Beiträge von phantomaz

    Sach mal denkt ihr auch über nen Experimental server nach oder beschränkt ihr euch auf die stabel version. ich meine in der letzten zeit sind die patches ja schnell da aber experimental fand in der letzten zeit einfach besser!

    wenn mir mal jemand sagen würde wo die genaue lebenszeit meines char. steht, dann sag ich sie euch auch, bin meiner meinung nach schon über 48 stunden mit meinem dabei und immer im einsatz bambis zu helfen oder bandits zu rapen. aber ich denke jeder der die mod vorher gespielt hat, hat enorme vorteile und weiß wie er sich wann und wo zu verhalten hat.

    genau das hatte ich auch vor... ich schließ mich an und wir funken dann gleich zusammen, mehrere stimmen und so ;) und die bandits so :o und wir dann so >:D
    ;D ;D ;D ;D ;D

    ok die quake hab ich jetzte und war ne ganze stunde am rumrennen nach ner batterie, zum kotzen... nicht mal nen fresh spawn hatte sein noch... es ist zum heulen... aber hat jemand interesse die dinger zu testen?!

    wo findet man die dinger am einfachsten? hab bisher immer nur welche in ner feuerwache gefunden... und da ich grad allein unterwegs bin... viel zu risky! aber ich bleib dran! und werd funker!

    moin moin,
    also ich hab mir grad ne Folge FrankieOnPc reingezogen, die mit MorganFreeman, in dieser kann er mit einem Funkgerät bzw. Radio Broadcast Frequenzen senden und empfangen... Ist dieses Feature wirklich schon implementiert, kann das jemand bestätigen? Würde gern nen paar Survivor kennenlernen über diese Methode...
    Danke für alle hilfreichen Tipps! Wo kann man eurer Meinung nach am besten Radios finden etc.

    Kurz bevor sich der Schuss lösen würde, drehte sich dieser Typ doch tatsächlich um und schlenderte zurück zur Scheune, mehr oder weniger direkt auf mich zu. Der kleine Punkt des Lasers zuckte jetzt wild auf seiner Brust hin und her. Für einen gezielten Schuss war ich viel zu aufgeregt und meine Atmung hatte sich auch von einer ruhigen gleichmäßigen, zu einer nervösen Schnappatmung gewandelt. Doch der Kerl bemerkte mich überhaupt nicht. Im blassen Schein des Knicklichts konnte ich sein Gesicht gut erkennen. Er war alt, sehr alt. Sein Gesicht war wettergegerbt und schien schon richtig ledrig zu sein. Ansonsten hatte er längeres graues Haar was er zu einem unwirschen Zopf gebunden hatte. Auch sein Bart war grau und sah aus als ob er eine Rasur dringend nötig hatte. Einfach so ging er zurück in die Scheune, so als ob nichts gewesen wäre. Er hatte gerade zwei seiner Kumpanen verloren und einen Unbekannten mit einer Granate in die Luft gesprengt, zumindest glaubte er das. Und ich hockte da an der Ecke und war verängstigt, aber auch irgendwie besessen davon diesen Typen abzuknallen. "Na Kleiner hast langsam Gefallen daran gefunden, wie? Nur biste zu blöde den richtigen Moment abzupassen. Und jetzt bist du der Depp der draußen um Regen sitzt.", das stimmte, ich war mittlerweile bis auf die Haut durchnässt und zugegebener maßen wurde mir langsam wirklich kalt. Ich überlegte wie ich am besten weiter vorgehen sollte. Sollte ich diesen Typen doch sein Schicksal überlassen und klamm heimlich weiterziehen ohne ein Auto? Nein, das war keine Option, Cooper brauchte meine Hilfe, also musste ich Ruhe und Zeit haben um die Wagen abzuchecken und vor allem musste ich notgedrungener Maßen irgendwann einen Motor starten und das würde der Typ sicherlich hören. Just in diesem Moment hörte ich wie in einem der alten Ladas vergeblich versuchte wurde den Motor zu starten. Wann war der Typ denn bitte rausgekommen? Ich spähte um die Ecke und suchte die beiden Fahrzeuge nach ihm ab und entdeckte ihn im hinteren der beiden. Ich wollte gerade aus meiner Deckung raus als ein kleiner Junge mit zwei schweren Rucksäcken aus der Scheune gelaufen kam. Der Wagen sprang an. "Komm schon, beeil dich, der Kerl steckt immer noch hier irgendwo! Wir müssen so schnell wie möglich abhauen." Ich sah wie sich Jurek aus der Fahrertür gelehnt hatte und den Jungen antrieb. In diesem Moment erlosch mein Killertrieb gänzlich in mir und ein großes schwarzes Loch entstand.
    Hatte ich da eine Familie von Überlebenden ausgelöscht? Und jetzt war nur noch dieser alte Mann für den kleinen Jungen da? "Das kann unmöglich sein! Schau dir die Typen doch mal genauer an, wer ballert auf wehrlose Leute einfach so zum Spaß? Wer hat euch da oben auf der Burg fast abgeschlachtet? Wer wirft hier mit Granaten rum und sprengt ganze Häuser weg? Frag dich das nochmal ganz genau und dann wirst du sie nicht einfach so ziehen lassen!"
    Ich ließ sie einfach so ziehen, ich stand da auf dem Innenhof des Guts und sah die roten Rücklichter in der dunklen, verregneten Nacht verschwinden. Ich stand da eine ganze Weile, das Feuer breitet sich hinter mir langsam im gesamten Haus aus und erhellte die Nacht. Erst als ich irgendwo im Wald eine Art heulen hörte erwachte ich aus meiner Trance und hastete in die Scheune. Außer viel Heu, Mistgabeln, allerlei anderes Zeug für die Landwirtschaft entdeckte ich nichts brauchbares. Das Nachtlager der Truppe war klar zu erkennen, sie hatten es sich da bequem gemacht, auf der ersten Etage des linken Heustobers. Auch in der Feuerstelle glühten noch die letzten Scheite. Zwei volle Benzinkanister hatten sie allerdings da gelassen. Lucky Me! Ich schleppte beide zum Traktor rüber und verstaute sie im Inneren des geräumigen Fahrerhäuschens. Auch meinen Rucksack und die Pumpgun fanden noch Platz. Ich untersuchte schnell die Leiche dieses Piotres und nahm seinen Gürtel samt Trinkfalsche, Jagdmesser und Leathermen an mich sowie das lange Gewehr was er bei sich trug. Es sah aus wie aus dem zweiten Weltkrieg, und in seiner Jackentasche fand ich passend dazu noch mehre Clips an Munition, jeweils 10 Patronen waren an einem kleinen Stoffriemen aneinander gesteckt. Mit den übrigen Schuss im Gewehr selbst hätten wir jetzt locker über 50 Schuss. Ich stellte das Gewehr in eine Ecke der Fahrerkabine und sicherte meine Pistole, die ich mir in den Gürtel steckte. "Ok, bitte lieber Gott, lass dieses Drecksding anspringen." Mein Stoßgebet wirkte, der Traktor sprang unter lautem Schnaufen und Gluckern an. Die Maschine schien einiges unter der Haube zu haben, denn die ganze Kabine wackelte und ich kam mir vor wie auf einem elektrischen Massagestuhl. Ich knipste die Scheinwerfer an und sah zu meinem Erschrecken eine Horde Walker aus dem Walder auf mich zu rennen. "Na Kleiner? Vorwärts in die Flucht? Oder willst du dieses Ungetüm auf dem Hof vorher wenden?" Verdammt sie hatte Recht, der Wendekreis solcher Landfahrzeuge war bestimmt gewaltig und selbst wenn nicht, musste ich irgendwie rückwärts um den anderen Lada zirkeln. "Scheiß drauf!" sprach ich zu mir selbst und legte den ersten Gang ein.
    "Nein meine Junge, du wirst richtig Auto fahren lernen! Von diesen neumodischen Automatikgetrieben halte ich überhaupt nichts. Sein froh das wir dir die Kosten für den Führerschein erspart haben mein Junge!" hörte ich in meiner Erinnerung meinen Vater sagen. Danke Paps, alles fügte sich irgendwann glücklich und gerade jetzt war ich froh darüber, wahrscheinlich hätten mich die Biester da draußen in Stücke gerissen, wenn ich hier groß überlegt hätte wie man nen Schaltgetriebe zum Laufen bringt. Stattdessen fuhr ich jetzt voll hochtourig auf die Meute zu, ich schalte noch einmal hoch und drückte das große Gaspedal bis zum Bodenblech durch. Mich trennten jetzt nur noch 40 Meter von den ersten Walkern, die noch immer auf mich zu gespurtet kamen. "Ahhhhh Kommt Schon Ihr Drecksäcke! Wer Will Was Von Mir? Kommt Schon!!!" Ich schrie laut in die Nacht hinein und übertönte den Motor kein bisschen. Dafür schaltet ich die großen Nebelscheinwerfer auf dem Dach des Traktors ein. Oh ja und wie diese Viecher nachtaktiv waren, das grelle Licht blendete sie so dermaßen, dass viele von ihnen stehen blieben andere sogar versuchten aus dem Lichtkegel zu entkommen indem sie zur Seite aufs offene Feld rannten. Die ersten zwei Walker, die wie angewurzelt vor mir stehen geblieben waren, überrolle ich mit den großen Reifen der linken Achse. Ich sah wie der wie der eine versuchte nach rechts weg zu brechen und sein Kopf knallte mit einem dumpfen Laut gegen den großen Kühler. Blutrünstig steuerte ich auf eine größere Gruppe zu meiner Linken und schaltete in den Dritten, ließ den Motor aufheulen und kachelte direkt in die Gruppe rein. Blut spritzte an die Scheibe und ich sah Gliedmaßen durch die Gegend fliegen. Ich lachte laut auf und schlug das Lenkrad voll nach rechts ein. Ich hörte wie die Knochen der Walker unter dem Gewicht des Traktors zermalmt wurden. Als ich mich umdrehte bewunderte ich mein Werk der Zerstörung, ein Blutbad aus leblosen zerfetzten Körpern lag da hinter mir und den Walkern vor mir würde es bald genau so ergehen. In meinem Blutrausch achtete ich auf gar nichts mehr, mir war nur wichtig möglichst viele Walker zu überrollen bis ihnen die Gedärme aus den leblosen Leiber quollen. Erst als ich keinen mehr sah kuppelte ich aus und ließ den Traktor im Leerlauf weiterlaufen. Da stand ich nun in Mitten des zum ernten bereiten Kohlackers. Ich hatte mehrere Schleifen in ihm gezogen und er war völlig zerfurcht. Ca. 200 Meter entfernt stand das Farmerhäuschen in Flammen, sie züngelten bereits durch den Dachstuhl hindurch. Es hatte mittlerweile aufgehört zu regnen und man konnte durch die Helligkeit des Feuers den näheren Umkreis gut erkennen. Ich war hier ein leichtes Ziel für alle die keinen so komfortablen Unterschlupf für die Nacht gefunden hatten wie wir. Und wenn dieser Jurek noch in der Nähe wäre und ein Scharfschützengewehr dabei gehabt hätte, dann wäre ich mit Sicherheit schon tot. Und so schaltete ich erneut durch und machte mich vom Ackern.

    Sie landete keine 2 Meter hinter dem Typen, der sich augenblicklich umdrehte und noch während er sich auf den Hacken umdrehte, sein Gewehr von der Schulter riss. Er schoss auch sofort in meine Richtung. Der erste Schuss ging noch in die Hauswand, der zweite durch eines der geöffneten Fenstergläser und ließ Scherben an die Wand regnen. Ich war bereits bei der Kehrtwende in Deckung gegangen, wenn der Walker das Licht nicht gesehen hatte, dann würde er zumindest jetzt wissen wo sich der Typ befand. Die Schüsse waren ohrenbetäubend laut und alleine die Einschläge verrieten mir, dass es sich um keine AK, sondern um eine Waffe wesentlich größeren Kalibers handeln musste. "Was ist da draußen los Piotre? Ist Mareck endlich wieder da und hat was im Schlepptau oder warum ballerst du hier so rum?" "Schnauze Jurek, da ist wer im Haus oder haben wir seit neuesten Knicklichter?" Ich hörte wie der andere Kerl eine Waffe entsicherte und ich lugte ganz vorsichtig an der unteren rechten Ecke des Fensters empor und sofort vielen mehrere Schüsse. Ein Schuss kam eindeutig aus der Waffe des Pissers, die anderen wohl aus einer anderen Automatik die diesem Jurek gehören musste. Dann ein entsetzlicher Aufschrei, es hörte sich an als ob man ein Ferkel abstechen würde und war irgendwie auch nicht menschlich. Kurz darauf der Schrei eines Mannes der große Schmerzen haben musste. Der Walker musste sein Abendmahl erreicht haben und voll zugelangt haben. Ein Schuss aus der großen Waffe fiel und ein Hilferuf: "Verdammt Jurek hilf mir Kumpel!" "Sorry aber du weißt was mit Denen passiert die gebissen werden..." Eine Salve, dann noch zwei weitere. Aus meinem Versteck heraus konnte ich beobachten wie dieser Kerl, Jurek, seinen Kumpanen durchlöcherte und den Walker, der hinter ihm stand und sich in seine Schulter verbissen hatte, gleich mit. Danach rannte er in geduckter Haltung hinter einen der Ladas und ich konnte erkennen wie er durch den Schlamm weiter vor kroch.
    "Es ist Zeit mein kleiner Stratege... Mach dich vom Acker und wechsel endlich dein Versteck, der Typ durchlöchert dich sonst genauso skrupellos wie er´s mit seinen Kameraden tut. " Die Stimme brachte wieder Bewegung in meine erstarrten Glieder und ich robbte selbst zur Tür, raus aus dem Zimmer. Kaum war ich um die Ecke gebogen und lief in Richtung Einstiegsfenster, aus dem ich gekommen war, hörte ich irgendwas im Zimmer hinter mir auf den Boden polterte. "RUNTER!" schrie mich die Stimme in meinem Kopf an, doch bevor ich runter gehen konnte wurde ich schon durch die Luft geschleudert. Eine mächtige Explosion hatte den Raum, in dem ich vor kaum mehr als ein paar Sekunden zuvor noch gekauert hatte, in seine Bestandteile zerlegt. Die Druckwelle mit samt Feuerlanze die durch die Tür geschossen kam und eine Menge an Splittern und Schutt mit sich zog, hatte mich durch den halben Flur geschleudert und ich war froh, dass ich mir nur die linke Seite ordentlich geprellte hatte. Allerdings spürte ich meine Pistole nicht mehr in meiner Hand. Stattdessen glühte ein dicker Holzsplitter unter meiner Haut.
    Ich rappelte mich auf und zog ohne einen Laut von mir zu geben den Dorn aus meiner Hand. Ich hätte am liebsten geschrien vor Schmerz, aber ich durfte keinen Laut von mir geben. Der Typ dachte bestimmt ich sei längst tot. Am Ende des Flurs entdeckt ich auch meine Pistole, über der Taschenlampe leuchtete jetzt ein weitere kleiner roter Punkt. Als ich die Waffe aufhob erkannte ich das es der Laserpointer war der sich selbst eingeschalten haben musste. "Perfekt!" flüsterte ich und stahl mich unbemerkt aus dem Haus. Auf der Rückseite des Hauses schlich ich weiter vor, an die Ecke des Hauses, wo ich den Innenhof wieder im Blickfeld hatte. Dieser Jurek stand da mitten auf dem Platz, ein große Maschinenpistole in den Armen und das Knicklicht hatte er auch irgendwie an der Waffe befestigt. Es sah aus als ob er lauschte, wartete bis sich irgendwas rührte, ich irgendeinen Laut von mir gab. Ich war hier sicher, ich hatte mich weiter rüber zur Scheune bewegt, die ganze Zeit über den Körper dicht an den Boden gepresst. Das Einzige was mir Sorge machte, war der Rucksack, hoffentlich verhedderte er sich nicht irgendwo im Gestrüpp oder in einem Strauch.
    Unbemerkt hatte ich nun die Seite komplett gewechselt. Und kauerte neben der Scheune. Er bewegte sich auf das Haus zu, anstelle es durch die Vordertür zu probieren ging er schnurr gerade auf das große Loch zu, wo noch vor ein paar Minuten ein Fenster eingebaut gewesen war. Noch immer züngelten kleine Flammen an den Überresten des Fensterrahmens und im Inneren des Raumes brannte es unweit stärker und dunkler Rauch sammelte sich unter der Decke und zog in dichten Schwaden aus der Öffnung in die Nacht empor. Ich verfolgte ihn mit dem Laserpointer, immer darauf bedacht ihn ein klein wenig hinter ihm auf dem Boden gerichtet zu halten. Dann blieb er stehen, ich denke nicht das er irgendetwas im Inneren des Raumes erkennen konnte aus seinem Blickwinkel, denn er war alles andere als ein Riese. Er hatte mir komplett den Rücken zugewandt und ich ergriff die Gunst der Stunde. Der Laserpointer arbeitet sich seinen Weg von den Beinen hinauf über den Arsch bis zum Rücken und verharrte auf dem linken Schulterblatt. Ich hielt die Waffe in beiden Händen und war konzentriert und hoch angespannt zugleich. Ich bemerkte wie ich instinktiv aufgehört hatte zu atmen. Mein rechter Zeigefinger spannte sich und der Trigger gab allmählich nach.

    Abend zusammen,
    mir ist heute irgendwie was sehr merkwürdiges passiert. Mein Charakter war super ausgerüstet alles Pristine und hatte sogar zwei etxra Scopes (long und Acrog) zum tauschen dabei, wohlgemerkt in so ner Gelben Support Box. In Cherno wurde ich dann in ner Bar von unsichtbaren Zombies K.O. geschlagen. Nachdem ich immer wieder aus der Ohnmacht erwachte, konnte ich mich letztendlich bandagieren und wechselte den server (war vorher auf dem Hivee von der GermanDayZCommunity)


    Jetzt ist alles was in meinem Rucksack, Veste und Jacke war Ruined. Sogar die Scopes in der Box. Ich weiß, noch macht das nix, aber bei den Scopes ja schon. Dachte ich zumindest, denn beide waren tadellos ohne Kratzer etc. ????


    Jemand nen Plan oder schon sowas ähnliches passiert? Wäre jemadn bereit nen kleinen Deal zu machen, um zu schaun ob die Scopes bei ihm auch ruined sind und dennoch tadellos in ordnung?


    Danke

    Das ist mir in meiner Geschichte auch passiert, am besten du überarbeitest bis zum IST zustand, um dann alles neu zu posten. glaub mir es ist immer besser zwei, drei mal drüber zu lesen, Unklarheiten auszumerzen oder ganze Parts auszuschmücken, als diese stückchenweise immer wieder neu zu überarbeiten. hoffe du weißt schon wo du mit deiner Geschichte hin willst, bisher finde ich sie sehr interessant. Leider werden sich auf Grund der Story unsere beiden Charaktere nie treffen... Aber bitte mach weiter!

    Cooper schlief noch immer, und während ich mir ein Abendessen aus Dosen warm machte, lauschte ich dem heraufziehenden Sturm. Der Wind hatte schon arg zugenommen und es blies eiskalt durch die Schießscharten ins Innere der Burg hinein. Ich packte Cooper in seinen Schlafsack und verkroch mich selbst in meinen. Er sah ziemlich blass aus und auch die dicken Schweißperlen auf seiner Stirn bereiteten mir Sorge. Hoffentlich hatte sich nicht eine der Wunden entzündet. Ich hatte von Wundbrand gehört und wusste nur zu gut, dass nur ein starkes Breitbandantibiotika helfen würde, damit keine Blutvergiftung entsteht. Mir schauderte vor den bevorstehenden Strapazen und zuversichtlich war ich auch nicht gerade zeitnah welches zu finden. War ich solchen Aufgaben überhaupt gewachsen? Und warum war das eigentlich alles passiert? Der Fallout konnte doch unmöglich unser Virus derart mutieren lassen. Auch schien mir eine Explosion in einem Kernkraftwerk äußerst fragwürdig. Ich grübelte noch lange vor mich hin und schaute immer wieder zwischendurch nach Coopers Befinden und seinen Wunden. Er war immer noch bewusstlos, oder schlief sehr tief, selbst das starke Unwetter ließ ihn nicht erwachen, mich dafür aber nicht einschlafen.
    Aus Coopers Schlafecke vernahm ich ein zunehmendes Stöhnen. Cooper musste starke Schmerzen haben. Seine Körpertemperatur war deutlich gestiegen, das konnte man selbst ohne Thermometer feststellen. Die Menge an Schweiß die er von sich gab war beachtlich und seit er angefangen hatte vor Schmerz zu stöhnen war ich mir auch sicher er war nicht bewusstlos, sondern vielmehr im Fieberdelirium. Es war auch kein Wunder, die Wunden auf der Vorderseite des Oberschenkels hatten sich entzündet und eiterten zudem stark. Ich musste etwas unternehmen. Ich wechselte zuerst die Verbände und verabreichte ihm eine halbe Ampulle Morphium, was ihn erst mal ruhigstellte. Dann leerte ich meinen Rucksack und packte nur die Knicklichter, die letzte Magnesiumfackel, Taschenlampe, sowie das Werkzeug ein. Ich durchstöberte erneut die Wertsachen von Sara und Cooper und fand Ersatzmunition für die Pistole, eine G17 an die ich auch meine Taschenlampe stecken konnte und insgesamt 16 weitere Patronen für die Pumpgun. Ich würde Cooper hier wegbringen und in Berenzino die passenden Medikamente finden und bestimmt auch weitere Verbände. Aber zunächst galt es eines der Fahrzeuge zu ergattern. Ich schlüpfte durch einen Spalt im Tor und zog es von außen so dicht ich konnte wieder zu. Ich hatte mir den Weg relativ gut eingeprägt. Ich musste an der Burgmauer entlang, vorbei an den Leichen von Sara und auch dem von Narbengesicht. Ich könnte bei dieser Gelegenheit gleich das Seil mitnehmen. Draußen wütete kein Sturm mehr, vielmehr war es jetzt ein Orkan. Der eisige Wind peitschte mir um die Ohren und ich dankte erneut dem Fischer für seine Teerjacke. Dennoch war ich binnen Sekunden durchnässt, untenrum. Und jetzt lief mir das Wasser an den Hosenbeinen in die Stiefel hinab und erzeugte bei jedem Schritt ein Geräusch als ob man in einem Moor spazieren gehen würde. Ich fand Sara dort vor wo ich sie heruntergelassen hatte. Ihr lebloser, kopfloser Körper lag wie ein nasser Sack dort an der Burgwand gelehnt. Ich nahm ihr das Seil ab und hängte es mir quer über die Schulter.
    Im Schein meiner Taschenlampe erkannte ich eine Gestalt die sich allen Anschein nach gerade durchs Dickicht vor mir zu kämpfen schien. Ich suchte mir eine kleine Deckung hinter einem Mauervorsprung und leuchtete direkt und mit dem gleißend hellem Licht auf den Typen im Gebüsch. Zu meiner Verwunderung war es das Narbengesicht das sich da aus seiner verzwickten Lage befreien wollte. Als ich ihn direkt ins Gesicht leuchtete hielt er inne und gab mir Gelegenheit seine Augen genau zu erkennen. Er hatte sich verwandelt, er war wie Sara zuvor, nach seinem Tod einer von denen geworden. Wie war das möglich? Wurden nicht alle direkt nach der Katastrophe im Kernkraftwerk infiziert? Hatte der Dinerinhaber nicht gesagt die Frau hatte sich nach einem Biss infiziert? Und Sara? Sie hatte sich nach ihrem Tod auch verwandelt, genau wie der Typ der gerade etwas hilflos im Geäst festhing. Ich ließ ihn hängen, einen Schuss wollte ich nicht riskieren. Obwohl ihn sicherlich niemand bei so starkem Gewitter gehört hätte. Ich suchte mir einen Abstieg der nicht völlig ausgespült vom Regen war und zu einer einzigen Rutschpartie geworden wäre. Mein Knöchel war noch immer angeschlagen und sicheren Halt verspürte ich eigentlich nie so ganz. Nach einer kurzen, steilen Passage erreichte ich den dichten Wald indem auch der Regen nicht mehr ganz so stark war. Dennoch hatte ich die Befürchtung mich könnte gleich ein herabfallender Ast erschlagen, denn überall um mich herum krachte und knarrte es in den Ästen. Ich kam mir reichlich dämlich vor wie ich da so mit einer Knarre in der Hand durch den Wald huschte. Immer geduckt, immer auf eine Deckung aus, um bloß nicht gesehen zu werden. Ich musste jetzt der kleinen Farm sehr nahe sein und tatsächlich als ich mich zwischen zwei dichten Sträuchern hindurch zwang stand ich direkt vor einem Zaun und konnte auch den gesamten Hof überblicken. Er bestand aus drei Häusern. Einem großem weißen Steinhaus, einem länglichem Stall und einer einstöckigen Scheune. Zu meiner großen Verwunderung brannte Licht, und zwar nicht im Steinhaus, wo ich es vielleicht noch vermutet hätte, sondern in der Scheune. Es war ein stätiges Flackern mit einem gelb rotem Schein. Irgendwer hatte es sich dort drinnen gemütlich gemacht. Ich schlich mich im Schutze der Dunkelheit und des lauten Regens näher heran. Dennoch war ich bemüht den Kopf unten zu halten. Die Taschenlampe hatte ich längst abgeschaltet. Ich wollte nicht unnötig Aufmerksamkeit erregen. Bevor ich mir die Scheune genauer anschauen wollte, untersuchte ich die auf dem Gehöft stehenden Wagen. Zwei alte Ladas und ein ziemlich ramponierter Jeep, alle waren abgeschlossen, sahen aber zumindest von außen fahrtüchtig aus. Der Traktor stand an dem langen Gebäude, was als ich näher kam sehr nach Kuhstall roch. Dieser war nicht abgeschlossen und es steckten sogar die Schlüssel. Ich könnte niemals unbemerkt mit diesem Monstrum das Gehöft verlassen, wenn er auch nur halb so viel Krach macht wie ich annahm, dann würden sofort alle Mann aus der Scheune stürmen. Dabei wusste ich immer noch nicht wie viel eigentlich da drin waren.
    Ich schlich mich dennoch erst zum Haupthaus und hatte Glück, auf der Rückseite war ein Fenster offengelassen worden, durch welches ich mich hin durchquetschte. Es roch wie bei meiner Großmutter auf dem Land. Irgendwie muffig, modrig feucht und nach Jahrzehnte langer Hausmannskost. Das Rote Licht meiner Taschenlampe erleuchtete die Räume ausreichend und ich hoffte es würde von draußen nicht gesehen werden. Wie ein Cop in einem schlechten amerikanischen Film arbeitete ich mich Raum für Raum durch das Haus, die Pistole immer im Anschlag. Ich durchsuchte die Räume nur flüchtig, weil sie eh nicht besonders viel hergaben. Die Küche nahm ich dann aber doch genauer in Augenschein. Ich schmiss unachtsam ein paar Gewürze, Pfeffer und Salz in den Rucksack und als ich eine kleine Tür eines Wandschrankes öffnete, würde mir ganz warm ums Herz.
    Ich fühlte mich fast wie zu Weihnachten. Da standen sie, ca. 20 unterschiedliche Konservendosen. Angefangen von Baked Beans über Dosenravioli bis hin zu deftigen Eintöpfen und natürlich Chili con Carne. Ich packte insgesamt 10 Stück in den Rucksack und achtet dabei auf die kulinarische Vielfalt. Ansonsten war in dem Haus nicht viel zu holen, im Schlafzimmer fand ich noch eine alte doppelläufige Flinte auf dem Schrank und eine Kiste mit Schrotpatronen. Ich verglich das Kaliber mit den Patronen in der Pumpgun, sie stimmten überein nur auf diesen hier stand Pellets und nicht Slugs. Keine Ahnung was das bedeuten sollte, aber ich steckte sie dennoch ein.
    Aus dem Schlafzimmerfenster hatte ich auch eine recht gute Sicht auf die Scheune. Die beiden großen Türen waren geschlossen und das spärliche Licht was aus dem Türen vom Heustober viel erhellte den Innenhof kaum und dennoch sah ich ihn. Ein Typ stand da breitbeinig am Wagen, er hatte ein Gewehr geschultert und sah aus als ob er… ja der Kerl pisste da gerade gemütlich an die Karre. Und ich sah noch etwas, man konnte es kaum sehen, eher erahnen. Auf der Wiese dahinter torkelte eine Gestalt auf den Innenhof zu. Ich nahm den Rangefinder an die Augen und stellte die Sicht scharf. Es war ein Walker, es war der Walker! Der Typ mit der Hackfresse musste sich aus dem Geäst befreit haben und mir bis hierher gefolgt sein. Oh man diese Viecher hatten echte Killerinstinkte. Ich bezweifelte, dass der Typ der da seelenruhig sein Geschäft verrichtetet ihn bemerkt hatte. Für einen Augenblick drehte er sich um und ich konnte ihn durch den Sucher ganz klar erkennen. Es war der Partner von dem Narbengesicht, welches auf mich in Cherno geschossen hatte. Der Typ hatte wohl doch nicht seinen Partner auf dem Gewissen. Die Frage war jetzt vielmehr hatte der narbengesichtige Walker ihn schon auf dem Speiseplan? Falls nicht würde sich das bald ändern. Ich holte ein Knicklicht aus der Tasche und wartete bis es die volle Helligkeit erreicht hatte. Es glomm Giftgrün und erhellte den gesamten Raum, nur gut das der Kerl mit dem Rücken zu mir stand und der Walker noch ausreichend entfernt war. Ich öffnete ganz behutsam die Fenster und warf das Knicklicht soweit ich konnte in Richtung des Typen am Wagen. Es sah fast so aus als ob eine grüne Sternschnuppe über den Hof rauschte.

    Irgendwas stimmte hier nicht, vielleicht war es ihre Körperhaltung, vielleicht war es das große Loch was auf der Rückseite ihrer Jacke, die eine große zerfetzte Austrittswunde zeigte. Aber vor allem war es der Platz an dem sie lag. Hatte sie nicht nahe der Burgzinnen gelegen? Jetzt lag sie kaum mehr als 2 Meter von Cooper entfernt und ihr rechter Arm streckte sich zu ihm hin. Es war also noch nicht zu spät, sie lebte, sie hatte sich bewegt, sie wollte zu ihrem Partner. "Wirklich Junge? Schau dir das Loch da mal genauer an, wie soll jemand mit einem Loch von der Größe eines Tennisballs das überlebt haben?", die dunklen Auswürfe dieses Gestörten formten sich in meinem Kopf zu einem äußerst beunruhigend Gedanken. War sie eine von denen... "Sara? Sara, sagt doch was..." nichts, "SARA!" rief ich und mit einem mal verdrehte sich ihr Kopf und zwei milchige Augen schauten mich lustlos und äußerst angewidert an. "Fuck, Sara... ich ... ich wollte nicht, dass... " stammelte ich vor mich hin. "Scheiß drauf Junge, die Braut ist hinüber und wenn du nicht bald was unternimmst endest du auch noch so!" Ich taumelte rückwärts und trat mit der Hacke auf die Pumpgun, mein Blick fiel darauf und mir lief kalter Schweiß die Stirn runter. Ich kann das nicht tun, ich kann sie nicht umbringen. "Wen umbringen? Du hast gerade eben das Narbengesicht nach Walhalla geblasen, aber vor so einer Gedärme zerbeißenden Bestie bekommste Schiss? Oh man Junge, du bist doch schon so weit gekommen, jetzt beende diese Sache hier und jetzt oder ich tue es..." Geistesabwesend griff ich nach der Pumpgun und hielt sie in einer Hand am Schlitten fest. "Jetzt wird abgerechnet!" die Stimme schien aus meinen Kopf nach außen gedrungen zu sein, aber es war dennoch nicht meine. "HALT! WAS TUST DU?!" Cooper war aus seiner Ohnmacht erwacht und schien die Szenerie nicht ganz zu begreifen. "Ich tue was getan werden muss, Kleiner. Du bleibst schön da unten." Mit diesen Worten glitt der Schlitten nach unten und eine leere Patrone wurde aus der Ladekammer geschleudert. Der Junge der da auf der Aussichtsplattform stand, hielt mit einer Hand die Pumpgun und zielte aus kaum 3 Metern Entfernung auf Saras Kopf, der Bruchteile von Sekunden später über den Steinboden verteilt wurde. Bei dem Anblick rollten sich Coopers Augen nach hinten, sodass man nur das Weiße der Augäpfel sehen konnte und so blieben sie auch erst mal stehen, bis die Ohnmacht seine Muskeln entspannen ließ und sich seine Lider schlossen. Ich konnte nicht glauben was ich getan hatte. "Du hast das nicht getan, Junge, das war ich und es ist gut das du es nicht tun musstest." in der Stimme klang ein wehmütiger Unterton mit und ich war mir sicher das auch dieser harte Kerle eine innere Grenze überwinden musste damit er dies tun konnte.
    Ich aber wollte nicht tatenlos bleiben und zerrte Coopers schweren Körper, unter den Achseln gepackt, zurück ins Innere des Turms. Nachdem ich dort mit lauwarmen Wasser seine Wunden vom geronnen Blut und den Brandflecken an der Haut drum herum gereinigt hatte, machte ich mich nun dran seine Wunden richtig zu desinfizieren und zu verbinden. Die Oberseite seines Schenkels hatte ich entstellt. Zusätzlich zu den Eintrittswunden war die Haut rund herum verbrannt und es lösten sich die ersten Hautschichten ab. Ich beschloss alles unter einen großen Verband zu verschließen, den ich zusätzlich an den Rändern mit Panzerband festklebte. Die Ruckseite sah schon wesentlich professioneller aus. Alle drei Löcher waren sauber ausgebrannt und verschlossen. Ich legte kleinere Bandagen an und versiegelte sie auch. Der Streifschuss auf der Innenseite war nicht der Rede wert und wurde nur desinfiziert und mit einem normalen Pflaster bedeckt.
    Nachdem ich Cooper gebettet hatte, machte ich ein Feuer und briet mir die Reste des gestrigen Mahls. Auch wenn mir der Appetit beim Gedanken an Sara da oben auf der Plattform gründlich vergangen war, aß ich alles restlos auf. Mein Körper verschlag die große Portion, die locker für zwei gereicht hätte, und mir wurde klar, dass er in den letzten paar Tagen auf Reserve gelaufen sein musste.
    Ich musste etwas wegen den zwei Leichen dort oben unternehmen, ich konnte sie nicht einfach da liegen lassen. Und wenn es tatsächlich stimmen sollte, dass die Walker sehr gut riechen konnten, würde die Sonne schon bald dafür sorgen das die Burg zu meiner letzten Bastion werden könnte. Ich ging hoch und nahm erst mal alle Waffen an mich, untersuchte die Taschen von Sara und dem Scheißkerl der für ihren Tod verantwortlich war. Die Ausbeute brachte mir ein militärisches Fernglas mit integriertem Entfernungsmesser, ein Jagdgewehr der Marke CZ 50 mit einer Handvoll Patronen die wohl einzeln eingelegt werden mussten, eine Pumpgun mit 5 verbleibenden Schuss, eine kleine Pistole mit Arretierungsvorrichtung für Laser oder Taschenlampe unterhalb der Mündung und die AK 47. Mit dem angebrochenem Magazin und zwei Ersatz Magazinen war das wohl meine tödlichste Waffe. Allerdings wollte ich mit so einer Automatik erst gar nicht in näheren Kontakt kommen. Mich wunderte es das der Typ überhaupt keinen Rucksack oder gar Proviant für einen Tagesmarsch oder sonstiges bei sich hatte. Das konnte nur bedeuten, dass er irgendwo in der Nähe sein Lager oder zumindest ein Versteck für sein Zeug haben musste.
    Doch bevor ich aus meiner sichern Festung kommen würde, würde ich mich vorbereiten und dieses Schlachthaus aufräumen müssen. Auch unser Nachtlager, sah mittlerweile aus wie ein Lazarett. Also fing ich an mit den Resten der zerrissenen Klamotten und Coopers Hose den Boden zu wischen. Eigentlich verschmierte ich nur das Blut von einer in die andere Ecke, aber das wollte ich mir lange nicht eingestehen. Was ich mir allerdings eingestehen musste, war die Tatsache das mir wirklich kalt wurde. Die Temperatur musste in den letzten Stunden extrem gefallen sein, da half auch der Kamin, indem nur noch eine kleine Flamme an den letzten Scheiten züngelte, recht wenig. Ich zog mir ein frisches T-Shirt an und auch den dicken Wollpulli, hängte mir den Rangefinder um und auch noch ein langes Kletterseil, was ich im Rucksack von Sara gefunden hatte, und machte mich wieder nach oben auf die Aussichtsplattform. Dort angekommen verscheuchte ich ein paar Krähen die sich bereits am Fleisch der Toten labten. Das Schaubild des Todes gehörte nun mehr zum alltäglichen Bild der Welt und der Anblick widerte mich nicht mehr so stark an wie am Anfang. War das der Anfang innerlich abzustumpfen, oder wurde ich nur härter?
    Ich band zuerst Sara in eine Schlaufe des Seils ein und ließ sie behutsam an der Burgmauer hinab. Das Gewicht ihres Körpers zerrte an meinen Händen und immer, wenn ich das Seil weiter nach unten gleiten ließ, spürte ich wie es meine weichen Hände aufscheuerte. Ich war für eine so raue Welt einfach nicht geschaffen, aber ich hatte es zumindest bis hierher geschafft. Als Sara am Boden ankam, fiel mir auf, dass ich ja das Seil unmöglich wieder nach oben bekommen würde, ohne selbst nach unten gehen zu müssen. "Wirf den anderen Penner einfach über die Burgzinnen. Ich wette das ist nicht das erste Mal das hier einer nen Abgang macht." die Brutalität der Gedanken erschreckte mich zwar, aber Zweifels ohne war das eine wesentlich einfachere Variante. Ich schleifte das Narbengesicht an den Rand der Burgzinnen und überlegte. Der Körper würde sicherlich in mehrere Stücke gerissen werden, wenn er unten aufschlug. Ich schaute über die Brüstung und entdeckte ein paar kleine Tannen etwas nördlich von meinem Standpunkt. Sie sollten zumindest den Aufprall etwas abschwächen. Ich hob ihn hoch, der kleine drahtige Mann war um einiges Leichter als Sara, und dann stieß ich ihn hinab. Meine Augen verfolgten gebannt die Flugbahn des Körpers. Wie ein gefallener Engel, mit ausgebreiteten Armen, steuerte er direkt auf die Tannen zu, schlug in eine ein und brach und knickte viele Äste unter seinem Gewicht ab. Seine Beine verfingen sich in den dichteren unteren Ästen und so blieb er nun dort ca. 2 Meter über den Boden hängen. Naja auch egal, ich wollte ihn eh nicht bestatten. Ich wendete mich ab von diesem Bild und erblickte zum ersten mal in Ruhe das weite umliegende Land. Es erstreckten sich dichte Nadelwälder nach Norden und mehrere weite Felder die bereit für die Ernte waren im Osten. Auch konnte ich um mich herum viele kleinere Städte erkennen, zwei im Norden, eine im Osten und eine im Südwesten. Eine weitere befand sich ziemlich genau südlich von hier und in der Ferne sah ich die Türme einer großen Stadt, allerdings zweifelte ich daran, dass es Chernogorsk war, denn ihr Stadtbild war mir vertraut und die Stadt die ich erblickte sah ihr keineswegs ähnlich. Ich suchte noch etwas weiter die Umgebung mit dem Rangefinder ab, dieses Spielzeug war echtes Gold wert. Es wurde einem immer exakt die Entfernung zum angepeiltem Punkt angezeigt. Und so war der Bauernhof mit einem langen Stall, einer Scheune und dem Gutshaus, der nur 783 Meter entfernt war ein klarer Bestimmungsort. Dort erspähte ich auch mehrere Fahrzeuge und einen Traktor. Perfekt, mit einem dieser Dinger würden wir sicherlich schneller nach Norden gelangen.
    Die Sicht wurde allmählich schlechter, was daran lag, dass dicke schwarze Quellwolken aufzogen. Ich wusste zwar nicht viel über Wettervorhersage, aber ich wusste zumindest eines, es würde demnächst ordentlich knallen. Ich ging wieder hinunter und schürte das Feuer wieder zu voller Glut an, legte neue Scheite auf und holte die Umgebungskarten raus. Ich konnte nicht wirklich bestimmen wo ich war, aber mit Sicherheit konnte ich sagen, das ich nicht in der Ruine Zub war. Die umliegenden Dörfer und Städte passten einfach nicht dazu. Leider war der Kartenausschnitt einfach zu klein um näheres zu erfahren. Mal schauen, vielleicht hatten Sara und Cooper ja besser Karten. Doch auch hier Fehlanzeige. Ich fand nur ein GPS Gerät was leider keinen Saft mehr hatte. Aber den Plan, einen fahrbaren Untersatz zu beschaffen und Cooper einzuladen war doch immer hin ein Anfang. Ich würde früher oder später auf einen Wegweiser stoßen und Berenzino war ja jetzt kein Nest, sondern einer der größten Städte des Landes, es würde sicherlich ausgeschildert sein.

    "Du geh mal erst mal schiffen und wir clearen hier, Sara du gehst auf den Turm und checkst das Umland. Vielleicht finden wir ja hier irgendwo einen fahrbaren Untersatz." Noch immer recht verschlafen sinnierte ich auf dem Klo und dämmerte fast wieder ein. Als mich ein lauter Knall wieder in die Realität schickt. "Verdammt, wo kam das denn her? Sara bist du ok? SARA?!" hörte ich Cooper draußen schreien und ich lauschte voller Spannung einer Antwort. Sie blieb aus. Stattdessen hörte ich wie Cooper überstürzt den Turm hinauf eilte und immer wieder nach Sara rief. Ich war gerade fertig mir die Hosen anzuziehen und wollte eben die Tür öffnen als ich Schritte dicht neben der Toilette an mir vorbei eilen hörte. Ich lugte durch ein kleines Loch und sah noch eben den Rücken eines Manns im Turm verschwinden, er trug ein Jagdgewehr auf dem Rücken und der Kolben einer Maschinenpistole verschwand mit dem Mann im Inneren des Turms. Scheiße Cooper... Ich musste ihn warnen, ihn retten und mit Erschrecken stellte ich fest das ich meinen Colt wohl noch sicher bei meinen Schlafsachen gebunkert hatte. Ich öffnete die Tür und nachdem ich mich sicher war, dass kein anderer hier war, schlich in zum Turm und die Treppen hinauf. Ich hörte wie Cooper die Aussichtsplattform erreicht haben musste. "Sara? SARA NEIN! DIESE SCHWEINE!!!" Ich ging langsam und vorsichtig weiter und erreichte unser Nachtlager, griff meinen Colt und wühlte im Rucksack nach der Munition, natürlich hatte ich gestern vergessen nachzuladen. Verdammt wo war die Munition? Ich hatte keine Zeit mehr, der Typ würde gleich auf Cooper... Schüsse! Es war die Pistole von Sara, die trocken von da oben zu mir nach unten drang. "Gibs auf! Du kannst da oben nicht fliehn, ich will auch nur deine Sachen und die bekomm ich so oder so... Also komm runter und lass uns reden!" Das musste der Typ gewesen sein der jetzt Cooper in Schach hielt und er hatte recht. Es gab keine Möglichkeit für Cooper zu fliehen oder dieses Feuergefecht für ihn zu entscheiden. "Ich komm jetzt rauf! Und dann hol ich mir dein Zeug, verstanden?! Wirf die Waffe runter!" Wieder Schüsse aus der Pistole, die Querschläger flogen durch die oberste Etage des Turmes und hallten bis hier unten nach. Dann das Knattern der Maschinenpistole! "HAST DU DAS GEHÖRT?! DU BIST ERLEDIGT! ICH HAB DEN GANZEN TAG ZEIT UND AUCH AUSREICHEND MUNI FÜS SOLCHE SPIELCHEN...!" Wieder schoss er eine Salve nach oben und ich suchte hier verzweifelt nach Munition. Ich blickte mich um und sah eine Pumpgun neben der Schlafstelle von Sara liegen, ich prüfte die Kammer, sie war vollgeladen. Die Waffe im Anschlag stieg ich die Treppen hinauf, zuerst sah ich nur die Schuhe des Typen, er musste einen Treppenabsatz vor der Plattform Stellung bezogen haben und es gäbe keine Möglichkeit für Cooper hin zu überraschen, er würde ihn vorher sehen und ihn eiskalt abknallen. Ich drückte mich eng an die Wand und schlich weiter hinauf. Und dann sah ich ihn, er lehnte an der Wand und hielt eine AK in der linken Hand. In der anderen hielt er eine Dose. Ein Bügel sprang von ihr ab und es kamen Funken aus ihr heraus gesprüht, dann schoss dichter weißer Rauch aus ihr. Er warf sie nach oben und entsicherte die AK. Dann setzte er zum Sturmangriff an und lief die Treppen empor. Zwei Schüsse fielen als er den Treppenabsatz hinauf rannte, danach hörte ich es mehrfach klicken...


    "Kein Zeit mehr Junge, der Typ wird ihn gleich durchlöchern wie nen Schweizerkäse. Du musst dich beeilen!" Tatsächlich rannte ich schon während die Stimme des Dinerbesitzers mich zur Eile antrieb, die Treppen hinauf. Halt durch Cooper ich bin gleich da... Eine Salve aus der AK knatterte dicht über mir und ich hörte Cooper stöhnen. Ich erreichte die Plattform und sah nichts als weißen Rauch. Ein Schatten, den ich mehr erahnte, als wirklich sah, stand da. Der Typ zielte mit der AK auf Cooper, dessen war ich mir sicher. "Ich hab dir doch gesagt, ich bekomm deine Sachen, so oder so... " Er legte gerade an und BÄM! Das Schrot der Pumpgun riss ein riesiges Loch in seinen Rücken, er drehte sich auf den Absätzen um und schoss dabei in die Luft. Ich ging auf den Typen zu und durch den sich lichtenden Rauch blickte mich ein entsetztes Gesicht an, eines, welches ich nur zu gut kannte. Es war das Narbengesicht aus Cherno, was mich selbst fast mein Leben gekostet hätte. Anscheint hatte er seinen Partner auf dem Gewissen, denn das Jagdgewehr hatte schließlich gestern noch in den Händen eines anderen auf mich geschossen. Ich schoss noch einmal und beförderte diesen Drecksack aus dieser unwirklichen Welt. Es verwunderte mich, mit welcher Selbstverständlichkeit ich diesen Typen erschoss, es bereitete mir weder Probleme, noch verschwendete ich einen Augenblick des Zögerns an daran. Die zweite Ladung Schrot, holte ihn von den Beinen und ließ ihn hart auf den Boden aufschlagen. "Cooper!" Ich kniete mich nieder und sah was der Typ ihm angetan hatte. Sein linkes Bein, war durchsiebt worden und er blutet sehr stark. Ich zog meinen Gürtel aus den Laschen und schnürte so fest ich konnte sein Bein ab. "Die Arterie, hat er die Arterie erwischt? Du musst.... " Dann umgab Cooper dunkle Nacht und er wurde ohnmächtig.



    Ich riss sein Hosenbein auf und versuchte Herr der Lage zu werden. Immer wieder wischte ich die Massen an Blut weg, um einen Blick auf die Eintrittsstellen zu bekommen. Insgesamt hatten drei Kugeln die Außenseite seines linken Beines durchschlagen und eine weitere den Innenschenkel gestreiften. Ich zog mein Hemd aus und riss es in drei etwa gleich große Teile und wickelte sie um die Wunden. Als ich den ersten Streifen festzurren wollte, erwachte Cooper unter starken Schmerzen und verzog das Gesicht zu einer entstellenden Grimasse. Er richtete sich auf und schaute mich direkt an. Seine große starke Hand packte mich am Nacken und zog mich zu ihm hinunter. "Ich schulde dir was Kleiner, aber jetzt musst du etwas für mich tun was dir nicht gefallen wird. Du musst die Schusswunden veröden, nimm etwas Schießpulver aus den Patronen und streu sie in die Wunden. Dann entzündest du alles. Aber beeil dich... sonst werd ich wohl nie wieder laufen können, glaube ich. Nimm keine Rucksicht auf mich, du musst es einfach tun!" er flehte mich nicht an, er gab mir viel mehr einen Befehl den ich zu befolgen hatte. Ich hatte ja keine Ahnung, aber ich wollte auch nicht das er stirbt oder nie mehr laufen könnte. Das Schießpulver aus den Patronen zu bekommen war schwerer als gedacht, und ich verschwendete eine Menge Zeit, Zeit die Cooper nicht hatte. Ich dachte Cooper wäre wieder ohnmächtig geworden, aber als ich die erste Briese in die offene Wunde streute, schoss er nach oben und langte mit voller Kraft und geschlossener Faust zu. Er traf mich hart unterm linken Auge. Ein dumpfer Schmerz breitet sich über mein gesamtes Gesicht aus und fing wie wild an zu pochen. Mir wurde schwindlig und ich hätte um ein Haar selbst das Bewusstsein verloren. Als ich mich langsam wieder fing, sah ich das Cooper wieder bewusstlos geworden war und jetzt ganz ruhig und langsam atmend am Boden lag. "Gut so, bleib bloß still liegen du großer Bursche." Bei den nächsten beiden Löchern, zuckte nicht einmal der Körper zusammen, als ich sie mit dem Pulver füllte. Jetzt wo ich damit fertig war, fiel mir auf das ich ja gar kein Feuerzeug hatte, meine Streichhölzer lagen neben meinem Rucksack, die hatte ich vorhin achtlos rausgeschmissen, auf meiner Suche nach der Munition für den Colt. Ich tastet Coopers Taschen ab und wurde fündig, ein kleines silbern glänzendes Zippo dürfte hervorragend geeignet sein. Ich brauchte noch etwas zum löschen, bzw. etwas womit ich den Brandherd abdecken könnte. Ich knöpfte ihm kurzerhand den Parker auf und musste einiges an Kraft aufbringen um den großen Kerl die Jacke auszuziehen. "OK Kleiner es geht los, ich hab sowas schon mal gesehn. Du MUSST SOFORT LÖSCHEN! Also beeil dich lieber dabei und Vorsicht Schießpulver hat es echt in sich!" Damit hatte er verdammt recht, denn als ich die Flamme des Zippos entzündete und an das oberste Loch hielt explodierte die Wunde förmlich. Aber dessen nicht genug Schaden angerichtet entzündeten sich auch gleich die andern beiden Wunden. Unter regelrechter Panik schlug ich wie besessen mit der Jacke auf die Wunden ein. Mir wurde erst klar, dass ich sie wohl lieber hätte abdecken sollen, als es bereits aufgehörte zu brennen. Aber im großen und ganzen waren alle drei Löcher gut verschlossen. In der Luft hielt sich allerdings der Schmauchgeruch gemischt mit gegrilltem Fleisch. Bei den hinteren Austrittslöchern sollte wohl besser überlegter rangehen. Ich wuchtet Cooper auf den Bauch und riss ihm das restliche Hosenbein nun gänzlich ab. Damit konnte ich auch gleich die Wunden vom Gröbsten reinigen. Die drei Schüsse waren wirklich komplett durchgeschlagen, was eigentlich ganz gut war. Zumindest glaubte ich das. Ich streute weniger Schießpulver in die Wunde und brannte sie einer nach der anderen aus. Der Geruch war abscheulich, und wieder drang mir der Geruch aus gebratenem, verkohkeltem Fleisch und Silvesterböllern. Aber es funktionierte, und das war die Hauptsache. Nachdem alle Wunden versorgt waren, rannte ich nach unten zum Tor und verbarrikadierte es mehrfach, sodass niemand, es ohne dabei gewaltig Lärm machen zu müssen, es aufbekam. Danach suchte ich mein Erstehilfeset raus und durchwühlte schnell die beiden großen Rucksäcke von Cooper und Sara. Sara, was war eigentlich mit ihr? War sie wirklich tot? Ich hatte in all meinen überstürzten Handlungen überhaupt keinen Gedanken an sie verschwendet. In ihrem Rucksack wurde ich fündig, sie hatte eine richtige Notfalltasche dabei, mit Desinfektionsmittel, Bandagen, Wundpflastern, mehreren kleinen Spritzen. Drei gegen Tetanus, zwei Mal Morphium und sogar eine mit einer Inschrift die ich nur allzu gut kannte, denn ich hatte sie selbst schon mehrfach verabreicht. Ok beeil dich, vielleicht besteht für Sara ja noch Hoffnung. Ich packte alles zusammen und raste nach oben. Als ich näher an Saras leblosen Körper herantrat beschlich mich schon ein eigenartiges Gefühl.

    Auf diese Entfernung konnte ich ihn eigentlich gar nicht verfehlt haben. " Ja Junge, den hast du ordentlich durchsiebt." Der schwer auf mir ruhende Körper des Walkers bestätigte das. Ich entspannte mich und fing an wieder flacher zu atmen. Gerade wollte ich mich aufrappeln, als sich der leblose Körper wieder anfing zu bewegen. Ich schrie auf und rutschte noch näher an die Steinmauer heran. Wie ein Häufchen Elend hatte ich die Knie angezogen und war völlig geschockt. Wie konnte man drei Treffer solch eines Kalibers überleben? "Wer sagt denn, dass du ihn überhaupt so oft getroffen hast?" Aber ich hatte ja noch drei metallische Freunde in der Kammer, die die Aufgabe beenden würden. Aber ich wollte auf Nummer sicher gehen und dazu würde ich Licht brauchen. Ich sah den Schein der Taschenlampe an der Wand, folgte ihr zu ihrem Ursprung und war überrascht wie weit sie weg war. Und auf einmal war sie vollkommen weg. Was? Wie ist das möglich, ich sah doch noch das Licht. Bevor mir klar wurde wie das von statten gehen konnte, hörte ich ihn. Er kroch über den kalten Steinboden, kratzte mit seinen Nägel daran und seine Gürtelschnalle schabte darüber. Er ächzte und stöhnte und kroch immer näher zu mir. Ich wollte den Revolver heben und in seine Richtung zielen, doch ich zittere so am ganzen Körper, dass mir fast die Waffe aus den Händen glitt. Gerade als ich mir immer wieder innerlich gut zu sprach und ich fast bereit gewesen wäre für einen gezielten Schuss, gezielt mehr oder weniger, zumindest in die Richtung der Umrisse des Walkers, fing es draußen an der Tür an zu wummern und zu rütteln. Ich erschrak und schoss ausversehen. Die Kugel endete deutlich als Querschläger zu hören und zischte zweimal durch den Raum.
    "Oh Fuck da drin ist jemand!", das war nicht die Stimme in meinem Kopf, sie kam von draußen. Dann hörte ich drei schnell auf einander folgende Schüsse, nicht laut sondern dunkel und irgendwie plastisch. "Du hältst diese Dinger auf und ich kümmer mich um die Tür, verstanden Sara? HEY! DU DA DRIN, WIR KOMMEN JETZT REIN! NICHT SCHIESSEN!" Ich war völlig verwirrt und die gesamte Situation kostete mich wertvolle Sekunden.
    Der Walker hatte es geschafft noch näher an mich ran zu kriechen und packte einen Fuß von mir. Er riss so stark daran, dass er mich vom Hosenboden runter holte und mein Bein lang zog. Auch mein Oberkörper hielt dieser Kraft nicht stand und jetzt lag ich der Länge nach auf dem Boden. Bei der ganzen Aktion hatte ich mir den Kopf an der Mauer angeschlagen und ich merkte wie warmes Blut mir den Hinterkopf hinab rann. Ich legte meinen Arm auf den Oberkörper und zielte Bein abwärts. Nachdem ich abdrückte hörte ich wie das Projektil dumpf in den Körper einschlug. Dennoch hielt der eisige feste Griff an und zerrte mich weiter zu ihm hinan. "VERDAMMT NOCHMAL NICHT SCHIESSEN! WAS ZUM TEUFEL IST DENN DA DRIN LOS?!" Ich hörte wie sich ein mächtiger Mann mit vollem Gewicht in die Tür stemmte und den Riegel aus der alten, bröckligen Wand riss.
    Einen Wimpernschlag später leuchtete mir eine helle Taschenlampe direkt ins Gesicht. Sie blendete mich und ich konnte nur einen Umriss von der Gestalt im Türrahmen wahrnehmen. Ich musste zu Tode verängstigt aussehen, wie ich da am Boden lag und mit dem Walker kämpfte. "Oh Shit man, pass auf!", ich hörte wie er seine Waffe entsicherte und wahrscheinlich anlegte, aber der Schein seiner Taschenlampe zeigte mir endlich was ich sehen wollte. Eine Fresse, vollkommen entstellt, ein Teil des Unterkiefers abgeschossen, der Hals völlig übersät mit Blut, da wo seine eine Schulter war, war jetzt ein großes Loch und sein Arm hing nur noch an kleinen weißen Riemen daran. Ich zögerte keinen Augenblick, denn die weit aufgerissenen Augen vollkommener Verrücktheit und ein Maul was in Begriff war seine verbleibenden Zähne in meine Wade zu bohren, gaben mir keinen Anlass dazu zu zögern. Ich drückte ab und sein Schädel wurde pulverisiert. Eine Matschwolke aus Blut, Gehirn und Schädelstückchen spritze gegen die Wand. "IIhhrrrr... eklig! Das machst du aber selber weg, wir wollten hier nämlich nicht im Schlachthaus übernachten!", die Stimme war dunkel und verraucht, aber gehörte eindeutig einer Frau.
    Ich drehte meine Kopf zur Seite und sah nun beide im Inneren des Turmes stehen. Einen recht großen Mann, ca. 1,95 Meter und sehr kräftig gebaut und eine Amazone. Auch sie war nicht viel kleiner als der Mann und ihre Figur wurde durch ihre Kleidung sehr betont, sodass man selbst in dem wenigen Licht der Taschenlampen eine ziemlich genaue Vorstellung davon bekam was sie zu bieten hätte. Eine Kriegerin, kräftige, muskulöse Oberarme, eine ausgeprägte Oberweite, dazu eine schmale Taille und ein kräftiges Becken mit langen kräftigen Beinen. Sie sah aus wie eine Aktionfigur und eigentlich hätte sie noch eine dicke Zigarre im Mund haben müssen, damit das Bild perfekt gewesen wäre. "Draußen is save, und wenn uns der Kleine nichts antut wird das wohl endlich mal ne entspannte Nacht werden. Mein Name ist im übrigen Sara. Willkommen bei den Überlebenden."
    Nachdem eine kurze Vorstellungsrunde abgeschlossen war und wir uns gegenseitig davon überzeugt hatten uns nicht bei der erst besten Gelegenheit abzuschlachten, inspizierten wir gemeinsam den Turm. Lauter altes, wertloses Zeug und auch kaum Fenster. Nur ein paar Schießscharten, die uns Blick in die düstere Nacht gewährten. Dafür fanden wir auf der zweiten Ebene einen Kamin mit ausreichend Holz für mehrere Monate. Nachdem wir das Eingangstor verriegelt hatten, machten wir es uns gemütlich. Sara und Cooper waren Elitesoldaten des Corps gewesen bevor sie desertierten. Nach dem Fallout hatte das Militär von der Regierung den Auftrag erhalten, alle Überlebend zu eliminieren, egal ob sie infiziert waren oder nicht. Jetzt waren sie selbst auf der Fluch vor der Miliz und den Söldnern die das Land "säubern" sollten. Tatsächlich hatten die beiden selbst kaum einen Menschen seitdem zu Gesicht bekommen und die Wenigen die sie gesehen hatten waren Plünderer oder feindliches Militär. Ich berichtet von dem Rettungsaufruf der SASZ Truppe, hielt mich aber vorerst bedeckt was den Virus oder die Mutation oder was auch immer es war, was die Menschen verwandelt hatte, anbelangte.
    "Tja dieser Rettungsaufruf ist eine groß angelegte Falle, die der Säuberung dient. Mich wundert es, dass du überhaupt aus Cherno rausgekommen bist. Die Hügel sind voller Scharfschützen die Jagd auf alles machen was sich da noch bewegt. Allerdings kommen sie kaum wirklich gegen die Infizierten an. Es fehlt an Munition und Truppen. Selbst unser Helikopter haben es nicht geschafft, dem Einhalt zu gebieten. Sie sind übers ganze Land verstreut, ich hab sogar gehört manche sind abgestürzt oder gestohlen worden." Was Cooper mir da erzählte beunruhigte mich zu tiefst und ich zweifelte dran überhaupt lebend aus der Gesichte rauszukommen. "Was verschlägt euch denn überhaupt in diese Gegend? Ihr müsst doch irgendeinen Plan verfolgen?". "Wir wollen einfach nur überleben und diesen Typen Medic Madball finden. Über Funk haben wir gehört er habe ein Flüchtlingslager im Norden errichtet und schleuse täglich Überlebende ins Ausland. Die Regierung verleugnet den Fallout und die Infizierung, die ausländische Presse wird an den Flughäfen festgehalten und es dringen nur spärlich Informationen nach außen. Es muss irgendeinen Weg geben die Menschheit zu warnen, denn es verbreitet sich rasend schnell, auch nicht Infizierte sind nicht sicher und wenn das Virus die Grenze erreicht ist die Welt dem Untergang geweiht!" Sara hatte recht, man musste die Infektion aufhalten und es sollte meine Aufgabe werden einen Großteil zur Rettung beizusteuern. Wir redeten noch lange bis in die Nacht hinein, aßen frisch geschossenen Hirsch, den wir im Feuer brieten und Cooper teilte mit uns seinen letzten Whiskey. Es gab zwar eigentlich keinen Grund zum Feiern, aber einen Menschen zu treffen dem man vertrauen konnte schien ihm Grund genug zu sein. Meine Fluch aus Cherno beeindruckte die beiden und sie sahen in mir mehr als einen gewöhnlichen Überlebenden und im Grunde war ich auch viel mehr als das.



    Ich erwachte mit einem dermaßen Druck auf der Blase, dass ich mich sofort auf den Weg nach unten machte. Ich hatte gestern bei meiner Ankunft eine Dixie Toilette auf dem Burghof gesehen, der ich einen Besuch abstatten wollte. Sara und Cooper traf ich unten im Burghof an, wo sie schon dabei waren die Leichen in einer Senke zu verscharren. Wir besprachen kurz den Plan des Tages, es sollte nach Berenzino gehen, im Hospital der Stadt sollten sich mehrere Flüchtlinge verschanzt haben und Medic Madball wollte diese befreien. Wir wollten uns seinem Trupp anschließen und selbst außer Landes flüchten. Aber es sollte bald alles ganz anderes kommen.

    Ich beschloss dennoch mich auf den Weg zu machen. Ich würde einfach an Tempo zulegen müssen und keine Rast machen. Ich würde es sicherlich vor Einbruch der Dunkelheit schaffen und falls nicht, hätte ich ja immer noch meine Taschenlampe. "Wirklich, Junge? Dieses kleine Spielzeug mit den lustigen Farben? Willst du dich wirklich in der Dunkelheit im Wald verlaufen?" Nein, das wollte ich auf keinen Fall, aber ich wollte noch viel weniger im Dunkeln im kalten Wald, draußen, völlig ungeschützt übernachten.
    Ich marschierte strammen Schrittes und auch gefährlichere Passagen legte ich spielerisch zurück, wenn auch recht halsbrecherisch. Aber das Glück war mir hold und ich machte einiges an Strecke gut. Allerdings kam die Dunkelheit doch schneller als gedacht über die Täler und Bergkämme. Wenn ich in einem Tal wanderte, war es schon ziemlich düster zwischen den Tannen und all die Geräusche um mich herum trieben mich zur Eile an. Sobald ich einen Hügelkamm erklomm wurde es auch heller und auf einer kleinen Lichtung, sah ich jetzt schon sehr nahe die Ruine vor mir auf dem Berg thronen. Ich würde es rechtzeitig schaffen, dessen war ich mir jetzt sicher.
    Als ich mich zum Anstieg des Gipfels machte, versank die Sonne hinter einer Hügelkette westlich von mir und das Licht war nicht mehr mal ausreichend um es eine leichte Abenddämmerung zu nennen. Ich hatte vorsichtshalber meine Taschenlampe schon griffbereit in die Jackentasche gesteckt. Ich überprüfte gerade die Lichteinstellungen als ich mich auf einem Wanderpfad direkt hinauf zur Burgruine wiederfand. Mit dem gleißend weißem Licht konnte ich alles sehr gut erkennen, doch schien mit der Lichtwurf doch etwas gewagt und nach meinem Erlebnis heute Morgen wollte keinesfalls wieder von Wegelagerern entdeckt werden. Ich entschied mich für die rote Blende und war jetzt der Burg schon sehr nahe als ich sie sah. Es waren zwei Mädchen mit Wanderrucksäcken. Sie schlurften direkt im Torbogen der Ruine herum. Ihre Schultern hingen schlaff herab und ihre Köpfe waren angespannt zur Seite verdreht. Diese Invasion von Walkern hatte also doch auch das Umland erreicht. Wie verdammt sollte ich jetzt ins Innere der Ruine gelangen ohne unnötig krach zu machen. Mir hallte noch immer das Echo meines Wutausbruchs in den Ohren, da wollte ich nun nicht gerade herausfinden wie laut und weit man einen Schuss aus einem .45 Colt hören würde. "Du hast immer noch die Axt, Junge... Here is Jonny! hahahaahaha" Wie ich Shining geliebt hatte, aber bei der Vorstellung mit einer Axt auf die zarten Mädchenkörper einzuschlagen, bekam ich doch schlotternde Knie. Es würde sicherlich noch einen anderen Weg in die Burg geben. Ich erkundete also die Burgmauer und tatsächlich, wurde ich nach gar nicht allzu langer Zeit fündig. Die Mauer war an einer Stelle völlig zerstört und bot mir ausreichend Platz um auf den Innenhof zu gelangen. Ich entdeckte noch drei weitere Walker, die auf ihm, völlig orientierungslos herum taumelten. Scheinbar handelte es sich dabei um eine Familie und mich hätte es nicht verwundert, wenn die zwei Mädchen beim Eingang mit dazu gehörten. Aber ich wollte den Familienseegen keinesfalls stören und schlich mich zum Hauptturm in der Mitte des Burghofes. Komisch in meiner Erinnerung, waren eigentlich drei weitere intakte Türme in die Burgmauer eingeschlossen gewesen, sie formten mit der Mauer ein stabiles Dreieck , was besonders gut zu verteidigen war. " Tja vielleicht hast du dich ja doch verlaufen, mein Junge! Aber jetzt sieh zu, dass du in die Burg kommst und den Riegel fest verschließt. Die Dinger sehen zwar so aus, als ob sie fast einschlafen, doch glaub mir Junge, die Nacht ist ihre Tageszeit!"
    Ich wollte erst gar nicht herausfinden warum die Nacht "Ihre Tageszeit" war und öffnete die große schwere Eichentür, die ins Innere des Turms führte. Wie ein Wunder ließ sich die Tür ganz leicht bewegen und quietschte auch kein Bisschen. Ich trat ein und hätte es eigentlich wissen müssen, wenn hier schon eine ganze Familie herum wanderte, dann musste hier auch noch irgendwo der Burgführer sein. Er stand dort in einer Ecke. Sein Kopf nickte fortwährend nach vorne und schlug immer leicht an die Steinwand an. Ok den Kerl musste ich wirklich ausschalten. Ich dachte kurz nach und beschloss zu aller erst die Tür wieder zu verriegeln, um sicher vor den anderen Walker da draußen zu sein. Beim Schließen der Tür war mir das Glück nicht mehr so hold, sie ließ sich erst kaum bewegen und ich fing an, an ihr zu zerren und mit einem Ruck löste sie sich plötzlich wobei sie unter lautem Gepolter ins Schloss fiel. Es war jetzt mehr als stockfinster hier drin und im Schein meiner Taschenlampe die ich immer noch auf den Burgführer gerichtet hatte, sah ich wie er seinen Hals verdrehte und mich seine leblosen Augen direkt anstarrten. Der Schein meiner Funzel reflektierte sich in ihnen und die absurde Körperhaltung ließ mich frösteln. Allerdings schien er mich nicht wahr zu nehmen. Er gab keinen Laut von sich und bewegte sich auch sonst nicht viel. Er stand einfach nur so da und lauschte, schnüffelte und war grässlich mit anzusehen. Seine Haut löste sich bereits von den Wagenknochen und überall zierten blutige Risse sein Gesicht. Ich beschloss diesem Grauen ein Ende zu setzen und holte den Colt raus. Um den Hahn zu spannen musste ich allerdings die andere Hand mit der Taschenlampe zu Hilfe nehmen. Ich hatte es vorher schon mit der Schusshand probiert, aber der Hahn stand unter zu viel Spannung und meine Hand war auch irgendwie zu klein für diese mächtige Wumme. Bei der Aktion ließ ich zu allem Überfluss die Taschenlampe fallen, ihr Schein fiel jetzt nicht mehr auf den Walker sondern auf die Wand daneben. Der Hahn klickte und im selben Moment huschte ein Schatten auf mich zu. Das Schmatzen und Stöhnen klang mir nah an meinen Ohren. "Jetzt hat er Dich Junge! Jetzt hat er Dich!" Nein hatte er noch nicht, ich ließ mich fallen oder war es eher die Wucht des Aufpralls, als der Walker mich umstieß? Und drückte ab, ich drückte nicht nur einmal ab, ich schoss dreimal. ...

    Dieser blöde Pisser! Dieser Scheißkerl aus dem Diner ging mir gehörig auf die Nerven. Er hatte zwar meistens recht, aber dennoch meldete er sich erst zu Wort, wenn es meist schon zu spät war. Und jetzt war es so weit, es war zu spät. Zu spät um den Kompass auf seine richtige Eichung zu überprüfen, zu spät um die Himmelsrichtung anhand des Sonnenstandes zu ermitteln und erst recht zu spät um all das nachzuholen was die kleinen hässlichen Pfadfinderscouts damals in der Wildnis gelernt hatten. Gott wie ich diese kleinen Bengel damals schon in der Primarschule gehasst hatte. "Kannst du denn auch einen sicheren Unterschlupf bauen? Kannst du Feuer machen was nicht qualmt, sodass man dich über Kilometer weit sieht? Kannst du ein Tier ausnehmen und sein Fleisch so räuchern, dass man es länger als nur 4 Tage genießen kann? Na kannst du das Junge?" fragte mich der Kerl aus dem Diner in einer piepsig hochgepitchten Knabenstimme. Nein man kann ich nicht! Aber ich reiß dir und mir den Arsch auf, wenn ich nicht spätestens heute Abend weiß wo ich bin und wo lang ich muss! Die Antwort darauf blieb aus, was mir die Situation allerdings nicht gerade schöner zu machen schien. Ich schulterte ab und ließ den schweren Rucksack an einem Baumstamm gelehnt stehen. Ich war völlig durchnässt von mehreren heftigen Adrenalinstößen des Tages und der schier meilenweiten Wanderung. Ich kramte die zwei Karten die ich besaß hervor und überprüfte die Himmelsrichtung mit dem Kompass. Mal ganz ehrlich der konnte nicht stimmen. Die Richtung aus der ich gekommen war, wurde mir als Norden ausgepriesen, was unmöglich war. Süd, Südwest, meinetwegen Südost, aber niemals, niemals Norden! Gefrustet feuerte ich ihn gegen einen Baum worauf hin er in mehrere Teile zersprang, ich machte mir erst gar nicht die Mühe sie zu suchen, sollten sie doch einen anderen armen Tropf in die Irre führen, aber mich nicht mehr! Auf der Umgebungskarte von Chernogrosk erkannte ich mehrere Wanderrouten nach Norden, eine davon führte nach Zub, einer alten Ruine, auf der ich irgendwann als Kinder schon einmal mit meinem Vater gewesen war. Ich weiß noch, dass man von dort oben sehr weit das umliegende Land überblicken konnte. Auch hatte sie mehrere begehbare Türme gehabt, die mir vielleicht einen Unterschlupf vor der Nacht geben könnten. Ich versuchte mit Fingermaß und Kartenlegende die geschätzte Entfernung zu bestimmten. Erst nach ein paar Minuten ging mir auf, dass das mir alles gar nichts brachte, wenn ich nicht genau wusste wo ich war. Ich musste mir einen höheren Standpunkt suchen und anhand der Höhenmeter auf der Karte erraten wo in etwa ich sein sollte. Eigentlich war es ziemlich egal auf welchen Hügelkamm ich erklettern sollte, da man eigentlich, zumindest schien das auf der Karte so, erst einmal ein langgezogenes Tal vor sich haben müsste. Doch bevor ich mich einem Anstieg stellen würde, wollte ich etwas essen und trinken. Ich war sparsam und aß die Frischkost zuerst, wer weiß wann ich hier draußen etwas essbares finden sollte. Die Mohrrüben waren hiermit offiziell alle und eine halbe Flasche Wasser war auch letztendlich in meinen Magen gewandert. Ok los geht's! Berg auf! Oh man, dabei hatte ich das doch die ganze Zeit vermieden. Aber der Kraftaufwand und die vielen Male des Ausrutschens lohnten letztlich doch. Ich stand auf einer Lichtung mitten auf einem kleineren Berg, meiner Schätzung nach sollte ich am Aussichtsturm des Little Hills sein, aber dass ließ sich leider nicht genau sagen da die Inschrift auf der Tafel vollkommen verblasst war. Leider war der Aussichtsturm selbst auch mit einem Zaun abgesichert. "Komm schon Junge, von da oben siehst du wesentlich mehr! Mach schon, rüber da!" Wie immer hatte sie recht und zudem weckte sie in mir die Neugier, ich stellte also den Rucksack am Zaun ab und in dem Moment wo ich mit dem Fernglas an einer Masche im Zaun hängen blieb, wurde mir eines schlagartig klar. Ich hatte die Winchester vergessen, ich hatte sie doch tatsächlich an dem Schuppen stehen lassen, oder? Doch! Da hatte ich sie das letzte Mal in der Hand gehalten. Ich hatte zwar keine einzige Patrone für dieses Ding übrig, aber dennoch hatte sie mir zweimal den Arsch gerettet. So dankt man das nun ja auch nicht. Egal, abhaken und rauf auf den Turm. Ich kletterte über den Zaun und erklomm die Leiter außen am Turm. Da wurde mir nicht zu viel versprochen, die Aussicht war atemberaubend. Zu meiner rechten lag nicht weit entfernt ein kleines Dorf, der Karte nach musste das Mogilevka sein. Und gen Norden saß ich die Umrisse einer Burg. Ich hob das Fernglas an die Augen und war voller Vorfreude. Doch ich sah die Burg nur als winzig kleines Dings im Objektiv. Ich drehte an der Einstellung, doch es änderte rein gar nichts. Ich nahm es ab und stellte fest, dass vorne keine Gläser mehr drin waren. Wann um Himmels Willen war denn das jetzt passiert. "FUUUUCCCCCKKKKKKK!" FUCk,FUck,Fuck, fuck hallte es aus dem Tal wieder. Ein wenig erschrocken über die Lautstärke meines eigenen Echos, ließ ich das kaputte Fernglas aus der Hand rutschen und es zerschellt gänzlich, als es auf den Betonboden aufschlug. Tolle Statistik! Gewehr, vergessen, Kompass verstellt und Fernglas kaputt! Dennoch hatte ich den Funken Hoffnung, der beim Anblick der Ruine aufgeglommen war behalten und beschlossen schnurrgerade in diese Richtung aufzubrechen. Wenn ich richtig stramm marschieren würde, sollte ich es auch vor Einbruch der Dunkelheit schaffen. Beim Herunterklettern schnitt ich mich zum Wohl allen Übels auch noch in die Hand. Irgendein kleiner scharfer Draht ragte aus der Metallleiter hinaus den ich nicht gesehen hatte und als ich darüber fuhr war es schon zu spät. Gut das mein Verbandszeug im Rucksack war... Gefrustet kletterte ich wieder über den Zaun, mittlerweile blutete die Wunde auf der Innenseite der linken Hand doch recht stark und ich wickelte vorsichthalber eine weiter Bandage darum. Als ich damit fertig war, sah ich zu meiner Verwunderung wie tief die Sonne schon stand. Es musste gegen 17 Uhr sein, wenn nicht schon später.
    ...

    Ich raffte mich also auf und blickte zu aller erst um die Ecke des Schuppens und erblickte nur ein großes Feld mit vielen kleinen Büschen und ein paar Strohballen die über das gesamte Feld verteilt waren. Aber nirgends auch nur die geringste Spur eines Heckenstützen. Aber dafür eine Menge Walker die unruhig übers Feld taumelten. Einige krochen auch durchs hohe Gras. Eine kleine Gruppe taumelte weiter nördlich am Hang, nahe des Waldrandes. Es sah aus als ob sie um irgendwas herum kauerten. Ich nahm das Fernglas ab und schaute mir die Gruppe genauer an. Tatsächlich weideten vier Walker einen leblosen Torso aus und labten sich am Fleisch des Toten. Ich ließ meinen Blick abschweifen, denn dieses Grauen wollte ich erst gar nicht genauer mit anschauen. Aber durch das Fernglas ließ sich das Feld gut überschauen und ich suchte systematisch jedes mögliche Versteck ab. Und dann sah ich sie, zwei Typen hockten da in einem Busch. Der eine mit einem Jagdgewehr im Anschlag und auf der Suche nach möglichen Zielen. Beide hatten Militärjacken an und hoben sich kaum von der Umgebung ab. Der andere, ein grimmiger Alter mit einer großen Narbe quer über die linke Wange, erzählte ihm irgendetwas und lachte dazwischen immer wieder, was ihn nur noch bösartiger machte. Jetzt hob er seinerseits ein Fernglas an die Augen und blickte genau in meine Richtung. Augenblicklich schoss sein Finger hoch und der andere drehte den Lauf in meine Richtung. Ich nahm wieder Deckung hinterm Schuppen und hörte auch schon den Schuss in das Holz einschlagen. Und dann folgten einige Salven aus einem Maschinengewehr kurz und trocken hintereinander. Sie ließen das Holz hinter, neben und um mich herum bersten und viele kleine Holzsplitter flogen durch die Luft. Ich saß hier fest, sie hatten mich festgenagelt und jetzt war ich zwischen Walkern und irgendwelchen schießwütigen Parkrangern gefangen. Ich hoffte auf meinen Retter der mich auch aus dieser Lage befreien könnte, doch insgeheim wusste ich jetzt war ich am Drücker. Das Sperrfeuer hatte aufgehört und so nahm ich meinen Rest an geschwundenen Mut zusammen und spähte um die zerschossene Ecke. Die Walker auf dem Feld waren völlig außer sich und tollten verrückt auf dem Feld umher, scheinbar konnten sie mit dem vielen Krach doch nicht so sehr viel anfangen. Sie liefen wild umher und rannten immer wieder um diverse Heuballen herum, in der Annahme dahinter sei ein Leckerli versteckt. Und da kam mir eine Idee, sie sollten ihr Leckerli bekommen! Ich nahm zwei Magnesiumfackeln aus meiner Tasche und entzündete sie. Die Helligkeit blendete mich so sehr, dass ich kaum noch irgendetwas sehen konnte. Alles war gleißend rot erhellt vor meinen Augen, die ich so fest zusammenkniff wie ich nur konnte. Kurz bevor ich wieder meine Lider öffnete, knallten erneut Schüsse vom Hang auf den Schuppen herunter. Ich legte beide Fackeln an die Holzscheune, die auch ziemlich schnell zu schwelen anfing, legte meinen Rucksack ab und nahm dann eine der beiden Fackeln auf. Ein paar Schritte Anlauf sollten genügen, schließlich wog sie an die 150 Gramm und weit werfen konnte ich eh schon immer gut. Ich schleuderte die Fackel so weit wie möglich in die Richtung, aus der die Schüsse zu mir rüber zischten. Die zweite hatte inzwischen einen richtig ordentlichen Brand gelegt und es würd nicht lange dauern bis der gesamte Schuppen in Flammen stand. "Ja verdammt, es wird überhaupt hier alles bald in Flammen stehen. Die Felder sind Furz trocken und der Rest auch. Aber der Junge spielt wohl gern mit dem Feuer... hahaha, es wird schneller vorbei sein als du denkst... " Was? Warum? Was meinte die Stimme da? Hatte ich einen Fehler gemacht? Irgendwie musste ich ja schließlich raus aus dieser Lage. Ich schnappte mir meinen Rucksack und kauerte mich dicht an die schon brennende Wand, diesmal wollte ich es über die andere Seite probieren. Als ich um die Ecke sah, erkannte ich was ich angerichtet hatte. Das halbe Feld stand mittlerweile in Flammen, einige von den Walkern rannten aufgeregt zu den Brandherden und fingen selbst Feuer. Aber das trockene Gras auf dem Feld qualmte zusätzlich ordentlich und es bildeten sich mehrere Rauchfelder. Das war meine Chance, und ich hatte womöglich nur diese eine. Ich schmiss noch die zweite Fackel direkt zu einem großen Heuballen und wartet bis sich dieser ebenfalls in Rauch und Flammen auflöste. Dann rannte ich los! Ich lief quer übers Feld und achtete gar nicht wirklich darauf, ob mir Walker folgten oder nicht. Die könnte ich notfalls abhängen oder umnieten, aber zumindest vielen keine Schüsse. Ich war ca. 25 Meter vor dem Ende des Feldes angelangt, hier versperrt mir ein kleiner Weidezaun meine ungehinderte Flucht und ich musste umständlich hinüber klettern. Kaum hatte ich ein Bein darüber geschwungen, merkte ich wie sich meine Hose irgendwo verfangen haben musste. Aber zu spät, die Hose riss unterhalb des Schritts auf und dadurch verlor ich nun endgültig das Gleichgewicht. Ich kippte vorn über und landete schmerzhaft auf dem Colt, der Gott sei Dank gesichert in meiner Tasche war. Ich rappelte mich auf und schaute mich um, mir war tatsächlich kein einziger Walker gefolgt und von den beiden Heckenschützen war auch keine Spur zu sehen. Ich hatte mir zwar bei dem Fall den Knöcheln verstaucht, was ich schmerzlich beim ersten Auftreten und auch bei jedem Folgenden Schritt zu spüren bekam, aber wenigstens war ich in Sicherheit. Durch die Büsche schlug ich mich ins dichtere Unterholz der Waldes durch und nachdem ich wirklich sicher war, dass mir niemand folgen würde und sich auch mein Herzschlag beruhig hatte, wanderte ich eine ganze Weile durch den lichten Wald. Erst als mir die Sonne direkt aufs Gesicht schien, schoss es mir wie ein glühendes Eisen durch den Kopf. Wo war ich eigentlich? Verdammt, während des Beschusses in der Feuerwehrstation und der anschließenden überstürzten Flucht, hatte ich völlig vergessen wohin ich gelaufen war und jetzt wanderte ich schon eine ganze Weile hier im Wald herum. Verdammt wo war ich? "Na Junge? Haste dich jetzt verirrt ? Hahaha !"