Herzensgrüße von Vanilla Chernarus (1.27)

  • Lange war es ruhig und es folgt auch kein Wochenbericht, aber ich möchte euch an dieser Stelle über die laufenden Entwicklungen informieren...


    25.03.2025


    Liebe Freundinnen und Freunde,


    bitte seid momentan besonders aufmerksam:
    Das Camp in Prigorodki steht seit gestern wiederholt unter Beobachtung durch Einzelpersonen mit unklarer Absicht.
    Haltet Augen und Ohren offen, bewegt euch wachsam – aber bewahrt Ruhe.


    Eines dieser toten Hühner, von denen hier und hier immer wieder die Rede ist, wurde nun auch in unserem Camp gefunden. Naja, es kam wohl eher angeflogen. Da es sich zweifelsfrei um ein totes Huhn ohne jegliche Vitalfunktionen handelte, muss jemand es geworfen haben. Über unseren Zaun.
    Skandalös!
    Die Person hätte ruhig reinkommen und zum Essen bleiben können, denn immerhin konnte ich daraus ein leckeres Mahl für die hungernden Bambis zubereiten. Es war noch ganz frisch.


    Achja und keine Sorge: Die beiden "Klingelstreichler" von heute haben sich nur einen kleinen Spaß erlaubt. Keine Gefahr, keine mutwillige Zerstörung – sie wollten vermutlich nur testen, ob noch jemand zuhause ist. Glückwunsch: Ich war da. Auch ihr hättet gerne zum Essen bleiben können, aber ihr hattet es auf einmal so furchtbar eilig...


    Dann gab es noch ein Bambi, das die längste Zeit einfach vor dem Camp stand und nichts sagte. Als es dann anfing zu reden, stelle es sich als Andre (?) vor und er wollte eigentlich nur jemanden finden, er ihn umbringt. Tja, leider Pech gehabt, denn er musste ausgerechnet auf die Person stoßen, die so gar kein Interesse daran hat, andere einfach aus Nächstenliebe zu töten: mich naja und die anderen Samariter, die gerade das Camp beobachtet hatten.

    Nach einem kurzen Gespräch und nachdem er unser Samariter-Taxi-Angebot abgelehnt hatte, stürzte er sich dann vergnügt vom Kran. Nun gut, ich hoffe, er hat anderorts gefunden, was er gesucht hat. Unser Pinky hat seine sterblichen Überreste standesgemäß begraben.


    Allerdings gab es heute Abend noch eine Begegnung der wirklich seltsamen Art: Ein alter Bekannter tauchte auf – allein. Ich habe ihn dabei beobachtet, wie er längere Zeit das Camp abgespottet hat. Am Ende durchstreifte er die Untertsände und entfernte sich in Richtung Rohbau, wo ich ihn dann aus einem sicheren Versteckt heraus ansprach. Da mich mein Gegenüber nicht entdeckte, blieb ich vermutlich verschont. Er war auf alle Fälle sehr gut "gegeart" wie es so schön heißt. Aber ich weiß nicht, ob seine Absichten wirklich so lauter waren, wie er behauptet hat. Wir werden sehen. Seid also auch hier bitte vorsichtig.



    Außerdem schlicht etwas später jemand mit einem Ghilliekopf durchs Camp, blieb aber stumm und schnell. Wir haben natürlich nicht geschossen, sondern ihn nur aus der Ferne beobachtet. Vielleicht erkennt ja jemand den Waldmenschen auf dem Bild wieder? So ganz geheuer war mir der Zeitgenosse nun auch wieder nicht und Sicherheit geht vor. Auch bei Samaritern. Am Ende ist er also unbehelligt gen Westen gezogen.


    Und jetzt zu etwas, das Hoffnung macht:

    Ich konnte heute drei Bambis an der Küste auflesen (Der Freund vom Patrick, Der Freund vom Andi und Cliffz) – einzeln waren sie unterwegs, doch im Auto stellte sich heraus, dass sie drei verschiedenen Gruppierungen angehören, die just im Norden in Konflikt standen. Tja und da waren die drei dann ganz friedlich in meinem Auto und wollten alle nach Westen, obwohl ich eigentlich nach Osten wollte. Kommt ihr noch mit? Also ich fast nicht mehr...Sachen gibt’s…

    Jedenfalls erklärte ich mich spontan dazu bereit, die drei wieder in den Norden zu fahren, was erstaunlicherweise auch gut ging. Keine feindlichen Schüsse und selbst die Lags waren trotz der vielen Mitfahrer vorhersehbar. Großen Dank an die Disziplin der drei Gruppen, die uns haben passieren lassen.
    Nach kurzer Koordination über Funk kam es nicht nur zu einem Waffenstillstand, sondern laut CIA sogar zu Friedensverhandlungen. Neben der CIA und der KYS war eine dritte, bislang unbenannte Gruppierung beteiligt.



    Vielleicht ist das ja der Anfang von etwas Größerem. Wir werden sehen.

    Den netten Herrn von KYS nahm ich jedenfalls wieder mit zurück in den Süden und somit habe ich alle Himmelsrichtungen heute abgeklappert. Ungewöhnlich, aber wenn die Pflicht ruft...
    Aallerdings kam eine ruinierte Zündkerze uns dazwischen. Doch zum Glück brachte uns Jammet einen Ersatz und gemeinsam ging es dann nach Hause. Dann noch den anderen KYS-Kollegen in Elektrozavodsk abgeholt und ebenfalls heimgefahren. Ich glaube, so viel bin ich schon lange nicht mehr gefahren, aber am Ende war es das wert, denn alle sind wohlbehalten wieder angekommen und einige offene Fragen wurden beantwortet.

    Soweit der aktuelle Stand.


    Passt auf euch auf – und aufeinander.


    gez.
    Herz-aus-Gold

  • Lieben Freundinnen und Freunde,

    ich weiß gar nicht so recht, wo ich anfangen soll.
    Heute war einer dieser Tage, an denen man sich fragt, ob man lachen oder weinen soll. Aber vielleicht ist es besser, gerade einfach mal nur durchzuatmen.

    Ich wusste ja, dass das passieren würde. Aber wieder so schnell?


    Am Vormittag erreichte mich die Nachricht, dass unser Auffanglager in Berezino angegriffen – oder sagen wir besser: beinahe komplett ausgelöscht wurde. Zehn mühsam aufgebaute Unterstände, Schutzwände, Zelte… einfach verschwunden. Nicht geklaut, nicht verschoben – sondern regelrecht weggerissen. Zerstört. Wer so etwas tut, weiß ich nicht. Obwohl, ich kann es mir denken....

    Aber vielleicht war es ein Missverständnis. Vielleicht hielten Fremde unser Lager für eine feindliche Basis. Vielleicht war es aber auch einfach nur Zerstörungswut. Was ich aber weiß: Es war kein fairer Kampf.
    Da waren keine Verteidiger, keine Bedrohung. Nur Bandagen, Wasserflaschen, ein paar Teddys – Dinge, die helfen sollen, nicht verletzen.


    Und nun? Nun bot sich ein Bild der Enttäuschung:


    Aber wisst ihr was? Ihr seid wunderbar.



    Allen voran haben die Chicks in Action haben nicht lange gezögert. Baumaterial kam an, Spenden wurden transportiert, Unterstände aufgestellt. Und es waren nicht nur sie – auch andere Hände haben geholfen. Heimlich, aber voller Eifer. Als ich ankam, war das Lager zwar noch immer ein Schatten seines vorherigen selbsts, aber es atmete schon wieder; im übertragenen Sinne natürlich.

    Ich habe schließlich die restlichen Zäune erneuert, Nägel versenkt, Wände aufgerichtet und bis tief in die Nacht Unterstände aufgebaut und alle Spenden einsortiert. Zwei nette Besucher kamen ebenfalls auf einen kurzen Plausch vorbei und leisteten mir etwas Gesellschaft, während ich so am Werkeln war. Was soll ich sagen? Berezino lebt wieder. Und wie!


    Unterwegs zurück in den Süden entdecke ich, dass auch Nizhnoye von einem Angriff betroffen war. Ein Unterstand wurde abgebaut, das Bauset achtlos weggeworfen – zusammen mit einem kleinen Teddy mit Steinmesser. Es war vermutlich einer unserer Begrüßungsteddys. Es ist so traurig, wenn selbst solche kleinen Gesten einfach übersehen oder zertreten werden. Ironischerweise hat jemand die kargen Überreste genau am Brunnen platziert. Als wollte die Person, dass man es findet. Alles sehr eigenartig.


    Aber zum Glück war jemand von der CIA wieder zur richtigen Zeit am richtigen Ort und brachte ein Zelt vom nahegelegenen Zugevent mit. Gerüchte, dass es keine Zelte und Fässer mehr zu finden gibt, kann ich nicht bestätigen. Es braucht jedoch manchmal sehr viel Geduld und Lootglück, das ist wahr. Jedenfalls danken wir auch hier für die freundliche Spende.



    Zurück in Prigorodki ging es unruhig weiter:


    Der Waldmensch mit Ghilliekopf wurde wieder gesichtet – flüchtig wie immer. Auch ein Bambi huschte vorbei, auf dem Weg nach Elektrozavodsk, und dann... dieses Gefühl. Als ob mich jemand beobachtete. Pinky durchsuchte alles, aber fand keine Spuren. Vielleicht war es nur Einbildung. Vielleicht auch nicht. Ich blieb jedenfalls wachsam.


    Und auch andere Orte standen heute nicht still:

    Rheingauer! meldete zwei aggressive Gestalten in seinem Piratengebiet. Zum Glück wurden sie gestellt, aber ich sag’s lieber nochmal: Wer Rheingauers Kielwasser durchqueren will, meldet sich bitte vorher an. Sonst wird nicht lange gefragt.


    Tja und fast hätte es auch in Prigorodki gekracht. Wobei... das hat es. Und zwar gewaltig!

    Granatenexplosionen nördlich von Prigorodki ließen mich am späten Abend aufschrecken.

    Ich folge den Geräuschen – in der Sorge, es könnte ein Anschlag sein – und stand plötzlich einem Bewaffneten gegenüber. Eine verdammte Falle?!



    Zum Glück erkannte mich der Fremde rechtzeitig und blieb ruhig. Es stellte sich heraus, dass unser "Mosin Lars" (also der, der zwei Tage am Lagerfeuer in Prigorodki im Koma gelegen hatte, nach einer extrem durchzechten Nacht mit seinen Freunden, Bert und dem Rheingauer...) nur "ein bisschen Spaß" mit seinen Freunden haben wollte.


    Ich bin ehrlich: In diesen Zeiten ist das einfach nur gefährlich naiv. Wir sind alle ohnehin schon sehr angespannt wegen der aktuellen Sicherheitslage, aber von der hat er wohl nichts mitbekommen. Naja nun weiß er bescheid. Später betrat er sogar unser Camp – mit gezogener Waffe. Ich blieb ruhig, erklärte ihm, warum das für uns Samariter ein absolutes No-Go ist. Das Auffanglager ist immerhin keine Schießbude, sondern ein Ort zum friedlichen Austausche. Und damit meine ich nicht Munition und Kugeln!
    Zum Glück schoss keiner unserer Leute versehentlich oder im Eifer des Gefechts auf ihn und Lars packte seine Waffe schließlich auch weg. Einsichtig oder nicht, ich hoffe, er hat es verstanden.


    Als die Nacht hereinbrach, zog ich mich schließlich zurück. Lars muss noch einige Zeit das Camp beobachtet haben, aber da war ich schon im Land der Träume.

    Die Dunkelheit legte sich über Chernarus. Ein bisschen Menschlichkeit macht oft den Unterschied.


    Passt auf euch auf – und aufeinander.


    gez.

    Herz-aus-Gold

  • Herzensgrüße vom 27.03.2025

    „Haltet die Augen offen – und das Herz warm... oder so.“


    Hallo ihr Lieben,


    ich hoffe, dieser kleine Bericht erreicht euch wohlbehalten und bei guter Gesundheit – was man in diesen Tagen nicht oft genug betonen kann.
    Denn so friedlich und ruhig die Abende auch wirken mögen, so unruhig brodelt es doch unter der Oberfläche.


    ❗ Zuerst eine dringende Warnung:

    Es mehren sich die Meldungen über neue Raids. Auch in der letzten Nacht – oder am frühen Morgen – wurde offenbar wieder eine Basis angegriffen. Die betroffene Gruppe hält sich aktuell noch bedeckt, was Ort und Umfang betrifft, aber eines ist klar: Irgendjemand treibt sich um – und ist aktiv auf der Suche nach Beute. Seid also wachsam. Schließt eure Tore und wenn möglich, sprecht euch mit euren Nachbarn ab und achtet aufeinander.


    💀 Gefahrenzonen:

    Das Piratengebiet in Balota unter Rheingauer und die KYS-Crew sind weiterhin hochalarmiert. Bitte betretet ihre Hoheitsgebiete nur, wenn ihr euch dort angemeldet habt – oder wenn ihr spontan Lust auf eine Nahtoderfahrung verspürt. Ich meine das völlig ernst: Dort wird nicht diskutiert, sondern gehandelt. Es geht um Sicherheit. Für sie – und für euch.

    🚗 ACAC im Einsatz:

    Heute durfte ich mal wieder in meine Rolle als Pannenhilfe schlüpfen – ACAC steht ja scherzhaft für den „Allgemeinen Chernarussischen Automobil-Club“.

    Ein Notruf erreichte mich, und da zögerte ich nicht lange, auch wenn ich normalerweise nicht so gerne in den Norden fahre. Der Kühler schien hinüber, das Fahrzeug war liegengeblieben. Mal wieder ein Lag-Opfer.
    Aber was erst wie ein technisches Problem aussah, stellte sich vor Ort noch zusätzlich als ein anspruchsvoller medizinischer Notfall heraus: Fortgeschrittene Lungenentzündung!
    Der Fahrer hustete schwer und war kurz vorm Kollaps. Dank Tetracyclin, Vitamine und einer ordentlichen Portion Wärme konnte ich ihm schnell helfen.


    Danach ging’s weiter in den Süden – HellhoundSamuel , der sich ebenfalls im Norden aufhielt wollte mit und konnte mit einer Notration aus einem Begrüßungsteddy vor dem Hungertod bewahrt werden.
    Also wurde kurzerhand nun auch ein Taxi aus meinem treuen grünen Sarka. Auch wenn mich der Cherno-Lag fast aus der Kurve getragen hatte – das Auto blieb heil und wir sind am Ende sicher angekommen.




    🚘 Fundstück mit Folgen:

    Kaum hatte ich mein Einsatzfahrzeug wieder geparkt und ging los, um ein paar Besorgungen zu machen, da entdecke ich eine herrenlose Olga. Sie stand einfach da beim Denkmal, wo ich nach den Knabbereien schauen wollte, von denen ja immer wieder die Rede ist. Die Kiste war gut gefüllt, aber mein Hauptaugenmerk lag natürlich auf der frischgespawnten Olga. Da war sie nun und schien zu sagen: „Bring mich dorthin, wo man mich braucht.“ Ziemlich theatralisch, nicht?
    Es fehlte ein Reifen, eine Zündkerze, ein Kühler und natürlich Wasser. Also machte ich mich auf, um diese Dinge zu besorgen und ihrem Wunsch nachzukommen. Ich erinnerte mich daran, dass die Schweizergarde erst kürzlich ihre Olga durch einen tragischen Lag-Unfall verloren hatte und diese sogar noch so freundlich gewesen war, ihre Ersatzteile mit der Allgemeinheit zu teilen – also übergab ich ihnen den Wagen in einer kleinen Nacht- und Nebelaktion, denn man weiß ja nie ob nicht auf vorbeifahrende Autos an der Küste geschossen wird. Das Fahrzeug wurde gesichert, Kontakt aufgenommen und die Übergabe erfolgte noch in der gleichen Nacht.


    Die Garde dankte und ich war froh, dass das Fahrzeug in gute Hände gekommen war. Und wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf, das Rot der Olga steht den Schweizern sehr gut. Fehlen nur noch weiße Türen, dann könnte man schon fast ein weißes Kreuz reininterpretieren. Aber nur fast ;)

    🤝 Aufklärung des Vandalismusvorfalls am Auffanglager in Berezino geglückt!

    Auf dem Rückweg traf ich ein neues Duo in Berezino an. Einer der beiden stellte sich als Chris (Bitwalker) vor, wir kamen ins Gespräch. Als ich von den Samaritern und dem Wiederaufbau in Berezino erzähle, senkt er den Blick. Und dann gestand er: Er war am Vortag mit seinem Freund dort und sie haben die Zelte und Wände abgebaut.

    Sie hatten sich noch gewundert, wer so eine Basis baut... ja Überraschung: Wir Samariter. Und nein, das war keine Basis, sondern ein Auffanglager.

    Ein Versehen, wie er beteuert. Habe er nicht gewusst. Zwei Zelte, zwei Wände – keine böse Absicht. Was mit den restlichen Strukturen passierte, bleibt allerdings offen. Aber: Er war zumindest in dem Punkt ehrlich. Hätte ja auch so tun können, als wisse er von nichts. Und er wirkte betroffen. Ich habe beschlossen, ihm zu glauben – mit dem Wunsch, dass künftig gefragt wird, bevor etwas verschwindet und natürlich dem allseits bekannten Angebot, dass er gerne auf uns zukommen kann, falls er Hilfe benötigt. Vertrauen ist zerbrechlich, aber kann auch wieder aufgebaut werden. Na dann: auf gute Nachbarschaft.



    🏕️ Ein Zeichen setzen:

    Damit solche Missverständnisse nicht mehr passieren, haben Pinky und ich beschlossen, dem Camp in Berezino nun ebenfalls ein wenig Seele zurückzugeben und einen Fahnenmast zu errichten. Gemeinsam packten wir an und Kanu brachte eine wunderschöne blaue REFUGE-Fahne vorbei. Eine Feuerstelle mit Ofen rundet das Ganze ab. Das Camp hat nun ein Gesicht und wir sind stolz darauf.


    🎣 Zurück in Prigorodki:

    Ein paar ruhige Momente beim Angeln. Nicht viel los. Vielleicht ist es die Ruhe vor dem Sturm – oder einfach nur ein kostbarer Augenblick des Friedens, den man genießen sollte.

    Passt gut auf euch auf, achtet auf eure Nachbarn –

    und wenn ihr könnt, lasst jemandem heute ein gutes Wort da.

    Chernarus braucht Menschen wie euch.


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    Bleibt am Leben!

    gez.

    Herz-aus-Gold 💛

  • 💌 Herzensgrüße vom 28.03.2025 – Zwischen Veränderung und Verantwortung


    Hallo ihr Lieben,


    es sind wieder einmal bewegte Tage in Chernarus, und ich versuche, wie immer, irgendwo zwischen all den Fronten mein Gleichgewicht zu halten – im Camp, auf der Straße und auch im Funk.

    Gleichzeitig kämpfe ich mit den Schatten meiner Vergangenheit, die mich heimsuchen. Aber dieses Mal sind wir vorbereitet und stark. Wir werden nicht nachgeben und weiterhin eine Anlaufstelle für alle sein, die Hilfe oder Gesellschaft benötigen.


    Doch eins nach dem anderen.


    In der Nacht bin ich Richtung Zelenogorsk aufgebrochen. Es gab Gerüchte über eine Olga, die dort zu finden sein sollte. Frisch gespawnt – kein Diebesgut also. Und tatsächlich: Da stand sie. Eine schwarze Schönheit, fast fahrbereit. Ein fehlender Reifen war schnell gefunden, der Kühler steckte sogar schon drin, und die Zündkerze hatte ich griffbereit in der Tasche. Nur eine Batterie fehlte. Zwei Stunden lang suchte ich, lief von Haus zu Haus und kämpfte gegen Unmengen an Infizierter (Zelenogorsk kann ein wahres Höllenloch sein…) – vergeblich. Erst in Drozhino wurde ich fündig. Mit klopfendem Herzen schloss ich die Batterie an – und siehe da: Der Motor sprang an. Ich brachte die schwarze Schönheit in Sicherheit und wusste sofort, wem ich dieses Auto schenken wollte, denn diese Gefährt war nicht dazu gemacht, in einer Garage oder einem unserer Verstecke zu versauern.



    Die Bambinas – allen voran Rani und Ira – hatten in letzter Zeit so viel durchmachen müssen. Ihr Zuhause wurde zerstört, Fahrzeuge gingen verloren. Sie wurden Opfer eines feigen Angriffs. Als ich ihnen vom Fund erzählte, spürte ich ihre Erleichterung durchs Funkgerät. Wir verabredeten uns eigentlich in Mogilevka, aber wie so oft kam alles anders – die Dunkelheit überraschte uns erneut, also fuhr ich weiter nach Stary Sobor, direkt zu ihnen. Ich übergab ihnen das Fahrzeug mit dem Wunsch, dass es ihnen nicht nur Mobilität, sondern auch ein Stück Sicherheit zurückbringen möge.



    Unterdessen war Black Lion im Süden unterwegs. Mein Fels in der Brandung versorgte das kleine Auffanglager in Elektrozavodsk mit Fleisch, stattete das Zelt in Kamyshovo mit dem Nötigsten aus und fuhr sogar bis Nizhnoye, um dort die unterstände zu befüllen.



    Auf dem Rückweg geriet er beinahe in einen Hinterhalt: Ein Überlebender mit roter Armbinde und gezogener Waffe trat bei Kamyshovo auf die Straße. Zum Glück konnte unser Rallye-Champion geistesgegenwärtig reagieren und entkam ohne Schusswechsel. Vermutlich war der Fremde einfach nur überrascht und hatte darum seine Waffe gezogen. Ein Schuss erfolgte jedenfalls nicht.
    Nachforschungen ergaben: Es war kein Mitglied der Schweizergarde. Da nutzt jemand Hoheitszeichen, die ihm nicht zustehen. Seid also vorsichtig – nicht jeder rote Armbinde gehört zur Schweizergarde.



    Doch die Ruhe währte nicht lang – die Bambinas meldeten wenig später eine Mine an einer Engstelle in Elektrozavodsk. Eine gemeine Falle, offensichtlich gedacht, um Fahrzeuge zu zerstören und Leben zu gefährden. Hat da jemand den Ruf gehört, aber das Ortschild nicht richtig gelesen?
    Zum Glück hatten Rani und Ira einen Ersatzreifen und kamen mit dem Schrecken davon. Ich bat meine gute Freundin und unfreiwillige Sprengexpertin Sueda aka Ersetzbares Crewmitglied Nr. 371, das Gebiet abzusichern, da sie sich heute auf Heimaturlaub befand. Sie wurde fündig und konnte alle Gefahren beseitigen – ein großes Dankeschön an dieser Stelle!



    Auf ihrem Rückweg hörte Sueda Schüsse in Chernogorsk. Typisch.

    Ihre unbändige Neugier führte sie direkt zur Hühnerfarm (wohin auch sonst? Wenn es Action gibt, dann bei den Chicks in Action), wo sie nach einigen Minuten des Beobachtens die Leiche eines Bambis entdeckte. Offenbar war die Person bei einem Einbruchsversuch in den Kanal gefallen und kam mit eigener Kraft nicht mehr heraus. Für den Fremden kam jede Hilfe zu spät. Warum er nicht einfach den Rückweg durch das Wasser nahm, sondern zur BK12 griff und sich selbst erschoss, bleibt ein tragisches Rätsel. Wer diese Person war, ist ebenfalls nicht bekannt; wir tappen völlig im Dunkeln. Vielleicht weiß es ja jemand von euch?
    Seine Überreste wurden trotzdem mit allem gebotenen Respekt dem Meer übergeben. Eine stille Erinnerung daran, wie verletzlich das Leben hier ist und ein Wunsch nach Frieden für diese arme Seele.


    Von der Küste bist du gekommen, zur Küste wirst du auch zurückkehren...



    💬 Und dann zu einem schwereren Thema…


    Ein Beitrag vom Miesepeter sorgt derzeit für Aufsehen. Er beschreibt die Sorgen über wachsende Strukturen, mögliche Raids und eine sich zuspitzende Stimmung in Chernarus. Und ja – ich verstehe seine Besorgnis. Ich verstehe auch den Drang, Stellung zu beziehen und auch bei mir gehen täglich Meldungen von verlorenen Basen ein. Die Zeiten sind hart.


    Doch ich sage es klar: Ich werde nicht Teil eines Krieges. Ich werde keine Seiten wählen. Ich bleibe Herz-Aus-Gold: Ich baue auf. Ich höre zu. Ich helfe, wo ich kann – egal wem. Unsere Auffanglager stehen für alle offen, solange sie unsere Lager respektieren.


    Viele der am Konflikt Beteiligten sind Menschen, mit denen ich gelacht, gelebt und ja - im Rahmen der schrecklichen Ereignisse vor einigen Monaten auch für meine Freiheit gekämpft habe. Aber ich weiß auch, dass es Stimmen gibt, die sich Sorgen machen – über das, was geschieht oder geschehen könnte. Über Veränderungen.

    Aber Gewalt ist keine Antwort und Angst ist kein guter Ratgeber.


    Weder Sprengfallen, noch Straßensperren oder gezielte Überfälle bringen uns weiter. Sie treffen oft nicht die, die man treffen möchte – sondern jene, die einfach zur falschen Zeit am falschen Ort sind. Überlebende, die mit all dem nichts zu tun haben und vielleicht einfach nur auf dem Weg zum nächsten Brunnen oder Auffanglager sind. Und diese tragen dann den Hass weiter und rächen sich an ihren vermeintlichen Peinigern, die wiederrum möglicherweise auch nichts mit den Konflikten zu tun haben. Ich habe es so oft gesehen, wie gute Freunde sich entzweiten aufgrund von zunehmender Zwietracht. Lasst das nicht auch hier passieren!


    Wir müssen reden – nicht raiden. Verstehen statt verurteilen. Und erkennen, dass Chernarus mehr ist als Gruppen, Fahnen oder Mauern. Es ist unser aller Zuhause und das neu entstandene Misstrauen und zahlreiche Vermutungen und Missverständnisse trüben den Blick für das Wesentliche: Wir allen wollen nur überleben. Jeder auf seine Art.


    Am Ende dieses Tages bleibt mir nur, euch einmal mehr ans Herz zu legen:


    Seid wachsam – aber verliert euch nicht in Angst.

    Seid vorsichtig – aber verlernt nicht, einander zu vertrauen.


    Nicht immer sind die Dinge so, wie sie scheinen und ich bin mir sicher, dass die Wahrheit nicht so einfach ist, wie wir sie uns wünschen. Wir müssen lernen mit von Hass ungetrübtem Blick zu sehen.

    Taten sprechen lauter als Worte.


    Ich glaube das waren jetzt genug schlaue Sprüche. Ihr wisst schon, was ich damit sagen möchte: Wir alle kämpfen hier – auf unsere Weise. Für Sicherheit. Für Nähe. Für ein Leben in Würde. Vielleicht auch einfach nur für einen Moment der Ruhe.


    Ob in Prigorodki, in Berezino, auf den Küstenwegen oder in den dunklen Tälern, wo Hoffnung manchmal schwerer zu finden ist. Ich werde dort sein und helfen, wo ich kann.


    Bleibt menschlich und bleibt am Leben.



    gez.

    Herz-aus-Gold 💛

  • 💌 Herzensgrüße vom 29.03.2025 – Zwischen Scherben, Hoffnung und Zelten

    Hallo ihr Lieben,


    man merkt, wie rau die Luft in Chernarus geworden ist. Überall hört man von Raubüberfällen und Raids, verlorenen Garagen und Basen, und von Menschen, die die Hoffnung verlieren. Manche stehen einfach da und fragen: „Warum überhaupt noch etwas aufbauen? Es wird doch sowieso wieder zerstört.
    Und ich verstehe das. Es zermürbt. Der Druck steigt, die Wunden sitzen tief – oft viel tiefer, als wir sie zeigen möchten. Und irgendwann traut man sich kaum noch, Vertrauen zu schenken oder an etwas Gutes zu glauben. Manche tragen sich mit dem Gedanken, Chernarus für eine Weile zu verlassen. Einfach weg, um wieder zu Atem zu kommen. Weil die Angst, alles wieder zu verlieren, größer wird als der Mut, noch einmal von vorne zu beginnen.


    Doch genau deshalb schreibe ich euch heute. Weil ich auch von Hoffnung erzählen will. Von kleinen Lichtblicken, die sich zwischen all dem Dunkel zeigen. Und von Menschen, die – trotz allem – weitergehen.

    🧨 Achtung, Lebensgefahr!

    Doch zunächst muss ich leider erneut mit einer Warnung beginnen:

    NiggoB berichtete uns, dass im großen Krankenhaus von Berezino Minen ausgelegt wurden – dort, wo Menschen Zuflucht suchen. Ich finde kaum Worte. Wer so etwas tut, nimmt nicht nur Leben, sondern raubt auch das Vertrauen in einen der wenigen Orte, an denen man noch Hilfe erwartet. Bitte passt auf euch auf – und haltet die Augen offen. Nicht jeder Ort ist mehr das, was er einmal war.


    🕯️ Ein weiterer Verlust

    Es fällt mir schwer, das zu schreiben:

    ravini01 – der Kartoffelbauer, der König von Dolina, unser Freund – wurde auf seinem Weg auf der Küstenstraße entlang erschossen.

    Er war unterwegs, wie so oft. Einfach nur Ravini. Freundlich. Friedlich. Und doch – jemand hat ihm das Leben genommen. Ohne Vorwarnung. Ohne Grund.

    Ich hoffe, dass er in seinen letzten Gedanken frei war. Ruhe in Frieden, du gute Seele. Möge dein Weg von der Küste dich zurück in dein geliebtes Dolina führen.

    🚗 Mission für Deco

    Ein Notruf erreicht uns: deco brauchte Hilfe, denn er stand kurz vor dem Verhungern und sein Auto benötigte dringend Ersatzteile.

    Also schnappten Jammet, Pinky und ich uns alles, was benötigt wurde und machten uns bereit zur Rettung. Doch bevor wir losfuhren, begegneten wir in Prigorodki einem neugierigen Bambi: Thorsten. Er war freundlich, nahm sich nur das Nötigste, bedankte sich und zog weiter. Solche Begegnungen geben mir Kraft.
    Am Ende konnten wir Deco dann alles vorbeibringen und nun fährt sein Auto wieder wie eine Eins.


    🌧️ Allein durch die Nacht

    Während Jammet, Pinky und Black Lion sich in Richtung Myshkino aufmachten, um dort im Sommerlager nach Jägerkleidung für unsere Bambi-Zelte und -Camps zu suchen, blieb ich dort zurück – und machte mich schließlich allein auf den Weg durch Regen, Dämmerung und Wald.

    Mit einer improvisierten Angel rettete ich mich vor dem Hungertod und schlich mich geduckt durch Zvir. In Komarovo hörte ich Schüsse – ich hielt den Atem an, wurde nicht gesehen - oder zumindest nicht beschossen. Ich erreichte Balota, später Chernogorsk im strömenden Regen. Und irgendwann – müde, durchweicht, aber sicher – wieder mein geliebtes Prigorodki.

    ⛺ Ein Zelt für El Patron

    Pinky fand ein Militärzelt bei einem liegengebliebenen Konvoi. Die Frage stand im Raum: Wohin damit? Unsere Camps sind versorgt.


    Aber dann dachte ich an AndiX und seine Gruppe, die sich nun „El Patron“ nennen. Sie stehen im Norden sehr unter Druck. Und ich erinnere mich an den Moment in Kamyshovo vom Vortag. Wie es sich im Gespräch herausstellte, war die Person mit der roten Armbinde in Wahrheit Andi. Ein Missverständnis, ein Zögern. Kein Schuss. Kein Wort. Keine bösen Absichten auf beiden Seiten, aber Respekt und Furcht. Dabei eigentlich unnötig.
    Heute tragen sie orange, um Verwechslungen mit der Schweizergarde zu vermeiden. Und ich bin froh, dass nichts passiert ist und dass er gestern keine bösen Absichten hatte.

    Am Abend kamen und sein Freund in Prigorodki vorbei, um das Zelt abzuholen. Dankbarkeit in seinen Augen. Ein Zeichen dafür, dass selbst in harten Zeiten Verbindungen bleiben können.


    🏘️ Bewegung in Berezino

    In Berezino traf ich auf zwei neue Gesichter: Lukas und Johannes.

    Sie wirkten offen, vorsichtig, aber interessiert. Ich erklärte ihnen, was das Camp bedeutet: Ein Ort des Friedens. Kein Beutefeld, kein Hinterhalt. Aber auch ein Ort der Vorsicht.

    Sie hörten zu und fragten nach. Und ich merkte, dass da etwas ankam bei ihnen. Vielleicht blieben sie. Vielleicht zogen sie weiter. Aber sie nahmen etwas mit – im übertragenene Sinne - und das ist es, was zählt.



    Den Abend ließ ich dann nach meiner Rückkehr nach Prigorodki am Feuer mit frischgejagtem Schwein ausklingen. Ein kleiner Trost in der hektischen Zeit.


    Ich weiß, viele von euch fühlen sich hin- und hergerissen – zwischen Rückzug, Verteidigung, Angriff… zwischen Hoffnung und Resignation.

    Ich bin gegen Fallen, gezielte Provokationen oder Rache. Nicht aus Naivität – sondern aus Überzeugung. Weil ich gesehen habe, wie viel sie zerstören, wie schnell Misstrauen wächst, und wie leicht man dabei vergisst, dass es auf der anderen Seite auch immer Menschen sind.


    Chernarus gehört uns allen. Und ja, es ist okay, Sorgen zu haben. Es ist okay, Fragen zu stellen.

    Aber bitte, lasst uns reden, bevor wir richten. Zuhören, bevor wir verurteilen. Und aufbauen, statt niederzureißen.


    Bleibt wachsam. Bleibt mitfühlend. Bleibt am Leben.


    gez.

    Herz-aus-Gold 💛

  • 💌 Herzensgrüße vom 30.03.2025 – Zwischen Zugevents, neuen Gesichtern und Feuerwerk


    Hallo ihr Lieben,


    habt ihr das heute auch gespürt? Chernarus lebt. Und wie!
    Das ging schon in der Nacht los. Über die Funkwellen wehen neue Gerüchte von Raids, die angeblich nicht hätten stattfinden dürfen – oder vielleicht doch? Die Wahrheit liegt wohl wie so oft irgendwo dazwischen. Immerhin: Die betroffenen Parteien haben sich zusammengesetzt und miteinander gesprochen. Ein Schritt in die richtige Richtung. Und nein, allem Anschein nach waren die Chicks dieses Mal nicht beteiligt. Das bestätigt meine Vermutung, dass es noch andere Gruppen in Chernarus gibt, die über die nötigen Mittel und Wege verfügen, um Basen zu plündern – Gruppen, die bisher unter dem Radar geblieben sind. Die Lage bleibt spannend.

    🛤️ Zugevents & gute Taten

    Heute drehte sich bei mir vieles um die begehrten Zugevents. Wir benötigen aktuell vor allem Fässer zur Lagerung, und so machte ich mich auf die Suche – leider ohne großen Erfolg. Aber immerhin: ein mittelgroßes Zelt wanderte in meinen Rucksack und fand gleich darauf seinen Platz in Nizhnoye. Im Grillhaus gibt es nun ein kleines Vorratszelt – natürlich gefüllt mit dem Nötigsten für hungrige Gäste.

    In Berezino traf ich erneut auf Chris (Bitwalker) und seinen Begleiter – ich nenne sie liebevoll die Berezino Boys, bis sie mir sagen, wie sie sich wirklich nennen wollen. Sie wirken nach wie vor aufgeschlossen aber auch tief entschlossen, ihr Zuhause zu verteidigen. Ich überreichte ihnen ein vierstelliges Zahlenschloss und etwas Draht für den Ausbau – kleine Bausteine für ein sicheres Heim.

    🛡️ Anspannung am Camp und Stimmuuung im Wahn

    Später in Prigorodki wurde es kurzzeitig ungemütlich. Pinky meldete von seinem Posten aus zwei bewaffnete Überlebende, die sich von der Küste in einem Boot dem Camp näherten. Erinnerungen an die letzte Season wurden wach und wie eine Gruppe von Vandalen den Seeweg zum Camp wählten und dort alles in Schutt und Asche gelegt hatten.
    Definitiv eine angespannte Situation. Daher reif ich auch die Campsicherung zur Hilfe, die zum Glück aber besonnen agierte.
    Denn gleichzeitig tauchte ein Bambi auf, und ich machte mich schnell auf den Weg, um zu verhindern, dass ein Missverständnis zu einem Unglück führt.


    Zum Glück klärte sich die Situation bald: Eine bekannte Stimme... Stimmuuung ! Und die beiden „Unbekannten“ waren niemand anderes als die Berezino Boys. Offenbar hatte Stimmuuung mit technischen Problemen oder geistigen Störungen zu kämpfen, denn er sprach wirr, rannte durch das Camp wie ein wilder Eber und verkündete schließlich, dass er nun „Heilung“ durch die beiden anderen fände. Ob Bug oder eine seltene
    Form des Wahnsinns – wir wissen es nicht. Jedenfalls: er erhielt seine endgütige Heilung, niemand kam weiter zu Schaden, und auch das Camp blieb heil. Also – alles gut.


    🧭 Der Freund meines Freundes...

    Beim Streifzug durch die Umgebung traf ich auf einen weiteren Überlebenden – wieder mit gezogener Waffe. Ich rief ihm zu, und er schoss nicht. Stattdessen stellte er sich als Markus vor – ein Kontakt der Schweizergarde, offenbar auf Anweisung von Plysim unterwegs. Ich zeigte ihm das Camp, erklärte ihm, wer wir sind und was wir tun. Er war gut informiert und zog bald wieder weiter. Es war eine ruhige, sachliche Begegnung – so, wie man sie sich öfter wünschen würde.


    🧰 Pannenhilfe vor dem Zugevent

    Später half ich @PropaGandalf und deco , ein paar Zelte und Fässer vom Zugevent bei Riffy zu bergen. Decos Sarka hatte wieder einmal technische Probleme – ein Kühler war fällig, den ich ihm lieh. Später bekam ich ihn zurück, samt Zündkerze und Batterie. Verlässlich, wie man ihn kennt. Ich schätze diese Art von Fairness sehr.

    Auf dem Rückweg schoss jemand aus Richtung des Zugevents in Elektrozavodsk auf mein Fahrzeug. Die Schüsse verfehlten glücklicherweise – ob sie ernst gemeint waren, lässt sich schwer sagen. Jedenfalls kam ich heil davon. Auch im Norden sollen wieder Raids stattgefunden haben, denn es wurden Schüsse gemeldet, die sehr an Raidschüsse erinnerten. Eine Nachfrage ergab, dass die Schweizergarde offenbar nicht darin verwickelt war. Und selbst wenn sie angegriffen worden wären (die Zeiten sind auch im Norden hart, wie ich hier gelesen habe), weiß ich, dass sie sich zu verteidigen wissen.


    🌌 Besuch vom "anderen" Chernarus

    Zurück in Prigorodki stellte ich mein Auto ab, zog die Zündkerze und machte mich ans Angeln. Die Nacht brach über das Camp herein und auf dem Rückweg hörte ich Schritte. Ich traf ich auf einen Besucher von "anderen" Chernarus – entgegen seinem eher schießwütgen Ruf ließ er mich am Leben, nahm sich lediglich etwas zu essen und Kleidung. Auch mein Auto blieb bei mir, obwohl er es wohl gerne mitgenommen hätte. Glück gehabt? Vielleicht. Aber auch das ist Chernarus. Jedenfalls ist auch er fair geblieben, soviel steht fest.

    🎇 Feierlaune und alte Erinnerungen

    In der Ferne blitzten Lichter auf – Chernogorsk wurde von einem kleinen Feuerwerk erleuchtet. Offenbar hatten die Chicks wieder etwas zu feiern. Vielleicht ein neuer Bauabschnitt? Vielleicht der bloße Umstand, am Leben zu sein. Gründe gibt es viele, doch sie brauchen keinen Grund wie es scheint.


    Und zum Abschluss holte ich Jay bei den Zugevents im Norden ab. Auf der Fahrt in den Süden sprachen wir über früher. Ich glaube, ein bisschen Heimweh nach Novo ist da immer noch in ihr. Ich kann’s verstehen. Das war schon eine besondere Zeit.


    Soweit ein ereignisreicher, aber alles in allem doch recht friedlicher Tag.


    Passt gut auf euch auf,

    achtet aufeinander – und auf euch selbst.

    Und wie immer: bleibt am Leben.


    gez.

    Herz-aus-Gold 💛

  • 💌 Herzensgrüße vom 31.03.2025 – Zwischen Lags, Verlust und ein bisschen Trotz

    Hallo ihr Lieben,


    manchmal spielte Chernarus einem seltsame Streiche – und heute war einer dieser Tage, an denen ich einfach nur den Kopf schütteln konnte. Über Lags. Über Kühler. Über Mauern. Aber auch über mich selbst.


    🧃 Ein Morgen in Cherno

    Der Tag begann mit einer kleinen Versorgungsrunde in Chernogorsk. Ich wusste, es war gefährlich, aber irgendwer musste ja Medikamente für Prigorodki besorgen. Schon am Krankenhausdach fiel mir ein Zombie auf – in einer sehr merkwürdigen Position. Ich kletterte also hoch, um ihm zu helfen (oder ihn zu erlösen). Doch bevor ich oben ankam, sah ich aus dem Fenster einen Fremden, der sich in einem der Lagerhäuser versteckte. Ich winkte – doch er reagierte nicht und verschwand schließlich in Richtung der umliegenden Hochhäuser.



    Etwas später fielen Schüsse in der Stadt. Ich packte meine Sachen und verließ Chernogorsk lieber rasch. In Prigorodki entdeckte ich zwei fremde Überlebende, die sich in Richtung Brunnen bewegten. Vorsichtshalber parkte ich mein Auto ein Stück entfernt, beobachtete sie und ließ sie schließlich ziehen. Sie hinterließen ein totes Huhn auf der Straße. Die Botschaft war deutlich. Vielleicht ein Zeichen der sogenannten „freien Chernarussen“? Zumindest war auch dieses Huhn nicht vergammelt und konnte entsprechend zubereitet werden, um hungernden Reisenden zu helfen.


    🚗 Lag #1 – Täglich grüßt Elektrozavodsk...

    Auf dem Weg nach Elektro passierte es dann: Mein erster richtiger Lag-Unfall. Der Kühler war hinüber. Also rumpelte ich mit dem kaputten, qualmenden Auto zurück nach Prigorodki, reparierte es, füllte es am Brunnen auf – und kaum war ich bereit, weiterzufahren, traf ich auf zwei freundliche mittelmäßig ausgestattete Bambis, die sich am Camp bedienten und auf der Durchreise waren.



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    🐣 Westreise mit Gesellschaft

    Ich bot den beiden eine Mitfahrgelegenheit nach Zelenogorsk an, wo ich ein Zugevent aufsuchen wollte. Vielleicht fand ich dort ja endlich ein Fass, um weitere Versorgungsgüter zu lagern.
    Leider war das Event nicht aktiv, aber ich ließ sie dort raus, verabschiedete mich freundlich und machte mich wieder auf den Rückweg Richtung Küste.


    🚗 Lag #2 – Der Chernolag schlägt zu!

    Tja, und wieder schlug der nächste Lag zu. Zweiter defekter Kühler des Tages. Keine Ersatzteile mehr. Ich fragte im Funk nach Hilfe – und die Chicks erklärten sich bereit, mir einen Kühler zu geben. Problem: Der Kühler lag in der Base. Ich war draußen. Und sie unterwegs. Uns trennten jede Menge Tore voneinander. Ravini bot an, ihn mir über den Zaun zu werfen – doch seine Wurfkünste waren, sagen wir… ausbaufähig. Beide Kühler landeten im Wassergraben. Ich sprang hinterher ins kühle Nass – aber keine Chance, sie zu bergen. Als ich versuchte, mich wieder an Land zu ziehen, war ich zu schwer. Also zog ich meine schwarze Plattenweste aus, auf die ich so stolz gewesen war – und sah, wie sie in hohem Bogen durch die Luft flog mit samt Inhalt im Wasser versank. Was war heute nur los?!
    All meine Bemühungen, die Weste oder die Kühler aus dem Wasser zu ziehen, schlugen fehlt.


    Ich saß frierend am Rand, nass, enttäuscht… und irgendwie auch traurig. Wie konnte es sein, dass Mauern und Tore am Helfen hinderten? Dass man als Außenstehende so wenig ausrichten konnte, wenn man selbst in Not war? Jay kam später mit Ersatzteilen – das war lieb. Aber der Verlust meiner eigenen, hart erarbeiteten Ausrüstung schmerzte dennoch. Nicht wegen des Werts ("Never love your loot") – sondern wegen dem, was ich auf mich genommen hatte, um an sie zu kommen.

    🎣 Ein Funke Trotz und neuer Vandalismus-Vorfall in Berezino

    Trotz allem: Ich musste mein Auto wieder flottmachen. Also schwamm ich den ganzen Weg zurück durch das kalte Wasser, kurierte eine satte Erkältung aus, füllte den Kühler, baute ihn ein – und fuhr weiter. Auf dem Weg sammelte ich noch Jay ein, denn ich wollte die Zugevents an der Küste abfahren und sie wollte ebenfalls in den Norden. Vielleicht sollte ich über ein Taxiunternehmen nachdenken.
    In Berezino packte ich vorsorglich zwei neue Kühler ein. Ich ahnte noch nicht, wie dringend wir sie bald brauchen würden…
    Und noch etwas war ganz und gar faul: Einer der Unterstände ist wieder abgebaut worden am Camp. Also weider ein Fall von Vandalismus am Camp! Leider hatte ich keine Zeit, ihn wieder aufzubauen. Aber ich frage mich, wer hier wieder sein Unwesen treibt.



    🚗 Lag #3 – Und noch einer... wieder mal Cherno.

    Ihr ahnt es sicher: Wieder ein Lag. Wieder in Chernogorsk. Wieder ein Kühler. Zum Glück hatte ich diesmal einen dabei. Also: Wagen repariert, weiter ging’s.


    🤝 Auf Friedensmission

    Ich fuhr nach Norden, um als neutrale Person zu bestätigen, dass die Wiedergutmachung zwischen Rheingauer und seinem versehentlichen Raider ordnungsgemäß erfolgt war. Alles war sauber – das konnte ich mit gutem Gewissen bezeugen. Jay untersuchte währenddessen einen Helicrash und schenkte mir als Dank ein Nachtsichtgerät. Nicht nötig, aber wirklich lieb. Tja und auf dem Heimweg passiert es dann erneut: Der Balota-Lag schlug kurz vor Chernogorsk nochmal voll zu und hinterließ uns zunächst bewusstlos und - ohne funktionierenden Kühler. So baute ich schließlich den letzten verbliebenen Kühler ein und endlich kamen wir nach einer abenteuerlichen Reise heil wieder in Chernogorsk an.


    🧭 Airfield-Abenteuer & Fetzi

    Abends entschied ich mich spontan zu einem Abstecher zum Airfield. Ja... gut. Mein Stolz... ich wollte einfach wieder eine schöne schwarze Plattenweste für mich finden. Das Problem: Ich war seit Jahren nicht mehr dort gewesen – mit Ausnahme des Chernarus Elefanten-Rennens (aka. "LKW-Rennens"). Es war riesig, verlassen und ehrfurchtgebietend. Ich fand einiges, aber leider keine schwarze Weste. Dafür eine Mine, die ich rechtzeitig entdeckte und spontan „Fetzi“ taufte. Ja, selbst gefährliche Dinge brauchen einen Namen.


    🛠️ Sarka in Nöten & Herz fast am Ende mit der Geduld

    Auf dem Rückweg versank dann mein Sarka in einem dieser gemeinen kleinen Bäche. Ich kämpfte fast 30 Minuten, baute ein Lagerfeuer, hebelte, schob – und bekam ihn tatsächlich wieder frei. Müde, erschöpft, aber erleichtert kehrte ich schließlich zurück nach Prigorodki im strömenden Regen. Passend zu meiner Laune... aber hay, auch als Samariter kann man mal einen schlechten Tag haben. Morgen wird bestimmt bessser!

    Abends hörte ich dann noch Schüsse oder war es eher eine Explosion aus Richtung Chernogorsk. Ob bei den Chicks alles in Ordnung ist? Ich hoffe, es war kein Raidversuch in ihrer Basis, denn auf weitere Taxifahrten hätte ich heute wirklich keine Lust mehr. Das hat mich heute schon zu viele Kühler gekostet.


    🌌 Fazit des Tages

    Drei geschrottete Kühler, zwei Kühler und eine schwarze Plattenweste im Meer versenkt, ein paar gute Gespräche und bei allem immer der Versuch, nicht zu verzweifeln.
    Manchmal ist das schon alles, was man erreichen kann – und trotzdem irgendwie genug.

    Und manchmal braucht man einfach nur Unmengen an Ersatzteilen im Kofferraum oder Freunde in der Gegend, um das Schlimmste zu verhindern. Mein "Teufelssarka" (denn dass der das alles überlebt hat, muss schon fast mit dem Teufel zugehen... so viele Schutzengel kann es nicht geben!) fährt noch und das ist die Hauptsache.


    Passt auf euch auf. Und wenn ihr heute ein kleines bisschen Wärme übrig habt, dann reicht sie weiter.

    Nicht alle haben ein Lagerfeuer.

    Bleibt am Leben


    gez.

    Herz-aus-Gold 💛

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    „I don't wanna start a fight, I always try to do what's right…“

    💌 Herzensgrüße vom 01.04.2025 – Kein Aprilscherz aber neue Pläne

    Hallo ihr Lieben,

    heute hätte alles ein Scherz sein können. Aber leider war nichts davon zum Lachen. Naja vielleicht doch... ihr kennt das ja.



    🛤️ "Neutrale Zone der Begegnung", "Pufferzone mit Herz" oder eher "Checkpoint Herz"?

    Weil alle Zugevents an der Küste wie vom Erdboden verschluckt waren, entschied ich mich für einen weiteren Ausflug nach Zelenogorsk. Irgendwo mussten die Fässer ja sein! PropaGandalf nahm ich in die Richtung mit. Er redete immer wieder etwas von Geschäftsidee, Getränken und sonstigen Sachen. Ziemlich wirr, wenn ihr mich fragt, aber so ist er manchmal. Jedenfalls haben wir das Angenehme wieder mit dem Nützlichen Verbunden und Taxi gespielt. Was soll ich sagen? Trotz meines Lag-Pechs am Vortag gab's heute keinerlei Probleme und dann kam ausgesprochenes Loot-Glück dazu.


    In Zelenogorsk warteten sogar ganze drei Fässer auf mich. Für mich war das ein deutliches Zeichen.


    Denn wenn die Auffangcamps an der Küste immer weiter unter Druck geraten und mein altes Lager der massiven Expansion der Chicksbase weichen musste, dann wurde es Zeit, andere Standbeine aufzubauen:

    Einen neutralen Ort. Eine Zone der Begegnung. Eine Puuferzone mit Herz, könnte man sagen. Sowas wie "bis hierher und nicht weiter" oder so.
    Nicht als Gegenpol, sondern als Korridor. Ein Platz, an dem man sich auf Augenhöhe begegnen kann und zwar mitten in Chernogorsk.


    Und ich wusste sofort, wo: Die alte Kneipe gegenüber der Chicks-Base am Kanal – die rostige Axt.


    Dort, wo einst Geschichten erzählt und Gläser gehoben wurden, wollte ich einen Samariter-Posten errichten. Kein Bollwerk, kein Machtanspruch. Sondern mehr ein Rastplatz, ein offenes Ohr. Ähnlich wie die Kiste mit den Snacks beim Denkmal, nur gemütlicher. Das kommunizierte ich sogleich auch den Chicks und jayphiiyo wollte das Gebiet respektieren. Ob es klappt? Wir werden sehen. Es liegt auf jeden Fall an jedem von uns.


    🎨 Blau, blau blüht der Enzian?

    Ach, und dann war da noch etwas: In Zelenogorsk habe ich – ein wenig spaßeshalber – ein blaues Barett aufgesetzt, das ich gefunden hatte. Und… ja, ich glaube, Blau steht mir. Erinnert mich fast an die alten Zeiten, als ich mit einem Blauhelm durch die Gegend gelaufen bin.




    Da inzwischen gefühlt jede zweite Gruppe mit weißen Armbinden unterwegs ist, und meine Jungs ohnehin meist Bambifahnen oder gar keine Armbindentragen, habe ich mich entschieden, umzusteigen auf Blau – wie die Refuge-Fahne, die ja schon in Berezino und Prigorodki weht. Ein kleiner Farbtupfer und vielleicht erkennt man mich dann auch etwas schneller wieder. Das Beret were ich aber vermutlich wieder ablegen. Sieht schon etwas albern aus, war aber ziemlich witzig.

    🛥️ Begegnung auf See und vorsichtige Schritte

    Während ich also mitten in Chernogorsk zu bauen begann, machten sich Jammet, Pinky und s-tlk mit dem Boot auf in Richtung Prigorodki. Unterwegs sichteten sie ein anderes Boot mit mindestens einem Fremden an Bord. Die Lage war angespannt – beide Lager schauten sich wachsam an. Doch es fiel kein Schuss. Nur Blicke, und vielleicht ein Hauch von Respekt und "Ich will hier ganz schnell wieder weg".

    🚧 Inspektion des Bauvorhabens

    Die Samariter rückten schließlich zu Fuß bis vor die Chicksbase vor – nicht als Drohung, sondern um meine kleine Baustelle zu inspizieren. Aber auch die Chicks bauten kräftig aus, und das machte beide Seiten vorsichtig. Ich begleitete meine Freunde bis ans neue Tor des Hühnerstalls, wo uns eigenwillige Musik empfing – irgendwie schräg, irgendwie passend aber fürchterlich laut. Es folgte ein kurzer Austausch mit einem kleinen Tauschgeschäft. Und dann sahen sich die Jungs unser Lager und die Eckkneipe an. Zustimmung. Die anderen Samariter waren sehr angetan vom neuen "Außenposten", also Prigorodki inmitten von Chernogorsk.


    Ich machte mich an die Arbeit. Fenster wurden verriegelt, Türen gesichert. Nicht, weil ich uns abschotten wollte – sondern um deutlich zu machen, dass dies kein Ort des Schießens, sondern des Schutzes sein soll. Immerhin wird das ein neutaler Korridor und keine Schießbude. Das gilt übrigens für beide Seiten!

    Achja und falls sich jemand wundert: Nicht alle Samariter sind in Rot oder Grün unterwegs und manchmal braucht es leider einfach auch die Rückendeckung, wie die Vorfälle der vergangenen Jahre zeigen.
    Aber nach den ganzen Überfällen sind wir wehr- und vor allem standhaft. Mit dem Unterschied, dass wir immer zuerst das Gespräch suchen, bevor geschossen wird. Dafür stehen wir. Das war schon immer so und wird sich auch nicht ändern. Selbstschutz geht schließlich vor in diesen harten Zeiten, aber bisher sind wir ganz gut gefahren und die Leute da draußen werden bestätigen können, dass wir nicht leichtfertig mit Waffen umgehen. (Von diversen legendären Warnschüssen mal abgesehen...aber wir haben seit dem gelernt.)


    🧭 Noch ein Hinweis:

    Dann kam noch ein Hinweis von AndiX , dem Sprecher von El Patron. Offenbar ist eine neue Gruppierung aufgetaucht, diesmal mit schwarzen Armbinden. Wer sie sind? Noch weiß ich es nicht. Doch sie scheinen organisiert zu sein. Achtet auf sie – und aufeinander. Wir werden sehen, ob sie Freund, Feind oder keines von beiden sind.



    Passt auf euch auf.
    Redet weiterhin miteinander. Schießt nicht zu schnell.

    Und bleibt bei allem, was ihr tut, menschlich und am Leben.


    gez.
    Herz-aus-Gold
    💛

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    💌 Herzensgrüße vom 02.04.2025 – Zwischen Hoffnung, Verlust und neuen Farben


    Hallo ihr Lieben,

    manche Tage in Chernarus beginnen mit einem Funken Hoffnung, nur um dann mit schwerem Herzen zu enden. Heute war so ein Tag.


    🌱 Ein Ort für Begegnung

    Schon am Morgen stand fest: Der Ausbau der kleinen Eckkneipe „zur rostigen Axt“ in Chernogorsk sollte weitergehen. Nicht als Frontposten, nicht als Mahnmal, sondern als Zeichen für Begegnung. Ein Ort für Gespräch, für das Miteinander auf Augenhöhe. Dank jayphiiyo Spende – ein paar Schleifsteine und eine blaue REFUGE-Fahne – konnte ich den Fahnenmast endlich in Angriff nehmen.


    Gemeinsam mit Black Lion holte ich schwere Steine von der Küste, schlug Holz und begann mit dem Aufbau. Leider machte uns ein technischer Fehler einen Strich durch die Rechnung. Ich musste den Masten abbauen und an anderer Stelle neu aufbauen – was bedeutete: viele der Steine gingen verloren, und ich musste sie erneut besorgen. Das kostete Zeit, Nerven – und Energie. Doch am Ende flatterte sie endlich im Wind: die blaue Fahne der Zuflucht.




    🚗 Ein herber Schlag

    Zurück in Prigorodki befüllte ich die Vorräte, ehe ich mich auf den Weg zu einer Fässertour machte. Jay fragte, ob ich sie im Norden abholen könnte, also nahm ich ihren roten Sarka, beladen mit Versorgungsgütern. Unterwegs wollte ich die Lager in Solnichniy, Berezino und Nizhnoye auffüllen. Doch schon bei unserer Garage an der Küste wurde ich jäh aus dem träumerischen Alltag gerissen: sie war aufgebrochen worden. Und schlimmer noch – Hikarus blauer Gunter war verschwunden.




    Der Verlust traf mich unerwartet. Nicht nur, weil wir ein Fahrzeug verloren hatten – sondern weil es zeigte, dass selbst wir Samariter inzwischen Ziele von Raubzügen werden. Pinky hatte vor Tagen schon Fremde dort beobachtet… vielleicht waren sie es. Vielleicht nicht. Aber der Schmerz bleibt. Und die nagenden Fragen nach dem Warum. War es eine Aktion "alter Bekannter"? War es eine Racheaktion, weil ich einer Gruppe oder Fraktion geholfen hatte, die jemand nicht mochte? War es einfach ein Gelegeneheitsdiebstahl, weil unsere Garage einfach nur minimalen Schutz bot? Fragen über Fragen, aber keine Antwort und auch keine Aussicht darauf, den Gunter zurückzubekommen. Doch das Schicksal meinte es gut.



    🛠️ Ein Hoffnungsschimmer auf vier Rädern

    In Elektrozavodsk fiel mir ein weiterer roter Sarka auf – frisch gespawnt. Ich erinnerte mich, dass El Patron kürzlich einen solchen verloren hatte. Ich funkte AndiX an und tatsächlich: es war ihrer. Ich versprach, ihn flottzumachen und sicherzustellen. Auch wenn ich ihn selbst gern behalten hätte – so kurz nach dem Verlust unseres Gunters – wusste ich, dass das Richtige war, ihn der Gruppe zu übergeben. Besitz verpflichtet und ich hatte gerade wahrlich genug Verpfichtungen um die Ohren, auch ohne ein weiteres Fahrzeug. Ich werde den roten Sarka "Hoffnung" nennen.


    🍂 Ein weiterer Rückschlag in Nizhnoye

    Solnichniy war ruhig. Ich befüllte das Lager, alles wie immer. Doch in Nizhnoye dann der Schock: das Lager war – bis auf drei Zelte – komplett zerstört worden. Wieder. Ich weiß nicht, wer so etwas tut. Oder warum. Da war sie wieder, die Frage nach dem Warum. Langeweile? Wut? Gleichgültigkeit? Rache? Ich habe keine Antwort, aber davon lasse ich mich nicht beeirren.

    Ich atmete durch. Nahm das Material aus dem Sarka – ein paar gegerbte Felle – und baute die Unterstände erneut auf. Es tat weh. Nicht nur wegen der Arbeit, sondern wegen der Erinnerungen. Schon einmal hatten solche Übergriffe das zarte Band der Hoffnung zerschnitten. Ich will nicht, dass sich das wiederholt.



    👥 Rückkehr und neue Begegnungen

    In Berezino war alles in Ordnung. Ich holte Jay in Riffy ab, fand sogar ein Fass beim Zugevent – und dann, zurück in Elektro, tauschten wir die Fahrzeuge. Ich machte den roten Sarka wieder fahrtüchtig und stellte ihn sicher bei der rostigen Axt unter. Morgen soll Andi ihn abholen. Ich bin froh, ihm etwas zurückgeben zu können.



    💭 Zum Schluss...

    Der Tag war lang. Die Zweifel nagen. Wer hat den Gunter gestohlen? Wer zerstört unsere Lager?

    Doch während ich durch die Straßen von Cherno fuhr, vorbei an der leise wehenden blauen Fahne, spürte ich wieder ein kleines Stück Hoffnung.

    Möge dieser Ort – unsere „rostige Axt“ – zu einer Brücke werden. Zwischen Lagern. Zwischen Menschen.


    Bleibt wachsam. Bleibt freundlich. Und bitte – bleibt am Leben.


    gez.

    Herz-aus-Gold 💛

  • 💌 Herzensgrüße vom 03.04.2025 – Dunkle Stunden und Lichtblicke

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    Hallo ihr Lieben,


    Im Morgengrauen gab es wieder einen Raid – und zwar einen ziemlich... „medienwirksamen“, wenn ich das so sagen darf. Dieses Mal traf es niemand Geringeren als die Chicks in Action. Verantwortlich zeichnete sich Peter der Miese ( Cone ) , der sich öffentlich dazu bekannte. Zwischen Symbolbildern, explosiven Aktionen und einer Predigt am Schluss fand ich eine Botschaft. Er meint, er habe Chernarus einen Gefallen getan, indem er Besitz vernichtet und Strukturen zerstört hat.

    Aber Hand aufs Herz: Ist Zerstörung wirklich ein Weg, den wir gehen sollten?

    Zeigt es nicht eher einmal mehr, dass nichts sicher ist, dass alles beliebig werden kann?


    Ihr kennt mich. Ich konnte noch nie etwas damit anfangen, in Basen einzubrechen oder Besitz zu stehlen. Und erst recht nicht mit blinder Zerstörungswut. Selbst ein herrenloses Fass am Wegesrand würde ich stehen lassen, wenn ich ahne, dass es jemandem gehört. Mag naiv klingen – aber für mich ist Respekt eben keine Verhandlungsmasse und Vertrauen muss sich verdient werden. Offener und ehrlicher Respekt ist auch keine Frage der Sprengkraft.


    Wie ich erfahren habe, war auch eines unserer Fahrzeuge von der Zerstörtungswut betroffen: Hikarus blauer Gunter. Ich hatte gestern davon berichtet.
    Nachdem er wieder aufgefunden worden war, hatten die Chicks sich bereit erklärt, ihn über Nacht in ihrer Basis zwischenzuparken. Tja und nun ist er Geschichte.

    Für uns war es leider eben kein Ehrendienst, sondern ein echter Bärendienst, den der Freiheitskämpfer uns da unwissentlich erwiesen hat. Das war wohl ein Preis, den er bereit war einzugehen. Nur ist das mit dem Wissen so eine Sache: In Chernarus ist oft vieles nicht so, wie es auf den ersten Blick scheint.


    In Anlehnung an seine kleine Bibelstunde fällt mir da ein Zitat des Johannes ein: "An ihren Taten sollt ihr sie erkennen."

    Lasst uns gemeinsam dafür einstehen, dass unsere Taten weiterhin gut sein mögen und nicht durch die Irrungen und Wirrungen verwaschen werden.


    Wenn Peter glaubt, „zu viel Besitz“ sei das Übel, verstehe ich seinen Frust irgendwo. Aber wann wird es „zu viel“? Wenn ein Bambi bei uns einen Verband in einem Unterstand mit lauter Verbänden findet? Wenn ich alles an medizinischem Material, das ich finde oder das gespendet wird in unsere Unterstände packe? Ist das auch "zu viel"?

    Ich fürchte, wer glaubt, dass nur Zerstörung Probleme löst, wird am Ende nur mehr Trümmer hinterlassen – und nichts, was uns weiterbringt.


    Natürlich respektiere ich, dass Peter seine Aktion verteidigt – so wie wir verteidigen dürfen, woran wir glauben und wofür wir stehen, auch wenn wir von anderen dafür belächelt werden.

    Wir sind nach wie vor freundlich zu jedermann und mir ist es egal, welches Armband getragen wird, sofern auch wir mit dem gegebenen Respekt behandelt werden und eben nicht mit einer Packung 9x19mm oder Ähnlichem.


    Die Chicks in Action haben unsere Lager mehrfach unterstützt, Versorgungsgüter gebracht und Überlebende zu den Camps geführt, während andere einfach weggesehen oder geschossen hätten.

    Vielleicht haben sie manchmal mehr geliefert, als die Camps aufnehmen konnten. Vielleicht sind wir bei vielen Dingen nicht immer einer Meinung.

    Aber sie haben geholfen – mit Taten und nicht nur mit Worten. Meiner Ansicht nach hat es niemand verdient, dass sein Hab und Gut über Nacht zerstört wird.


    Übrigens gibt es viele helfende Hände da draußen und das rechne ich euch allen hoch an. Vielen Dank an jeden Einzelnen von euch, der manchmal auch still und heimlich die Camps befüllt, Essen spendet, die Felder bewirtschaftet oder einfach nur am Camp ist oder Fremden den Weg weist. Ich sehe es oft und freue mich darüber. Danke auch für jedes friedliche Gespräch am Feuer.
    Besonders nach so schweren Schlägen, wie wir sie die Tage erlebt haben, sind diese Dinge ein steter Quell der Kraft.

    Von ganzem Herzen: Danke! <3

    💭 Trotz allem: Es gab Lichtblicke

    Wo wir gerade bei Lichtblicken sind: Die Schweizergarde – vertreten durch Kommandant Plysim und Vize-Kommandant stadelgetto – stattete der rostigen Axt einen Besuch ab.

    Gemeinsam genossen wir etwas geräuchertes Fleisch (leider kein Bündnerfleisch…) und stellten schnell fest: StAdelGetTo hatte sich eine fiese Infektion zugezogen. Selbstverständlich nicht durch das Essen! Es handelte sich um den gemeinen Wundbrand aber zum Glück konnte ich mit den richtigen Medikamenten helfen. Nach einem Besuch der kleinen Kneipe-Toilette, einer ausgewogenen Mahlzeit und einem Aufenthalt vor dem warmen Feuer war er wieder auf den Beinen.



    Die Garde zeigte sich beeindruckt von der gemütlichen Atmosphäre der neutralen Zone. Sogar jayphiiyo von den Chicks in Action schaute kurz vorbei und legte vor dem Eintreten demonstrativ ihre Armbrust ab. Eine schöne Geste und so konnte wir ungezwungen einige Worte austauschen. Neutral, aber auf Augenhöhe. Vielleicht ein kleiner Hoffnungsschimmer: Es geht also doch: Gespräch statt Gewehrlauf.

    Doch draußen brodelte es weiter und die Garde berichtete, dass auch im Norden nie wirklich Ruhe einkehrt und die Zeiten hart sind.



    🏴‍☠️ Action am Rand

    Im Süden kam es zwischen El Patron und einem Versorgungskonvoi der Chicks zu einem Schusswechsel. Zum Glück konnte alles geklärt werden.

    Am Abend traf ich AndiX an der Basis der Chicks und übergab ihm den roten Sarka, den ich für seine Gruppe am Vortag flottgemacht hatte. Er bedankte sich herzlich – eine kleine Geste der Zusammenarbeit.



    Weiter westlich hingegen hatte Rheingauers Piratencrew (also die Crew vom Rheingauer! ) weniger Glück: Ihr Lager wurde überfallen, und eine schwarze Olga verschwand. Trotz schneller Unterstützung durch die Chicks konnten die Täter entwischen. Aber die Olga wurde an einem Spawnpunkt wiedergefunden, also vielleicht wurde sie beim Angriff auch zerstört.

    Ich plane, ihm bald ein paar neue Schlösser zu bringen – sicher ist sicher.


    Und auch im Osten war nicht alles ruhig:

    Bei KYS wurde in der Nacht ein LKW entwendet. Erste Berichte deuten darauf hin, dass die Tschechen wieder im Land sind. Es gibt bereits erste Sichtungen. Aber auch hier wurde der Raid durch helfende Hände wohl vereitelt.

    🚗 Und zum Schluss: Das Bambi-Mobil kehrt zurück! Vielleicht...

    Ich nutzte die Gelegenheit für einen Abstecher von Prigorodki über Berezino nach Novodmitrovsk – einmal quer durchs Land. Und tatsächlich sorgt Novo noch immer für seine Kinder: Ich konnte einen roten Gunter im Industriegebiet flottmachen, der dort wohl gespawn ist. Er ist zwar nicht blau – aber vielleicht freut sich Hikaru trotzdem. Und wer weiß, vielleicht wird der kleine Rote ja das neue "Bambi-Mobil", so wie damals.




    Fässer. Zelte. Fahrzeuge.

    Sie sind nützlich, ja.

    Aber sie sind nicht das, was eine Gemeinschaft ausmacht.

    Man baut keine Welt auf verbrannter Erde.

    Man baut sie auf Vertrauen.

    Aber das ist momentan schwerer zu finden als jedes Fass in Chernarus.

    Mit oder ohne Explosionen.


    Passt auf euch auf. Haltet zusammen. Und bleibt am Leben.


    gez.

    Herz-aus-Gold 💛

  • 💌 Herzensgrüße vom 04.04.2025 – Ruhe im Herzen, Sturm da draußen

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    Hallo ihr Lieben,


    heute war einer dieser Tage, die still und ruhig erscheinen – und doch spürt man unter der Oberfläche das Brodeln. Wenn man dann einmal einen Blick vor die Tür wirft, hinaus aus dem eigenen Garten, dann sieht man, dass da draußen längst ein Sturm tobt.


    Es war ein Tag voller Kontraste, denn während ich die Sonne über Prigorodki untergehen sah, braute sich draußen eben jenes Unwetter aus Überfällen, Verlusten und erhitzten Gemütern zusammen.



    🚨 Entwendeter KYS-LKW wieder aufgetaucht

    Im Morgengrauen erreichten mich erste Nachrichten: Der entwendete LKW der Gruppe KYS wurde gefunden. Jemand hatte ihn achtlos in der Nähe vom Balota Airfield abgestellt, und die Chicks in Action konnten ihn zurückführen. Es gab keinen Kampf, keine Gegenwehr. Der LKW stand einfach da, beschädigt durch Einschüsse an der Frontscheibe und dem Motor und mit drei Fässern an Board sowie jeder Menge Baumaterial – PropaGandalf hatte wohl in der Nacht zuvor auf den flüchtenden LKW geschossen und getroffen, doch die Räuber waren entkommen. Sie hatten das Gefährt dann wohl in Balota abgestellt.

    Warum ist unklar, aber er stand dort definitiv nicht lange.


    Und ich? Ich räumte unsere kleine Eckkneipe „Zur rostigen Axt“ in Chernogorsk auf, nichtsahnend, dass draußen in Chernarus schon wieder ein neuer Brand schwelte.


    🛻 Ein Herz aus Munition

    Nach getaner Arbeit entdeckte ich etwas Merkwürdiges in meinem Auto: Jemand hatte mit Munition ein Herz in den Kofferraum gelegt.

    War es eine Botschaft? Ein Scherz? Ein Zeichen?

    Vielleicht hat jemand mein Auto gefunden und sich einen kleinen Spaß erlaubt – oder es war tatsächlich ein ehrliches Zeichen der Sympathie. Das Symbol bewegt mich. Doch warum ausgerechnet Munition? Gerade ich, die doch Gewalt und Waffen so sehr meidet, aber beginnt sie als notwendiges Übel der Verteidigung zu begreifen. Vielleicht lag die Munition schon länger dort und ich hatte einfach vergessen, sie in das Eventfass zu lagern. Oder jemand hat sie mir dort ins Auto gelegt?



    Ein seltsames Gefühl überkam mich. Natürlich weiß ich, dass unsere Verstecke längst kein Geheimnis mehr sind. Doch solange niemand sie mutwillig zerstört oder uns ernsthaft schadet, werde ich weiterhin auf das Gute in den Menschen hoffen. Und wer weiß? Vielleicht werde ich eines Tages genau diesem Unbekannten begegnen und ihm mit diesem Auto helfen, das er stehen ließ und nicht gestohlen oder mutwillig zerstört hat – denn so funktioniert unsere kleine Welt hier draußen: Irgendwann schließt sich der Kreis wieder. Für den Moment bin ich dankbar, dass ich mein Auto noch habe.



    🍖 Ein friedliches Lagerfeuer

    Am Camp angekommen, traf ich auf Pinky. Gemeinsam grillten wir Schweinesteaks, denn das Lager brauchte dringend frische Vorräte und Pinky war reichlich vom Jagdglück gesegnet worden.

    Dann plötzlich: Ein gelber Sarka fuhr aus Richtung Elektrozavodsk am Camp vorbei. Kein Hupen. Kein vereinbartes Signal; Fremde. Vorsichtig, aber offen trat ich auf die Straße und winkte. Das Auto hielt an. Drei Überlebende stiegen aus – freundlich und ohne Feindseligkeit. Sie sprachen Englisch und stellten sich als die zurückgekehrte Gruppe aus Tschechen und Slowaken heraus, die sich nun MISA nennen. Unsere Kontakte waren zuvor eher oberflächlich gewesen, aber am Camp hatten sie sich stets überwiegend respektvoll verhalten.



    Doch mir waren auch die Geschichten zu Ohren gekommen, die sich im Norden zugetragen hatten: Diebstähle, Überfälle und Baseraids gegen KYS und ein weiteres Duo. Ich spürte, wie ich innerlich zerrissen wurde zwischen meiner Abneigung gegenüber solchen Handlungen und dem Verständnis, dass in dieser Welt leider allzu oft nur das Recht des Stärkeren gilt und viele daran festhalten. Ich versuchte diese Gedanken bei Seite zu schieben und im Moment zu leben. Sie waren jetzt hier, am Camp. Und am Camp ist jeder willkommen, der unsere Lager und Arbeit respektiert. Egal, welche Armbinde getragen wird.

    Wir unterhielten uns kurz, dann fuhren sie weiter in Richtung Westen. Zurück blieb ein seltsames Gefühl: War ich zu nachsichtig? Oder einfach nur menschlich? Oder hatte ich gerade richtig gehandelt?



    💬 Schüsse in Balota

    Später zeigte ich unserem Besucher Cliffz die Spawnpunkte für Bretter in Prigorodki, als Black Lion und Pinky mit unserem schwarzen Gunter zurückkehrten und Schockierendes berichteten:

    Sie waren unterwegs auf ihrer Versorgungstour auf dem Rückweg nahe Balota beschossen worden – konnten aber zum Glück mit dem Schrecken entkommen.

    Niemand wusste Genaueres: Weder die Piraten von Balota ( Rheingauer! ), noch die Chicks oder KYS konnten etwas dazu sagen. Das Misstrauen wuchs, und mich quälte erneut das Gefühl der Ohnmacht: wieder einmal nicht helfen zu können. Wenigstens waren meine Jungs sicher heimgekehrt und konnten ihre Versorgungstour zu den Bambizelten starten.




    ⚠️ Zerstörung des Partyzelts in Elektro

    Doch leider erreichte mich bald darauf eine weitere schlechte Nachricht von Kanu und Pinky: Jemand hatte das Partyzelt in der Scheune von Elektrozavodsk entfernt. Wieder eine sinnlose Zerstörung, die mich tief traf. Wer tut so etwas? Und warum? Es war doch nur ein Ort, der anderen Zuflucht und Versorgungsgüter bieten sollte. Langsam scheint sich diese Spirale des Vandalismus immer schneller zu drehen, und es tut weh, das mitansehen zu müssen.


    Während Pinky und Kanu weiter unterwegs waren, um die Unterstände in Kamyshovo wieder aufzufüllen, beobachteten sie ein kleines Schlauchboot mit drei Überlebenden an Bord. Es fuhr in der Nähe von Kamyshovo an der Küste entlang Richtung Elektrozavodsk. Wer waren diese Leute? Wo kamen sie her und was hatten sie vor?


    Zumindest schienen sie nicht feindlich gestimmt, denn es fiel kein einziger Schuss. Dennoch lässt mich der Gedanke nicht los: Noch mehr Unbekannte, noch mehr Fragezeichen in diesen ohnehin schon angespannten Zeiten. Hoffen wir, dass sie in friedlicher Absicht unterwegs waren.



    🕯️ Eine Nacht am Feuer

    Ich spendierte Prigorodki einen weiteren Unterstand für die vielen Knochen, die wir aus der Jagdbeute gewonnen hatten, und stellte Knochenmesser her. Anschließend bereitete ich mich auf die Nacht vor, bastelte Fackeln und saß lange am Lagerfeuer. Ein Bambi, vermutlich einer von MISA, kam vorbei, nahm sich eine Fackel und etwas zu essen, dankte kurz und verschwand wieder in der Dunkelheit.



    Einmal hörte ich noch Schritte – doch niemand zeigte sich. Vielleicht war es nur der Wind. Vielleicht auch ein zögerndes Bambi, das zwischen Angst und Vertrauen schwankte.




    🏘️ Aufmerksamkeit für Elektrozavodsk

    Am Morgen beschloss ich, nicht untätig zu bleiben. Ich konnte das Partyzelt zwar nicht ersetzen, aber dafür baute ich am Camp dort zwei neue Unterstände – einen für Essen und einen für Seile, Leder und Jutebeutel. Zwei Schafe kreuzten meinen Weg und landeten ebenfalls auf dem Grill. Damit war Elektro wieder gut aufgestellt. Auf dem Weg zurück sah ich an der Tankstelle dann noch die Leiche eines Bambis. Offenbar war jemand mit seinem Spawnpunkt nicht zufrieden gewesen... Ich bestattete die sterblichen Überreste fachmännisch in einer Seebestattung. Möge er Frieden finden.


    Müde, aber zufrieden kehrte ich nach Prigorodki zurück.



    🚩 Nachtrag aus Balota

    Wie ich später erfahren sollte, hatten die Chicks in Action unseren Bericht über den Beschuss von Pinky und Kanu sehr ernst genommen und die Gegend um Balota noch am gleichen Abend untersucht. Dabei stießen sie auf eine Basis von MISA, die wohl kürzlich erst eingerichtet worden war. Berichten zufolge wurde zunächst seitens der CIA versucht, zu den Basenbesitzern Kontakt aufzunehmen und mit ihnen zu reden statt zu raiden, aber es kam dann zu einem heftigen Gefecht zwischen den Chicks und MISA, bei dem letztere offenbar empfindlich getroffen wurden. Das erklärte dann auch die Anwesenheit des Bambis an unserem Camp, das wohl einer der Gefallenen gewesen sein musste. So schließt sich auch dieser Kreis – und dennoch bleibt ein ungutes Gefühl in meinem Bauch zurück.

    Gewalt zieht immer Gewalt nach sich, ein Kreislauf, den eigentlich niemand wirklich gewinnen kann.


    Für die einen ein weiterer chaotischer Tag voller Verluste.

    Für mich war es ein Tag voller kleiner Dinge – wie das Herz aus Munition und die Tatsache, dass meine Freunde heil aus dem Beschuss gekommen sind.


    Und ja, ich hadere oft mit mir selbst:

    Ich verurteile Gewalt und Raubzüge zutiefst, und dennoch verstehe ich irgendwie die Verzweiflung jener, die zu solchen Mitteln greifen. Die Welt ist nicht mehr, wie sie einmal war – sie ist rau, brutal und oft ungerecht. Doch gerade deshalb versuche ich, zuzuhören und zu verstehen, aber ich komme oft aus dem Verurteilen nicht heraus und dann bricht sich meine Empörung Bahn.

    Zu viel habe ich schon erlebt und der Schmerz sitzt tief.


    Aber solange es noch kleine Zeichen der Menschlichkeit gibt, wie das Herz im Auto und hungrige Bambis da draußen auf Hilfe angewiesen sind, solange bleibe ich hier.


    Mit Hoffnung im Gepäck, einem Platz am Feuer und einem offenen Ohr für alle, die es brauchen.



    Bleibt am Leben, passt auf euch auf und verliert nicht den Glauben daran, dass es trotz allem noch Gutes gibt.




    gez.

    Herz-aus-Gold 💛

  • 💌 Herzensgrüße vom 05.04.2025 – Die Hoffnung stirbt zuletzt

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    Hallo ihr Lieben,


    heute war einer dieser Tage, an denen kleine Nadelstiche tief sitzen und mich beinahe ratlos zurücklassen. Aber von Anfang an...

    🐟 Besuch in Prigorodki

    Pinky berichtete mir heute Morgen, dass Thorsten erneut am Camp war. Es scheint ihm gut zu gehen und er schlägt sich wacker alleine durch. Doch leider stellte mein Samariterkollege dabei fest, dass unser Lager in Prigorodki nicht so gut gefüllt war, wie angenommen. Vor allem Essen und Verbände fehlten uns dringend. Irgendjemand hatte sich ordentlich bedient in der vergangenen Nacht.
    Ich machte mich also auf den Weg ins Krankenhaus nach Chernogorsk, um unseren Vorrat wieder aufzufüllen.

    🩹 Rückschlag im Krankenhaus

    Dort angekommen, traf mich direkt der nächste kleine Schlag: Jemand hatte den Unterstand mit der Kleidung hinter dem Krankenhaus zerstört. Die übrigen Unterstände standen unversehrt und ordentlich nebeneinander. Pinky versuchte mich noch aufzumuntern, witzelte etwas von schlechter Kleiderauswahl und vermutlich sei der Unterstand aus Frust abgebaut worden, aber ich konnte nicht wirklich lachen. Es sind diese kleinen, sinnlosen Akte der Zerstörung, die mich ermüden.



    Doch ich gab nicht auf, richtete die Unterstände neu aus und stellte sicher, dass die Leiter aufs Dach wieder zugänglich war.

    Nachdem alles wieder ordentlich stand, packte ich Medikamente und Verbände zusammen und machte mich auf den Rückweg nach Prigorodki.

    🎣 Fischräuchern mit Pinky

    Zurück im Camp ging ich mit Pinky fleißig zum Fischen. Gemeinsam verbrachten wir eine angenehme Zeit am Wasser. Später räucherten wir unseren Fang, und das Lager in Prigorodki war endlich wieder gut gefüllt.


    👗 Nachschub für Berezino

    Anschließend fuhr ich nach Berezino und dort sah alles in Ordnung aus, auch wenn die Kleiderauswahl natürlich auch hier nicht die beste war. Aber in Zeiten wie diesen greift man eben auch mal zum rosa Kragenkleid, wenn nichts anderes da ist. Ich hinterließ etwas frisch geräucherten Fisch, um wenigstens den Hunger der Vorbeiziehenden zu stillen, und trat dann den Rückweg zur Eckkneipe „zur rostigen Axt“ an.


    🚨 Notfall in Zelenogorsk

    Gerade, als ich in der Eckkneipe angekommen war und die nächsten Bauarbeiten plante, erreichte mich ein Notruf: Andi, vJoni und Dave von El Patron waren in Zelenogorsk in einen heftigen Lag geraten und dabei ums Leben gekommen. Ausgerechnet Zelenogorsk – der Ort, der für mich praktisch eine absolute Todeszone darstellt. Doch die Jungs brauchten dringend Hilfe, und so zögerte ich nicht lange.

    Ich schnappte mir das rote Bambimobil, nahm Pinky und Jammet noch ein Stück weit mit und holte anschließend die drei frischen Überlebenden an der Küste von Solnichniy ab. Angespannt, aber sichtlich erleichtert, stiegen sie ein und unsere Fahrt begann.


    In Balota hupte ich kräftig, um den Rheingauer auf uns aufmerksam zu machen – nicht, dass er noch dachte, wir wären feindlich gesinnt. Prompt meldete er sich kurz darauf über Funk und fragte nach, ob wir das gewesen seien. Am liebsten hätte er geschossen, doch zum Glück tat er es nicht. Wir passierten sein Revier friedlich und erreichten schließlich Zelenogorsk.

    Andis Jubelschrei, als wir sein Auto fanden, brachte mich trotz aller Anspannung und allem Zittern (immerhin musste ich uns vier heil durch sämtliche Lags manövrieren und wohlbehalten durch die Todeszone bringen...) zum Schmunzeln: „Die Hoffnung lebt noch!“ Ich erkannte sofort, dass er meinen Brief gelesen und den roten Sarka liebevoll ebenfalls „Hoffnung“ genannt hatte. Ein lsutiges Wortspiel, aber überaus passend.

    Ich versorgte „Hoffnung“ mit ausreichend Wasser und die Jungs spendierten ihr einen neuen Kühler. Auch wenn vieles von ihrem Loot verloren war – die Hoffnung hatte überlebt.


    🛟 Ein weiterer Passagier

    Auf dem Heimweg von Zelenogorsk kam ich noch an einem Helicrash vorbei und nahm eine Plattenweste sowie Feldwesten für die Camps mit. Granatwerfer und Waffen ließ ich liegen – schließlich verschieße ich höchstens Teddybären.

    Kurz vor Balota entdeckte ich dann noch einen Überlebenden, der sich als Freund vom Rheingauer entpuppte. Selbstverständlich nahm ich ihn mit und setzte ihn sicher in der Nähe seines Ziels ab.


    🏚️ Zurück an der rostigen Axt

    Zurück in Chernogorsk angekommen, stellte ich noch schnell einen zweiten Unterstand auf und lagerte einige Kürbisse zum Trocknen ein. Die Nacht brach herein, und während ich den Tag Revue passieren ließ, hörte ich irgendwo in der Ferne noch ein paar Schüsse – vermutlich kleinere Scharmützel. Doch für mich und die Samariter blieb der Tag glücklicherweise friedlich.



    Heute wurde mir wieder bewusst, wie nah Hoffnung und Verzweiflung beieinander liegen. Raids, Zerstörung, sinnlose Gewalt und Unfälle – und doch sind es oft gerade die kleinen Gesten, die uns wieder Mut schöpfen lassen.


    Fehlende Unterstände hin oder her; so lange es Leute gibt, die beispielsweise ihr Auto liebevoll „Hoffnung“ nennen, gibt es für mich keinen Grund aufzugeben.

    Passt auf euch auf, verliert nie die "Hoffnung" ;)


    gez.

    Herz-aus-Gold 💛

  • 💌 Herzensgrüße vom 06.04.2025 – Zwischen Pflicht, Loyalität und der letzten Grenze

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    Hallo ihr Lieben,


    heute fällt es mir schwer, passende Worte zu finden... und das will was heißen. Wisst ihr, manchmal fühlt sich Chernarus an wie eine endlose Gratwanderung zwischen Vertrauen und Verrat.
    Heute war einer dieser Tage, an denen ich wieder gemerkt habe, wie dünn diese Linie sein kann. Es war ein Tag, der mir gezeigt hat, dass auch ein Herz aus Gold Risse bekommen kann.

    Aber, wie immer, mal wieder schön der Reihe nach...

    🎣 Ein ruhiger Morgen an der Küste

    Der Tag begann friedlich. Ich angelte in Berezino, um das Camp mit frischem Fisch zu versorgen, und zog anschließend weiter nach Nizhnoye, wo ich ebenfalls das Lager auffüllte.

    Später kamen die Jungs von El Patron ( AndiX und vJoni) vorbei und brachten als kleines Dankeschön ein paar Spenden: improvisierte Rucksäcke, ein Partyzelt und sogar eine Armbrust. Ich sicherte alles sorgfältig und stellte einen neuen Unterstand auf. Solche kleinen Aufmerksamkeiten bedeuten viel in Zeiten wie diesen – vielen Dank dafür!


    🚨 Alarm von der Schweizergarde

    Doch die Ruhe währte nicht lange. Die Schweizergarde meldete einen Angriff auf ihre Basis. Sofort leitete ich den Notruf weiter an alle, die ich erreichen konnte. Die Chicks in Action sowie El Patron machten sich auf den Weg und es kam zu einem Gefecht. Die Schweizer kämpften tapfer, aber sahen sich einiger raffinierten Kriegslisten gegenüber. Der bzw. die Gegner waren wirklich mit allen Wassern gewaschen und so musste die Garde schließlich einen gestohlenen LKW beklagen.

    Ich brachte einige der Bambis (z. B. Magopi) von der Küste in die Nähe des Einsatzgebiets, blieb aber immer in sicherem Abstand zum Gefecht, denn aus diesen halte ich mich so gut es eben geht raus. Auch Waffenlieferungen sind ein Tabu. Es geht mir einzig und allein darum, Bambis zu helfen. Egal, zu welcher Fraktion, Gruppe oder zu welchem Duo sie gehören. Und wenn es geht, nehme ich auch schonmal jemanden ein Stück mit.


    Gerade als ich von meiner Taxifahrt aufbrechen wollte, erlaubten sich Bert [CIA] und PropaGandalf einen Scherz und schraubten mir – vermutlich auf jayphiiyo Anweisung hin – die Reifen vom Auto ab. Vermutlich eine Retourkustche, weil ich ihren Sarka gefunden hatte oder um die Situation nach dem Kampf etwas aufzulockern. Da ich allerdings unter gehörigem Stress stand - der Norden ist einfach nichts für mich und hinter jedem Haus könnte der Tod lauern - fand ich das Ganze nicht sonderlich prickelnd. In Anbetracht der angespannten Lage und dem, was ich riskiert hatte, um hierher zu kommen, hätte ich mir etwas mehr Fingerspitzengefühl gewünscht. Aber sei es drum. Boys will be Boys, right?

    Immerhin ging alles gut, die Reifen wurden nach meinem Gezertere schnell wieder montiert, und ich überfuhr PropaGandalf zum Glück auch nicht versehentlich beim Rückwärtsfahren... wobei, vielleicht hätte ihn das vor einem noch größeren Fehler bewahrt. Aber dazu später mehr...

    🛶 Begegnungen an der Küste

    Währenddessen traf Pinky in Prigorodki auf ein fremdes Bambi, dessen Namen er sich leider nicht merken konnte.

    Ich fuhr etwas später wieder die Küste entlang, eigentlich auf der Suche nach Zugevents mit Fässern, aber auch immer bereit einem Bambi etwas zu Essen und zu Trinken sowie ein Taxi anzubieten. Es blieb ruhig – zunächst. Doch später kehrten die Raider zurück und griffen die Garde erneut an. Dieses Mal konnten die Verteidiger den Angriff zurückschlagen, soweit ich das vernommen habe.


    💥 Gefechte und Rettungsmissionen

    Möglicherweise war der erneute Angriff im Norden auch nur ein Ablenkungsmanöver, denn im Süden führ ein LKW den Berichten der CIA zufolge an den Hühnerstall heran und hätte beinahe einen Raidversuch gestartet, wäre nicht bert zur Stelle gewesen und hätte den Fahrer erwischt. Auch der zweite Angreifer war schnell erledigt. Von Cliffzs Friendly Fire schweige ich an dieser Stelle. Der Arme hat die Tage schon genug mitgemacht und unter Stress passieren jedem dumme Dinge.


    Somit hatten die Chicks in Action vor ihrer Basis einen LKW, der vermutlich den Schweizern entwendet worden war. Dieser wurde dann auch sogleich von Plysim wieder dankbar abgeholt.

    Und dann soll nochmal jemand sagen, bei uns sei nichts los...


    Während Black Lion, Pinky und Jammet dann etwas später nach Myshkino aufbrachen, um Kleidung zu besorgen, hörte Black Lion Schüsse aus Richtung Balota oder Pavlovo. Sofort waren die Chicks und der Rheingauer! alarmiert: Tatsächlich wurde eine Garage geraidet und ein schwarzer Gunter gestohlen.

    Die Chicks und der Pirat nahmen die Verfolgung auf, doch ein Lag stoppte sie nördlich von Chernogorsk. Die Samariter, hier in Funktion des ACAC, halfen aber auch hier schnell und unkompliziert mit einem Ersatzkühler und einem Reserverad aus. Die Rettungs-Mission für das gestohlene Auto ging weiter.



    Währenddessen begegnete ich auf meiner Fahrt einer jungen Tschechin, vermutlich aus dem MISA-Lager. Sie sprach kaum Englisch, also ließen wir ihr einfach etwas Fleisch und einen Teddybären da.
    Unsere Hilfe kennt keine Sprach- und keine Fraktions- oder Gruppierungsgrenzen – manchmal reicht eine kleine Geste schon aus für ein "Thank you".


    🚗 Merkwürdige Fahrgäste

    In Nizhnoye traf ich drei Bambis, die sich offenbar gegenseitig bekämpften. Ich rief sie ins Auto – besser, als sie sich gegenseitig umbringen zu lassen. Doch einer von ihnen klaute eine Batterie aus dem Kofferraum, warf sie ins Meer und stieg dann ein, als ich verdutzt auf der Straße stand. Was war heute nur mit den Leuten los? Blutend saß er auf dem Rücksitz und wollte sich nicht verbinden. Als ich losfuhr, sprang er während der Fahrt aus dem Wagen. Noch ehe ich handeln konnte, erlag er seinen Verletzungen.



    Später erklärte mir der Anführer der MISA, ROB, dass sein Kollege dachte, ich würde "für die Feinde" arbeiten. Ich erklärte ihm, dass ich für niemanden Partei ergreife und für niemanden arbeite. Ich helfe jedem, der Hilfe braucht.
    Aber er bat mich dennoch, meine Taxifahrten einzustellen. Doch wie soll ich das tun? Ich weiß nicht immer, ob gerade ein Gefecht tobt oder wer gegen wen kämpft. Ich helfe, wo ich gebraucht werde, und werde daran nichts ändern. Was soll ich denn sonst auch tun? Aber wie gesagt halte ich mich von den Kriegsschauplätzen fern und transportiere auch keine Waffen. Man hat so seine Prinzipien...

    🛡️ Konflikte spitzen sich zu

    In Kamyshovo entdeckte ich zwei tote Bambis auf der Straße. Der Kampf tobte weiter. Immerhin konnte das Auto des Rheingauers am Ende gesichert werden. Ich half Gandalf noch, sein eigenes Auto flottzumachen – auch wenn sein Spruch, er würde notfalls einfach eine meiner Scheinwerferlampen klauen, mir übel aufstieß. Ich wies ihn deutlich zurecht. Wo bleibt der Respekt und Dank? Ich bin kein Selbstbedienungsladen!

    🔥 Die dunkle Stunde

    Was danach geschah, werde ich wohl lange nicht vergessen.


    Abends fuhr ich zur Basis der Chicks, um die geliehenen Teile zurückzuholen. Eigentlich wollte ich, dass Gandalf mir die Sachen zurückbringt, aber da ich unter anderem noch in einem meiner alten Stashes (die inzwischen von der Chicks-Base...liebevoll..umschlossen worden waren) noch zwei Fässer und ein Zelt stehen hatte, wollte ich die Gelegenheit nutzen und zumindest eines der Fässer abholen. Immerhin war ich die ganze Zeit Zugevents abgefahren und hatte nicht ein Fass gefunden. Mir war etwas unwohl bei dem Gedanken, einfach so in eine Base zu marschieren und ich bin generell immer vorsichtiger geworden, jemandes Base zu betreten. Trotzdem verwarf ich eventuelle Bedenken und klopfte an.


    PropaGandalf öffnete mir – doch kaum trat ich ein, hörte ich das Klicken eines Schlosses hinter mir. Ein kaltes, lautes Klack.

    Ich versuchte mich zu beruhigen, doch als PropaGandalf anfing zu lachen und sagte: „Haha, eingesperrt! Ein neuer Gefangener!“ war es vorbei mit meiner Ruhe.

    In diesem Moment war ich nicht mehr im Hühnerstall der Chicks. Ich war zurück bei... ihm. Bei Chuck.

    Ich war zurück in dieser dunklen, kalten Zelle.

    Wieder hörte ich das höhnische Lachen, spürte die unbarmherzigen Handschellen um meine Handgelenke, die Schläge, die Enge, die Hilflosigkeit kurz: das Ausgeliefertsein.

    Das Geräusch, als die Tür damals immer wieder hinter mir Schloss gefallen war, war der Auslöser. Und alles traf mich jetzt erneut mit unausweichlicher Härte.
    Mag sein, dass es einer seiner Scherze war, aber in diesem Moment war ich nicht mehr zu klaren Gedanken fähig. Mich holte all die alte Angst ein, die ich längst überwunden glaubte.

    Und Angst ist ein ausgesprochen schlechter Ratgeber!

    Meine Hände zitterten, während mein Herz raste.

    Aber diesmal... diesmal war ich nicht wehrlos.

    Er würde mich nicht wieder bekommen.

    Nie wieder!


    Ich zog die Armbrust.

    Spannte, legte an und drückte ab.

    Ein einziger, schneller Schuss. Mitten in die Brust.

    Gandalf fiel zu Boden – reglos.

    Kein Lachen.

    Stille.

    Und ich... ich stand einfach da.

    Nicht wütend. Nicht mehr panisch. Nur leer.



    Ich starrte auf ihn hinab. Nein, ich fühlte seltsamerweise kaum Reue. Nur Leere.

    Er hatte genau gewusst, dass er mit mir spielte – und er hatte verloren.

    Ja, für ihn war das ein Spiel gewesen. Ein harmloser Scherz. Vielleicht ahnte er nicht, was das in mir auslösen würde. Aber ich war nicht mehr die Gefangene von damals, nicht mehr das wehrlose Opfer und schon gar kein Selbstbedienungsladen.

    Ich bin Herz-Aus-Gold.

    Und ich habe eine Grenze gezogen und sie verteidigt. Mit allem, was ich hatte. Und sei es auch nur eine Armbrust.

    Macht mich das zu einem schlechteren Menschen? Ich glaube nicht, denn ich würde es jederzeit wieder tun. Kein Mensch hat das Recht einen anderen seiner Freiheit zu berauben, egal aus welchen Gründen.


    Ich weiß, wer ich bin – und dieser Moment ändert daran nichts. Er macht mich nicht zu jemandem, der leichtfertig schießt.

    Ich bin kein Räuber, kein Richter, kein Henker. Ich habe nie geglaubt, dass Gewalt die Antwort auf alles ist, und das tue ich auch jetzt nicht.

    Aber ich habe gelernt, dass es Situationen gibt, in denen man sich selbst schützen muss – nicht, weil man seinen Weg verloren hat, sondern weil man ihn verteidigen muss.

    Es war eine Ausnahme. Eine, die ich nicht stolz in die Welt hinausrufe, aber auch eine, die ich nicht bereue und jederzeit genau so wieder machen würde. Selbstschutz ist kein Verrat an meinen Werten.


    Ich werde weiterhin auf Hoffnung und Begegnungen setzen, auf Worte statt Waffen. Aber ich werde nicht zulassen, dass andere mir meine Würde oder meine Freiheit nehmen. Nie wieder.

    🕯️ Nachklang

    Der Regen prasselte noch einige Zeit auf mich herab und ich bestattete PropaGandalfs sterbliche Überreste. Mehr konnte ich nicht nun.

    Er wird seinen Weg von der Küste aus zurück zur Basis finden und hoffentlich um eine Lektion reicher sein: Auch ein Herz aus Gold kann Risse bekommen.


    Jay kam später schweigend ans Tor und ließ mich mit meinem Fass gehen. Niemand verlor noch viel Worte über das, was geschehen war.



    Zurück in der rostigen Axt versuchte ich, meine Gedanken zu ordnen.

    Am Feuer grinste Sueda nur leise vor sich hin und meinte trocken: „Wurde auch Zeit.“ Ich glaube sie trägt ihm das misslungene Experiment mit den Gummigeschossen noch immer nach und feiert diesen "Unfall" als kleine Retourkutsche. Wurde es Zeit? Vielleicht. Vielleicht auch nicht.



    Aber ich weiß, wer ich bin. Ich helfe. Ich baue auf. Nach wie vor.

    Ich kämpfe für das Gute – aber ich lasse mir nie wieder nehmen, wer ich bin und wofür ich stehe.


    Passt auf euch auf.

    Achtet auf eure Herzen.

    Seid bereit, eure Grenzen zu verteidigen, aber verliert euch nicht selbst.
    Achja und bleibt am Leben...


    gez.

    Herz-aus-Gold 💛

  • 💌 Herzensgrüße vom 07.04.2025 – Zwischen alten Liedern und neuen Stürmen

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    Hallo ihr Lieben,


    es ist einer dieser Abende gewesen, an dem die Welt draußen tobt – und ich versuche, irgendwo zwischen Hoffnung und Sorge die Ruhe zu bewahren. Das gelingt leider nicht immer, denn ich habe das Gefühl, dass mich die Gewalt einholt. Wo auch immer ich gerade wandle...


    Kein Wunder, dass es manchmal einfach etwas Ablenkung oder Zerstreuung braucht. Wie ein Song aus längst vergangenen Tagen.

    🎶 Musik über den Dächern von Chernogorsk

    Ich werkelte weiter an der neutralen Zone rund um unsere kleine Eckkneipe zur rostigen Axt und als die Sonne hinter Chernogorsk versank, holte ich die alten Schätze hervor: Staubige Kassetten mit den Hits der 80er und 90er. Wo ich die Bänder herhabe? Fragt lieber nicht. Aber glaubt mir: Es war jede Mühe wert.


    Über die Lautsprecher der Polizeistation schickte ich die Musik hinaus in die Nacht. Hikaru, die Chicks und selbst die Mauern der Stadt schienen einen Moment lang mit uns zu tanzen. Für einen kurzen, kostbaren Augenblick fühlte sich alles friedlich an. Fast so, als wäre die Welt da draußen gar nicht mehr so zerbrochen.

    Wie falsch ich doch lag...


    🚨 Raids und gestohlene Hoffnung

    Die Ruhe hielt nicht lange.

    Während wir feierten, erfuhr ich, dass die Ringbase der Gruppe El Patron angegriffen worden war. Verantwortlich dafür zeigte sich eine kleine Gruppe um Tabasko und Charly117.

    Ein roter Gunter wurde entwendet, doch Hoffnung – der rote Sarka, den ich El Patron einst zurückgebracht hatte – blieb ihnen erhalten. Wie durch ein Wunder.

    Zumindest etwas.


    In einem kurzen Gespräch erklärte sich Tabasko von sich aus sofort dazu bereit, den Jungs ihren Gunter wiederzugeben. Eine freundliche Geste und die Art des Raidens zeigte auch, dass sie nicht auf Profil auswaren, sondern die Herausforderung liebten. Das entschuldigt nichts, aber immerhin wurde hier darauf verzichtet, den Jungs ihre Existenzgrundlage zu nehmen.

    Also machte ich mich sofort auf den Weg nach Elektrozavodsk, um das Auto sicherzustellen.

    Er steht nun zur Abholung bereit – „Treue“, so habe ich ihn genannt. Ich denke das reiht sich gut neben Hoffnung ein.


    🏡 Unruhe in Prigorodki

    Zurück in Prigorodki meldete die Campsicherheit ungewöhnliche Bewegungen am Rand des Camps.

    Pinky, Black Lion und Crewmitglied Nr. 371 gingen der Sache nach und fanden zwei mittelmäßig ausgestattete Bambis im roten Split-Level-Haus.Einer von ihnen hatte offensichtlich Menschenfleisch gegessen – ein schwieriger Moment für uns alle. Wie sollte man verfahren? Denen war definitiv nicht zu trauen und zunächst erfolgte bei Kontaktaufnahme auch keine Antwort. Dann, gerade bevor überlegt wurde, das Gebäude zu stürmen, meldete sich einer von ihnen. Er versicherte glaubhaft, dass sie nur ein totes Bambi von den Gleisen verwertet hatten, um zu überleben und sich hier niederlassen wollten. Sie stellten sich als Monty Burns (ausgezeichnet!) und sein Freund vor, wobei Nr. 371 den Namen des Freundes leider nicht richtig mitbekommen hat.



    Tja... eine Heimat so nah am Camp ist grundprinzipiell sehr gefährlich. Das machte die Campsicherheit den beiden dann auch klar und berichtete von einer verlassenen Basis etwas weiter nördlich, als besserer Rückzugsort.

    Man trennte sich friedlich und die technischen Probleme von Monty Burns konnten auch behoben werden. Ein kleiner Sieg der Vernunft. Hoffentlich enttäuschen die beiden unseren Vertrauensvorschuss nicht.

    ⚔️ Der große Kampf

    Etwas später tobte in Küstennähe ein erbitterter Kampf: die Chicks in Action gegen MISA.

    Was zu diesem Zeitpunkt noch kaum jemand wusste:

    Charly117 und Tabasko hatten die Basis von MISA bereits zuvor, heimlich und unbeobachtet, geraided.


    Dementsprechend überrascht und verständlicherweise verärgert war MISA, als später die Chicks auftauchten und erneut angriffen – auch wenn die Chicks mit dem ersten Überfall gar nichts zu tun gehabt hatten.


    Es gab also kaum noch etwas zu holen, doch angesichts all der Angriffe, die ihre Freunde und Verbündeten zuvor erlitten hatten, entschieden sich die Chicks, weiterzukämpfen – bis tief in die Nacht hinein.

    Über vier Stunden lang hallten Schüsse durch die Nacht, bis sich MISA schließlich – müde geworden vom endlosen Gefecht – zurückzog. Nicht aber ohne den Chicks ein Angebot zur Waffenruhe zu machen.

    Getragen von der Überzeugung, für ihre Freunde zu kämpfen, führten sie den Kampf fort. Ich kann sie verstehen, aber wäre es nicht ein größeres Zeichen von Stärke gewesen, den Kampf ruhen zu lassen und auf Augenhöhe auseinanderzugehen? Immerhin hatten beide ihre Glanzmomente gehabt.

    Ich verstehe den Zorn – wirklich –, aber ich frage mich: Wo endet der Überlebenswille und wo beginnt der Verlust der eigenen Ehre?

    Raiden ist nicht meine Angelegenheit. Aber einen Gegner zu schlagen, der nicht mehr kämpfen möchte? Ich weiß genau, wie sich das anfühlt.es ist mie oft genug passiert. Vielleicht kann ich daher so gut mit ihnen mitfühlen, auch wenn ich weiß, dass ihre Motive unklar sind.


    Eine Aufnahme von Rob zeigt das Ausmaß des Kampfes:


    Jedenfalls konnte ich zwischendrin auch das eine oder andere Bambi in der Eckkneipe begrüßen und sich vom Kampfgetümmel etwas erholen lassen, so wie Cala-j beispielsweise. Ich glaube er war dankbar, sich kurz in der Eckkneipe vom Schlachtgetümmel ausruhen zu können.


    🛡️ Ein Fremder in der Base

    Während draußen der Krieg tobte, entdeckte ich bei meinen Arbeiten an der rostigen Axt einen Fremden, der sich in der Base der Chicks zu schaffen machte.

    Ich winkte ihm zu, wollte keine Eskalation – doch er zog seine Waffe auf mich.

    Ich versteckte mich, gab einen Warnschuss in die Luft ab, als Signar für die Chicks, dass etwas nicht stimmte. Ich versuchte zu reden.

    Keine Reaktion.

    Als ich seine eiligen Schritte auf der anderen Seite des Zauns hörte, wollte ich ihm anbieten, ihn sicher hinauszubringen.

    Doch er zerstörte eine Wand und war im Begriff mich anzugreifen.

    Meine Hände zitterten, als ich mich hinter ein Auto duckte und schoss.

    Er fiel.

    Es tut mir unendlich leid.

    Vielleicht hatte er Angst. Vielleicht wollte er einfach nur leben. Vielleicht war er zur falschen Zeit am falschen Ort.

    Aber an diesem Abend blieb mir keine Wahl.

    Doch meine Bedenken wurden schnell entkräftet.


    Später erfuhr ich von Rob, dem Anführer der MISA, dass er denselben Überlebenden getroffen hatten – aggressiv und kaum ansprechbar. Sie gerieten in einen Kampf und der Fremde landete wieder an der Küste.

    Vielleicht ist er jetzt an einem Ort, wo er wieder neu anfangen kann. Trotzdem... eine Begegnung, die mich lange beschäftigen wird.



    🔫 Schüsse am Pier

    Ein weiterer Zwischenfall: Ein Überlebender von MISA, der offenbar den langen Weg schwimmend zurückgelegt hatte, wurde am Pier in Chernogorsk entdeckt.

    Wieder war die Campsicherheit gefragt. Sie stellte den Fremden, aber blieb freundlich und winkte. Der Fremde im Wasser bat letztlich darum, erschossen zu werden. Er wollte wohl den ganzen Weg nicht zurückschwimmen und möglichst schnell zurück zu seinen Freunden in den Kampf. Tja, letzlich erhielt er seinen Wunsch.

    Er hatte Glück, dass ich ihm nicht am Pier gegenüberstand, denn dem hätte ich sicherlich nie zugestimmt.



    Später traf auch noch Bert ein und zündete ein gefundenes Feuerwerk vor der Chickbase. Danach wählte er ebenfals den Freitod, um schnell wieder im Kampf durchstarten zu können.
    Seine Übereste wurden dem Meer übergeben.


    Es ist eine verdrehte Welt, wenn der Tod als Erlösung gesehen wird.


    🌊 Unruhe im Westen

    Gerüchte machen die Runde: Im Westen wurde versucht, eine Base zu raiden. Betroffen waren Epope und sein Kamerad. Beides Mitglieder einer Gruppe namens "Mauser PMC". Irgendwas mit Söldnern. Keine Ahnung... aber ja sie haben sich erfolgreich gewehrt und lassen den Tätern ausrichten, dass die Angreifer sich an ihren Toren die Zähne ausgebissen haben und es zehnfach zurückbekommen werden. Aber wer steckt hinter dem Raid? Erste Spuren führen zu niemand Geringerem als den "Berezino-Boys", die ich noch kürzlich freundlich an der Küste traf, die sich dann aber dann als nicht ganz so ehrlich und nett herausstellten.

    An ihren Taten sollt ihr sie erkennen...

    Vielleicht tue ich ihnen aber auch Unrecht und es war jemand ganz anderes. Sei es wie es sei, die Raider sollten sich warm anziehen, so die beiden Basenbesitzer. Und wisst ihr was? Ich glaub davon jedes einzelne Wort. Die Zeiten sind hart und die Kämpfe werden zunehmend härter.



    Heute war einer dieser Tage, an denen ich besonders spürte, wie schmal der Grat zwischen Frieden und Gewalt geworden ist.

    Und doch glaube ich: Solange wir noch singen, lachen, helfen – und ja, auch manchmal auch zu alten Hits abtanzen – solange gibt es Hoffnung.

    Passt auf euch auf.

    Haltet zusammen.


    Bleibt am Leben.


    gez.
    Herz-aus-Gold💛

  • 💌 Herzensgrüße vom 08.04.2025 – Von Hühnchen, Pistolen und Hoffnung

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    Hallo ihr Lieben,

    manchmal sind es die kleinen Dinge, die einem im Atem halten und heute war wieder einiges los.


    🐔 Ein totes Hühnchen in der "Rostigen Axt"

    In der "Rostigen Axt" erwartete mich eine kleine Überraschung: In einer Kiste lag ein frisch erlegtes rohes Hühnchen.

    Sauber platziert.

    Eine Spende? Eine Botschaft? Oder war einfach nur jemand hungrig gewesen und hat es am Ende doch dort vergessen?

    Wie dem auch sei – ich grillte es über dem Feuer und fragte mich, welche Geschichte wohl hinter dem toten Huhn in der Kiste stecken könnte.



    🚰 Begegnungen am Brunnen

    Später ging es für mich nach Prigorodki.

    Am Brunnen traf ich auf alte Bekannte: Monty Burns und seinen Freund, der sich nun als Luca vorstellte.

    Sie wirkten entspannt, aber auch entschlossen eine neue Bleibe zu finden. Ursprünglich hatte ich ihnen ja empfohlen, sich die verlassene Basis im Norden anzusehen – nun hatten sie sich aber anders entschieden.

    Sie wollten sich selbst etwas Neues aufbauen; fern von alten Mauern auf eigenen Füßen stehen. Das ehrt sie, finde ich.

    Und es erinnerte mich daran, wie wichtig es ist, den eigenen Weg zu gehen.

    Ich konnte zumindest Luca mit Militärkleidung helfen, die ich noch im Camp hatte. Immerhin etwas. Somit läuft er nicht mehr rum wie ein bunter Hund ;)


    Wir trennten uns im Guten und ich ging am Camp wieder meiner Arbeit nach.


    🎣 Viele hungrige Bambis?

    Anschließend schnappte ich mir meine Angel und verbrachte knapp eine Stunden am Wasser.

    Frischer Fisch wurde dringend gebraucht – und doch: Kaum war ich zurück, war der Vorrat schon wieder fast aufgebraucht.

    Manchmal frage ich mich, ob irgendwo heimlich ein hungriger Schwarm Bambis durch unsere Lager streift.

    Aber gut, besser gegessen als verdorben.


    Und zum Glück konnte ich auch reichlich Kürbisse anpflanzen und ernten.


    🔫 Eine Pistole als stumme Nachricht

    Zurück am Feuer entdeckte ich etwas, das mich stutzen ließ:

    Eine CR-75, komplett mit vollen Magazin und einem Schalldämpfer.

    Sorgfältig abgelegt.

    Nicht achtlos hingeworfen, nicht verloren gegangen.

    Jemand hatte sie bewusst hier gelassen.

    Doch wer? Und warum?

    Ich durchsuchte das Camp, aber fand keine Spur eines Überlebenden.

    Nur das leise flüstern des Windes, das mir sagte: "Du bist nicht allein."

    🛖 Begegnungen und neue Fragen

    Etwa später gesellten sich zwei Bambis an unser Camp. Ich beobachtete die beiden zunächst aus sicherer Entfernung, durch die liegengelassene Pistole leicht beunruhigt. Doch sie verhielten sich korrekt und später stellte sich heraus, dass es sich um Cliffy und deco handelte, die als Bambis neubeginnen und Erfahrungen sammeln wollten.




    Pinky war währenddessen auf Schatzsuche: Er fand auf einem Zugevent ein weiteres Zelt und ein Fass und brachte beides sicher zurück.


    Während Pinky, Jammet und Cala-j am Lager entspannten und ich anderen Verpflichtungen nachging, näherte sich ein Fremder und machte sich ein Feuer, über dem er sein mitgebrachtes Essen briet.
    Nachdem sie sich versichtert hatten, dass keine Gefahr von dem Fremden ausging, sprachen sie ihn an. Er stellte sich als Tim von KYS vor – freundlich, vorsichtig, wie es sich gehört in diesen Zeiten.


    Etwas später ging es noch auf die Jagd nach einem Schweinchen, denn Fleisch war noch immer rar am Camp.



    🦊 Ein Fuchs schlich vor das Hühnerhaus und rief: "Oh Huhn komm doch heraus! Ich glaube, dass es besser ist, wenn du mit mir zusammen bist."

    Die Ruhe hielt nicht lange.

    Ich entdeckte später zwei gut ausgerüstete Überlebende mit orangefarbenen Armbinden, die die Basis der Chicks umrundeten.
    Als ich im Haus in Deckung war, stürmte einer plötzlich rein und ich flehte ihn an, nicht zu schießen. Tatsächlich entfernte sich der Fremde wieder. Ich versuchte noch mit ihm zu reden, fragte ob er von El Patron sei, aber es kam keine Antwort. Also fragte ich natürlich dort direkt nach, denn ich dachte es könnten vielleicht vJoni und AndiX sein, die ihren roten Gunter namens "Treue" wieder abholen wollten. Aber bei El Patron, die ja sonst orangefarbene Armbinden trugen, wusste man von nichts. Das überraschte mich,

    Wenn sie es nicht waren, wer dann? Eine neue Gruppe?

    Oder Späher, die anderes im Sinn hatten und mit den Armbinden Verwirrung stiften wollten?

    Keine schlechte Strategie, denn auch bei dem Raidangriff auf die Schweizergarde hatten die Angreifer ihre roten Armbinden verwendet, um Verwirrung zu stiften.

    Am Pier verlor sich jedenfalls ihre Spur, aber mein Gefühl sagte mir, dass ich ihnen bestimmt irgendwann nochmals begegnen würde. Also blieb ich wachsam.



    📻 Radio Cherno – Ein bisschen Heimat

    Ich briet über dem Steinofen in der Eckkneipe "Zur Rostigen Axt" noch zwei von @ravini01s Kartoffeln und machte mich dann auf den Weg zur Polizeistation, bewaffnet mit einer Autobatterie. Ich hatte eine Idee.

    Wie schon am vorherigen Abend, ließ ich die gute alte Sendeanlage der Polizeistation wieder aufleben.


    "Radio Cherno“ ging wieder auf Sendung!

    Mit Klassikern des legendären Bascht (nachzulesen hier) wie "Peng Peng (gib mir deinen Sarka)" und natürlich auch "Mädchen aus Novoselki".
    Aus anderer Feder stammte dann auch der Welthit "Ductape Whohoo!", der aber auch für das eine oder andere Schmunzeln sorgte. Egal, wer zu diesem Zeitpunkt in Chernogorsk und Umgebung unterwegs war und ob er nun spionierte, spähte, lootete oder einfach nur die Basis aufräumte - ich hoffe es war eine willkommene Abwechslung.

    Ein kleiner Anker in die Vergangenheit, der uns daran erinnert, dass wir mehr sind als Räuber und Überlebende und eine Geschichte teilen.

    Wir sind Menschen, mit Erinnerungen und Träumen.



    🌙 Und so endete auch dieser Tag:

    Bleibt wachsam.

    Bleibt menschlich.

    Bleibt am Leben.


    gez.

    Herz-aus-Gold

  • 💌 Herzensgrüße vom 09.04.2025 – Zwischen Raids und Fragen

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    Hallo ihr Lieben,

    kennt ihr das auch?
    Man spürt, dass etwas in der Luft liegt, ohne genau zu wissen, was es ist.
    Chernarus wirkte stiller als sonst. Eine bleierne Ruhe lag über der Stadt un dirgendwie kam es mir vor, als habe jemand die Zeit angehalten oder als ob das Schicksal schweigend seinen Atem anhalten würde ob der Dinge, die sich bald zutragen sollten. Kaum Bewegung in der Stadt; kaum Stimmen. Nur das leise Säuseln des Windes, der durch die leeren Straßen und Gassen strich und natürlich das Stöhnen der Infizierten hier und da. Alles wirkte wie ausgestorben. Geradezu beängstigend friedlich.


    🏚️ Von Leben und Verlust

    Ich nutzte die ungewohnte Stille und arbeitete weiter an unserer kleinen Eckkneipe zur "Rostigen Axt". Gerade als ich neues Holz schlagen wollte, begegnete ich in einem der umliegenden Gärten einem gut ausgestatteten Überlebenden mit gezogener Waffe... okay okay. Ich übertreibe. Es war in Wahrheit eine Gartenharke. Aber wisst ihr, wie verdammt bedrohlich das wirken kann, wenn man plötzlich jemandem mit so einem Ding gegenübersteht? Das musste dann auch die Infizierte erfahren, die sich auf mich stürzen wollte und vor der er mich heldenhaft rettete. Danke an dieser Stelle!

    Ich hob natürlich sofort beschwichtigend die Hände und bat den Fremden, mit seinem Gartengerät nicht auch auf mich einzuschlagen. Er entspannte sich schnell und stellte sich als Monty Burns vor.
    Ich atmete auf – Monty hatte ich ja gestenr auch getroffen.



    Doch seine Nachricht war weniger beruhigend: Er berichtete aufgeregt, dass sein Freund Luca in Lebensgefahr schwebte – irgendwo bei einem Gefängnisturm in Cherno litt er an einer Krankheit. Vermutlich Wundbrand, den Symptomen nach zu urteilen. Aber hä? Gefängnisturm... ich kannte nur die Gefängnisinsel. Es dauerte etwas, bis ich begriff, dass er damit die kleine Polizeistation nördlich von Chernogorsk meinte. Also rannten wir gemeinsam los, wurden aber immer wieder von Zombies attackiert und aufgehalten, doch wir gaben nicht auf.

    Luca schien immer schwächer zu werden. Ich hatte Medikamente dabei, wir mussten es nur schaffen. Es war ein Wettlauf gegen die Zeit begann.

    Doch kurz vor unserem Ziel, auf Höhe des Krankenhauses, fiel ein Schuss. Also mussten wir extra vorsichtig sein.

    Als wir endlich die kleine Polizeistation erreichten, fanden wir Luca – leblos hinter der Polizeistation im Gras liegen. Monty sicherte seine Sachen und wir begruben seinen toten Körper.
    Ich hoffe, Luca wird seinen Weg von der Küste zurückfinden und seine Sache abholen können.



    🚗 Treue wechselt die Hände

    Als ich schließlich zur Eckkneipe zurückkehrte, traf ich auf vJoni von El Patron und seinen Freund, die ihren roten Gunter "Treue" abholten. Jonis Begleitung war sichtlich angeschlagen und hustete schwer. Ich drückte ihm ein paar Antibiotika in die Hand, in der Hoffnung, dass sie helfen würden. Dann verabschiedeten sich die beiden und fuhren Richtung Norden. Ich war froh, das Auto endlich übergeben zu haben, denn ich fühlte mich hier nicht mehr sicher angesichts des Schusses und der ganzen Meldungen von Raids in den letzten Tagen. Und ich sollte Recht behalten.




    💥 Unheil in der Nacht

    Gefühlt war kaum der Abend hereingebrochen und der Gunter fort, da begann es:

    Schüsse. Explosionen. Dumpfe Einschläge von Granaten, die den Himmel über Chernogorsk erzittern ließen.


    Ich flüchtete mich in die Eckkneipe und von dort aus beobachtete ich, wie sich Rauchschwaden über die verlassene Basis der Chicks zogen. Hier und da rannte jemand, eine Unbekannter – vermutlich von den Chicks – betrat die Basis. Er kannte den Code, also muss es einer von ihnen gewesen sein.



    Immer wieder sah ich von meinem Fenster aus Gestalten durch die Straßen rennen.

    Einer von ihnen, mit gelber Armbinde, lief außerhalb der Basis in Richtung Haupttor der Chicks-Base. Ich erkannte ihn: Rheingauer. Sofort ging ich auf ihn zu und fragte, was denn los sei. Wurden die Chicks etwa geraided? Alles sah nach einem massiven Angriff aus, doch ich wusste nicht, wer der Feind war. Doch Rheingauer blieb vage und flüstere verschwörerisch, dass er genau wisse, was los sei.
    Allerdings schwieg er zu den Gründen und verschwand in der Basis. Tja und ich stand ratlos vor verschlossenen Toren.


    Schließlich tauchte ein weiterer Überlebender auf: Cliffz, noch im Bambilook, rannte zur Basis und öffnete das Tor. Ich sprach ihn an, doch er konnte oder wollte mir nicht sagen, was los war. „Weiß ich selbst nicht. Werd ich gleich sehen“, gab er nur schnell von sich und verschwand ebenfalls hinter den hohen Mauern. Was geschah hier nur?

    Es sah gerade so aus, als würden sie entweder kämpfen oder selbst die Explosionen und Schüsse hervorrufen.



    Ich beobachtete alles vom Pier aus.

    Und dann, mitten in diesem Chaos, erklangen plötzlich Lieder über die alte Lautsprecheranlage: Zuerst Udo Jürgens' "Komet" – wie eine letzte Hymne an vergangene Zeiten.

    Dann das ergreifende "Nearer, My God, to Thee", das durch die Straßen hallte und einen Schauer über meinen Rücken jagte. Die Schüsse und Lieder verstummten.

    Für einen Moment lag eine beinahe heilige Stille über der zerstörten Stadt.


    Doch die Ruhe währte nicht lange.

    Wenig später flogen Pox-Granaten durch die Luft und es folgten wieder Explosionen und Schüsse. Grünlich-gelbe Nebelschwaden krochen am Pier entlang und ich kämpfte mich durch den Rauch zurück zu meiner Eckkneipe. Ich spürte das giftige Brennen in meiner Lunge, konnte mich aber gerade noch mit einer Blutspende retten, bevor die Gaskrankheit ernst wurde.



    Ich kauerte mich in meiner Eckkneipe hinter den Tresen und wartete auf das Ende des Angriffs. Erst tief in der Nacht verstummten die Waffen.

    Von außen war wenig zu erkennen: Ein paar Zäune fehlten, doch die Tore oder übriggebliebene Gitter blieben verschlossen. Als ich nähertrat, fuhren einige Autos und ein LKW aus der Basis. Ein Humvee dröhnte sogar hupend an mir vorbei. Keine Gewissheit. Keine Antworten. Die Chicks – ausgeflogen? Was war nur passiert?

    🛻 Eine Spende

    Pinky meldete sich noch per Funk: Ein grüner Sarka sei von Olga am Camp in Prigorodki abgestellt worden. In ihm waren Zelte und Vorräte, gespendet von Jay.

    Ich bedankte mich für die Geste, aber begriff die Tragweite nicht.



    🔍 Und weiter draußen...

    Auch für die Mauser-Söldner gab es schlechte Nachrichten.

    Am Abend wurde ihre Basis erneut angegriffen – dieses Mal von Charly117, Tabasko und moinsenmomo. Sie zeigten sich zwar nicht für den ersten gescheiterten Überfall verantwortlich, doch Tabasko gab offen zu, dass dieser Angriff jetzt durchaus von ihnen gekommen war. Die Söldner waren wenig begeistert und müssen sich nun neu formieren.



    Was bleibt?

    Nur Fragen. Nur Rauch. Nur eine Erinnerung an eine Nacht, in der sich etwas in Chernarus verändert hat.


    Und nun? Und während ich später am Feuer in der Eckkneipe sitze und ins Flackern der Flammen starre, hallen die letzten Töne von "Nearer, My God, to Thee" in meinen Gedanken nach:

    Gentlemen, it was a privilege playing with you tonight.”


    Etwas geht zu Ende.

    Und ich frage mich, was wohl als Nächstes kommt.


    Bleibt stark, bleibt wachsam und bleibt am Leben.


    gez.

    Herz-aus-Gold

  • 💌 Herzensgrüße vom 10.04.2025 – Zwischen Abschied und Wandel

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    Hallo ihr Lieben,


    so laut der vergangene Abend und die Nacht waren, so ruhig und friedlich war der Morgen.

    Ich verbrachte meine Zeit wieder am Rasthof, baute weiter an der Eckkneipe – „Zur rostigen Axt“. Ein Ort für müde Seelen, für Gespräche, für Geschichten. Doch je mehr ich baute, desto deutlicher wurde die Gewissheit, dass das alles keinen Sinn hatte. Oh ja, ich glaube noch es sein ein gewöhnlicher Tag. Aber etwas lag in der Luft.

    Mein Blick schweifte wie so oft in Richtung der Basis der Chicks. Doch dort war es merkwürdig ruhig. Kein Funk, kein Schritt, kein Lachen.
    War das gestern kein Traum gewesen? Hatte der Raid wirklich stattgefunden? Ich folgte meinem Gefühl und lief die Basis ab – und fand ein Tor offen.
    Ein Tor aufgesprengt, mehrere Wände wie ein Durchgang abgebaut.


    Daneben in einer Kiste: ein totes Huhn. Noch frisch. Ein Gruß der Aktivisten? Oder… etwas anderes?


    Zögernd trat ich ein.

    Alles stand offen.

    Die Zäune beschädigt, Zelte fort, Vorräte verschwunden.

    Dort, wo sonst Leben war – war nun Leere.

    Einige Zelte standen noch. Ich kroch in eines herein und entdeckte darin ein paar Lederreperatursets. Ich wandte mich um und wollte das Zelt verlassen, da erstarrte ich.

    Eine Mine. Direkt vor dem Eingang platziert. Wie konnte ich sie übersehen und warum hatte sie mich nicht erwischt?
    Vielleicht war es Glück. Vielleicht Fügung, aber ich war mit knapper Not davongekommen. Aber was tun?
    Ich wich zurück, entleerte das Zelt und baute es umständlich von innen ab. So kam ich sicher an der Mine vorbei und atmete tief durch.

    Ich inspizierte die Basis weiter und stellte fest, dass die meisten Sachen der Chicks verschwunden schienen. Was war hier geschehen? Wirklich ein Raid?




    Plötzlich hörte ich Schritte und ein Rufen: „Herz? Herz, bist du das?“

    Bert!

    Er hatte mich im Lager ziellos umherlaufen sehen erzählte mir nun, was geschehen war.

    Die Chicks… sie hatten beschlossen, zu gehen. Nicht aus Schwäche, nicht aus Feigheit. Sondern aus dem Wunsch, sich treu zu bleiben – auch wenn das bedeutete, neue Wege zu gehen.
    Zu viel war zwischen den Zeilen passiert. Zu vieles, was ich hier nicht ausführen möchte. Und so hieß es am Ende für uns alle: Abschied nehmen.

    Ich schluckte, denn viele von ihnenen waren mir regelrecht ans Herz gewachsen, aber ich verstand dass sie nicht einfach so weitermachen konnten.

    Das gestern war ein Abschied gewesen und Bert hatte inzwischen auch andere eingeladen, sich hier an den Überresten zu bedienen.

    Wo sie jetzt wohl sein mochten? Ich wünschte ihnen jedenfalls still alles Gute und hoffte, dass sie irgendwo das finden würden, was sie hier vermissten.


    Bert packte seine letzten Habseligkeiten zusammen, und ich bot ihm an, das Auto zu nehmen, das Jay mir über Olga am Vortag hatte bringen lassen.
    Er bedankte sich und gemeinsam durchquerten wir das Lager auf der Suche nach einer Spitzhacke.

    Plötzlich – ein Knall.

    Bert trat auf eine Mine.

    Ich rannte zu ihm, mein Herz raste.

    Er lebte.

    Ich konnte ihn retten. Gerade so. Schnell bastelte ich eine Schiene, half beim Beladen – und verabschiedete mich von ihm mit einem Kloß im Hals.
    Leb wohl, Bert.

    Vielleicht sehen wir uns tatsächlich mal beim Angeln wieder. Wer weiß das schon? Für den Moment wünsche ich dir alles Gute und danke dir, dass du mich ins Bild gesetzt hast.



    Später am Abend saßen wir Samariter, Pinky, s-tlk und ich mit ein paar anderen Freunden in der rostigen Axt und sprachen über die neuen Ereignisse. Meine Jungs hatten von all dem kaum etwas mitbekommen, da sie im Osten unterwegs gewesen waren, aber auch sie waren gleichermaßen überrascht.



    Wir blickten hinüber auf das, was dort einmal beeindruckendes Gestanden hatte. Wir stießen auf die alten Zeiten an und ich hob meine Dose in Gedanken an Jay.
    Wir wussten, dass sich die Dinge nun ändern würden.
    Auf die eine oder andere Art.

    Und es begann schon.


    🔶 MISA auf dem Vormarsch

    In der Ferne bewegten sich Gestalten durch die verlassene Basis. Gelbe Armbinden – MISA.

    Sie suchten nach Überbleibseln. Hier und da fielen Schüsse und ich glaube ich habe auch eine Explosion gehört. Jedenfalls war die Situation von entspannt auf angespannt umgeschlagen und wir beobachteten schweigend, was sich drüben abspielte.


    Und am hinten im Garten meldete Pinky plötzlich ein Bambi. Gut ausgerüstet.
    Als er sein Gegenüber freundlich begrüßte, zog der Fremde seine Waffe – und erschoss sich augenblicklich selbst.

    Warum?

    Wir wissen es nicht. Pinkys Kommunikationsstrategie hatte nichts damit zu tun, denn an einem "Hi" kann nicht so viel verkehrt sein. Der Fremde ließ uns ratlos zurück und wir konnten nur noch seine Sachen sichern und ihn würdevoll bestatten. Möge er in Frieden Ruhen.



    Später sprach ich mit Rob von der MISA.

    Er wirkte freundlich, aber unter der Oberfläche? Etwas war anders.

    Er sicherte mir Schutz zu, solange ich an der Küste bleibe.

    Aber im Landesinneren? Eine andere Geschichte.

    Er sagte: „Dafür garantiere ich nicht.“
    Fair enough, so ist das Leben und ich bin es nicht anders gewohnt. Aber die offene Ansage hatte schon etwas von einer Warnung oder gar Drohung,


    Ich weiß nicht, ob er noch sauer ist wegen damals – wegen des Transports während des Gefechts und dass ich alle mitgenommen habe, egal ob es seine Feinde waren oder nicht.

    Oder ob spürt einfach, wie die Welt sich ändert und möchte nun kräftig mitmischen. Immerhin sind sie nun eine der stärksten Gruppierungen in Chernarus und mit einer solchen Selbstverständlichkeit agierten sie auch in der ehemaligen Basis der Chicks.

    Alles, was ich tun kann, ist es still zu beobachten.


    Und irgendwo dazwischen… fehlt sie mir. Jay.

    Wir waren oft nicht einer Meinung, aber wir wussten wie man sich streitet und wieder verträgt. Aber wir haben auch viel gelacht, geräumt, gebaut und für unsere Überzeugungen gekämpft.
    Jeder auf seine Weise, aber beide mit vollem Einsatz. Keine halben Sachen. Ganz oder gar nicht. So waren wir und so ist es noch immer.

    Und obwohl unsere Wege sich zuletzt immer öfter gekreuzt haben, ohne sich wirklich zu treffen – sie war ein Teil von mir. Ein Teil von meinem Weg; ein Teil von meinem Chernarus und dafür danke ich ihr.

    Ich weiß nicht, wohin sie nun geht, aber ich hoffe, dass sie dort findet, wonach sie sucht.

    Und ich hoffe, sie weiß, dass ich sie schätze – mit all ihrem Feuer, mit all ihrem Eifer.

    Ich blicke noch einmal auf die leere Basis.

    Die Zäune stehen noch, aber etwas Kostbares ist gegangen.


    Ich werde die Chicks in Action vermissen – jede Differenz, jedes Lachen, jede gemeinsame Stunde.

    Was sie hier hinterlassen haben, wird bleiben.

    In unseren Erinnerungen, in Geschichten – und in dem Willen, Gutes weiterzutragen und das zu schützen, was einem wichtig ist.


    ---


    Ich lasse meine Augen durch den Gastraum der Eckkneipe wandern.

    Vielleicht ist es Zeit, hier still innezuhalten und einen neuen Anfang zu wagen.

    Nicht aus Resignation, sondern um Raum zu schaffen.

    Raum für Neues und für Erinnerungen. Für Hoffnung.
    Eine neutrale Zone hat hier nun keine Daseinsberechtigung mehr. Aber wir werden sehen.

    Ich werde eine Nacht darüber schlafen und dann entscheiden.



    Passt auf euch auf.

    Achtet auf eure Freunde.


    Und bleibt am Leben.


    gez.

    Herz-aus-Gold 💛

  • 💌 Herzensgrüße vom 11.04.2025 – Von Wandel und stillen Besuchern

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    Hallo ihr Lieben,

    Es ist einer dieser Tage, an denen die Welt sich leise weiterdreht.

    An der alten Basis der Chicks in Action tat sich einiges: LKWs fuhren durch die Ruinen, Überlebende streiften zwischen den Resten einstiger Mauern umher und griffen nach allem, was ihnen noch brauchbar erschien. Hier und da hallten Schüsse, Tore wurden gewaltvoll geöffnet und Auto weggefahren. Die Gruppe MISA brachte sogar einen eigenen Truck für den Abtransport mit und wir alle fragen uns, wann der "Rheingeier" ( Rheingauer!) wohl landen und alles bis zum letzten Baumstamm abtransportieren wird. Spaß bei Seite... Ich weiß nicht, was ich fühlen soll. Einerseits ist es wichtig, dass die Welt sich weiterdreht und der "Cherno-Lag" endlich zu einer der humorvollen Geschichten wird, die man sich abends am Lagerfeuer mit einem Augenzwinkern erzähl. "Weißt du noch, damals der Cherno-Lag...".
    Aber zu sehen, wie der ganze Stolz der Chicks in Chernarus mit jedem Tag mehr verblasst, füllt mich mit tiefer Wehmut.



    Ich streifte, wie so oft, durch die Gassen um meine Eckkneipe, dann sah ich sie.

    Eine junge Frau, die ich vor Wochen am Camp in Prigorodki getroffen hatte – damals noch geschwächt von einer handfesten Influenza.

    Heute wirkte sie still, fast zerbrechlich. Aber was wirklich an ihr zehrte, war nicht nur eine überstandene Krankheit.

    Ich beobachtete, wie sie sich an den Unterständen im Garten an den Kleidungsstücken bediente, die ich für Wandernde hineingelegt hatte. Ich sah ihr nach, als sie zum Haupttor der Chicks-Basis ging und ein Bündel dort ablegte. Schweigend, fast als wolle auch sie Abschied nehmen.

    Alte, zerrissenes Sträflingskleidung und einen weißer Teddybären.

    Ein stilles, unübersehbares Zeichen. Eine Zeit lang stand sie schweigend da.
    Dann griff sie nach dem Teddybären, drückte ihn und steckte ihn wieder ein.

    Ein letzter Abschied von dem Ort, der ihr vermutlich so viel genommen hatte. Mitfühlend blickte ich ihr nach, als sie sich über die Brücke schlich.

    Später begegneten wir uns hinter der rostigen Axt, an den Unterständen.

    Sie bediente sich an ein paar Kürbissen – leise, beinahe schüchtern.

    Ich sah sie an, und in diesem Moment brauchte es keine Fragen.

    Ich weiß nicht, was genau ihr passiert ist. Aber ihn fühlte. Ich ahnte. Ich begann zu begreifen und es füllte mich mit Trauer; zu viele Parallelen.

    Auch ich kannte die Narben, innerlich und äußerlich. Ich erinnerte mich an das Geräusch, als jemand beschloss, mich nur noch als Ressource zubetrachten. Oh ja, ich verstand auch ohne Worte.

    Daher wusste ich auch, dass es manchmal wichtiger war, einfach nur still da zu sein. Vielleicht wird sie uns eines Tages ihre Geschichte erzählen, aber wenn, dann in ihrem Tempo. Das respektiere ich.

    Und so saßen wir schweigend am Steinofen und wärmten uns an der träge glimmenden Glut.

    Zwei Seelen, die wussten, wie schwer Freiheit manchmal wiegen konnte und wie hart man sie sich manchmal erkämpfen muss. Jeden Tag aufs Neue.


    Später brach sie auf, hinaus ins Ungewisse.

    Ich sah ihr lange nach und wünschte ihr leise alles Gute auf ihrem neuen Weg.



    🏡 Neuanfang in der "rostigen Axt"

    Als ich wieder in die Eckkneipe zurückkehrte und meinen Blick durch den leeren Gastraum schweifen ließ, traf ich eine Entscheidung.

    Die rostige Axt sollte nicht länger ein Außenposten oder Lagerort der Samariter sein.

    Keine neutrale Zone, kein Ort politischer Konflikte.

    Sie sollte das werden, was sie verdiente: Ein Platz für Geschichten, für Musik, für Ruhe.

    Ein Zuhause für Erinnerungen, nicht für Schlachten oder Diplomatie. Ich würde mich um sie kümmern, aber nicht wie ein Samariter, sondern wie eine Schankwirtin. Nicht oft, aber möglicherweise in den ruhigen Abendstunden. Und vielleicht würde ich die ein oder andere Geschichte hören oder erzählen.


    Um meinen Beschluss zu bekräftigen, holte ich die REFUGE-Fahne ein und hisste stattdessen eine einfache, weiße Fahne.

    Ein stilles Zeichen des Friedens.




    Den Rest des Tages verbrachte ich damit, Vorräte und Verbandsmaterial nach Prigorodki zu bringen.

    Es fiel mir schwer, all das, was wir eingelagert hatten nun an einen anderen Ort zu bringen. Aber manchmal musste man etwas loslassen, damit Neues wachsen konnte.



    🕊️ Begegnungen in einer veränderten Welt

    Währenddessen rissen die Nachrichten nicht ab:

    • In Chernogorsk verlor Monty bei einem Missverständnis sein Leben, als er nur Rinde für ein Feuer sammeln wollte. Das muss auf jemand anderen bedrohlich gewirkt haben, denn er schoss.

      Die Täter zeigten Reue – immerhin. Und sie gelobten Wiedergutmachung, was Monty akzeptierte. Wenigstens hier siegte noch manchmal das Gewissen über den Wahnsinn.

    • Aus dem Norden erreichte mich die Nachricht, dass eine nicht näher bezeichnete Gruppe ihre Widersacher gestellt hatte und den Kampf für sich entscheiden konnte.

      Ein kleiner Sieg für diese aufstrebende Gruppe in einer großen, sich stetig verändernden Welt.

    Doch nicht jede Begegnung endete in Gewalt:

    • Als ich einige Kleidungsstücke in Prigorodki ablieferte, begegnete mir ein Bambi, das sich "Major" nannte.

      Zunächst schweigsam und von meinen vielen Fragen sichtlich irritiert, zeigte er sich später offener. Er kannte sich aus und war ein Einzelgänger, nahm aber dankbar ein paar Sachen entgegen und zog anschließend weiter.

    • Pinky berichtete später ebenfalls von einer ruhigen Begegnung am Camp. Es gab keinen Austausch, aber das Bambi bediente sich an den Sachen im Lager und zog friedlich seiner Wege.

      Manchmal brauchte es keine großen Worte – nur den stillen Wunsch, dass jeder seinen Weg finden möge.


    Ich frag emich, wie viel Abschied und Wandel ein Herz verkraften kann.

    Aber vielleicht geht es gar nicht darum, weniger Abschiede und weniger Wandel zu erleben.

    Vielleicht geht es darum, jedes Wiedersehen und jede neue Chance umso mehr zu feiern.

    Und manchmal reicht ein stiller Blick, ein Lächeln oder eine Geste des Dankes, um zu wissen, dass wir auf dem richtigen Weg und nicht allein sind.


    Bleibt wachsam.

    Bewahrt euch die kleinen Lichtblicke.

    Und bleibt vor allem am Leben.


    gez.

    Herz-aus-Gold 💛

  • 💌 Herzensgrüße vom 12.04.2025 – Zwischen Kämpfe, Rache, Reue und dem richtigen Weg

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    Hallo ihr Lieben,

    manchmal braucht es nur eine einzige richtige Entscheidung, um nicht zu vergessen, wer man wirklich ist.

    Der Tag begann mit schwerem Muskelkater. Kein Wunder, denn nach dem Schleppen aller Vorräte aus der Eckkneipe zur rostigen Axt fühlte ich mich, als hätte ich ein ganzes Haus alleine versetzt. Aber die Arbeit musste getan werden und es stellte sich auch bald heraus, dass ich damit Recht behalten sollte.

    Müde schlenderte ich zur Kneipe, doch kaum trat ich ein, spürte ich sofort: Etwas stimmte nicht.

    Im Gastraum schien alles in Ordnung, alle Vorräte standen noch ordentlich aufgereiht.

    Das Zelt mit den Medikamenten war unberührt und auch im Hinterhof war noch alles wie zuvor; alle Unterstände standen noch immer in Reih und Glied.

    Aber oben, im Mitarbeiterbereich... klaffte nun ein Loch dort, wo einst ein schützendes Tor gestanden hatte.

    Jemand hatte unser Tor zur oberen Etage zerstört. Gesprengt, zerschossen – ich wusste es nicht genau.

    Vorsichtig suchte ich die Räume ab.

    Im hinteren Raum fehlten das Zelt und ein Fass, die Baumaterialien lagen wild auf dem Boden verstreut. Aber alles deutete darauf hin: Niemand hatte sie gestohlen. Sie waren einfach zerschossen worden – aus Frust oder reiner Zerstörungswut. Durch den Spalt im Tor hätte niemand die sperrigen Dinge abtransportieren können.

    Wer tut so etwas?

    Als ich durch die geraideten Räume lief, beschlich mich ein leiser Verdacht über die Täter und das Vorgehen.

    War es etwa MISA, um ihre Macht hier in Chernogorsk zu demonstrieren? Nein, das hätten sie mich wissen lassen und Rob hatte mir versichert, dass er die Camps und unsere Zufluchtsorte respektiert. Er wirkte auf mich wie jemand, der leichtfertig Versprechungen macht. Die Berezino-Boys vielleicht?
    Immerhin war von den Tätern peinlich darauf geachtet worden, dass den gemeinnützigen Teilen der Einrichtung nichts passierte. Gut möglich nach dem Vorfall mit den Unterständen am Camp. In ihrer Basis war ja auch unser blauer Gunter gefunden worden. Vielleicht boten wir ein leichtes Ziel für sie und passten daher perfekt in ihr Beuteschema? Nur ihr Vorgehen stellte mich erst einmal vor ein Rätsel. Das erste Tor hatten sie zerstört, aber dann vermutlich nicht mehr genug Sprengstoff oder Munition, um auch die inneren Türen zu knacken.

    Vielleicht hatte ihnen auch einfach die Zeit gefehlt.

    Wütend darüber, nicht weiterzukommen, hatten sie offenbar das genommen, was sie konnten – und das übrige mutwillig zerstört.

    So muss es gewesen sein, denn die Wände und Schlösser der einzelnen Zimmer waren unangetastet.



    Ich seufzte leise. Keine Zeit, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. In meinen Funksprüchen erntete ich Mitgefühl und ratlose Reaktionen seitens der anderen Bewohner von Chernarus und ich war mit meinen Erfahrungen nicht allein. Es wurde so viel eingebrochen, geplündert und geraubt in letzter Zeit. Kaum einer war verschont worden.
    Aber ein gemeinnütziges Gebäude ausrauben, sind wir wirklich so tief gesunken? Zum Glück hatte ich die wichtigsten Dinge just am Vortag in Sicherheit gebracht.

    Gemeinsam mit Sueda, die eigentlich im anderen Chernarus zu tun gehabt hätte, sammelte ich die verstreuten Vorräte auf und errichtete das Tor neu. Sie war außer sich vor Wut, schimpfte unablässig und murmelte etwas davon, dass sie den Eindringlingen am liebsten ein ganzes DMR-Magazin geschenkt hätte – Patrone für Patrone.

    Nur leider war sie nicht dagewesen, als die Einbrecher kamen.

    „Natürlich kommen sie genau dann, wenn niemand hinsieht. Wie feige!“, knurrte sie, als die Werkzeuge wieder in die Kisten sortierte. Ich verstand sie gut. Die Ohnmacht, die Enttäuschung – sie saßen tief. Und obwohl wir alles wieder aufbauten, blieb doch ein schaler Beigeschmack.

    Wir bauten ein neues Tor und fürs Erste war die rostige Axt wieder einigermaßen sicher vor unbefugten Eindringlingen. Naja zumindest, bis sich diese wieder durch das Tor gesprengt oder geschossen hatten.


    Später bestätigte Rheingauer! meinen Verdacht indirekt mit ein paar vagen Andeutungen, denn er hatte die Schüsse aus Richtung Chernogorsk vernommen und konnte so den Zeitpunkt des Raids gut einordnen.
    Es könnten wirklich die Berezino-Boys gewesen sein. Sie hatten ein Motiv, die Gelegenheit und die Mittel für eine solche Aktion. Aber natürlich konnte ich das nicht mit Sicherheit sagen. Nur sollte ich ihnen nochmal begegnen, würden sie einiges erklären müssen.

    Und so war ich trotz allem dankbar, dass wir unsere wichtigsten Vorräte schon vorher ausgelagert hatten. Nicht auszudenken, was sonst noch hätte verloren gehen können.


    🪓 Gespräche und Begegnungen

    Während ich noch eine Axt suchte, schaute Cala-j wieder vorbei. Er spendierte mir eine neue Axt und nahm dafür einen Feldspaten mit. Ein fairer Tausch. Lange hielt das Werkzeug aber nicht, also machte ich mich erneut auf die Suche.


    An einer Tankstelle im Westen stieß ich auf einen verlassenen roten Sarka. Ein Unfallfahrzeug, wie es aussah. Ich setzte ihn notdürftig instand, sicherte ihn entsprechend und gab eine Fundanzeige auf, damit der Besitzer sich melden konnte.


    Während ich auf eine Reaktion wartete, kamen Jammet, Black Lion, s-tlk und Pinky vorbei, Sie waren unterwegs nach Pavlovo und machen einen Abstecher bei der rostigen Axt. Nachdem sie ien paar Versorgngsgüter hinterlegt hatten, setzten sie ihre Reise nach Pavlovo und Myshkino fort.



    Später meldete sich tatsächlich LackrosCZE . Der Wagen gehörte ihm, doch nach einem Unfall war er samt Freund an der Küste gestrandet. Großzügig überließ er uns das Fahrzeug – für einen Neuling, wie er sagte. Ich bedanke mich höflich. Vielleicht wird bald jemand darin das Fahren lernen.


    🛡️ Balota unter Beschuss

    Anschließend arbeite ich abends weiter an der Sicherheit der Eckkneipe, verräumte Nahrungsmittel und Medizin. Die Samariter kehrten aus Pavlovo zurück, aber meldeten Schüsse und Explosionen bei Balota.

    Ein Raid?


    Mein Herz pochte schwer in meiner Brust. Ich wusste, wer dort kämpfte. Der Piratenkapitän von Balota. Unser Nachbar. Ohne die Chicks in Action, die sonst sofort geholfen hätten, war er den Angreifern vielleicht nicht gewachsen. Und ich ahnte, wer seine Gegenspieler waren: MISA.

    Alles in mir schrie danach, loszulaufen, irgendetwas zu tun. Immerhin... Nachbarn halfen einander doch, oder?


    Ich wandte mich an Pinky und Jammet, suchte Rat – doch beide schüttelten den Kopf. Jammet legte mir beruhigend eine Hand auf die Schulter: "Wir verteidigen unsere Camps, ja. Und ihr wisst, dass ich euch auch jederzeit beschütze. Aber das hier... ist anders." Pinky nickte ernst: "Das ist nicht unser Kampf."

    Ich wusste, dass sie recht hatten. Unser Eid war klar: Neutralität, Hilfe, kein Krieg.


    Und so blieb es bei den dröhnenden Schüssen und Explosionen als deutlichen Zeugen der Geschehnisse. Wir hörten sie doch wir blieben an unserem Platz. Es war schwer. Unerträglich schwer.

    Irgendwann hatte Sueda genug von unseren Diskussionen und der gedrückten Stimmung. Ohne ein weiteres Wort schulterte sie ihre Ausrüstung und wandte sich zum Gehen. "Ich bin keine Samariterin", murmelte sie leise. Ja, ich verstand warum sie eingreifen wollte. Aber zu welchem Preis?

    Auch wenn ihre Motive durchaus redlich waren, ihre Methoden waren es keinesfalls. Sueda fügte mit einem schelmischen Grinsen hinzu und sah in die Runde: "Ich steh auf der Seite der Guten, klar. Aber manchmal muss man eben auch im Dreck wühlen, um die Blumen wachsen zu sehen." Ich wusste nicht so recht, was ich dazu sagen sollte. Samariter waren seit jeher freundlich bis neutral zu jedermann. Sueda aber hatte einen anderen Weg eingeschlagen. Ich versuchte zu ihr durchzudringen, aber sie winkte ab. "Ich bin auf der richtigen Seite, Herz. Aber glaub nicht, dass ich meine Hände immer schön sauber halte. Wer im Dreck wühlt, wird nunmal schmutzig und manchmal brauch ich das. Die Zeiten sind hart."

    Und so war sie nach Balota aufgebrochen und hatte sie sich in den Konflikt eingeschaltet. Aus sicherer Entfernung. Beobachtend. Keine Morde, zum Glück. Bestenfalls mal ein KO, aber sonst nur Ausspähen.


    Etwas trieb sie in diesen Tagen – eine Rastlosigkeit, ein brennender Zorn, den ich nicht greifen konnte. Hatte er mit dem morgendlichen Raid unserer Eckkneipe zu tun oder loderte da etwas anderes in ihr?

    Ratlos und mit schwerem Herzen blieb zurück. Die letzten Tage und Wochen hatten uns alle verändert und es fiel mir schwer, an meinen Prinzipien festzuhalten. Aber wenn ich es nicht tat, wer dann?

    Tief in mir wusste ich: Ich musste meinen eigenen Weg gehen. Und dieser führte nicht über Schlachtfelder.


    Die Piraten von Balota waren zumindest rechtzeitig alarmiert und gemeinsam mit seiner freiwilligen Teilzeitcrew stellt der Piratenkapitän sich seinen Angreifern entgegen. Am Ende eroberten sie einen Humvee zurück, verloren jedoch einen LKW, der den Feinden durch ein geschicktes Manöver in die Hände fiel.

    Doch sie gaben nicht auf. In Kamyshovo und Solnichniy versuchten sie noch den LKW zu stoppen – ohne Erfolg. Und hier begann Suedas Rolle. Doch dazu später mehr.

    Zunächst noch einen kurzen Blick auf das, was ich an besagtem Abend außerdem tun musste.

    🧹 Ein wenig Aufräumen

    Viel Zeit, mich mit dem Raid zu beschäftigen, hatte ich nicht. Schon funkte Kommandant Plysim von der Schweizergarde beunruhigenden Neuigkeiten aus dem Norden.

    Das Lager in Berezino war nach Auskunft seines Vizekommandanten stadelgetto schwer beschädigt worden. Er berichtete von fehlenden Versorgungsgütern, abgebauten Unterständen und Löchern in den Wänden.

    Ich bedankte mich für die Information und eilte schnellstmöglich dorthin. Nach einer gefühlten Ewigkeit prüfte ich die Lage. In der Tat, das Tor fehlte, einige Vorräte waren geplündert worden, aber die Fahne wehte noch auf Halbmast. Immerhin und auch die Unterstände waren fast alle noch da. Ich war erleichtert, dass es nicht so schlimm war, wie ich es mir ausgemalt hatte. Aber jemand hatte hier definitiv gewütet.

    Also war ich zunächst mit Aufräumen beschäfigt und schaute dann in Nizhnoye nach dem Rechten. Unterwegs begegnete ich einem Bambi, dass sich gleich mehrmals umgebracht hatte und es auch wieder tat...

    Ich kam mir vor wie in einer Endlosschleife. Der Fremde wählte den Freitod und ich konnte nicht mehr tun, als die Überreste respektvoll zu bestatten. Mögest du Frieden finden.



    Während ich nach Nizhnoye sah und der Kampf in Balota tobte, muss eines der Bambis in Berezino erneut gewütet haben. Denn als ich zurückkam, war die REFUGE-Fahne vom Dach der Krankenstation verschwunden. Unverständnis überkam mich und für Sueda, die ins Kampfgeschehen verwickelt gewesen war, war dies ein weiterer herber Schlag und eine Rechtfertigung, sich nun auch nicht mehr zurückzuhalten. Sie war fest davon überzeugt, dass frustrierte Angreifer ihren Zorn am Camp ausgelebt hatten.

    Ich fand die Fahne zum Glück in der Klinik am Boden, aber sie hätte auch ganz leicht für immer verschwinden können. Diese Leute haben einfach keine Ahnung, wie viel Herzblut und Zeit wir in unsere Camps steckten. Manchmal sogar wörtlich.
    Wir haben nicht die Ressourcen, um uns mit solchen sinnlosen Akten der Zerstörung immer wieder auseinanderzusetzen. Am Ende leiden nämlich immer die, die unsere Hilfe am dringendsten benötigen.


    Sueda kam auf der Spur des verschwundenen LKW in Berezino und hisste die Fahne.

    🏴‍☠️ Sueda und die Reifen

    Tja und dann? Die Versuche den LKW zurückzuholen waren offensichtlich gescheitert, aber Sueda hatte eine vage Vermutung und erinnerte sich an einen Stash, den sie einst bei einer Tour entdeckt hatte. Diesen wollte sie aufsuchen, auch um zu klären, ob er den Berezino-Boys gehörte, an denen sie sich rächen wollte oder vielleicht doch den Raidern, die gerade Balota angegriffen hatten. So oder so, für sie war es eine Win-Win-Situation. Der Stash war verschwunden, aber bei der Suche entdeckte sie dann tatsächlich einen blauen LKW zwischen den Bäumen.



    In einem Anflug von rauer Gerechtigkeit und angefeuert durch den Kapitän zerschoss sie alle Reifen, um das Fahrzueg am Fortkommen zu hindern. "Ein kleiner Gruß von mir", grinste sie, als sie es mir später am Camp erzählte. Ich war fassungslos. "Du hast WAS getan?" Sueda zuckte nur die Schultern: "Das ist Chernarus, Herz. Moral ist ein Luxus, den wir uns hier nur selten leisten können. Die Gegenseite spielt auch nicht fair. Ich gleiche nur aus." Aber ich konnte und wollte das so nicht stehen lassen und ich konnte es nicht akzeptieren, dass auch in meinem Namen solche Dinge getan werden sollten. Denn immerhin sah sie es als Racheaktion für die gestohlene Fahne. Wir wussten aber weder, wer sie entwendet hatte, noch wem der LKW wirklich gehörte. Nein, dafür hatte ich kein Verständnis, das entsprach mir einfach nicht. Und ich war mir sicher, dass es auch eigentlich nicht Suedas Art war, solche Dinge zu tun. Was war auf dem Schlachtfeld nur aus ihr geworden?
    Nun war der Schaden bereits angerichtet. Die Reifen zerschossen, der LKW gestrandet. Was also tun, damit die Lage nicht noch mehr eskalierte und womöglich Unschuldige mithineingezogen werden würden?

    🚗 Wiederherstellung

    Ich fasste einen Entschluss, nahm meinen treuen grünen Sarka und machte mich auf die Suche nach neuen Reifen für den LKW. Eine ganze Nacht schleppte ich, schraubte und schuftete – und brachte den Wagen schließlich wieder auf Vordermann. Die Besitzer würden gar nicht merken, dass etwas geschehen war. Es sei denn, sie prüften den Zustand der Reifen, denn diese hatte ich alle eigenhändig geflickt und vermutlich waren sie nun besser in Schuss als zuvor.
    Sueda beobachtete mich dabei zeitweise, ein schelmisches Funkeln in den Augen. "Du bist wirklich hoffnungslos, Herz", murmelte sie – und in ihrer Stimme lag eine Spur von frustriertem Lächeln und Erkenntnis. "Aber genau dafür mögen wir dich."

    Vielleicht war das ihr Einverständnis für meine Aktion. Vielleicht war ihr Zorn durch die Schüsse auf die Reifen erloschen. Vielleicht hat sie es am Ende aber auch eingesehen, dass ihre Aktion dumm und unnötig war.
    Ich kann nur hoffen.


    ---


    Manchmal frage ich mich, ob die Welt hier draußen überhaupt noch weiß, was wir zu bewahren versuchen.

    Ob sie überhaupt noch den Unterschied sieht – zwischen denen, die zerstören, und denen, die aufbauen.

    Aber selbst wenn niemand hinsieht, hören wir nicht auf.

    Nicht, weil es leicht ist. Sondern, weil es richtig ist.

    Und solange es noch jemanden da draußen gibt, der aufrichtet, wo andere zerstören – solange gibt es Hoffnung.


    Also passt auf das auf, was euch wichtig ist.

    Und bleibt am Leben.


    gez.

    Herz-aus-Gold 💛


  • 💌 Herzensgrüße vom 13.04.2025 – Sturm über Chernarus

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    Hallo ihr Lieben,

    es hatte einige Zeit gebraucht, diesen Bericht zu verfassen. Zu vieles ist gleichzeitig geschehen, zu vieles hatte sich überlappt, verdichtet, ineinander verwoben.
    Ich musste zuerst sortieren, verstehen, einordnen. Denn eines war klar: Etwas Großes braute sich zusammen.


    🏴‍☠️ MISA warnt – und ROB spricht Klartext

    Alles begann damit, dass sich ROB von MISA bei mir am Vormittag meldete. Er klang ruhig, kontrolliert – doch in seinen Worten schwang mehr mit.

    Er gab mir bereitwillig ein kurzes Update: Seine Leute hatten gestern tatsächlich die Basis in Balota angegriffen. Er selbst war nicht dabei, berichtete aber von zwei Verlusten auf ihrer Seite, einem verlorenen Humvee – und drei getöteten Gegnern. Später sei einer seiner Männer an der Küste mit einem LKW in einen ausgerüsteten Überlebenden gefahren. Er hoffe, es sei kein Samariter gewesen. Nein, ich konnte ihn beruhigen, es war keiner von uns. Aber ich hatte davon gehört.


    Weiter fragte er mich, ob ich die Mauser-Söldner kannte – offenbar hatte er mit ihnen Kontakt aufgenommen, aber noch ließ man sich in Ruhe.
    Und er kündigte klar an, dass die Angriffe auf Balota weitergehen würden. Noch an diesem Abend.


    Er griff in gewissermaßen unser Gespräch vor ein paar Tagen wieder auf, in dem es um Taxifahrten von Bambis zu Schlachtfeldern ging und warnte mich ausdrücklich: „For your own safety, I advise you to stay away from that area this evening.“ – und ich glaubte ihm jedes Wort. Ich glaube ihm auch, als er mir versicherte, er habe nichts mit dem Einbruch in die "rostige Axt" und dem Diebstahl der Fahne in Berezino bzw. dem Verwüsten des Lagers dort zu tun. Und doch – da draußen tobte ein Krieg, und wir waren nur wenige Schritte davon entfernt. Ich versuchte an ihn zu appellieren, aber er machte mir deutlich, dass seine Leute in letzter Zeit zweimal ohne eine Chance auf Verteidigung (//"offline") geraidet worden waren – das steckte ihnen noch in den Knochen. Und nun wollten sie etwas zurückholen. „You can tell them: we are coming“, sagte er schlicht. Seine Leute liebten den Kampf, das machte er kein Geheimnis daraus. Er selbst versuche zwar, ihre Wut zu lenken, doch das sei, wie er es ausdrückte, „not easy job“. Wäre jemand anderes an seiner Stelle, so sagte er, wären unsere Camps vermutlich schon Opfer gezielter Angriffe geworden. Ich dankte ihm für seine Offenheit. Ja – ich glaubte ihm jedes einzelne Wort. Vielleicht war die Art, wie er nicht rechtfertigte, sondern einfach erklärte. Und doch lag in seiner ruhigen Art etwas Kaltes, Unvermeidliches. Als wäre alles, was kam, ein Naturgesetz. Etwas, das sich nun nicht mehr aufhalten ließ.


    Sein Angebot, seine Warnung – sie klangen beinahe wie ein Schutzversprechen. Aber nicht für alle. Nur für uns. Nur solange wir neutral blieben. Und genau das war es, was in mir nagte. Der Gedanke, dass es von einer Person wie ihm abhing, ob wir sicher waren oder nicht. Dass unsere Existenz, unser Frieden – dass all das auf einer persönlichen Entscheidung beruhte und nicht auf Prinzipien.


    Ich wollte ihm glauben. Ich wollte, dass es ausreichte, sich herauszuhalten. Doch etwas in mir sagte mir: Das hier war größer. Und näher, als mir lieb war.


    📜 Die Botschaft

    Dann teilte er mir etwas mit, das ich weiterleiten sollte – seine Bedingungen an die Piraten von Balota. Ich überbrachte die Nachricht. Nicht als Drohung, sondern als Warnung. Und vielleicht – als letzte Chance.



    Die Piraten lehnten ab. Natürlich. Sie wollten nicht, dass ROB wusste, wer sie waren. Aber ich sollte ihm sagen: Sie waren bereit.

    Und ich? Ich entschied mich für das, was ich konnte – Worte. Und ich richtete sie an die zahlreichen Überlebenden da draußen.


    Ich bin Samariterin. Ich schieße nicht zuerst. Ich helfe, wo ich kann.

    Aber ich sehe, was geschieht.

    Ich sehe, dass Gewalt in dieser Welt längst keine Ausnahme mehr ist – sie wird zur Währung, zur Sprache der Starken. Und wer sich nicht wehrt, verliert alles, was ihm lieb ist.

    Nein, ich rufe nicht zu den Waffen.

    Aber ich rufe dazu auf, die Augen nicht zu verschließen.

    Denn einer von uns wurde bedroht. Und ich fürchte, es wird nicht der letzte sein.

    Darum teilte ich diese Botschaft – nicht als Befehl, sondern als Mahnung. Und vielleicht... als Weckruf.



    🧭 Reaktionen aus der Region

    Während meine Nachricht übermittelt wurde, trat ich auch mit der Schweizergarde in Kontakt. Sie hörten sich alles in Ruhe an – und wollten es erst einmal einordnen. Ich verstand das. Auch wir Samariter standen schließlich für Neutralität, und überstürzte Reaktionen helfen niemandem.

    In ihrer eigenen Basis hatten sie derzeit ohnehin genug zu tun. Aufgrund eigenwilliger Naturgesetze bereitete ihnen der Basenbau Probleme. Hilfe kam von oben – und als stummer Zeuge der göttlichen Interaktion bieb ein Zaunset zurück. Der „geweihten Admin-Zaun“, der nun wie eine Reliquie in ihrer Basis aufbewahrt wird.


    🪦 Traurige Nachrichten aus dem Norden

    Weniger erfreulich war die Nachricht aus dem hohen Norden: Bert [CIA] bescheidenes Anglerzuhause war geraidet worden. Offenbar hatte eine Gruppe beschlossen, jeden potenziellen Nachbarn als Bedrohung zu betrachten – und lieber zuerst zuzuschlagen, bevor sie selbst ins Visier gerieten. Und wie es das Schicksal es so wollte, handelte es sich um eben jenes Team, dass ihn auch schon in der letzten Season beim Holzfällen erschossen hatte und am Ende auf der Suche nach Schutz unbeabsichtigt zu den Chicks in Action geführt hatte. So drehte sich das Rad der Rache weiter und zog neue Unschuldige mit sich.


    Auch El Patron meldete erneut Auseinandersetzungen – mit jener Gruppe, die schwarze Armbinden trug. Noch immer war nicht klar, wer sie waren oder was sie wollten. Doch die Konflikte häuften sich, aber El Patron wusste sich jedes Mal zu behaupten.


    🚙 Bewegung im Süden

    Im Süden trafen Jammet und Black Lion mit Pinky in Prigorodki ein. Letzterer hielt dort die Stellung und tat anschließend das, was er am besten kann: Spähen und Beobachten. Ein grüner Sarka fuhr am Lager vorbei – MISA war auf dem Weg. Auch Straßenblockaden wurden kurz nach Kamyshovo gesichtet, als würde man sich auf die kommende Schlacht vorbereiten.


    In der rostigen Axt traf ich auf NiggoB und seine Freundin janinesta (Selina). Ich war froh, die beiden wiederzusehen. Gemeinsam stießen wir auf alte Zeiten an. Ich wusste, warum sie hier waren – sie waren dem Ruf gefolgt. Sie wollten helfen, wo ich es nicht vermochte.

    Ich dachte an Severograd, an Niggos Belagerung im Hochhaus. Ich dachte an ihre geraidete Basis, an den Neuanfang. Und jetzt standen sie hier. Um zu helfen. Später sollte Selina wirklich ihren zweiten Kill überhaupt machen – ein wichtiger Meilenstein für die Gruppe. Versteht mich nicht falsch, ich stehe für den Freiden. Aber es ist keine Schande, jemanden in Notwehr zu töten. Soviel habe ich über die Jahre hinweg gelernt.
    Bloody schloss übrigens auch wieder per Funk an, während er vom Airfield in Richtung Süden unterwegs war.

    Im Funk war die Stimmung erstaunlich gelassen. Und ausgerechnet Bloody war es, der den Moment einfing mit einer dieser Vanilla-Weisheiten: „Basen kommen und gehen. Hauptsache wir drei sind zusammen.“

    Rührend, aber wahr. NiggoB konnte sich ein trockenes: „Aktuell ist in unserer Base eh nur eine Kiste. Sollen sie ruhig!“ nicht verkneifen.



    ⚔️ Der Kampf beginnt

    Lange war es ruhig, dann wurde Niggos Gruppe überrascht. Selina erwischte zuerst einen, aber sie wurde schwer verletzt. Ihr Peiniger ließ sie immer wieder zu Bewusstsein kommen und wollte mit ihr reden, verhandeln, doch sie konnte nicht antworten – ihr Mikrofon versagte, wie es irgendwie typisch ist. Immer dann, wenn es drauf ankommt, gehen die Dinger nicht... No mic, no life. Gemäß dieser Maxime erschoss ihr Gegner sie. Doch sie hatte zuvor einen von ihnen ausgeschaltet. Ihr zweiter Kill, wie sie stolz verkündete.


    Der Kampf nahm seinen Lauf. Die Piraten kämpften gemeinsam mit all denen, die sich der Teilzeitcrew angeschlossen hatten. Auch der (letzte) Schatten soll bei dem Kampf mitgewirkt haben, munkelte man.

    Und während Balota im Licht der untergehenden Sonne lag, suchten andere bereits fieberhaft nach dem Versteck der MISA.



    🛑 Grenzen des Helfens

    Ein Notruf von LackrosCZE erreichte uns. Unfall. Hilfe wurde benötigt. Ich zögerte nicht und wollte ausrücken. Doch schnell stellte sich heraus: Es ging nicht um den Transport von Bambis, sondern um den voll ausgerüsteter Kämpfer.



    Meine Jungs – Jammet, Pinky, Black Lion – lehnten das kategorisch ab. Die Samariter sind keine Guerilla-Taxis. Und sie hatten recht; unsere Fahrzeuge dienten dem Schutz und dem Transport schutzbedürftiger.

    LackrosCZE zeigte Verständnis. Auch ROB akzeptierte die Entscheidung.


    Und etwas später dann die Meldung: Jemand der freiwilligen Verteidiger, vielleicht sogar jemand der Widerstandsgruppe FAT (Front Against Terrorism bzw. im Volksmund scherzhaft als "Freiwillige Arschloch-Truppe" bezeichnet) hatte wohl die MISA-Basis entdeckt.



    🕵️‍♂️ Operation Panzerknacker


    Charly117 , bekannt als alter Baseraider, machte sich allein auf den Weg zur MISA-Basis. „Operation Panzerknacker“, so nenne ich das rückblickend.

    Er kam für eine einzelne Person verhältnisweise weit – bis ihn eine Wache entdeckte. Dann hieß es für ihn: Neustart an der Küste.

    Doch der Zweck war erfüllt: Alarm wurde ausgelöst, die Angreifer zogen sich aus Balota zurück und er konnte weiterleiten, wie es in der Basis seiner Gegner aussah.

    Die Nacht senkte sich über Chernarus. Balota blieb ruhig. Für den Moment.


    Später wurde das Gefecht wieder aufgenommen. Niggo, Bloody, Selina, der Schatten und die freiwillige Aushilfs- bzw. Teilzeitcrew des Piratenkapitäns leisteten Widerstand.

    Es gab noch ein paar Todesopfer zu beklagen, Bambis wurden in Prigorodki versorgt, doch am Ende blieb dann in Balota alles wieder ruhig. Die Basis war gehalten worden. Balota stand noch.



    Abschließend bleibt mir noch zu sagen, dass alle Straßensperren, die errichtet wurden an dem Abend wieder ordnungsgemäß entfernt wurden.

    Danke an die ehrenhaften Leute beider Seiten, die dafür gesorgt haben, dass nichts übrig bleibt und unsere Versorgungsfahrten nach wie vor ungehindert stattfinden können.


    Am Ende hat die Nacht alles verschlungen.

    Und niemand weiß, wer die Schatten durchquert hat.

    Passt auf euch auf.

    Bleibt wachsam – und am Leben.


    gez.

    Herz-aus-Gold 💛