche Händchen hoch!“ Er so: „…“ (Also Keine Reaktion auf meine charmante Ansprache!) Der Frechdachs! Ich? Natürlich freundlich, aber direkt: „Hey! Hände hoch oder ich setz mich auf dich!“ Spoiler: Ich hab‘s am Ende wirklich getan.


    Erstmal natürlich versucht, ihn zu fesseln – scheitere aber spektakulär. Es geht halt einfach nicht, obwohl er ganz ruhig und teilnahmslos dalag. Ein Glitch? Meine Dummheit? Vielleicht Beides? Jedenfalls setze ich mich einfach auf ihn drauf und durchsuche derweil seinen am Boden liegenden Rucksack – Mich trifft der Schlag: der ist ja voller Schleifsteine! Tja und dann dämmert es mir. Wer hortet sowas? Richtig: Ravini. Er ist wohl mal wieder mental an einem anderen Ort, körperlich aber mitten im Getümmel. Aber hey, am Ende hat er’s überlebt, wahrscheinlich aus Prinzip. „Ich bin Ravini. Das muss so.“


    Also nach seiner mentalen Rückkehr die weinrote Olga an ihn bei der Tankstelle übergeben, aber so ganz wollte er sich von uns nicht trennen. Mag wohl an meinem Charme liegen… wer weiß? Also kam er einfach mit. Weiter ging’s mit der Bande gen Svetlojarsk. Bis unsere beiden Fahrer beide gleichzeitig dem Sekundenschlaf zum Opfer fielen und zack: die Olga macht den Abgang, das Auto ist Schrott.


    Die Insassen? Nicht schrottreif, aber nur mäßig lebendig. Ravini und Niggo im LKW geht’s gut. Und uns in der Olga? Eher weniger. Selina halbtot, ich selbst benommen, Michael angeschlagen, aber als erster vor Ort mit Erste-Hilfe-Kenntnisse. Setzt bei Selina gleich zur Reanimation an und hat Erfolg. Zehn Punkte für unseren Neuankömmling.


    Was bleibt? Ein Fußmarsch unter erschwerten Bedingungen für Selina, Michael und mich. Mit Verletzungen, aber auch Geschichten im Gepäck und dem festen Glauben, dass man sich damit die Zeit vertreiben kann und die bekanntlich alle Wunden heilt. Ich rede also. Viel. Die Strecke nach Norden kenn ich eh im Schlaf – und nach der Olga-Nummer heute nachweislich auch im Halbkoma.


    Am Ende? Sind wir angekommen und Ravini ist mal wieder im Norden oben und sucht bestimmt demnächst mal wieder den Weg zurück. Aber für’s Erste sind wir alle froh, unser Ziel erreicht zu haben.


    Nr. 371 Ende.
    Angeschlagen aber noch am Leben.

    Bericht zum Vorfall vom 22.03.2025 von Sueda Staneva aka Ersetzbares Crewmitglied Nr. 371

    (Noch immer auf Heimaturlaub)
    Lager am Krankenhaus bei Chernogorsk – Ein Feind. Eine DMR. Ein Ego-Boost.

    Chernogorsk. Mal wieder. Ich wollte eigentlich nur kurz durchs Camp am Krankenhaus laufen, ein bisschen aufräumen, vielleicht ein paar Versorgungsgüter nach dem Alphabet sortieren. Stattdessen gab’s heute wieder Schüsse, Adrenalin und – Überraschung – ein kleines persönliches Schützenduell. Na ja, fast.


    Ich stehe also im Camp am Krankenhaus in Cherno – du weißt schon, dieses wunderbar offene Gelände mit perfekten Schussfeldern für jeden dahergelaufenen Sniper mit Minderwertigkeitskomplexen. Ich sperre noch schnell einen dieser garstigen Zombies in eine der Garage (der mir später unfreiwilliger Weise das Leben retten sollte). Tja und dann? Plötzlich sehe ich einen Schatten huschen. Direkt hinter dem Camp. Rennen. Kein Winken, kein Rufen, nur zielgerichtete Bewegung in meine Richtung. Ich spüre, wie mein Adrenalin von null auf "Ich-hätte-heute-echt-lieber-geangelt" springt.



    Der Typ hält doch glatt eine Waffe in seinen Händen. Zum Reden ist der bestimmt nicht hier! Ich hab zum Glück meine AK bereits in den Händen. Alte UNOC Gewohnheit, danke an meinen Ausbilder und Vorgesetzter Oberleutnant Antestor. „Wenn ihr da draußen unterwegs seid, immer mit Waffe in der Hand! Ich will keinen ohne Waffe in der Hand sehen!“. Hab’s verinnerlicht, Chef. Ich hebe also meine AK und in dem Moment, wo mein Hirn „Oh, das ist keine Begrüßung“ denkt, feuere ich. Drei, vier Schüsse. Ach, fast das ganze halbe AK-Magazin…Ich treffe ihn, aber nicht tödlich. Klar, Typisch AK, typisch ich. Er erwidert das Feuer mit einer AKM, Trommelmagazin inklusive – ich kriege eine Kugel in die Schulter. Es brennt wie die Hölle und plötzlich fühlt sich mein Arm irgendwie… komisch an. Verdammt, das war meine Lieblingsschulter zum Zielen! Ich humple also zurück in eine Garage. Kleines, feines, fensterloses Loch mit Dach – kein schöner Sarg.



    Da sitz ich nun in der Falle. War ne dumme Idee, hier reinzukommen. Ich bin verletzt, meine AK ziemlich ramponiert. Er muss sie getroffen haben, zum Glück nicht mich. Ich will keine Ladehemmung riskieren und wechsle auf meine geliebte DMR. Die mit dem tollen eingravierten Spruch „Pugnatum ut leo, mortuum ut Bambi.“ (Übersetzt: „Gekämpft wie ein Löwe, gestorben wie ein Bambi“ Grüße gehen raus an das, was von den Chicks noch mitliest…) und ziele aufs Tor und versuche ruhig zu bleiben, während mir die Pumpe wie wild geht. Ich muss nur irgendwie einen Treffer landen. Irgendwie. Den Rest regelt die .308er dann.

    Schließlich höre ich’s: Er ist da.

    Er öffnet die falsche Garage. Die mit dem Zombie. Zombie schreit, er schießt. Ich schwör‘, ich habe laut gelacht – innerlich natürlich, bin ja Profi. Damit hatte er bestimmt nicht gerechnet.
    Aber mein Schicksal ist nur aufgeschoben, denn schon öffnet er meine Tür.
    Ich ziele, drücke ab, dreimal, viermal… und treffe vermutlich nichts, denn er zieht gerade noch den Kopf ein und weiß jetzt, wo ich sitze. Classic.



    Er fühlt sich davon nicht eingeschüchtert. Schaut wieder am offenen Tor zu mir, aber jetzt kommt’s dicke. Der Typ feuert. Nicht einmal. Nicht zweimal. Er entleert gefühlt ein halbes verdammtes Trommelmagazin in meine kleine Garage. Es klirrt, es splittert, es zischt. Alles um mich rum. Und was trifft er? Nichts. Gar nichts. Also wirklich gar nichts. Nicht mal mein Ego. Okay, okay… meine Plattenweste fängt schon einen oder zwei Schüsse ab. Aber sonst? Ich sitze da, keuche schwer, drücke mich an die Rückwand, höre das Echo seiner Schüsse widerhallen und kann nur denken: „Moment mal… der schießt ja schlechter als ich!?“ Gleichzeitig hebe ich sofort meine DMR an, atme aus und – zack. Drei Schüsse. Dieses Mal trifft’s seinen Kopf. Glaub ich.. schön sauber. Ich stürme raus, lege nach und sichere zwei AKMs sowie meinen Ruf als „die, die irgendwann auch mal was trifft“. Aber… ZWEI AKMs? Der Typ hatte zwei AKMs bei sich?! Wie kommt ein halbgares Aushilfsbambi an so eine Ausrüstung? In den richtigen Händen hätte das verdammt noch mal sehr sehr schief gehen können. Und da dämmert es mir und ich sehe erst jetzt das Auto hinten im Hof stehen. Muss seins gewesen sein und vermutlich waren da die Sachen drin. Entweder gestohlen oder sein fahrbarer Stash. Auto leicht lädiert, aber fährt noch, mit etwas Kühlwasser versteht sich. Check. Ich packe alles und dann auf und davon. Nicht, dass der Typ noch einen Kollegen hatte, für den die zweite AKM bestimmt war und die nun verständlicherweise… angepisst reagieren würden.



    Jetzt sitze ich am Feuer, berichte den anderen von dem Vorfall und meinem neu gewonnenen Ego.

    Die Schulter ist notdürftig geflickt von Herz-Aus-Gold. Sie verarztet mich, fragt, ob ich vielleicht mal überlegt hab, dass der Fremde vielleicht ganz vielleicht eigentlich nur Gutes wollte....
    Klar Herzchen. In deinen Träumen.

    Der Typ hat verdammt nochmal auf mich gezielt! Mit seiner verdammten AKM! Keine Warnung, kein Zögern. Tja und ich? Ich war einfach schneller.


    Sie will immer, dass es Gründe gibt. Gute. Ich brauch nur einen kleinen Beweis und der Lauf seiner Waffe in meine Richtung hat vollkommen ausgereicht.
    Sie denkt einfach immer zu viel nach.

    Ich nicht.

    Wenn ich das tu, bin ich langsamer.

    Langsam ist tot.


    Kann sein, dass wir beide uns darum so selten in die Quere kommen: Ich denk nicht mehr darüber nach, sie zu viel.

    Sie fragt, ich handle.

    Und trotzdem komme ich immer wieder an die Camps zurück.

    Weil sie mich verarztet, wenn ich blute.

    Weil sie redet, wenn’s um mich rum zu still wird.

    Und weil sie mich daran erinnert, dass ich mal daran geglaubt habe, es gäbe mehr als nur das Recht des Stärkeren.


    Ja, ich war mal einer von ihnen, eine Samariterin. Aber das ist lange her.

    Herz holt mich aus meinen Gedanken. Was ich denn von Schießtraining halte? Sie und ich, wir könnten das gebrauchen, meint sie.
    Schießtraining? Ich grinse: „Wozu? Reicht doch, wenn der Gegner schlechter schießt als ich.“

    Sie seufzt.

    Ich kaue meinen Fisch zu Ende.
    „Nennen wir’s taktisches Glück und nennen’s ein gutes Ende. Für mich zumindest. Wie sagte Pinky noch so schön? Am Ende zählt nur, dass es der andere ist, der am Boden liegt und nicht du. Wie ist doch egal…“


    Schießtraining? Naja... vielleicht später mal. Morgen. Oder so.


    Ersetzbares Crewmitglied Nr. 371 Ende – Dieses Mal noch am Leben, noch immer eine grottige Schützin, aber noch nicht fertig mit der Welt.

    Bericht: Operation - H. C. Andersen (Oder: Des Keysers letzter Mantel... ähm nein des Keysers letzter Dank)

    Was als simpler Auftrag begann – ein Fundstück an einem abgelegenen See zu bergen – entwickelte sich schnell zu einer unerwartet langen Suche, einem Kampf gegen hartnäckige Verfolger, Hunger, Kälte und sonstige widrige Umstände. Doch was wäre eine UNOC-Mission ohne die üblichen Komplikationen? Aber von vorne.

    Ach ja und vorweg: Ich hab dem OTL versprochen das hier etwas ernster anzugehen. Aber bitte seht es mir nach, wenn ich mir ob der Absurdität mancher Situationen einen gewissen Seitenhieb nicht verkneifen kann. Ich kann jedenfalls sagen, dass ich diesen Auftrag sehr sehr SEHR ernst genommen habe und hoffe, der Tragweite dieser Operation hiermit gerecht zu werden.


    Phase 1 – Prolog in Prigorodki

    Nachdem Feldprediger Murphy , Gefreiter The_CreX und ich, das ersetzbare Crewmitglied Nr. 371 bzw. die Rekrutin ein paar Fische für die hungernden Bambis in Prigorodki abliefern wollten, wurden wir Zeuge eines kaltblütigen Mordes. Naja, nicht wirklich Zeugen, aber wir fanden die Überreste eines Toten beim Brunnen und trafen bald darauf seinen Freund dort, der eine schaurige Geschichte von eiskaltem Mord erzählte. Es scheint, als würden sich Schützen dort wieder herumtreiben. Interne Ermittlungen dauern noch an, aber natürlich wurde sich sofort um den zutiefst traumatisierten Frischling gekümmert und wir statteten ihn mit dem Nötigsten aus, ehe wir ihn wieder auf die Reise schickten.



    Kaum war dies erledigt, ging ein Befehl vom Oberstleutnant Wuestenfuchs persönlich ein: „Geht nach Willow Lake, nehmt eine Schaufel mit und bergt ein verstecktes Objekt am Ende des Stegs."

    Tja und dann noch die übliche Zuspitzung: Die Zeit drängt, andere könnten auch auf der Spur sein und geht vorsichtig vor, denn ein Feindkontakt oder Hinterhalt sind ausgeschlossen. UNOC-Buisiness as usual, würde ich sagen. Aber das sind wir gewohnt.


    Also die Schaufel bzw. in dem Fall eher die Gartenharke geschnappt und mit dem Motorboot ging es dann unter einigen Widrigkeiten in Richtung Osten. Dass die Mission nicht so leicht werden würde, zeigte sich, als wir relativ bald beschossen und verfolgt wurden. Feldprediger Murphy leistete Überragendes, während Gefreiter Crex und ich nach einem erbitterten Kampf in Berezino frisch durchstarteten konnten. Immerhin sparten wir uns so jede Menge Fußmarsch, nur mussten wir uns nun wieder mit dem Nötigsten ausstatten.



    Zustandsbericht: Kaum Vorräte, kein Wasser, Influenza im Anmarsch, und keine Aussicht auf ein Messer. Also mitten in der altbekannten Stimmung aus Frustration und Neuorientierung. Man kennt es ja. Ich stand ich vor der klassischen Überlebensfrage: „Wie öffne ich eine Spaghettidose ohne Dosenöffner?“ Die Antwort war, wenig überraschend: Mit einem Felsen. Keine elegante Lösung, aber hey – in dieser Welt geht’s nicht um Stilpunkte. Während ich mich an einer rohen Hühnchenbrust und ein paar Vitamintabletten festhielt wie an meiner letzten Hoffnung, beschloss ich, dass ich dringend angeln musste. Am Ende meines Überlebenskampfes hatte ich dann genügend Fische, um sogar das Auffanglager des CRK in Berezino damit zu versorgen und gemeinsam mit dem Gefreiten Crex ging es weiter in den Osten.

    Allerdings musste nun wieder eine neue Schaufel her, da die Alte den Weg hierher nicht überstanden hat.




    Phase 2 – Eine Schaufel, eine Schaufel. Mein Königreich für eine Schaufel!

    Tja, was soll ich sagen? Die Suche nach einem Grabinstrument nahm mehr Zeit in Anspruch, als erhofft. Wie das nämlich hier immer so ist, findet man alles, was man nicht sucht und das Begehrte eben nicht. Also änderten wir unser Mindset und suchten nach Kopflampen. Kein Scherz. Mit dem richtigen Gedanken fanden wir zumindest schonmal besseren Loot, aber noch immer nicht die ersehnte Schaufel. Ein kleiner navigatorischer Schlenker führte uns über Khelm nach Krasnostav zum Airfield.

    In einem Akt des Schicksals fand Gefreiter Crex in der ersten Baracke tatsächlich eine Schaufel! Genauer gesagt: Den guten alte Klappspaten! Mein Kamerad strahlte, als hätte er gerade die letzte Dose Bier in Chernarus gefunden. Ich nehme an, das ist ein typisches UNOC-Ding. Schaufeln und so… Jedenfalls ging es von dort aus umgehend weiter, ohne das Airfield auch noch eines weiteren Blickes zu würdigen. Die Mission hatte oberste Priorität, wie es uns der OTL immer wieder durch väterliche Anfragen, wie weit wir denn seien, ins Bewusstsein rief. Er selbst war ja leider verhindert. Wichtige Meetings und so.


    Mit unserem neu gewonnenen Grabwerkzeug machten wir uns auf zum Willow Lake. Die ganze Zeit mit dem unterschwelligen Gefühl, dass uns jemand beobachtete. Zu viele Zufälle, zu viele Helikopter, die in letzter Zeit an unseren Aufenthaltsorten vorbeischwirrten. Aber gut wir waren gewarnt und wussten, dass es nicht leicht werden würde, also waren wir trotz der trügerischen Stille des Sees sehr vorsichtig.

    Phase 3 – Der mysteriöse Fund

    Am See angekommen, begann die Suche nach dem ominösen Versteck. Nun erhielten wir auch weitere Informationen. Dem OTL Wuestenfuchs nach ging es um eine Hinterlassenschaft eines gewissen Keyser, der sich nach der Durchführung mehrerer Schandtaten nun in Gewahrsam befand. Es schien, als würden mein Kamerad und ich auf einer seiner letzten Spuren wandeln. Keyser... ich kenne die Berichte und die Geschichte und wenn ich geahnt hätte, dass das wieder so ein "Keyser-Ding" werden würde, hätte ich mit allem gerechnet, nur nicht mit dem, was wir dort fanden.


    Der Hinweis führte uns nämlich an den Steg des zugefrorenen Sees. Genauer gesagt an dessen Ende.


    Gefreiter Crex fand schließlich einen alten Schutzkoffer unter einem Steg. Darin eine Nachricht mit einem – zugegeben – ziemlich offensichtlichen Hinweis, wo wir die Schaufel am besten zum Einsatz bringen sollten. Hätte ich eine Wette darauf abschließen müssen, dass sich die Beute genau da befindet, wo es beschrieben stand, hätte ich verloren. Ich bin wohl einfach zu sehr an Rätsel gewöhnt, die einem Kopfschmerzen bereiten und daher ging ich immer vom Schlimmsten aus. So war die Stelle aber relativ schnell gefunden. und entgegen meinen Befürchtungen campierte auch weder ein ausgebildeter Sniper in der Nähe und zielte auf uns, noch hatte jemand Stolperdrahtfallen und Minen im Gebüsch verteilt. Ich bin von meiner Zeit bei den "Chicks in Action" da wohl etwas voreingenommen...

    Jedenfalls hätte ich nicht gedacht, dass es so leicht sein würde, das Gesuchte zu finden und habe viel zu kompliziert gedacht. Keyser wollte offenbar, dass seine Hinterlassenschaft gefunden wird.


    Ein paar gezielte Spatenhiebe seitens des Gefreiten Crex später lag er vor uns: Ein wasserdichter Sack. Und was war drin?

    Eine alte Militärjacke – aber nicht irgendeine! Es handelte sich dabei um die Robe oder besser gesagt: den Mantel von Keyser, den er als eine Art Abschiedsgeschenk und Dank dem OTL Wuestenfuchs überlassen wollte. Außerdem fanden wir eine weitere kryptische Notiz.



    Jeder, der Keyser kennt, weiß es: Bei ihm passiert nichts zufällig. Alles hat einen doppelten Boden. Diese Jacke? Sicher nicht nur ein Andenken. Die Notiz? Wahrscheinlich mehr Rätsel als Antwort.

    Aber gut, wir hatten gefunden, was wir finden sollten – jetzt musste das Ding nur noch sicher zurückgebracht werden.


    Phase 4 – Der Heimweg

    Der Rückweg verlief zunächst ohne größere Komplikationen und mein Kamerad und ich arbeiteten uns routiniert an der Küste entlang in Richtung des UNOC Stützpunkts. In Nizhnoye fiel uns ein Taxi vor die Füße, das uns ein gutes Stück näher an die Basis brachte. Ein Geschenk des Himmels? Oder einfach ein Beweis dafür, dass das Schicksal manchmal doch ein Herz hat?


    Nach einem strategischen Zwischenstopp in Tulga, wo wir ein kleines Lagerfeuer entzündeten und wieder auf Feldprediger Murphy trafen, setzten wir nun zu dritt die Reise fort. In Dubovo trafen wir auf Oberleutnant Antestor und den Obergefreiten 13Onyx37 , die uns eskortierten.


    Zurück in der Basis wurde das „Paket“ von Nasenbaer-Ali in Empfang genommen und sicher verwahrt. Und damit meine ich, dass sich alle einig waren, es möglichst nicht anzufassen – man weiß ja nie. Vielleicht verleiht das Ding übersinnliche Kräfte, macht dich unsichtbar oder sowas. Vielleicht ruft es auch einfach nur Unglück herbei. Jedenfalls war es für den Oberstleutnant Wuestenfuchs bestimmt und alle respektierten das.



    Fazit:


    ✔ Die Standorte Prigorodki und Berezino mit Fisch versorg

    ✔ Zielobjekt „Mantel von Keyser“ geborgen und Notizen gesichert.

    ✔ Der Mantel hat nun einen neuen, sicheren Aufenthaltsort.

    ✔ Alle Beteiligten kamen wieder heil an der Basis an.


    Das Kapitel „Operation H. C. Anderson“ ist damit abgeschlossen, aber es finden sich Hinweise auf weitere Hinterlassenschaften von Keyser. Ich werde das Gefühl nicht los, dass wir noch einmal von diesem Vorfall hören werden. Auf die eine oder andere Art.

    Tja, was soll ich da groß sagen?

    Willkommen bei „Überleben optional: Ersetzbares Crewmitglied Nr. 371 erzählt“.


    Seit meinem ersten Abenteuer auf dem Chernarus Survival Server habe ich schon einiges erlebt und die gute Herz-Aus-Gold meinte, das würde sich doch super für Videoberichte eignen. Große Reden sind nicht mein Ding, aber meine Erlebnisse? Die teile ich gerne. Die gute Herz hat sich auch wieder mächtig ins Zeug gelegt, um meine Erlebnisse in Videos festzuhalten.

    Egal ob es darum geht, wertvollen Stuff zu sichern, VIPs zu begleiten, Gebäude zu schützen oder sich einfach nur in der rauen Landschaft zu behaupten – bei mir ist das Überleben immer optional.

    In meiner ersten Mission ging darum, die erbeuteten...pardon: sichergestellten Drogen Güter der Chedaki aus der Mission "Snow Track" heil von Prigorodki zur UNOC zu bringen. Aus irgendeinem Grund war Herz-Aus-Gold der Meinung, ich sei genau die richtige Person dafür und irgendwie hatte sie nicht so recht Lust, dass das Auffanglager dort am Ende doch noch ein Drogenumschlagplatz wird. Was weiß denn ich?

    Aber weil mein Vorstellungsgespräch bei der UNOC anstand, habe ich zugesagt. Die sichergestellten Drogen und Armbinden sowie die Dog-Tags sollten also heil zur UNOC kommen. Mein Überleben dabei? Wie immer: optional.


    Hier ist also mein ganz persönlicher Rückblick. Ungeschönt und schonungslos selbstironisch mit einem Hauch Sarkasmus gespickt.


    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.