Vergessen in Chernarus

  • Blaue Helme!

    Schon wieder, wie auf der Streife vor einigen Tagen. Eine ganzer Gruppe, uniformiert, Bewaffnet und mit UN-Abzeichen.
    Seit der Funkkontakt zum Brigade-Hauptquartier vor einigen Wochen entgültig abgerissen war, schlugen sich die übrigen Fallschirmjäger des 2. Luftsturmregiments der CDF allein und ohne Anweisungen durch, und dies war nun erneut eine Sichtung dieser Truppe, und sie war unterwegs um die Gegend auszukundschaften, als die unbekannte Einheit plötzlich auftauchte-naja, nicht ganz sooo plötzlich, man sah sie erst spät, hörte sie aber schon von weitem. Im Vertrauen darauf das ihr Tarnanzug sie verstecken würde nahm sie ihre Offiziersschirmmütze ab, stülpte ihre Kapuze über den Kopf und blieb in der Buschgruppe in der sie ursprünglich nur kurz pausieren hatte wollen.


    Leutnant Sorokin fragte sich ob diese Trooper wohl zu einer UN-Truppe von außerhalb gehören, oder sie Peacekeeper der Friedenstruppen aus dem Bürgerkrieg waren die gleich ihnen hier festgesetzt wurden als die Quarantäne verhängt wurde-oder ob sie Banditen in erbeuteten Uniformen waren. Diese marodierenden Horden waren im AO ihrer Einheit in letzter Zeit verstärkt aufgetreten-und hatten sich sehr zum Missfallen ihrer Einheit oft in ehemaligen CDF-Basen eingenistet.


    "Irgendwann werden wir Kontakt aufnehmen müssen, so oder so" dachte sie sich, während sie ihr Sturmgewehr in den Händen wog. "Nun, aber nicht heute, erstmal wieder zurück in den LUP, vielleicht geht ja im HQ heute jemand ans Funkgerät".Eine kleine Hoffnung, wahrscheinlich eine sinnlose, aber Hoffnung, und das war in dieser Zeit ein knappes Gut.


    "Nur Rauschen, wie immer, früher konnte man mit diesem Ding um die ganze Welt funken, und jetzt hört man mehr vom Rest der Welt wenn man sich eine Flasche Wodka in den Hals schüttet und das Ohr auf den Boden legt, sagte Sergeant Andreijew, und legte den Kopfhörer wieder neben das große Rucksackfunkgerät."Und bei dir?"


    "Das übliche, aber zum Glück nur Tiere im Wald, aber ich habe 2 neue Massengräber gefunden, stank so widerwärtig das es fast durch die Maske kam, sahen so aus als ob sie noch aus dem Krieg stammten-ChDKZ-Opfer vermutlich. Morgen prüfen wir äußeren den Nordosten der AO-Tisy Military Base-und ich sah auch wieder die Blauhelme", andwortete sie, über den puritanischen Zug ihres Funkers erstaunt, der bevor es ihm zu langweilig wurde Elektrotechnik unterrichtet hatte und aus gutem Hause kam.


    "Haarig"-Dachte sich der Sergeant. Beim der letzten Stippvisite in TMB waren sie nur knapp einer zweiköpfigen Ausgeburt der Hölle entkommen-als ob es nicht schon unangenehm genug wäre in überwucherten Kasernen die eigenen Kameraden zu Hirnlosen Fressern mutiert herumvegetieren zu sehen. Aber wenigstens fand man dort etwas anderes als wilde Pilze, Obst und selbst gejagtes Fleisch, und sogar die früher verhassten Armeerationen waren nun eine Delikatesse.


    Seit sie in diese Gegend geschickt wurden waren nun schon 6 Monate vergangen. Sechs Monate ohne Nachschub, mit wenig-und seit ein paar Wochen keinem-Kontakt zur Außenwelt. Mit 7 Soldaten waren sie angekommen, nun waren sie noch zu dritt. Einen hatte die Cholera zur Strecke gebracht, 2 waren bei einer Schießerei nahe Vybor Air Base gefallen und konnten nicht geborgen werden, und den letzten hatten sie erst vor zwei Tagen hundert Meter von ihrem kleinen Stützpunkt entfernt verscharrt-bei einem Kampf mit einem Zombie hatte seine AK74 eine Ladehemmung erlitten-er versenkte noch das Bajonett in seinem Opponenten-erfolgreich. Erst Stunden später bemerkte er den entzündeten Kratzer, zwischen Handschuh und Ärmel. 72 Stunden hatte er sich gequält, eine Unmenge an Antibiotika und Schmerzmitteln verbraucht, alles hatten sie für ihren Kameraden versucht, ohne Erfolg. Mehr als ihn in seinen Schlafsack zu packen und mit dem Grubengrabgerät eine letzte Ruhestätte auszuheben konnten sie nicht tun- Corporal Pyotr Vasiliew würde sein geliebtes Heimatdorf nie wiedersehen, und wahrscheinlich würde niemals jemand erfahren wo er beerdigt liegt. "Rest in Peace" dachte Leutnant Sorokin, bevor sie ihr M16 wieder aufnahm, ihrem Sergeant auf die Stulter klopfte und sich wieder aufmachte. Sie brauchten dringend Verpflegung und Medizin, und beides würde nicht freiwillig zu ihnen kommen...

  • Ich, als stellvertretender Kommandeur der UN-Einheiten in Chernarus, kann garantieren, dass zur Zeit keine fremden mit unseren Abzeichen unterwegs sind.

    Dies ist zwar in der Vergangenheit durchaus vorgekommen, wird durch uns aber immer unmittelbar kommuniziert.




    Gez.

    Wuestenfuchs

    OTL u. stellv. Kommandeur

    UNOC