grrrzzzz, brrrrz, "Hallo hallo, test test... steht die Verbindung?" ah gut...
Leute, der Hinweis von Kurauni mit den Codelocks und den eingestellten Codes lies mir keine Ruhe... verdammt, wie konnte ich das nur übersehen?! Ich stand doch direkt davor! Und nun sind sie weg! Ich sollte den scheiss mit dem Alkohol bei Depressionen einfach lassen. Nüchtern betrachtet ist es so klar wie der Bergbach von Rostoki: Die Tore standen alle weit offen und die Gangster haben das Schließzeug bei ihrer Flucht ggf. einfach nur unbedacht in die Kisten zurückgepfeffert. Der passionierter, ähm pensionierter Hacker mit Restverstand in mir sagt, es besteht durchaus eine erhöhte Chance, dass die bösen "Buben" ohne Restverstand, ihre Codes recyceln, spricht ggf. wiederverwenden würden. Hah, was hab ich in der Vergangenheit schon Bases... ok, lassen wir das! Die eingestellten Codes könnten jedenfalls von unschätzbaren Wert, sprich Zeitvorteil und Sneakyness, im Falle eines erneuten Auffinden eines Unterschlupfes der Entführer sein!
Der weitere Hinweis mit dem gestohlenen Fass, lies mich sogleich aufhorchen... kenn ich doch als ehemaliger Küstengänger, das ein oder andere Raubein, welches sich in dieser Gegend als Schrottsammler verdingt und/oder sich mit diversester Hehlerware über Wasser hält. Also machte ich mich auf die Suche nach einen ganz bestimmten "Kollegen". Nicht weit von Cherno entfernt, traf ich ihn des Abends an und fragte unverfänglich und Kumpelhaft nach, was er denn in letzter Zeit so alles ehrenwert erworben hätte und ob nicht vielleicht ein paar Codelocks dabei gewesen sein könnten. "Haste Bier dabei?", krächzte es aus seinem verschrumpelten Hals. "Nee, hab ich nicht. Ich bin jetzt erstmal trocken!", erwiderte ich mit einem völlig bescheuertem aber bestimmenden Gesichstausdruck. Mit einer grunzenden Lache führte er mich schliesslich in seinen Bretterverschlag und lies die Türe hinter mir wieder ins Schloss fallen. Soweit so gut... im halbdunkeln fiel mir ein gelbes Fass in einer Ecke des Raumes auf, genau ein solches Fass stand auch in Herzis Gefängnis. Der Kollege Schnürschuh bewegte sich schleppend darauf zu, steckte sich seinen aschetropfenden Glimmstengel zwischen seine Zähne - welche bereits die selbe Farbe wie das Fass hatten - und holte ein Handvoll Codelocks daraus hervor. Anschliessend knallte er die Dinger vor mir auf den Tisch und ich spürte, wie mir etwas Flüssigkeit ins Gesicht spritze. "Ist es das, wonach du suchst?", "Ja, aber ohne Blut und Fleischfetzen am Material!". Alter Chernarusse, was hatte ich in diesem Augenblick für ein widerliches Kopfkino! Und wenn ich nicht genau wüsste wo er das Zeug her hat und warum es so aussieht - Juuuunge!!! "140 Nägel das Stück und sauber machen kannste es selbst!", schallte es lachend von der gegenüberliegenden Seite des Tisches zu mir. "Haste dran rumgefummelt?", wollte ich noch wissen. "Nein, die sind natürlich von ganz allein in die Tonne gekrochen gekommen, ich musste sie nur rufen!", lautete die Antwort mit Doofakzent. Naja, lassen wir das... wir einigten uns schliesslich auf vier Packungen Nägel, ein paar Schleifsteine, tauschten die Waren aus und warfen uns dabei immer wieder gegenseitig ein paar Nettigkeiten an den Kopf. Schlussendlich verließ ich mit den verschmierten Objekten der Begierde seine abgeranzte Bruchbude und konnte endlich wieder frische Küstenluft atmen.
Ich machte die Codelocks im Brackwasser eines nahegelgenen Sumpfes sauber und wischte vorsichtig über die Zahlenringe der Schlossmechanik. Immer in der Hoffnung, dass unser Kumpel sie nicht verstellt oder sie sich beim umlagern ins Fass ggf. verdreht hatten. Ich hielt nun drei Codelocks in der Hand mit drei unterschiedlichen Zahlenkombinationen, welche ich der helfenden Suchgemeinde nicht vorenthalten möchte:
6914, 6915 und 6433
Ob es wirklich das Fass aus dem Herz-Gefängnis war und ob es auch die Codelocks sind, welche von diesem Ort stammen?! Vieles spricht dafür... im speziellen der Zustand der Locks... mein armer Stimmungsfreund... doch eine hunderprozentige Sicherheit haben wir nicht - auch nicht, was die Codes betrifft. Aber ich habe ein verdammt gutes Gefühl das Richtige getan zu haben und bin mir sicher, dass diese Informationen uns bei unserer gemeinsamen Suche nach Herz irgendwann, irgendwo und irgendwem weiterhelfen werden.
Ach ja, bevor ich es vergesse: War in der Zwischenzeit eigentlich schon mal jemand in Tishina, am Ort des Beginns der Entführung? Gibts dort Auffälligkeiten, Verdächtiges? Da muss doch was ... hmmm, ich glaub ich werd selbst mal nachsehen gehen. Bis dahin ...
Cone, over and out