Einsatzbericht von Nr. 371 – 26.05.2025 – Angriffe auf Samariter und Sabotage-Akte an Camps
Oh, was soll ich sagen? Was für ein Tag.... sowas braucht man echt nicht. Aber was erwarte ich auch? Chernarus wäre ja langweilig, wenn es ruhig bleiben würde. Also, los geht’s:
Der Tag begann wie jeder andere – eine Aufgabe von Herz-Aus-Gold . Mal wieder. Und mal wieder konnte ich einfach nicht nein sagen. Bring den roten Gunter „Treue“ in die richtigen Hände zurück. Also, was tat ich? Den Wagen aus der Garage holen, ordentlich vor der „Rostigen Axt“ abstellen und warten. Und was soll ich sagen? vJoni kam dann tatsächlich vorbei, mit einem orangefarbenen Armband, und ich schwöre, der Kerl war schon fast ein bisschen dankbar darüber, dass ich das Ding nicht einfach gepackt und mich mit der roten Schönheit aus dem Staub gemacht hatte. Tja, so bin ich eben. Wir tauschten ein paar Ersatzteile aus – er hatte den Kühler, ich hatte das Auto. Eine ruhige Übergabe. Kein Drama. Kein Scharfschütze in der Nähe. Ich fühlte mich fast wie ein halbwegs ziviler Mensch. Aber halt nur fast, weil man weiß ja, wie das hier läuft.
Doch dann bahnte sich die Katastrophe an. Über Funk hörte ich, dass Herz angegriffen wurde – von einem Bambi namens Pascal. Der Kerl, den – Überraschung – sie gerade noch vor einer Horde Zombies gerettet hatte, wollte dann plötzlich auf sie losgehen. Toller Move, Pascal! Einfach herrlich, wie freundlich diese Welt sein kann! Doch Pascal – der sich später als „Freund von Freunden“ herausstellte – hätte echt Glück gehabt, dass ich nicht in der Nähe gewesen war. Der hätte sich schnell an eine ganz andere Tonart gewöhnt... aber naja, Herz war ja da und hat geregelt. Auf Herzart eben. Verständnisvoll, freundlich, etwas pikiert aber ja... so ist sie halt.
Aber das war noch nicht das Ende. Herz hatte dann in der Eckkneipe zur "Rostigen Axt" so einen Fremden getroffen. Soweit so gut. Der war auch nett und freundlich und alles. Aber der nächste Gast hatte es unglaublich eilig und sie schien die Person sehr gut zu kennen. Doch die wollte einfach weiter und Herz? Naja die rannte mal ausnahmsweise nicht jedem Bambi hinterher und zog sich zurück zum Grillen. Da hätte ich mir schon denken können, dass da was nicht stimmt. Ich mein, die rennt doch sonst jedem hinterher. Manchmal wird das echt zu viel... aber halt nicht heute.
Ich wusste nicht, dass das der Auftakt zu einem Drama war, das ich mir echt hätte sparen können. Ich hörte noch, dass alle Fische gebraten worden seien und sie nun zum Krankenhaus gehen wollte. Tja und das nächste, das ich hörte, waren Schüsse. Erst einer. Ich bin jetzt kein Experte, aber für mich hörte sich das verdammt nach einer VS-89 an. Auf jeden Fall etwas mit ordentlich Wumms und den hatte Herz wohl voll abbekommen. Sie lag röchelnd und bewusstlos am Boden. Dann der zweite Schuss. Gleiche Waffe. Ich wusste, was das bedeutete und fluchte innerlich.
Ich jagte zum Ort des Geschehens, und da lag sie. Tot. Die Augen offen, der Blick starr und leer vor dem letzten Schreck. Ich schwöre, sowas will niemand sehen. Es fühlte sich an, als hätte die Welt in dem Moment nochmal kurz innegehalten. Tat sie natürlich nicht. Sie drehte sich weiter. Genauso wie der dreiste Gelegenheitsdieb seine Runden, den ich um die Ecke huschen sah. Grünes Militäroutfit. Hatte ihn im Visir, hätte schießen können. Aber auf seinem Rücken sah ich nicht die Waffe, die Herz getötet hatte. Klar, konnte ein Kumpel des Killers gewesen sein. Aber einfach so schießen...? Für einen Beinschuss war er zu schnell, also ließ ich es bleiben. Ich sicherte die Umgebung und sah dann die verdächtige Person von zuvor in Richtung Kreisel rennen. Ich hätte schießen können. Vielleicht sogar getroffen. Eher unwahrscheinlich, aber es wäre mal ein Statement gewesen. Tja, aber was soll ich sagen? Ich konnte nicht. Nicht für Herz. Auch ich kannte die Person zu gut. Und trotzdem... hatte er es getan. Und wahrscheinlich würde er auch mich erschiessen, wenn er die Gelegenheit dazu hatte. Also ließ ich ihn laufen.
Die Entscheidung? Fühlte sich falsch an, aber es war das, was ich in dem Moment für richtig hielt. Aber der Mistkerl verschwand einfach, als ich noch versuchte, klar zu kommen. Verdammt.
Am Ende nahm ich mir keine Zeit, weiter nachzudenken. Stattdessen war ich einfach auf den Beinen und weiter im Überlebens-Modus. Ich sicherte gemeinsam mit Black Lion die Habseligkeiten von Herz und sah dann relativ bald darauf einen einen anderen Überlebenden, der eine Rohrzange in der Hand hielt und gegen Zombies kämpfte. Noch einer von der Bande? Ein Freund des Schützen? Dieses Mal würde er mir nicht entkommen. Ich bellte ihm zu: „Hands up, hands up!“
Aber der Typ reagierte nicht. Stand einfach da. Na super. Ich wiederholte den Befehl. Keine Regung. Kein „Ja ja okay“. Also, was blieb mir? Ich hob die Waffe, zählte bis drei und zack – Schuss auf seine Beine. Ich wollte nicht töten, nur sicherstellen, dass er die Message bekommt und ihn dann in... kontrollierter Umgebung freundlich befragen.
Und dann... Schwupp – der Kerl sackte einfach zusammen, direkt vor mir. Aber nicht, weil ich ihn getroffen hatte. Nein. Weil Black Lion dachte, er müsste mir zu Hilfe kommen und den Typen für mich erschießen.
Echt jetzt? Ich hab’ auf die Beine gezielt, nicht auf den Kopf. Aber Black Lion dachte, er hätte auf mich geschossen. Verdammter Mist. Ich fluchte wie ein verdammter Rohrspatz. Jetzt lagen die Überreste eines mittelmäßig ausgerüsteten Bambis vor mir. Vermutlich unschuldig und einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort. Und das alles nur, weil gerade jemand Herz erschossen hatte...
Ich sicherte alles, aber vieles war jetzt nutzlos. Wir packten die Sachen zusammen und fuhren nach Prigorodki.
Tja und dann der Plot-Twist der bisherigen Season: Das Bambi war in der Tat unschuldig, wurde mal wieder von unserer Heiligen Herz in Berezino aufgegabelt und stellte sich als ihre Bekanntschaft Rüdiger vor. Man versöhnte sich und am Ende herrschte wieder Friede, Freude, Eierkuchen. Naja fast… Herz hatte sich verändert, auch wenn sie es nicht zugabt. Etwas wütete in ihr, ich merkte es. Der Schuss oder besser gesagt, das was daraus folgte nahm sie mehr mit, als sie offen zugeben wollte.
Aber wir hatten noch am gleichen Abend Gelegenheit, uns Erleichterung zu verschaffen.
Ich bekam die Meldung: Sabotage im Camp in Berezino. Klar, was gibt’s Schöneres als nen Fiesling zu vermöbeln, der das Camp ausräumen will ohne Sinn und Verstand? Richtig. Nix.
Okay, angeln vielleicht. Aber lassen wir das. Ich eilte zum Camp, beobachtete den Typen, wie er um das Camp schlich und dachte mir: Ach, hier noch ein bisschen Drama zum Abrunden des Nachmittags. Er verschwand dann schnell ins Haus, aber hey, das war mein Moment. Ich schoss. Leider – verdammt – traf ich daneben. Der Typ rannte um sein Leben, und ich verlor ihn aus den Augen. Es war dann wieder dunkel und… Nacht. Die anderen von BOPS kamen zu Verstärkung, aber der Typ war weg. Nichts Neues in dieser verdammten Welt.
Doch keine Sorge, ich wartete nicht lange, bis Greeny, Whiskey, Mora und Cookie mir zur Hilfe eilten. Und wie der Zufall es wollte, fand Whiskey den Typen später im Haus. Schöner Schuss! Leider war der Typ nicht schnell genug, um sich zu verstecken. Aber ich konnte ihn eindeutig als den identifizieren, der die Unterstände abgebaut hatte.
Während die anderen aufbauten, machte ich mich dann einer inneren Stimme folgend weiter auf nach Nizhnoye – wer weiß, vielleicht hatte der Mistkerl da auch was angestellt. Aber wie auch immer, auf den ersten Blick war alles sicher. Doch als ich in Solnichniy war, bemerkte ich, dass auch dort wieder vieles zerstört worden war. Ich schlich mich heran, schoss wieder – doch er war einfach zu schnell und verschwand in einem Haus. So was passiert, wenn du versuchst, die Nacht zum Tag zu machen.
Ich bewachte die Ein- und Ausgänge, bis die anderen ankamen. Wir beobachteten das Gebäude und am Ende stürmte wir. Aber niemand war mehr da. Höchst unbefriedigend… Aber wer weiß. Morgen ist auch noch ein Tag. Die Camps waren jededenfalls wieder sicher, wir alle um eine schlaflose Nacht reicher, aber der Typ würde bestimmt wiederkommen.
Nr. 371 Ende