"501st und der mysteriöse Kühlschrank von Chernarus"
„Es scheint, als würden die Tage länger werden und die Sonne öfter hinter den Wolken hervorkommen“, dachte Rannulf , während er überlegte, ob das eine gute oder schlechte Nachricht war. Er entschied sich für „egal“ und rief seinen Kameraden zu: „WeizenWarrior, JJH, packt eure Sachen. Heute ist ein schöner Tag für eine Nachschub-Akquise.“
Mit entschlossenen Schritten zog er an Nici vorbei. Die grinste nur breit und meinte: „Vergiss nicht, deine Magazine zu laden!“
Rannulf drehte sich zu ihr um und erwiderte trocken: „Die sind bereits einsatzbereit!“
„Wow. Ein Wunder. Er lernt doch noch.“
Begegnung mit einem nervösen Überlebenden
Auf dem Weg ins Zielgebiet entdeckten sie einen einzelnen Überlebenden auf offener Fläche. WeizenWarrior sicherte die Umgebung, während JJH und Rannulf sich dem Mann näherten.
„Halt! Hände hoch, langsam umdrehen!“ rief Rannulf.
„Ich bin friendly! Bitte nicht schießen!“ kam die nervöse Antwort.
„Keine Sorge, solange du nicht spontan beschließt, zum Terminator zu mutieren, passiert nichts“, beruhigte ihn Rannulf. „Ich bin Rannulf Marschall der 501st. Standardkontrolle. Bitte kooperieren.“
JJH durchsuchte den Mann, während Rannulf ihn ausfragte.
„Woher, wohin?“
„Dolina. Will nach Tishina. Vorräte tauschen.“
„Alles sauber“, meldete JJH.
„Gut, du kannst weiterziehen. Pass auf dich auf. Hier gibt es ein paar Leute, die weniger nett sind als wir. Was schwer zu glauben ist, ich weiß.“
Der Überlebende nickte hastig, bedankte sich und zog von dannen.
Ein ungewöhnlicher Anblick
„WeizenWarrior, Lagebericht?“ fragte Rannulf ins Funkgerät.
„Freie Sicht! Keine weiteren Kontakte. Der Überlebende sprintet, als würde er gerade eine neue Bestzeit aufstellen.“
„Gut. Rendezvous auf der Anhöhe bei Gorka. Wir brauchen die medizinischen Vorräte.“
Einige Minuten später blieb JJH plötzlich stehen. „Was zum Henker … Seht ihr das auch, oder war mein Wasser schlecht?“
WeizenWarrior kicherte. „Wenn man nur die Füße sieht, sieht das echt lustig aus.“
Rannulf blinzelte. „Männer, das schauen wir uns genauer an. Ihr wisst, was zu tun ist.“
Sie näherten sich vorsichtig dem seltsamen Anblick – ein Kühlschrank mit Beinen, der über das Feld marschierte.
„Hallo! Nicht erschrecken, ich bin Rannulf Marschall der 501st!“ rief er.
Keine Reaktion. Der Kühlschrank schritt unbeirrt weiter.
„Das glaubt uns doch keiner …“ murmelte Rannulf.
„Halt! Stehenbleiben!“ rief JJH.
Plötzlich hörten sie eine erschrockene weibliche Stimme. Der Kühlschrank blieb abrupt stehen.
„Oh, sorry! Ich hab euch nicht gehört, war in Gedanken vertieft“, sagte eine Frau, während sie den Kühlschrank absetzte.
„Kein Problem. Wir führen eine Personenkontrolle durch. Danach kannst du mit deinem … äh … Kühlschrank weiterziehen“, sagte Rannulf, der immer noch versuchte, die Situation rational zu erfassen.
„Ähm … ja, okay. Aber tötet mich nicht. Ich hab kaum was und hab den Kühlschrank aus einem Autowrack geborgen.“
JJH durchsuchte sie und nickte: „Alles sauber. Kein zweiter Kühlschrank dabei.“
„Wo kommst du her, wo willst du hin?“ fragte Rannulf.
„Gorka. Will nach Westen.“
„Gut. Falls du Hilfe brauchst, erreichst du uns über Funk.“
„Essen und Trinken könnte ich gebrauchen … und vielleicht ein Auto?“ fragte sie hoffnungsvoll.
„Mit Essen und Trinken können wir aushelfen, aber wir sind leider nicht der örtliche Taxidienst“, sagte Rannulf und reichte ihr eine Dose Bohnen.
„Schade, dann dauert es wohl ewig, bis ich dort bin. Aber trotzdem danke für das Essen und Trinken!“, sagte sie und marschierte weiter.
Rückkehr ins HQ
„WeizenWarrior, Lage?“ fragte Rannulf ins Funkgerät.
„Freie Sicht! Keine weiteren laufenden Haushaltsgeräte gesichtet.“
Zurück im HQ brachten sie die medizinischen Vorräte zu Nici, die sie mit verschränkten Armen erwartete.
„Na? Diesmal ohne Verletzungen zurück? Ich bin beeindruckt!“ sagte sie mit ihrem sarkastischen Tonfall.
„Ja, zwei Überlebende getroffen. Einer davon war ein Kühlschrank.“
Nici hob eine Augenbraue. „So, so … ein Kühlschrank? Ich glaube, wir sollten mal über deine Ernährung reden.“
„Alles in Ordnung, ich bin nur … nun ja … überfordert mit der Realität.“
„Willkommen im Klub“, sagte Nici trocken und packte eine neue Lieferung Schmerzmittel aus.
Rannulf seufzte. Ein weiterer Tag in Chernarus. Ein weiterer absurder Zwischenfall. Vielleicht sollte er anfangen, ein Buch zu schreiben. Titel: Überlebensratgeber für Fortgeschrittene – Wie man laufenden Kühlschränken begegnet, ohne den Verstand zu verlieren.
Aber erstmal ein Nickerchen.