Beiträge von Herz-Aus-Gold

    10. Juni – Stich ins Wespennest


    Während ich noch geschlafen habe, kamen in aller Frühe bereits zwei Bambis in Solnichniy vorbei. Kevin und Max haben die beiden im Vorbeifahren am Lager dort beobachtet, aber nicht angehalten. Ich hoffe die Bambis konnten ein paar brauchbare Güter am Auffanglager finden, wenn schon Jahsan nicht anwesend war, um sie zu begrüßen.


    In Prigorodki gab es außerdem wohl einen Zwischenfall. Laut Wolfgang lag plötzlich eine BK-18 in einem der Zelte. Aus schlechter Erfahrung heraus haben wir beschlossen, keine Waffen in unsere Unterstände und Zelte zu packen. Kaum gibt man einem Bambi eine Waffe in die Hand, verletzt es sich in der Regel. Das können wir natürlich nicht riskieren! Daher hat Wolfgang diese Gefahr auch schnell gebannt.


    Tja und als ich mich dann aus einem provisorischen Nachtlager in Berenzino schäle, nimmt das Chaos seinen Lauf. Ich entschuldige mich schon jetzt dafür, wenn einige Schilderungen nicht ganz zutreffen, aber ich versuche aus dem Gedächtnis alles so gut wie möglich wiederzugeben. Aber einige Gespräche später ist man natürlich immer schlauer und weiß, was anders hätte laufen sollen… nein müssen. Aber fangen wir vorne an.


    Alles beginnt damit, dass Jammet bemerkt, dass der Drive-In erneut gewaltsam geöffnet wurde. Die Kisten sind durchwühlt worden und stehen im Schuppen verteilt, aber bis auf die rote Uniform fehlte nichts Wichtiges. Immerhin ein kleiner Trost. Da gerade im Funkkanal einiges los ist, da die Jungs wohl Kontakt zu anderen Überlebenden haben oder irgendwie gerade im Stress zu sein scheinen, lege ich Jammet erst einmal nahe, ruhig zu sein und die Informationen über fehlende Güter später auszuführen. Ein großer Fehler, denn somit lege ich die Weichen für die Katastrophe. Was gut gemeint war, kommt absolut falsch an und Jammet fühlt sich bevormundet und ist tief verletzt. Allerdings bemerke ich das zu spät. Wir ziehen uns in einen anderen Funkkanal zurück und Kanu hat wohl große Schwierigkeiten, als er nach Berenzino kommt. Viel Zeit zum klärenden Reden bleibt nicht. Er hat mindestens sieben Zombies im Schlepptau, als er über die große Wiese vor dem Camp in Berenzino rennt und natürlich eilen Jammet und ich ihm gleich zur Hilfe. Meine Vorstellung von „Hilfe“ bedeutet, einen Zombie nach dem anderen mit Fäusten oder Nahkampfwaffen zu erledigen. Am besten von einem Heuballen aus. Jammet beschließt, seine Waffe zu ziehen, laut zu schießen und so die Zombies auszuschalten. Gerade, als ich auf ihn zulaufe, um ihm mit den Zombies zu helfen, schießt er los. Zum Glück trifft mich kein Schuss, aber ich versuche ihn verbal davon abzuhalten, weiter zu schießen, um nicht noch mehr Zombies aus dem Ort anzulocken. Allerdings ist er für meine Anregung nicht empfänglich und betont mehrfach, er habe alle Zombies im Blick und darüber hinaus keine Alternative. Das wiederrum will einfach nicht in meinen gestressten Schädel und ich fühle mich vor den Kopf gestoßen. Ich habe ein ganz mieses Gefühl, als die Zombies auf uns zustürmen und versuche so gut es geht dem Ansturm Herr zu werden. Eine wirkliche Waffe habe ich nicht, außer meiner Erziehungs-Vaiga und einem Speer. Ich blocke, ich steche, ich weiche aus und renne. Eine Woge an schlimmen Erfahrungen bahnt sich ihren Weg. Unpassend. Szenen bauen sich vor meinem inneren Auge auf. Zähflüssig wabernd. Stimmen. Schüsse. Es sind Szenen, die ich vergessen wollte. „Jetzt nicht!“, beschließe ich stur und kämpfe weiter. Sie sind der Grund, weshalb ich seit damals versuche, lautes Schießen tunlichst zu vermeiden. Besonders hier, in Berenzino. Leider schaffe ich es in der angespannten Situation nicht, meine Kritik an unserem Vorgehen sachlich und objektiv zu formulieren, sodass sie nicht auf taube Ohren stößt. Jammet und Kanu kämpfen schließlich um ihr nacktes Überleben. Tja und ich? Ich helfe so gut ich kann und irgendwann haben wir es tatsächlich geschafft. Erschöpft und fassungslos jogge ich in Richtung Lager. Ich höre erneut einen Schuss. Plötzlich ist alles still.


    Einige Augenblicke später, die sich für mich wie Stunden anfühlen, wache ich auf. Die Sonne steht noch recht hoch am Himmel und mein ganzer Körper schmerzt. Ich liege auf dem Rücken, die einzig halbwegs bequeme Position (falls man in diesem Fall wirklich von „bequem“ reden kann), den Rücken dem Lager zugewandt. Die Wunde, die mir eine Kugel zugefügt hat, brennt und ich fühle mich zerschlagen. Meine Weste hat mir aber mal wieder das Leben gerettet. Zum zweiten Mal. Ich bin sicher, dass die Schüsse nicht von Jammet stammen, also muss der Schütze noch in der Nähe sein. Was also tun? Ich sollte aufstehen und übers Feld rennen, aber ich möchte keinen weiteren Schuss riskieren. Außerdem ist mir der Weg zu weit und zu anstrengend; ich möchte mich nicht bewegen. Mich umzusehen, traue ich mich ebenfalls nicht, aus Angst, der Schütze könnte sehen, dass ich nur bewusstlos war und erneut auf mich schießen. Kleiner Feigling…. Zumindest schaffe ich es, meine Freunde sofort per Funk zu warnen. Aus den Augenwinkeln sehe ich Jammet und Kanu umherrennen. Vielleicht kann ich wieder einschlafen; einfach die Augen schließen. Nichts sehen, nichts hören. Aber wem will ich etwas vormachen? Ich bin hellwach. Mich plagt das schlechte Gewissen. Wenn ich doch nur nicht so bestimmend gewesen wäre. Vielleicht wäre mein Vorschlag dann besser aufgenommen worden, wir hätten die Schüsse vermieden und wären nicht von dem Schützen entdeckt worden getroffen worden. Ich hatte auf mein Bauchgefühl gehört und zu sehr darauf geachtet, was andere benötigen, sodass ich nicht gemerkt habe, was mein Freund gerade braucht: Ein offenes Ohr. Kein Wunder also, dass dann sein Ohr für meine Anweisung verschlossen blieb. Jammet, es tut mir so unendlich leid! Überhaupt, wer bin ich, dass ich Anweisungen gebe? Ich bin kein General oder Kommandeur. Nur ein einfacher Samariter, der Neulinge anspricht und versorgt. So oder so: Ich hab‘s vermasselt und es endet in einer Katastrophe.


    Meine Warnung kommt zwar rechtzeitig, aber Kanu wird angeschossen und muss sich zurückziehen. Auch Jammet gerät unter Beschuss und verbarrikadiert sich in einem Schuppen. Dort schließt er sich ein, um seine Wunden zu versorgen. Allerdings haben wir alle das Gefühl, dass wir ständig beobachtet werden. Wolfgang eilt uns zur Hilfe, nur fällt es uns schwer, den Gegner auszumachen. Es scheint, als würde er direkt durch Wände sehen können und genau wissen, wo wir uns befinden. Kann man gegen einen solchen Gegner überhaupt bestehen? Und vor allem, was hat er davon? Warum greift er uns eigentlich an? Ist er einer von jenen, die auf Überlebende lauern und diese dann abschießen? Ich versuche etwas auszumachen; lausche, höre aber nur das Rascheln des Grases und das Säuseln des Windes in meinen Ohren. Mein Herz schlägt so kräftig, dass ich das Gefühl habe, mein Körper müsste auf und ab hüpfen und jeder könnte es sehen. Alle meine Muskeln spannen sich an und ich versuche jede Kleinigkeit wahrzunehmen. Ich halte meine Hände über den Kopf. Die Handflächen sind schweißnass und kalt. Ein kleiner Teil meines Verstandes schüttelt mich und ruft mir zu: „STEH AUF! LAUF WEG! MACH, DASS DU WEG KOMMST!“. Was ich danach machen soll, weiß ich nicht, aber alles ist besser, als wehrlos dazuliegen und mit zusammengebissenen Zähnen gegen die Panik anzukämpfen. „STEH AUF! TU WAS!“, ruft mir die innere Stimme wieder zu. Ich bleibe ganz still liegen. Etwas in mir sagt mir, dass rennen vielleicht doch keine so gute Idee sein könnte. Tja, warum nicht? Was hindert mich daran? Wenn ich doch nur dem Schützen klar machen könnte, dass ich – das wir – keine Gefahr für ihn sind. Aber wie? Jedes Zeichen, das ich gebe, könnte das verräterische Lebenszeichen sein, dass die tödliche Aufmerksamkeit und damit den nächsten Schuss auf mich zieht. Ich warte. Wartete darauf, den Schützen vielleicht zu Gesicht zu bekommen. Dann versuche ich zu reden. Ich frage, was das alles soll. In mehreren Sprachen. Keine Antwort. Dann warte ich wieder. Manchmal können zwei Minuten eine endlos lange Zeit sein. Schließlich rappele ich mich vorsichtig unter Stöhnen auf und laufe ganz langsam und ruhig in Richtung des Lagers. Allen Überlebensinstinkten zum Trotz. Ich halte die Hände hoch über meinen Kopf und marschiere Schnurstracks zur Klinik. Vielleicht erkennt der Schütze ja das Signal und feuert nicht? Jammet ist inzwischen wieder ebenfalls dort. Gerade erreiche ich den Zaun vor der Klinik, da fallen erneut Schüsse. Kanu sieht einen Überlebenden bei der Feuerwehr. Dieser schießt auf Jammet, dann erneut auf mich. Die Kugeln schlagen rechts und links neben mir ein im Pfosten des Zaunes. Ein metallisches Klackern hallt in meinem Kopf und ich versuche den Fluchtinstinkt erfolgreich zu unterdrücken. Ich setze ruhig und unbeirrbar meinen Weg fort. Mein Verstand arbeitet mal wieder. Wie kann das alles sein? Jammet und Kanu meinten, der Schütze sei ein wahrer Gott und nun…das? Er trifft nicht einmal, wenn jemand sich im Schneckentempo bewegt? Für mich gibt es nur eine logische Erklärung: Es müssen mindestens zwei sein. Ob sie sich kennen und zusammenarbeiten? Oder sind sie nur zufällig hier, durch die Schüsse angelockt? Schließlich entkomme ich in die Klinik.


    Nun wird Kanu tödlich verwundet und landet wieder an der Küste. Das Schicksal meint es nicht gut mit ihm, denn er erwacht weit entfernt in Solnichniy. Dort trifft er auf einen anderen Überlebenden namens Devon. „Hi! Kannst du mich bitte umbringen?“, fragt er den verdutzen Fremden. „Ich bin Kanu, der Samariter. Normalerweise helfen wir ja den anderen, aber gerade werden wir in Berenzino über den Haufen geschossen…Geh da also lieber nicht hin…..“, beginnt er zu erklären. Devon scheint zu verstehen und ermöglicht Kanu einen schnellen Weg zurück. Aktive Sterbehilfe.


    Während wir auf Kanus Rückkehr warten, erwischt es Wolfgang im „Todeshaus“, als ein Fremder zu ihm ins Gebäude stürmt und auf in schießt. Ein Schuss in den Kopf, vermutlich mit einer Skorpion. Jammet ist noch immer stark verletzt, da er zwischenzeitlich von Zombies entdeckt wurde. Er findet zu allem Überfluss auch keine Bandagen, um sich zu verbinden und schleppt sich halb tot in den Drive-In. Ich schlage mich zu ihm durch und versuche ihm zu helfen, aber die Kochsalzlösung wirkt nicht schnell genug. Ich beschließe, ihm eine Bluttransfusion zu geben, allerdings kennen wir seine Blutgruppe nicht. Ich gehe das Risiko ein, denn so oder so würde er bald sterben. Die Schusswunden und die Zombies waren einfach zu viel. Kaum habe ich ihm das Blut verabreicht, bäumt er sich noch einmal auf und sackt dann leblos zusammen. Ich versuche sofort ihn wieder zu reanimieren, zunächst erfolgreich, aber dann wieder mit dem gleichen Ergebnis. Jammet sackt erneut zusammen. „Halte durch!“, flehe ich ihn an. Nach einem dritten Anlauf hat sein Körper den Kampf aufgegeben. Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich das Blut war, was ihn am Ende das Leben gekostet hat, aber nun befindet sich Jammet ebenfalls wieder an der Küste. Allein bleibe ich am Lager zurück, sichere Jammets Sachen und schleiche mich zu Wolfgangs Todesstelle. Dort sichere ich ebenfalls alles, bis Kanu und er zurückkommen und die Dinge abholen. Eigenartig. Wie kann jemand mit einem Schuss aus einer Skorpion so viele Dinge gleichzeitig beschädigen und ruinieren? Das ist schon sehr merkwürdig. Es ist falls so, als habe er hinterher noch ein volles Magazin auf Wolfgangs geschundenen Körper gefeuert. Barbarisch!


    Endlich wird es ruhiger im Lager. Ich beschließe, im Garten geduckt etwas Gemüse anzubauen, damit wir wieder Nahrung haben. Kaum habe ich das Gartenhäuschen erreicht, werde ich auch schon wieder getroffen. Dieses Mal endgültig. Ich hab’s gründlich vermasselt.


    Frustriert lande ich ganz in der Nähe der Küste und Wolfgang hat seinen Ausguck auf einem Turm bezogen. Er sieht einen der Schützen und ich beschließe, als Bambi auf ihn zuzulaufen. Mit erhobenen Händen. Allerdings werde ich kurz vor ihm gleich wieder abgeschossen. Auch zwei weitere Versuche der Kontaktaufnahme scheitern. Scheinbar gibt es kein Interesse an einer Klärung.


    Ich bin erschöpft und müde, als ich in Prigorodki ankomme und von Kevin und Max gemeinsam (die auf der Suche nach etwas Action sind) mit Blue abgeholt und nach Berenzino gebracht werde. Es ist wie verflucht. Kaum betreten Kevin und Max die Stadt, ist alles friedlich und ruhig. Wir beschließen, alles aufzuräumen und Kevin zieht mit Max weiter, allerdings erhalte ich von Max zuvor noch einen roten Rucksack, einen blauen Helm, eine neue Weste und rote Kleidung. Wow! Das ist klasse und tröstet etwas über den Frust hinweg, den das Gemetzel verursacht hat.


    Als etwas Ruhe eingekehrt ist, zieht Whoomba los und findet einen schwarzen Olga am Kartenrand mit Wellblechen und explosivem Zündstoff. Er fährt ihn weg, wird dann aber im Auto vor seiner Basis erschossen. Kevin und Max sammeln ihn freundlicherweise auf, als er den vermeintlichen schwarzen Olga in Elektrozavodsk sichtet. Cyfox war in Prigorodki und wurde von einem Olga-Fahrer mit der Hupe begrüßt, aber er entpuppt sich als Alexej in einem dunkelroten Olga. Also nichts. Keine Spur von dem Auto. Kevin und Max statten sich aus und fahren weiter, entdecken dann aber eine Basis im Norden und sehen den schwarzen Olga durchfahren. Sie vermuteten, er gehört zu der Basis und beschließen, in die Basis einzusteigen. Es gibt ein Feuergefecht und einer der Gegner stirbt im Kugelhagel. Die Basis war aber der Mühe nicht wert und sie ziehen wieder ab. Später nimmt Andi mit mir Kontakt auf: Flo und er sind bei ihrer Basis überfallen worden. Mir wird einiges klar… Was für ein schreckliches Missverständnis! Kevin und Max haben wohl ihre Basis für die des schwarzen Olga-Fahrers gehalten, der Whoomba getötet hat. Ich schaffe es noch, die Missverständnisse aufzuklären, aber ein schlechtes Gefühl bleibt.


    Was aber noch viel aufschlussreicher ist: Kanu, der nun als Samariter Weiß seine Runden dreht, hat in der Nähe des Bambi-Auffanglagers in Berenzino ein Versteck gefunden mit Gasmasken, Filtern und Waffen. Vermutlich gehört es einer Gruppe, die nach Rify aufbrechen wollte. Tja und nun kommt es: Das Fass passt sehr gut zu dem Ort, wo wir den oder die Schützen vermutet haben. Es ist also gut möglich, dass diese uns nur darum so vehement angegriffen haben, weil sie um ihr Versteck fürchteten und eventuell auch einen gelben Sarka vermissen, der in der Nähe arglos abgestellt worden war… eins kommt zum anderen. Wenn man doch bloß über alles hätte reden können! Wir haben beschlossen, den Stash dort unangerührt stehen zu lassen und so unseren guten Willen zu signalisieren. Aber natürlich müssen wir noch vorsichtiger sein. Spät am Abend sprechen Jammet und ich uns aus. Nach einem langen Gespräch verstehen wir uns etwas besser. Ich versuche in Zukunft nicht mehr zu viele Leute zu bevormunden. Jammet hat für sich beschlossen, dass er den Standort nicht mag. Berenzino verbindet er seit jeher mit keinen angenehmen Erinnerungen. So beschließt er mit Kanu weiterzuziehen, während ich noch die Stellung halte. Ich habe vor, das Versteck regelmäßig zu kontrollieren, um zu sehen, ob sich etwas tut.


    Aber nun wird es erst einmal Zeit unsere Wunden zu lecken. Mal wieder.


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    Nope, ich kenne Bex, Hitch und Charly persönlich. Die sind schon verschiedene Leute. ;)


    Also ich für meinen Teil finde es okay so, aber ich wäre auch bereit, was Neue zu probieren. Ihc habe von einigen gehört, dass sie die Nacht gerne mehr auskosten würden. Nur eine ganze Stunde fänd ich auch etwas zuviel. Wenn die Nacht dann immer in die Spielzeit abends fällt, bleibt nicht mehr viel übrig.

    Hi und willkommen in unserer Community!

    Was sucht ihr denn genau? Also mehr so einen gemoddeten Server oder einen Vanilla? Ich frage, weil es ja von GermanDayz verschiedene Server gibt, die ordentlich besucht werden :)

    9. Juni – Gentlemen-Raider


    Hitch, unser Klaustrophobiker benötigt eine Zange, ein Zahlenschloss und etwas Draht. Da ich weiß, dass wir in Prigorodki noch etwas davon überhaben, weise ich Samariter Rot an, die drei Sachen in einer Kiste zu verstecken, damit Hitch sich alles abholen kann. Die Übergabe wird kein Griff ins Klo, sondern gelingt problemlos.


    Leider hatte Kanu wieder einen Autounfall und findet sich nun an der Küste wieder. Er kommt in Solnichniy an, wo gerade Jahsan und Wolfgang am Werken sind. Sie haben beschlossen, den Fahnenmast wieder aufzubauen und in dieses Mal fertigzustellen. Tabasko steuert sogar eine heißbegehrte Spitzhacke bei und Wolfgang hat ebenfalls ein passendes Werkzeug gefunden. Während die beiden Steine klopfen, höre ich Jahsan plötzlich begeistert aufschreien. Was ist denn los? Wolfgang hat tatsächlich herausgefunden, dass man auch mit einem kleinen Hammer große Steine aus dem Felsen hauen kann. Das erleichtert natürlich viele Sachen ungemein. Welch Erkenntnis! Ein Fleischklopfer geht übrigens nicht… Schade. Als Kanu am Camp in Solnichniy vorbekommt, möchte er den Samariter-Transport GMOH in Anspruch nehmen, um schneller zu seinem Autowrack zu kommen. Jahsan erklärt sich allzu schnell bereit, ihm „aktiv“ dabei zu helfen. Was hat der Kerl vor…? Wir sollten ihn wirklich im Auge behalten. Kanu kehrt zum Auto zurück und möchte sich aus seiner und Jammets Garage ein paar Ersatzteile holen. Dann der nächste Schock: Die „Basis“ bzw. eher die Garage wurde geraided, also ausgeplündert. Das Tor ist eingeschlagen, das Schloss fehlt und 3 Militärzelte und Fässer wurden mitgenommen. Das Kuriose: Die Sachen, die die Raider nicht benötigt haben, wurden fein säuberlich in neu errichtete Unterstände aus Holz eingelagert. Wir drei sind gleichermaßen perplex… wer macht sowas? Ich weiß nicht, ob ich mich ärgern oder lachen soll. Basen ausrauben ist absolut verwerflich, aber man sieht, dass die „Gentlemen-Raider“, wie wir sie nennen, den Schaden so gering wie möglich halten wollten und dafür sogar sehr viel Aufwand auf sich genommen haben. Versteh mich nicht falsch, ich finde es nicht gut ausgeraubt zu werden. Aber so eine Aktion setzt ein ganz anderes Signal, als die komplette Basis abzubauen und einen Teddybären zu hinterlassen. Keine versteckte Anspielung beabsichtig, das waren ja klare Worte. Ich würde die Gentlemen-Raider gerne mal kennenlernen und mit ihnen reden. Einfach, um mich mit ihnen auszutauschen, denn Rache ist nicht mein Ding. Aber leider wurde auch das Bambi-Mobil 2.0 geklaut und das ist natürlich schon bitter für uns. Ich nehme das persönlich… mein armer Gunter ☹ Also war vielleicht das gestern bei Prigorodki gesichtete rote Auto doch unser Bambi-Mobil 2.0? Fragen über Fragen und mitten in diese Informationsflut meldet sich Wolfgang. Er hat eine Basis in Elektro gefunden mit eingebautem Auto. Allerdings spickt er kurz rein und entdeckt lediglich einen schwarzen Gunter. Schade.


    In Staroye gibt es aber endlich wieder gute Neuigkeiten. Samariter Blau erhält von Tabasko ein Partyzelt und sogar ein ganzes Auto-Zelt, das dort gleich aufgebaut und mit Essen und Kleidung befüllt wird. Endlich gibt es dort auch genügend Platz.


    Ich bekomme in Berenzino ebenfalls einige neue Partyzelte und befülle sie gleich mit NBC-Dingen und anderen brauchbaren Sachen. So könnte es doch wirklich weitergehen.


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    Hi Luksbert und willkommen bei uns im Forum bzw. in der GermanDayZ-Community!


    Leider kann ich dir keinen Server empfehlen, da ich selbst keine Xbox habe. Allerdings könntest du dich ja mal im Unterforum hier umschauen, vielleicht ist bei den zahlreichen Themen ja die eine oder andere brauchbare Antwort für dich dabei. Falls nicht findest du da aber vielleicht auch andere Spieler.


    DayZ Xbox - Spieler & Gruppensuche


    DayZ Xbox - Server Vorstellung


    Ich hoffe das hilft dir weiter.


    Viel Spaß und bleib am Leben!


    ~Herz

    7. Juni 2023 – Tabaskos Hut


    Heute war nicht viel los. Ich habe den Tag genutzt, um meine restlichen Wunden zu versorgen und wieder etwas gesünder zu werden. Auf die Frage hin, was den Jungs so Aufregendes passiert ist, sagt Shizo nur, dass er für Tabasko einen Hut gefunden habe. Tabasko habe er aber nicht gefallen. Ich beschließe, daraus eine kleine Kindergeschichte zu schreiben. Falls es Kinder in Chernarus gibt, wäre so ein Bilderbuch bestimmt eine tolle Unterhaltung. Du kennst ja noch die Bilderbücher von früher? Die großen mit den bunten, lustigen Bildchen und den kurzen Texten? Das wäre doch was. Die Geschichte, die ich mir ausgedacht habe, würde ein prima Bilderbuch geben. Wenn ich nur zeichnen könnte! Thorin ist auf dem Gebiet ein Genie, aber ich habe sie schon ewig nicht mehr getroffen. Ich hoffe es geht ihr gut. Vielleicht lässt sich da ja etwas drehen… wir werden sehen. Für den Moment ist aber erst einmal nicht viel los und ich nutze die Zeit zum Sammeln von wertvollen Kräften. Ich habe das Gefühl, ich werde sie noch brauchen.

    6. Juni 2023 – Regeneration

    Heute ist ein weiterer Tag in unserem Camp in Berenzino angebrochen. Ich muss es aufgrund meiner Verletzungen langsam angehen. Die Sonne scheint zur Abwechslung mal und alles wirkt friedlich. Doch wie so oft lässt sich das Schicksal nicht aufhalten. Charly hatte wieder einmal einen Unfall mit dem gelben Sarka. Oh weh… Zum Glück ging es wohl glimpflich aus.


    Lustigerweise hat Kanu einen weiteren gelben Sarka in der Nähe von Berenzino entdeckt. Es scheint, als würden uns diese Dinger verfolgen. Schon in Prigorodki fanden wir ein gelbes Sarka-Wrack im Wald und vermuteten, es sei von Opi. Kanu beschließt jedenfalls das Auto mit Jammet wieder flott zu machen, bringt jedoch zuvor Hikaru noch nach Berenzino. Endlich bin ich dort nicht mehr allein und es tut gut, wieder jemanden zum Reden zu haben. Also nicht über Funk, sondern einfach irgendwie…real. Ich gebe ihr eine kleine Führung und anschließend bauen wir das Camp weiter aus. Während wir weitere Steine für den Fahnenmast klopfen und tragen, albern wir etwas herum. Dummerweise verlieren wir uns im Getümmel voller Zombies und ich höre nur noch Hikarus „Achtung Zombie!“ und hole zum Schlag aus, ohne zu sehen, dass ich sie versehentlich treffe. Mein Gott! Für eine Sekunde stehe ich unter Schock, dann merke ich jedoch, dass ihr nichts passiert ist. Puh… ich entschuldige mich aufrichtig bei ihr und irgendwie werden wir eines Tages wohl darüber lachen. Hoffe ich.


    Währenddessen bemerkt Kanu einen Überlebenden in der Nähe des Krankenhauses in Berenzino. Wir wissen, dass Gefahr drohen könnte, aber lassen uns nicht von der Angst beherrschen. Stattdessen bleiben wir ruhig und gehen weiter unserer Aufgabe nach. Nach langer Arbeit steht endlich die Fahne und wir beschließen, den Tag mit einer gemeinsamen Grillparty ausklingen zu lassen. Hikaru entpuppt sich erneut als wahre Grillmeisterin und zaubert leckeres Essen für uns. Es tut gut, gemeinsam zu lachen und für einen Moment die Sorgen und Gefahren der Welt um uns herum zu vergessen. Wir bauen sogar eine Garage für den gelben Sarka, um in Berenzino mobiler sein zu können. Vielleicht benötigt ja jemand einmal ein Taxi. Jammet, unser treuer Begleiter, wacht über uns und beobachtet alles mit mit seinen scharfen Katzenaugen (😉 ).Seit Langem fühle ich mich mal wieder richtig sicher im Kreise meiner Freunde.


    Achja und Tabasko erwähnt noch, dass er einen Spieler namens ChrisslyBear in Solnichniy bzw. der Umgebung dort getroffen hat. Er scheint sehr nett gewesen zu sein. Eventuell schaffe ich es, Kontakt zu ihm aufzubauen. Wir werden sehen.


    So kehrt am Ende des Tages kehrt wieder Ruhe ein. Wir sind müde, aber auch dankbar für die Gemeinschaft, die wir haben.


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    5. Juni 2023 – Überfall


    In Berenzino ist mal wieder nicht so viel los. Man glaubt es kaum… An unseren anderen Standorten dagegen ist die Arbeit voll im Gange. Ich gehe also hier eher ruhig meinen Aufgaben nach, fülle die Zelte auf, lege Felder an und spende etwas Blut. Mit der Blutgruppe 0+ bin ich ein recht guter Spender und ich spende gern. Essen gibt es dank der Felder ja genug. Die abgenommenen Blutkonserven lagere ich im Drive-In und so langsam kommt eine gute Sammlung zustande. Das freut mich, denn wer weiß, wann wir einen Notfall reinbekommen und darauf angewiesen sind. Achja, Kanu hat mir am vorherigen Tag noch eine Presseweste mitgebracht. Ich liebe dieses Ding! Klar, wenn „Medic“ oder so draufstehen würde und sie rot oder weiß wäre, wäre es natürlich noch toller, aber auch so fühle ich mich dadurch wesentlich besser geschützt und sie bietet viel Platz für Dinge, die ich so finde.


    Während ich arbeite, lausche ich Charlys und Danis Austausch im Funkkanal. Charly glaubt, dass der Einbruch gestern in ihrer Basis wohl von jemandem aus Langeweile durchgeführt wurde. Der Einbrecher hat wohl den Code geknackt, das zweite Tor gesehen und ist dann wieder verschwunden, da ihm die Zeit ausging. Allerdings wurde wohl eine Bärenfalle hinterlassen. Weiterhin spricht Charly mich auf einen schwarzen Gunter an, den er wohl in einer Garage entdeckt habe, aber dazu weiß ich leider nichts Näheres. Kanu fährt nur das „Shaitan-Mobil“, also den grünen Sarka, den wir am ersten Tag nach dem Wipe freundlicherweise von Shaitan vom CRK des anderen Chernarus zur Verfügung gestellt bekommen haben. Außerdem haben wir natürlich noch den roten Gunter, das „Bambi-Mobil 2.0“, ein Fahrzeugwrack, das die Jungs in Solnichniy wieder flott gemacht haben. Aber darüber hinaus weiß ich von keinen weiteren Fahrzeugen.


    Außerdem berichtet Charly davon, dass Tabasko, Whoomba und er eine kleine Halle bzw. eine Holzgarage mit zwei Autos „ausgeräumt“ haben. Vier Fässer, zwei Autos. Oh Mann… so wie er das darstellt, war das ein Racheakt gegen die Spieler mit dem orangenen Armband. Ich hatte es befürchtet; die Ereignisse des Vortags schlagen bereits jetzt größere Wellen. In alter Manier haben sie die Basis komplett rückgebaut und einen Teddybären hinterlassen. Ich ahne, wie frustriert die Gruppe mit den orangefarbenen Armbändern sein muss und verurteile die Aktion zutiefst. Wir versuchen doch alle nur zu überleben! Jeder auf seine Art, aber mehr zu nehmen, als man benötigt oder einfach nur aus purer Lust Dinge zu zerstören, das ist einfach kein guter Weg. Auch wenn Tabasko erschossen wurde, das ist kein Grund einfach in eine Basis einzubrechen und alles auszuräumen. Ich hatte wirklich gehofft, die Jungs hätten sich umentschieden, aber scheinbar wird meine ganze Präventionsarbeit durch die jüngsten Ereignisse mit Mox, dem Franzosen (als nicht Max!) und dem Überlebenden mit orangenem Armband sowie dem Einbruchsversuch in ihre Basis mit einem Schlag wieder zunichte gemacht. Ich hoffe trotzdem, dass sich alles doch noch zum Guten wendet. Außerdem hat Charly zuvor einen versteckten Sarka am Rand von Chernarus gefunden und den Sprengstoff dort mitgenommen, mit dessen Hilfe wohl der Einbruch gelang. Ferner hat Whoomba beschlossen, seine derzeitige Basis aufzugeben und gewissermaßen umzuziehen. Nach langer Diskussion konnte Charly ihn davon überzeugen, dass seine Lagerhalle einfach nicht sicher genug ist. „Sicher“ heißt für Charly bestimmt, dass man mindestens 15 Minuten braucht, um die Basis durch all die gesicherten Tore zu verlassen. Kein Leben für mich…


    Während ich so vor mich hin arbeite, meldet sich Samariter Rot von Prigorodki aus, dass der sich am Brunnen mit Jack getroffen hat, der neu in Chernarus ist. Also in unserem Chernarus. Nachdem er begrüßt und ausgestattet wurde, jagen die beiden gemeinsam ein Wildschwein und grillen dann das Fleisch. Zumindest dort herrscht etwas Normalität. Mit Jack habe ich auch schon über Funk gesprochen, er scheint nett zu sein. Allerdings hat er auch viel Erfahrung darin, andere Überlebende zu erschießen. Er muss viel erlebt haben, was ihn bitter gemacht hat. Ich hoffe, wir werden ihn nicht enttäuschen und er weiß im Ernstfall, wer seine Freunde und Verbündeten sind. Zumindest verhält er sich am Camp absolut korrekt und ich bin froh, dass wir einen weiteren netten Überlebenden getroffen haben.


    Während ich weiter die Stadt durchstreife auf der Suche nach warmer Kleidung für die Bambis, ereilt uns eine traurige Nachricht: Samariter Grün ist erschossen worden. In Ausübung seiner Pflicht beim Farmen wurde er heimtückisch mit einem Schalldämpfer erschossen. Armer Rudi… ich habe ihn zwar selten gesprochen, aber er war immer ein steter Ruhepol in der doch brenzligen Stadt da unten und ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schnell der Tod dort nach dir greift. Zum Glück befindet sich ein weiterer Helfer in der Gegend. Jahsan wird von nun an die Rolle des Samariters Grün in Solnichniy übernehmen. Er beginnt seinen schweren Dienst, indem er seinen verstorbenen Kollegen aufsucht, dessen Ausrüstung sichert und die Überreste ordentlich bestattet. Ich schweige eine Minute für Rudi und wünsche dem neuen Samariter Grün alles Glück der Welt. In Solnichniy begegnet er dann gleich zwei Überlebenden, die Tabasko zuvor gesehen hat. Er benötigt nichts, hat sich wohl schon aus dem Camp bedient. Der Fremde, der sich dem Samariter als Invert vorstellt, wartet auf seinen Freund, OrangenPocorn. Interessanter Name… Beiden geht es offensichtlich gut und Jahsan lässt sie weiterziehen. Nach diesem Treffen berichtet unser Samariter in Solnichniy noch, dass nichts von Rudis Ausrüstung fehlt. Also wieder einmal ein Schütze, der einfach so aus Spaß an der Freude schießt, ohne bedroht worden zu sein und ohne wirklich etwas zu benötigen. So ein Feigling! Ob das der Schatten war? Der Tod kam lautlos, aber es passt nicht zum Schatten, so weit im Süden zu „jagen“. Auch Mox (also nicht Max!) schließe ich eher aus. Ich glaube, dass es ein Fremder war und wir ihm noch nicht begegnet sind. Aber es bringt nichts, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Stattdessen sollte ich besser auf mein Leben achten. Schweren Herzens und mit dem ständigen Bewusstsein, dass ich beobachtet werde und auch angeschossen werden könnte, arbeite ich weiter. Was für ein Wechselbad der Gefühle… ich muss an die Worte von Mox (also nicht Max!) denken. „Ich war auch mal wie du…“ schließlich entscheide ich mich dazu, meine ganze angestaute Wut, Trauer und Frustration in etwas Positives und Kreatives umzuwandeln und mache mich ans Werk, einen Fahnenmast für unser Bambi-Auffanglager Berenzino aufzubauen. Aus purem Trotz!


    Samariter Rot kümmert sich unterdessen weiterhin rührend um Prigorodki, als Blue, Wolfgang und Ravini sich zu uns in den Funkkanal gesellen. Tabasko spendet dem Bambi-Auffanglager in Prigorodki drei kleine Zelte und eines davon wird gleich in einem Schuppen als Werkzeuglager eingerichtet. Das muntert die Gruppe etwas auf. Samariter Rot hat beschlossen, nach einer Immobilie Ausschau zu halten, die sich für eine Samariter-WG eignet. Leider gibt es kaum geeignete Wohnungen, aber Wolfgang hilft fleißig bei der Suche und gemeinsam wird zumindest ein Zimmer mit Zelt abgesichert. Nicht viel, aber für das Übernachten reicht es.


    Während er und Wolfang am Werken sind, meldet sich Custer ebenfalls zurück. Ah, der Aushilfssamariter! Ich ermahne ihn, vorsichtig zu sein, wenn er nach Prigorodki kommt. Zeitgleich erfahre ich auch von Mox (also nicht Max!), dass er wohl eine Basis gefunden hat. Wo genau, weiß ich nicht, aber ich frage die Jungs, ob sie etwas von einem Auto und einem Truck wissen. Sie vermuten, dass es sich um Whoombas Basis handeln könnte, aber sicher wissen wir es nicht. Doch ich kann nicht richtig mit ihm sprechen, da mich ein Notruf aus Prigorodki erreicht. Custer ist tot. Erschossen. Im Rohbau. Sofort weise ich Wolfgang und Samariter Rot an, vorsichtig zu sein und die Gegend zu sichern. Beide versuchen die Umgebung zu beobachten und sehen sich den Rohbau etwas näher an, aber als beide schließlich am Rohbau ankommen, fehlt vom Schützen natürlich wieder jede Spur. Der arme Custer… heute ist ein wirklich schwarzer Tag für uns. So viel Tod, so viel Leid.


    Mühsam setze ich meine Arbeit am Fahnenmast fort und es scheint, als ob ich den Mast für alle gefallenen Freunde errichte. Stein für Stein schleppe ich im Rucksack von der Küste hin zur kleinen Krankenstation. Ein ziemlich weiter weg und oft greifen mich dabei besonders starke Zombies an, aber ich lasse mich nicht davon abbringen. Unterdessen erfahre ich von den Jungs, dass jemand Whoomba in seiner Basis aufgelauert und ihn kaltblütig erschossen hat. Das war Mox (also nicht Max!), mit Sicherheit. Die Gruppe ist natürlich aufgebracht und versucht ihn zu erwischen. Sie liefern sich ein kleines Feuergefecht, aber am Ende schafft es der Schütze irgendwie zu entkommen. Zum Glück stirbt kein weiterer von ihnen an diesem Tag. Trotzdem verstehe ich nicht, was das alles soll. Ich bin müde. So müde… Sind es die schweren Steine, die ich schleppe oder ist es die Last der Ereignisse, die mich so nach unten zieht? Während ich meinen Gedanken nachgehe, sehe ich plötzlich hinter der Krankenstation einen Fremden Überlebenden auf mich zukommen. Noch ehe ich ihn grüßen kann und richtig begreife, was los ist, fällt mir die Schrotflinte in seinen Händen auf. Ein lauter Knall, ein Schmerz. Dann wird alles dunkel. Ein letzter Notruf im Fallen: „Spieler in Berenzino!“ und dann noch Tabaskos Worte in meinem Ohr: „Ab nach Berenzino! Wir müssen jemanden killen!“. Dann wird alles schwarz.


    Ein paar Sekunden später komme ich wieder zu mir. Das laute Schreien eines Zombies dröhnt mir in den Ohren, mein Bauch schmerzt höllisch. Ich prüfe am Boden liegend meine Ausrüstung. Meine Kleidung ist ruiniert, aber meine Weste… die Weste war wohl mein Schutzengel. Danke Kanu! Ich habe nicht viel Zeit zum Überlegen. Wenn der Fremde mich erschießen wollte und sieht, dass ich noch lebe, wird er nachlegen. Jedes Aufstehen oder Rumlaufen könnte als Angriff gewertet werden, Schutz gibt es hier ohnehin kaum, da ich nicht weiß, wo der Schütze genau mit dem Zombie kämpft. Außerdem würden mich meine Verletzungen ohnehin am schnellen Wegkommen hindern. Es gibt keinen Ausweg. Also beschließe ich das Einzige zu tun, was mir sinnvoll erscheint. Ich bleibe liegen, nehme die Hände über den Kopf und versuche den Fremden anzusprechen. „Hallo? Hallo?“, beginne ich zögerlich. „Anyone here?“, füge ich in Englisch hinzu, denn vielleicht versteht mein Gegenüber kein Deutsch. Keine Reaktion. Ich informiere die anderen darüber, dass ich noch lebe. „Warum hat er dich am Leben gelassen?“, will Tabasko wissen. Keine Ahnung. vermutlich wollte er das gar nicht. Durch den lauten Schuss hat er Zombies aufgeschreckt, die ihn aufgehalten haben und meine Weste hat mich beschützt. Kanu hat mich beschützt! Ich bin froh und erleichtert zugleich und möchte gerade nun doch aufstehen, da kommt der Fremde mit einem Zombie im Schlepptau zurück. Mist! Er kommt zurück! Instinktiv bleibe ich liegen und rufe: „Don’t kill me, please! Don’t kill me!“. Der Zombie rennt hinter ihm her, ich liege auf dem Boden. Er richtet sein Gewehr auf mich und zieht sich etwas zurück. „Don’t kill me please, I give up!“. Hoffentlich versteht er das. Dummerweise hat der Bordsteinschwalbenzombie in mir nun ein lohnenderes Ziel entdeckt und beschlossen, mich anzugreifen. Die leichtbekleidete Dame schlägt unbarmherzig auf mich ein. Ich versuche auszuweichen, da kommt der Fremde erneut angerannt und schlägt mit dem Messer nach ihr. Der Zombie fällt. Mit dem Messer in der Hand schaut er auf mich. Was hat der Kerl nun vor? Ich bekräftige meine Bitte, ich hänge am Leben. „Please, don’t kill me! I’m friendly“. In dem Moment steckt er das Messer weg und zieht erneut seine Waffe. Ich nehme die Hände wieder über den Kopf. „No, don’t kill me, please. I’m friendly. I give up.“ Ich merke, wie er um mich herumläuft und ich beschließe, aufzustehen. „Can I stand up?“, frage ich und knie mich hin, die Hände wieder über dem Kopf. Er zieht erneut seine Waffe und läuft auf mich zu. Ich zucke zusammen. Offenbar möchte er nicht, dass ich aufstehe, also bleibe ich in meiner Position und wiederhole ruhig: „Don’t shoot me. Don’t shoot me.“ Als wolle ich ihn hypnotisieren oder ihm meinen Willen aufzuzwingen. „I’m really friendly“, füge ich noch etwas kleinlaut hinzu, da steckt er seine Waffe weg und holt etwas Klebeband heraus. Mir ist klar, was jetzt folgt. Habe ich eine große Wahl? Klar, ich könnte zur Erziehungs-Vaiga greifen und auf ihn schießen. Da ist sie wieder, die Stimme in meinem Kopf. „TÖTE IHN! MACH SCHON!“. Die Angst lähmt mich, aber mein Verstand arbeitet auf Hochtouren. Vermutlich würde ich ihn damit nicht ausschalten. Schlimmstenfalls locke ich durch den Schuss noch mehr Zombies an. Wie damals bei Tim… Sollte es dann zu einem Feuergefecht kommen, würde ich auf jeden Fall den Kürzeren ziehen. Mit meiner Gesundheit steht es nicht gut. Schlechte Aussichten, aber zumindest blute ich nicht. Immerhin hat er mich bisher leben lassen, also besteht zumindest eine kleine Chance, hier heil aus der Nummer herauszukommen. Widerstandslos lasse ich mich fesseln und frage, auf Englisch nach, was der Fremde eigentlich möchte. Keine Antwort. Er fühlt sich aber nun etwas sicherer und durchsucht meine Sachen. Gut, würde ich an seiner Stelle auch machen. Soll er tun, dann wird er merken, dass ich keine Bedrohung für ihn bin, denn ich habe ja nur die Steine und meine medizinischen Güter dabei. Okay… und die Erziehungs-Vaiga, aber das kann ich erklären…. Ich versuche nochmals nachzufragen, ob er Deutsch oder Englisch spricht, da zieht er wieder sein Gewehr. Was hat der Typ vor? Oh nein…er geht ein paar Schritte zurück und… war’s das jetzt? Was zum…!? Er winkt mir zu und wendet sich tatsächlich zum Gehen. Aber nun erwacht mein Lebensgeist wieder und ich erwache aus der Erstattung. Ich rufe ihm hinterher: „Can I please talk to you for a second? I want to explain to you what I’m doing here.“ Ich muss fast schon lachen… warum sollte ihn das interessieren und versteht er das überhaupt? Aber es ist unerwartet und vielleicht habe ich ja eine Chance. Er bleibt stehen und dreht sich um. Ich muss verrückt sein, aber ich rede einfach weiter: „I’m one of the Samaritans of Chernarus and we help people like bambis here in our camp. You just came here and robbed me…why? Do you need anything?“ Er schüttelt den Kopf. Okay, also versteht er mich. Ich frage nochmals nach, ob er Deutsch spricht, aber es kommt keine Reaktion. Bei der Frage nach Englisch springt er einmal, also deute ich das als „Ja“. Gut. Auf die Frage hin, ob er der französischsprechende Überlebende sei folgt keine Reaktion. Und auch zu Aleksejs Gruppe, den Chernarussen, scheint er nicht zu gehören. „So what am I supposed to do now? Can I just …go?“ Wieder keine Antwort. Okay… vielleicht muss ich es langsamer angehen und versuche ruhig zu bleiben. Ich frage ihn, wie ich ihn nennen kann und da zeigt er mir, dass er gerne „Pablov“ genannt werden möchte. Er verabschiedet sich schweigend und wünscht noch „good survive“. Ich bedanke mich notgedrungen höflich, dass er mich nicht gleich erschossen hat und warte, bis er weg ist, ehe ich mich befreie. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, aber endlich kann ich das klebrige Band von meinen Handgelenken abstreifen. Zum Glück kam nicht gerade ein Zombie vorbei. Eine Prüfung meines Inventars ergibt, dass er mir nichts geklaut hat. Das ist ja mal anständig… Vermutlich hat er aus Reflex geschossen, als er mich sah und war überrascht, dass ich überlebt habe. Dann hat er wohl gemerkt, dass ich eigentlich keine Gefahr bin und hat mich darum am Leben gelassen. Ist das eine Art mit einem armen Samariter umzugehen? Ich glaube nicht! Wenn ich könnte, würde ich ihm mal ein zwei Takte mit der Erziehungs-Vaiga vorspielen… Na okay, für den Moment bin ich einfach nur froh, dass ich noch lebe. Nun muss ich schauen, dass meine Weste und meine Kleidung wieder in Ordnung kommen und auf meine Gesundheit achten.


    Was ich nicht weiß ist, dass Tabasko, Charly und die Jungs ihre Olga die ganze Zeit so durchgeheizt haben, um rechtzeitig da zu sein. Der Typ ist aber bereits weg. Vielleicht auch besser so… Ich suche mir Ersatzkleidung aus dem Drive in und versuche etwas gegen die höllischen Schmerzen in meinem Bauch zu unternehmen. Die übrigen Steine rolle ich noch zum Fahnenmast, aber dann ist es für heute gut. Ich ziehe mich in das kleine Haus zurück und lege mich erschöpft auf das Bett. Auch die Jungs lecken vermutlich ihre Wunden. Was für ein Tag…Bitte bitte, lass diesen Tag ein schlimmer Albtraum sein!


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    Ja, herzlich willkomen und danke für die Vorstellung!

    Wenn ich das richtig sehe, möchtest du auf dem gemoddeten Server spielen? Dann ist der Teamspeak wirklich eine gute Anlaufstelle. Ansonsten beim Spielen auf Vanilla einfach mich anschreiben.

    Viel Spaß beim Spielen und bleib am Leben!

    Herz

    4. Juni 2023 – Weitreichende Folgen


    Heute hatte ich wieder einen ruhigen Tag hier in Berenzino, während ich mich um unser Lager gekümmert habe. Leider wurde die halbe Tür am Drive-In abgebaut. Vermutlich wollte jemand in den Schuppen einbrechen und schauen, was wir dort für Güter haben. Allerdings wurde nichts von den Dingen genommen, soweit ich das beurteilen kann. Von wirklichem Wert gibt es dort ohnehin nichts, lediglich meine Reservekleidung, Blutkonserven und alles, von dem ich mich nicht trennen kann. Ich bin jedenfalls froh, dass der Drive-In nicht komplett abgebaut wurde und beginne mit der erneuten Absicherung des Tors. Ein altes Wellblech muss herhalten, da ich gerade keine Axt für neue Holzbretter finden konnte. Nach und nach schleppe ich die benötigten Teile wieder heran und baue das Tor wieder auf. Im Drive-In kontrolliere ich alle Kisten. Ja, sieht alles soweit gut aus. Ich möchte gerade das Tor öffnen und nach draußen gehen, da fällt mir ein entscheidender Fehler in meiner Planung auf. Verdammt! Das Tor lässt sich nicht von innen öffnen! Das war ja so nicht vorgesehen, da es sich ja nur um einen Lagerraum handelt. Oh Mann… das bedeutet, ich bin jetzt erst einmal hier im Drive-In eingeschlossen, bis jemand kommt und mich rausholt. Klar, ich könnte alles abbauen, aber die Nägel und die Materialien möchte ich nicht verlieren. Naja, wenigstens habe ich genügend Vorräte und spätestens gegen Abend wird Kanu ja bestimmt kommen und mir aus der misslichen Lage helfen. So beschließe ich, das Beste aus der Situation zu machen und schalte mich per Funk zu den anderen.

    Im Laufe des Nachmittags meldet sich Wolfgang und erzählt von einem seltsamen Vorfall bei den "drei Häusern". So nennen wir den Ort westlich von Prigorodki und östlich von Elektrozavodsk. Er trägt tatsächlich keinen Namen und besteht nur aus drei Häusern und ein paar Schuppen und Scheunen, an denen gerne Zombies vorbeilaufen. Wolfgang ist am frühen Morgen dort auf ein schweigsames Bambi gestoßen. Zuerst hatten sie Schwierigkeiten, sich zu verständigen, denn Wolfgangs Gegenüber konnte wohl nicht reden, aber am Ende konnten sie doch irgendwie miteinander kommunizieren. Wolfgang hat dem Bambi erklärt, dass es in Prigorodki in der Nähe ein Bambi-Auffanglager gibt, wo er sich mit Ausrüstung versorgen kann. Toll, dass der sonst so zurückhaltende Wolfgang zunehmend auch auf andere zugeht und ihnen hilft. Und das bei einem schweigenden Bambi. Ich kann es nicht genug betonen, aber jeder Überlebende, der nach Aufforderung schweigt, begibt sich in Todesgefahr. Ich habe es so oft erlebt, dass einfach geschossen wurde. Tja aber zum Glück für den Fremden war Wolfgang nicht auf einen weiteren Tod aus. Vielleicht machen wir ja doch noch einen echten Samariter aus ihm. Wobei… ich glaube das wünsche ich mir für ihn nicht. Der Job ist undankbar und gefährlich und ich bin heilfroh, dass er da lebend wieder rausgekommen ist. Aber ich muss wieder mal anerkennen, dass Wolfgang einfach eine super Ergänzung für jedes Team ist. Jedenfalls soll das schweigsame Bambi daraufhin in Richtung Prigorodki gegangen sein. Eventuell ist dort tatsächlich mehr los, als in Berenzino. Nur gut, dass es überall helfende Hände gibt. Leider gibt es hier in Chernogorsk auch die andere Seite: Tabasko wurde sofort bei seinem Erwachen im Norden kaltblütig von einem Fremden erschossen. Ich bin bestürzt, als ich davon höre. Der Schütze scheint ein Überlebender mit orangefarbenem Armband zu sein. Hatten Max und Kevin nicht ein solches Armband? Nein, das war ja früher. Momentan habe sie soweit ich weiß auch pinkfarbene Armbänder an, auch wenn sie direkt nicht die Basis mit Tabasko und Charly teilen. Das heißt, da gibt es noch eine Gruppe, die Gewalt und Schrecken über unser Chernarus bringen. Wie gerne würde ich jetzt Tabasko mit allem Nötigen unterstützen, aber leider sind mir gewissermaßen die Hände gebunden. Dafür ist jedoch Dani da und versucht, ihm beizustehen. Er holt Tabasko an der Küste ab und lässt ihn dann nach Norden fahren, um seine Ausrüstung zu sichern. Vorher bittet Dani Tabsko noch: „Pass aber ja gut auf meinen Ada auf…“, er hängt wirklich sehr an seinem Auto. Ich ahne Schreckliches. Die Fahrt klappt anfangs reibungslos, aber auf dem Rückweg begegnen sie einem fremden Humvee. Ich kann es mir lebhaft vorstellen. In Tabaskos Kopf muss es mindestens zwei Stimmen geben. Die eine sagt klar: „Lass es Junge, das bringt nichts und ist zu gefährlich.“ Tja und die andere schreit: „Scheiß drauf, das wird geil!“ Und Tabasko hört auf die zweite Stimme. Er gibt Vollgas und rammt den Humvee. Ich höre noch ein Krachen, dann ist es ruhig. „J…Jungs?“, frage ich besorgt, „S..seid ihr okay?“ Es kam offenbar zu einer Kollision. Mist und ausgerechnet jetzt hocke ich hier fest! Es vergehen qualvolle Sekunden des Wartens, aber schließlich meldet sich Dani benommen wieder per Funk. Sie waren nur bewusstlos. Gott sei Dank! „Der andere ist noch uncon!“, ruft Dani. Tabasko hat die dumme Idee, den Fremden fesseln zu wollen, aber das ist leichter gesagt als getan. Ich rate den beiden dringend davon ab. Entweder, sie helfen dem Fremden oder sie erschießen ihn sofort. Das würde ich zwar nie übers Herz bringen, aber ich weiß, welche Art von Überlebenden es nach Norden verschlägt. Die zögern nicht. Immerhin haben die beiden gerade sein Auto gerammt, daher kann man sicherlich nicht davon ausgehen, dass er nach seinem Erwachen freundlich gegenüber ihnen eingestellt sein wird und sie zu Kaffee und Kuchen bei sich einlädt. Es gibt in dieser Situation leider nur eine einzige sichere Möglichkeit, aber die beiden entscheiden sich dagegen. Es ist ironisch. Ausgerechnet ich rate den beiden, entweder schnell zu verduften oder kurzen Prozess zu machen. Das widerspricht mir total, aber ich sehe das Leben der beiden in akuter Gefahr. Es ist ein Spiel mit dem Feuer. Dani versucht den Fremden zu fesseln, aber just in dem Moment wacht dieser auf. Er steigt aus dem Auto, Tabaskos Gewehr auf ihn gerichtet. Der Fremde winkt offenbar und deutet an, dass er kein Deutsch versteht. Zumindest so mein Eindruck aus dem Funkkanal. Tabasko ruft zu Dani: „Lass es, lass es!“ Was genau er meint, weiß ich nicht. Ich bekomme nur mit, wie Dani flucht, dass er den Fremden nicht fesseln kann. Klar, natürlich nicht! Der wird zappeln wie eine Spinne auf Koffein. Da Tabasko noch nicht geschossen hat, ist für den Fremden die Flucht die einzige Option. Sorry Jungs, aber ich habe schon von einigen Überfällen gehört und dieser hier war nun wirklich dilettantisch… Die Rechnung folgt. Der Fremde tut genau das, was ich befürchtet habe. Allerdings zieht er während der Flucht dann wohl auch gleich eine KA-M und schießt Tabasko und Dani über einen Haufen. Buchstäblich. Die Schreie und Schüsse dröhnen in meinen Ohren, während ich in meinem kleinen Drive-In bei meinen Kisten in der Ecke sitze und zittere. Warum nur? Bin ich schuld, weil ich sie davon überzeugen wollte, dass man nicht immer gleich schießen muss? Fakt ist, dass sie noch vor ein paar Monaten sofort geschossen hätten und damit vermutlich am Leben geblieben wären. Warum haben die Jungs ausgerechnet in dieser Situation anders gehandelt? Das Ergebnis ist, dass Dani und Tabasko sich wieder an der Küste finden und der Ada nun weg ist. Kein guter Tag. Das Verrückte an der Sache: Nach dem Vorfall meldet sich überraschenderweise der Fremde bei mir. Er spricht Englisch und fragt nach, ob er mich gerade erschossen habe. Ich bin zunächst verwirrt, ordne dann aber meine Gedanken. Hat er vielleicht ein Funkgerät gefunden? Egal… Der Fremde entschuldigt sich schon fast, denn dieser Überfall kam ihm sehr unprofessionell vor und die beiden hätten keine Chance gehabt. Er stellt sich als Mox vor und wir kommen ins Gespräch. Ich erkläre ihm, was ich eigentlich mache und dass ich die Jungs aus Chernarus kenne. Er erzählt, dass er früher einmal so war wie ich. Er hat anderen Überlebenden geholfen, Krankheiten geheilt und war ein „Guter“. Doch bald lernte er, dass diese Seite des Lebens nur Undank und Frust mit sich bringt. Aus lauter Enttäuschung hat er angefangen, ebenfalls auf Überlebende zu schießen und wurde durch jahrelanges Training wohl sehr gut darin. Manche nannten ihn auch mal den „King of Chernarus.“ Es ist seltsam und bedrückend zugleich, mit jemandem zu sprechen, der so einen Wandel durchgemacht hat. Ich kenne die zwei Stimmen, die jeden Tag und bei jedem Kontakt aufs Neue gegeneinander ankämpfen, aber bisher habe ich es immer geschafft, meiner Linie treu zu bleiben. Man kann sich nur schwer vorstellen, welche Umstände und Erfahrungen dazu geführt haben, dass Mox sich so verändert hat und er tut mir sehr leid. Er benötigt mein Beileid jedoch nicht, denn er sagt seine Art „zu spielen“ sei wesentlich erfüllender. Erfüllender? Anderen zu schaden und sie zu vernichten? Ich weiß nicht.. Aber wer weiß, wo ich in sieben Jahren sein werde? Während Dani und Tabasko sich ihren Weg zurücksuchen, lade ich ihn ein, einmal eines unserer Camps zu besuchen. Beispielsweise in Prigorodki , wo Wolfgang mit Samariter Rot gerade ist.

    In der Tat berichtet mir Samariter Rot, dass der Fremde später dort am Camp auftaucht. Zunächst bewundert er das Auffanglager und sagt, dass er ebenfalls früher etwas in der Art getan habe. Er gibt Wolfgang noch ein paar Tipps zum Absichern der Fahne, dann jedoch zielt er mit einer Pistole auf Samariter Rot. Gekonnt bleibt dieser stehen und gibt auch nicht den Befehl, dass auf ihn geschossen wird. Ich weiß nicht, wie er das schafft, aber er bleibt ruhig und ich habe das Gefühl, er hat sofort erkannt, dass Mox uns so nur auf die Probe stellen möchte. Mox drückt mehrfach ab, aber in der Pistole befindet sich kein Magazin. Puh… Meine Güte, das hätte sowas von schief gehen können! Was sind das für Psychospielchen von dem Typen? Wir nennen Mox nun auch „den Franzosen“, denn er meinte, er käme aus Frankreich. Anschließend bekomme ich noch mit, wie Samariter Rot und Wolfgang versuchen, Mox daran zu hindern, sich selbst umzubringen. Aber er hat wohl genug gesehen und möchte verbluten. Verzweifelt kämpfen die beiden um sein Leben, aber ohne Erfolg. Der Fremde hat ein Zeichen gesetzt und lässt einen irritierten Samariter Rot zurück.

    Etwas später wird Samariter Rot noch zu einem Einsatz gerufen. Dani ist wohl in der Nähe der Basis der pinkfarbenen Armbänder, aber es geht ihm sehr schlecht. Er hat sich eine Krankheit eingefangen und weder Medikamente noch Essen und Trinken. Der Arme… nicht nur, dass er sein geliebtes Auto an „den Franzosen“ verloren hat, nun droht ihm erneut Lebensgefahr. So begibt sich Samariter Rot an meiner Stelle auf die beschwerliche Reise. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit und zunächst hat er auch Schwierigkeiten, den Ort wirklich zu finden, aber nach mehreren Stunden kann er Dani in einem Haus ausfindig machen und versorgen. Seine Diagnose: Influenza und Cholera. Aber Gott sei Dank kein Wundbrand. So füttert er den Patienten mit kleinen Portionen und gibt ihm die nötigen Medikamente. Es dauert seine Zeit, aber nach einem langen Kampf sind die Krankheiten besieht und Samariter Rot lässt dem Patienten sein letztes Fleisch da, das er noch schnell am Ofen brät, ehe er sich wieder verabschiedet. Doch noch während Samariter Rot wieder auf dem Heimweg ist, entdeckt Dani einen anderen Überlebenden bei ihrer Basis, der mit ihm kurzen Prozess macht. Zum zweiten Mal an diesem Tag findet sich Dani wieder an der Küste und natürlich ist die Gruppe aufgebracht. Jemand versucht in ihre Basis einzudringen. Tabasko und Charly kümmern sich darum, treffen aber den Angreifer nicht mehr an. Vermutlich hatte er nach dem ersten Tor bereits genug.

    Die Gruppe vermutet, dass die Überlebenden mit den orangefarbenen Armbändern dahinterstecken könnten. Ich finde den Schluss voreilig, aber später beratschlagen sie, dass sie eine gefundene Basis als Reaktion „ausräumen“ möchten. Geht das schon wieder los? Das führt doch zu nichts und bringt nur Streit und böses Blut mit sich. Aber wenigstens kommt abends Kanu nach Berenzino und holt mich aus meiner etwas misslichen Lage. Ich war schon lange nicht mehr so froh, ihn zu sehen. Gemeinsam prüfen wir noch alles, ehe er dann auch das Auffanglager verlässt und zur Garage fährt. Ich bekomme noch mit, dass die Jungs auf ihren Raubzug aufbrechen, dann breche ich den Funkkontakt ab und begebe mich zur Nachtruhe.

    Die Ereignisse des heutigen Tages haben mich einmal mehr daran erinnert, wie unberechenbar und gefährlich die Welt in der Apokalypse sein kann. Es bleibt zu hoffen, dass wir einen Weg finden, um Frieden und Sicherheit in dieser widrigen Umgebung zu bewahren und vor allem Menschlichkeit in diese kalten Zeiten zu tragen. Es wird definitiv nicht leicht sein und ist gerade um einiges schwerer geworden. So oder so, der heutige Tag wird weitreichende Folgen haben.


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    3. Juni 2023 – Verständigungsprobleme


    Ich erwache in meinem kleinen Unterstand in Berenzino. Ravinis tiefe Stimme dringt per Funk an mein Ohr…er ist zurück! Herzlich begrüße ich den Brummbären und freue mich, dass er seine Reise gut überstanden hat. Das war bestimmt eine tolle Zeit, aber ich frage mich, wohin es ihn nun in Chernarus verschlagen wird. Ich habe Gerüchte gehört, wo die Gruppierung mit pinkfarbenen Armbändern ihre Basis errichten wollte, aber wenn auch nur die Hälfte davon stimmt, dürfte Ravini von dem Ort alles andere als begeistert sein. Zitat von Tabasko: „Wer macht denn auch sowas? Das wäre vollkommen verrückt!“. Aber vielleicht sind es auch nur Gerüchte und die Gruppe versucht mich zu verwirren. Trotzdem frage ich mich, wohin es „unseren“ Farmer verschlagen wird und natürlich ist er in einem unserer Camps auf alle Fälle willkommen. Ich bezweifle allerdings, dass er so schnell freiwillig noch einen Fuß dahinsetzen wird, nach dem, was ihm zuvor in Prigorodki passiert ist. Diese Camps ziehen Aggressoren scheinbar immer wieder an und Ravini ist dann mitten drin. Dabei ist er einer der friedliebendsten Personen, die ich kenne und will eigentlich nur seine Ruhe haben und seine Felder anlegen und ein paar Versorgungsgüter finden. Dass ausgerechnet er in die Schießereien verwickelt war, tut mir sehr leid. Aber das Leben als Samariter ist tatsächlich nicht für jeden geeignet. Man muss schon sehr viel Frust aushalten können und das vor allem auch wollen. Tja und dann die Frage: Wozu? Ich kann es nicht genau sagen. Natürlich lautet meine Mission: Menschlichkeit in Chernarus zeigen. Jeden Überlebenden so behandeln, wie man selbst gerne behandelt werden würde. Aber dass diese Haltung schon etwas extrem ist und nicht immer auf Gegenliebe stößt, musste ich auch schon erfahren. Tja und gerade, als ich mit meinen Gedanken mal wieder über die Natur des Menschen philosophiere, meldet sich Samariter Grün aus Solnichniy: „Neeeeeeein!“, stöhnt er theatralisch, „unser Unterstand wurde abgebaut in Solnichniy! Randale!“. Nicht schon wieder… und wie er meldet, ist zwar das Auto-Zelt noch da, aber es wurde komplett leergeräumt. Ich schüttele betroffen den Kopf. Schon wieder…. Da ist kein Missverständnis möglich. Jemand möchte wohl nicht, dass wir unsere gefundenen Sachen mit anderen Teilen. Oder jemand wollte das Auto-Zelt mitnehmen, hat es leergeräumt und wollte es dann abbauen. Dann jedoch müsste noch irgendwo etwas von der ausgeräumten Kleidung liegen. Ich verwerfe meine Theorie. Jemand hat absichtlich alles weggeräumt. Aber wer macht sich solch einen Aufwand, nur um andere zu schädigen? Warum ruft das Gute auch immer wieder das Böse auf den Plan? Ich ermuntere Samariter Grün, sich nicht unterkriegen zu lassen. Armer Rudi. Ich weiß, wie es ihm jetzt geht, aber schließlich packt er seine gefundenen Sachen demonstrativ in das Auto-zelt und zieht los, um neue Vorräte zu finden. Gut so! Wir lassen uns nicht einschüchtern. Da draußen benötigen Menschen unsere Hilfe und die sollen sie auch bekommen. Egal, ob es einige „Assis“ hier gibt, die sich einfach nicht benehmen wollen.


    Ich widme mich erst einmal wieder dem Alltag in Berezino, unterhalte mich gelegentlich mit Charly, Jammet, Dani, Ravini und Tabasko per Funk und schaue, dass die Unterstände und Zelte gut gefüllt sind.

    Etwas später bemerkt Rudi in Solnichniy Spuren von einem anderen Überlebenden. Viele Zombies und eine leergeräumte Krankenstation. „Jemand ist hier gewesen, aber vielleicht ist er weitergezogen.“, meldet er. Außerdem hat sich wohl ein Bambi am Auto-Zelt bedient, während er im anderen Teil der Stadt war. Prima, dann hat sich das Auffüllen also wieder gelohnt!

    Samariter Rot meldet sich auch zurück von Prigorodki. Er meldet, dass dort soweit alles in Ordnung sei und er bei einem seiner Streifzüge durch Chernogorsk ein blaues Partyzelt gefunden habe. Wir scherzen, dass er das Zelt doch für die „Samariter-WG“ nutzen könnte, aber da in der angedachten Immobilie kein Platz für das Zelt ist, stellt er es beim Bambi-Auffanglager auf und befüllt es mit frisch geernteten Kürbissen. Blue meldet sich im Funkkanal und beschließt, seinen Weg von Berenzino zurück nach Prigorodki zu suchen. Ich wünsche ihm viel Glück und Erfolg.

    Da uns in Berenzino nun wieder warme Kleidung fehlt, mache ich einen Ausflug zur Feuerwehr und beschaffe dort Feuerwehrkleidung. Diese ist fast so gut wie Jägerkleidung und einem Bambi in Not kann sie durchaus helfen. Allerdings hat die Sache einen Haken: Die Zombies bei der Feuerwehr sind ungewöhnlich stark und schon bald befinde ich mich mitten im Getümmel. Ich blocke, teile aus, ziehe mich zurück und presche wieder vor. Meine Kleidung leidet sehr stark unter den ständigen Angriffen, aber schließlich habe ich es geschafft und kann in die Feuerwehrstation vordringen. Während ich mich gegen die wirklich starken Zombies zur Wehr setze, melden sich Kanu, Brah und S-TLK ebenfalls per Funk und man tauscht sich aus. Immerhin schaffe ich es, unter Einsatz meiner ganzen Kraft, zwei Feuerwehranzüge zu sichern und zum Auffanglager zurückzubringen. Eine Axt war leider nicht auffindbar. Nun gut. Ich bestücke den „Drive-In“ mit ein paar weiteren Kisten und fülle dort medizinische Vorräte wie Kochsalzlösungen, Bandagen und ein paar Reserve-Outfits für mich. Der Kampf gegen die Zombies und das Fehlen von Reperatursets und Nähkästchen machen mir klar, dass es nicht schlecht ist, solche Kleidung auf Vorrat zu halten. Schließlich will ich ja nicht wie ein Landstreicher rumlaufen und ein Samariter sollte schon auf sich achten. Anschließend räuchere ich ein paar Paprikas, die ich angebaut habe, über dem Feuer und verstaue alles im Essens-Zelt. Unterdessen hat Brah eine unheimliche Begegnung in der Nähe ihrer Basis, wo auch immer die sein mag. Er hört, wie Türen geöffnet und geschlossen werden und versucht den Fremden anzusprechen. Aber es kommt keine Antwort, also beschließt er zu schießen. Zum Glück für den Überlebenden herrscht kein Sichtkontakt. Etwas später stellt sich nämlich heraus: Es war Ravini, der sich nur im Funk nicht gemeldet hatte. Oh Mann… das hätte schiefgehen können. Auch bei Kanu in der Nähe scheint ein Überlebender zu sein. Er beobachtet, wie jemand eine Tür öffnet und wieder schließt, aber dann verschwindet. Kanu lässt ihn ziehen, da er ja nicht angegriffen wurde und keine Bedrohung zu sein scheint. Verglichen damit ist es in Berenzino geradezu ruhig. Von den nervigen Zombies abgesehen. Da lob ich mir Prigorodki, denn dort sind sie eher selten und nicht besonders stark. Berenzino hat seinen Preis.

    Wie aufs Stichwort meldet sich Samariter Rot aus Prigorodki. Er kommt gerade am Koch-Haus vorbei, als er draußen im neuen Zelt Schritte hört. Oh oh! Sei bloß vorsichtig… Natürlich versucht er mit dem Fremden sofort zu reden, aber es kommt keine Antwort. Am Brunnen entdeckt er dann einen komplett in weiß gekleideten Überlebenden mit grünen Helm. Der Fremde antwortet nicht. Wir wissen, was das bedeutet. Eigentlich kommt das in anderen Gruppen einem Todesurteil gleich, aber zum Glück ist Samariter Rot erfahren im Umgang mit sprachlosen Individuen. Er hebt die Hand zum Gruß und der Fremde erwidert die Geste. Alle Anfragen, ob er reden könne, bleiben ergebnislos, dann kommt aber plötzlich eine Antwort: „Isch bin von Alexej. Ich kein Deutsch.“ Ah alles klar! Ich muss herzhaft lachen. Da hat sich wohl wieder einer von Alexejs Freunden an die Küste verirrt. Also einer von den Chernarussen. Vielleicht müsste Alexej ihnen mal ein kleines Überlebenswörterbuch oder Sprachtraining an die Hand geben. Die häufigsten Sätze wie „Alles okay“ oder „Friendly“ wären schonmal gut für den Anfang. Vielleicht hat er aber auch ihm genau diese beiden Sätze eingetrichtert. Gute Idee! Denn nun ist klar, dass der Fremde keine Gefahr ist. Samariter Rot verabschiedet ihn freundlich und er zieht seiner Wege. Hikaru meldet sich endlich ebenfalls per Funk. Wie schön! Früher oder später müssten wir sie mal nach Berenzino begleiten, aber für den Moment hilft sie Samariter Rot gegen ein paar Zombies, die Alexejs Freund ins Lager verfolgt haben und besichtigt mit ihm ein paar potenzielle Immobilien für die Samariter-WG. Am Ende angeln beide noch am Strand, aber so wirklich ist das Angelglück Hikaru nicht hold. Schade, dass Jammet gerade nicht in der Gegend ist, denn er ist unser Angelexperte. So lassen die beiden den Abend ausklingen und auch ich ziehe mich in meine provisorische Schlafunterkunft zurück.


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    2. Juni 2023 – Geteilte Aufmerksamkeit


    Ich gönne mir heute in Berenzino einen etwas ruhigeren Tag und verbringe die größte Zeit damit, nach passender Kleidung zu suchen und die Zelte zu befüllen. Bei mir ist wirklich kaum etwas los. Trotzdem möchte ich an der Stelle kurz festhalten, wie es den anderen ergangen ist.


    Wolfgang und Samariter Blau sind in Staroye sehr aktiv. Es werden Felder angelegt, Steine für einen Steinofen abgebaut und Holz geschlagen. Außerdem berichtet Samariter Blau von der Fertigstellung des Drive-Ins in Staroye. Wir machen wohl Schule. Bald stößt man im Ort allerdings auf liegengebliebene Gegenstände in Häusern und es wird Wolfgang und Samariter Blau schnell klar, dass Überlebende hier durchgekommen sein müssen. Sie lassen sie sich jedoch nicht von ihren Bauvorhaben abbringen. Da Vorschlaghämmer und Spitzhacken am dortigen Camp jedoch Mangelware sind, beschließt Wolfgang die Steine des Ofens für einen Fahnenmast zu verwenden. Unter Protest von Samariter Blau, der genau wie ich einen guten Steinofen sehr schätzt. „Man muss eben Prioritäten setzen!“, kontert Wolfang. Vermutlich hat er recht.


    Charly, Tabasko, Kanu und Custer sind ebenfalls im Funk aktiv und während in Staroye noch gearbeitet wird, lotse ich von Berenzino aus Custer per Funk zum Bambi-Auffanglager in Prigorodki, wo er sich ausstatten kann. Alles geht irgendwie seinen Gang, als Kanu im Funkkanal plötzlich sagt: „Oh, da grillt einer im Wald! Beim Camp in Moglievka.“ Im Kanal wird es augenblicklich ruhig. Keiner von uns ist dort in der Nähe, also muss es ein Fremder sein. Ich bin leider in Berenzino gebunden, während Kanu sich mit klopfendem Herz leise an den Überlebenden anschleicht. Ich wette, er überlegt sich genau, ob er nicht doch lieber schießen sollte. Es ist immer eine Frage von Freund oder Feind und normalerweise kann man davon ausgehen, dass das Gegenüber zuerst schießt. Nur Kanu ist eben nicht so. Genau wie ich will er zunächst einmal Kontakt aufnehmen. Ich merke jedoch, wie schwer ihm das fällt. „Sieht du ihn?“, will Charly wissen. Kanu bestätigt: „Ja. Es sind sogar zwei.“ Ich rate ihm, sie mal ganz ruhig anzusprechen. So würde ich das auf alle Fälle tun. Und tatsächlich, gleich darauf höre ich aus einem Mikrofon ein „Hallo ihr zwei! Hallo? Wer seid denn ihr zwei.“ Offenbar haben sich beide Seiten gleichermaßen voreinander erschreckt, so mitten im Wald aufeinander zu stoßen. Aber man einigt sich darauf, die Waffen stecken zu lassen. Exzellente Idee! Kanu stellt sich den beiden vor: „Ich bin Kanu, der Samariter. Ich betreibe das Bambi-Camp unten in Prigorodki und auch die Bambi-Kisten an der Küste. Ich weiß nicht, ob ihr die mal gefunden habt.“ Offenbar ist einer der beiden ernsthaft erkrankt, denn er stellt bedauernd fest: „Oh je, da ist jemand krank!“. Er rät beiden, Abstand voneinander zu halten und in einer Klinik nach Medikamenten zu suchen. Das bedeutet für den Kranken entweder einen ordentlichen Marsch nach Novy Sobor oder zurück nach Chernogorsk. Aber ich kann nicht anders, ich will natürlich sofort helfen. Allerdings sitze ich ja in Berenzino. Mist… Was also tun? Da habe ich eine Idee. Ich ergänze: „Oder sie laufen nach Staroye.“ Kanu gibt den Tipp weiter, aber noch ist nicht klar, ob die beiden wirklich dorthin aufbrechen wollen. Der Weg ist auf jeden Fall die kürzeste Strecke und Samariter Blau hat bestimmt Medikamente dabei. Kanu gibt noch ein paar Tipps zum Bekämpfen der Krankheit und bittet darum, nicht auf die Leute in Staroye zu schießen. Am besten, sie laufen zur Kirche und machen dort auf sich aufmerksam (ohne Schüsse, bitte! 😉). Während des Gesprächs meldet auch Tabasko einen Überlebenden bei Charly und ihm. Allerdings ohne Waffe und daher lassen sie ihn unbehelligt weiterziehen. Das ich das noch erleben darf! Die Jungs haben ja wirklich was gelernt… und das ist auch gut so, denn der Fremde bei ihnen entpuppt sich als Proxxo. Puh… das hätte ins Auge gehen können. Gut, dass in beiden Fällen zuerst geredet und nicht gleich geschossen worden ist. Die Zeit vergeht und Samariter Blau meldet, dass der Fahnenmast fast fertig ist, allerdings noch keine Spur von den Überlebenden zu sehen ist. Die beiden haben schon die Befürchtung, die beiden hätten sich gegen einen Besuch entschieden, da meldet Kanu (der inzwischen wohl auch in Staroye angekommen ist) einen Überlebenden an der Kirche. Er wird stark von Zombies belagert und sofort sprintet Samariter Blau heldenhaft zur Rettung. Er lenkt die Untoten gekonnt von dem Verletzten ab und lockt sie in Richtung Wolfgang. Dieser schießt auf die Zombies und im Handumdrehen liegen die Angreifer am Boden. Yay for teamwork! „Hallo!“, begrüßt Samariter Blau den Fremden an der Kirche. Eine tiefe Stimme antwortet: „Hallo und danke!“ „Bist du der Kranke?“, möchte Samariter Blau wissen. Aber eigentlich bedarf es keiner Antwort, denn Husten und Niesen sagen mehr als tausenden Worte. Er stellt sich als Blair vor. Bruno hat sich wohl im Wald verlaufen…. Ach du liebe Güte! Na ja, Samariter Blau begleitet ihn mit Wolfgang umgehend zum Camp, um ihn dort näher zu untersuchen. Zum Glück gibt es eine kleine Feuerstelle, an der er sich wärmen kann. Auch wenn der Ofen zu Gunsten des Fahnenmasts abgebaut wurde (das war so klar, Wolfgang!) Per Ferndiagnose würde ich auf eine Erkältung oder schlimmstenfalls auf eine fortgeschrittene Influenza tippen. Samariter Blau sieht es ähnlich und weist darauf hin, dass es im schlimmsten Fall sogar sein kann, dass die Kleidung kontaminiert ist. Das überrascht den Besucher offensichtlich. Recht hat er, aber ich selbst habe so etwas noch nicht erlebt. Ich überlasse Samariter Blau die Leitung. Er zündet ein Feuerchen zum Wärmen an und verabreicht gleicht eine Tetracyclin-Tablette. Kanu entdeckt den zweiten, der wohl nun auch seinen Weg zur Kirche gefunden hat und führt Bruno zum Camp. Während Samariter Blau nun die beiden in Staroye versorgt, berichtet Custer von zwei Überlebenden am Camp in Prigorodki. Was ist denn da los?! Da ist man einmal nicht da und dann gleich das… Der arme Custer ist nun unfreiwillig in die Rolle des guten Samariters gedrängt worden und er kämpft offensichtlich gegen den Drang an, die beiden gleich über den Haufen zu schießen. Stattdessen erklärt er ihnen so gut es geht alles und zeigt ihnen die Zelte. Die beiden Fremden dort scheinen sich nicht zu kennen, aber einer von ihnen hat wohl bereits von dem Camp gehört. Leider sind die Vorräte alles andere als gut bestückt dort unten und Custer muss improvisieren. Wir müssen dringend die Auffüllarbeiten koordinieren oder ggf. Helfer rekrutieren, aber momentan macht Custer das wirklich gut. Samariter Blau hat seine Mühe und Not, denn beide sind wohl an einer heftigen Influenza erkrankt, aber trotz guter Nahrungsversorgung und der passenden Medizin mag die Symptomatik einfach nicht nachlassen. Erst, als sich Bruno die Kleider auszieht und neue aus dem Versorgungsunterstand nimmt und Samariter Blau seine Trinkflasche desinfiziert, lässt das Husten nach. Auch bei Blair benötigt die Krankheit zur Heilung lange und offenbar sind die Kleider auch schon kontaminiert, denn kaum hat er sich entkleidet, lässt auch bei ihm die Symptomatik nach. Trotzdem gibt Samariter Blau den beiden nochmals eine Vitamintablette zur Stärkung des Immunsystems und verbrennt die kontaminierten Kleidungsstücke. Somit wurde der Kreislauf des sich immer wieder Neuansteckens wirksam unterbrochen und die beiden Patienten geheilt. Wolfgang stellt den Fahnenmasten fertig und hisst eine grüne Fahne in Staroye. Keine Tote, zwei Versorgte. Ein voller Erfolg auf ganzer Linie! Bald darauf ziehen die beiden nach herzlichem Dank weiter.


    Während der arme Custer in Prigorodki nun neben den beiden Bambis noch einen weiteren Überlebenden versorgt, gerät der Aushilfssamariter immer weiter unter Druck. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist, seine Instinkte (die eigentlich absolut rational und gut begründet sind) auszublenden und möglichst freundlich und friedlich auf Leute zuzugehen, obwohl sie dir mit der nächsten Aktion gleich das Lebenslicht auspusten könnten und dies der Erfahrung nach vermutlich auch tun. Jede noch so kleine unbedachte Handlung, wie das unbewusste Laden oder Wechseln einer Waffe könnte eine Kettenreaktion hervorrufen. Ich ahne, unter welchem Druck Custer steht und es tut mir sehr leid, ihm da gerade nicht helfen zu können. Allerdings rechne ich ihm das spontane Einspringen sehr hoch an. Niemand hat das von ihm verlangt, er hat es einfach gemacht. Fantastisch! Bald entfernt sich einer der drei und es bleiben nur noch zwei übrig. Und wie aufs Stichwort kommt auch Samariter Rot nun dazu und läuft nach Prigorodki, um Custer etwas zu unterstützen. „Ich lauf jetzt mal auf euch zu!“, grüßt er. „Okay und wenn er dich abknallt, dann gehört er mir!“, sagt Custer bestimmt. Das ist aber nicht nötig, da der Samariter gleich freundlich begrüßt wird. Einer der beiden stellt sich als Basti vor, ein Freund von Florian und Andi, der bereits hier war. Er erklärt, dass er seinen Freund Itchy hier abholen wollte, der sich zum ersten Mal in Chernarus befindet. Mitten im Gespräch fragt Custer per Funk: „Werden sie frech? Muss ich schießen? Oh mein Gott! Ich könnte ihm das rechte Ohr abschießen!“. Charly lacht: „Der hatte die zwei ganz gut im Griff!“. Offenbar war das Essen am Camp ausgegangen und Custer hat sie dann gleich angewiesen, Felder anzulegen. Eine gute Idee, aber es wäre wirklich gut, wenn sich Custer etwas beruhigen könnte, denn momentan scheint ja alles unter Kontrolle zu sein. Ich versuche Samariter Rot etwas zu entlasten und beruhige den aufgebrachten Custer per Funk. So wie ich die Lage einschätze, geht von den beiden absolut keine Gefahr aus und das weiß auch Samariter Rot. Er führt beide sicherheitshalber hinters Haus, um vor eventuellen Scharfschützen und einer falschen Reaktion von Custer etwas besser geschützt zu sein. Custer hat sich nämlich inzwischen auf den Rohbau zurückgezogen, um Samariter Rot den Rücken freizuhalten. Er befürchtet, dass die Freunde der beiden voll ausgerüstet von einem Ausflug zu einem Militärstützpunkt zurückkommen könnten. Aber wenn man weiß, dass es sich dabei ja um Andi und Florian handelt, wird schnell klar, dass alles nicht so schlimm ist, wie es aussieht. Samariter Rot bedankt sich für das Anbauen des Gemüses und kommt auf den unfreiwilligen Aushilfssamariter zu sprechen. „Euer Aushilfssamariter, der war supernett gewesen.“, meint Itchy. Samariter Rot meint scherzhaft, er wird das in der Personalakte vermerken. Ha Ha… und sobald wir Papier und einen Stift finden, lassen wir die beiden einen Feedbackbogen ausfüllen… nein Spaß bei Seite. Ich weise Samariter Rot an, die beiden darüber ins Bild zu setzen, dass es hier in Vergangenheit immer Schwierigkeiten mit aggressiven Überlebenden gab und just in diesem Moment meldet Custer vom Rohbau, dass er wohl niedergeschlagen worden sei. Was zum…? Zum Glück gibt er kurz darauf Entwarnung. Er lebt noch, aber seine Waffe wurde entwendet. Sonst fehlt eigenartigerweise nichts. Aber da wir nicht wissen, wer der Täter ist und wo er sich aufhält, weise ich Samariter Rot sofort an, das Camp geordnet zu evakuieren. Basti ist wohl irgendwie im Chaos verschwunden, aber zunächst hat die Sicherheit aller Anwesenden Vorrang. Samariter Rot führt Itchy hinter den Zaun und weist ihm eine sichere Route zum Split-Level-Red-Haus zu. Dorthin soll er sich zurückziehen und dann über Pusta die Gegend verlassen. Währenddessen sichert Samariter Rot das Camp. Okay… also ist da draußen nun ein Überlebender, der Custer niedergeschlagen und ihm seine Winchester ohne Zielfernrohr geklaut hat. Mysteriös. Samariter Rot meldet einen Überlebenden mit rot-orangenem Rucksack am Camp, der eine MK-II in der Hand hält. Der Fremde vollzieht den Q/E-Tanz, aber Samariter Rot besteht darauf, dass er die Waffe aus der Hand nimmt. „Waffe runter! Put your weapon down, please! And Hands up. Hands up, please!“. Meine Güte, ich höre an seiner Stimme, wie nervös der gerade ist…. Er bemüht sich freundlich, aber bestimmt zu sein. Vermutlich die Hand schon am Knauf seiner Waffe. „Ich bin’s! Ich bin’s, Basti!“, ruft der Fremde ihm entgegen. Puh… Okay. Ein Glück, dass nicht versehentlich geschossen wurde. Samariter Rot stimmt sich mit ihm ab und zeigt ihm die Fluchtroute. Allerdings nimmt Basti einen Umweg in Richtung Scheune und stolpert dabei fast über Kanu, der sich auch auf dem Weg befindet. Zum Glück ist dieser so gut getarnt, dass Basti und später auch Itchy einfach an ihm vorbeilaufen. Ich kann mir vorstellen, wie aufgeregt er sein muss. Ich weise Samariter Rot an, das Lager weiter zu sichern und nach Custer im Rohbau zu sehen. Kevin und Kanu durchsuchen die Container. Samariter Rot bringt Custer eine neue Waffe mit. Währenddessen spreche ich mit Custer nochmal den Ablauf durch, um von hier aus auch alles richtig verstanden zu haben. Also er war am Camp und traf auf zwei Überlebende. Die kannten sich nicht. Einer von ihnen hatte Freunde am Airfield, vermutlich Andi und Florian. Der andere hatte schon vom Camp gehört, seinen Namen kennen wir nicht. Da kein Essen da war, gab Custer ihnen sogar von seinen Sachen etwas ab. Wow…! Er ist wirklich ein mustergültiger Samariter. Dann kam ein zweiter Typ, der sich schon etwas besser auskannte. Eventuell war das Basti oder ein weiterer Fremder. Er trug wohl einen lilafarbenen Rucksack. Tja und dann ging Custer zum Rohbau, um auf Samariter Rot und die anderen aufzupassen, aber wurde dort niedergeschlagen. Er überlebte, aber seine Waffe wurde geklaut. Puhh… da hat der Gute wirklich Glück gehabt. Auch Jammet kommt per Funk dazu und wir setzen ihn notdürftig ins Bild. Es gibt noch ein paar Schüsse in Chernogorsk, aber keine weiteren Vorkommnisse. Ich weise Samariter Rot an, das Nahrungszelt aufzufüllen, am besten mit geräuchertem Kürbis, denn der hält sich lange und ist nahrhaft. Dann schließe ich mich in Berenzino in ein Haus ein, nehme mir etwas geerntete Paprika mit und grüble. Ich glaube nicht, dass Custer von einem „unserer“ Sniper niedergestreckt wurde. Vielleicht hat jemand ihn gesehen und wollte uns helfen, aber ohne Custer direkt zu töten? Eventuell kam auch nur jemand zufällig vorbei, sah seine Chance eine Waffe zu ergreifen und floh dann sofort? Wie es auch war, Custer hat jedenfalls viel Glück gehabt, aber sich auch gut als Aushilfssamariter geschlagen. Mir wird klar, dass es schwierig wird, mehrere Camps gleichzeitig zu betreuen. Clonen kann ich mich leider nicht, aber vielleicht bekommen wir ja irgendwann Verstärkung. Wer weiß?


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    • Ebenso wird uns, nach bereits absolviertem, 6-monatigem Probelauf, nun at3nd0 ganz offiziell als Administrator unterstützen. Herzlichen Glückwunsch zur Beförderung. Du bekommst dafür: Mehr Pflichten, mehr Verantwortung. Immer noch keine Bezahlung. 8o


    Haha, hab ordentlich gelacht ;)
    Herzlichen Glückwunsch und toll, dass das Team nun trotz der Abschiede gut aufgestellt ist und es weitergehen kann. Ich bin schon sehr auf den Umzug gespannt und drücke die Daumen, dass technisch alles glatt geht :)

    Meine Nominierung. Für Manfred.


    @Charlys persönlicher Rückblick auf 1.20:


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    1. Juni 2023 – Drive In

    Heute holt Kanu zunächst seinen grünen Sarka aus Maxens und Kevins Basis. Sie waren so nett, ihm Zugang zu gewähren, damit er sich sein gekapertes Auto wiederholen konnte. Allerdings musste er den Sarka etwas umständlich aus der Parklücke manövrieren, da ihr Humvee im Weg stand. Aber das wäre nichts, was Kanu nicht hinbekommen würde. Immerhin ist er beim Bootcamp III Hindernisparcours eine Bestzeit gefahren und er hat die erste Chernarus Rallye gewonnen. Ja… ist gut. Ich muss das halt immer wieder sagen. Man möge es mir verzeihen. Jedenfalls haben wir nun das Auto freundlicherweise zurück. Ist schon in Ordnung von den beiden. Ob die Fässer dort auch Kanus Fässer waren, müsste man noch klären. Opi meldet sich und bringt uns auf die Idee, ein mobiles Bambi-Auffanglager zu bauen: Einen LKW mit Fässern etc. Auch nicht schlecht, aber noch fehlen mir ein paar Ideen, wo man den LKW dann parken könnte. Daher arbeite ich erst einmal wieder am Lager in Berenzino. Kanu und Jammet bringen mir eine Zange und endlich anständige Kleidung mit und dank ihrer Hilfe kann ich meinen kleinen Schuppen fertigstellen, der nun irgendwie an einen Drive-In erinnert. Mc Donald’s und Burger King… Erinnerst du dich noch? Die Idee ist lustig. Blue und Opi kommen vorbei und ich „bediene“ Opi tatsächlich am Drive in. Wie geil ist das denn! Blue hat es geschafft, sich von der Küste nach Berenzino durchzuschlagen. Ich bin stolz auf ihn. Er hat in den letzten Monaten sehr viel gelernt, aber irgendwie scheint auch eine Böse Seite in ihm erwacht zu sein. Ich fürchte, daran bin ich nicht ganz unschuldig, aber ich verwerfe den Gedanken wieder und treibe mit den beiden kleine Späße rund um unseren Drive-In. Tja, wir sind die ersten Bambi-Versorger, die so ein Ding haben!

    Wenn das nichts ist…


    Unser Rumlabern wird aber plötzlich unterbrochen, als Wolfgang einen fremden Überlebenden am Bahnhof entdeckt. Tabasko und ich eilen zur Rettung, aber zunächst verlaufe ich mich natürlich und renne mitten in ein paar Zombies hinein. Der Fremde ist mit Wolfgang in einer Hütte untergekommen und droht zu verbluten, zum Glück erreicht ihn Tabasko rechtzeitig und kann ihm eine Kochsalzlösung verabreichen. Endlich erreiche ich auch das Lager. Der Fremde stellt sich als „Füller“ vor (Ja, genau wie das Schreibgerät) und bekommt natürlich von uns eine notdürftige Ausstattung. Der Arme musste sich die Hose zerschneiden, um seine Blutungen zu stillen. Er hatte schon extremes Glück, denn Wolfgang hat ihn rechtzeitig gefunden und ihm eine sterile Bandage gegeben. Andernfalls hätte er jetzt wohl den Wundbrand bekommen und das aller Wahrscheinlichkeit nicht überlebt. Wir begleiten Füller gemeinsam zum Bambi-Auffanglager in Berenzino, wo er sich eine neue Hose anzieht und eine Nahkampfwaffe sucht. Da ich den Vorschlaghammer im Zelt noch benötige, biete ich ihm an, mit ihm zur Feuerwehrstation zu gehen. Er ist zwar nicht sonderlich optimistisch und zweifelt daran, dass ausgerechnet jetzt dort eine Feuerwehraxt zu finden sein wird, aber das Loot-Glück ist mir hold und gleich hinter der ersten Tür strahlt mich ein solches Werkzeug an. Ich überreiche sie Füller und erhalte im Austausch ein Kombinationsschloss für meinen Drive in. Herrlich! Etwas unwohl ist mir zwischendurch schon, einem fremden Bambi einfach eine Waffe zu geben, aber Füller scheint schon in Ordnung zu sein. Er bedankt sich und begibt sich dann auf die Reise. Später kommen auch Charly und Tabasko vorbei und „eröbern“ spielerisch den McDrive. Charly spielt die Fachkraft: „Willkommen bei McCherno, Ihre Bestellung bitte!“ So blödeln wir noch eine Weile rum, ehe die Jungs wieder abfahren. In Prigorodki ist laut Blue zum Glück alles ruhig und auch Samariter Blau bestätigt, dass in Staroye alles nach Plan läuft. In Solnichniy stehen auch noch alle Unterstände und das Auto-Zelt, aber die Kleidung wird knapp. Wir werden sehen, wie wir da unten helfen können.


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