Deer Isle Diary von Moe und Killroy

  • Nach der Hals-über-Kopf-Flucht habe ich mich erstmal gesammelt und ein paar Stunden in einem anderen Waldstück ausgeharrt. Ich sortierte meine sieben Sachen und überlegte, was nun zu tun sei. Immer mal wieder drangen die Echos von Feuerstößen in den Wald vor. Beim Sortieren fiel mein Blick auf eine Landkarte ich beiläufig gegriffen hatte. Laut der Karte befand ich mich südlich, wenn es mir gelänge in den Norden zu kommen, so könnte ich versuchen eine neue Bleibe zu finden.


    Beim Umherstreifen fand ich ein altes Taxi. Das Kühlwasser fehlte, aber Treibstoff war genug drin. Ich hinterließ Killroy eine Nachricht, dass ich in Portland mal nach einem Auto schauen wolle. Nach einer zügigen Auffüllaktion ging es los. Unterwegs hielt ich in einem Zelt, um einen vor Tagen versteckten Kühler einzusammeln. Die Fahrt in den hohen Norden war angenehm unspektakulär. Ich entschied mich westlich des großen Berges die Strasse zu nehmen.


    In Portland fand zu sich meinem Entsetzen nicht ein gängigs Fahrzeug. Aber dafür waren überall Zelte aufgebaut. Bereitet dort jemand einen Jahrmarkt vor?


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    Da ich das Tageslicht ausnutzen wollte und nicht im Dunkeln an irgendwelchen Bordsteinen mir die Räder abfahren will, fuhr ich weiter zum Rockheim-Ring. Dort fand sich ein fahrbarer Untersatz auf 4 Rädern. Zum Glück hatte ich in meinem Rucksack ganz unten noch eine Zündkerze bei, die hatte ich beim Ausräumen übersehen. Die Batterie mit genug Spannung war bereits im Fahrzeug. Die Räder hatten auch alle gut Luft. Endlich ein Fahrzeug, bei dem man nicht jeden Moment Angst haben muss beim Gasgeben das Bodenblech durchzutreten. In der Garage neben Fahrzeug fand ich noch einen eigenartigen Gegenstand, eine Brechstange mit eingraviertem Namen: Freeman. Wer dieser Freeman wohl war?


    Wie dem auch sei, nun wird es Zeit wieder in den Süden zu fahren. Ich muss Killroy an dem verabredeten Treffpunkt bei Gelegenheit abholen.

    BBS -Hof-Foto-Fritze und Instruktor bei 🚁 Moe Lines.

  • Folgendes Ereignis hat sich auf keinen Fall so zugetragen, denn das wäre äußerst peinlich für alle( ;) ) Beteiligten ...


    M: "Achtung, in XY lootet gerade einer durch."


    K: "Ja, das bin ich."


    M: "Ah ok, wenn wir uns gleich treffen, ich bin der mit dem blauen Rucksack und Presseweste."


    K: "Geht klar, ich seh dich ... mit grünem Rucksack und Medicweste?!?" ...


    [Hier Geräusch eines panisch den Boden küssenden und in ein Gebüsch gleitenden Angsthasen einfügen]


    M: "Nee, ich bin auf dem Hügel und hab Sicht auf XY. Wo bist du?"


    K: ... antwortet grad mal lieber nicht, weil Grüner-Rucksack geradewegs auf ihn zu geht ... mit ner beachtlichen Wumme in der Hand.


    K (Selbstgespräch): "Oh fluff, oh Fluff, OH FLUFF, der kommt GENAU auf mich zu, warum hab ich auch den knallgrünsten aller grünen Medic-Backpacks um, warum hab ich nur ne lächerliche Sporter dabei, selbst wenn, warum hab ich die Reflexe von Faultier Lele ausm Zoo?!? ... der hat mich gesehen ... der muss mich gesehen haben ... der ... ... ... rennt einfach über mich drüber und weiter?!?"


    M (keine 5 Sekunden später*): "Also von hier oben sieht alles frei aus."



    * dramatische Überspitzung. So schlimm ist uns Moe ja nu nicht.

  • Ob es auf der Insel einen Augenarzt gibt? Mir wurde heute der Helm vom Schädel geschossen und ich habe den Schützen nicht gesehen. Meine Nerven...liegen blank.

    BBS -Hof-Foto-Fritze und Instruktor bei 🚁 Moe Lines.

  • Uiuiui ...


    Wir hatten uns ja extra in etwas entlegenere Gefilde zurückgezogen, um den Machtansprüchen gewisser Pelztiere und den daraus folgenden Revierkämpfen so halbwegs aus dem Weg zu gehen. Und mittlerweile ist es ja auch bis zu uns zwei Plinsen vorgedrungen, dass sich der Wind auf Deer gedreht hat. Scheinbar nagt die Apokalypse an der sozialen Decke. Wo man sich früher noch getroffen und unterhalten hat, wird man jetzt nur noch getroffen. Aber ich greife vor.


    So langsam hatten wir uns im neuen Gebiet einen Überblick verschafft und nach langer Suche auch einen halbwegs passenden Ort, sowie das nötige Material für einen Unterschlupf beisammen. Nochmal sorgsamst die Umgebung gecheckt ... alles sauber. Also Mission Basebau olé.

    Die ersten Baumstämme gefällt. Moe wollte noch weiteres Baumaterial holen und entschwand. Ich mich derweil dazu bewegt und die erste Zaunbasis hochziehen. Eine Schippe, noch ne Schippe, Schippe, Schippe ...


    SCHUSS - Ich taumle, Gesundheit im gelben Bereich, ohne Stichwester wär ich vermutlich tot. Rappel mich auf und stürze in eine hoffentlich tote Ecke und reiße den Repeater hoch in Richtung Eingang.


    Zum Glück blute ich nicht. Meine Fresse! Ich informiere Moe. Der schmeißt sich auch erstmal in den Dreck. Minutenlang liegen wir nur da und versuchen ein Lagebild zu bekommen. Irgendwie gelingt es Moe, sich zu einer erhöhten Position zu bewegen und etwas Überblick über das Gelände zu erhalten. Nach nochmal einiger Zeit wage ich es, die Tür zu schließen. Wir warten weiter. Irgendwann beschließen wir, dass das wohl nur eine Zufallsbegegnung war und der Schütze weiter ist. Da bauen wir besser die Basis schnell zu, damit uns wenigstens da nicht noch jemand heimlich reinrutscht. Auf geht's. Die Tür war ja zu, also konnte ich zumindest die Basis fertig schippen. Moe kommt mit nem weiteren Stamm zur Tür rein. Ich schließe die Tür ...


    SCHUSS (diesmal ohne Silencer und verdammt laut, weit sind die nicht weg!)


    ich denk noch, Schwein gehabt, zumindest hat er mich diesmal nicht erwischt.


    WEITERE SCHÜSSE! (Mittlerweile vermute ich mehrere, da sowohl mit als auch ohne Schalldämpfer geschossen wird.) Auf einmal höre ich Moe röcheln. Kopfschuss! Ganz toll. Zum Glück hatte er nen Helm auf und kann sich halbwegs um sich selbst Kümmern. Ich halte also wieder den Repeater auf die Tür und denk mir, was für ne scheiß Waffe das für nen Häuserkampf ist.


    Wir sichern den wichtigsten Basebaukram, den wir halbwegs greifen können und machen uns feige aus dem Staub. Für große Belagerungsaktionen fehlte uns nicht nur jegliche Feuerkraft, sondern auch einfach Zeit. Deshalb erstmal einfach irgendwie weg.*


    Hoffentlich bekommt Moe sich irgendwie etwas erholt. Aber für die Base brauchen wir dann wohl doch nochmal nen neuen Ort. Ist wohl doch zu heiß in der Ecke. Schade. Wir wollen ja wirklichen niemanden stören, aber so ne Tür zum abschließen wäre schon schön irgendwie. Es gab ja mal so eine safe Kommune in Milo, aber das war auch schon ne Weile her.


    Achso, und hatte ich schon gesagt ... MEINE FRESSE, EY!!!! 8|




    * Sorry an die, denen wir so die Action verdorben haben, aber das war heut einfach mal nicht so auf unserer Agenda.

  • Wo soll ich nun weiterschreiben? Es ist ja wahrlich viel passiert. Im Norden der Insel angeschossen, die Wunden geleckt. Der Ort in dem wir waren, gab einfach nicht viel her. Da hatten wir nun endlich Nägel und anderen Kram zusammengesammelt, da stiessen Schießwütige auf uns. Ob es die Genossen aus Woodworking Industrial waren, die dort ihren Golf inmitten von Zombies geparkt hatten, wissen wir nicht. Alles in allem war uns nicht wohl, dort im Norden zu bleiben. Die Inselwelt draußen lag in nicht im Rahmen unser Möglichkeiten und dann begannen auch noch die Blätter von den Bäumen zu fallen. Das Grün wich bunten Farben die dann in ein Braun übergingen. Das Wild zog über die Wiesen und wir machten uns nochmal in den Süden in angestammte Gefilde auf. Wir hatten keine Hoffnung, dass irgendwas von unseren Stockzelten noch stand, aber so war die Überraschung groß, dass der versteckte Skoda noch stand. Leider alle Reifen zerschossen:


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    Das Ding hat sogar noch gezuckt! Naja...zum Räder suchen sind wir dann nicht mehr gekommen. Ein Schneesturm setzte ein und stellte die Welt auf den Kopf.


    Die Kräfte wurden für einen Neuanfang mobilisiert. Sachen suchen, Futter fassen und Feuer machen. Am besten alles auf einmal, damit Gliedmaßen nicht erfrieren während der Magen in den Kniekehlen hing. Die erste Pistole wurde von einem Masten heruntergeholt.


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    Nachdem die unmittelbare Lebensgefahr überwunden war, gab es auch sehr friedliche Momente:


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    Keine 10 Sekunden, nachdem das Bild entstanden ist, wollte ich den Hang hinunterspazieren und die Brücke inspizieren, aber dazu kam ich nicht. Eine andere Person aus dem Wald rechts wollte hier hoch. Ich glaube wir haben uns beide zu Tode erschrocken. Ich bin dort nicht mehr runter gegangen und niemand kam hoch. So ist das eben, wenn man nach Stunden in der Wildnis allein unverhofft jemanden vor die Füsse läuft.


    Da aber die Küche nicht kalt werden darf, folgte ich heute den Rufen des Rot- oder Dammwildes. Immer gerade aus durch die Wälder steifend, stand ich plötzlich vor einem Stockzelt mit grünem Schlafsack nebenan. Da muss wohl jemand ein ähnliches Nomadentum mit dem selben Jagdgebiet betreiben wie ich. Ich habe meine nassen Streichhölzer dort gelassen und mir ein Feuerzeug ausgeborgt. Eine Notiz im Schlafsack soll meine wohlmeinende Grundhaltung unterstreichen. Hoffentlich schiessen wir uns das Wild nicht gegenseitig aus dem Zielfernrohr. Ein Zielfernrohr zu finden hat mich auch ordentlich Mühe gekostet: auf einem ruinierten Wachturm fand ich schliesslich eins.


    Das schreiende Tier war dann auch bald gefunden und bot mir die dringend benötigte Nahrung:


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    Andere malen sicher idyllischere Bilder.


    Das Fleisch wollte ich in der Nähe von Milo braten, aber zwei arg laute Schüsse vom Berg herab liessen mich das Weite suchen. Was war da los? Ich hab mich dann im Hinterland von Stonnigton in die Büsche geschlagen, um das Wild zu braten. Dort war ich zum Glück auch ungestört, doch hörte ich wilde Feuergefechte gegen 20.30 Uhr von der Küste. Automatikwaffen, laute Einzelschüsse. Akustisch war ich beim Lagerfeuer jedenfalls gut unterhalten.


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    Die nächsten Tage werden sicher weitere Ausflüge mit sich bringen. Ich suche händeringend nach den weißen Jägersachen. Mit dem grünen oder braunen Zeug fühlt sich in dieser Schneelandschaft wie ein wandelnder Zielpunkt. Eine weiße Ushanka trage ich immerhin schon. Und stabilere Stiefel für den knirschenden Schnee wären sicher auch nicht schlecht. Ich hoffe, ich unterschätze den erhöhten Kalorienbedarf nicht.


    Ach so...eines noch: Auf Groots Hill scheint sich wohl jemand niedergelassen zu haben. Ab und an hörte ich einen Schuss aus der Richtung. Die von dort herüberschallende Schreie der Rehe verstummten dann jedesmal. Ob dort jemand das Wirtshaus reaktivieren will? Ich habe auf jeden fall mal ein Radio und einen stylischen Lederhut in den dortigen Zelten hinterlassen.

    BBS -Hof-Foto-Fritze und Instruktor bei 🚁 Moe Lines.

  • Endlich hatte ich genug Energie gesammelt, um die 4 gefunden Planen nach Groots Hill zu bringen. Lagerplatz kann man bekanntlich nie genug haben und bei dieser Mistkälte schadet es nicht, eine Jägerjacke extra im Zugriff zu haben.


    Dort angekommen, frug mich ein Typ nach meinem Namen. Den verriet ich ihm und meinte noch, dass ich mal eben das Zelt hier aufstellen mag. Ich hörte noch, wie er seine Axt zog....

    BBS -Hof-Foto-Fritze und Instruktor bei 🚁 Moe Lines.

  • Ich habe Hunger! ... So richtig!


    Mit der einsetzenden Kälte habe ich mich halbwegs arrangiert. Das Glück bei der Nagelsuche war mir auch hold, sogar eine Bleibe befindet sich im Aufbau. Aber meine Güte, ich finde kaum etwas zu mampfen. Mal ein Toastbrot oder halbleeres Milchpulver. Aber wann hab ich das letzte Mal eigentlich eine Konservendose gesehen?!? Auch der Jagderfolg lässt noch auf sich warten. Was nicht zuletzt auch an mangelnder Jagdausrüstung liegt. Immerhin war in der Schlingenfalle ein Hühnchen. Aber das scheint tiefgefroren. Ich bekomm das einfach nicht zerlegt. Sollte ich mich doch eher auf's Fischen verlegen? Ist es dafür nicht schon zu spät?! Von Gemüseanbau kann ja auch keine Rede sein. Weshalb muss die Zombieapolkalypse auch ausgerechnet auf eine Jahreszeit fallen, wo nichts wächst? Solange ich mich hier nur von Hungertot zu Hungertot schleppe, ist ja an größere Abenteuer gar nicht zu denken. Der Funk hat mir ja einige Hoffnung gemacht, dass es noch Ansätze von Sozialisation gibt und ich freue mich schon auf menschliche Kontakte. Dazu muss ich es aber erstmal zu potentiellen Treffpunkten schaffen.


    Der Magen knurrt und ich werd langsam schlapp ...

  • Ich danke Moe, dass er mich mit einer Dose unbekannten Inhalts über die Runden gebracht hat,

    Ich danke den Vitamintabletten, die mich haben den Fraß ertragen lassen,

    Ich danke dem Reh, das sein Leben für meins gegeben hat,

    ich danke allen, die mein Lagerfeuer zum Braten nicht gesehen haben ... oder zumindest so getan haben,

    Ich danke der Flasche Wasser, die ich trinken musste, um meinen Angstschweiß-Flüssigkeitsverlust beim Steak-Braten auszugleichen.

  • Off Topic:

    Oh wie konnte ich dieses Golstück an DayZ Geschichte übersehen. Gut gemacht.


    Muste aber gerade so dick staunen.

    Ihr ward ja etwas öffentlich hier mit euren Abenteuern, und die PROFIS die euch Gegrieft haben und permanent Gefunden haben und die hier noch dick im Thread mitschrieben,

    waren doch alles Cheater mit Radar usw. kein Wunder das die euch so langfristig den Spielspaß verderben konnten.

    Die wurden ja Gottseidank enttarnt und gebannt.


    Diesen Thread hättest du im anderen nun geschlossenen Thema mal verlinken sollen, das es immer wieder getarnte Cheater und Griefer gibt die die

    GDZ Community aktiv Sabotieren und upfucken wollen und denen der Versuch voll spaß macht, wie in eurem Fall. Ich hoffe die Wunden heilen schnell, ich vermute mal das ihr

    seit dem die Weg sind nicht mehr so oft durch zufall gefunden werdet?

  • Lifehack: Schon mal Toastbrot mit Ketchup probiert? Mega lecker.

    Den Ketchup kannst du auch so trinken aber vorher chlortablette sonst krank ist neu und immer nur 1 max 2 schlücke trinken sehr Nahrhaft.

  • OT-Antwort:


    Das hatte mich ja auch son bissl an der Diskussion gestört. Ja, Moe hatte sich im Eingangsthread etwas sehr auf Fetel eingeschossen, weil das halt sein letzter Negativkontakt war. Der eine Tropfen zu viel halt. MIR hätte eigentlich gereicht, wenn jemand geschrieben hätte: "Ja, 1.14 war wilde, das lag an Cheatern, die sind nu weg, viel Spaß!" Stattdessen wurde uns Mimimi vorgeworfen. Ich sag mal so ... WIR haben kein Ticket aufgemacht. Wir haben mal untertänigst nach ner Verständigungslösung eruiert.


    Aber Thema ist ja jetzt ausgiebigst durchgekaut und für momocat und mich jetzt auch wirklich erledigt. Wir danken nochmal alles Beteiligten für deren Eindrücke. Hat alles geholfen. Und nu back to the diary. :)

  • So langsam stellt sich Stabilität ein. Durch den hohen Kalorienbedarf laufen wir regelmässig unsere ausgekundschafteten Weideplätze der lokalen Fauna an. In den Häusern in unserer Nähe finden wir in der Regel nichts zu essen. Kioske sind rar und die Infizierten Kollegen scheinen bei der Kälte auch nur auf Sparflamme unterwegs zu sein.


    Ich will mir nicht vorstellen, wenn wir uns nicht gegenseitig unterstützen könnten. Ohne den guten Killroy und seine Fähigkeit, den Rehen nachzusteigen gäbe es sonst nur Vitamintablette mit Katzenfutter. Regelmäßig lauschen wir nach den Brunftschreien dieser Viecher, um durch Jagd den schon niedergeschriebenen Kalorienbedarf zu decken. Apropos lauschen: Uns kommt es so vor, als ob der Schnee manchmal den Schall dieser Schreie verschluckt. Ich bin letzten förmlich über 2 Rehe gestolpert, da ich ihre Rufe ganz anders eingeschätzt habe. Wahrscheinlich muss ich mal die Ohren putzen.


    Die Kälte scheint aber bei uns Demenz zu befördern. Irgendwie verlegen wir ständig unsere Töpfe und Funkgeräte. Entweder treibt ein Poltergeist bei uns sein Unwesen oder aber unsere Ordnungsneuronen frieren ein. Hauptsache unsere Kocher macht nicht den Abgang, das gute Ding ist zur Zeit unermüdlich im Einsatz.


    Ebenfalls eingefroren scheinen unsere Paprikapflanzen. Schön beschützt haben wir die Setzlinge eingesetzt, gegossen und gedüngt, aber nüscht passiert. Es muss der Mangel an Photonen und damit Infrarotstrahlen zu sein. Und selbst den Fischen scheinen die Kiemen zugefroren zu sein. Meine improvisierte Angel hab ich verbissen wieder weggesteckt.


    Demnächst müssen wir mal einen kleinen Versuch starten. Wir sind uns uneinig, ob eine komplett weiße Bekleidung nützlicher ist oder ob der überliche Mix nützlicher ist. Ein anderes Experiment betrifft das Wärmeelement vom MRE. Das Ding bollert so schön weiter, nachdem die Hauptportion fertig ist, da muss man mal testen, ob man da auch ein Steak langsam garen kann.


    Was aber bei der Kälte gut warm hält, ist die Arbeit mit Holz. Haken und Sägen hält schön warm. Auch haben wir ordentlich Nägel versenkt. Ob es da einen Zusammenhang gibt? Ists warm hast du genug zu fressen - ists kalt lohnt es den Nagelkistenstapel zu messen!

    BBS -Hof-Foto-Fritze und Instruktor bei 🚁 Moe Lines.

  • Hach ja, Weihnachten.


    Wäre ich nicht zufällig mal bei Groots Hill gewesen, wo ein ewig Hoffnungsvoller einen Weihnachtsbaum mit ziemlich schlimmer Mucke hochgezogen hätte, hätte ich das aufgrund der Apokalypse glatt verpasst. Aber denken wir mal positiv:

    Moe und ich haben tatsächlich eine kleine Base eingerichtet. So langsam hat man auch den Punkt des akuten Überlebensrisikos etwas abgefedert. Der Magen ist voll, der Körper warm, der Finger am Abzug.


    Also war es auch mal wieder an der Zeit, mittelgroße Erkundungszüge anzugehen. Vielleicht gelänge es ja, den Waffenbestand mit einem Fundstück von der Militärbasis westlich Hazelands aufzuschmücken. Dazu hatte ich meine total tolle aber leider recht behäbige Armbrust gegen eine Mp5k mit Schalli getauscht. Immerhin ein volles Magazin. Man wollte ja nicht großflächig Zombis dezimieren, sondern im Idealfall so unentdeckt bleiben, dass man mit dem gleichen vollen Magazin wieder zurückkommt.


    Soweit so gut, Das Einsickern ins Militärarea lief ok. Ich hatte mir erstmal vorgenommen, nur die Peripherie abzugrasen. Zwei Plattenwesten waren nicht schlecht, eine Saiga immerhin, aber leider keine Superwummen. Auf dem Rückweg Hazelands gecheckt und wenn man schon mal unterwegs ist, und noch Platz im Inventar hatte, dachte ich mir, schau ich mal bei Camp Eagle vorbei. Da war ich schon letztens mal gewesen, hatte aufgrund der Lautlosigkeit der Armbrust keine Probleme, aber nichts wirklich bahnbrechendes gefunden. Also auf ein Neues.


    ich näherte mich dem Eingang und stellte fest, dass der Torbereich von toten Zombies übersäht war. Die Umgebung gab kein Anzeichen von Aktivität, aber hier war definitiv vor Kurzem jemand gewesen. Ich zog mich auf eine Dugout-Position zurück und wartete erstmal ein paar Stunden ab.


    Beim neuen Anlauf sah alles gut aus. Ich hatte auf der großen Basis mit der Mp5 gute Eindrücke gesammelt. Kopfschüsse lassen die Ghoule umkippen und der Schalli tut, was er soll. 18 Schuss hatte ich noch. Das sollte doch zum clearing reichen. Dank ACOG konnte ich auch etwas Abstand wahren. Also eine leicht erhöhte Position mit guter Sicht gewählt, den Rucksack mit dem schweren Kram mal lieber abgelegt, die Zombies aufgeklärt. Das lässt sich doch ganz gut an.


    1. Schuss, erster Treffer, erster Zombie geht zu Boden. Lieber etwas warten zwischen den Schüssen, da bei zu hoher Schussfrequenz auch ein Schalli nicht mehr vor Aufmerksamkeit schützt. So viel wusste ich immerhin.


    2. Schuss, Treffer, Boden. Wieder warten. Der Sichtbereich sah feindfrei aus. Nun wollte ich mich bis zum Eingang schleichen, den Beobachtungsturm erklimmen und mich von da neu über die Zombielage orientieren. Auf geht's.


    Ich bin an der Mauer zum Eingangstor, plötzlich heftige Zombiegeräusche. Da war wohl noch einer im toten Winkel. Bevor ich mich um den kümmern konnte, wollte der sich um mich kümmern. Dem hatten wohl die zwei lächerlichen Schüsse gereicht, um in meine Richtung zu wüten. Mist! Abbruch! Rückzug!! zu spät, Zombie ist an mir. Mehrere Schüsse aus der Hüfte, der Untote hat noch Gelegenheit mich zu schlagen, aber die Schutzweste leistet gute Dienste. Die Auseinandersetzung muss nun aber die anderen Zombies endgültig alarmiert haben, also nichts wie weg. Ohne Rucksack rennt es sich leichter, aber während man die sich nähernden Angreifer abwehrte, überlegte man schon, wie man an seinen Kram denn wieder herankommt ... oder ob überhaupt. Rennen, umdrehen, Stellung, Schuss, Zombie fällt, aufstehen, rennen, umdrehen, Stellung, Schuss. Das Magazin leert sich schneller als meine Weihnachtslaune bei diesem furchtbaren Wham-Lied. Ich greife zur Not-MKII. Damit ist aber gegen Militärzombis nicht viel Land zu gewinnen. Immerhin habe ich nach und nach genug Abstand zwischen mir und den Unholden, dass sich diese nicht mehr sicher sind, in welche Richtung es sich zu rennen lohnt. Ich verstecke mich also im Unterholz und harre aus.


    Später: Die Lage hat sich beruhigt, die Zombies zog es wieder in ihr Camp. Gut für mich! ich erreiche meinen Rucksack und schleppe mich von dannen. Reicht an Abenteuer, zurück zur Base. Auf dem Rückweg griff dann nochmals das Karma ein. Das Gebiet hatte ich als halbwegs sicher eingeschätzt. Aus irgendeinem Grund entschied ich mich doch lieber für eine gedeckte Gangart. Plötzlich wieder das Grollen der Untoten rechts von mir. Schleiche ich mich nun an der Lücke vorbei oder doch lieber ein größerer Umweg. Keine zwei Schritte Richtung Umweg bricht ein Zombie genau aus der Lücke hervor. Dem wäre ich direkt in die Arme gerannt. Ich bringe schleichend Abstand zwischen mir und den Ghoul, er hat mich zum Glück nicht bemerkt. Die nun längere Fußarbeit nehme ich dankbar in Kauf.


    Irgendwann kam ich dann tatsächlich abgekämpft, abmunitioniert aber heil im heimischen Domizil an. Puuh.


    # Lesson learned:

    - Schalli gegen Militärzombis ist tricky.

    - Eine Armbrust ist zwar unhandlich, hat scheinbar aber bessere Stealth-Eigenschaften. Also beim nächsten Ausflug lieber doch wieder die Mittelaltermethode.

    - Danke Schutzweste!

  • Achtung Sicherheitskontrolle!

    Nach einem etwas tieferen und ausgedehnten Schlaf kehre ich von Killroy geweckt wieder zur Basis zurück. Seine Stimme klang arg geknickt. Er meinte, jemand hat bei uns "geputzt". Wo einst 2 Türen mit 4er Schlössern prangten, war nun nichts mehr zu sehen. Zelte, Kisten, Schlafsäcke und Bretter wurden heimlich still und leise abgebaut. Schöner Mist! Da sammelt man Kräfte und Motivation, baut, schläft sich ordentlich aus und steht wieder vorm Nichts. Und dabei hatten wir nicht mal sonderlich viel. Eine Baby-AK war fast schon das höchste der Gefühle.


    Das ist wohl dieser ewige Kreislauf von dem alle so reden. Scheinbar gönnt uns das Schicksal keine Ruhe.


    Niemand hat sich zu dieser Aktion bekannt. Es wäre ja ein Leichtes gewesen, mit 5 Brettern einen Wegweiser mit einem Zettel zu hinterlassen. Wenigstens stehen die Pflanztöpfe noch, die werden schon noch nützlich werden. Nach jedem Winter folgt ein Frühling und da werden die Tage wieder länger.


    Dank erhöhtem Karma geht der Kreislauf wieder von vorn los, diesmal mit einem besseren Schloss! Wenn das so weiter geht, werde ich in dieses Tagebuch demnächst keinen Ausflug niederschreiben, weil ich Zeit in die Beschaffung von Nägeln und anderem Kram stecken darf. Hmpf!


    Trotzdem, wir lassen uns nicht unterkriegen. Ein Neuanfang ist gemacht.


    Ach ja, noch was kleines kann ich berichten. Meine Sinne scheinen hellwach zu sein. Nachdem die Behausung zu zweit schnell und effizient wieder notdürftig hingerichtet war, wollte ich nochmal schnell eben die umliegenden Schuppen abklappern. Also bin ich durch die Bäume heran gelaufen und schaue nochmal durchs Fernrohr ins Fenster hinein. Da lootete jemand! Also habe ich den Rückwärtsgang eingelegt und bin unbemerkt von dannen geschlichen. Keine 2 Minuten später will ich einen anderen Komplex durchschauen und nutze die selbe Vorgehensweise. Geduckt aus einer Senke kommend in einen Baum gehockt. Diesmal brauchte ich kein Scope! 3 Dudes zappelten in gut 150 Meter Entfernung um ein Haus herum. Nochmal Fersengeld! Wenigstens kann ich meinen Augen noch trauen.


    Ich hoffe, das neue Schloss hält besser! Es ist schon mies, wenn in dieser verdammten Welt nur die ultima ratio zählt und diejenigen mit den großen Werkzeugen einfach nur noch mehr aasgeiern wollen.

    BBS -Hof-Foto-Fritze und Instruktor bei 🚁 Moe Lines.

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