Beiträge von E.C.H.O.

    Ein Mann mit Schweißhelm sitzt in seiner Wanne.

    Die Hitze drückt, Schweiß läuft über seinen Nacken, doch er rührt sich nicht. Nur seine Füße tappen unruhig gegen den Metallboden.

    Neben ihm steht ein provisorischer Schreibtisch aus aufgestapelten Holzkisten. Darauf liegen unzählige Zettel – Kritzeleien, Notizen, Kartenfragmente. Ein chaotisches Archiv.

    Sein Blick wandert zur Uhr: 17:57.

    Langsam neigt er den Kopf zur Seite, hebt den Schweißhelm vom Gesicht. Schwer atmend greift er nach einem der Zettel, faltet ihn auf und liest. Lange. Sorgfältig.

    Ein tiefer Atemzug, ein kurzes Schnaufen. Dann wieder ein Blick auf die Uhr: 17:59.

    Mit angespannter Miene erhebt er sich aus der Wanne. Das Knarzen hallt im Raum wider, als er die Zettel sorgsam in seinen Rucksack verstaut.

    Dann greift er nach dem Feldfunkgerät, schnallt es sich um – ein leises Knacken aus dem Lautsprecher, wie ein fernes Raunen im Äther.

    Ohne ein weiteres Wort tritt er hinaus.


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    Ein Mann mit Schweißhelm sitzt in seiner Wanne.
    Nervös tappelt er mit seinen Füßen. Wäre die Wanne gefüllt, wäre das Wasser bei der Bewegung übergeschwappt.
    Ein kurzer Blick auf die Uhr Verrät: noch 43 Minuten.
    Auf seinem Bauch liegt ein Block mit Stift. Er hatte sich Notizen gemacht. Wirres Gekritzel, Buchstaben die nicht zusammenhängen, Pfeile und etwas das aussieht, wie die Chernarusische Landkarte. Einiges scheint durchgestrichen zu sein. Und am Ende Worte. Doppelt unterstrichen.

    Ein weiterer Blick auf die Uhr verrät: noch 42 Minuten.
    Er steht auf und lässt den Stift achtlos auf den Boden fallen. Den Block lässt er in seine Hose gleiten. Er schnallt sich sein Feldfunkgerät um, wirft einen kurzen Blick über die Schulter zur Badewanne und säufzt.


    Der Tag war für Echo noch nicht vorüber.

    Ein Mann mit Schweißhelm betritt das Camp. Er schaut sich um - wohl wissend, dass er beobachtet werden könnte.
    Schweinchen haben keine Scham. Also durchsucht er Zelt für Zelt. Niemand schien sich zu verstecken.
    Ein Geschenk hatte er gestern Abend schon da gelassen. Ungeachtet lagen die Kisten noch im Kochhaus.
    Jemand wird sie schon finden. Irgendwann.

    Er will sich schon umdrehen und gehen, da bemerkt er einen Brief am Nachttisch.

    Für ihn?

    Nein, es steht "Herz" darauf geschrieben. Er öffnet den Brief - ungeachtet dessen, dass er nicht der rechtmäßige Empfänger ist.

    Nach gründlichem Lesen senkt er nachdenklich die Hand, in der der Brief ruht. Plötzlich ertönen Schüsse in der Ferne.

    Er legt den Brief zurück an den Nachttisch und verlässt das Camp.

    Handfunkgerät - ein.

    Rauschen.


    ECHO hat keine Zeit für Rettungsmissionen. Aber er hat Zeit, noch ein paar Funksprüche abzugeben.