Hach ja, Weihnachten.
Wäre ich nicht zufällig mal bei Groots Hill gewesen, wo ein ewig Hoffnungsvoller einen Weihnachtsbaum mit ziemlich schlimmer Mucke hochgezogen hätte, hätte ich das aufgrund der Apokalypse glatt verpasst. Aber denken wir mal positiv:
Moe und ich haben tatsächlich eine kleine Base eingerichtet. So langsam hat man auch den Punkt des akuten Überlebensrisikos etwas abgefedert. Der Magen ist voll, der Körper warm, der Finger am Abzug.
Also war es auch mal wieder an der Zeit, mittelgroße Erkundungszüge anzugehen. Vielleicht gelänge es ja, den Waffenbestand mit einem Fundstück von der Militärbasis westlich Hazelands aufzuschmücken. Dazu hatte ich meine total tolle aber leider recht behäbige Armbrust gegen eine Mp5k mit Schalli getauscht. Immerhin ein volles Magazin. Man wollte ja nicht großflächig Zombis dezimieren, sondern im Idealfall so unentdeckt bleiben, dass man mit dem gleichen vollen Magazin wieder zurückkommt.
Soweit so gut, Das Einsickern ins Militärarea lief ok. Ich hatte mir erstmal vorgenommen, nur die Peripherie abzugrasen. Zwei Plattenwesten waren nicht schlecht, eine Saiga immerhin, aber leider keine Superwummen. Auf dem Rückweg Hazelands gecheckt und wenn man schon mal unterwegs ist, und noch Platz im Inventar hatte, dachte ich mir, schau ich mal bei Camp Eagle vorbei. Da war ich schon letztens mal gewesen, hatte aufgrund der Lautlosigkeit der Armbrust keine Probleme, aber nichts wirklich bahnbrechendes gefunden. Also auf ein Neues.
ich näherte mich dem Eingang und stellte fest, dass der Torbereich von toten Zombies übersäht war. Die Umgebung gab kein Anzeichen von Aktivität, aber hier war definitiv vor Kurzem jemand gewesen. Ich zog mich auf eine Dugout-Position zurück und wartete erstmal ein paar Stunden ab.
Beim neuen Anlauf sah alles gut aus. Ich hatte auf der großen Basis mit der Mp5 gute Eindrücke gesammelt. Kopfschüsse lassen die Ghoule umkippen und der Schalli tut, was er soll. 18 Schuss hatte ich noch. Das sollte doch zum clearing reichen. Dank ACOG konnte ich auch etwas Abstand wahren. Also eine leicht erhöhte Position mit guter Sicht gewählt, den Rucksack mit dem schweren Kram mal lieber abgelegt, die Zombies aufgeklärt. Das lässt sich doch ganz gut an.
1. Schuss, erster Treffer, erster Zombie geht zu Boden. Lieber etwas warten zwischen den Schüssen, da bei zu hoher Schussfrequenz auch ein Schalli nicht mehr vor Aufmerksamkeit schützt. So viel wusste ich immerhin.
2. Schuss, Treffer, Boden. Wieder warten. Der Sichtbereich sah feindfrei aus. Nun wollte ich mich bis zum Eingang schleichen, den Beobachtungsturm erklimmen und mich von da neu über die Zombielage orientieren. Auf geht's.
Ich bin an der Mauer zum Eingangstor, plötzlich heftige Zombiegeräusche. Da war wohl noch einer im toten Winkel. Bevor ich mich um den kümmern konnte, wollte der sich um mich kümmern. Dem hatten wohl die zwei lächerlichen Schüsse gereicht, um in meine Richtung zu wüten. Mist! Abbruch! Rückzug!! zu spät, Zombie ist an mir. Mehrere Schüsse aus der Hüfte, der Untote hat noch Gelegenheit mich zu schlagen, aber die Schutzweste leistet gute Dienste. Die Auseinandersetzung muss nun aber die anderen Zombies endgültig alarmiert haben, also nichts wie weg. Ohne Rucksack rennt es sich leichter, aber während man die sich nähernden Angreifer abwehrte, überlegte man schon, wie man an seinen Kram denn wieder herankommt ... oder ob überhaupt. Rennen, umdrehen, Stellung, Schuss, Zombie fällt, aufstehen, rennen, umdrehen, Stellung, Schuss. Das Magazin leert sich schneller als meine Weihnachtslaune bei diesem furchtbaren Wham-Lied. Ich greife zur Not-MKII. Damit ist aber gegen Militärzombis nicht viel Land zu gewinnen. Immerhin habe ich nach und nach genug Abstand zwischen mir und den Unholden, dass sich diese nicht mehr sicher sind, in welche Richtung es sich zu rennen lohnt. Ich verstecke mich also im Unterholz und harre aus.
Später: Die Lage hat sich beruhigt, die Zombies zog es wieder in ihr Camp. Gut für mich! ich erreiche meinen Rucksack und schleppe mich von dannen. Reicht an Abenteuer, zurück zur Base. Auf dem Rückweg griff dann nochmals das Karma ein. Das Gebiet hatte ich als halbwegs sicher eingeschätzt. Aus irgendeinem Grund entschied ich mich doch lieber für eine gedeckte Gangart. Plötzlich wieder das Grollen der Untoten rechts von mir. Schleiche ich mich nun an der Lücke vorbei oder doch lieber ein größerer Umweg. Keine zwei Schritte Richtung Umweg bricht ein Zombie genau aus der Lücke hervor. Dem wäre ich direkt in die Arme gerannt. Ich bringe schleichend Abstand zwischen mir und den Ghoul, er hat mich zum Glück nicht bemerkt. Die nun längere Fußarbeit nehme ich dankbar in Kauf.
Irgendwann kam ich dann tatsächlich abgekämpft, abmunitioniert aber heil im heimischen Domizil an. Puuh.
# Lesson learned:
- Schalli gegen Militärzombis ist tricky.
- Eine Armbrust ist zwar unhandlich, hat scheinbar aber bessere Stealth-Eigenschaften. Also beim nächsten Ausflug lieber doch wieder die Mittelaltermethode.
- Danke Schutzweste!