Dies sind die Eintragungen von Herz-aus-Gold im Rahmen der Community-Story zum Event (RP/PVP) "Operation Herzblut".
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Dieses Forumsthema behandelt dem Umgang mit Krankheit, Depressionen, Suizid und verwendet verbale Kraftausdrücke. Wenn du auf derartige Themen sensibel reagierst, lies diesen Eintrag vielleicht lieber mit einer vertrauen Person, mit der du das Lesen auch unterbrechen kannst, um dich über das Gelesene auszutauschen oder lies einfach nicht weiter.
Tagebuch – Missing in Action („Operation Herzblut”)
Tag 2 (Teil 1)
"Somethings bad things take the place where good things go."
Die wahre Natur der Isolation offenbart sich erst in der Einsamkeit einer Zelle. Mein Geist ringt verzweifelt nach Ablenkung, egal ob real oder eingebildet. Ich vermute, es ist der zweite Tag meiner Gefangenschaft, doch mit Sicherheit weiß ich das nicht. Ich beschließe ihn einfach „Tag 2“ zu nennen, um irgendeinen Ankerpunkt im Wirrwarr der Zeit zu haben. In meiner Tasche finde ich einige zerknitterte Papierfetzen, die eigentlich zum Feuermachen gedacht waren. Jetzt dienen sie mir als Notizbuch. Mit zittrigen Händen kritzele ich in winzig kleiner Schrift Worte darauf, in der Hoffnung, mir so den Verstand bewahren zu können.
Meine Zelle ist düster, nur spärliches Tageslicht dringt durch Lücken in den Bretterwänden. Ich kann die Tageszeit nicht mehr bestimmen, mein Sinn für den Rhythmus des Tages verblasst. Mein Kopf spielt verrückt, lässt mich Schritte im Treppenhaus oder das Öffnen und Schließen von Türen hören, obwohl vermutlich niemand da ist. Ich starre immer wieder auf die weiße Tür vor meinem Gitter und hoffe, dass irgendwas passiert, was mir sagt, was hier los ist. Wie ich hierhergekommen bin und wo ich überhaupt bin? Keine Ahnung.
Jedes Mal, wenn ich versuche mich zu erinnern, explodiert mein Kopf vor Schmerz. Das Letzte, woran ich mich erinnern kann, ist, dass ich in Tishina von einer bewaffneten Gruppe überfallen wurde. Ein Kerl mit einer Wolfsmaske ist mir dabei besonders im Gedächtnis geblieben. Sein gutturales Gelächter und sein gruseliges Heulen verfolgen mich noch immer in meinen Träumen. Ich war unfähig, mich zu bewegen und dann kam seine Axt auf mich zu. Alles wurde schwarz. Ich dachte, das war’s jetzt und dass ich unser Community-Dorf oder mein geliebtes Prigorodki nie wiedersehen würde. Doch ein Funken Hoffnung bleibt, denn ich lebe noch, spüre meinen Atem, meinen Puls. Aber kann man dieses Dasein wirklich als Leben bezeichnen?