Vorher:
„Das ist also mein neues Leben? Das
hatte ich mir anders vorgestellt.“
Mein Blick schweifte über die dreckige kalte
Behausung, die ich zu meiner neuen Unterkunft erkoren hatte. Meine wenigen
Habseligkeiten notdürftig in einer Ecke aufgestapelt. Ein paar gebrauchte
Kleidungsstücke, die wichtigsten Werkzeuge, etwas Wasser und Fleisch. Immerhin
gutes Fleisch, frisch geschlachtet. Der Gedanke an ein schönes Pfeffersteak
flammt vor meinem inneren Auge kurz auf. „Pfeffer. Und Salz… wie vermisse ich
Salz“.
Ich seufze leise und zucke zusammen, als mein Seufzen durch ein
stöhnendes Geräusch von außerhalb beantwortet wird, danach ein Kratzen an der
Wand, dann am Holz, mit dem ich nicht wirklich fachmännisch die Tür
verbarrikadiert habe. Angst macht sich breit, ich drücke mich stärker in die
Ecke gegen die Wand. Das Holz ist alles was diese Dinger von mir fern hält. Es
muss einfach halten. Vielleicht sollte ich überprüfen, ob es hält? Ich kämpfe
gegen die lähmende Angst an und stehe leise auf und sofort spüre ich den Schmerz in meinem Bein. Verdammt, es tut weh. Ich hätte nicht raus zu diesen Dingern
sollen. Ich beuge mich hinunter und ziehe das Hosenbein ein Stück hoch. Der
Anblick erschreckt mich zutiefst. Es hat sich entzündet. Verdammte Biester. Ich
brauche… der Gedanke trifft mich wie ein Schlag. Meine Gedanken fangen an zu
kreisen und ich werde panisch. Ich brauche einen Arzt… oder zumindest
Medikamente, Antibiotika. Hektisch durchsuche ich alle meine Habseligkeiten,
als ich einen Streifen Tabletten finde, keim Hoffnung auf. Nein,
Kohletabletten. Nein, das darf nicht wahr sein.
Entmutigt sinke ich nieder,
Verzweiflung macht sich breit. Ich werde wohl hier in diesem Loch sterben. Ich kann keinen klaren Gedanken fassen… wie soll
ich? Ich kann ja kaum Laufen… Ich lache kurz hysterisch und sofort kratzt es wieder an der Holzbarrikade.
Ich merke, dass ich schwach bin und nach einer Weile gebe ich der aufsteigenden Müdigkeit nach und versinke in einem fiebrigen Traum.
Nach einer Weile, ich weiß nicht wie lange, weckt mit das knistern meines
Funkgeräts, zwischem Knistern eine Stimme. Kurz keimt Hoffnung auf, aber nein,
heutzutage gibt es keine Menschen mehr, denen man vertrauen kann. Immer wieder
höre ich seine Stimme zwischen dem Knistern.
Vielleicht sollte ich doch… ich habe keine Wahl.
Ich nehme mein Funkgerät und antworte. Er nennt sich Holrockx...