Ivans Geschichte (Fan-Fiction)

  • Kapitel 14, Neue Hoffnung


    Zitternd rappel ich mich auf, stütze die Hände auf das Kontrollpult und starre aus dem Fenster. Da spüre ich auf einmal etwas Seltsames unter meiner rechten Hand. Ich schiebe die wild durcheinander liegenden Papiere vom Tisch, da sehe ich darunter ein kleines Lautsprechermikrofon. Ist es das wofür ich es halte? Eilig schmeiße ich auch die restlichen Blätter vom Tisch, und wirklich da steht ein kleines Funkgerät.
    Ich bin mir nicht sicher wie man es bedient, also probiere ich einfach ein wenig herum. Zuerst drücke ich mal den Knopf am Mikrofon "Hallo, kann mich jemand hören?" Nichts passiert, das war wohl falsch. Ich versuche mein Glück mit den anderen Knöpfen, drücke einfach alle rein und wieder raus und drehe an den Drehknöpfen. Auf einmal leuchtet eine kleine Anzeige auf: "Fahrzeug-Kanal" Ganz vorsichtig drehe ich ein Stück weiter "Militärfunk" noch ein Stück "Weltweit" genau danach habe ich gesucht. Erneut drücke ich den Mikrofon Knopf "Kann mich jemand hören?" Stille,niemand antwortet mir. Aber vielleicht muss man ja zum Empfangen auch einen Knopf drücken. Nach kurzen suchen finde ich eine Taste, die richtig aussieht. Hoffnungsvoll drücke ich sie.
    "...gescheitert. Begeben Sie sich zur nächsten Evakuierungsstelle am Flughafen oder in Berezino. Achtung, wichtige Mitteilung an die Bevölkerung: Versuche die Seuche einzudämmen sind gescheitert. Begeben Sie sich zur nächsten Evakuierungsstelle am Flughafen oder in Berezino. Achtung,..."
    Der Funkspruch wiederholt sich immer wieder. Nachdem ich ein paar Minuten zugehört habe, lasse ich die Taste los.
    Eine Seuche also, aber es gibt Hilfe. Jetzt habe ich wieder Mut gefasst, es gibt Hoffnung, alles wird gut.


    Nachdem ich jetzt wieder einen klaren Kopf habe wird mir bewusst, dass ich mich immer noch in dem Tower der Landebahn befinde. Draußen kann ich die Zombies hören, doch ich muss langsam weiter. Ich möchte möglichst schnell nach Berezino und bei Nacht möchte ich keinesfalls unterwegs sein. Leise räume ich die Barrikade beiseite die ich Nachts errichtet hatte. Ich darf auf keinen Fall Lärm machen, sonst hören die Untoten mich. Kurz bevor ich nach unten schleichen will, erinnere ich mich wieder an den Revolver, der auf dem Boden liegt. Ich überlege kurz, entscheide mich dann aber ihn doch mitzunehmen. Auch wenn ich noch nie mit einer Waffe geschossen habe, ich fühle mich irgendwie sicherer mit dem Revolver fest in meiner Hand. Langsam gehe ich nach unten und spähe um die Ecke auf die Landebahn. Schon kann ich die verwesenden Körper riechen, dort liegen sie, ich sehe das es Soldaten waren. In mir steigt wieder die Übelkeit auf doch ich reiße mich zusammen und lege mich auf den Boden. Langsam krieche ich weg von dem Tower in Richtung des ersten Hangars. Die Sonne steht noch tief im Osten, ich habe also nicht lange geschlafen. Auf der Landebahn streifen einige Zombies herum, aber sie sind noch nicht in meiner Nähe. Ich bewege mich an der Wand des Hangars entlang zu seinem Tor und schaue um die Ecke, darin ist aber nichts zu sehen außer Müll und einem offenen, aber leeren Frachtcontainer. Also robbe ich weiter zum zweiten Hangar, dort zeigt sich ein ähnliches Bild, gerade will ich ihn genauer unter die Lupe nehmen, da kann ich ganz hinten einen Zombie in der Dunkelheit ausmachen. Schnell entferne ich mich. Dann habe ich endlich das Ende der Landbahn erreicht und kann durch weiches Gras weiter kriechen. In meiner Nähe sehe ich keine Untoten, also richtete ich mich leicht auf und laufe geduckt weiter. Ein Stück entfernt sehe ich Lagerhallen, aber die wankenden Silhouetten der Untoten schrecken mich ab, ich umgehe das Gebäude lieber in einem weiten Bogen, husche durch mehrere Gebüsche und Sträucher und näherte mich dann einer Anhöhe. Gerade als ich den höchsten Punkt erreiche, hörte ich einen gellenden Schrei.
    Zutiefst erschrocken sehe ich mich um. Direkt vor mir baut sich der blutüberströmt Körper eines Zombies auf, er hatte hinter der Kuppe im Gras gelegen. Seine blutunterlaufenen Augen sind direkt auf mich gerichtet und sein Blick bohrte sich in den meinen. Vollkommen überrumpelt,geschockt und von der Situation überfordert, schlage ich reflexartig zu. Der Kolben des Revolvers triff auf den Kiefer des ehemaligen Mannes, Blut und Zähne fliegen mir entgegen, er fällt um und ich laufe los, weiter in Richtung der Stadt die Rettung versprich. Einfach über das offene Feld ohne einen Blick zurückzuwerfen, fliehe ich und hoffe inständig, dass mich bloß keine weiteren Untoten entdecken.
    Doch hinter mir höre ich schon die Schreie, die Zombies sind ausgehungert, sie kennen keine Schmerzen oder Erschöpfung, ich hingegen schon..

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  • Kapitel 15, Rettung in letzter Sekunde


    Immer lauter werden die Schreie, ich stürme weiter, vor mir sehe ich die Häuser der nächsten Stadt, sie ist rießig. Ich übersehe einen großen Stein auf dem Feld und bleibe kurz an ihm hängen, da erreicht mich einer der Zombies und schlägt nach mir. Schmerz fährt durch meinen Rücken, er hat mich mit seinem Arm geschlagen und mir mit den scharfen, ungepflegten Fingernägeln tiefe Kratzer zugefügt. Ich kann spüren wie Blut aus der Wunde läuft, aber ich kann jetzt nicht anhalten um mich zu verbinden, ich muss erst die Zombies hinter mir loswerden. Ich laufe auf die Stadt zu, da kann ich sie vielleicht abhängen, vorbei an den ersten Häusern, dann passiere ich das Ortsschild "Chernogorsk". Jetzt bemerke ich den Fehler in meiner Überlegung, in der Stadt sind noch viel mehr Zombies, diese entdecken mich natürlich auch noch. Kurz werfe ich einen Blick nach hinten, mindestens ein dutzend Untoter jagen mich inzwischen. Ich schlage Hacken durch die Stadt, stürme durch Vorgärten und springe über Zäune, aber ich werde sie einfach nicht los. Ich renne um die nächste Ecke, da sehe ich vor mir mehrere Apartmentgebäude mit weit offenen Türen. Ohne lange zu überlegen, renne ich in eines der Häuser, schlage die Tür hinter mir zu, springe den ersten Treppenabsatz hoch und verbinde erstmal notdürftig meine Wunde. Ich bin vollkommen außer Atem und mir ist übel. Doch mir bleibt keine Zeit zu verschnaufen, die Zombies schlagen gegen die Tür schließlich durchbrechen sie sie. Oh gott was mache ich jetzt? Ich renne die Treppe weiter nach oben und kauere mich auf den obersten Treppenabsatz, vielleicht verlieren sie ja das Interesse an mir, wenn sie mich nicht mehr sehen.
    Doch meine Hoffnung ist vergebens, die Untoten wanken die Treppe hinauf. Verzweifelt schaue ich mich um und entdecke eine Leiter die auf das Dach führt. Mühsam klettere ich nach oben und schließe die Dachluke hinter mir. Aber was sind das für hartnäckige Zombies? Sie folgen mir auch hier hin und drängen mich an den Rand des Daches. Was soll ich nur tun? Ich hebe zitternd meinen Revolver und schieße.
    Der Knall ist ohrenbetäubend, allerdings stört es den Untoten vor mir nicht im geringsten, das ich ihm mitten in den Bauch geschossen habe. Ich schieße vier weitere Male auf ihn, doch er wankt weiter auf mich zu...
    Verzweifelt betrachte ich die Waffe, ich habe noch eine Kugel, ich will mich nicht fressen lassen... Zitternd hebe ich die Waffe an meine Schläfe..


    Da erklingt ein Schuss, der Zombie vor mir fällt um, ein Loch klafft in seinem Kopf "Bumm" der nächste Untote bricht zusammen "Bumm" noch einer. Ein Zombie nach dem anderen fällt dem Schützen zum Opfer.
    Endlich sind alle tot, die Leichen liegen vor mir. Ich kauere mich an die Dachkante und schaue mich misstrauisch um. Wer hatte geschoßen? Wem verdanke ich mein Leben?"
    Vorsichtig schaue ich mir einen der Kadaver an, ein riesiges Loch klafft in seinem Schädel, das muss ein Sniper gewesen sein, so viel weiß ich immerhin über Waffe, also ist der Schütze vermutlich weit weg, am besten ich verlasse das Dach, schaue mich erstmal im Haus um und versorge vor allem meine Wunde richtig, der Schütze muss vermutlich erstmal von seiner Position hierher laufen, ich werde drinnen auf ihn warten um ihm zu danken.

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  • So jetzt bin ich auch wieder auf den Stand der dinge jeher ;) xD


    Schön weiter schreiben echt Fazinierend, was du da schönes zusammen dichtest, sehr interessant würde ich doch glatt zum buch binden und versuchen es am man zu Bringen ^^.


    Am Anfang vielleicht nur als Download, aber denoch sehr schön geschrieben.


    Bekommst dafür Glatt nen Hippy Van von mir wenn du verstehst xDDDD

  • Kapitel 16, Unerwartetes Wiedersehen


    Ich kletter die Leiter wieder nach unten, die Tür zum ersten Apartment steht offen, also gehe ich hinein. Zuerst versuche ich meine Wunden vernünftig zu versorgen, ich presse die Wundenränder aufeinander und fixiere das ganze mit einer Bandage. Ich zittere fürchterlich, mir ist eiskalt und speiübel. Hat mich der Zombie etwa infiziert? Ich brauche dringend Medizin. Als ich mich in der Wohnung umsehe entdecke ich neben einem Müllhaufen eine Packung Schmerztabletten, begierig schlucke ich sie. Mir wird schwindlig, ich muss mich erstmal setzten bevor ich die Wohnung nach weiterem nützlichem durchsuchen kann.
    Nachdem ich mich ein paar Minuten ausgeruht habe, geht es mir besser und ich kann die ganze Situation erst richtig realisieren. Ich wurde gerade durch eine Stadt voller Untoter gejagt, kein einziger gesunder Mensch war unterwegs, ich hätte mein Leben beinahe selbst beendet, da die Zombies mich in die Enge getrieben hatten und wurde von einem unbekannten in letzter Sekunde gerettet... langsam verarbeitet mein Gehirn diese ganzen Informationen. Da höre ich Schritte im Treppenhaus. Ich drücke mich fester an die Wand. Noch mehr Zombies?
    "Hey Junge wo bist du? Ich tue dir nichts. Du kannst raus kommen" Die Stimme kommt mir ein wenig vertraut vor, ich kann sie aber im Moment nicht zuordnen. "Ich bin hier, ganz oben in der Wohnung." Ich höre wie der Unbekannte eintritt dann sehe ich seine Gestalt im Türrahmen. "Ivan, bist du das?!" Er stürmt auf mich zu und schlingt die Arme um mich.


    Überrumpelt lasse ich mich umarmen. "Ich kenne dich doch irgendwo her, wer bist du?" Entgeistert schaut er mich "Ivan? Was ist los mit dir? Erkennst du mich nicht? Ich bins, Mike" Mike? Der Name sagt mir was, mein Gehirn rattert. "Mike... Es tut mir leid ich kann mich an fast nichts erinnern... Kannst du mir erklären was hier los ist?" "Oh Gott Ivan, was ist nur mit dir passiert? Natürlich ich erkläre dir alles, lass uns nur erstmal dich richtig versorgen, du siehst nicht gut aus..." "Ich weiß, ich fühle mich nicht gut, ich habe Angst das ich mich infiziert habe, mich hat vorhin ein Zombie erwischt. Das sind doch Zombies, oder?"
    Doch noch bevor er zu einer Antwort ansetzen kann, wird mir wieder schwindlig und ich sacke zusammen. Langsam werde ich wieder wach und sehe, wie Mike gerade wieder in den Raum kommt. "Geht´s wieder?" Zögernd nicke ich, dann schüttelt mich ein Hustenanfall. Sorgenvoll schaut er mich an. "Denkst du, dass du laufen kannst? Ich habe draußen ein Krankenhaus gesehen." Erneut nicke ich, dieses mal ohne einen Hustenanfall zu bekommen. Vorsichtig stehe ich auf, ich fühle mich schwach und krank, meine Beine zittern unter mir, aber sie tragen mich. Mike wirft noch einmal einen prüfenden Blick auf mich, dann läuft er aus der Wohnung und die Treppen nach unten.
    Unten schaue ich misstrauisch auf die Straße, tatsächlich gegenüber von uns ist ein Krankenhaus, durch die großen Glasscheiben kann ich sogar Medizinkisten des Militärs erkennen.
    Allerdings sieht es so aus, als sei die Tür fest verschlossen. Ob wir einfach die Scheiben einschlagen können? Mike hatte offenbar denselben Gedanken: "Ivan hör mir genau zu, ich gebe dir jetzt meine Waffe, packe meine Axt aus, laufe darüber und schlage die Scheiben ein. Sobald sie kaputt sind kommst du zu mir." Er schaut mich bestimmt an, dann habe ich auch schon seine Waffe in der Hand. Ich fühle mich unwohl damit, wie schwer die ist, zitternd hebe ich sie an die Schulter und schaue durch das Visier. Während ich noch versuche etwas zu erkennen, höre ich auf einmal ein klirren. Ich senke die Waffe und sehe, das die Scheiben des Krankenhauses komplett herausgeschlagen sind. Mike hat es wirklich geschafft, überglücklich werfe ich noch einen Blick nach linke und nach rechts, dann laufe ich geduckt über die Straße.
    Mike hat schon angefangen die erste Kiste zu durchsuchen, nach wenigen Minuten zieht er eine Schachtel Antibiotikum hervor und hält sie mir hin. Überglücklich nehme ich sie, die werden bestimmt helfen, dann geht es mir wieder besser.
    Während ich sie nehme, durchsucht Mike noch die anderen Kisten und findet eine Blutkonserve "Ivan, ich werde dir eine Transfusion geben, dann geht es dir gleich wieder richtig gut, setzt dich einfach hin und halt still." Ich weiche ein Stück zurück, besser gehen hin oder her, ich habe schreckliche Angst vor Nadeln...

  • Echt tolle Geschichte bis jetzt. Auch wirklich super geschrieben, man versinkt sofort in diese Welt und hat alles vor dem geistigen Auge. Das ist keine Selbstverständlichkeit, dazu braucht man wirklich Talent.


    Grüße

  • Kapitel 17, Durch Chernogorsk


    "Jetzt halt still, für so etwas haben wir keine Zeit." Mike packt mich grob am Arm, schiebt meinen Ärmel hoch und drückt mir die Nadel in die Ellen-beuge. Ich zucke kurz zusammen, lass ihn dann aber machen, so schlimm tut es eigentlich gar nicht weh. Neugierig schaue ich ihm zu, wie er den Beutel mit Blut langsam zusammen drückt und kann gleichzeitig spüren, wie es in meinen Arm strömt. Nach ein paar Minuten ist der Beutel leer, ich fühle mich frischer, lebendiger, mir ist nicht mehr so eiskalt und ich zittere nicht mehr.
    "Wir sollten in der Stadt noch nach nützlichen Sachen suchen, danach können wir im Wald ein Lager aufschlagen und ich erkläre dir was hier los ist, in Ordnung?" "Klingt gut, wir müssen aber unbedingt schnell nach Berezino, ich hab einen Funkspruch gehört, da werden wir evakuiert." Verwirrt schaut Mike mich an, setzt zu einer Antwort an, schüttelt dann aber doch nur den Kopf und sagt: "Lass uns einfach erstmal losgehen" Er dreht sich zu den Scheiben um und will gerade nach draußen gehen, doch ich packe ihn an der Schulter und halte ihn zurück "Was ist hier los? Was ist mir der Evakuierung? Du wolltest doch was sagen..." Aber Mike schüttelt nur den Kopf, schaut mich an und wechselt schnell das Thema. "Oh du hast ja noch meine Waffe, gib mir die mal lieber wieder, ich glaube du kannst damit nicht so gut umgehen, nimm lieber die Axt und dann gehen wir zum Supermarkt" Ich schaue nach unten, und wirklich ich halte sie immer noch in der Hand,ich erinnere mich wie er damit die ganzen Zombies erschossen hat. Schnell lasse ich sie fallen, ich will so etwas nicht haben, da nehme ich lieber die Axt mit, auch wenn ich sie nicht zum Töten benutzen werde, nur im Notfall...
    Vorsichtig verlassen wir das Krankenhaus in Richtung der Stadtmitte, auf der Straße streunen einige Zombies herum also legen wir uns auf den Boden und kriechen weiter. Vor uns liegt ein großes Industriegebiet. Wir müssen da durch wenn wir zum Supermarkt wollen, wir robben weiter bis wir hinter einer Wand sind. Langsam richteten wir uns auf und laufen ein Stück geduckt, immer Ausschau nach Zombies haltend.
    Am Ende der Mauer späht Mike um die Ecke, zieht seinen Kopf aber schnell wieder zurück und signalisiert mir still zu sein. Sekunden später höre ich auch warum, hinter der Mauer kann man das Grunzen und Ächzen von Zombies hören, es müssen sehr viele sein...
    Der Supermarkt kann nicht mehr weit weg sein, aber die Zombies würden uns sofort entdecken, wenn wir hier lang laufen. Suchend schaut sich Mike um, dann scheint er etwas entdeckt zu haben. "Siehst du diese Dose da? Warte auf mein Signal und renn dann los, zwischen die beiden Häuser da." Ich nickte und machte mich bereit loszulaufen. Er nimmt die leere Dose auf und wirft sie mit voller Wucht über die Mauer. Ein lautes Scheppern erklingt, ohne zu zögern stürme ich los, hoffentlich funktioniert der Plan. Ich hechtete in die Häuserlücke, Mike ist direkt hinter mir, vorsichtig schaue ich zurück und wirklich es hat geklappt, keiner ist uns gefolgt. Wir laufen geduckt weiter, um Gebäude und durch Gärten, weichen immer wieder einzelne Zombies aus, aber zum Glück ist keiner besonders nahe bei uns.
    Das da vorne könnte der Supermarkt sein, nur noch durch diesen Garten und über die Straße dann sind wir da. Wir legen das letzte Stück kriechend zurück, beobachten die Umgebung ganz genau, dann sind wir endlich da, vor uns ist die Treppe des Supermarkts, die Türen stehen weit offen.

  • Kapitel 18, Der Supermarkt


    Vorsichtig betreten wir den Supermarkt, von den Zombies draußen hat uns keiner bemerkt und hier drinnen scheinen auch keine zu sein. Mike geht gleich nach hinten und sichert den Lagerbereich, währenddessen fange ich an mich vorne umzuschauen. Es liegt sehr viel Müll herum und die Regale sind teilweise umgeschmissen und leergeräumt, doch ein paar Dosen Nudeln, Bohnen sowie Pepsis liegen noch herum.
    "Ivan komm kurz her, ich hab hier was gefunden" Mike schaut mich über die Theke an und bedeutet mir zu ihm zukommen. Gerade will ich zu ihm laufen, da sehe ich einen Zombie am Eingang. Er schaut kurz herein, dann geht er weiter, dicht an der Wand entlang, Er geht um die Ecke des Marktes, jetzt kann ich ihn hinter den großen Scheiben sehen, sein Kopf schleift an ihnen entlang und hinterlässt eine blutige Spur. Er scheint aber keine Ahnung von mir zu haben, so wie er läuft und ins Leere schaut. Angeekelt drehe ich mich weg und krieche vorsichtig hinter die Theke in den Lagerbereich zu Mike. "Da draußen ist einer ganz nah" flüstere ich ihm zu. Sein Blick wird ernst. "Die sind überall, wir sollten uns beeilen. Hier ich habe etwas für dich gefunden." Er drückt mir einen Rucksack in die Hand. "Pack alles was nützlich ist da rein und mach dich bereit hier abzuhauen". Ich schnalle den Rucksack auf meinen Rücken und stopfe schnell alles rein, was ich finden kann.
    Als ich fertig bin, gehe ich zurück zu Mike, der inzwischen auf der Laderampe kniet und die Umgebung beobachtet. "Komm mit, wir schleichen jetzt hier raus, hinten um den Markt herum, dann müssen wir nur noch an ein paar Häusern vorbei und sind aus der Stadt draußen." Endlich aus der Stadt raus klingt gut, also folge ich ihm, und wirklich, wir können uns problemlos an den Untoten vorbei schleichen und stehen schließlich außerhalb der Stadt auf einem Feld nahe der Küste. Wir laufen noch ein Stück geduckt weiter weg, dann richten wir uns auf und sprinten zum nahen Wald, streifen dort zwischen den Bäumen herum, bis wir eine gute Stelle finden und beschließen unser Lager aufzuschlagen.
    Ich schlage mit meiner Axt ein paar Zweige und errichte ein kleines Feuer, Mike hat zum Glück Streichhölzer dabei um es anzuzünden. Müde lass ich mich ans Feuer fallen und wärme mich erstmal ein wenig auf. Dann fangen wir an zu reden.
    "Also zum ersten Mal haben wir uns in Krasnostav getroffen, mitten in der Nacht. Da war die erste Evakuierung, die Soldaten hatten uns alle nach auf die Straße geholt, meine Pension war ganz in der Nähe von deiner Wohnung..." Ich unterbreche ihn kurz, daran kann ich mich noch erinnern. "Da war dieses Ehepaar..." ich schaudere,"Sie haben sie einfach getötet..."
    "Stimmt, danach bist du zusammen gebrochen, ich musste dich zum Auto tragen. Als du wach wurdest warst du ziemlich durch den Wind, deshalb hat dir einer der Soldaten ein Beruhigungsmittel gegeben." Ich nicke, bis dahin kann ich mich erinnern, aber danach an nichts mehr, doch während Mike jetzt weiter erzählt werden die Erinnerungen wieder in mir lebendig.

  • Kapitel 19, Erinnerungen: Der Unfall


    Ich schreckte durch einen lauten Knall und einen stechenden Schmerz in der Schläfe auf. Wir saßen immer noch im Jeep, allerdings schien der Fahrer gerade die Kontrolle über das Fahrzeug verloren zu haben, es schleuderte über ein Feld, Mike und ich rutschten über die Rückbank, stießen zusammen und schlugen gegen die Scheiben. Endlich schaffte der Fahrer es anzuhalten, wir standen mitten auf einem Feld, ich rieb meine pochende Schläfe und starrte nach draußen.
    Es wurde gerade hell, aber ich konnte noch nicht viel erkennen. "Alle aussteigen!" Das war ein eindeutiger Befehl des Fahrers, also sprang ich schnell nach draußen. Jetzt konnte ich auch sehen, warum wir über das Feld geschleudert waren. Ein gutes Stück hinter unserem Auto führte die Straße entlang, auf der wir unterwegs waren, doch sie war durch ein Autowrack und etwas brennendes blockiert. Was brennt da? Ich fühlte ein Grauen in mir aufsteigen, ist das etwa der Militärlaster aus meiner Straße?
    "Los kommt her!" Mir blieb keine Zeit länger darüber nachzudenken, einer der Soldaten lief ein Stück Richtung Straße, hob die Waffe und zielte auf den Laster an. Währenddessen bedeutete der andere uns zum Kofferraum zu kommen. Überfordert stellte ich mich neben ihn, mein Kopf tat immer noch weh und mir war schummrig, vermutlich von dem Beruhigungsmittel. Der Soldat kramt eine Weile herum, dann zog er eine Jeans, ein T-shirt und einen Pulli hervor. "Da probiert das mal an, ich hatte so wenig Zeit, das ich meine Zivilkleidung einfach ins Auto geworfen hatte. Glück für euch." Erst jetzt fiel mir wieder auf, dass ich immer noch in Shorts und T-shirt dastand, als ich einen Blick zu Mike warf stellte ich fest, dass er immerhin eine Jeans an hatte. Schnell schlüpfte ich in die Hose, sie passte sogar halbwegs. Mike hatte sich das T-shirt genommen und bot mir den Pulli an. Dankbar nickte ich ihm zu und streifte ihn über.
    "Kann einer von euch mit einer Waffe umgehen?" Entsetzt starrte ich ihn an, wieso sollte ich das können? Aber Mike war offensichtlich nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen und meinte nur "Klar kann ich schießen." Wortlos reichte der Soldat ihm eine Makarov, zwei Magazine und mir eine Taschenlampe. Dann ging er zu seinem Kameraden, verwirrt von der Situation folgten wir ihm.
    "So ihr zwei, Mike und Ivan heißt ihr, richtig? Ich bin Sergej und mein wortkarger Kamerad hier ist Yuriy, wie ich sehe hat er euch ja schon ausgerüstet." Immer noch überfordert nickte ich, Sergej zielte während unserem Gespräch ungerührt weiter Richtung Straße. "Wir werden jetzt da vor gehen, schauen was passiert ist, ob noch jemand am Leben ist und versuchen ob wir einen Reifen finden, uns ist nämlich einer kaputt gegangen." Ohne das uns Zeit zum nachdenken zu lassen, lief er los, Yuriy und Mike folgten ihm. Ich wollte nicht untätig alleine auf dem Feld bleiben, also machte ich die Lampe an, lief ihnen nach und versuchte den Weg möglichst gut auszuleuchten.
    Inzwischen war das Feuer fast ausgegangen, vorsichtig schlichen wir auf die Straße, die Soldaten voran, dann Mike und als letztes ich. Der Schein meiner Taschenlampe fiel auf das Autowrack, es war komplett zerstört, ich ließ den Lichtkegel weiter wandern. Ich schauderte, meine Vermutung war richtig gewesen, das war der Laster. Die Plane glühte noch, die Reifen waren komplett verbrannt, die Fahrerkabine war zusammengedrückt, offensichtlich musste etwas schreckliches geschehen sein, so das der Fahrer ungebremst in das Auto gerast war. Mir graute davor, trotzdem musste ich einfach wissen, was sich auf der Ladefläche befand. Langsam näherte ich mich, die anderen hatten den gleichen Plan gefasst wie ich, also blieb ich ein Stück entfernt stehen und sah zu, wie Mike die Hand nach den Resten der Plane ausstreckte und anhob.


    Die ganze Ladefläche war nur noch ein wildes Durcheinander aus zerfetzten und verbrannten Körpern. Das Blut stand auf der ganzen Rampe und lief an den Seiten herunter. Einige der Leichen waren eindeutig angefressen und hatten die Augen noch weit aufgerissen. Der Gestank war widerlich und ich musste mich fast übergeben. Yuriy trat vor, legte seine Waffe auf den Boden und griff ohne zu zögern zwischen die Leichen. Er wühlte herum, ein widerliches knackendes Geräusch erklang. Er hielt kurz inne und zog dann mit beiden Armen einen Reifen unter den Leichen hervor, Blut lief herunter, an Yuriy hingen Eingeweide und Fleischfetzen, ich meinte den Darm einer der Leichen zu erkennen. Er schüttelt ihn kurz ab und kam dann von der Ladefläche herunter, durchtränkt mit Blut, hob den Reifen hoch und drückte ihn Sergej schwungvoll in die Hand, Blut spritzte ihm ins Gesicht und er drehte angewidert den Kopf weg. "Da den haben wir doch gebraucht, reparier unser Auto." Er wischte seine Hände an der Hose ab und schulterte sein Gewehr wieder.
    Die ganze Zeit über hatte ich mich in einer Schockstarre befunden, jetzt fiel ich auf meine Knie und erbrach mich.

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  • Super Bexs! :)
    Es wird immer spannender, weiter so!


    Bohnen! ^^

    [size=14pt]Ich bin nicht sicher, mit welchen Waffen der dritte Weltkrieg ausgetragen wird, aber im vierten Weltkrieg werden sie mit Stöcken und Steinen kämpfen.[/size]<br />[size=12pt]- Albert Einstein[/size]

  • So die letzten Tage waren leider etwas streßig und ich habe auch sehr viel Zeit im Spiel verbracht, deshalb habe ich kein Kapitel gebracht. Aber keine Sorge, die Geschichte ist noch lange nicht vorbei ;)
    Tut mir leid das ihr warten musstet, aber ich bringe euch lieber nur ein Kapitel mit dem ich selbst 100% zufrieden bin, als irgendwelche halben sachen die ich gestreßt geschrieben hab.
    Morgen gibt es auf jeden Fall wieder ein neues Kapitel :D:D

  • Kapitel 20, Unbegreifen


    "Ivan beruhige dich wieder!" Ich würge und huste, also ich die Augen aufmache sehe ich Mike neben mir, er rüttelt mich an der Schulter. Spitze Steine graben sich in meine Beine, ich knie ein Stück neben dem Feuer, Schweiß überströmt, zitternd und kralle meiner Finger in die kalte Erde.
    In meinem Mund ist ein ekelerregender Geschmack, mein Magen zieht sich zusammen, und ich muss wieder würgen.
    "Hey Ivan ganz ruhig, es war nur eine Erinnerung, jetzt ist es vorbei" Mike schaut mich sorgenvoll an.
    Das ist mir alles zu viel, ich will das nicht mehr hören, was ist hier nur los? Ich schüttle den Kopf und fahre mir mit der Hand über das Gesicht,die Welt ist krank, ich muss hier weg!! Ich springe auf, taumle kann mich aber auf den Beinen halten und laufe zwischen die Bäume...
    "Ivan nicht! Bleib stehen!" Mike hat mich schon nach wenigen Metern eingeholt und packt mich am Arm. Wütend schüttle ich seine Hand ab, ich will meine Ruhe haben, kann er nicht einfach weg gehen und mich in Ruhe nachdenken lassen?! Er hat meinen Gesichtsausdruck offensichtlich richtig gedeutet und unternimmt keinen weiteren Versuch mich fest zu halten. Ich drehe ihm den Rücken zu und trotte ein Stück weiter, eigentlich habe ich gar kein Ziel, ich weiß gar nicht wo ich hin will. Planlos lasse ich mich auf den Boden fallen und lehne mich mit dem Rücken an einem Baum. Langsam beruhige ich mich wieder, Mike beobachtet mich aus der Ferne, nachdem er mich noch einmal prüfend gemustert hat verschwindet er aus meinem Gesichtsfeld. Meine Wut ist inzwischen vollkommen verraucht, suchend schaue ich mich nach Mike um, es tut mir Leid wie ich mich benommen habe.
    Nach wenigen Minuten sehe ich ihn zwischen den Bäumen auftauchen, er schleppt unsere ganzen Sachen hierher und errichtet ein neues Lager. Langsam gehe ich zu ihm, "Mike..." "Schon ok Ivan, ich kann dich verstehen, ich glaube das reicht für den Moment, du solltest versuchen zu schlafen, ich halte Ausschau." Aufmunternd lächelt er mich an und entzündet ein neues Lagerfeuer. Ich nicke langsam "Ok, danke" und lege mich hin. Der Boden ist hart, überall sind Wurzeln und die wenigen Grashalme machen es auch nicht gemütlicher, trotzdem sinke ich sehr schnell in einen unruhigen, aber zum Glück traumlosen Schlaf.
    Das nächste was ich wahrnehme sind die ersten Sonnenstrahlen des nächsten Morgens. Fröstelnd versuche ich mich aufzurichten, doch mein Körper wehrt sich gegen die Bewegung. Wie betrunken raffe ich mich langsam auf, taumle ein paar Schritte herum und halte meine kalten Finger über die letzten Glutreste des Feuers.
    "Guten Morgen Ivan" Mike sucht kurz im Rucksack herum, dann zieht er eine Dose Bohnen und ein Wärmepflaster heraus. "Hier iss etwas und kleb dir das Pflaster auf, dann gehst dir besser." Dankbar nehme ich die Sachen an, Frühstücke kurz und helfe Mike dann die restlichen Sachen zusammen zu suchen und die Glut zu löschen. Wir müssen weiter...

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  • Kapitel 21, Ein Fremder


    Müde folge ich Mike, die Morgenluft ist kühl, aber das tut gut um wach zu werden. Wir laufen ein Stück schweigend durch den Wald, ich versuche meine Gedanken zu sammeln: Wo gehen wir jetzt hin? Was ist mit der Evakuierung in Berezino? Als ich Mike das letzte mal darauf angesprochen habe, hat er ziemlich komisch reagiert, ich habe Angst was er sagt wenn ich ihn nochmal frage, er darf mir nicht meine letzte Hoffnung nehmen...
    Wir laufen eine weile schweigend weiter, dann bleibe ich stehen, nehme meinen ganzen Mut zusammen und spreche Mike an. "Mike? Ich hab dir doch von dem Funkspruch erzählt..." Er dreht sich zu mir um, presst die Lippen zusammen und mustert mich kurz. "Weißt du, dass war gestern ziemlich viel für dich..." Er macht eine kurze Pause. "Wir sollten erstmal weiter gehen, deine Erinnerungen kommen ja langsam wieder, aber es tut dir glaub ich nicht gut, wenn ich dir das alles auf einmal erzähle. Wir gehen jetzt weiter Richtung Berezino und sammeln unterwegs Vorräte." Er dreht sich wieder um und geht weiter, ich merke, dass das Thema für ihn erstmal beendet ist und ich nichts mehr aus ihm rausbekommen werde.
    Vor mich hin grübelnd folge ich ihm, ich will schon wissen was passiert ist, aber ich habe auch Angst vor meinen Erinnerungen. Tief in meine Gedanken versunken trotte ich weiter, als ich plötzlich hart in die Realität zurück gerissen werde. Mike ist auf einmal einfach stehen geblieben und ich bin voll gegen ihn gelaufen, verdattert schaue ich ihn an und reibe mir die Stirn. "Was ist los?" Er hebt nur die den Finger an die Lippe und starrt gebannt weiter nach vorne. Ich stelle mich neben ihn, verrenke mir den Hals und versuche zu erkennen was los ist. Das einzige was ich sehe, sind ein paar Häuser, eine Scheune und leider auch wieder ein Haufen Zombies. Von mir selbst erschreckt, stelle ich fest, dass ich mich langsam daran gewöhne Untote herum laufen zu sehen.
    Fragend schaue ich Mike an, was ist den los, warum gehen wir nicht einfach im Wald weiter?
    Mike streckt den Arm aus und deutet auf ein Gebüsch, nahe an der Stadt. Ich kneife die Augen zusammen und versuche etwas zu erkennen, und wirklich da hat sich doch gerade etwas bewegt...
    Angestrengt beobachte ich das Gebüsch, da war die Bewegung wieder, es muss etwas darinnen sein. Mehrere Minuten starren wir und lauern auf irgendeine Bewegung, dann sehen wir plötzlich wie etwas, oder besser gesagt jemanden aus dem Gebüsch kriecht. Es scheint ein Mann zu sein und zwar ein lebendiger, kein Zombie, er hat einen großen Rucksack auf dem Rücken und ich meine zu erkennen wie er den Kopf immer wieder nach rechts und links dreht um die Zombies im Auge zu behalten. Aufgeregt springe ich auf und will zu ihm laufen, doch Mike packt mich grob am Arm und zieht mich zurück. "Ivan warte!" Ich stoße seinen Arm weg "Siehst du nicht da unten ist jemand wir müssen zu ihm, vielleicht braucht er Hilfe, oder kann uns helfen." "Nein wir bleiben hier! Du weißt nicht was das für ein Mensch ist, viele Menschen haben sich verändert als die Seuche kam, es gibt hier keine Gesetzte mehr, manche Menschen töten andere nur für eine Dose Bohnen..." Betroffen starre ich Mike an, das klingt schrecklich, was ist hier nur passiert?
    Trotzdem will ich den Mann, inzwischen bin ich sicher das es ein Mann ist, nicht einfach allein da unten lassen. "Können wir ihn nicht wenigstens beobachten, eingreifen wenn er Hilfe braucht und versuchen heraus zu finden, ob er normal ist?" Ich kann sehen, wie Mike darüber nachdenkt, schließlich stimmt er zögernd zu.