💌 Herzensgrüße vom 09.10.2025 – Zwischen Fremden, Freunden und flüchtigen Gesten
Hallo ihr Lieben,
manchmal wirkt ein Tag auf den ersten Blick unscheinbar – und doch entfaltet er, wenn man ihn rückblickend betrachtet, eine ganze Reihe kleiner Geschichten.
Begegnungen, die bleiben. Zahlreiche Gesten, die mehr sagen als Worte. Und Augenblicke, in denen man wieder spürt, warum man überhaupt noch hier ist.
Heute war so ein Tag – voller leiser, aber bedeutsamer Momente: Zwischen Fremden, die zu Freunden werden könnten, Freunden, die uns mit Güte überraschen, und jenen, die stumm bleiben, weil sie etwas zu verbergen haben oder nicht anders können.
🌧️ Ein stummer Besucher
Am Morgen traf ich am Camp ein Bambi – wieder eines dieser stillen Wesen, die lieber schreiben als reden.
Er stellte sich als Yannic vor. Nein, nicht unser Jannnik.
Kein Laut kam über seine Lippen, nur kurze Sätze in schriftlicher Form. Er war freundlich, dankbar und nahm sich ein paar Hilfsgüter. Ich blieb jedoch auf Abstand. Einerseits wollte ich ihn nicht bedrängen, andererseits suchte ich meinen eigenen Sicherheitsabstand. Zu oft war Schweigen schon Tarnung gewesen für jene, die uns Schaden wollten. Bambis mit Pistole im T-Shirt und Granaten in der Hosentasche – sie haben Spuren hinterlassen, nicht nur an unseren Mauern, sondern auch in meinem Vertrauen.
Zum Abschied warf ich ihm zum Abschied einen Teddy zu. Unser Begrüßungspaket, als ein leises Zeichen.
Er bedankte sich und ging friedlich seiner Wege.
Treffen mit Yannic am Camp
🐖 Tägliche Routine
Nachdem er fort war, ging ich jagen. Zwei Schweine kreuzten meinen Weg, und sie wurden zur Nahrung für das Camp.
Ich grillte das Fleisch im Kochhaus, befüllte die Zelte und spendete anschließend etwas Blut – unsere Vorräte waren knapp geworden und zum Glück hatte ich wieder meine Blutgruppe zurück. Die Blutgruppe, auf die es einst Le-Chuck (Chuck) abgesehen hatte: Null-negativ. Ich war wieder zum Universalspender geworden. Aber lieber spendete ich hier freiwillig am Camp, als in irgendeinem Verschlag und unter Zwang.
Ich schüttelte die Gedanken ab. Ich war im Hier und Jetzt. Chuck war Geschichte. Ebenso wie Hendrik und die Balzbubis. Dunkle Geschichte, aber vorüber. Zeit, sich um die aktuellen Probleme zu kümmern, die wirklich brannten.
Ich überprüfte die Unterstände, richtete neue Begrüßungsteddys her und bepflanzte das kleine Feld im Camp mit Kürbissen.
In Silas’ altem Schuppen baute ich einen Unterstand für Seile – es war eine kleine, aber sinnvolle Ordnung, die dem Ort wieder Struktur gab. Und wir hatten durch die ganzen erlegten Tiere in letzter Zeit wirklich einiges an Seilen und Knochen angesammelt.
Jagen kochen und aufbauen
🧭 Stiller Fremder mit Zahlenschloss
Später tauchte ein Fremder auf. Er stand lange vor janinesta (Selina)s Haus und sah immer wieder nach oben, als würde er dort Antworten oder einen Weg hinein suchen.
Sehr verdächtig, aber ich beobachtete schweigend. Er sah aus wie ein Bambi, kurze Hose, Turnschuhe, nervös. Ich sprach ihn an, doch er schwieg.
Als ich ihm folgte, lief er weiter. Gab vor mich zu ignorieren. Im Industriegebiet drehte er sich plötzlich um und warf mir ein Zahlenschloss zu – ohne ein weitres Wort.
Dann verschwand er.
Eine merkwürdige Geste… und doch kam mir der Gedanke, dass er mich kannte. Vielleicht wollte er sagen: Ich weiß, wer du bist. Ich sehe, was du tust.
Nur wollte er nicht, dass ich das Gleiche über ihn wusste. Und da war er wieder, dieser Stich der stillen Bambis. Manchmal ist Schweigen lauter als jeder Satz.
Stilles Bambi im Industriegebiet
🕵️ Herr Müller in Fleisch und Blut
Am Nachmittag stand plötzlich ein Bewaffneter vor dem Camp.
Vor Schreck wäre ich beinahe erstarrt, aber ich fasste mich und hob die Hand zum Gruß. Ich sagte mir, wenn er mich hätte erschießen wollen, hätte er es gleich getan und so ging ich möglichst freundlich auf den Fremden zu. Ich befürchtete doch noch einen Schuss, aber er blieb zum Glück aus. Stattdessen lief der Fremde unruhig hin und her, die Waffe immer in der Hand. Als habe er Angst, von einem Scharfschützen getroffen zu werden. Bei der aktuellen SIcherheitslage nicht ganz unberechtigte Sorgen.
Als ich ihn erreichte, stellte er sich als HerrMueller vor.
Ja, der Herr Müller – jener, von dem Ersetzbares Crewmitglied mir von ihrer Mission auf DeerIsle so viel erzählt hatte. Ich hatte ihn für eine Erfindung ihrerseits gehalten. Ein Hirngespinst, um ihre eigenen - nennen wir es mal diplomatisch - Unzulänglichkeiten zu kompensieren.
Doch nun stand er vor mir, in Fleisch und Blut. Und entgegen ihrer dunklen Schilderungen äußerst höflich, achtsam, und er steckte die Waffe sogar sofort weg, als ich ihn darum bat.
Ich war erleichtert – und neugierig zugleich. Wer war dieser Mensch? Was führte ihn in dieses Chernarus?
Neugier vielleicht, oder die Suche nach Abwechslung?
Ich zeigte ihm das Camp, übergab ihm den obligatorischen Begrüßungsteddy und erklärte ihm das Konzept und ich hoffe, er hat verstanden, dass man bei uns mit Offenheit und Respekt mehr erreicht als mit Drohungen und Heimtücke.
Herr Müller am Camp
🍖 E.C.H.O. und die kleine Geste
Kaum wollte HerrMueller aufbrechen, da tauchte E.C.H.O. auf.
Still, wie immer – aber mit vollen Händen.
Er brachte Fleisch, viel Fleisch. Anschließend grillte er es, legte Vorräte in die Zelte und verschwand wieder.
Ich dankte ihm. Es sind solche Begegnungen, die mir zeigen, dass selbst ein Schatten gelegentlich Raum für Licht schaffen kann.
E.C.H.O. am Camp
🧱 Selina, Niggo und das seltsame Huhn
Später meldete janinesta (Selina), dass sie einen Fremden vor ihrer Basis gesehen hatte.
Er stand dort eine Weile, beobachtete das Haus, als suche er etwas – oder jemanden.
Doch als ich eintraf, war er verschwunden.
Nur ein Huhn war noch da, das ziellos über den Weg stolperte, als wolle es die Leere füllen, die der Unbekannte hinterlassen hatte.
Seltsam.
Als habe er sich einfach in Luft aufgelöst.
Kurz darauf halfen sie und @NiggoB noch am Camp.
Sie sahen nach den Unterständen, ordneten Vorräte und behielten den Überblick, während ich versuchte, die Ereignisse des Tages zu sortieren.
Es tat gut, sie in meiner Nähe zu wissen – verlässliche Stimmen am Camp, anpackende Hände inmitten all der Rastlosigkeit.
💬 Von Melo, Waffen und Vertrauen
Am Abend kam Melo Katar – einer der Reisenden aus dem anderen Chernarus.
Ich erinnerte mich an seine Stimme. Er war großzügig gewesen, hatte einst (MISA) ROB (oder war es Ronin?) eine AK vor dem Krankenhaus in Chernogorsk geschenkt.
Heute war er gesprächiger, fast heiter. Wir redeten über alte Zeiten und über die Bambis mit Granaten, die inzwischen eine eigene Bedrohung darstellen.
Ich erklärte ihm, dass Waffen in den Zelten verboten sind – zum Schutz aller.
Er war überrascht, aber lachte und versprach zukünftig daran zu denken.
Als ich später durch die Unterstände ging, lag dort – natürlich – eine AK-M mit Munition.
Ich seufzte. So ein Schlingel... vermutlich hatte er die Waffe ins Zelt gelegt, bevor ich ihm von unserer Regel erzählt hatte. Ich entfernte sie schnell.
Nicht auszudenken, was geschehen wäre, wenn eines der Bananen-Bambis sie gefunden hätte...
Melo Katar am Camp
🧃 Freunde, alte und neue
Kurz darauf kam SpaceMarine ans Camp.
Er bat um etwas zu essen, und ich gab es ihm gerne.
Zum Dank legte er zwei Adrenalin-Spritzen in unser Zelt – kleine Gaben, aber für den einen oder anderen Reisenden bestimmt bedeutungsvoll.
Er nahm auch Proviant für seinen Bruder SirMerlin mit und berichtete nochmals von dem Raid auf sie. Die Zeiten waren unruhig.
Ich hörte ihm zu, und für einen Moment standen wir einfach nur da, friedlich redend am Camp.
Es tat gut, zu wissen, dass trotz all der Gewalt noch Menschen kamen, um zu reden – und nicht zu rauben.
SpaceMarine am Camp
🌲 Schüsse im Wald und ein letzter Fund
Als die Nacht hereinbrach, fielen Schüsse aus dem Nordwald.
Ich antwortete mit drei kommunikativen Vanilla-Schüssen – unserem alten Zeichen.
Dann Stille.
Später fand Jannnik in Silas’ altem Schuppen eine VSS, ordentlich im neuen Unterstand abgelegt.
Vielleicht auch von Melo Katar – vielleicht von jemand anderem.
Ich sah die Waffe an und musste lächeln.
Manche Leute sprechen eben nicht mit Worten, sondern mit dem, was sie zurücklassen.
🌅 Zum Schluss...
Heute war ein Tag zahlreicher Begegnungen.
Kein lautes Drama, kein großes Blutvergießen –
aber viele Menschen, die kamen, gingen, schwiegen oder halfen.
Und irgendwo dazwischen fand ich auch wieder ein bisschen Hoffnung.
Ich sah Fremde, die Vertrauen suchten, und Freunde, die uns still unterstützten, ohne es groß auszusprechen.
Es sind diese Tage, die mich daran erinnern, warum ich bleibe – nicht wegen unserer Stärke,
sondern wegen der Menschlichkeit, die hier, trotz allem, noch lebt.
Und wenn am Abend der Regen auf die Plane des Zeltes trommelt,
und das Feuer im Kochhaus leise knistert,
dann weiß ich:
Solange es Menschen gibt, die teilen,
die helfen, die einfach da sind,
solange lohnt es sich, weiterzumachen.
Passt auf euch auf –
und bleibt am Leben.
gez.
Herz-Aus-Gold 💛