Tod eines Reisenden oder "Wie ich meine Unschuld verlor"

  • So lasst mich berichten, was mir heut widerfahren ist.


    Ich schlenderte so mich nichts, dich nichts, an einem kalten Wintertag über eine Brücke, einst gebaut, um Güter in die entferntesten Winkel der Insel Namalsk zu befördern, als mich etwas im Nacken zwickte.
    Schnell stellte sich heraus, dass eine Kugel mich schmerzhaft an der Schulter erwischt hatte.
    Doch woher kam dieses Relikt der alten Welt?
    Ich drehte mich um, und sah den Übeltäter. Ein junger Mann, der aus dem Nichts gekommen zu sein schien, entleerte voller Hingabe sein Magazin in meine Richtung. Eine weitere Kugel streifte mein Bein und ließ mich zusammen sacken.
    Mir schwanden die Sinne und ich machte meinen Frieden mit der Welt.
    Doch das Glück ist mit den Rechtschaffenen und so kam ich wieder zu mir, als der Vagabund gerade dabei wahr, meine Taschen zu leeren.
    Er erschrak und wich zurück.
    "Töte mich nicht, mein Freund. Bitte töte mich nicht. Ich wollte dir nichts böses. Bitte, mein Freund.", stammelte er ängstlich auf englisch mit einem osteuropäischen Akzent.
    Ich war noch benommen und konnte ihn nur schwer verstehen aber eins wusste ich mit Sicherheit: Er hatte mir kaltblütig nach dem Leben getrachtet und sowas durfte nicht ungesühnt bleiben.
    Der Bandit wechselte seine leere Makarov gegen eine Saiga, die er mir vorher entwendet hatte. Ich wusste zwar, dass meine mitgeführte Munition nicht in die Waffe passte und ich nicht mehr in Gefahr war aber das Ziel des Killers war eindeutig. Er wollte meinen Tod.
    Nachdem er die Waffe gewechselt und seinen Fehler erkannt hatte, erlöste ich ihn durch einen Kopfschuss.


    Und die Moral von der Geschicht, reize fremde Spieler nicht. >:D


    Zusammengefasst: Er hatte ein Magazin in seiner Makarov und hat es nicht geschafft mich zu töten. Die einzige Muni, die ich noch hatte, war in der Waffe, die er mir gelassen hat. Schon schön ;)


    Dies war die Geschichte meines ersten Kills 8)


    Ich zocke seit November und habe es bisher immer vermieden, andere Spieler zu töten.
    DayZ ist für mich eins der besten Spiele, die ich je gespielt habe und ich geh vollkommen drin auf. Und da ich generell ein friedliebender Mensch bin, hat sich das bisher, ohne es wirklich zu wollen, auf meine Spielweise ausgewirkt.
    Aber irgendwo muß man eine Grenze ziehen und wenn jemand mich erschießen möchte und es nicht hinbekommt, muß er die Konsequenzen tragen.
    Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis einer das Kind reinschüttet.....oder so :o


    In diesem Sinne: Amen und Prost!! :P

    Was ich mir diese Woche vornehme:<br /><br />1. In der Kneipe beim Bezahlen aufrunden<br /><br />2. Im Krieg auch mal verlieren können.<br /><br />3. Einen Amokläufer stoppen.<br /><br />

  • Sehr schöne Geschichte! :)
    ...er liess dir die einzige Waffe mit Muni, das ist genial! :D


    Mein erster Kill nach langen Wochen Friendlyspielen ging auch in die Richtung, war mit Kumpel auf Thirsk-Winter unterwegs, alles angeguckt, paarmal über die Map gelaufen, irgendwann zu dem Entschluss gekommen das wir die Map wohl erstmal nicht zocken würden...


    Er meinte kurz darauf ich solle mal bissel in den Wald laufen (er stand grad in einem Industrial-Rohbau)
    Hab ich dann auch gemacht....dabei noch nicht viel drüber nachgedacht, aber als er dann nochmal fragte ob wir demnächst wirklich nicht wieder hier spielen wollen ist es mir langsam gedämmert und ich begann Haken zu schlagen.. :D
    Es kam dann auch gleich die erste Kugel in meine Richtung, die 3te oder 4te hat mich dann auch getroffen, fand dann aber schnell Deckung und konnte mich verbinden.
    Nun war es so das es stockdunkel war, er hatte eine Sniper mit Nachtsicht...ich hatte eine Winchester und eine 1911...
    Also erstmal Taktischer Rückzug kombiniert mit langem Schweigen im TS um ihn etwas zu verunsichern...er dachte dann das ich ihn umgehen würde und musste alle Seiten sichern...
    Bin dann aber nur weiter in den Wald und auf einen Hügel von dem aus ich seine Position einsehen konnte...leider war das 400m weit weg, mit Fernglas konnte ich ihn halbwegs erkennen aber beim Zielen war er nur ein dunkler Punkt in der Dunkelheit...
    Drei Winchestermagazine später die teils ganz schön knapp an ihm vorbeigingen (dachte früher hat man auch auf einzelne Pixel geschossen dann versuchst es hier auch mal) wusste ich immerhin das meine Position dahingehend gut war das er nicht mal mein Mündungsfeuer gesehen hat und das er zumindest nervlich fertig war weil er mich nicht sehen konnte :)
    Mittlerweile hatte er sich auf einem Funkturm gestellt von dem er an sich perfekte Sicht nach allen Seiten hatte...aber auch nicht viel Bewegungsfreiheit...
    Gut...nur das die Winchester schon leer war...dachte bevor ich mich aber auf die Suche nach neuer Munition mache schenke ich ihm noch alles was ich habe und hab die 1911 in seine Richtung gehalten, gut höher gezielt so das der Lauf den Kompletten Zielbereich verdeckt hat...also kompletter Blindschuss.
    Nachdem das ganze Magazin durch war kam auch gleich die Todesmeldung und ein ungläubiges "Neiiiin" im TS.... :D
    Anscheinend war der erste Schuss auch gleich zwischen die Ohren gegangen, also unglaubliches Glück gehabt :)


    Ich feier das heute noch jedesmal wenn ich ihn dran erinnern darf, das macht es noch viel besser als
    bei einem Fremden, da hat man Monatelang was davon....was sag ich...Jaaahre! xD