Beiträge von Rannulf
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„Drei Rudel später – ein ganz normaler Spaziergang“
Rannulf hatte am Tag zuvor mit Plueschkugel aka "Rotfuchs" und dem Vittorio/Heleranos aka "Schwarz-Rote Doktor" Funkkontakt und plante, gleich die Lieferung der gewünschten Vorräte auf den Weg zu bringen. Wie so oft war er mal wieder allein unterwegs – nichts Ungewöhnliches, wenn man bedenkt, dass Rannulf schon mit schlechter Gesellschaft auf Du und Du war.
Sein Plan? Einfach. Effektiv. Vermutlich zum Scheitern verurteilt: Die Vorräte sicher nach Tishina bringen.
Er brach am späten Abend auf, um die Deckung der Nacht zu seinem Vorteil zu nutzen. Klingt gut auf dem Papier. Auf Chernarus bedeutet das meistens: Herzlichen Glückwunsch, jetzt siehst du die Gefahr erst, wenn sie dich beißt.
Als die Sonne sich verabschiedete, kam auch schon das erste Heulen. Ein hungriges Rudel Wölfe meldete sich zur Tanzstunde.
„Wird wohl doch kein entspannter Spaziergang. Na gut, dann tanzen wir eben ein bisschen Foxtrott mit Reißzähnen“,dachte Rannulf, während er sich auf den Angriff vorbereitete. Mit Mühe – und ein paar Blessuren – wehrte er das Rudel ab und setzte seinen Weg fort.
Doch das Schicksal hatte offensichtlich Langeweile.Ein zweites Rudel sprang aus dem Gebüsch, als hätte es die erste Vorstellung verpasst.
„Verdammter Streichelzoo mit Aggressionsproblemen! Das kann doch nur das Glück der [501st] sein“,
fluchte Rannulf, während er nach Süden auswich, um Abstand zu gewinnen.
Als er die Dächer einer nahen Siedlung entdeckte, sprintete er – vermutlich schneller als je zuvor – auf die Häuser zu, um sich einen taktischen Vorteil zu verschaffen. Nach einem zähen Kampf, der mehr aus Fluchen als aus Strategie bestand, lagen auch diese Wölfe im Gras.
Rannulf betrat ein Haus, das so aussah, als hätte es schon bessere Belagerungen erlebt, und begann, seine Ausrüstung zu flicken – mit dem, was man eben so findet, wenn man keinen Sanitäter, aber genug Hoffnung hat. Seine Wunden behandelte er wie immer: halb professionell, halb optimistisch.
„Zweimal Wölfe in einem Marsch. Ich sollte Lotto spielen – oder mir eine Wolfshautweste basteln“, murmelte er.
Ein Blick nach draußen zeigte die nächste Überraschung: Zombies auf dem Weg.
„Die haben mir jetzt noch gefehlt“, knurrte er und warf sich schwungvoll durch die Tür Richtung Wald.
Nach einer Weile gönnte er sich eine Rast.
„Diese Wölfe gehen echt an die Substanz. Und meine Ausrüstung sieht aus wie nach einem Date mit einem Rasenmäher“, dachte er.
Aber: „Nur noch über den Kamm. Dann müsste ich in Tishina sein.“
Er packte seine Sachen und zog weiter. Und natürlich – kurz vor Tishina – wieder Heulen.
„Ist nicht euer Ernst?!“ brüllte er frustriert in die Nacht und bereitete sich auf Runde Drei vor.
Diesmal kam er nicht ungeschoren davon. Zwei Wölfe erwischten ihn. Schwer verletzt, schleppte er sich zu einem Bauwagen, kämpfte sich hinein und warf die Tür zu.
Sicher, aber nicht stabil. Er griff zum Funkgerät.
„Notruf an 501st... ich bin... angenagt... Wölfe“
The Mighty Quin meldete sich. Genervt.
„Ernsthaft, Alter Mann, WÖLFE?! Ich mach den Landrover startklar. Versuch in der Zwischenzeit nicht zu sterben!“
Rannulf versorgte, was er konnte – dann wurde es schwarz.
Quin raste quer durchs Land, nahm Umwege, Abkürzungen und eine Wildschweinherde mit – letztere endete auf mysteriöse Weise als „Notration“ im Kofferraum.
Als Rannulf langsam wieder zu sich kam, sah er eine verschwommene Gestalt über sich. Irgendwas von „Blutbeutel“ und „gerade rechtzeitig“ drang in sein Ohr. Die Stimme klang vertraut – sarkastisch vertraut.
„Ja, ja... ich weiß. Nicht allein losziehen...“, murmelte Rannulf.
Quin grinste. „Du weißt Bescheid, Chefe. Langsam musst du mir Kilometergeld zahlen.“
Nachdem die notdürftige Rettung beendet war, machte sich Quin auf den Rückweg.
Rannulf, leicht zerfetzt und abgeschlagen, setzte seinen Weg nach Tishina fort.
Wenige hundert Meter später erreichte er endlich die Stadt.
Dort standen Rotfuchs und der Schwarz-Rote Doktor – fleißig, wachsam, als hätten sie keine Ahnung, dass draußen gerade die Apokalypse auf „Hardcore“ gestellt wurde.
„Nicht erschrecken, ich bringe eine Lieferung“, rief Rannulf.
„Topf, ein paar Mumpeln, aber leider keine Spritze und gestreifte Katzen. Die waren aus“, fügte er mit einem müden Grinsen hinzu.
Nach einem kurzen Gespräch und Übergabe der Vorräte machte sich Rannulf auf den Heimweg. Auf dem Weg entdeckte er den Flyerstand.
„Na, warum nicht“, murmelte er. „Ich lass mal meine Notiz hier. Genauso wie in Cherno.“
Er heftete sie ans Brett.
Dann suchte er sich eine Unterkunft für die Nacht.
Mit dem festen Vorsatz: Beim nächsten Mal nimmt er einen verdammten Flammenwerfer mit. Oder wenigstens ein Wolfsabwehrschild. -
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