06. Mai 2025
Heute haben andere Überlebende und ich eine Suppenküche eröffnet – nur ein Kochtopf in einem alten Kamin in einer verlassenen Blockhütte.
Sie haben mit mir die alten Schränke zur Seite gerückt, einen Tisch gefunden, der nicht völlig morsch war, und ein Bett entstaubt.... fast schon gemütlich. Ein altes Fass war auch noch da.
Eine Dose Bohnen, eine Thunfischdose, ein Topf, das leise Knistern von Feuer und Flamme und die nette Gesellschaft meiner Freunde, welche dann weiter zogen für ihre Tätigkeiten in der Stadt Chernogorsk.
Wir stellten noch ein Schild auf. "Küki's Suppenbutze..." Und so begann es.
Die ersten zwei Stunden war es still, nur das Feuer, der Topf und ich. Ich dachte, das war’s. Niemand würde kommen. Dann hörte ich Schritte. Ich sagte nur: „Hab Suppe. Keine Hintergedanken. Komm gern rein!“
- Totale Stille -
Dann sprach eine Frau, mit selbstbewusster Stimme: „Mädchen, wenn du mich vergiften willst, mach’s wenigstens mit Fleisch und nicht mit Suppe."
Mit gezogener Waffe kam sie herein. Vermummt, dunkel gekleidet. Sie setzte sich zu mir. Ich reichte Ihr den Topf. Sie aß.
Kommentarlos ließ sie mir verschiedene Dinge als Dank da, einen Verband, etwas Obst und Stift und Papier. Da ging sie wieder – ohne Schüsse, ohne Drohungen. Nur ein kurzer Blick über die Schulter und ein selbstbewusstes Lächeln.
Der erste Gast der Suppenküche. Ich habs geschafft. Ich hoffe ich kann noch vielen anderen Überlebenden helfen.