Tagebuch eines Überlebenden
18.July 2012
Mein Name ist Gustavik Tschaladmenkow , ich bin 28 Jahre alt und einer der Überlebenden der Katastrophen die sich in Chernarus zu trugen. Ich habe Gentechnik, spezialisiert auf Virologie, in Chernogorsk studiert und war nach meinem Masterabschluss Teil einer innovativen Forschungsgruppe geworden. Ich zeichne meine Berichte auf, um die Menschheit über die schweren Folgen der Kernschmelze zu warnen, die sich in Chernarus zu getragen hat. Ich hoffe das es mir gelungen sein wird meine Forschungen zu beenden, falls nicht, wird Gott uns gerecht strafen und lehren Gottes gleichen zu imitieren.
Am 18.July, ein Tag wie jeder andere, verabredete ich mich mit Kollegen zur Mittagspause in dem Diner der Tankstelle westlich, außerhalb der Stadt. Es hieße der Lammgulasch sei hervorragend und Kaffee würde immer reichlich nachgeschenkt werden. Wir waren kaum eine viertel Stunde da, als wir über TV die Nachricht einer Katastrophe im größten Kernkraftwerks von Chernarus wurden. Es sei bereits zur Kernschmelze gekommen und man riete der Bevölkerung zu Fluch. An eine Evakuierung sei nicht mehr zu denken. Kurz darauf wurde die Tankstelle schon von den ersten Flüchtigen belagert, die um die letzten Galonen Benzin sich fast die Kopfe einschlugen. Ich sah den Inhaber mit blutüberströmten Kopf zurück in den Diner kommen. Er schnaubte vor Wut, ging hinter den Tresen und holte eine alte Winchester raus, lud durch und blickte in unsere Richtung. Wir waren gebannt zwischen TV Übertragung und der Szenerie draußen vor dem Fenster. Er sagte mehr zu sich selbst als zu uns: "Ab jetzt wird abgerechnet!", ging vor die Tür und schoss einem Mann, der gerade eine Frau aus ihrem Pickup ziehen wollte, in den Rücken.
"Wir müssen abhauen! So weit weg wie nur möglich!" meinte einer meiner Kollegen und das taten wir auch. Draußen stellten wir fest, dass unser Wagen gestohlen wurde und es wohl nur eine Frage der Zeit wäre bis die aufgehetzte Meute sich an uns vergehen würde. Auch aus der Stadt konnte man jetzt vereinzelt Schüsse hören. "Lasst uns aufs Meer fliehen!"meinte mein Kollege also nichts wie hin, wir rannten übers Feld zur Mutnaya Bay und erspähten einen Fischer der gerade dabei war am Peer abzulegen. Nichts wie rauf da! Wir sprinteten den Peer entlang, das Boot legte schon ab und ein mit einem Knüppel bewaffneter, grimmiger Mann drohnte uns, wir sollten es ja nicht wagen... Susan, die zuerst sprang, wurde direkt am Kopf getroffen und viel rücklings ins Wasser. Georg sprang als zweiter und ich gleich hinterher. Wir schafften es ihn zu überwältigen und entwaffneten ihn. Ein beherzter Schlag mit seinem eigenem Prügel beförderte ihn ins süße Land der Träume, wo man mit einem Schädel aufwacht der durch keine Tür mehr zu passen scheint. Wir halfen Susan an Bord, die nun keuchend und mit einer klaffenden Kopfwunde an Deck lag. Ich schwang mich ans Steuer des Boots und fuhr so schnell es nur ging auf die offene See hinaus.
Eine blutverschmierte Hand, legte sich auf meine Schulter und sagte:"Guck was sie getan haben..." Ich drehte mich um und sah am Horrizont den gleißenden Pilz einer Explosion, das konnte unmöglich aus dem Kernkraftwerk stammen. Bei einer Kernschmelze kommt es nicht zu einer nuklearen Explosion, das wusste ich. Und außerdem war das Kernkraftwerk nicht direkt im Norden, wo die Explosion herkam. Der Pilz der Explosion ähnelte auch in keinster Weise den Nukleardetonationen die ich aus den Discovery Berichten kannte.
Kurz danach donnerten mehrere Kampfjets über Cherno hinweg. Zwei drehten über dem Meer ab und flogen Richtung Osten, zwei andere kamen wieder zurück. Ich konnte erkennen, wie von jedem Flugzeug eine Rakete abgeschossen wurde, die direkt aufs Stadtzentrum zuflog. Die beiden Explosionen waren extrem laut und wir schauten gebannt zu, wie unsere Heimatstadt unter der Druckwelle der Explosion in Schutt und Asche gelegt wurde. Dann sahen wir wie die Druckwelle die Altstadt erreichte und wie mehrere Teile davon in Flammen aufgingen. Wir sahen wie die Boote im Hafen zerborsten und Benzintanks explodierten. Wir sahen wie sich das Wasser kreuselte und dann kam der Sturm... Ich sah noch wie Susan an mir vorbei durch die Kabine geschleudert wurde und wie Georg sich versuchte an einem Fischernetz festzuhalten. Danach sah ich noch für einen Bruchteil eines Wimpernschlags den blutbefleckten Prügel des Fischers vor meinem Gesicht. Ab da umgab mich tiefste Nacht.
Als ich wieder aufwachte, war meine Kleidung durchnässt und ich zitterte am ganzen Körper. Vor mir lag meine Stadt in Trümmern. Noch immer brannten vereinzelte Häuser und hier und da schrien Menschen um ihr Leben... Was sollte ich nur tun? Was wenn die Forschungsstation auch verstört wurde? Was wenn der Impfstoff. Oh Nein!