🖋️ Einsatzbericht Nr. 371 vom 27.06.2025
Test... Test... Test? Hallo, Hallo?
Was für eine Nacht...
Herz war tot. Oder jedenfalls tot genug, dass es wehtat. Und ich? Ich stapfte mitten in der Nacht straight in den Westen. Keine Route. Kein Ziel. Nur Wut im Bauch und der Finger halb am Abzug. Ich schloss mich einer anderen Fraktion temporär an – kein großer Plan, nur der richtige Feind zur richtigen Zeit: die Hütchenbande. Sie entdeckten mich zuerst und schossen. Ich wurde getroffen. Na prima... aber ich entkam und die Jungs wussten nun, wo der Gegner hockte. Sie verfolgten die Hütchen und am Ende erledigte eine wahre Kampfmaschine einen nach dem anderen. Okay, okay... es war ein kleiner Hinterhalt. Aber in Anbetracht der Tatsache, dass die Hütchen einfach immer auf Ärger aus sind, war das mehr als berechtigt. Und hey, wer Schüssen folgt muss sich nicht wundern, wenn er getroffen wird.
☠️ Herz im Höllenloch – Wo auch sonst?
Herz-Aus-Gold tauchte wieder auf. Natürlich nicht in irgendeinem halbwegs erträglichen Kaff mit friedlicher Landluft – sondern in Svetlojarsk. Dem feuchten Grab jeder Hoffnung. Dem Höllenloch. Aber mit Meerblick. Sie kämpfte sich durch Zombiehorden, schleppte sich zum Brunnen und stolperte in einem Busch über ein Partyzelt. Ja, ein Partyzelt. Kein Besitzer in Sicht. Herz dachte natürlich nicht an Beute, sondern an Versorgung. Also nahm sie das gute Stück mit und stellte es an der Klinik auf.
Klar. Andere hätten sich hingelegt und geheult. Herz organisierte erst mal ein Dach für die Zukunft. Typisch.
🔪 Unerwarteter Hausbesuch
Während Herz-Aus-Gold Zeltbau betrieb, lief bei NiggoB die nächste Episode von Tatort Chernarus.
Der gute dakel wurde in den eigenen vier Wänden brutal überfallen. Und starb.
Ein Angreifer wurde sofort durch NiggoB eliminiert.
Gelbe Armbinde.
Aber die Jungs wussten: Da war keine von Banana Ops gewesen. Wieder eine dieser "False Flag"-Aktionen.
Und wir ahnten bereits, wer wieder dahinter steckte.
Es hätte ein "normaler" Mord sein können.
Aber dann kam... janinesta (Selina).
🧵 Der Moment, in dem Selina zerbrach
Ich weiß nicht, was ich da im Funk hörte. Ich wollte es nicht glauben.
janinesta (Selina) saß neben Dakels Leiche....verwertete. Nicht symbolisch. Wirklich.
Sie knotete Seile aus seinen Gedärmen.
Ich wiederhole: Sie knotete Seile. Aus. seinen. Gedärmen.
Und dann fing sie an zu singen. Leise. Glaub ich zumindest.
Naja okay.... vielleicht hat sie nicht wirklich gesungen. Aber es hätte so gut gepasst!
Ich hörte einen Namen.
„Herbert“, sagte sie.
„Nützlicher Tod.“
Ich stand regungslos vor dem Funkgerät. Ich spürte, wie mir kalt wurde. Von innen.
Es fehlte nur noch, dass sie das Fleisch briet.
Ich betete, dass sie es nicht tat. Aber ich war mir plötzlich nicht mehr sicher.
NiggoB äußerte auch Sorgen. Aber nicht über sie, sondern mehr über sein eigenes Überleben wenn janinesta (Selina) so "drauf" war.
Typisch.
Ich weiß nicht, wann sie genau den Verstand verloren hatte. Aber ich war mir sicher: Herbert musste so schnell wie möglich zurück.
🍳 Und zum Frühstück: Menschenfett
Als wäre das nicht genug, meldete wieder Menschenfett im Camp in Berezino. Mal wieder.
Einer der Daniels aus der Gruppe von HC_GraveDigger (der jetzt seinen Namen freundlicherweise geändert hat, so dass man ihn endlich gescheit taggen kann...) hatte es sogar gegessen.
Ich fragte mich: „Wie viele Hinweise braucht es noch? Samariter lagern nie Fett im Zelt!“
Außerdem gab es ja noch die ungeschriebene Regel: "Iss nie unbekanntes Fett. Es könnte Mensch gewesen sein..."
Ich hoffe Daniel hat das nun.....verinnerlicht. Denn Plottwist: Es war in der Tat Menschenfleisch.
Er lachte, am Ende dann nicht mehr.
🚗 Herbert wird gesichtet
Am Nachmittag sah ich ihn.
Herbert.
Der rote Gunter rollte seelenruhig am Camp vorbei.
Mein Finger zuckte. Ich hätte ihn abschießen können.
Aber ich tat es nicht.
Denn Herz-Aus-Gold hätte es nicht gewollt.
Ich fragte mich, wo sie jetzt wohl war. Sie musste Svetlojarsk doch längst hinter sich gelassen haben...
🔫 Gefecht an der Küste – und ein Angebot
Eine Gruppe auf der Durchreise brachte Nachrichten.
Gefecht an der Küste. Beteiligter? Herbert!
Die Fahrer seien tot. Herbert mehr oder weniger intakt.
janinesta (Selinas) Herz machte einen Sprung. Man sah es ihr an.
Und dann – das Angebot: Rückführung. Gegen eine Plattenweste und eine Fahne.
Ein fairer Preis?
Nein. Ein billiges Wunder.
Ich nenne es "Aufwandentschädigung" satt "Lösegeld".
Herbert kehrte am Ende zurück in die Arme seiner glücklichen Besitzerin.
Wenn ich jetzt noch Herz zurück bekomme, wäre alles wieder perfekt....
🪵 Prigorodki – Der Schatten der Vergangenheit
Später am Camp war auch Silas wieder da. Saß am Feuer, wie immer halb schweigend, halb wachsam. Black Lion stieß dazu. Und dann noch ein Bambi – stumm wie ein Stein. Natürlich. Mikro kaputt oder absichtlich im „ich-tu-so-als-wär-ich-harmlos“-Modus.
Er stellte sich unbewusst durch eine Nachricht als Stronghold vor.
Und bei mir machte es „Klick“.
Nicht das gute Klick, wenn man das Magazin durchlädt – sondern das andere. Das, bei dem Erinnerungen wie kalte Munition einschlagen.
Stronghold. Mosin-Lars.
Die Namen gehörten zusammen wie Cholera und verunreinigtes Wasser.
Ich erinnerte mich an die Zeit, als Lars nach seiner legendären Einweisung durch Bert [CIA] , den Rheingauer! und... war es Cala-j im Prigorodki-Kamin erstmal zwei Tage nicht ansprechbar war – so richtig im Bambi-Koma.
Und als er dann wach wurde?
Tat er erstmal ganz harmlos. Guckte still, nickte viel, sagte wenig.
Herz-Aus-Gold gab ihm damals ihre Mosin im Tausch gegen Nägel. Dann zog er weiter mit seinen Freunden. Eine Cini war auch dabei, wenn ich mich richtig erinnere.
Er kam immer mal wieder vorbei und war freundlich. Doch eines Abends zog er mit seiner Truppe am Camp vorbei und brach bei Karotte und Cliffy ein.
Herz begegnete "Mosin-Lars" dann etwas später am Camp.
Da war er dann alles andere als freundlich und zurückhaltend. Waffe raus und mit dicker Hose ins Camp marschiert.
Sie sprach ihn noch ruhig an. „Bitte keine Waffe direkt am Camp tragen. Die Wachen reagieren empfindlich.“
Sein Kommentar? Ein müdes Schulterzucken. Mir doch egal. Lande ich halt an der Küste.
Klar – Regeln sind ja nur was für die anderen, ne?
Irgendwann beobachtete ihn dann ein unbeteiligter Dritter, wie er vom Rohbau aus auf das Camp zielte.
Zack – Konsequenz.
Schade, dass ich es nicht gewesen bin. Aber es war dunkel und ich hatte kein Nachtsichtgerät...
Aber es ging weiter.
Später – in Prigorodki – es war gerade „Lass krachen in Elektrozavodsk“.
Pinky, Greeny und ich hielten das Camp, gaben Bambis zu essen und Orientierung. Und plötzlich flog uns Blei um die Ohren.
Von wem?
Stronghold und Mosin-Lars.
Ich rannte durchs Feld, Pinky wurde als Bambi im alten Kochhaus von Stronghold erwischt. Greeny erwischte Pinkys Killer: Mosin-Lars. Schoss ihn KO, ich finishte ihn als er nach seiner Waffe griff und auf mich zielen wolte. Auch Stronghold holte ich mir später, als er die Straße abcampte.
Straßensperre. Kein großer Akt. DMR, 200 Meter. Sauber.
Und dann?
Tauchten sie wieder auf.
Dieses Mal als Bambis. Und natürlich ohne Vorwarnung und Vorstellung. Inmitten einer Schar anderer Bambis. Ich war gutgläubig – vielleicht dumm – und gab ihnen eine Waffe. Für das Event. Zeigte ihnen den Weg nach Elektrozavodsk. Ronin war auch dabei gewesen.
Das nächste, was passierte?
Einer von ihnen erschoss mich.
Ich glaube, es war Lars. Diesmal mit 'ner BK in der Hand. Die ich ihm gegeben hatte.
Herzlos. Ohne Warnung. Aus dem Nichts.
Ich machte damals keine gute Figur. Aber ich lernte.
Diesen Typen war nicht zu trauen.
Als ich nun sah, wie Stronghold mit Silas Kürbisse grillte, blieb ich wach. Die ganze Nacht.
Ich beobachtete jede Bewegung. Jeden angespitzten Stock voller Gemüse.
Und ich schwöre: Hätte der Typ nur eine Hand zu schnell Richtung Rücken bewegt –
nur ein einziger Griff zur Waffe oder ein Angriff gegen Silas –
er wäre Mus gewesen.
Aber ich tat es nicht.
Weil Herz das nicht gewollt hätte.
Wie so vieles.
Und siehe da: Es bliebt friedlich am Camp.
Offenbar konnte sogar Stronghold anders.
🩺 Noch nicht...
Am nächsten Morgen tauchte ein Sanitäter in Grün am Camp auf.
Einfach so. Kein Funk, kein Trommelwirbel – einfach da.
Er sprach auf Höhe des Checkpoints mit einem Bambi, das zu IcedCoffe (Erik) und seinem Freund Bochi gehörte.
Sie stellten sich vor: Miriam, schreibend. Der Samariter in Grün, sprechend.
Oder eher: stotternd ehrlich.
Seinen Namen konnte er ihr nicht sagen. Er sei gerade erst gespawnt. Und „noch nicht sicher“, wer er sei.
Na super. Willkommen in Chernarus. Philosophie trifft Identitätskrise.
Miriam sah ihn trotzdem an. Mustert ihn. Und sagte mit so einer stillen Freude, als hätte sie ihr Gegenüber genau erkannt:
„Du bist Herz-Aus-Gold.“
Der Samariter schwieg kurz. Zuckte dann mit den Schultern und antwortete ruhig, fast entschuldigend: „Nein… momentan bin ich tatsächlich noch nicht Herz-Aus-Gold. Das ist das Problem. Sie ist grad nicht da. Aber du kennst sie? Das ist schön.“
Er versorgte Miriam. Routiniert. Still.
Dann ging sie.
Die Person in Grün blieb. Verschwand kurz in unserem Lager, kam wieder heraus – ohne die grüne Jacke.
Und dann?
Rannte sie wortlos zum Rohbau, kletterte hoch, stellte sich an die Kante.
Und sprang.
Ohne ein Wort.
Und ich?
Ich stand da. Zwischen Zelten, ausgekühlten Feuerstellen und der Erkenntnis, dass Hoffnung manchmal aussieht wie ein Fremder im grünen Outfit – und sich nur schwer begreifen lässt.
Herz-Aus-Gold war zurück.
Noch nicht ganz.
Aber sie war....unterwegs.