Talent: | Talentfrei, aber stets bemüht |
Deine Amtszeit: | 3 Jahre |
Führungsstil: | Tyrannisch |
Ideologie: | Faschistoid |
So verlief Deine Diktatur: | |
Nach Deiner Machtergreifung hast Du einen totalitären Staat aufgebaut, der manch einen historischen Vergleich nicht zu scheuen braucht. Dummerweise haben die Menschen dieses Mal schon früh begonnen, einen effektiven und friedlichen Widerstand gegen Dich zu organisieren. Dienst nach Vorschrift, Arbeitsverweigerung und despektierliche Videos auf YouTube haben Deine Autorität solange untergraben, bis Du am Ende freiwillig die Segel gestrichen hast. Als Gegenzug gestand man Dir Straffreiheit zu und Du arbeitest jetzt als kleiner Standesbeamter im schwäbischen Rottweil. | |
Job-Alternativen: | Ringrichter, Brandstifter |
Meine geschätzten Untertanen, pardon – ehemaligen Untertanen,
als ich vor drei Jahren das höchste Amt dieses großartigen Staates an mich riss – äh, anvertraut bekam – wusste ich nicht, dass ich eines Tages hier stehen und mich mit gesenktem Haupt verabschieden müsste. Ich hatte andere Visionen. Monumente, Paraden, vielleicht eine Jahreszeit, die nach mir benannt wird. Und doch bin ich nun hier, ohne eine einzige Statue, aber mit einem unbefristeten Arbeitsvertrag im Standesamt Rottweil. Eine bittere Ironie.
Man wird später von meiner Herrschaft sagen: „Es war eine Zeit des Wandels.“ Und das stimmt. Viele haben ihren Arbeitsplatz gewechselt. Vor allem, weil sie gekündigt wurden. Manche sagen, meine Methoden seien tyrannisch gewesen. Ich bevorzuge den Begriff „konsequent durchregiert“. Leider war es genau diese Konsequenz, die mir zum Verhängnis wurde. Wer hätte gedacht, dass ziviler Ungehorsam so verdammt effizient ist? Dienst nach Vorschrift? Arbeitsverweigerung? Und diese YouTube-Videos … mein Gott, diese Videos.
Ich musste mich geschlagen geben. Und seien wir ehrlich: Wenn man als Diktator an der Bürokratie scheitert, dann ist es Zeit zu gehen.
Aber ich nehme diesen neuen Lebensabschnitt als Herausforderung an! Ich werde nun Ehen schließen, anstatt Regierungen zu stürzen. Ich werde Menschen amtlich bescheinigen, dass sie sich freiwillig in ein langfristiges Abhängigkeitsverhältnis begeben. Kurz gesagt: Ich werde weiter regieren, nur diesmal in einem kleineren Maßstab – und mit weniger Panzern.
Doch meine politische Leidenschaft ist nicht völlig erloschen. Ich habe einen Weg gefunden, meine Ambitionen auszuleben, ohne dass es zu Protesten, wirtschaftlichem Zusammenbruch oder internationalen Sanktionen kommt: Ich regiere jetzt ausschließlich in Suzerain. Dort kann ich nach Herzenslust Verfassungen umschreiben, Staatsfeinde in den Gulag schicken oder – falls mich die Reue packt – sogar mal eine Demokratie ausprobieren. Alles, ohne dass echte Menschen darunter leiden. Das ist für die Gesundheit aller Beteiligten wohl das Beste.
Zum Abschied bleibt mir nur eines zu sagen: Es war mir eine Ehre, Euch zu unterdrücken.
Macht’s gut und denkt immer daran: Eine Diktatur ist nur so stark wie die Faulheit der Bevölkerung. Ihr wart einfach zu motiviert.
Hochachtungsvoll,
Euer gescheiterter, aber nicht verbitterter Ex-Diktator