Herzensgrüße von Vanilla Chernarus (1.28)

  • Einsatzbericht Nr. 371 vom 05.08.2025 – Von Schlingel-Schlangen, Vorurteilen und Vandalen

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    „Hallo, hallo? Einsatzleitung? Prigorodki wurde angegriffen... mal wieder. Unterstände zerstört.“


    Willkommen zu einem weiteren Kapitel aus der Reihe: „Wie viel Mist passt in einen Tag?“

    Spoiler: Mehr, als ihr denkt.


    🐍 Sneaky Snake am Camp

    janinesta (Selina) und ich starteten den Tag relativ gechillt am Camp in Prigorodki.

    Selina sah's zuerst: Ein Bambi im Polizeidress am Beet. Feuerwehrhelm obendrauf – als ob er nicht wusste, ob er heute Brände löschen oder Leute festnehmen will.

    Mein erster Gedanke: Polizeiklamotten in Chernarus bedeuten meist, dass der Träger in einer Polizeistation war. Also hat er bestimmt ne Waffe auf dem Rücken oder im Rucksack…

    Dann sah ich sie: Über dem Rücken baumelte auch noch eine R12. Klar. Super Startbedingungen.

    Selina übernahm die Ansprache. War in ihrer blauen Sanitäterrobe besser dazu geeignet als mein militärisches Ich mit Finger am Abzug.

    Das Bambi stellt sich als SneakySnake vor.



    Ich schwöre, da hat sich jemand bei der Namenswahl gedacht: "Wie viele Red Flags passen in einen Namen?" Er so: Ja!
    „Sneaky“ UND „Snake“? Da kannst du dich ja gleich Samariter-Schlitzer oder MisterMistkerl nennen.

    Also blieb meine R12 natürlich in der Hand. Nicht, weil ich Streit suchte, sondern weil ich bei dem Namen nicht mal meiner eigenen Oma den Rücken zudrehen würde. Zumindest nicht hier in Chernarus.

    Erst schien er friedlich, aber irgendwie machten wir uns alle gegenseitig nervös. Aber er schrieb Selina sogar Nachrichten, statt stumm zu starren und mit dem Kopf zu schütteln – ein echter Fortschritt in Sachen Kommunikation!

    Wollte keine Spenden, lieber selbst grillen, selbst hacken, selbst fischen. Süß. Fast schon niedlich. Aber er wusste, was er wollte. Das war gut.

    Ich gab ihm still den Beinahmen „Selbstversorger-Bambi“.

    🏰 Besuch vom einsamen Umherwanderer

    Nebenbei erzählte mir janinesta (Selina) von einem „einsamen Umherwanderer“ an der Burg, den sie vormittags getroffen hatte. Nicht der friedliche Wanderer von einst, der am Ende nicht ganz so friedlich im Nordwald lag. Auch nicht der einsame Wanderer, der hier am Camp seine Runden drehte.

    Dieser bei ihr war ein anderer gewesen. War wohl freundlich und fragte nach einem Ghillie.

    Na klar, Kollege!

    Am besten stellen die bei der Burg gleich ein rotes oder gelbes Fass mitten auf den Sniperhügel mit Ghillie, VS-89 und jeder Menge Munition. Gegen Eintritt, versteht sich.

    Canned Hunting in der Burg...

    Pff... als ob man da einfach jedem Hinz und Kunz nen Ghillie geben würde.

    Aber Selina? Die antwortete Wahrheitsgemäß: Haben wir grad leider nicht da... Oh Mann.

    Langsam weiß ich, warum Herz sie insgeheim als "Herz 2.0" bezeichnet. So ein zartes Gemüt... aber ich sag euch, unter der Schale, nehmt euch in Acht!
    Also kein Ghillie für den Umherwanderer. Was haben die Leute nur alle mit diesen Tarnanzügen?


    🦌 Mehr Bambis in Prigorodoki und viele viele Leichen

    Anschließend zeigte janinesta (Selina) Neuzugang SneakySnake noch, wie man fischte, dann verabschiedete sie sich und zog weiter.

    Ich blieb im Mordwald, beobachte die Schlingel-Schlange aus sicherer Entfernung. Der ging wirklich ständig zum Sumpf, fischte, kam zurück. Man glaubte es kaum.

    Keine Anstalten, das Camp zu verwüsten. Im Gegenteil. Dann legte er vor dem Camp ein kleines Feld an, als wolle er hier einziehen...

    Alles fast schon langweilig friedlich… bis ein zweites Bambi auftauchte. Tja: Was soll ich sagen? Sei vorsichtig, was du dir wünscht.


    Da schlich sich ein zweiter Schlingel am Zaun beim Brunnen entlang bis zu unserem Snake. Ich saß oben im Gebüsch und beobachtete. Ähnlich wie ein Dokumenarfilmer in einer dieser alten Tierdokumentationen, die es früher mal gab. Das versprach spannend zu werden.

    Innerlich bedauerte ich es, dass ich niemanden hatte, mit dem ich eine Wette abschließen konnte. Was würde passieren?

    Messer im Rücken, Schüsse aus dem Hinterhalt oder gar Händchenhalten am Lagerfeuer mit gemeinsamen "Novy Ya..."?

    Alles war denkbar.

    Und was passierte?

    Nichts.


    Bambi Nr. 2 trank, Snake jätet sein Beet. Dann tänzelten sie etwas um sich rum und verschwanden ins Camp und somit raus aus meiner Sichtweite.

    Ich wollte gerade meine DMR aus der Hand legen, dann ein Schuss.

    Ich sofort auf 180. Das war ne verdammte Shotgun, eindeutig!

    Klarer Fall – das musste Snake gewesen sein! Also rmusste Schlangenkind Schlangi Mc Schlangen Böse der Täter sein.

    Na dem würde ich aber was pusten!



    Aber kurz darauf rannte Bambi Nr. 2 weg und ballerte selbst.

    Ich gab einen Schuss auf das schießende Bambi Nr. 2 ab, aber natürlich verfehlte ich. Zum Glück nahm der nun erst Recht die Beine in die Hand und floh in Richtung Chernogorsk.

    Egal, ob er nun Täter oder Opfer war, er war somit weg.

    Snake lief noch mit gezogener RAK durch Prigorodki und ballerte.

    Das konnte ich so natürlich auch nicht hinnehmen. Also ein Warnschuss von mir. Trefferquote? Wie immer - nicht vorhanden.

    Aber war ja auch nicht beabsichtig. Immerhin brachte sich nun die Schlingel-Schlange auch in Sicherheit und versteckte sich im Mordwald. Ich selbst also raus da, etwas weiter gen Westen mit Blick auf den Rohbau.


    Dann wurde es unübersichtlich:

    Bambi Nr. 2 kam nach einiger Zeit zurück – diesmal mit einem „Brudi“ oder einem "Cousin". Nennt es, wie ihr wollt.

    Beide gingen in den Rohbau. Nicht wirklich der Ort, an dem man neue und ungezwungene Kontakte knüpft oder an den man geht, wenn man nichts im Schilde führt.

    Für mich blieb kaum Zeit zu reagieren, den dann da tauchte Jannik auf.

    Ja, unser Stammgast Jannik. Auf der Suche nach Action.

    Und hinter ihm? Noch ein weiteres Bambi mit weißer Hose und ziemlich altem Gesicht. Erinnerte schon fast etwas an den alten Silas.

    Aber war deutlich aggressiver unterwegs.

    Bambi Nr. 3 erschoss Jannik mitten im Camp. Einfach so. Ich konnte leider nichts unternehmen, da ich eine ungünstige Position erwischt hatte und die Herren im Rohbau nicht aufschrecken wollte.

    Jannik kam an der Küste raus und Bambi Nr. 3 verbarrikadierte sich im Kochhaus. Mal wieder... es ist immer das Kochhaus!



    Brudi & Bambi Nr. 2 kamen ins Camp, Jannik versteckte sich in Silas alter Hütte und warnte sie noch: „Da hockt einer drin.

    Ach Jannik. Heldenmut. Hab's ihm freigestellt, ob er still bleiben möchte oder sie anspricht und warnt. Hat sich fürs Reden entschieden.

    Sekunden später: Peng. Jannik wieder tot.

    Getroffen von der MKII vermutlich von Bambi Nr. 2.

    Aber das Opfer von Jannik war nicht vergebens, denn nun wusste ich wenigstens, dass ausnahmslos alle am Camp Feinde waren.

    Yes! Keine Rücksicht mehr. Jetzt wurde gerockt!
    Dachte ich, aber als ich am Camp ankam, rannten Bambi Nr. 2 und sein Brudi in Richtung Elektrozavodsk.

    So ein Mist... aber immerhin direkt in die Arme von Jannik, der sich wieder an der Küste gefunden hatte.


    @Niggo und janinesta (Selina) kamen nun auch zur Verstärkung, als es Nacht wurde. Selina machte das Kochhaus sauber (inkl. Leiche von Bambi Nr. 3 im Flur – sehr dekorativ).

    Ich zog mit Niggo los in Richtung namenloses Dorf. Jannik stellte seinen Mörder, schoss und starb. Aber der Täter wurde wohl auch übel erwischt.

    Von Bambi Nr. 2 fehlte jede Spur. Dann auf einmal: Schüsse auf mich vom Berg her – dann wieder Ruhe.


    Selina bekam kurz danach Besuch von einem Brechstangen-Bambi im Koch-Haus. Sprach ihn freundlich an, aber als er die Brechstange hob, machte sie kurzen Prozess.

    Ich sag ja: Unter der Schale... nehmt euch in Acht!


    Ich fand später Janniks Leiche auf einem Felsen und die des Angreifers, dem Brudi. Das Komische: Der Typ muss sich selbst erledigt haben.

    Und oben am Berg lag noch eine dritte Leiche. Die von Bambi Nr. 2 auch Selbstmord.

    Da dämmerte es mir: Ich rannte zurück – und ja, der Pit Stop bei Prigorodki war komplett abgebaut worden, alles auf den Boden geworfen, auch im Camp herrschte Chaos.

    Wer’s war? Keine Ahnung. Brudi, Bambi Nr. 2, Nr. 3, oder doch Snake? Manuel Neuer oder Ralf Schuhmacher? Oder vielleicht alle zusammen? Ich war einfach nur noch maximal verwirrt.

    Jannik war’s jedenfalls nicht, soviel konnte ich mit Sicherheit sagen.

    Also: Wiederaufbau. Niggo, Selina und ich knirschend am Arbeiten.



    🧸CapLep am Camp

    Da taucht CapLep auf. Lief direkt nach der Schlacht zur Straßensperre und grüße. Ich lief langsam auf ihn zu, versuchte möglichst entwaffnend zu wirken. Aber ich konnte nicht wissen, ob das da wieder einer der Aggro-Bambis von gerade eben war oder nur ein harmloser Tourist.

    Erstmal gabs Kommunikationsprobleme, aber dann stellte er sich als CapLep vor. Suchte Action. Ich geb’ ihm stattdessen Campführung.



    Schicke aber Jannik nach Nizhnoye und Berezino, weil ich ein schlechtes Gefühl hatte. Herz hatte mir davon erzählt, dass es Leute gab, die ein Camp verwüsteten, sich umbrachten und dann an einem anderen Camp weitermachten.

    Und bingo: Nizhnoye Unterstand weg, Zelt leer.

    Berezino: Explosionen, Eindringlinge an der Kirche, Kleidung aus Zelten geworfen... Oh Mann!

    Ich sagte ihm: Erst beobachten. Und zur Abwechslung rannte er tatsächlich mal nicht einfach ins Gefecht rein. Es blieb ruhig und nichts weiter passierte. War wohl eine Falle gewesen, die so nicht zugeschnappt hatte.



    In Prigorodki tauchen Crippsy77 und bored.games.geek auf, redeten mit Selina.

    Chernogorsk? Auch Unterstände weg. Zum Glück kümmerten sich Jammet, Black Lion, Pinky und s-tlk zwischen zwei Atemzügen um den Wiederaufbau.


    🔫 Provozierter Selbstmord

    NiggoB meldete eine Rauchgranate auf der Straße vor dem Camp. Ein Bambi. Er wollt es ansprechen, da schoss es.

    Ich gab vom Fabrikdach aus den ersten Schuss auf den Angreifer ab (daneben) und einen zweiten (Treffer) sowie einen zur Sicherheit (Treffer).

    Bambi fiel, Niggo war safe.

    Beinschüsse? Später mal... Das Bambi hier hatte mich für einen Selbstmord missbraucht. Schon frech.



    🐍 Sneaky kommt zurück

    Und dann: SneakySnake wieder da.

    Kam ans Camp.

    Er erzählte, er sei zuvor von ’nem Bambi mit MKII beschossen worden, habe sich nur gewehrt.

    Ich fühlte mich plötzlich mies – hatte ihn wohl zu Unrecht verdächtigt. ABer es hatt so gut gepasst. Der Schuss der R12... aber natürlich hatte ich die schallgedämpften Schüsse auf ihn nicht gehört.

    Entschuldigung ist später raus. Konsequenzen… tja, die werden sicherlich kommen.


    👍Caplep kommt wieder - diesmal mit Freund

    Später kam CapLep wieder – diesmal mit Ghillie-Kumpel Straussi, zusammen die „Stockenten“ oder die "Enten" wie ich sie liebevoll nennen.

    Ich wollte SneakySnake noch Nägel geben für seine neue Bleibe (die er hoffentlich nicht zu nah am Camp aufbaut, wegen Sicherheitsrisiken und so...) dann Peng. Schuss in meine Seite, Sniper vom Berg aus. Klassiker. Ich rannte in Deckung.


    Arbeitete mich zum Camp vor, wurde wieder beschossen und konnte schließlich SneakySnake noch warnen und den Stockenten bescheid geben.


    Rheingauer kam zur Hilfe. Meldete Schritte bei seinem Ausguck. Dann Schüsse. Ziel tot. Vermutlich unser Sniper. Wollte uns wohl in den Rücken fallen.

    Ein Problem weniger. Ich sicherte seine Leiche und bestattete die Überreste fachgerecht im Meer.


    Snake erzählt abends, Zombies hätten ihn unterwegs erwischt. Seien irgendwie durch eine verschlossene Tür gekommen. Alle Nägel weg.

    Der Arme... aber das passiert hier leider auch.


    Dann kamen noch WhiskeyMixer und Mora und boten ihre Hilfe an. Es blieb zwar ruhig, aber sie bauten noch einen Unterstand in Chernogorsk auf.

    Danke dafür.


    🔥Fazit:

    Prigorodki lebt – aber es ist wie ein Patient auf der Intensivstation: technisch am Leben, praktisch jederzeit wieder am Abnippeln.

    Ich? Wieder mehr Fragen als Antworten.

    Und „Sneaky Snake“? Weniger sneaky und Snake als erwartet, aber immerhin nicht der Böse heute.


    Prigorodki – wir pflanzen Kürbisse, füttern Bambis und bauen Unterstände…

    …nur damit am nächsten Tag wieder irgendein Horst alles einreißt.

    Nr. 371 - Ende

  • Einsatzbericht Nr. 371 vom 06.08.2025 – Verkohlte Kürbisse und Schrödingers Silas

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    "Hallo, hallo? Einsatzleitung? Wir haben hier irgendwo ein Leck, hier tropft es..."

    🔪Hausgemachter Raid

    Regen. Regen. Und nochmal Regen.

    Prigorodki tropfte vor sich hin wie ein undichter Wasserkühler. Ich kontrollierte die Lage, fand nichts Verdächtiges – bis ich am Tutorial-Turm stand. Die Tür ging nicht auf. Das war mir gestern schon aufgefallen. Schloss ausgetauscht. Na super. Da muss man sich dann selbst raiden, weil so ein Scherzkeks es witzig findet, dir dein Schloss auszutauschen.

    Also gut. Ich raidete. Mit Knochenmessern.

    Langsam. Quälend. Aber hey – irgendwann gab die Tür nach. Sieg für mich. Ich brachte ein neues Schloss mit Code an. Fertig.


    Cherno war mein nächster Stopp.


    🏰Ein Ghillie für die Enten

    Unterdessen funkte dakel aus der Burg: Besuch. Die „Stockenten“ – Straussi & CapLep – standen vor dem Tor. Bewaffnet aber freundlich und mit weißen Armbinden, aber der Junker persönlich empfahl ihnen Rot. Silberwölfe sind ja verschollen und Weiß… sagen wir mal, Weiß hat hier noch ’nen gewissen Nachgeschmack. MISA *hust*

    Er gab ihnen einen Ghillie. Dafür gab’s Nägel und Reparaturmaterial. Tauschhandel wie in den guten alten Zeiten – nur dass die guten alten Zeiten noch voller Vorräte waren.

    🪓Unterstand für die "Rostige Axt"

    Ich checkte den Unterstand bei der Rostigen Axt, stellte einen weiteren auf und prüfte dann das Krankenhaus in Chernogorsk.

    Alles Routine. Noch standen die Unterstände dort, die meine Kollegen gestern aufgebaut hatten. Immerhin etwas.


    🎉Stimmuuung in Berezino

    Stimmuuung meldete sich nach Ewigkeiten und berichtete von einem Bambi mit DMR und Vorschlaghammer, das er in Berezino. Das Bambi rannte vor ihm weg – vielleicht, weil es gemerkt hatte, dass Vorschlaghammer und DMR nicht die harmonischste Combo sind, um Vertrauen zu bilden.

    Gerüchte über einen Raid in den Hochhäusern machten die Runde.


    Ich fuhr die Zug-Events ab – kein Erfolg. Schade.

    Dafür füllte ich die Camps in Nizhnoye, Elektrozavodsk und Solnichniy wieder auf. Essen ist das, was hier am ehesten als „Währung“ durchgeht. Vor allem Gemüse, wie mir scheint...



    ⛺Motivationsrede vom Pilzjunkie

    Zurück in Prigorodki dann das Highlight: verkohlte Kürbisse im Kochhaus.

    SneakySnake again?

    Nein. Zumindest trafen wir ihn nicht mehr an.


    Dafür aber den Pilzjunkie, Cone, – sowie Jannik (mal wieder...), janinesta (Selina) und am Ende auch Pinky.

    Und dann legte der rastlose Wirtshausbesitzer mir mal eben hin, hier würde alles ohne die gute Herz-Aus-Gold verkommen. Wie schlimm das alles sei. Ganz verlottert...

    Ja. Klar. Danke für die Motivationsrede, Coach.


    Wir haben gestern das Camp unter Beschuss gegen fünf Angriffe verteidigt! Danach alles wieder aufgebaut, Stöckchen gesammelt, Unterstände errichtet – und du stellst dich hier hin wie der Dekorationsbeauftragte von „Einsatz in vier Wänden“ und jammerst, dass’s nicht aussieht wie im Werbeflyer und dass die Schuhe halt mal nicht erste Wahl sind...! Ernsthaft?!

    Herz-Aus-Gold hin oder her – selbst mit ihr würde das hier nicht plötzlich wie im Werbekatalog aussehen.

    Das ist Chernarus, kein verdammtes Wellness-Resort!


    Wir philosophierten dann trotzdem weiter – Schrödingers Silas kam zur Sprache.

    Vielleicht sitzt er gerade in einem Container oder einer Kiste, solange die Tür zu ist und keiner schaut. Vielleicht nicht.

    Aber wenn Silas wieder da ist, soll er ruhig vorbeikommen. Er weiß ja, wo das verdammte Camp liegt. Und wenn nicht soll er's halt lassen.

    Ende der Diskussion.


    Ich glaub irgendwann hatte der Gute Junkie dann auch genug von meinen Tiraden und verbalen Eskalationen. Er verabschiedete sich mit einem Lachen, nachdem ich ihm Silas' alten Besen in die Hand gedrückt hatte, damit er mal vor seiner eigenen Haustür kehren könne...



    Zwischendrin verschenkte Cala-j noch einen schwarzen Gunter mit roter Motorhaube an die Berezino Boys. Einfach so, weil er ein Auto zu viel hatte. Cala... die gute Seele.

    Ein Ausgleich für den verschwundenen Ada der Boys. Ihr erinnert euch? Der war ja auf mysteriöse Weise aus ihrer Base verschwunden.


    In Chernogorsk rettete ich ein Bambi vor Zombies, als ich Cones Kiste aufstellen wollte. Dankeschön? Fehlanzeige. Es rannte weg.

    Kurz danach explodierte die Tankstelle.

    Ja… „Zufall“.... ich weiß.


    Cala-j und Jannik befüllten am Ende nochmals Solnichniy und Nizhnoye. Danke dafür.


    In Prigorodki traf ich dann nochmal auf die Stockenten CapLep und Straussi. Dieses Mal mit roten Armbinden. Es gab noch allerlei "Spaß" am Camp, den meine Helmkamera aufgezeichnet hat. Clips folgen, sobald ich mal wieder etwas Ruhe habe. Aber ja, war lustig mit den beiden. Nur CapLep tat mir zwischendrin schon etwas leid...

    Ich verriet ihnen, wo sie ein Auto finden konnten und das wollten sie sich dann auch sichern. Stimmuuung hatte es mir zugeflüstert und ich dachte, die beiden könnten das gut gebrauchen.



    Vor dem Camp fand ich noch ein rotes Fass (Keine Ahnung von wem, aber danke!) und beschloss: Ab zur Burg. Dazu noch einen Schwung Schuhe – damit im Camp endlich wieder Platz war und Schwester Yeva ihre Hausschuhe kriegte.

    Die Wölfe unterwegs? Nebensache. Aber ich blieb auf Abstand zur Burg, damit ich nicht wieder mit einer Armbrust beschossen wurde. Keine Ahnung, was da jemand gegen mich hatte.

    Ich bin eigentlich ganz umgänglich, wenn man mich nicht näher kennt.


    Zum Abschluss gab's noch eine kleine Zeleno-Tour ohne Zwischenfälle.

    Und Derryl ( bored.games.geek) bekam über mich von Cone (dem Shroom-Man oder Mushroom-Junkie) die Info, wo ihr Humvee stand – in Tisy. Er holte ihn sich zurück und schuldet dem Ex-Kneipenwirt jetzt sagenhafte 100 Kürbisse.


    Na dann – guten Appetit.


    Nr. 371 - Ende.

  • Einsatzbericht Nr. 371 vom 07.08.2025 – Von Schlangen, Fischen und Mittelfingern

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    "Hallo... Hallo Einsatzleitung? Das Bambi hat mir gerade den verdammten Mittelfinger gezeigt! Erhalte ich eine Schussfreigabe...?"

    Jannik.

    Am Camp.

    Mal wieder.

    Dieses Mal bewusstlos, dann wieder aufgepäppelt am Camp.

    Cone, unser Pilzjunkie, kam auch nochmals vorbei. Musste seinen Kohldampf stillen und erzählte mir von einem Bambi, dem er just vor ein paar Minuten am Camp eine Zange gegeben hatte.

    Er wollte noch ein paar Nägel drauflegen, aber da war der Fremde schon weg. Klang verdächtig nach SneakySnake.


    🏠Das Schlangennest

    Also durchstreifte ich Prigorodki – und wurde fast von einem Baum erschlagen. Kein Witz.

    Das „stumme“ Bambi, das ich da fand, entpuppte sich dann – Überraschung – als Snake höchstpersönlich.


    Ich erklärte ihm ein paar Basics zum Basisbau, janinesta (Selina) kam später dazu.

    Und glaubt’s oder nicht: Der wäre mir beim Bau-Tutorial doch fast verhungert.

    Sein Magen knurrte lauter als ein Westwald-Bär im Paarungsmodus.


    Nach getaner Arbeit zischte er aus seinem „Schlangennest“ (Also dem Ding, was wir im Baututorial gebaut habe), wir sollen abhauen, er sei introvertiert und das sei sein Haus.

    Sympathieträger des Jahres – aber gut, wir zogen weiter, das Gezische noch im Ohr. Ich fand ja, ein "Danke" hätte gereicht.

    Aber so sind sie halt, die Bambis hier in Prigorodki.



    🧸 Das Bambi und der Teddy

    Dann kam ein Bambi nach Prigorodki und bewarf janinesta (Selina) mit einem Teddy. Und einer MKII.

    Danach rannte es weg. Einfach so.
    Sie starrte zurück. Fassungslos.

    🏹Benji wird gerettet

    Auf dem Weg nach Chernogorsk (Snacks für Cones Silas-Peter-Gedenkkiste) traf ich ein halbtotes Bambi.

    Benji.

    Ich fütterte ihn und zeigte ihm den Weg zum Camp in Prigorodki.

    War sofort klar: Der sucht nicht Seelenfrieden, sondern Action.

    Beim Angeln stellte er fest, dass man mit Fisch schlagen kann.

    Ich: „Das machst du hier nur einmal, dann bist du tot.“

    Er: „Nee, keine Sorge, das mach ich schon nicht."
    Ich: ...
    Er: "...dann nehm ich lieber ’ne Axt.“

    Charmanter Junge.



    Wir heilten ihn am Camp von Cholera. Die Berezino Boys brachten nebenbei einen Rucksack für Herz-Aus-Gold .

    Straussi & CapLep kamen ebenfalls an. Zunächst waren wir erstmal total im Alarmmodus, denn sie kamen wieder mit einem Boot, rannten an Land, die Waffe in der Hand. Ich befürchtete das Schlimmste, dann erkannte ich aber das Armband und gab Entwarnung.

    Die beiden grüßten freundlich und gaben Benji eine Armbrust – und der war selig.



    Kaum waren die Boys weg, lief mir ein Bambi über den Weg.

    Selina sofort: „Das ist der! Der, der mich beworfen hat!

    Ich lief fast in ihn rein und rief: „Erschreck mich nicht noch einmal so!

    Er schüttelte den Kopf, schwieg.

    Ich: „Rede! Wer bist du?“

    Er? Rannte.

    Ich hinterher, R12 im Anschlag: „Hände hoch!

    Er blieb stehen. Mittelfinger raus.

    Ich: „Beinschuss!.“

    R12: „Bin dabei.“

    Bambi lag. Ich fesselte ihn, verband seine Wunde – und hörte Janniks Stimme: „Ich war’s nicht!

    Jannik… ernsthaft jetzt? Von allen Bambis auf dem Server ausgerechnet Jannik...!

    Er wollte „sehen, wie wir auf Stumme Bambis reagieren“.

    Ja, jetzt weiß er’s.

    Ich versorgte seine Wunden und fertigte ihm eine Schiene an. Anschließend stellte ich ihm Benji vor, der gerade seine Armbrust an Zombies ausprobierte.

    Dann wollte er wieder sterben – und Benji weihte seine Armbrust "richtig" ein.

    Benji meinte noch "alles an ihm schrie, dass er er sterben wollte...", als wir bei Janniks totem Körper lagen. Ja, irgendwie hatte er recht. Auch wenn's traurig war.

    Gut, dass Herz nicht da war. Die wäre wohl am Ende auch Amok gelaufen... Aber hey, was hätte ich tun sollen? Stumme Bambis sind halt nun mal ein Sicherheitsrisiko und wenn sie nicht kooperieren sowieso. Besonders nach den Angriffen in letzter Zeit. Hoffe er macht nächstes Mal gleich den Mund auf...



    Abends ging’s dann doch noch zur Gedenkkiste nach Cherno. Snacks rein, Teddy rein – und drin lag ein Herz aus 10 Nägeln.

    Pilzjunkies Handschrift.

    Ich nahm’s dankend an.



    Greeny & Mora schauten noch vorbei, wir spielten etwas Verstecken, dann zogen sie ab.

    Pinky zeigte mir anschließend, wie der Typ mich vorgestern vom Berg aus getroffen haben konnte.

    Ich übte den Schuss an einem Zombie – und traf tatsächlich nach etwas Üben.

    Unglaublich.

    Aber Zombies sind halt keine echten Feinde.

    Da braucht’s noch viel, bis ich so weit bin...


    Und jetzt entschuldigt mich – ich muss meine R12 putzen.


    Nr. 371 - Ende.

  • Einsatzbericht Nr. 371 vom 08.08.2025 – Der Lachs im Zweifel

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    „Hallo, hallo… Einsatzleitung? Ich bin immer noch nicht tot – auch wenn’s hier seit gestern nicht mehr an Leuten mangelt, die das gern ändern würden…“

    Der Tag startete, wie er hier meistens startet: mit einer schlechten Nachricht im Funk.

    Derryl ( bored.games.geek ) meldet, dass sein Kumpel John – brandneues Mitglied der Brits – in Zvir von einer Stolperdrahtfalle gegrüßt wurde. Lebt, aber will warnen.

    Danke für den Hinweis, John. Wir werden vorsichtig sein.


    Und ja, ich weiß ziemlich genau, welches Individuum so etwas wieder aufgestellt haben könnte. Zum Glück hat's Herz in ihrer Einöde dort nicht erwischt. Sonst hätten wir jetzt keinen Bericht, sondern ne' trockene Beerdigungsansprache.

    🐟 Lachs im Zweifel

    Zurück zu Prigorodki: WhiskeyMixer stand immer noch Wache nach dem Angriff. Mit Jannik, NiggoB und Pinky verbrachte er noch einige Zeit am Camp und packte mit an.

    Dann verabschiedeten sich die Jungs und ich glaube für ihn gings wieder zurück in Richtung Norden. Der gute Whiskey nahm mich noch nach Chernogorsk mit, um nach den Unterständen zu sehen.

    Und janinesta (Selina)? Sie kam dazu und wir machten dann gemeinsam das, was man hier 'Vorräte holen' nennt – sprich: das halbe Krankenhaus auf links drehen, um ein paar Verbände und Medikamente zu ergattern. Die rostige Axt wurde natürlich auch kurz besucht.



    Zurück am Camp verstaute Selina dann erstmal alles ordentlich. Ich hatte ein wachsames Auge auf sie, lief durch das Camp. Dann stutzte ich. Da stand - oder saß plötzlich ein vollausgestatteter Überlebender mitten im Zelt! Granaten an der Weste, als wolle er gleich das halbe Camp in die Luft jagen.

    Wie hatte ich ihn übersehen können? Asche auf mein Haupt... aber zum Glück sah ich ihn jetzt. Nur... was tun?
    Was würde Herz-Aus-Gold tun? Selina warnen und ihn ansprechen. Okay. Okay. Tat ich alles, aber keine Reaktion.

    Selina blieb cool, fesselte ihn kurzerhand mit einem Seil. Und bevor jetzt alle mit dem Finger auf uns zeigen und schreien "UNSITTE AN DEN CAMPS!!!1111111 Team Wallraff ermittelt!" Was hättet ihr in eurem trauten Heim gemacht, wenn ihr die Woche woher ständig angegriffen und beschossen worden wärt?
    Kein weiteren Fragen, euer Ehren.


    Kaum war Selina fertig, fing der Typ an sich zu bewegen.

    Ich beschwichtigte: „Alles gut, alles gut. Alles ist okay, ist nur eine Sicherheitsmaßnahme...

    Ich glaube mein panisches Beschwichtigen hat ihn vermutlich erst recht nervös gemacht, aber er blieb brav hocken.

    Ich fragte ihn also nach seinem Namen. Er stellte sich als DerLachs vor – und zeigte Verständnis.

    Logisch, das hätte ich wohl auch gezeigt, wenn ich im Heim eines anderen gefesselt vor zwei bewaffneten Hausherren hocken würde...

    Wobei? Nö... ich glaub ich hätte schimpft und geflucht wie ein Rohrspatz im Revierkampf.

    DerLachs also... aber der Name sagte mir etwas. Er stammte aus dem anderen Chernarus und ich meine bei meinen Besuchen dort und den Kontakten mit VCU den Namen auch mal aufgeschnappt zu haben.


    Also löste ich seine Fesseln.

    Etwas übergriffig fand er es dann am Ende schon, aber hey – meine R12 hätte wesentlich übergriffiger werden können. Verlasst euch drauf.

    Und so wurde ihm nichts abgenommen, alles gezeigt und am Ende zog er friedlich seiner Wege.

    Die Moral von der Geschicht: AFK am Camp - das macht man nicht.... (Zumindest nicht ohne allgemein hin als Sicherheitsrisiko zu gelten).


    🍌Besuch bei den Bananen

    Bei den Banana Ops tauchte auch ein Fremder auf – aber diesmal kein Feuerwerk an Schüssen, keine Leichen, kein Überfall. Vielleicht wollte er nur gucken. Das ist hier so selten, dass ich und vermutlich auch die Bananen ziemlich misstrauisch wurden. Naja am Ende blieb alles friedlich. Auch ne Überraschung.


    🧳Umzug mit Hindernissen

    CapLep und Straussi gaben sich auch mal wieder die Ehre. Ich musste lachen. Irgendwie schien es ihnen bei uns zu gefallen.

    Das mit dem Auto wurde leider nichts, wie sie mir erzählten. Aber ihr Umzug hatte wohl auch so funktioniert. Mit viel Geduld. Keine Ahnung von wo nach wo die Reise ging, ich fragte auch nicht danach.

    Aber ich war froh, dass alles geklappt und sie nicht mit Umzugskartons bewaffnet überfallen worden waren auf dem Weg ins Eigenheim.



    In Chernogorsk dann ein paar Schüsse und – Überraschung – jemand spendete doch tatsächlich Nägel in einem Bambi-Zelt. Danke. Ehrlich.


    Zum Schluss zogen Black Lion und Jammet nach Myshkino für ein paar Jägerklamotten und brachten als Souvenir eine DMR für NiggoB mit. Als kleines Dankeschön, dass er so tatkräftig beim Verteidigen des Camps half und generell für die beiden ein guter Kumpel geworden war.

    Und ich?


    Ich sitze nun hier, schreibe mir die Finger wund und frage mich, ob ich mich langsam damit abfinden sollte, dass meine Hauptwaffe nicht die DMR oder die R12 ist, sondern ein verdammter Stift...


    Nr. 371 – Ende

  • 💌 Herzensgrüße vom 08.08.2025 – Begegnungen

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    Hallo ihr Lieben,

    nach einigen Tagen der Ruhe melde ich mich zurück.

    🌱 Blick in den Alltag

    Bereits seit einigen Tagen folgte mein Leben hier einem stillen, fast meditativen Rhythmus. Die Morgende begannen stets gleich: ein paar Handgriffe im Garten, das sanfte Rascheln von Blättern, das Knirschen des Kieses unter meinen Schuhen. Ich sprach nur das Nötigste – nicht, weil mir die Worte fehlten, sondern weil sie hier nicht gebraucht wurden. Danach zog ich mich in meinen Turm zurück, wo die Stille wie ein Mantel um mich lag. Kein Zwang, keine verschlossene Tür – nur die Entscheidung, den Lärm in mir selbst leiser werden zu lassen. Schwester Yeva kümmerte sich fürsorglich in Erzbischof Nickolus ( Nickel) Abwesenheit um mich, brachte mir hin und wieder etwas Warmes zu essen und ließ mich sogar auf den Turm der Kirche.


    Als ich oben stand, umfing mich ein weiter Blick, der fast wie eine sanfte Umarmung wirkte. Einfach in die Ferne schweifen… die Augen über das Grün des Waldes gleiten lassen, als wäre es eine ruhige See. Der Wald lag da, still und unversehrt, als hätte er niemals Gefahr gekannt – als könnte nichts und niemand seine Harmonie stören. Für einen Moment glaubte ich fast, auch in mir könne es so friedlich werden.


    Lautlos hielt die Welt für einen Augenblick den Atem an. Doch dann entdeckte ich zwei Gestalten in der Ferne. Ich hob das Scope meiner Blaze, um sie näher zu sehen. Einer der beiden winkte. Schließlich hob er erneut die Hände – und machte mit den Fingern eine Geste an seinem Hals, als wolle er mir die Kehle durchschneiden. Mit pochendem Herzen hielt ich das Gewehr auf ihn gerichtet. Mein Puls beschleunigte sich weiter, ich begann zu zittern. Die Versuchung, abzudrücken, war da – es war eine offene Provokation und solche blieben in Chernarus selten folgenlos. Doch ich zwang mich, die Waffe sinken zu lassen. Das war nicht ich. Plötzlich hob er entwaffnend beide Hände winkte noch einmal und rannte mit seinem Begleiter in Richtung Burg der Burg.


    Dann trat Schwester Yeva neben mich. „Schwester Herz, Ihr solltet besser nach unten gehen. Lasst die Königin und mich das regeln. Es ist nicht sicher hier oben.“ Ihre Stimme war ruhig, aber bestimmt. Ich nickte, folgte ihrem Rat und stieg in geordnetem Schritt hinab. Zurück in meiner Kammer lauschte ich in die Stille – keine Schüsse. Das war ein gutes Zeichen.

    Irgendwann glitt ich in den Schlaf.


    🌫️ Träume im Nebel

    In meinem Traum war ich ebenfalls in einem Turm, nicht unähnlich diesem Hier. Aber die Fenster waren nicht zugebaut, sondenr offen. Nebel legte sich um die Mauern, als würde er sie umarmen. Etwas knistert in der Luft – dann segelt ein Blatt Papier durch den weißen Schleier, dreht sich langsam, als wüsste es genau, wohin es gehörte und flatterte zielgerichtet durch das Fenster. Direkt in meine Hand.

    Alt, rau, fast wie Pergament. Nur drei Worte standen darauf: Tranquillitas. Serenitas. Pax. Ich war wahrlich kein Experte auf dem Gebiet des Lateinischen, aber diese Worte kannte ich sogar.


    • Tranquillitas – innere Ruhe, das Aufhören des Lärms im Kopf.
    • Serenitas – heitere Gelassenheit, Klarheit trotz Sturm.
    • Pax – Frieden, der nicht nur das Schweigen der Waffen bedeutet, sondern ein Zustand der Seele.

    So schnell sie gekommen waren, verschwammen die Worte wieder. Typisch für einen Traum, man konnte nicht zweimal das Gleiche lesen... doch zum ersten Mal seit Langem hatte ich das Gefühl, dass ich sie eines Tages wiederfinden könnte. Der Nebel bewegte sich wie ein Atem durch die Mauern, und als ich erwachte, hallte das Gefühl noch in mir nach.


    🔥 Treffen am Feuer

    Tatsächlich öffnete Schwester Yeva wenig später das Tor des Turms. Ich trat hinaus und streckte mich, als die kühle Luft mein Gesicht berührte. Auf dem Hof kam mir janinesta (Selina) entgegen. Wir setzten uns ans Feuer, und sie begann zu erzählen. Ich berichtete ihr lachend, dass ich inzwischen genau wusste, wie viele Steine der Turm zählte – zumindest im für mich sichtbaren Teil: 378.


    Es tat gut mit ihr am Lagerfeuer zu sitzen und ihre Stimme zu hören. Man vermisste mich in Prigorodki, aber alle kümmerten sich rührend um das Camp.

    Die beiden Besucher vom Turm waren stef und Herbert von den Streunern gewesen. Sie hatten mich erkannt und wollten vorbeikommen. Die Geste mit dem Finger an der Kehle? Ein bedauerliches Versehen. Wie gut, dass ich nicht abgedrückt hatte... Sie waren etwas enttäuscht darüber, dass ich derzeit keinen Besuch empfangen konnte oder wollte (von den Burgbewohnern einmal abgesehen), aber es war besser so und diente meiner inneren Ruhe. Es hätte sicherlich nicht geschadet, die beiden zu begrüßen, aber so war es wohl besser. Selina kannte sie nicht.

    So erzählte ich Selina auch die Geschichte, wie wir einst ihren Freund Steph vor einem Angriff in Prigorodki gerettet und nach Elektrozavodsk zu seinen Freunden gebracht hatten. Das war noch gar nicht so lange her gewesen und am Ende hatten sie sogar geholfen, das Camp zu verteidigen. Sie hatten gewiss keine bösen Absichten gehabt. Die Burgleute gaben ihnen zum Abschied ein VSS-Magazin, etwas zu essen – und Schwester Yeva ihnen wohl auch heilige Tomaten.


    🎯 Suedas Einsatz

    Sueda, Ersetzbares Crewmitglied Nr. 371, hielt in Prigorodki währenddessen tapfer die Stellung. Selina erzählte, dass sie sich unermüdlich einsetzte, auch wenn ihre impulsive Art manchmal für Aufregung sorgte und wenn sie in letzter Zeit immer häufiger ihrem Unmut durch Schimpfen Luft machte. Ich schmunzelte – ja, am liebsten würde Sueda wohl jeden Angreifer sofort vom Zaun schießen, aber vielleicht war genau das der Grund, warum Prigorodki trotz Vandalismus und Angriffen momentan noch stand.


    Oft sprach Selina auch von Pinky und NiggoB , die tatkräftig mithalfen. Jannik kam fast täglich vorbei, natürlich nicht ohne den einen oder anderen Unfall. Die Vorstellung, dass all diese Menschen zusammenhielten, während ich hier meine Einkehr hielt, rührte mich tief.


    Wenigstens hatte sich Niggo vom Angriff des falschen Bischofs erholt. Wir sprachen über mein Gespräch mit Nickel und über das Ritual. In einem Punkt waren sie und ich uns einig: Würde und Erinnerungskultur waren wichtig – vielleicht sogar das Wichtigste.

    📜 Erzählungen aus der Ferne

    Etwas später erzählte ich Selina noch von meinem Traum, in dem Berezino angegriffen worden war. Sie war überrascht, denn dort hatte tatsächlich ein Angriff stattgefunden, während ich hier war. Das Ganze war mehr als eigenartig. Außerdem erzählte sie mir von der großen Schlacht in Novodimitrovsk, bei der sich viele gegen MISA verbündet hatten. Ich fragte mich noch immer, ob das der richtige Weg gewesen war, aber ich konnte den Unmut der einzelnen Gruppen verstehen.

    Nun war es ruhiger geworden, zumindest im Norden– aber wir wussten beide, dass es nur die Ruhe vor dem nächsten Sturm war und zumindest in Prigorodki war von dieser Ruhe noch nichts zu spüren.


    Ich erzählte ihr, dass ich noch nicht wüsste, wie lange ich bleiben würde. „So lange es dauert“, sagte ich. „Bis ich wieder bereit bin.“ Sie nickte. Wir verstanden uns auch ohne viele Worte.



    🌅 Zum Schluss...

    Tief in mir wusste ich, dass der Moment kommen würde, an dem ich zurückkehrte. Aber nicht heute. Noch nicht. Bald vielleicht.

    Bis dahin: Bleibt wachsam und bleibt am Leben.


    gez.

    Herz-Aus-Gold/Cor auri 💛



    ~~~ Freigegeben durch Erzbischof Nickelus ( Nickel), Archivleitung Enklave der Stille im Auftrag der Kirche von Morthana am 11.08.2025 um 21:40 Uhr. Möge sie im Licht Morthanas Klarheit finden. ~~~

  • Einsatzbericht Nr. 371 vom 09.08.2025 – Party, Party, Party!

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    „Hallo, hallo… Einsatzleitung? Ich lebe noch – und habe heute gelernt, dass eine Einweihungsfeier in Berezino ungefähr so vorhersehbar ist wie ’ne Mine in Tisy....“


    Der Tag begann eigentlich harmlos – so wie eine Gruselgeschichte, die mit „Es war einmal“ anfängt.

    Pinky fand im Industriegebiet 70 Nägel. Nicht in ’ner Box, sondern einfach so auf dem Boden verstreut. Ungewöhnlich? Ja. Einen Notruf wert? Nö.


    Dann räumten janinesta (Selina) und ich noch etwas am Camp auf.


    🏠Cala-J bricht bei sich ein

    Cala-j hingegen… der hatte Spaß. Jemand hatte seine Garage geknackt, nur um den Code zu ändern. Wer macht sowas? Offenbar jemand mit zu viel Zeit und zu wenig Einfühlungsvermögen. Zum Glück kriegte Cala-J die Bude wieder relativ leicht auf. Nebenbei erzählte er was von einer Spur aus Kleidungsstücken. Fotos gab’s keine, aber mich erinnerte das sofort an Stimmuuung. Hatte der das nicht mal aus Jux gemacht?

    Würde jedenfalls passen.


    🎉Einweihungsfeier in Berezino

    Und dann – Party, Party, Party! Die Berezino Boys luden ein: Einweihungsfeier im „Letzten Fläschle“.

    Ich also hin, weil… naja, kostenloses Essen, Musik und Drama-Chancen sind selten eine schlechte Kombi.


    Es gab wirklich alles: Gute Musik, eine eigens gebastelte Lobeshymne aufs Lokal (hätten wir hier Kassetten auf Vanilla, das Ding müsste unbedingt auf eine drauf!), Feuerwerk mit Signalfackeln und natürlich Gäste ohne Ende. Sogar der Pilzjunkie war da. Und, Überraschung: Er war mal nett. Also nett wie in "ich werf jetzt mal eben nicht gleich ne Granate in euren beschaulichen Kreis". Am Ende hat er noch nicht einmal ne klitzkleine Mine hinterlassen. Vielleicht hat ihm das Spezial-Steak der Bitboys ja wirklich geschmeckt. Er war jedenfalls umgänglich, also dachte ich mir : Probieren wir’s auch mal mit Nettsein. Spoiler: Hat zur Abwechslung mal ganz passabel funktioniert.


    Auf der Gästeliste standen außerdem HC_GraveDigger , Daniel und Rudi von "Honor and Courage" und Kannis (Günni) ein Neuling unter dem Schutz der Jungs. Die trugen jetzt übrigens Armbinden aus Kannibalen-Fahnen. Ganz subtil. Hoffentlich kriegt die Kirche von Morthana keinen Irritationen davon... Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, das ist der Haut nicht sehr bekömmlich.

    Bitwalker und Bitwanted waren als Kneipenwirte natürlich auch da. Jannik kam später dazu – suchte erst noch seinen Hut, fand ihn nicht, durfte aber trotzdem feierlich die Fahne hissen.


    Es wurde gegessen, getanzt, getrunken (und ja, nicht nur Pipsi), geknabbert… Nein, nicht an Menschensteaks... und dann natürlich geprügelt. Weil, come on – was wäre das „Letzte Fläschle“ ohne eine deftige Keilerei? Zack – erster lag, ich durfte reanimieren. Soweit, so vorhersehbar.

    Pinky tauchte irgendwann auch mit dem Boot auf. Wir witzelten schon über „BBBB – Berezino Boy's Bed & Breakfast“.

    Junior ging noch in den Ring gegen Jannik, keiner starb. Alles gut…


    Bis nach dem Grillen. Da schmiss sich Junior in ein rosa Kragenkleid mit pinken Capri-Hosen, tanzte sich ins Lagerfeuer und...fiel um – mausetot.

    Vermutlich noch ausgepowert vom Faustkampf. Ohne Toten wär’s wohl keine richtige Einweihung gewesen, also danke für die Vollständigkeit.


    Im Morgengrauen löste sich die Truppe auf. Mit Ballerei, klar. Ich zog mich zum Auto zurück.




    🚗Heimweg mit Hindernissen

    Ich fuhr los, nur um kurz darauf Pinky und den Pilzjunkie in Nizhnoye abzuholen, weil ihr Boot irgendwo nach Berezino den Geist aufgegeben hatte.

    Also mussten sie schwimmen. Bestimmt ein schöner Anblick, aber ich kontne ihn nicht genießen. Musste ja fahren.


    janinesta (Selina) eingesammelt, ein paar Militärevents abgeklappert, unterwegs noch Schafe auf „Samariter Art“ (mit dem Auto...) erlegt. Dann steckte das Auto fest. Selina schob an, irgendwas machte „komisch“ –Motor fast hinüber. Powerfrau. Ich sag's ja... Zum Glück hatte ich ’nen Brenner dabei. Weiter zum Heli-Crash. Ich wollte vorsichtig sein, Selina so: „Es gibt nur einen Weg – rein.“ Also rein. Viel war nicht zu holen, zurück nach Prigorodki.


    🥩Stimmuuung am Camp und mal wieder Vandalismus pur

    Dort warteten schon der Pilzjunkie und sein Bestie Stimmuuung (diesmal mit Stimmproblemen...). Es wurde noch ein bisschen rumgealbert, dann zogen sie weiter. Ich grillte Lammsteak um Lammsteak, hatte so viel Fleisch, dass ich damit nach Elektrozavodsk fuhr.

    Und dann: Schock. Alle Zelte leer. Unterstand zerstört. Danke, du dreckiger Vandale. Du schläfst wohl nie...

    Also alles notdürftig aufgefüllt, weiter nach Solnichniy und Nizhnoye – immerhin dort kein Chaos.

    Letztes Zugevent? Ereignislos. Ich? Müde wie ein Faultier.


    Morgen wird bestimmt wieder „ruhig“…


    Nr. 371 - Ende

    Kein Held. Entbehrlich. Aber verdammt nützlich.

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