Schon wieder ein Doppelpost, aber wer unsere Geschichte weiter verfolgen möchte, ich versuche gerade durch eine Art Tagebuch unsere Erlebnisse auf diesem Server festzuhalten.
VIel Spaß beim Lesen
Es ist unglaublich viel passiert. Großes Lob an die Spielerschaft hier auf dem Vanilla Server
Tagebuch eines Samariters in Chernarus (Vanilla)
Beiträge von Herz-Aus-Gold
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20. April 2023 – Abstürze und Höhenflüge
Morgenstund‘ hat Loot im Mund, der frühe Spieler kriegt den Loot… oder so ähnlich? Ich sollte diese Witze wirklich seinlassen…Jedenfalls habe ich es heute endlich mal geschafft, nicht zu verschlafen. In den frühen Morgenstunden wandere ich gemütlich zum Bambi-Auffanglager. Die Sonne ist noch nicht richtig zu sehen. Nur mein alter Freund, der Nebel, legt sich malerisch über die Küste, umhüllend, schützend… Nein, ich lasse dieses poetische Zeug lieber. Keine Witze, keine Poesie… das sollte ich Leuten überlassen, die sowas können. Aber irgendwie mag ich die eigenartige Stimmung in Prigorodki zu dieser Tageszeit. Einerseits ist es hier so still und friedlich, aber auch unheimlich zugleich. Ein krasser Gegensatz eben.
Am Camp angekommen kontrolliere ich alles auf Vollständigkeit. Zumindest seit gestern gab es keine ungebetenen Besucher mit bösen Absichten und alle scheint noch so zu sein, wie ich es hinterlassen habe. Nunja… fast. Die Unterstände schauen mich traurig an. Kaum warme Kleidung ist zu finden. Stimmt ja! Wir hatten uns am Vortag vorgenommen, Nachschub zu besorgen, aber dann kam ja bekanntermaßen einiges dazwischen. Ich muss über den seltsamen Vorfall zwischen Ravini, Opi und eben am Ende auch Eugene denken. Das Schicksal hat hier trotz aller Härte schon einen gewissen Grad an Humor bewiesen und ich bin froh, dass alles nun doch einigermaßen gut ausgegangen ist. Vielleicht klappt es ja heute und wir können einen Ausflug ins Landesinnere machen, um Kleidung zu organisieren.
Doch zunächst einmal frühstücke ich ein paar getrocknete Äpfel. Allein am Camp gehe ich anschließend meiner gewohnten Arbeit nach, pflanze hier und da ein paar Kartoffeln, die ich gestern von Ravini bekommen habe und hoffe, dass vielleicht bald einige meiner Mitstreiter auftauchen und wir zusammen losziehen können. Bis zum Sommercamp in der Nähe von Myshkino ist es weit, aber dort gibt es meist etwas Gutes zu finden. Für einen Moment hadere ich. Ich könnte theoretisch das Bambi-Mobil aus der Garage holen und selbst losfahren. Nur, bin ich ein grausamer Fahrer und würde vermutlich nicht lebend aus dem Vorort herauskommen. Und falls ich das schaffen würde, hätte ich mich bestimmt in kürzester Zeit verfahren oder würde irgendwo stranden. Nein, das überlasse ich lieber Leuten in meinem Team, die sich mit so etwas auskennen. Beispielsweise Hikaru. Sie hat vor Kurzem das Fahren gelernt und sich innerhalb von kürzester Zeit zu einer tollen Fahrerin gemausert. Wir haben gemeinsam so manches verrückte Abenteuer überstanden. Ich muss etwas lachen, als ich an die ersten Fahrversuche denke, aber höchstwahrscheinlich hätte ich mich wesentlich schlimmer angestellt. Hikaru ist absolute klasse und ich bin über jede weibliche Ergänzung im Team dankbar. Irgendwie muss ich jetzt an die gute Thorin denken. Sie hat uns früher auch immer tatkräftig als Samariter unterstützt und war so etwas wie die gute Seele der Gruppe. Sie hatte immer einen passenden Spruch auf Lager, um selbst in den düstersten Stunden die Gruppe zu motivieren. Und einmal hat sie zwei Banditen ganz alleine mit einem Stein erledigt. Mit einem popligen Stein! Ich habe es zwar nie aufgeschrieben, aber ich weiß noch, wie wir vor Jahren einen unserer Einsätze in Staroye hatten. Zwei Banditen gaben sich erst freundlich und als wir zu viert dann in ein Haus vor herannahenden Zombies und Schüssen aus dem Militärlager fliehen mussten, wandten sich die beiden plötzlich im Inneren gegen uns. Unsere Scouts draußen hatten uns aus den Augen verloren und Thorin und ich waren auf uns selbst gestellt. Ich wollte gerade meine Waffe ziehen, zögerte aber eine Sekunde zu lang. Sofort verlor ich das Bewusstsein, als einer von beiden das Feuer direkt auf mich eröffnete. Während die Welt um mich herum in Schwärze versank, blieb Thorin unglaublich geistesgegenwärtig. Mit einem einfachen Stein schaffte sie es, einen nach dem anderen auszutricksen und K.O. zu schlagen. Einfach unglaublich… Und ja, ich weiß.. Ich sollte wirklich etwas besser auf mich achten. Das sagt Kanu auch immer. Ich kann halt schlecht aus meiner Haut. Jedenfalls bin ich froh, solche Freunde als Backup zu haben. Meine Arbeit hier wäre ohne solche Freunde, die einem den Rücken freihalten unmöglich. Danke Leute!
Ich hoffe, Thorin geht es gut und sie meldet sich mal wieder. Unser letzter Kontakt ist jetzt vermutlich auch schon ein paar Wochen her…. Aber wer weiß? Vielleicht steigt demnächst ja wieder eine große Grillparty am Bambi-Auffanglager. Lust darauf hätten wir alle mit Sicherheit.
Während ich meinen Gedanken nachgehe, laufe ich meine tägliche Route in Richtung Cherno ab. Unterwegs finde ich tatsächlich ein paar Teddybären und muss grinsen. Ja, diese Teddys haben auch schon für interessante Geschichten und Verwechslungen gesorgt, aber die schreibe ich ein anderes Mal auf. Für den Moment bin ich froh, ein paar von Ihnen gefunden zu haben und ich kann sogar noch ein paar Vorräte mitbringen. Fast bin ich schon wieder am Lager, als starker Regen einsetzt. Na klasse… Wieder dieses Mistwetter. Eine Stimme dringt an mein Ohr. Opi meldet sich. Er benötigt meine Hilfe dabei, eines seiner Militärzelte in Sicherheit zu bringen und würde mich gerne mit dem Auto mitnehmen. Auf dem Rückweg könnten wir dann noch einen Abstecher in Myshkino und dem nahegelegenen Sommercamp machen, um warme Kleidung zu organisieren. Eine Hand wäscht die andere und ich stimme zu. Auch Jammet lässt sich am Lager blicken und kommt sehr gerne mit, froh über etwas Ablenkung und die Möglichkeit, etwas Sinnvolles zu tun. Fantastisch! Zu dritt fühle ich mich doch wesentlich sicherer, denn die Gegend dort birgt für mich nicht nur gute Erinnerungen.
Unterwegs kommen wir an einem kleinen Militärlager vorbei, beeilen uns aber schnell, durchzukommen. Mit Militärlagern habe ich ohnehin nicht so viel am Hut. Zu gefährlich und viele Überlebende schießen dort erst und fragen später.
Wir setzen unseren Weg fort und stellen das Auto in einem nahegelegenen Wäldchen ab. Gekonnt schleichen wir uns am Hang entlang in Richtung des Sommercamps. Leichter gesagt als getan. Meine zwei Freunde sind aufgrund ihrer Kleidung perfekt getarnt, aber ich steche natürlich aus dem Grasgrün hervor wie ein roter Papagei. So suche ich in den Tannen Schutz. Stückchen für Stückchen kommen wir näher und Jammet gibt das Okay. Das Lager sieht ruhig und verlassen aus. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Für die Bambis!… oder so ähnlich, denke ich mir und stürme los. Ich lasse meine beiden Freunde zurück auf ihrem Beobachtungsposten und renne gut sichtbar den Hang hinunter. Durch den Fluss muss ich waten und ein Stück schwimmen. Schon wieder nass. Dabei hatte der Regen doch gerade erst aufgehört…
Am anderen Ufer wringe ich meine Kleidung aus und mache mich dann auf die Suche nach wärmenden Kleidungsstücken, die wir in unsere Unterstände packen können. Vorsichtig rufe ich ein paar Mal, um andere Überlebende auf mich aufmerksam zu machen, aber es kommt keine Antwort. Also fasse ich mir mein Herz und öffne eine Türe nach der anderen. Meine Ausdauer wird belohnt. Es gibt so viele Kleidungsstücke, dass ich mir einen improvisierten Rucksack herstellen muss, um alles tragen zu können. Und bis auf die Tatsache, dass ein wildgewordener Hirsch durch das Lager rennt und beim Röhren sein Bestes gibt, passiert auch tatsächlich nichts.
Ich arbeite mich zurück aus dem Lager, schwimme erneut durch den Fluss und klettere den Hang wieder rasch hinauf. Dort warten schon meine Freunde, nehme mir einige der schweren Dinge ab und gemeinsam geht es mit dem Auto zurück in die Heimat. Unterwegs kommen wir noch an einem Konvoi vorbei, aber die Zombies haben gegen uns drei keine Chance. Ein paar funktionstüchtige Militärwesten ergänzen nun unsere Kleidersammlung. Wir fahren weiter, die Laune ist gut. Doch plötzlich passiert etwas Unerwartetes: Unser Auto überschlägt sie mitten auf der Straße mehrere Male, landet dann aber wie in einem schlechten Hollywood-Streifen (die gab es ja früher…) auf seinen Rädern und fährt weiter. Ich muss unglaublich viele Schutzengel da draußen haben. Oder wir alle drei… wie durch ein Wunder ist keiner verletzt worden und auch das Auto ist, abgesehen von ein paar Dellen, heil geblieben. Rückblickend betrachtet werden die Überschläge jedes Mal mehr, je häufiger wir von dem Vorfall erzählen. Unserer letzten Zählung nach waren es 4-5. Einfach unglaublich…
Schließlich kommen wir erschöpft, aber glücklich um die Mittagszeit beim Lager an. Dort warten schon Ravini, Charly und Tabasko in ihrem roten Auto auf uns. Ravini zeigt sich für die Unterstützung gestern erkenntlich und spendiert uns eine weitere Fahne, die wir bei Bedarf in der Zweigstelle in Solnichniy anbringen können. Wir diskutieren eine Weile, ob wir die Fahne im Bambi-Auffanglager nicht doch durch einen Zaun schützen sollten, aber ich lehne das gefühlsmäßig ab. Wenn jemand uns berauben möchte, dann findet er oder sie so oder so einen Weg. Das Lager soll offen für alle sein und nicht an einen Hochsicherheitstrakt erinnern.
Die drei Jungs verlassen das Camp gemeinsam mit Opi nach einem kurzen Plausch und einem gemeinsamen Mittagessen das Lager in Richtung Solnichniy und ich verstaue die gefundenen Sachen. Opi sagte etwas von einem Autozelt, dass er finden wolle. Ich wünsche ihnen viel Glück.
Nach einigen Stunden des Sortierens, sind die Unterstände sind wieder gut gefüllt. Perfekt!
Ich beschließe, mich noch etwas auszuruhen.
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Ein Funkspruch weckt mich aus einem gefühlt kurzen Schlaf. Kanu und Jammet sind auf dem Weg ins Lager und möchten sich mit mir treffen, damit wir gemeinsam nochmals ins Sommercamp fahren können. Vielleicht finden wir ja noch weitere brauchbare Sachen.
Gesagt getan und gemeinsam geht die Fahr durch Berg und Tal. Tatsächlich lohnt sich der Abstecher in einen Supermarkt und wir finden eine weitere Fahne für ein potenzielles Lager. Am Camp angekommen, teilen wir uns auf. Jammet und Kanu möchten sich den Militärteil ansehen, doch da stürzt plötzlich auf der anderen Seite des Flusses ein Helikopter ab. Diesen wollen sich die beiden nicht entgehen lassen, während ich im Sommercamp nochmals einige Jacken und Hosen einstecke.
Wir verstauen alle Fundsachen im Auto und als ich nochmals ins Camp möchte, um weitere Kleidungsstücke zu holen, lässt mich ein ohrenbetäubender Lärm aufhorchen. Direkt über mir sehe ich, wie ein weiterer Helikopter abstürzt. Jammet und Kanu beschließen, nun doch das Militärlager zu durchsuchen. Ich dagegen klettere den kleinen Berg hinauf und versuche, den Helikopter zu finden. Vielleicht gibt es ja Überlebende? Vorsichtig schleiche ich mich heran und tatsächlich erkenne ich in einiger Entfernung große Gestalten. Ich bin aufgeregt und etwas ängstlich, wer das wohl sein mag, doch noch ehe ich die Lage richtig erkannt habe, stürzt auch schon ein Zombie mit lautem Geheul von hinten auf mich zu. Die Gestalten vor mir sind gewarnt und springen ebenfalls jaulend auf. Mit einem Schlag wird es mir eiskalt bewusst: Es gibt keine Überlebenden. Das Virus hat den Piloten und die Besatzung erwisch und darum muss der Helikopter abgestürzt sein. Ich kämpfe verbissen um mein Leben, ziehe meine Waffe und schieße auf die schiere Übermacht. Das Magazin ist leer. Ich hebe meine Fäuste zum Schutz und hole aus. Rechts, links… Deckung, doch die Zombies sind einfach zu viele. Von allen Seiten prügeln sie auf mich ein und ich gehe zu Boden. Um mich rum wird alles schwarz. Zwar konnte ich noch einen Notruf ausgeben, aber ich fürchte, das war das Ende meines Abenteuers.
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Ein Licht. Es tanzt vor meinen Augen. Kommt näher und verschwimmt wieder im Dunkel. Es wirkt, als wolle es mich provozieren und herausfordern. Ich rufe dem Licht entgegen: „Bleib hier! Warte! Ich will noch nicht gehen!“ Dann ist wieder alles schwarz. Wie lange habe ich da gelegen? Ich weiß es nicht, aber plötzlich komme ich wieder zu mir. Neben mir steht ein großer Zombie, der wohl das Interesse verloren hat. So leise wie möglich verbinde ich meine Wunden und schleiche mich gebückt an den stöhnenden Viechern vorbei in Richtung des Helikopters. Ich packe alles ein, was für uns von Nutzen sein könnte, lade meine Waffe nach und erledige drei, vier Zombies mit einem glatten Kopfschuss. Das Adrenalin schießt in meinen Körper und ich beginne zu rennen. Immer weiter, zurück zu meinen Freunden und dem Auto. Über Funk teile ich ihnen mit, dass alles in Ordnung ist. Sie warten am Feldweg auf mich und hastig steige ich ein, den Rucksack voller erbeuteter Dinge in der Hand.
Schließlich geht unsere Fahrt weiter zurück in unser Lagerhaus. Dort warten wir erst einmal das Auto, sortieren die Kleider nach Brauchbarkeit und füllen schließlich die Unterstände im Camp auf. Charly, Opi und Tabasko kommen noch kurz vorbei, um mir ein Megaphon zu überreichen. Ich grinse breit. Mit solch einem Ding habe ich schon allerhand angestellt. Wir testen gleich, wie weit es reicht und treiben Allerhand Schabernack. Ich bedanke mich herzlich für das unheimlich praktische Geschenk. Mit einer gefundenen Spitzhacke erstelle ich noch einen kleinen Steinofen und brate etwas Hähnchenfleisch, ehe ich mich müde in meine Behausung zurückziehe.
Was für ein ereignisreicher Tag und wieder habe ich überlebt. Über Funk höre ich noch kurz Eugene, der ebenfalls einen spannenden Tag hinter sich hat und mit seinem Freund überlebt hat. Alles ist gut. Der Traum lebt weiter. Danke, Freunde!
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19. April 2023 – Schicksal?
Ist es schon Morgen? Ich stehe auf, blicke aus dem Fenster und bekomme einen Schreck. Schon wieder verschlafen. Es muss ja schon Mittag sein! Wirklich ausgeruht fühle ich mich nicht. Seltsame Träume suchen mich heim und ich habe dieses seltsame Gefühl, das man so hat, wenn man in seiner Kleidung geschlafen hat. Irgendwie…. Zerknautscht. Ein albernes Zitat meines Lehrers aus Schulzeiten kommt mir in den Sinn: „Nur wer morgens geknickt aufsteht, kann sich über den Tag hinweg entfalten.“ Was für ein dämlicher Spruch! Warum fällt er mir gerade jetzt ein? Den Lehrer habe ich vermutlich schön längst überlebt… ich sollte auf andere Gedanken kommen. Im Hier und Jetzt leben.
Eilig packe ich das Nötigste zusammen und mache mich auf den Weg zum Bambi-Auffanglager. Hatten wir wieder unerwünschten Besuch oder hat sich ein Bambi über die Vorräte gefreut?
Mein Herz macht einen Sprung. Schon von Weitem strahlt mir unsere neue Fahne entgegen. Es war also kein Traum, der Vandalismus hat stattgefunden, aber unsere neue Fahne ist noch da. Für einen kleinen Augenblick ist meine kleine, heile Welt in Ordnung. Auch die Unterstände sind noch alle intakt. Ich kann mein Glück kaum fassen. Selbst in der Küche sieht ebenfalls alles ordentlich aus. Und was ist das? In der Kiste liegt tatsächlich ein Huhn! Anscheinend hat es jemand gut mit uns gemeint und eine kleine Spende hinterlassen. Leider habe ich viel zu lange geschlafen und der strenge Geruch verrät mir sofort, dass das Hühnchen ohne die übliche Kühlkette verdorben ist. Nunja, sowas passiert eben. Schade um das gute Fleisch, aber aus den Knochen kann ich mir wenigstens einen neuen Speer herstellen. Ohne ihn komme ich mir so wehrlos vor. Wenn ich doch nur wüsste, wie man einen anständigen Bogen baut!
Sorgfältig zerlege ich das Hähnchen, desinfiziere die Kiste und verbrenne die verdorbenen Überreste. Man kann nie vorsichtig genug sein und es gibt schnell mal eine Lebensmittelvergiftung, die hier tödlich enden kann.
Ein kleiner Check an den Unterständen hat ergeben, dass wir neue Bekleidung für Bambis benötigen. Alles, was irgendwie warm hält. Ja.. Wärme… Auch ich beginne schon wieder zu frieren und beschließe, etwas über die Wiese zu laufen, um mich aufzuwärmen. Doch daraus wird nichts, denn erneut setzt starker Regen ein. Blödes Aprilwetter!
Allerdings bin ich nun schon einmal auf dem Weg und so setze ich ihn aus Trotz fort. Die nasse Kleidung klebt an mir und meine Schuhe geben ekelhaft quietschende Geräusche von sich. Doch halt… dieses Quieken hört sich doch plötzlich anders an. Tatsächlich: Im Nebel erkenne ich deutlich zwei Schweine. Soll heute wirklich mein Glückstag sein? Vorsichtig schleiche ich mich heran. Ich weiß aus leidiger Erfahrung, dass ich mit dem Messer oder Speer nicht schnell genug bin. Also benötige ich meine Waffe. Ich schleiche langsam weiter schieße auf das erste Schwein. Sein lauter Schrei durchbricht die regnerische Szenerie. Nach drei Schüssen liegt es blutend auf dem Boden. Das zweite versucht zu entkommen, aber ich habe es immerhin getroffen. Dummerweise muss ausgerechnet jetzt der Schalldämpfer den Geist aufgeben und beim vierten Schuss stürmt eine kleine Zombiegruppe in meine Richtung. Noch ehe ich richtig abwägen kann, wie ich diesen Trupp am besten abwehre, haben sie das Schwein statt meiner ins Visier genommen. Welch ein Glück! Den ersten Zombie erwische ich schnell mit meiner Waffe und während die anderen sich mit dem Schwein vergnügen, kann ich sie bequem aus dem Weg räumen. Zombies sind zum Glück wirklich Spatzenhirne… Nun stehe ich im Feld, umgeben von toten Zombies und zwei toten Schweinen.
Kein schöner Anblick, aber das Essen für den Tag ist gesichert!
Ich spreche ein kleines Dankgebet gen Himmel, zerschneide vorsichtig die beiden Schweine und packe alles ein, was geht. Nichts soll hier verderben; alles wird gebraucht.
Zurück am Lager heize ich ein kleines Feuer an, um mich zu trocknen und das Fleisch zu braten. Ein großer Teil wird auch geräuchert, das macht ihn für unsere Bambis länger haltbar; so zumindest mein Eindruck. Während das Fleisch schön vor sich hin räuchert und das herrliche Knistern des Feuers im Camp zu hören ist, schlage ich neues Holz und fülle die Feuerholzkiste auf. Dann kommt das Fleisch in die Essenstruhe zusammen mit ein paar Getränkedosen, die ich im Dorf gefunden habe. Da wird sich jemand freuen! Echte Not-A-Cola, Fonta, Pipsi, Spite und sogar ein alkoholfreies Bier. Alles ist da. Zusammen mit ein paar Snacks und dem Fleisch ein Festmahl für jeden, der am Hungern ist.
Anschließend steht wieder Feldarbeit auf dem Plan. Leidig, aber sie muss sein. Die Läuse haben wieder zugeschlagen und einen großen Teil der Ernte vernichtet. Vorsichtig grabe ich die kranken Pflanzen aus und verarbeite sie zu Dünger, ehe ich neues Saatgut einpflanze. Nur die Kartoffeln gehen mir langsam aber sicher aus. Ich werde wohl bei Ravini mal vorbeischauen und nachfragen, ob er mir da aushelfen kann.
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Nach einem kleinen Nickerchen geht es weiter. Ich begebe mich erneut nach Cherno, um dort die Polizei und das Krankenhaus nach Brauchbaren abzusuchen. Unterwegs gesellt sich Hikaru dazu und wir schaffen es wieder einmal, ein paar dringend benötigte Bandagen, Medikamente und Schutzwesten zu beschaffen. Endlich nicht mehr allein! Über Funk haben wir Kontakt zu Opi und Jammet aufgenommen, die gerade im militärischen Bereich nach Vorräten suchen. Keine leichte Aufgabe, denn besonders in diesen Zonen wird in der Regel ohne Vorwarnung geschossen. Ich drücke den beiden innerlich die Daumen, dass nichts schief geht und mache mich mit Hikaru wieder zurück auf den Weg ins Bambi-Auffanglager. Auch Ravini schaltet sich per Funk aus Cherno dazu und selbst Kanu ist zu hören. Dieser zieht es aber lieber vor, alleine seine Runde zu drehen und später dann zum Camp zu stoßen. Verständlich, denn hier ist schon einiges los.
Jammet kündigt seine und Opis baldige Ankunft an und wir bereiten ein kleines Festmahl an Schweine- und Hühnchenfleisch vor. Hikaru hatte nämlich auch ein unsagbares Jagdglück heute und somit ist die Versorgung wirklich gesichert. Doch bevor Opi und Jammet am Lager vorbeikommen, möchte Jammet nochmals kurz einen Abstecher zum Sommercamp machen, was weitereiche Folgen haben wird, wie ich jetzt erfahren habe. Er schleicht sich gerade in das Camp, als Opi aus den Augenwinkeln einen vollausgestatteten Spieler auf Jammet zu schleichen sieht. Die Waffe im Anschlag, zwischen den beiden nur ein Zombie. Opi bewahrt die Nerven, möchte jedoch kein Risiko eingehen. Die Ereignisse der vergangenen Tage und die Tatsache, dass der Überlebende starke Ähnlichkeit mit einem heimtückischen Heckenschützen hat, der zuvor auf ihn geschossen hatte, genügen ihm. Er zielt, hält die Luft an und trifft. Über Funk bekomme ich mit, dass er den Spieler wohl getroffen hat, aber Jammet nun in Sicherheit ist. Möge sich Gott seiner Seele erbarmen. Ich werde das Gefühl nicht los, dass er vielleicht gar nichts Böses im Sinn hatte, aber Opi beschwichtigt. Ein Spieler, der sich in solch einer Pose an seinen Teamkollegen anpirscht hat sicherlich nichts Gutes vor. Vermutlich hat er recht.
Hikaru und ich gehen im Lager unseren Aufgaben nach. Ich sortiere unsere „Einkäufe“ und Hikaru bereitet über dem Feuer ein schmackhaftes Essen zu. Das Leben kann manchmal doch sehr idyllisch sein. Vor allem, wenn der Regen endlich nachlässt. Kanu gibt über Funk zu bedenken, dass wir unten im Lager vorsichtig sein sollen. Wenn Spieler sterben, tauchen immer wieder in den Küstengebieten „Bambis“ auf und nicht alle von ihnen sind freundlich gegenüber unserer Arbeit eingestellt, wie wir zuvor erfahren haben. Auch Opi warnt, denn der Spieler war sehr wahrscheinlich am Überfall auf Ravini vor zwei Tagen beteiligt. Ich nehme mir vor, vorsichtig zu sein.
Gerade möchte ich mich wieder um meine Pflanzen kümmern, als ich einen fremden Überlebenden auf mich zulaufen sehe. Grüßend hebt er einen Arm, gekleidet ist er wie ein typisches Bambi. Sofort spricht er mich an und grüßt freundlich. Ich raune über Funk der Gruppe zu, dass sie bitte Funkstille wahren soll und beginne das Gespräch. Der Fremde fragt mich, ob dies meine Basis sei. Verständlich, aber für eine richtige Basis wäre das doch etwas zu ungeschützt. Ich erkläre ihm in englischer Sprache von unserer Mission und Arbeit hier in Chernarus. Dass wir als Samariter in solchen Bambi-Camps Neulinge mit Nahrung und Kleidung versorgen und gerne Geschichten austauschen. Tatsächlich gesteht er, dass er erst gestern hier gewesen sei. Bei mir klingeln alle Alarmglocken. Warum sollte er mir die Wahrheit sagen? Aber ich beschließe ihn doch darauf anzusprechen, ob er die Kisten, die Fahne und das Zelt geklaut hat.
Nein, lautet die Antwort. Er habe lediglich eine Hacke genommen und sich mit Gemüse und Dosen eingedeckt. Allerdings habe er in der Küche ein totes Huhn als Gegenleistung hinterlegt. Das erklärt einiges. Erleichtert danke ich ihm und lade ihn ein, sich wieder etwas zu Essen zu nehmen und sich zu uns zu gesellen. Auf meine Frage hin, wie ich ihn denn nennen dürfe, nennt er den Namen „Eugene“. Offensichtlich nicht sein richtiger Name, aber für den Moment genügt mir dies. Er wird seine Gründe haben, mir seinen Namen vorzuenthalten. Nachdem er sich mit den notwendigen Kleidungsstücken ausgestattet und den größten Hunger gestillt hat, frage ich ihn nach seiner Geschichte. Ich würde es vermutlich kaum glauben, beginnt er. Aber er sei gerade in einem Sommercamp angegriffen worden, ehe das Schicksal ihn hierher verschlagen hat. Er ahnt nicht, dass ich ihm dies sofort glaube. Mir läuft ein Schauer über den Rücken. Soll dies die Person sein, die Opi gerade daran gehindert hat, Jammet zu erschießen? Aber er macht doch so einen freundlichen und dankbaren Eindruck!
Der Fremde spricht weiter und berichtet. Er ist der festen Überzeugung, dass vermutlich jemand mit einem lilafarbenen Armband ihn angegriffen hat. Das kommt mir bekannt vor. Ich beschließe, ihm etwas mehr von der Gegend zu erzählen und sage, dass es in der Tat eine Gruppe in Cherno mit solchen Armbinden und einem großen Stützpunkt gibt. Nun beginnt er zu reden. Er berichtet, dass er jüngst vor zwei Tagen in Cherno unterwegs war und dort einen Überlebenden angegriffen hatte, der in einer Garage auf Nahrungssuche war. Mir stockt der Atem. Ist es möglich? War dies die Person, die unseren Farmer Ravini einfach so hinterrücks angegriffen und ausgeraubt hatte? Die Person, auf die Ravini ein unsägliche Wut im Bauch hat und durch die wir unseren alten, bärbeißigen Farmer in den letzten Tagen kaum wiedererkannt haben?
Ich beschließe mit offenen Karten zu spielen und sage ihm auf den Kopf zu, dass ich weiß, wen er da überfallen hat und dass ich Kontakt zu der Gruppe mit den lilafarbenen Armbändern habe. Als Samariter hat man schließlich mit vielen Leuten zu tun. Er ist erstaunt, zeigt aber sichtlich Reue. Er war der Meinung, dass in einer Großstadt wie Cherno sofort ohne Vorwarnung geschossen wird, daher wollte er der Erste sein, der handelt. Nun, das ist verständlich, war aber in diesem Fall fatal. Eigentlich, so sagt er, seinen sein Freund und er sehr friedliche Überlebende und von dem Eindruck, den ich bekommen habe, scheint dies auch zu stimmen. Schon spannend, wie „friedlich“ die meisten Leute auf einmal sind, wenn sie mit mir sprechen, aber wie schnell sich das Blatt wenden kann. Aber ich beschließe, dass ich ihm glaube. Frei nach dem Motto: Er tötet mich nicht und er hilft mir, das kann ein Freund sein. Chancen, mich umzubringen oder auszurauben, hatte er in den letzten Minuten zu Genüge.
Ich sende einen Funkspruch an die anderen und informiere sie über diese unglaubliche Geschichte. Ravini knirscht mit den Zähnen, ihn dürstet nach Rache. Der Fremde bricht auf in Richtung des Sommercamps, um die Überbleibsel seines Rundgangs zu sichern. Unser Farmer beschließt, dort ebenfalls hinzugehen. Ich wünsche beiden viel Glück und bitte sie vorsichtig zu sein. Warum muss es nur immer wieder in Gewalt enden?
Hikaru und ich versorgen das geräucherte Fleisch schließlich, heißen Jammet und Opi noch willkommen. Opi hinterlässt mir den Rucksack, denn er von dem fremden Überlebenden gesichert hat. Eine Spende für die Bambis und für uns. Ich habe ein komisches Gefühl dabei, beschließe aber auf die Dinge erst einmal aufzupassen.
Die Ereignisse rotieren wie in einem Karussell in meinem Kopf. Ich lege mich noch etwas hin, um Kräfte zu tanken.
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Ich erwache wieder etwas später. Es muss baldAbend sein, aber noch ist die Sonne gut zu sehen. Ich bin wieder allein und gehe meiner Arbeit nach, als sich Ravini per Funk stolz meldet. „Ich hab ihn! Ich hab ihn erwischt!“. Vermutlich meint er den armen Teufel, den er am Sommercamp abgepasst hat. Er scheint glücklich, aber ich frage mich, ob es wirklich jener Überlebende war oder nicht noch ein unschuldiges Opfer. Wie auf‘s Stichwort, sehe ich aus den Augenwinkeln wieder ein Bambi durch das Lager huschen und einen Jutebeutel ins Zelt legen. Ich spreche den Überlebenden an und er stellt sich mir wieder als Eugene vor. Ich frage ihn, ob es ihm gut geht. Ja, aber er sei in eine Schießerei geraten und das Schicksal habe ihn wieder an die Küste und von dort in das Bambi-Auffanglager verschlagen. Erneut biete ich ihm Essen an und es stellt sich heraus, dass er ganz passabel Deutsch spricht. So unterhalten wir uns weiter und kommen ins Gespräch. Ich erkläre ihm alles, was bisher passiert ist. Vertrauen gegen Vertrauen. Er kennt noch nicht viel von Chernarus und möchte mit seinem Freund alle Ecken und Winkel erkunden. Es war schon seit jeher ihr Traub, dieses Land zu erkunden, als die Apokalypse ausgebrochen ist. Ja, der Rucksack sei seiner gewesen, aber eigentlich habe er dem Überlebenden mit der lila Armbinde in Cherno gehört. Somit ist die Sache klar. Just in diesem Moment schalten sich Tabasko, Ravini, Pinky und Adrian per Funk dazu, die gerade wieder an ihrem Großprojekt arbeiten. Ich erzähle ihnen von Eugene und seiner Geschichte. Ravini ist beeindruckt, dass sein Rucksack mit seinen Sachen auf so wundersame Weise wieder aufgetaucht ist und er ist glücklich, dass er sich zum ersten Mal alleine und richtig zu Wehr setzen konnte. Für ihn ist die Welt wenigstens wieder in Ordnung und er stellt uns eine Ladung von Kartoffeln für das Lager zur Verfügung.
Dem Fremden tut es sichtlich leid und als Tabasko und Pinky mit dem Auto vorbeikommen und noch ein paar Vorräte abliefern, bevor sie einer mysteriösen Schießerei bei Elektro auf den Grund gehen, scheinen sich die beiden Parteien wieder vertragen zu haben. Man beschließt, nach Möglichkeit nicht mehr aufeinander zu schießen und auch der Freund von Eugene, Alexej kommt schließlich heil am Camp an. Tabasko erwähnt in diesem Zuge noch, dass er vor einer knappen halben Stunde noch mit einer jungen Bambi-Dame geredet habe. Aber sie sei dann plötzlich verschwunden. Eventuell findet ja auch Zara ihren Weg in das Bambi-Auffanglager. Wer weiß? Es bleibt spannend.
Für den Moment beschließen Tabasko und Pinky in Elektro ihr Abenteuer zu suchen und die beiden Fremden entscheiden sich nach einer ausgiebigen Mahlzeit dafür, ihr Glück im Norden zu suchen.
Man wünscht sich alles Gute und versabschiedet sich. Eugene ist fest überzeugt: Dieses Treffen heute war Schicksal, das kann kein Zufall mehr sein. Grinsend fügt er hinzu, dass ich den Spitznamen „Herz-aus-Gold“ vollkommen zurecht trage. Mag sein. Ich kann das nicht beurteilen. Ich bin jedenfalls froh, dass dieser Tag ohne ein weiteres Blutvergießen zu Ende geht und wir noch alle am Leben sind.
Müde setze ich mich alleine in der Dämmerung ans Lagerfeuer, schäle ein paar Kartoffeln, röste sie über dem Feuer und schreibe meine Geschichte auf. Der Traum lebt weiter. Heute mehr denn je.
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Tagebuch eines Samariters in Chernarus
„Wenn wir überleben wollen, muss der Traum weiterleben.“
⚠ Hinweis: ⚠
Dieses Buch behandelt dem Umgang mit Krankheit, Depressionen, Suizid und verwendet verbale Kraftausdrücke. Wenn du auf derartige Themen sensibel reagierst, lies diesen Eintrag vielleicht lieber mit einer vertrauen Person, mit der du das Lesen auch unterbrechen kannst, um dich über das Gelesene auszutauschen oder lies einfach nicht weiter.*****************************************
Das Tagebuch hier im Forum beginnt im April 2023. Wer noch etwas mehr lesen möchte, kann dies online tun. Dort habe ich die fehlenden Einträge seit März nachgetragen und nun kann man die GANZE Geschichte lesen. Leider konnte ich aufgrund der Zeichenbegrenzung im ersten Post nichts mehr einfügen, aber hier findet ihr nochmals alles in leserlicher Form online:
ZitatTauche ein in die fesselnden Geschichten und Erlebnisse der Samariter von Chernarus, die seit 2016 als Helfer und Retter in Chernarus aktiv sind. Sie haben eine Mission, Menschen zu helfen und eine Oase der Sicherheit inmitten des Chaos zu schaffen. Erfahre mehr über ihre Begegnungen mit anderen Überlebenden, ihren Herausforderungen und ihren unermüdlichen Einsatz, um etwas Menschlichkeit in der Apokalypse zu verbreiten und den Traum am Leben zu erhalten.
Bereite dich darauf vor, in eine Welt voller Überlebenskampf, Freundschaft und Verrat einzutauchen. Werde Teil der Geschichte und erlebe unvergessliche Abenteuer in einer Welt, in der jede Handlung über Leben und Tod entscheiden kann.
--> Das Tagebuch eines Samariters in Cheranrus Band 1: Prigorodki bei Heyzine.com
Oder für den heimischen Reader zum Runterladen:
Über Kommentare, Anregungen und Rückmeldungen freude ich mich natürlich. Vielen Dank euch allen!
18. April 2023 - VandalismusApril… es muss April sein. Bei diesem Mistwetter.
Ich wache am späten Nachmittag auf. Es muss den ganzen morgen durchgeregnet haben, das Gras ist feucht, aber die Sonne kommt endlich etwas hervor. Viel zu lange habe ich in meiner kleinen Hütte geschlafen. Meine kleine Hütte, meine Zuflucht. Wie viele Tage ist es schon her, seit es mich hierher in den kleinen Vorort von Chernogorsk verschlagen hat? Prigorodki, der Vorort.
Für uns seit einigen Monaten mehr ein Zufluchtsort vor der hektischen Großstadt. Wer hätte gedacht, was sich in dieser Zeit so alles entwickeln würde. Aus dem kleinen Unterstand am Brunnen wurde ein stattliches kleines Bambi-Auffanglager mit Feldern, Werkzeugschuppen, Küche und natürlich Unterständen voller nützlicher Dinge. Nichts Besonderes, aber das, was man als Überlebender an der Küste in seinen ersten Stunden so benötigt. Eben ein kleines Stück Menschlichkeit in dieser grausamen postapokalyptischen Welt; Unser Traum von einer besseren Welt, von Mitgefühl, Zusammenarbeit und Menschlichkeit.
Der Traum… auf gewisse Art und Weise, teilen viele hier diesen Traum. Jeder auf seine Weise und jeder packt kräftig mit an. Man kommt ins Gespräch, tauscht Geschichten aus, hilft sich und ist einfach froh, Gleichgesinnte zu treffen. Gemeinsam lachen und weinen. Das tut gut in der oft so einsamen Welt. Dennoch bleibt natürlich ein Risiko. Jeder Kontakt, egal ob bewusst oder unbewusst kann tödlich sein. Aber wir halten an dem Traum fest und freuen uns über jeden, der unser Lager in der Not erreicht und Hilfe findet.
Ich schweife ab, oder? Nun, noch ist von meinem Team keiner zu sehen und ich versinke in Gedanken. Aber es wird Zeit, aufzubrechen. Nachdem ich meine Vorräte überprüft habe, verlasse ich meinen Zufluchtsort und mache mich ins Auffanglager auf. Schon von Weitem grüßen mich die braunen Zeltplanen der Unterstände am Brunnen. Alles sieht ruhig und friedlich aus.
Doch wie so oft, trügt der Schein. Während ich mich von den Strapazen der vergangenen Tage in meiner Hütte erholt hatte, muss jemand im Lager gewesen sein, denn schon als ich es betrete wird dies deutlich: Vor dem Brunnen liegen verschiedene Rucksäcke. Arglos in der Gegend herumgeworfen. Der Medizinunterstand wurde ebenfalls massiv geplündert. Bandagen, Medikamente… jemand hatte es wohl dringend nötig, sich die Taschen vollzustopfen. Auch in Sachen Bekleidung fehlten einige Militärwesten. Soweit so gut. Die Bambis könnte doch wirklich etwas Ordnung im Lager halten. Aber warum sind überall Sachen verteilt? Es wirkt fast so als ob… ich stocke, ringe nach Atem. Es war jemand im Lage, der wollte, dass Dinge verschwinden.
Meine Befürchtungen bestätigen sich, als ich in den Werkzeugschuppen gehe. Auch dort fehlen wichtige Werkzeuge. Als ich die Küche betrete ist der Schock komplett. Aus der Feuerholzkiste wurden Feuerzeug und Streichhölzer genommen, die Essenskiste wurde komplett geplündert. Inklusive der Kiste! Respektlos wurden einige geräucherte Hähnchenbrustfilets einfach auf den Boden geworfen. Die zweite Kiste mit den Kochtöpfen fehlt ebenfalls. Schnell wird mir klar: Das kann keine einzelne Person gewesen sein und es steckte wohl ein Plan dahinter. Das von den beiden einsamen Wölfen Max und Kevin gesponsorte Zelt wurde ebenfalls abgebaut und etwas weiter am Wegrand platziert. Alle Gegenstände demonstrativ im Garten verteilt; ein Anblick der Verwüstung und puren Ignoranz gegenüber dem, was wir hier tagtäglich unter dem Einsatz unseres Lebens auf die Beine stellen wollen. Diese Ignoranz schmerzt, aber nach den letzten Jahren, in denen ich schon als Samariter in Chernarus unterwegs war weiß ich, dass aufregen nichts bringt. Im Gegenteil. Vermutlich wollten die Fremden damit ein Statement setzen. Sich groß fühlen. Aber was ist schon dabei, ein Geschenk unter einem Weihnachtsbaum zu rauben?
Es scheint wohl wirklich so zu sein: Viele Menschen sind einfach nicht in der Lage, Güte und Gnade anzunehmen. Entweder wollen sie etwas dafür tun oder aber – wie in diesem Fall – sich beides gewaltsam nehmen und dem Geber noch dreist ins Gesicht lachen. Bitteschön. Nur, weil da draußen sich einige wie die buchstäblichen Arschlöcher – verzeih die fäkale Wortwahl, aber in diesem Fall ist sie einfach passend und angemessen – aufführen, werde ich nicht selbst zu einem.
Ich packe also alles zusammen, bete um innere Gelassenheit und gebe einen Funkspruch an mein Team heraus. Zunächst versuche ich erst einmal Ordnung ins Chaos zu bringen und mache eine Bestandaufnahme. Über Funk meldet sich auch Ravini aus Chernarus. Unser lieber Farmer, der gerade mal wieder auf Tour ist. Auch ihm hatte das Schicksal gestern übel mitgespielt und für einige Minuten tut es einfach gut, jemanden zum Reden zu haben, während ich die kargen Überreste des Lagers zusammensuche. Unglaublich, wie viel Böswilligkeit mir da entgegenschlägt. Jedes Hemd, dass ich einsortiere, jede Kiste, die ich neu befülle. Alles scheint mir ins Gesicht zu lachen und zu sagen: „Mann bist du doof, dass du das immer wieder machst!“. Tapfer halte ich dagegen. Der Traum darf nicht sterben. Jemand muss anfangen und einen Unterschied machen. In diesem Fall sind wir es.
Etwas später trifft schließlich Hikaru ein, die meinem Funkspruch gefolgt ist. Gemeinsam beschließen wir, uns in die Stadt vorzuwagen und die Vorräte aufzufüllen. Dabei bekommen wir mehr oder weniger moralische Unterstützung von einem jungen Hüpfer aus Cherno, der sich aus seinem warmen Nest über Funk hier und da einschaltet und natürlich von Jammet, unserem Backup und Scout, der uns gegen die Zombies etwas Schützenhilfe leisten möchte.
Allerdings nicht, um uns noch eine weitere Hiobsbotschaft zu übermitteln: Vor lauter Regen und in der Eile hatte ich es nicht gesehen, aber die Vandalen haben doch tatsächlich neben Zelt, Kisten und Waren auch unsere Fahne mitgenommen. Daher also dieses komisch Gefühl, das ich die ganze Zeit hatte. Dies trifft mich persönlich sehr hart, denn sie war für mich so eine Art Symbol für das Lager geworden. Das lustige Bambi, das so freundlich im Wind tanzte, ist nun fort. Ich fasse es nicht und ich spüre eine Wut in mir aufsteigen. Zum Glück habe ich gute Freunde, die mich in dieser Laune aushalten und nachdem sich der erste Zorn über diesen weiteren Schlag ins Gesicht gelegt hat, wird mein Geist wieder klarer. Die Tatsache, dass ich das Fehlen der Fahne nicht selbst bemerkt hatte, zeigt mir rückblickend auch, dass es auf die Fahne gar nicht ankommt. Nein, es geht nach wie vor um die Sache und auch wenn es schade ist, dass nun kein Bambi mehr am Fahnenmast weht, geht das Leben im Camp doch weiter.
Und genau darum machen Hikaru, Jammet und ich uns erneut auf den gefährlichen Weg nach Cherno. Bei einer großen Bushaltestelle gerät Hikaru plötzlich stark in Bedrängnis. Drei Zombies sind einfach zu viel auf einmal. Mit letzter Kraft schafft sie es, noch einen mit dem Baseballschläger niederzuschlagen, verliert dann aber gleich darauf das Bewusstsein. Entsetzt laufe ich zu ihr und zücke meine Waffe. Die Zombies stürmen auf mich zu und mir wird stellenweise schwarz vor Augen. Meine Handschuhe klammern sich fest um das harte Stahl, als ich auf die beiden anderen Zombies feuere. Wieder und immer wieder. Ich hasse Waffen, aber manchmal geht es einfach nicht ohne. Schnell liegen sie vor mir auf dem Boden und ich beuge mich über Hikaru. Alle meine Ansprechversuche schlagen fehlt. „Nein!“, denke ich bei mir, „Nicht du auch noch!“.
Der harten Realität zum Trotz setze ich beherzt zur Druckmassage an. Wieder und immer wieder flehe ich Hikaru an, zu atmen. Das Stöhnen und Grölen einiger nahen Zombies in meinen Ohren.
Nach einigen Sekunden, die mir wie eine Ewigkeit vorkommen, öffnet sie endlich ihre Augen und setzt sich keuchend auf. Sie lebt! Doch die Freude währt nicht lange, schon stürmt der nächste Zombie auf uns zu. Ironischerweise in einer vollen Sanitätermontur. Die Apokalypse hat wirklich Humor. Ich ziehe instinktiv meine Waffe und drücke ab. Getroffen. Mit etwas Kochsalzlösung geht es Hikaru auch gleich schon wieder besser und ich selbst benötigte etwas von meinem eigenen Blut, um die Welt wieder klar zu sehen.
Aber wo bleibt Jammet? Nach Rücksprache über Funk stellt sich heraus, dass er sich an einer anderen Bushaltstelle aufhält und nachdem wir unsere Positionen abgeglichen haben, treffen wir uns dann endlich an der Klinik wieder.
Dort nehmen wir erst einmal so viele Medikamente und Bandagen mit, wie wir tragen können und auch in der Polizei findet sich die ein oder andere Stichschutzweste, die unser Auffanglager sicher gut ergänzt. Alles, was wir an Nahrung finden, wandert ebenfalls in meine „Einkaufstasche“. Manchmal mach Bummeln in Cherno auch Spaß. Das Schicksal meint es wirklich gut. Es ist fast so, als wolle es den erlittenen Schaden wieder gut machen. Zumindest gefällt mir der Gedanke.
Zurück am Bambi-Auffanglager bauen wir erst einmal eine neue Kiste für das Essen auf und bringen unsere gesammelten Vorräte dort unter. Wir bestellen wieder alle Felder und das Lager ist somit wieder einsatzbereit.
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Etwas später stoßen Kanu und s-tlk zum Lager und Tabasko aus Cherno schaltet sich gemeinsam mit Wolfgang über Funk zu uns. Es wird spät. Eigentlich hatten wir geplant, eine Zweigstelle in Form eines Bambi-Auffanglagers zu errichten, aber nun hissen wir erst einmal eine provisorische Fahne, die Kanu mitgebracht hat. Lustigerweise steht in großen Lettern nun „Refuge“ über unserem Lager. Auch irgendwie ganz passend.
Nachdem wir einige Zeit damit verbracht haben, die notwendigen Werkzeuge und Zeltplanen zusammenzutragen, fährt Tabasco mit seinem roten Sarka vor. Schon von Weitem sieht man, dass dieses Auto viele Geschichten zu erzählen hat und so manche Delle von seinen Abenteuern zeugt. Ich beschließe, mit ihm und s-tlk vorzufahren und die Werkzeuge mitzunehmen. Kanu und Jammet fahren mit dem Bambi-Mobil hinterher und füllen unterwegs die Kisten an der Küste wieder mit Nahrung auf. Wir haben das Bambi-Auffanglager kaum verlassen, als s-tlk schreit, Tabasko solle anhalten. Er habe eine Kiste gesehen. Gesagt getan und tatsächlich: Vermutlich hat einer der Vandalen die Kiste nicht mehr weitertragen wollen und sie einfach am Straßenrand abgestellt. Leider stellt sich die Kiste als Leer heraus, aber sie wird gleich für die neue Station in den Sarka gepackt. Weiter geht die wilde Fahrt, als sich der Sarka plötzlich auf gerader Strecke überschlägt. In einer Tanne kommen wir zum Stehen und Kriechen aus dem Auto. Entweder ist es pures Glück, Schicksal oder mein Helm hat mich geschützt, aber wie durch ein Wunder sind wir alle drei unversehrt. Nur das Auto liegt erst einmal auf dem Dach. Mit vereinten Kräften schaffen wir es, das Auto umzudrehen, allerdings steckt es im Baum fest. Wie gut, dass da die Nachhut im roten Bambimobil ankommt. Ich war noch nie so froh, den guten alten Gunter zu sehen. Kanu schiebt behutsam den roten Sarka aus dem Baum und weiter kann die Fahrt gehen.
Auf dem Weg nach Solnichniy sehen wir schon die erste Bambi-Leiche auf der Straße. Welches Schicksal den Armen ereilt haben mag? Es gibt jedenfalls keine Anzeichen für Schussverletzungen, aber wir sind vorsichtig. Ja, dies scheint ein guter Ort für ein Auffanglager zu sein.
Kaum haben wir alles ausgeladen, beginnt auch schon die Arbeit. Tabasco fährt weiter seiner Wege und s-tlk hilft mir beim Aufbau des Lagers aus Zeltplanen und Leder. Auch einen kleinen Fahnenmast stellen wir auf, den eine frisch gefundene DayZ-Fahne ziert. Somit ist auch von der Straße klar, dass sich hier ein Zufluchtsort befindet. Nach getaner Arbeit wird es schließlich dunkel und wir beschließen, zurück nach Hause zu fahren.
Dort angekommen wird klar, dass wir wieder Besuch hatten. Allerdings muss es dieses Mal ein dankbares Bambi gewesen sein, einige Kürbisse wurden geerntet und verspeist. Offenbar hat sich jemand darüber gefreut. Die Mühe hat sich gelohnt.
Müde schleppe ich mich in meine Hütte und lasse den Tag nochmals Revue passieren.
Es ist klar, dass wir in dieser neuen Welt, die von Chaos und Unsicherheit geprägt ist, nicht jedem blind vertrauen können. Wir müssen vorsichtig sein, unsere Ressourcen schützen und uns gegenseitig unterstützen, um zu überleben.
Trotzdem lassen wir uns nicht von unserem Weg abbringen. Wir helfen weiterhin anderen Überlebenden, die zu uns kommen, mit medizinischer Versorgung, Nahrung, Wasser und Unterkunft. Wir tauschen Geschichten aus, teilen Informationen über gefährliche Gebiete und helfen uns gegenseitig, bessere Überlebensstrategien zu entwickeln. Gemeinsam sind wir stärker.
Es gibt auch gute Tage. Tage, an denen neue Überlebende zu uns stoßen, die unsere Werte teilen und bereit sind, sich an unserer Gemeinschaft zu beteiligen. Wir arbeiten zusammen, um das Lager weiter auszubauen, neue Felder anzulegen, Vorräte zu sammeln und Werkzeuge zu reparieren. Es ist ein hartes Leben, aber es ist erfüllend, zu wissen, dass wir anderen Menschen helfen und ihnen Hoffnung geben können.
Ich führe mein Tagebuch und notiere meine Erfahrungen. Es hilft mir, meine Gedanken zu sortieren und meine Motivation aufrechtzuerhalten. Trotz der Rückschläge und Herausforderungen, denen wir begegnen, bleibe ich optimistisch. Ich glaube fest daran, dass der Traum von einer besseren Welt weiterleben wird, solange es Menschen gibt, die bereit sind, sich füreinander einzusetzen und zusammenzuarbeiten.
Tag für Tag setze ich meinen Samariter-Dienst fort und tue mein Bestes, um anderen zu helfen. Ich weiß, dass es nicht einfach sein wird, aber ich werde nicht aufgeben.
Denn inmitten der postapokalyptischen Welt von Chernarus ist Menschlichkeit und Mitgefühl das, was uns am Leben hält. Der Traum muss weiterleben. -
Hallo zusammen!
Leider ist unser Bambi-Auffanglager bei Prigorodki auf dem German DayZ Vanilla Server heute Opfer von grobem Vandalismus geworden.
Ich weiß nicht, was Leute daran finden, Unterstände, Kisten etc. auszuräumen, damit alles despawnt und unsere Fahne mitzunehmen. Sehr schade das.
Wir machen aber weiter und lassen uns nicht entmutigen
Falls jemand auf dem Vanilla Server an eine Bambi-Fahne kommt, wir hätten Interesse.Edit:
Wir konnten das Lager soweit wieder aufbauen. Vielen Dank an alle freiwilligen Helfer! Ihr seid echt große Klasse -
Was haben denn meine Spielstunden damit zu tun? Ich möchte ja nur Kontakt aufnehmen, falls du auch auf dem Vanilla Server unterwegs bist und man sich mal begegnet
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Das ist komisch. Mein DC Name ist Kirauni#4660.
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Anfrage ist raus. Freue mich schon, dich kennenzulernen
Ist bestimmt ganz praktisch, wenn wir uns auch im Discord austauschen können bei Bedarf, Hase.
DX7MOjo habe ich auch schon eine private Nachricht geschickt hier im Forum, aber leider kam noch keine Antwort. -
Hallo Überlebender und willkommen auf dem Vanilla Server
Das liest sich ja so ähnlich wie bei mir vor knapp 5 Wochen. Ich hatte auch eine längere Pause gemacht und bin jetzt wieder aktiver auf dem Vanilla-Server.
Vielleicht läuft man sich da ja mal über den Weg. Wir haben bei Prigorodki (östlich von Cherno, westlich von Elektro) am Brunnen ein Bambi-Auffanglager aufgestellt, um Neulinge zu versorgen.
Ich weiß nicht, wie es hier so mit Werbung ist, aber wir kommunizieren momentan hauptsächlich auf unserem privaten Discord-Server. Vielleicht können wir uns ja mal austauschen. WIr helfen gerne weiter, damit du wieder ins Spiel kommst.
Viel Spaß und bleib am Leben! -
Na, dann komm doch einfach zurück und mit etwas Glück begegnen wir uns mal. Sollten wir nochmals so ein spontanes Event machen, schreibe ich es hier auch wieder rein
PS: Das war mehr Cancan gestern, als Stepptanz XD -
Schade, dass du nicht dabei warst. Aber vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal. Wir waren uns nämlich einig, dass wir so etwas bestimmt noch einmal machen wollen. Ideen gibt es genug
Das Event hat wirklich Spaß gemacht, auch wenn es einige unerwartete Zwischenfälle gab. Das Wetter war alles andere als ansprechend und die Giftgasangriffe kommen halt wirklich immer im unpassendsten Moment,. So mussten wir auf die Militärbasis für den PvP-Teil ausweichen. Dummerweise hat mich dann auch nach dem Gasangriff der Wundbrand erwischt, zum Glück aber nicht die Gaskrankheit. Zum Glück hatten wir die nötigen Medikamente und genügend Essen da, sodass ich es noch überlebt habe
Danach kam "DayZ-Schach vom Feinsten" an der Militärbasis, wo die beiden Gruppen sich begegneten.
Am Ende kam noch eine kleine Autopanne dazu, aber gemeinsam haben wir uns ausgeholfen und kamen wieder heil an.
Vielen Dank an Charly, Max, Kanu, Jammet, Hikaru, Kevin, Tabasko und Pinky für den schönen Abend! -
Event : Das Kartoffelfest in Staroye
Es war einige Jahre nach dem Ausbruch und die Welt hatte sich stark verändert. Die Menschheit hatte mit vielen Herausforderungen zu kämpfen, darunter eine unerbittliche Pandemie, die sich über den gesamten Globus ausgebreitet hatte. In dieser Zeit des Überlebenskampfes wurden viele traditionelle Feierlichkeiten vernachlässigt oder mussten in abgewandelter Form stattfinden.
So auch Ostern. Die Menschen in Chernarus wollten das Fest dennoch feiern und beschlossen, statt Ostereier Kartoffeln zu verstecken. Kartoffeln waren zu dieser Zeit ein wichtiges Nahrungsmittel und wurden in der Region häufig angebaut. Und so begann eine neue Tradition: die Ostereiersuche wurde zur Kartoffelsuche. Aber wie kam es dazu?
Das Kartoffelfest
Es war einmal eine in einer beschaulichen Stadt namens Staroye in Chernarus, die von einer Gemeinschaft von Überlebenden bewohnt wurde. Die Stadt hatte lange Zeit mit Konflikten zwischen zwei rivalisierenden Gruppen zu kämpfen, die gegenseitig um die Vorherrschaft im Polizeigebäude kämpften. Die Rivalitäten eskalierten und schließlich hatten die friedlichen Bewohner genug davon: Eine alte Frau namens Lidia kam auf eine Idee, wie sie den Konflikt beilegen und die Gemeinschaft zusammenbringen konnte: Gemeinsam mit allen anderen friedliebenden Bewohnern wurde jede einzelne Kartoffel versteckt. Zunächst beschuldigten sich die beiden Parteien gegenseitig.
Doch als einer der Anführer einer Gruppe schließlich bei einem der Verstecke eine Kartoffel fand, erkannte er, dass es sich um ein gemeinsames Spiel handelte. Er informierte die anderen Anführer und schlug vor, die Feindseligkeiten zu beenden und eine Allianz zu bilden, um die Gemeinschaft zu stärken und die Kartoffelsuche zu einem jährlichen Fest zu machen. Und so geschah es: Die Rivalitäten wurden beigelegt und die Bewohner von Staroye feierten fortan jedes Jahr das "Kartoffelfest" mit einer großen Kartoffelsuche, gemeinsamen Mahlzeiten und Musik. Die Tradition verbreitete sich bald in der gesamten Region und wurde zu einem Symbol für Einheit und Zusammenhalt in schwierigen Zeiten.
Als weiterer Teil des Festes wurde eine Art symbolischer Wettkampf organisiert, bei dem zwei Gruppen um das Polizeigebäude kämpfen sollten. So sollten die Teilnehmer ihre Fähigkeiten in Geschicklichkeit und Schnelligkeit unter Beweis stellen. Doch anstatt in alte Muster zurückzufallen und die anderen Bewohner zu unterdrücken, beschlossen die Gewinner, das Polizeigebäude gemeinsam mit allen anderen Bewohnern zu nutzen und es zu einem Ort der Zusammenkunft und des Friedens zu machen.
Heute, viele Jahre später, suchen die Menschen in Chernarus immer noch nach Kartoffeln an Ostern, um die Tradition am Leben zu erhalten und die Erinnerung an die mutige Tat von Lidia und den Frieden, den sie gebracht hat, zu ehren.
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- Zaungäste und Teilnehmer willkommen
Termine:
1. Kartoffelfest 2023: Samstag, 15. April 2023 um 20 Uhr in Staroye (Staroye, Tankstelle)- 2. Kartoffelfest 2024: Samstag, 06. April 2024 um 20 Uhr in Staroye (Ortsausgang in Richtung Militärcamp)
- Zaungäste und Teilnehmer willkommen
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Vielleicht dürfen wir euch demnächst auch mal auf dem Hauptserver antreffen.
Vielen Dank für die Einladung, aber der Großteil von uns bevorzugt einfach DayZ in seiner Vanilla-Version. Da hängen so viele schöne Erinnerungen dran.
Aber wer weiß, was die Zukunft bringtGrüße und die besten Wünsche für eure Arbeit, tatsächlich spielen wir vanilla nur wenn die richtigen Server grade down sind um die neue season zu starten.
Deshalb auch der Post von mir 😉
Danke dir!
Achso, das erklärt es natürlich einiges. Naja vielleicht trifft man sich ja irgendwann mal. Danke fürs Erklären und auch euch weiterhin eine gute Zeit auf dem Server -
Ja, das dachte ich mir. Ich habe nur nochmals nachgefragt, weil Shaitan vom CRK zuvor in diesem Thema gepostet hatte
Aber vielen Dank für die Aufklärung, Wüstenfuchs -
Hallo und Grüße an die Community!
Wir, die "Samariter von Chernarus", sind ein kleines Grüppchen, dass es sich über die Jahre hinweg zur Aufgabe gemacht hat, auf diversen DayZ-Servern eine Art "Bambi-Erstversorgung" zu übernehmen und wir besuchen nach einigen Irrwegen derzeit euren Vanilla-Server. Es freut uns, gemeinsam mit einige von euch spannende Geschichten zu erleben und nette Bekanntschaften zu machen.
Wir spielen meist friedlich und reden lieber erst einmal ingame, als gleich auf andere zu schießen. Einige freundliche Leute haben wir ja bereits getroffen.Falls ihr an einer unserer "Bambi-Auffangstationen" oder "Bambi-Kisten" vorbeikommt, nehmt gerne was ihr braucht und lasst da, was ihr nicht benötigt.
Aber bitte verschont unsere Unterstände und Kisten und lasst sie stehen, denn dann haben auch andere Spieler noch lange etwas davon
Bleibt am Leben!
~Herz
PS: Seit ich vor knapp einem Monat auf dem Server angefangen habe, habe ich leider niemandem vom CRK getroffen. Seid ihr da noch aktiv? Ich finde das total genial und feiere eure Idee