Gewissensbisse - Tagebuch eines Banditen

  • Kapitel XI, Mit dem Auto durch Chernarus


    Rauch lag in der Luft und der Geruch von Verwesung lag mir der Nase. Schüsse hallten in der Ferne und sofort stand ich angespannt mit der Waffe im Anschlag bereit, die Fenster absuchend, ob sich draußen etwas rührte.
    Auch wenn ich diese Situation schon mehrmals erlebt hatte, war es doch immer wieder diese Anspannung, die solche Situationen hervorriefen, die Städte so spannend machten.
    Ich war alleine in Chernogorsk unterwegs. Ausgerüstet mit einer AK, genug Munition und eigentlich allem Nötigen, war ich bereit wieder Richtung Norden aufzubrechen. Lediglich eine Axt fehlte mir. Doch diese war für den Weg Richtung Norden unerlässlich. Schliesslich sicherte die Axt mir Feuerholz, so dass ich Fleisch, welches ich durch das Ausnehmen von Tieren entnahm braten konnte. Früher in meiner Kindheit war Stockbrot am Lagerfeuer etwas großartiges. Das prasselende Feuer, die Funken die in der Nacht den niemals gleichen Tanz aufführten, während der Teig um den Stock langsam fest wurde. Dabei sangen wir oft Lieder von einer Gitarre begleitet. An diese Entspannte Stimmung war jetzt nicht mehr zu denken. Ein Feuer bedeutete jetzt Gefahr. Auch wenn es Wärme spendete und man darauf Nahrung zubereiten konnte, war es doch, vorallem in den Abendstunden, meist gut sichtbar und man wurde zu einem gut sichtbaren Ziel. Keine Spur von Lagerfeuerromantik. Feuer anfachen, Braten, vielleicht kurz etwas Aufwärmen, Feuer wieder aus. So schnell es auch nur ging.
    Aber nicht nur das hatte sich gewaltig verändert. Aus dem gemütlichen Grillabend mit Freunden und den Nachbarn war jetzt ein hektisches Wenden und
    Aufbereiten von Fleisch geworden. Allgemein war der Speiseplan sehr eingeschränkt. Fleisch oder Dosenfraß. Doch man konnte froh sein, wenn man überhaupt etwas hatte. Nicht selten hatte mich der Hunger schon zum Mörder werden lassen. Das Zusammentreffen mit anderen Überlebenen in den geplünderten Supermärkten verlief selten friedlich. Zu sehr angetrieben vom eigenen Urinstinkt am Leben bleiben zu wollen, tötet man selbst für eine Dose Bohnen. Unvorstellbar was aus unserer einstigen zivilisierten Welt geworden war.


    Ein weiterer Schuss riss mich aus dem Gedanken. Meine Ausrüstung, die ich mir zusammen gesammelt hatte, machte mich mittlerweile zu einem lohnendem Ziel. Vom Jäger, der nur mit einer Pistole bewaffnet Jagd auf andere Überlebene macht, um sich an ihrer Ausrüstung zu bedienen, wurde ich jetzt zum Gejagten. Vorsichtig schlich ich mich durch die Straßen von Chernogorsk und in einem kleinen Haus nahe der Industrieanlagen fand ich endlich die gewünschte Axt. Es war Zeit in den Norden zu laufen. Ich verließ Chernogorsk Richtung Nordosten. Auf dem Weg durchsuchte ich noch die Tankstelle und fand drei weitere Äxte. Hurra!
    Ich bahnte mir meinen Weg durch die Wälder Richtung Berrezino. Ich war noch nicht oft hier und die Strecke war schwierig. Viele Hügel und Täler erstreckten sich vor mir und es fiel mir schwer mich auf den Beinen zu halten.
    An einem kleinen Stausee nutzte ich die Gelegenheit und füllte meine Feldflaschen wieder auf nachdem ich einen großen Schluck frisches Wasser zu mir nahm. Was gäbe ich für eine Tasse Kaffee.


    GZ10 war in meiner Nähe und erwartete mich weiter nördlich. Er hatte ein Lager dort entdeckt und bat mich um Unterstützung. Das Lager bestand aus einigen Zelten und einem UAZ. Er hatte andere Überlebene dort gesehen.
    Sofort machte ich mich auf den Weg, doch GZ10 brauchte meine Hilfe gar nicht so dringend. Noch bevor ich eintraf konnte er einen anderen Überlebenen der dort am Lager war erledigen. Als ich ihn fast erreichte hörte ich einen Schuss und ein zufriedenes Grinsen war auf dem Gesicht von GZ10 zu sehen, als ich ihn erreichte. Er lag im Gras, gut getarnt im Ghillie Anzug und seine AS50 rauchte noch. Auch den zweiten Unvorsichtigen hatte er aus seinem Versteckt erledigt. Im Schutz der Bäume und gedeckt machte ich mich daran die Leichen der zwei nach Brauchbarem zu untersuchen. Ich konnte meine AK gegen eine M4A1 Camo austauschen. Auch Munition fand ich reichlich dafür. Auch einen großen Rucksack fand ich und tauschte meinen gegen ihn aus. Diese Art von Rucksäcken, die den modernen Wanderrucksäcken sehr ähnelten, waren mit ihren vielen Taschen und großen Stauraum Ideal um viel mitzunehmen.
    In den Zelten war leider nichts wertvolles, aber einiges an Waffen und Munition, wofür wir keinerlei Verwendung hatten. Nur ein weiterer großer Rucksack. Wir hinterließen eine Nachricht für unsere Gruppe, falls jemand noch Ausrüstung brauchte, solle man sich das Lager nochmal vornehmen.
    Mit dem UAZ fuhren wir davon. Unser Ziel war es mit diesem Fahrzeug, welches auch im Gelände noch gut Fahrt macht, die Wälder nach weiteren Lagern zu durchsuchen. Wir waren einige Zeit unterwegs und legten einige Kilometer zurück bevor wir in Lobatino tanken musste. Meine Knie taten von der langen Fahrt weh und ich war froh wieder die Beine strecken zu können. Wir hatten mehr als die Hälfte der Karte abgefahren.
    Während GZ10 von der Halle aus den Horizont im Auge behielt, befüllte ich den Jeep mit Benzin und erledigte die anstürmenden Zombies mit einigen gezielten Kopfschüssen. Der Wagen war wieder vollgetankt und drei volle Benzinkanister lagen als Reserve im Gepäck. Wir fuhren weiter, doch fanden nichts.


    Reval und FireFist meldeten sich aus dem Norden. Sie waren dort schon gestern auf ein Lager gestoßen, hatten aber mit Gegenwehr zu kämpfen. Wir beschlossen sie abzuholen, um dann vereint das Lager zu überfallen. Nachdem wir beide eingesammelt hatten, fuhren wir in die Richtung des unbekannten Lagers. Wir erreichten das Lager, welches zu unserer Überraschung verlassen war. Den UAZ versteckten wir sicher. Wir wussten von den Fahrzeugen im Lager, deshalb sollte uns dieses Fahrzeug als letzte Rettung dienen, sollten wir doch auf zustarke Gegenwehr stoßen.
    Die Zelte waren schon leer geräumt worden, doch die Fahrzeuge waren noch vorhanden. In den Kofferräumen der Fahrzeuge fanden wir noch einige Sachen. Ich konnte mir ein Nachtsichtgerät soviel einige SD Munition nehmen.
    Wir zerschossen die Reifen aller Fahrzeuge, um uns dann mit dem fahrtüchtigem Old Hatchback aus dem Staub zu machen. Die Granate von FireFist verfehlte leider den Bus, weshalb wir keine weitere Möglichkeit hatten die Fahrzeuge zu sprengen.
    Wir hatten auf mehr Beute gehofft, doch scheinbar war jemand anderes schneller.
    Während GZ10 und Reval sich verabschiedeten fuhren FireFist und ich noch zum Tanken, damit das Fahrzeug vollgetankt bereit steht, wenn wir nochmal in der Gegend unterwegs sind.
    Es tat gut wieder mit den Jungs unterwegs zu sein.

  • Kapitel XII, Der Axtmörder von Elektrozavadosk


    Kapitel XII, Der Axtmörder von Elektrozavadosk
    Ein elendiges Fiepen in meinem Ohr riss mich auf. Meine Ohren
    schmerzten. Ich hielt mir die Ohren zu, doch das Fiepen war immer noch
    zu hören. Doch jetzt da ich stand wurde es langsam leiser und leiser.


    Erst jetzt realisierte ich den Ort an dem ich war. Ich war wieder in der nähe von Elektrozavodosk.


    Ein Gefühl von Heimat kam in mir hoch. Einige Zeit hatte ich die Straßen nicht mehr gesehen.


    Ich rannte auf die Stadt zu und lief zwischen den ersten Häusern entlang. Mein erstes Ziel sollte die Schule sein.


    Meine Tochter wäre in gar nicht so langer Zeit hier eingeschult worden.
    Der Kindergarten, der unmittelbar in der Nähe der Schule war, gefiel ihr
    ausgesprochen gut. Meine Frau und ich waren froh darüber, dass es ihr
    so schnell gelang neue Freunde zu finden. Vorallem die Puppenecke und
    der Sandkasten hatten es ihr angetan. Sie erzählte vorm Einschlafen,
    wenn ich von der Arbeit kam immer wie toll es gewesen war und einmal
    brachte sie mir sogar einen Kuchen mit. Es knirschte zwischen den
    Zähnen, scheinbar hatte ich den Begriff Sandkuchen doch zu wörtlich
    genohmen. Mit großen Augen guckte sie mich an und sagte mit
    aufgebrachter Stimme: "Papa, den kann man doch nicht essen!" und fing an
    zu lachen. Meine Frau kam dazu und sah mich mich wie ich versuchte,
    obwohl ich auf Sand kaute zu lächeln und zu sagen sehr es mir doch
    schmeckte. Sie fing auch an zu lachen und dann konnte ich auch nicht
    mehr. Wir lachten. Wir waren glücklich, vorallem sie war glücklich und
    wir waren es auch.


    Ein Schatten in meinem Augenwinkel unterbrach meinen Gedanken. Ein
    anderer Überlebender. Ich hatte keinerlei Ausrüstung oder gar Waffen.
    Weshalb ich mich schnell drehte und hinter die nächste Häuserecke lief.
    Ich wusste nicht ob er mich gesehen hatte. Ich lief hinter den Häusern
    entlang, zwischen Büschen, mein Ziel war jetzt die Feuerwehrstation im
    Norden der Stadt. Hoffentlich war dort eine Waffe für mich. Doch die
    Feuerwehrstation war zu meinem Frust leer. Nicht einmal Müll lag herum.
    Ich rannte aus dem Gebäude heraus, als plötzlich ein Überlebener
    unmittelbar neben mir Stand. Mit rotangemalten Gesicht zu einer Fratze
    gezogen und einer Axt in der Hand. Er hob seine Axt und wollte gerade
    ausholen als ich realisierte was er vor hatte. Ich wich aus und rannte
    los. Er direkt hinter mir. Ich rannte über die Wiese Richtung
    Supermarkt. Zombies waren mir völlig egal. Ich drehte meinen Kopf nach
    hinten und sah ihn mit der Axt in den Händen einige Meter hinter mir
    laufen. Ich lief in engen Kurven um die Gartentore der Vorgärten und
    konnte den Abstand vergrößern. Mit einem Satz stieg ich über einen Zaun
    und lief durch die Hintertür in den Supermarkt. Ich hatte ihn abgehängt.
    Schnaufend und hastig suchte ich den Supermarkt nach einer Waffe ab.
    Ich fand nichts. Ich rannte wieder los. An der Eingangstür stand er
    wieder plötzlich vor mir und hob seine Axt. Er verfehlte mich erneut und
    ich rannte wieder um mein Leben. Er war wieder direkt hinter mir. Ich
    lief zur Feuerwehrstation und schloss die Türen hinter mir. Als ich sah,
    welche Tür aufging, rannte ich aus der weit entferntesten Tür wieder
    raus Richtung Bahnhof. Um jede Mauer um jeden Zaun machte ich eine Kurve
    und endlich gelang es mir ihn abzuhängen. Ich schlich vorsichtig über
    den Bahnhof und zu meiner Freude fand ich eine Axt.


    Jetzt waren die Karten neu gemischt. Nachdem er mich 10 Minuten durch
    die Straßen von Elektrozavadosk gejagt hatte, war ich kein Opfer mehr.


    Ich schlich mich durch die Straßen. Bei jeder Ecke schaute ich
    vorsichtig herum um nach ihm Ausschau zu halten. Beim Krankenhaus machte
    ich kurz Halt und rüstete mich mit Morphin, einigen Verbänden und
    Blutkonserven aus. In einem Bogen wollte ich wieder Richtung Supermarkt
    als ich nah des Backsteinhauses jemanden mit einer Axt sah. Er war es
    und er stand mit dem Rücken zu mir. Ich rannte los. Holte mit meiner Axt
    aus und schlug zu. Meine Axt traf ihn an der Seite. Blut spritze. Er
    drehte sich um und hob zum Gegenschlag. Meine Axt drückte sich auf
    seinen Brustkorb. Seine schmerzverzehrten Augen und meine vor Schmerz
    tränenden Augen trafen sich. Er rannte etwas nach hinten und ging zu
    Boden. Er holte nochmal aus. Ich schlug mit aller Wucht nochmal zu. Sein
    Blut spritzte mir ins Gesicht. Ein letztes Röcheln drang aus seinem
    Hals als sein Kopf leblos zu Boden ging. Schnaufend und voller Blut
    stand ich vor ihm. Ich fühlte mich schwindelig. Blut ronn meine Beine
    herab. Ich taumelte ins Haus um meine Wunden zu versorgen. Ich hatte ihn
    zwar erledigt aber ich war schwer angeschlagen. Nur das Gefühl der
    Genugtung hielt mich am Leben. Ich erholte mich langsam von meinen
    Wunden. Ich machte mich wieder daran mich weiter auszurüsten. Mir
    fehlten noch ein Kompass und eine Karte und meine Jungs würden bald
    kommen um mich abzuholen. Ich musste mich beeilen.

  • Nachdem ich in Elektrozavadosk kein Glück hatte und mir immer noch wichtige Ausrüstungsgegenstände fehlten und mein Taxi auch noch nicht unterwegs war, beschloss ich mich auf den Weg nach Chernogorsk zu machen um dort die Häuser und Supermärkte nach einer Karte und einem Kompass zu durchsuchen. Ich wollte die Städte nicht verlassen bevor ich nicht diese zwei wichtigen Sachen zur Orientierung hatte.
    In Chernogorsk angekommen durchsuchte ich direkt die Häuser. Ich fand endlich die benötigten Sachen.
    Doch immer noch fehlte mir ein Sturmgewehr. Meine Winchester Munition war fast verbraucht nachdem ich mich mit einem anderen Überlebenden anlegte, welcher aber plötzlich vom Erdboden verschluckt wurde und einigen Zombies.
    Doch in den Militärzelten sowie der Feuerwehrstation war nichts zu finden. Reval, FireFist, GZ10 und Darkshadow waren mittlerweile auch auf dem Weg mich mit dem GAZ abzuholen. Ich lief nördlich aus Chernogorsk heraus und folgte der Straße Richtung Norden nach Nadezhdino als kurz hinter einer Siedlung ein laut dröhendes Auto an mir vorbei raste. Mit Vollgeschwindigkeit riss das Auto einige Zombies um, als es zum wenden ansetzte. Ein lautes Schreien von GZ10 und Darkshadow war zu hören. In diesem Moment wusste ich das Reval am Steuer saß. Lediglich FireFist schlief friedlich auf dem Rücksitz.
    Ich rannte auf das Auto zu. Während ich mit nach Norden fuhr, ließ sich Darkshadow hier absetzen. Er wollte jemanden an der Küste abholen um ihm ein wenig die Gegend zu zeigen. Mit den anderen machten wir uns auf den Weg nach Norden. Auf dem Weg hierher hatten sie mehrere Lager gefunden und eins schon leer geräumt. Sämtliche einigermassen wertvolle Ausrüstung landete im Kofferraum. Wir fuhren zum nächsten Lager, um dort entsprechend Sachen mitgehen zu lassen. Wir stellten den GAZ im Wald etwas abseits ab und ich rüstete mich aus. Jetzt wieder mit M4A1 Camo SD sowie Camo und weiterer Ausrüstung war ich bereit falls wir auf Gegenwehr stießen sollten. Wir liefen durch den Wald und fanden einige Zelt. Einige Zelte waren schon platt gewalzt auf dem Boden. Wir waren scheinbar nicht die ersten hier. Wir durchsuchten schnell die Zelte und fanden einige Sachen, bevor wir uns zum nächsten Lager aufmachten. Dort fanden wir nichts von wert. Wir liefen zurück zum Lager um unsere Beute zu unserem Lager zu bringen. Wir fuhren einige Zeit und unsere einzige Sorge war die Wahl des Radiosenders.
    Plötzlich setzte der Wagen auf. Reval war mit Vollgeschwindigkeit über eine Bodenwelle gefahren. Der Wagen reagierte nicht mehr. Wir sprangen aus dem Auto. Die Explosion riss mich zu Boden. GZ10 lag bewusstlos neben mir. Ich spürte Schmerzen und vom Schmerz überwältig verlor auch ich das Bewusstsein.
    Reval und FireFist waren noch am Leben und versorgten erst GZ10, der deutlich mehr abbekommen hatte, und dann mich. Dramatische Sekunden vergingen und ich verlor fiel Blut, aber eine gutgesetzte Bluttransfusion sicherte mein Überleben.
    Das Auto war mit sämtlichem Inhalt in die Luft geflogen. Sämtliche Ausrüstung war verloren. Doch wir hatten Glück, dass wir noch am Leben waren.


    In der Zwischenzeit waren Darkshadow mit einem Freund im Süden unterwegs. Sie hatten ein großes Lager mit Autos entdeckt. Obwohl wir im Nordwesten waren, machten wir uns auf dem Gewaltmarsch und liefen die Strecke nach Süden. Wir waren lange unterwegs während Darkshadow und sein Freund Ausrüstung und Autos fanden. Sie machten sich daran die Ausrüstung in den Truck zu laden. Als wir ankamen halfen wir noch kurz mit die Fracht zu verladen. Reval und der Freund von Darkshadow machte sich mit dem Boot auf und davon. Moondye bat uns um Hilfe seinen Helikopter zu reparieren.
    Während Darkshadow und ich mit zwei vollbeladenen Fahrzeuge auf den Weg machten, fuhren die anderen nach Chernogorsk um nach den fehlenden Teilen für den Hubschrauber zu suchen. Für uns folgte eine Fahrt durch die nächtlichen Straßen von Chernarus. Unsere Nachtsichtgeräte leisteten uns gute Dienste, weshalb wir es ohne große Zwischenfälle bis nach Zelenogorsk schafften. Wir nutzten die etwas abgelegene Tankstelle im Norden der Stadt um unsere Fahrzeuge zu betanken. Im Akkord füllten wir die Benzinkanister und mit jedem Kanister die Tanks der Fahrzeuge. Den Schutz der Dunkelheit nutzten wir geschickt, so dass wir keinerlei Aufmerksamkeit von Zombies auf uns zogen. Nachdem unsere Tanks randvoll waren und die Beninkanister für den Notfall gefüllt, fuhren wir weiter Richtung Nordwesten.
    Wir legten einige Kilometer zurück, bis wir den Weg in den Wald einschlugen. Der Weg zu unserem Lager führte uns durch dichte Wälder und es war schwierig meinen Wagen, der für Straßen ausgelegt war, auf der Strecke zu halten. Darkshadow hatte mit seinem Truck keinerlei Probleme und fuhr den Slalom um die Bäume sicher. An einer abschüssigen Stelle verkeilte sich mein Wagen zwischen einem Baum und der Abhang war so steil, dass der Wagen nicht zurück setzen konnte. Erst einiges fahrerisches Geschick und mit viel Geduld war es mir möglich den Wagen zu befreien. Ohne weitere Zwischenfälle konnten wir die Fahrt fortsetzen. Noch in der Dunkelheit der Nacht erreichten wir unser Lager und konnten die erbeuteten Gegenstände sicher verstauen. Es war ein erfolgreicher Tag und trotz des Verlustes des GAZ waren wir gut ausgerüstet.


    Der Mond tauchte den Nachthimmel über Chernarus in ein leicht helles Licht. Die Sterne funkelten in der Ferne. Der Wind rauschte in den Blättern der Bäume und Geräusche diverser Tiere erfüllten die dunklen Gassen des Waldes. Die Gefahren schienen soweit entfernt, alles war so friedlich.
    Es war immer noch Nacht und nach unserer langen Fahrt waren wir müde und geschafft. Wir hatten gut Strecke gemacht. Es hat sich gelohnt. Viel hatten wir erbeutet. Es war ein erfolgreicher Tag der langsam zuende ging.
    Darkshadow kroch in sein Zelt und legte sich zur Ruhe.


    Moondye meldete sich bei mir und fragte nach meiner Position. Nachdem wir in den letzten Tagen weniger in Kontakt waren, freute ich mich wieder von ihm zu hören. Er und seine Gruppe waren gute Freunde von uns geworden und es machte immer Spass gemeinsam etwas zu unternehmen.
    Er war mit Reval und den anderen mit einem Helikopter unterwegs. Sie hatten es in der Zeit die wir unterwegs zum Lager waren, geschafft einen Helikopter zu reparieren und flugfähig zu machen.
    Das letzte Mal geflogen bin ich kurz vor unserem Umzug nach Chernarus. Während unser Hab und Gut mit dem LKW auf einer Fähre transportiert wurde, flogen wir mit einer kleinen Passagiermaschine hier hin. Neben meiner Familie waren nur noch drei weitere Insassen in dem Flugzeug.
    Die Verkehrsanbindungen waren denkbar schlecht, weshalb wir froh waren, dass unser Flug derartig unkompliziert ablief. Doch war der Flug etwas holprig, dass man froh war, als wir wieder festen Boden unter den Füssen hatten.
    An meinen letzten Flug mit einem Helikopter mochte ich mich ungern erinnern. Wir waren unter feindlichem Feuer, viele meiner Einheit, meiner Freunde waren tot, einige Verwundete schleppten wir mit uns mit. Schreie, Schüsse, Blut und Verzweiflung. Unsere Lage war hoffnungslos und wir hatten Verfolger dicht im Nacken. Einen Diplomaten sollten wir rausholen. Er war bei uns, viele meiner Freunde dafür nicht mehr. War es das wert? Ein Helikopter holte uns raus aus dieser Hölle und die Schüsse von AKs gemischt mit dem Geräusch der Rotoren war das letzte Geräusch was mich an diese Nacht erinnern sollte. Ich wollte nur vergessen.


    Moondye und ich vereinbarten einen Treffpunkt. Ich rannte los und während Moondye noch (Name folgt) einsammelte und der Tank des Helikopters aufgetankt wurde, versuchte ich möglichst nah an den Sammelpunkt zu kommen. Ich musste raus aus den Wäldern, damit der Helikopter sicher gelandet werden konnte.
    Ich erreichte die Lichtung bei Tagesanbruch. Die Sonne schob sich über den Horizont und erfüllte alles mit Licht. Ich hatte die Nacht nicht geschlafen und meine Beine wurden langsam träge.
    Die Lichtung war genau vor mir und ich suchte den Himmel nach dem Helikopter ab. Ich wartete einige Minuten als ich aus der Ferne das vertraute Geräusch der Rotoren hören konnte. Ein eiskalter Schauer ron mir über den Rücken. Zwar freute ich mich auf den Flug, doch Vergessen konnte ich einfach nicht.
    In der Höhe sah ich den Helikopter der sich im Sinkflug über die Bäume schob. Sicher setzte Moondye den Helikopter unmittelbar in meiner Nähe auf und ich rannte auf den Helikopter zu und stieg zu den anderen, die mich freudig begrüßten. Sie waren guter Dinge, was mich vermuten lies, das Moondye wusste was er mit den ganzen Instrumenten und Anzeigen im Cockpit tat.
    Als wir abhebten schloss ich die Augen für einen Moment und versuchte meine schlechten Erinnerungen zu verdrängen. Dies war das hier und jetzt und auch wenn uns das selbe Schicksal ereilen konnte, so war dies doch eine andere Situation. Wir taten dies um unser Überleben zu sichern und nicht weil uns eine Regierung in ein Krisengebiet schickte, weil es unser Job war, den Kopf hinzuhalten. Doch das hier war anders. Im Kreis der anderen fing ich an meine Ängste vor dem Flug zu verdrängen und mehr und mehr Zuversicht machte sich in mir breit. Bisher hatten wir schon einige Fahrzeuge, doch dieser Helikopter war ein neues Kapitel. Moondye machte einen guten Job und hielt den Helikopter sicher in der Luft. Plötzlich gab es Turbolenzen. Doch in Panik konnte ich meine Augen nicht öffnen. Krämpfe durchzogen mich. Ich verlor die Verbindung zu meinem Selbst.

  • Als ich meine Augen wieder öffnete stand ich wieder auf der Lichtung. Ich war alleine und keiner der anderen in meiner Nähe. Was war passiert?
    Ich lief die Lichtung ab und suchte nach einem Anzeichen. Einige hundert Meter entfernt sah ich den Helikopter. Er stand am Boden aber hatte sonst keinerlei Schäden. Was verdammt nochmal war passiert? War das unser Helikopter? Vorsichtig näherte ich mich dem Helikopter. Mit der Waffe im Anschlag suchte ich die nähere Umgebung ab. Jeder Zeit rechnete ich mit einem Angriff. Ich erreichte den Helikopter und um den Helikopter verteilt lagen die leblosen Körper meiner Freunde. Ich rannte auf Moondye zu und fühlte seinen Puls. Es war keiner mehr zu spüren. Was war passiert? Irgendetwas hatte sich dahin gerafft. Doch ich fand keine Erklärung. Weder hatte der Helikopter Einschusslöcher oder andere sichtbaren Schäden, noch hatten die Leichen Anzeichen oder Spuren von Kampfhandlungen. Ich untersuchte die Leichen der anderen als plötzlich ein leichtes Rauschen zu hören war. Moondye und die anderen meldeten sich wieder bei mir. Sie waren ohne Vorwarnung und ohne das sie genau sagten konnten wieso angegriffen worden. Doch was genau passiert war, blieb im Ungewissen. Nun befanden sie sich wieder im Süden an der Küste. Nur ich konnte dem Angriff aus Zufall entgehen. Moondye, Reval, (Namen folgen), machten sich wieder auf den Weg zu mir als eine Idee die Runde machte. Ich, der einzig Überlebene der Situation, sollte den Helikopter fliegen und zu den anderen kommen und sie abholen. Mit einem Klos im Hals und zitternen Knien setzte ich mich ins Cockpit. Ich griff unter den Sitz und fand unter leeren Bierdosen und Bonbonpapier einige Fluganweisungen von Moondye die er für den Notfall notiert hatte. Diese Notizen waren das einzige, was mir gerade half, zum Pilot zu werden. Ich der Pilot. Ich dachte an meine Tochter, wie sie lachend vorm Fernseher saß und wir zusammen Quak den Bruchpiloten sahen. Wie er es immer wieder schaffte trotz waghalsiger Manöver heile zu landen. Mehr oder weniger. In meiner aktiven Militärzeit hatte ich die Möglichkeit die Ausbildung zum Piloten zu machen. Doch meine Entscheidung fiel zu Gunsten der Spezialkräfte. Jetzt in dieser Situation gab es keine andere Lösung. Es war die einzige Möglichkeit. Das einzige was ich übers Fliegen eines Helikopters wusste, war das Wissen, welches ich beim Flug zu Einsatzorten aufschnappte. Der Schweiß ran mir die Stirn runter und mein Magen schmerzte. Ich musste es zumindest probieren. Für die Gruppe. Für mich. Um mir selbst zu beweisen, dass ich es drauf hatte.
    Mit einem festen Griff hielt ich den Steuerknüppel. Ein Auge auf die Anzeigen und Instrumente gerichtet, mit dem anderen studierte ich die Notizen. Ich zog den Knopf unmittelbar vor mir und mit einem raunen begannen die Rotoren sich zu drehen. Schneller und schneller werdend. Mit einem Ruck an Steuerknüppel hob der Helikopter in die Luft ab. Nur wenige Meter über dem Boden. Hastig blätterte ich durch die Notizen. Mit einem weiteren Ruck am Steuerknüppel und dem betätigen weiterer drei mittlerweile blinkenden Knöpfe hob der Helikopter ab. Höher und höher im geradelinigen Steigflug. Ich bewegte mich keinen Meter in keine Richtung außer in die Höhe. Ich durchbrach die Wolkendecke und hastig suchte ich den Hebel für den Gleitflug, der den Helikopter gerade in Position hielt. Mit einem Klicken rastete der Gleitflug ein und der Helikopter stand gerade in der Luft. Ich hatte es schon mal geschafft abzuheben. Jetzt ging es darum, den Helikopter in Bewegung nach vorne zu bringen. Ich löste den Helikopter aus dem Gleitflug und presste den Steuerknüppel nach vorne. Die Nase des Helikopters senkte sich nach unten und langsam aber beständig schneller werdend, bewegte sich der Helikopter nach vorne. Unter mir konnte ich die Wolken ziehen sehen und um eine etwas bessere Übersicht zu haben stoppte ich. Begab mich erneut in den Gleitflug und ging in den Sinkflug. Kerzengerade stieß der Helikopter aus der Wolkendecke hervor nach unten und ich konnte unter mir wieder Wälder und in einiger Entfernung einige Häuser ausmachen. Moondye war in der Zwischenzeit mir entgegen gelaufen und war kurz vor Myschkino. Ich schaute auf die Karte um mir eine Route zu suchen. Ich hatte mich etwas verflogen. Der Unterschied, ob man zu Fuß, mit einem Auto mit etwa 80 km/h oder eben mit einem Helikopter mit über 200 km/h unterwegs war, war spätestens jetzt bemerkbar. Mit einer optimischten Handbewegung löste ich den Gleitflug wieder und presste den Steuerknüppel nach vorne. Der Helikopter gewann an Geschwindigkeit und unter mir waren die Felder vor Stary Sobor zu sehen. Ich setzte meinen Flug vor. Mittlerweile hatte ich die Maschine gut unter Kontrolle. Zwar tat ich mir noch schwer darin Kurven zu fliegen, aber ich konnte den Helikopter sicher in der Luft halten. Die Instrumente vor mir leuchten auf und jedes Mal suchte ich hastig in den Notizen nach den benötigen Informationen.
    Von Norden näherte ich mich Myschkino. Moondye war südlich der Stadt und konnte den Helikopter schon hören, doch flog ich zu hoch, als das er mich sehen konnte. Ich setzte zur Landung an und ging im Gleitflug langsam zu Boden. Ich bemerkte, dass ich zu nah an einer Baumkette war, weshalb ich meine Position korrigierte und etwas offener auf einem Feld erneut zur Landung ansetzt. Langsam kam der Boden näher und näher. Das Gras bewegte sich schon durch die Rotoren und mit einem Satz setzte ich sicher auf dem Boden auf. Butterweiche Landung. Nicht etwa wie Quak in den Filmen. Ein Stein fiel mir vom Herzen. Ich hatte es geschafft. Ich hatte den Helikopter sicher geflogen. Zwar fehlte es mir noch an Übung um sicher Kurven und waghalsige Manöver zu fliegen, aber ich hatte es geschafft meinen ersten Flug nicht zum Desaster werden zu lassen. Ich sprang aus dem Helikopter und fühlte mich erleichtert wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Moondye rannte auf den Helikopter zu und schwang sich durch die Tür auf den Platz des Piloten während ich einen Zombie der hinter ihm her war erledigte. Der Helikopter stieg langsam auf und ich sprang auf und nahm an einem der Bordgeschütze Platz. Leicht wehmütig, nicht der Pilot zu sein, sah ich den Boden sich wieder von mir entfernen. Es hatte Spass gemacht doch jetzt, da wir die anderen abholen wollten, war es besser einen erfahrenen Piloten am Steuerknüppel zu haben. Ich suchte den Boden unter mir nach Zielen ab. Wir flogen über Elektrozavadosk doch konnten niemanden ausmachen. Reval war östlich von Chernogorsk, weshalb das unser nächstes Ziel sein sollte. Wir flogen gerade über den (Namen folgt) Berg als plötzlich eine Gestalt neben dem Helikopter auftauchte. Ein Schuss war zu hören und als ich mich gerade umschaute, was passiert war, sah ich wie Moondye getroffen auf den Steuerknüppel zusammen sackte. Er war sofort tot. Der Helikopter begann zu schwanken und mit voller Geschwindigkeit näherte sich der Helikopter dem Berg. Der Boden kam immer näher. Nur Sekunden vergingen, doch mein ganzes Leben zog an mir vorbei. Ich sah meine Tochter lachend durch den Garten laufen. Meine Frau lief lachend hinterher, als sie mich sahen, rannten sie auf mich zu. Ich erkannte, dass sie Wasserpistolen in den Händen hielten. Sie spritzen mich nass und sich sprintete zum Gartenschlau um mich wehren zu können. Mit einem Zischen öffnete ich den Hahn und mit einem Sprudeln spritze das Wasser aus dem Schlauch. Ich richtete ihn über meine Frau und meine Tochter, welche laut kreischten, dass wäre unfair. Klitschnass doch lachend eröffneten sie wieder das Feuer mit ihren Wasserpistolen auf mich.
    In diesem Moment sah ich wieder den Felsen auf mich zukommen, ich versuchte mit einem Satz aus dem Helikopter zu springen, doch es war zu spät, der Helikopter zerschellte am Felsen und ich prallte auf. Ich spürte nichts mehr. Nur noch Dunkelheit.


    -Ende Kapitel XII-


    Disclaimer:
    Nachdem Moondye uns abholte und mich als letzten aufsammelte, wurden wir alle von einem Hacker getötet. Alle Spieler des Servers waren plötzlich Tod. Ich hatte Glück und unmittelbar meinen 24 Stunden Disconnect, weshalb ich der einzige war, der noch ungefähr am Ort des Helikopters mit kompletter Ausrüstung stand, nachdem ich mich wieder einloggte. Scheinbar hatte der Hive durch meinen Disconnect keine Information über mein Ableben erhalten. Alle anderen waren aber durch den Hacker gestorben. Während ich wie in diesem Kapitel beschrieben zum ersten Mal in dem Spiel einen Helikopter flog, begaben sich die anderen in meine Richtung. Nachdem ich Moondye abholte und er den Helikopter übernahm teleportierte sich der Hacker neben unseren Helikopter. Dort schwebend erschoss er Moondye und ich stürzte mit dem Helikopter ab. Davon gibt es Videoaufnahmen da Moondye unseren Flug für seine Videos (Link folgt) dokumentierte.
    Letztendlich waren wir alle tot, der Helikopter zerstört, wieso wir dem Server den Rücken kehrten und ihn in unsere Blacklist aufnahmen.


    Und nochwas: Liebe Serverbetreiber. Sorgt dafür, dass in eurer Information über den Server, also die Begrüßungsnachricht die erscheint, wenn man sich auf einen Server die Lobby betritt, eine Kontaktadresse von euch steht. Emailadresse, TS Daten, irgendetwas. Damit man euch mitteilen kann, dass ihr auf eurem Server Hacker oder Cheater habt ihr entsprechend reagieren könnt.
    Nichts desto trotz hat es großen Spass gemacht den Helikopter zu fliegen und ich denke, ich habe Blut geleckt. Die Aktion hat trotz des Idioten viel Spass gemacht. Wir werden wieder in die Lüfte steigen!

  • Kapitel XIII, Hubschrauber über Kamyshovo


    Der nächste Tag brach an und die Morgendämmerung tauchte den Himmel in ein rötliches Licht. Das Grau der Häuserschluchten in Chernogorsk füllte sich langsam mit dem Licht der Sonne und brach sich in den zerbrochenen Spiegeln des Krankenhauses.
    Die Straßen waren ruhig und einsam schlich ich meine Runden durch die verlassenen Ruinen. Es hatte geregnet und die Straßen und Wiesen waren nass und dreckig. Mittlerweile kannte ich mich gut aus hier in Chernogorsk. Obwohl ich früher kaum hier war, wusste ich mittlerweile wohin mich die Wege führten.
    Ich konnte zwar nicht sagen, wo einst ein Bäcker, ein Schuhladen oder vielleicht ein Kleidungsartikelgeschäft seinen Platz hatte, doch ich wusste die wichtigen Wege zum Militärhospital, zum Supermarkt und zur Feuerwehrstation. Mit einem knurren im Magen rannte ich durch die Straßen und hastete auf den Supermarkt zu. Einige Zombies hatten meine Witterung aufgenohmen und rannten mir hinterher. Hastig erreichte ich die Tür des Supermarkts und schaute mich schnell um. Einige Dosen, eine Uhr, ich griff alles was ich kriegen konnte und mit einem Satz war ich auch schon wieder draußen. Durch die Hintertür. Das Schlurfen der Zombies wurde leiser. Der Dreh Zombies in Städten los zu werden, den hatte ich längst raus. Nur in Dörfern oder auf offenen Feldern konnten sie mir noch gefährlich werden. Ich lief durch ein verlassenes Gebäude Richtung Kirche. Durch eine Lücke in der Mauer kürzte ich den Weg ab und stand vor den Türen des Gemäusers. Einst stolzt ragte der Turm in die Höhe und das goldene Kuppeldach spiegelte die mittlerweile aufgegangene Sonne. Kaum vorzustellen, dass vor noch gar nicht so langer Zeit an diesem Ort Hochzeiten, Taufen und andere religöse Feste gefeiert wurden. Die Menschen auf Chernarus waren überwiegend russisch-orthodox und ich wusste nicht viel über die Religion, nur dass sie sehr viele Traditionen hat und in vielen Familien fester Bestandteil. Doch auch die Religion konnte scheinbar in dieser Zeit nicht viel helfen. Die Türen standen offen. Einladend. Jeden der vorbei kam zum Bleiben zu bewegen. Im inneren der Kirche war es jedoch wie in jedem anderen Haus. Leer und Dreck und Müll und mit etwas Glück, wenn man sich die Hände etwas schmutzig machte, konnte man das ein oder andere brauchbare zwischen den Bänken finden. Ich schaute mich um und fand etwas Munition für eine M1911. Ich hatte während meiner Zeit beim Militär oft gebetet. Nicht weil ich gläubig bin, regelmässig zur Kirche gehe, sondern für mich. Ich bat und dankte. Für meine Familie, für eine sichere Heimkehr. Es war gut sich mit seinen Sorgen auf diesem Weg auseinander setzen zu können. Ansonsten hielt ich nicht viel von Religion. Zuviel Zerstörungkraft lag darin, doch trotzdem konnte Religion auch helfen.
    Für Religion war allerdings kein Platz mehr während draußen auf den Straßen die Zombies ihre Körper über den Asphalt schleiften. Ich durchwühlte den Dreck in der Kirche weiter, doch fand nichts mehr. Einen guten Moment abwartetend stand ich an der Tür, bevor ich weiter lief. Weiter in den Norden von Chernogorsk. Hier im Plattenbau, im Problemviertel der Stadt waren die Arbeiter und ihre Familien der Fabrikanlagen untergebracht. Alles geordnet und genormt. Jede Wohnung glich der nächsten. Es gab Komfort. Soviel wie nötig war. Ein paar kleine Zimmer. Nicht schön, aber man hatte seine eigenen Vier Wände. Ich dachte wieder an mein Haus im Grünen bei Elektrozavadosk. Wir hatten Gemüse gepflanzt um uns ein bißchen selbst zu versorgen und Efeustauten die in den nächsten Jahren über den Torbogen das Haus empor klimmen sollten. Eine Rasenfläche an der Terasse. Die Terasse. Ein Traum. Mit einigen Sitzgelegenheiten und einem aus Steinen gemauerten Grill. Petr half mir dabei. Wir hatten uns ein kleines Paradis erschaffen. Ein Paradis, welches von heute auf morgen einfach weg war.


    Ich lief so schnell ich konnte durch die Straßen von Chernogorsk. Wieder hatten Zombies Notiz von mir genohmen und verfolgten mich. Der Geruch nach lebendem Fleisch zog sie magisch an und sie ließen nicht locker. Mit einem geschicktem Bogen rannte ich in ein Fabrikgebäude. Ein paar Haken schlagend und wieder hinaus. Innerhalb von Gebäuden schien ihre Orientierung nach zu lassen. Das nutze ich aus und entkam.
    Die Häuserblock kamen in mein Sichtfeld. Stein an Stein, Tür an Tür. Ich musste mich beeilen, denn viel Zeit blieb mir nicht mehr.
    Moondye, Darkshadow, Reval waren auf dem Weg zu mir um mich abzuholen. Ich lief in vordere Haus und ging die Truppen hoch. Vorsichtig schaute ich in die offenen Tür der ersten Wohnung. Immer in Bewegung durchsuchte ich die Überreste nach einem Kompass. Früher wäre es mir nie eingefallen einfach in eine fremde Wohnung zu gehen und die Sachen zu durchsuchen. Doch mittlerweile hatte ich mich dran gewöhnt. Nur der Gedanke, dass dies auch mit meinem Haus passiert sein dürfte, lies mich kurz erschaudern.
    Ich fand leider nichts und ging die Treppen hinauf ins nächste Stockwerk.
    Einen Moment hielt ich inne und lauschte. Fliegen. Irgendwo konnte ich fliegen hören. Das konnte nur heißen, das irgendwo etwas verweste. Vorsichtig schlich ich mich die in Wohnung und im hintersten Zimmer lag eine Leiche eines anderen Überlebenden. Hastig durchsuchte ich seine Taschen und seinen Rucksack. Ich fand einige Sachen, die ich direkt an mich nahm und eine AKS Kobra mit einiger Munition, welche ich schnell nachlud. Der glückliche Fund hatte mich fast gänzlich ausgerüstet. Ich lief in ein weiteres Haus und durchsuchte das Hab und Gut der ehemaligen Bewohner als plötzlich das Geräusch eines Helikopters weit entfernt zu hören war. Ich lauschte auf die Richtung und sah einen Helikopter durch die Scheiben über den nördlichen Stadtrand von Chernogorsk fliegen. Es waren meine Jungs, die mich abholen kamen. Moondye landete den Helikopter sicher auf dem Dach eines Hauses und ich stürmte die Treppen hoch. Noch während die Rotoren rotierten stieg ich in den Helikopter ein. Es konnte los gehen.


    Wir mussten noch Shilorius abholen, welcher in Elektrozavadosk auf der Lauer lag. Mit einer AS50 lag er auf dem Turm der Fabrik im Norden und lauerte anderen Spieler auf. Wir erreichten die Stadt im nu und nahmen Kurs auf das Fabrikgelände. Die Lautstärke des Helikopters scheuchte die Zombies auf, die ziellos umher stürmte. Sie konnten etwas hören, doch uns nicht erreichen. Moondye hielt den Helikopter auf Höhe doch Shilorius konnte nicht vom Turm in den Helikopter. Wir mussten etwas Abseits landen, damit er zu uns steigen konnte. Während wir nach einem Platz zum Landen Ausschau hielten, hörten wir einen Schrei und sahen noch, wie Shilorius der scheinbar auf dem Turm auf einer Bananenschale ausgeruscht war, mit dem Kopf an den Turm prallte und letztendlich leblos am Boden lag. Nach einer kurzen Schrecksekunde meldete er sich wieder. Er war in Kamenka und sein Kopf dröhnte. Er hatte keine Ahnung wie er dahin gekommen ist. Wir holten ihn ab und brachten ihn sicher zurück zum Turm, dort konnte er seine Ausrüstung wieder an sich nehmen.

  • Wir machten uns also auf den Weg und sammelten ihn diesmal unversehrt in Kamenka ein.
    Unser Benzin erreichte langsam einen kritischen Punkt, weshalb es an der Zeit war den Helikopter zu betanken. Wir erreichten eine kleine Siedlung mit Tank für Landwirtschaftsfahrzeuge. Kurz bevor der Helikopter aufsetzte sprang Shilorius aus dem Helikopter, verlor durch eine Bananenschale auf seinem Sitz den Halt, und fiel einige Meter in die Tiefe. Er war sofort tot.
    Während Reval und ich den Helikopter betankten, Moondye menschlichen Bedürfnissen nachging und aß und Darkshadow versuchte soviel es nur ging von Shilorius Sachen zu retten, zogen wir die Aufmerksamkeit einiger Zombies. Mit gezielten Schüssen aus Pistolen und dem dem Gebäude zugewandten Bordgeschütz des Helikopters machten wir kurzen Prozess mit den Untoten.
    Nachdem wir vollbetankt waren flogen wir los. Wir wollten die Küste entlang fliegen, ob wir dort jemanden entdecken konnten. Beim Versuch das Bordgeschütz neu zuladen, verlor Darkshadow das Gleichgewicht und fiel aus dem Helikopter. Der Fallschirm öffnete sich zu spät und er stürzte in ein Waldstück. Trotz mehrere Kreise die wir um seinen Absturzort flogen, konnten wir ihn nicht mehr ausmachen.
    Wir flogen weiter und sammelten auf dem Weg Shilorius und Darkshadow, die komischerweise wieder an der Küste waren wieder ein. Die Richtung stimmte ja. Wir flogen über Chernogorsk, doch konnten weder Zombies noch andere Überlebende ausmachen. Auch Elektrozavadosk war zombie- und menschenleer.
    Als wir gerade über Kamyshovo flogen rief Reval plötzlich. Er hatte etwas an einem roten Backsteinhaus im Zentrum des Dorfes gesehen. Moondye drehte den Helikopter und wir zogen unsere Kreise über das Dorf. Die Augen aufhaltend, auf der Suche nach anderen Überlebenden. Tatsächlich ein Überlebender hatte sich in dem roten Haus verschanzt. Wir eröffneten das Feuer doch er hielt seinen Kopf unten und wir konnten ihn nicht erwischen. Wir beschlossen während der Helikopter Feuerschutz geben sollte, den Überlebenen direkt zu erledigen. Doch als ich gerade voller Tatendrang aus dem Helikopter sprang, wurde mir bewusst, dass ich der einzige war, der sich dem stellte. Moondye war als Pilot, Reval war als Bordschütze beschäftigt und Darkshadow und Shilorius hatten keine Ausrüstung. Ich rannte trotzdem los. Allein sollte ich schon mit dem fertig werden. Vorsichtig rannte ich von Deckung zu Deckung. Das Rotorengeräusch wurde leiser, aber war immern och deutlich hörbar. Ich hatte das Haus in dem der andere Überlebene war fest im Blick. Ich wollte ihn flankieren und rannte in die nicht unweit vom Haus stehende Halle. Von dort aus sollte ich aus dem Fenster eine erhöhte Position haben um ihn ins Visir zu nehmen. Ich sprintete in die Halle als plötzlich Schüsse krachten. Kugeln trafen mich und warfen mich zu Boden. Meine Sicht wurde glasig. Der Überlebene in dem roten Haus war nicht alleine. Ein Zweiter hatte ungesehen hier Schutz gesucht. Ich war zu unvorsichtig und mir meiner Sache zu sicher gewesen. Eine weitere Salve traf mich und Dunkelheit.


    Während ich wieder am Strand auf dem Weg in eine Stadt war gelang es Reval den Überlebenen in der Halle aufs Korn zu nehmen. Die Bordgeschütze des Helikopters durchschlugen das Wellblech der Halle und trafen den Überlebenen tödlich.
    Während ich mich weiter an der Küste durchschlug, flog Moondye den Helikopter in Position, dass auch der zweite Überlebene im Schussfeld von Reval war. Doch dieser wurde wie von Geisterhand vom Erdboden verschluckt und war verschwunden.


    Man flog wieder zu mir und sammelte mich auf. Jetzt mit drei komplett unausgerüsteten Kämpfern an Bord machte es keinen Sinn wieder auf Jagd zu gehen. Wir beschlossen die Wälder abzufliegen und nach Lagern zu suchen, um uns wieder auszurüsten. Einige Zeit verstrich während wir angestrengt den Boden nach Zelten absuchten. Auf einem Hügel wurden wir fündig und fanden neben einer DMR und Munition einige Ausrüstungsgegenstände, wieso ein Nachtsichtgerät.
    Nachdem wir einige Zeit nichts fanden, bot Moondye uns an einen Abstecher in das Lager von sich und seinen Leuten zu machen. Dort konnten wir uns mit besten Waffen und Ausrüstung, die auf einigen Raubzügen erbeutet wurden ausrüsten.
    Es wurde spät und ich beschloss den restlichen Tag hier im Lager zu verbringen. Die anderen wollten noch weiter fliegen. Ich setzte mich nieder und sah den Helikopter in der Ferne verschwinden.


    -Ende Kapitel XIII-

  • Kapitel XIV, Der Ural für ein Leben


    Das Licht des Urals flimmerte und warf einen breiten Lichtkegel auf die Wand der Industrieanlage. Mücken und andere Insekten schwirrten im Lichtkegel umher. Die schwüle Hitze war, obwohl es schon einige Zeit lang dunkel war, erdrückend.
    Der Schweiß ron mir über meine Stirn. Das Nachtsichtgerät, welches ich am Vortag noch einem anderen Überlebenden abgenohmen hatte, saß eng auf meiner Stirn. Angespannt, mit der AS50 in der Hand, stand ich, den Horizont absuchend, neben dem Ural. Immer wieder aktivierte ich das Nachtsichtgerät, um die unmittelbare Umgebung abzusuchen. Die angrenzenden Wälder, die etwas abseitsstehenden Silos, um es dann wieder deaktivieren zu müssen, damit mich das Licht des Urals nicht blendete.
    Den ganzen Abend saß ich im Geäst auf dem Hügel unweit von hier und bewachte das radlose, verroste Wrack des Transporters. Erst mit der Dämmerung kühlte es etwas ab, doch ich hätte mir zu gern einen Regenguss gewünscht. Zu sehr schwitzte ich unter dem Ghillie Suit.
    Während ich auf dem Hügel saß, waren die anderen überall verstreut um nach Ersatzteilen für das Wrack zu suchen. Wir brauchten alles, aber am wichtigsten waren Ersatzteile für den Motor. Ich lauschte ihrem Funkverkehr während ich versuchte den Wagen im Blick zu haben. Nach vielen Enttäuschungen war es schließlich Baxtor, der die nötigen Teile fand. Von allen Seiten war ein Aufatmen zu hören. Wir hatten endlich alles gefunden, was wir für eine Reparatur gebrauchten.
    Früher wäre es keine große Sache gewesen, wenn etwas mit dem Motor an unserem kleinen Wagen nicht funktioniert hätte. An der kleinen Tankstelle etwas westlich von Elektrozavadsk gab es eine kleine Werkstatt. Eigentlich hatten sie dort alles auf Lager und es dauerte meist, bei kleineren Sachen nicht lange und das Auto war wieder fahrtüchtig. Heute ist von der Tankstelle nicht mehr viel übrig. Die Lager sind restlos ausgeplündert, dass man mit Glück vielleicht noch einen Benzinkanister finden kann.
    Immer mehr von meinen Leuten machten sich auf den Weg zum Wrack. Wir brauchten viele Ersatzteile, umso wichtiger war es, dass alle mithalfen. Alle schleppten sie etwas herbei, was sie unter Einsatz ihres Lebens aus irgendwelchen Industrieanlangen plünderten. Dazu diese Hitze. Doch es war die Mühe wert. Wir hatten Glück den Ural hier gefunden zu haben. Fast alle anderen LKWs wurden genutzt um möglichst viele Menschen und ihr Hab und Gut von dieser Insel zu bekommen.
    Unser Ziel mit dem Ural war ein völlig anderes. Er diente als mobiles Lager und natürlich zum Abtransport möglichst vieler Beute. Wir besaßen schon mal einen weiteren Ural, doch dieser wurde uns, als unser Lager überfallen wurde, beim ersten Überfall entwendet. Diesmal sollte das nicht passieren.
    GZ10 war als erster bei und und lief über das Gelände, welches ich vom Hügel absicherte. Er lief noch zum Ural um sich eine Dose Cola aus dem Laderaum des Urals zu nehmen, bevor er den Hügel empor kam, um sich in meiner Nähe zu positionieren. Regungslos lagen wir im hohen Gras.
    Es dauerte nicht lange, bis die anderen auch ankamen. Vollgepackt mit Ersatzteilen kamen Darkshadow, Baxtor und Batu zum Ural. Greywolf kam auch als Unterstützung dazu. Jetzt wo wir alles beisammen hatten konnten wir anfangen den Ural zu reparieren. Während Greywolf und ich den Horizont absuchten und anderen ihre Sachen in den Ural luden, fing GZ10 direkt an am Ural zu schrauben. Der Bus der noch hinter dem Ural stand machte uns einige Schwierigkeiten. Er versperrte eine Seite des Urals und nur wenn man unter dem Ural entlang kroch, konnte man die entsprechenden Räder auf der Seite reparieren. Gerade als Greywolf unter dem Wagen lag um das hintere Rad zu befestigen, löste sich durch Arbeiten am Motor die Handbremse. Ein markerschütterner Schrei war zu hören als Greywolf von dem Rad, welches er gerade angeschraubt hatte, überrollt wurde. Mit aller Kraft warfen wir uns an den Ural und versuchten ihn anzuheben, während Darkshadow versuchte ihn zu retten, doch unsere Kräfte reichten nicht aus und unsere Hilfe kam zu spät. Greywolf erlag seinen inneren Blutungen und wir konnten nur mitansehen, wie er unter dem Ural seinen letzten Atemzug nahm. Geschockt standen wir vor dem Ural. Wir hatten schon öfter Verluste zu beklagen und jeder war sich seiner eigenen Vergänglichkeit bewusst, ich konnte in diesem Augenblick gar nicht fassen, dass das meinen Gedanken entspringt. Doch war es das wirklich wert? Hätte er sterben müssen? Ein Menschenleben für ein Fahrzeug? Ich schüttelte mich und nahm einen Schluck Wasser. Dies war nicht der richtige Augenblick um zu Trauern. Mit jeder weiteren Minute, die wir verstrichen liesen, wurde es hier gefährlicher. Wir hielten uns schon viel zu lange an diesem Ort auf. Während jetzt zwei Leute ihn absicherten befestigte GZ10 das letzte Rad am Ural. Der Ural war wieder fahrtüchtig.
    Ich stieg in den Ural und wollte mit ihm heraus fahren, als ich plötzlich mit einem Knall gegen einen Stahlträger fuhr. Die Plane der Heckabdeckung war halbabgerissen und ein großer Riss war mittig in ihr drin. Das Heck zerbeult und zerkratzt. Der Ural stand genau zwischen zwei Pfeilern und dem Bus. Vorsichtig setzte ich nach vorne und schlug soweit nach rechts ein wie es nur ging. Vorsichtig kratzte ich mit dem Ural am Bus entla und konnte den Ural etwas weiter von den Pfeilern entfernen, doch um raus zu fahren reichte es nicht. Ich fuhr ein Stück zurück und bremste noch rechtzeitig bevor das Heck wieder an einen der Stahlpfeiler stieß. Lautstark brüllten mir Darkshadow Anweisungen zu, wie ich es versuchen sollte. Ich hatte für einen kurzen Moment die Stimme meiner Frau im Kopf. Wie sie mich verlegen Anlächelte, kurz bevor sie mich bat doch bitte nicht so zu gucken und mit den Augen zu rollen, wenn sie am Einparken war. Zwar konnte sie Autofahren, aber Einparken gehörte nicht zu ihren stärken. Unsere kleine Tochter spielte auf der Rückbank mit ihrem Plüschelefanten und bekam von den Einparkversuchen ihrer Mutter gar nicht soviel mit. Auf meine Frage, ob ich sie einwinken sollte, schaut sie nur und ich schloss die Augen und lehnte mich zurück, damit sie in Ruhe parken konnte.
    In diesem Moment hörte ich wieder Darkshadows zurufen. Fast war der Ural rausgefahren, doch es fehlte nur ein kleines Stück. Ich wollte mich selbst vom Platz überzeugen und stieg aus dem Fahrzeug aus als GZ10 sich vor das Steuerrad schwank. Er setzte nochmal zurück und fuhr wieder etwas vor, die Reifen hart eingeschlagen als mit einem Ächzen von Stahl auf Stahl sich der Ural am forderen Pfeiler vorbeischob. Wir hatten es geschafft. Nun war es an der Zeit zu verschwinden. Wir packten unseren Kram und die Überreste von Greywolf und fuhren los. Es dämmerte schon leicht als wir auf die Straße bogen.


    Ich war hinüber von dem Tag. Meine Augen brannten und sehnten sich nach etwas Erholung. Für einen kurzen Moment wollte ich die Augen schliessen und schlief ein.

  • Kapitel XV - Ein Tag auf Taviana


    Langsam und majestätisch bewegten sich die Wolken Richtung Osten. Der Himmel erstrahlte in einem blau, welches durch das weiß der Wolken aufgelockert wurde. Die wärme der Sonnenstrahlen ließ die Luft aufflimmern.
    Alles war ruhig und still. Nur einzelnes Zwitschern von Vögeln vermochte diese Ruhe zu untermalen.
    Alles war friedlich.
    Ich lag auf dem obersten Stockwerk einer Baustelle und blickte in den Himmel über Sabina. Unvorstellbar wie herrlich blau der Himmel und weiß die Wolken hier doch sein konnten. Vor gar nicht so langer Zeit lag Sabina unter einer Dunstglocke von Smog und Abgasen.
    Doch jetzt, nachdem die Stadt zu einer Geisterstadt wurde und keine Fabrik mehr läuft, keine Autos mehr durch Sabina schleichen, konnte man die Luft wieder atmen.


    Die Straßen über die einst der Berufsverkehr donnerte und die Stadt in einen einzigen Haufen aus Metal verwandelte, bekamen erste Risse aus dennen kleine Gräser und Moose ihre Hälse Richtung Sonne streckten. Sträucher reckten ihre Äste über die Straßen und Abgrenzungen.


    Die einst gepflegten Parkanlagen und sogar die Friedhöfe wurden Stück für Stück von der Natur zurück erobert.
    Ich streckte meine Gliedmassen und atmete tief ein.


    So sehr ich die Ruhe auch genoss, hatte ich trotzdem noch die Vorstellung vor Augen was hier in Sabina passiert sein musste.
    Eine derartig große Metropole, die Hauptstadt eines Landes, muss die Katastrophe viel schlimmer getroffen haben als meine Heimat Elektrozavadosk, die Insel Chernarus. Diese Insel war deutlich größer, mehr Städte und Dörfer. Unvorstellbar was hier mit der Bevölkerung passiert sein musste.


    Dieses Schicksal der Menschen, die hier lebten. Stellvertretend für das Schicksal eines ganzen Landes.
    Ich dachte an meine Familie. Eine Träne wand sich ihren Weg aus der Ecke meines Auges, hinunter über meine Wange.
    Ob sie hier ankamen, als die Seuche Taviana noch nicht erreicht hatte? Waren sie überhaupt hier?


    Ich musste noch regelmässig an sie denken. Vorallem wenn ich auf meiner Suche nach Nahrungsmitteln und Ausrüstung Apartments und Wohnungen durchstöberte und in ein Kinderzimmer gelangte. Für einige Sekunden stand ich still. Wie angewurztelt stand ich vor einem Bettchen, stubste mit einem Finger vorsichtig ein Mobile an, blickte auf einen in der Panik und stürmischen Flucht zurück gelassenen Teddybären. Ich hoffe es geht ihnen gut.
    Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. Sie lebten noch. Sie mussten noch leben und wenn, werde ich sie finden. Dieses Wenn. Zweifel machte sich in mir breit. Ich versuchte es zu unterdrücken doch mit der Zeit wurde dieses Gefühl der Leere stärker und stärker.
    Mittlerweile sah ich ziemlich ramponiert aus. Meine Haare waren lang geworden. Mein Bart gewachsen und ungepflegt. Meine Bascap, die zerschlissene Jeans hatte ich in der Mall von Sabina zurück gelassen. Es fühlte sich an wie ein Stück Normalität dort im Kleidungsgeschäft nach Sachen zu suchen.
    Doch viel war nichtmehr davon übrig gewesen. Die Mall wurde, wie viele andere Läden geplündert. Nur noch vereinzelt zwischen umgestossenen Regalen und Kartons lagen noch Gegenstände, die von Wert waren. Letztendlich gelang es mir aber doch etwas brauchbare Kleidung zu finden.
    Die anderen Geschäfte der Mall sahen ähnlich verwüstet aus. Die Elektronikabteilung war komplett leer geräumt. Ich fragte mich welchen Zweck ein großer HD Fernseher in einer Zombie Apokalypse haben könnte.


    Das Geräusch einer zugeschlagenden durchbrach die Stille und schreckte mich auf. Schlagartig wurde mir wieder bewusst wer ich war und vorallem wo ich war. Eine Sekunde der Unachtsamkeit kann hier auf Taviana das Ende bedeuten.
    Ich krabbelte langsam Richtung Rand des obersten Stockwerks um einen Blick nach unten erhaschen zu können. Langsam, ganz leise. Ich wusste nicht ob schon jemand hier im Gebäude ist. Ich wollte auf keinen Fall Gefahr laufen entdeckt zu werden.
    Mein Blick wechselte hastig zwischen der Kante des Daches und zum Treppenhaus. An der Kante schob ich langsam meinen Kopf nach oben, um einen schnellen Blick zu erhaschen.
    Auf dem Parkplatz neben dem Wrack einer schwarzen GAZ Limousine stand ein gelber Ural. Ein Mann, gekleidet im grauen Jacket, Trainingshose und Cap lief zur Ladefläche des Urals. Nahm etwas hinaus und lief wieder zum Wrack.
    Ein weiterer Überlebener gekleidet in einem Ghillie Suit schaute ebenfalls konzentriert auf das Auto, stand auf und lief Richtung Baustelle.
    Ich drückte meinen Kopf wieder nach unten und presste mein Gesicht auf den kalten Beton. Hatten sie mich gesehen? Ich lauschte angestrengt.
    Keine Schritte waren zu hören. Ich reckte meinen Kopf wieder nach oben. Der im grauen Jacket war noch immer mit der Reperatur des Autos beschäftigt. Doch den Kerl im Ghillie Suit hatte ich verloren. Wieder versuchte ich etwas zu hören, doch da war nichts. Ich kroch Richtung Ecke des Dachs. Von dort aus sollte ich eine gute Schussposition haben. Die Entfernung könnte etwas weit sein für meine M240, aber die Möglichkeit durfte mir nicht entgehen. Ich robbte weiter Richtung Ecke, immer mal wieder den Blick zum Treppenhaus gewandt. Kurz bevor ich an der Ecke war, tauchte der Kerl im Ghillie Suit wieder am Autowrack auf. Man hatte mich doch nicht gesehen. Der Überraschungsmoment war auf meiner Seite. Ich legte mein leichtes Maschingewehr an und wartete auf einen günstigen Moment. Auf einmal rauschte mein Funkgerät und die Stimme von R3val dröhnte in mein Ohr. Man teilte mir mit, dass man auf dem Weg sei mich abzuholen. Noch immer die zwei am Wrack im Visier bat ich um etwas Zeit. Nachdem seine Stimme am Funkgerät verstummte standen beide nah beinander am Wrack. Mein Finger bewegte sich am Abzug. Noch ein bißchen. In dem Moment als der Kerl im Ghillie Suit aufstand und direkt neben dem anderen entlang lief drückte ich ab. Gezielte Feuerstöße aus meiner M240 rissen zuerst den Kerl im Ghillie Suit zu Boden. Der andere im Wrack, der panisch aufgesprungen war versuchte noch Richtung Ural zu rennen als eine zweite Salve von mir ihn zu Boden riss.
    Es war wieder Still in Sabina. Ich wartete noch einige Zeit ab, bevor ich zum Funkgerät griff, um meinen Leuten mitzuteilen, dass ich ein weiteres Fahrzeug für uns hatte. Mit einem Lachen nahm man diese Neuigkeit auf. Man müsse mich ja dann nicht mehr abholen und man erwarte mich im Lager.


    Ich durchstöberte die Leichen der zwei Armen, die zur falschen Zeit am falschen Ort ein Auto reparieren wollten.
    An den Anblick von Leichen hatte ich mich längst gewöhnt. Auch das Töten fiel mir nicht mehr schwer. Es war Mittel zum Zweck. Die moralischen Fragen, die folgen dessen was ich tat, interessierten mich nicht mehr. Es ging nur um das eigene Wohl. Ich muss überleben, wenn dafür jemand anderes sterben muss, dann ist das so.
    Manchmal verfolgen mich die Momente und Gesichter in meinen Alpträumen und ich wache Schweiss gebadet auf. Doch mittlerweile hab ich mich damit abgefunden. Es zeigt mir nur, dass ich noch Lebe und da die Nächt eh kurz sind, stört es auch nicht weiter.
    Ich stieg in den Ural und fuhr los. Angelockt von den Motorgeräuschen strömten die ehemaligen Bewohner von Sabina auf die Straßen.
    Horden von Zombies bevölkerten die Stadt jetzt. Dagegen waren die Ansammlungen in Cherngorsk und Elektrozavadorsk eine kleine Ansammlung. Aufgescheucht durch meinen Truck liefen sie in meine Richtung. Ohne zu Bremsen hielt ich drauf zu und überfuhr die Zombies, die sich mir von vorne näherten. Mehr und mehr Zombies strömten auf die Straße.


    Ich fuhr vorsichtig um die engen Kurven und über den Bahnübergang. Fuhr an der Mall vorbei, am Fabrikgebäude, ließ die Werkstatt links hinter mir und erreichte langsam die Stadtgrenze von Sabina. Ich drückte aufs Gas und ließ Sabina hinter mir.
    Einige Zeit später sah ich Rauchschwaden am Horizont. Als ich näher kam konnt ich mir sicher sein, dass es sich um einen abgestürzten Militärhelikopter handelte. Ich markierte mir die Stelle um später mit Verstärkung zurück zu kommen.


    Nach einiger Zeit Fahrt erreichte ich unser Lager. Dort wartete man schon auf meine Ankunft.
    Während noch einige Weggefährten, die schon auf Chernarus an meiner Seite waren, hatten andere weniger Glück und fielen der rauen und harten Welt zum Opfer. Neben R3val und GZ10 waren auch noch Darkshadow, Silver und Batou dabei. Auch schon einige Zeit dabei sind Raxx und TanteTerror, eine junge Überlebene, welche wir aus den Trümmern eines Hauses in Chernogorsk geborgen hatten. Nachdem sie anfänglich unseren Lebenstil mit Argwöhn sah und versuchte mit offenen Armen auf Fremde zuzugehen, wandelte sich ihre Toleranz mittlerweile in eiskalte Abgebrühtheit.
    to be continued


    Epilog:
    Nachdem wir gestern einen tollen Tag in DayZ haben und der Stress der letzten Tag wieder abgenohmen hat, hatte ich mal wieder Lust dazu einen kleinen Tagebucheintrag zu schreiben. :)
    Nachdem ich meinen alten own3d.tv Account reaktiviert habe und mir einen twitch.tv Account angelegt hab um etwas zu streamen, musste ich leider feststellen, dass dies aufgrund meiner Internetleitung aktuell nicht funktioniert.
    Deshalb bleibt es wohl erstmal bis zum Umzug beim Tagebuchformat.


    Ist schon eine ganze Weile hergewesen seit dem letzten Eintrag. Weiter gehts jetzt auf Taviana.


    Vielleicht demnächst wieder mehr.

  • Kapitel XVI - Gefahr in Sabina


    Die Sonne schob sich langsam über die Häuserschluchten von Sabina. Die Sonnenstrahlen reflektierten sich im Wasser des Flusses und die Luft flimmerte über der Wasseroberfläche und tauchte die grauen Betonwände in ein dunkles Blau.
    Die Vögel zwischerten in den Bäumen und das Wasser des Flusses bahnte sich mit einem Rauschen durch die offenen Schleusen seinen Weg in den See Umag. Ansonsten schwieg die einstige Metropole. Kein Leben, kein Verkehr, keine Menschenseele. Totale Stille. Die große Mall, die Regierungsgebäude, der große Marktplatz. Alles war menschenleer. Kein Deut erinnerte einst an das rege Treiben dieser Metropole.


    Ich hatte mich schon früh morgens auf den Weg Richtung Sabina aufgemacht. Zu Fuss hatte ich einen guten Wegesmarsch vor mir um vom Lager nach Sabina zu kommen, aber mittlerweile kannte ich die Wälder und konnte mich ohne die Dörfer im Südosten durchqueren zu müssen nach Sabina durchschlagen. In der Dämmerung ist es noch etwas einfacher den Massen an Zombies, die jetzt die Straßen von Sabina bevölkern, zu entkommen. Es ist immer ein Risiko nach Sabina zu gehen. Die engen Straßen, die vielen kleinen Hinterhöfe, die Parks und offenen Flächen. Und die Bevölkerung.
    Weniger Sorgen machte ich mir um andere Überlebene. Meist kamen die erst deutlich später im Lauf des Tages nach Sabina und wenn man die richtigen Schleichwege kennt, kann man diese aufgrund der Größe von Sabina auch gut umgehen. Lediglich die Hügel im Osten der Stadt und der Flughafen im Osten sind seit je her ein Risiko.
    Ich brauchte neue Nahrrungsvorräte und wir hatten am Vortag die Informations aufgeschnappt, dass ein Wrack eines SUV in Sabina stehen sollte.
    Wir hatten am Tag vorher ein anderen SUV während eines Gefechts verloren. Zwar war es uns gelungen sämtliche Angreifer, die uns niederträchtig am Straßenrand auflauerten zu erledigen, doch unser SUV ging in Flammen auf.


    SUVs, ich hätte mir damals nicht träumen lassen, dass ich jemals einen SUV fahren würde, geschweige den als meinen Besitz bezeichnen könnte.
    Mit meinem Gehalt als Hafenarbeiter und etwas Zuschuss aus dem Rentenfound des Militärs lebten wir zwar sehr gut, aber für einen SUV hat es doch nicht gereicht. Ein etwas älterer Skoda war unser Familienauto.
    Die damaligen Vorzüge eines SUVs spielten heute aber eher eine untergeordnete Rolle. Comfort, Stauraum, Sicherheit für unsere Tochter und uns. Alleine 8 Airbags hat so ein SUV in der Standardausführung! So etwas zählte damals als fürsorglicher Familienvater. Ob man mit dem SUV das Giraffenfahrad meiner kleinen Tochter problemlos hätte transportieren können?
    Doch die Zeiten und die Verhältnisse ändern sich. Man selbst ändert sich.
    Ich atmete tief ein. Wieder einer dieser Momente in dennen ich innehalten muss und an meine Familie denken musste. Ich versuchte die Träne zu unterdrücken und presste meine Hände an mein G36 Sturmgewehr. Ich hasste diesen Moment der Schwäche.
    Aufmerksamkeit, das Einprägen von Orten, Ortskenntnisse, und vorallem das Aufrecht erhalten der Konzentration war es was mich bisher solange am Leben hielt. Schwäche bedeutete den Tod. Wenn ich sie wiederfinden wollte, musste ich leben.
    Ich schüttelte den Gedanken ab.
    Ein SUV bedeutete viel Stauraum für Waffen und Ausrüstung mit ausreichend Platz für eine große Gruppe, sowie war das Motorengeräusch im Vergleich zu ähnlich großen Fahrzeugen deutlich leiser und damit war der Wagen schwerer auszumachen. Alles Vorzüge eines SUVs.
    Neben dem Land Rover war der SUV das beste Fahrzeug, welches man in Zeiten wie diesen haben konnten. Fahrzeuge waren eh auf Taviana unglaublich wichtig.


    Ich rannte weiter. Baum für Baum zog an mir vorbei. Im Osten waren die ersten Ausläufer von Sabina. Das Sägewerk, der Supermarkt, etwas am Horizont konnte ich schon die Schornsteine der Schwerindustrie im Nebel ausmachen.
    Ich folgte der Baumreihe und lief weiter Richtung Norden. Mein Ziel war die Werkstatt. Dort wollte ich direkt nach Reifen und Benzin für den SUV schauen, bevor ich mich Richtung Marktplatz bewegen wollte. Ich sah die Werkstatt vom Hügel herab. Ich warf mich auf den Waldboden und suchte den Horizont nach Bewegungen ab. Vom Laufen der Strecke atmete ich schwer. Meine Kondition hatte sich absolut verbessert. Früher kam der Sport meist von der schweren Arbeit im Hafen von selbst, doch das zweimalige Joggen in der Woche fiel mir sehr schwer. Kein Vergleich zu dem was für Wege ich heutzutage im Laufschritt zurück lege. Selbst während meiner Zeit bei den Spezialkräften liefen wir kürzere Strecken. Diese zwar mit mehr Gepäck, aber immerhin nicht solange.
    Mein Atem flachte langsam wieder ab. Konzentriert suchte ich den Horizont ab. Keine Bewegung war zu sehen. Außer dem Wanken der untoten Horden, die sich langsam die Straße vor der Werkstatt entlang schleppten. Sie schlurften, krochen, hüpften durch die Gassen.
    Es war an der Zeit dem Tod ein weiteres Mal in seine hässliche Fratze zu lachen. Ich stand auf und lief wieder los. Entschlossen, mit festem Griff am G36. Ich merkte wie das Adrenalin durch meinen Körper floss. Die ersten Zombies bemerkten mich und mit einem fürchterlichen Aufstöhnen nahmen sie meine Fährte auf und rannten auf mich zu. Immer mehr wurden durch die ersten Zombies aufgescheucht. Jeder Schritt den ich näher auf die Stadt zu machte, lockte weitere Zombies an. Ich rannte zielsicher auf einen Zombie zu. Mit einer geschickten Körpertäuschung, wie ich es als Kind beim Eishockey gelernt hatte, lies ich seinen Versuch mich zu schlagen ins leere treffen. Ich rannte um die Ecke auf das Gelände der Werkstatt. Schnell, Schnell. Reifen suchte ich. Einige Zombies hatte ich durch das Umlaufen der Mauerecke schon wieder abhängen können, andere folgten mir weiterhin.
    Ich suchte die Werkstatt ab, doch außer einigen Blechdosen und einer Werkzeugkiste befand sich dort nichts.
    Das Raunen der hungrigen Zombies war immer noch hinter mir zu hören. Ich hatte keine Zeit zu verlieren. Ich lief wieder auf den Eingang des Werkstattsgelände zu. Einige Zombies stellten sich mir in den Weg. Ich sprintete los. An ihnen vorbei, doch einer traf mich mit einem festen Hieb an der Schulter. Ich spürte den Schmerz in meiner Schulter und biss die Zähne zusammen. Blut quoll aus der offenen Wunde in mein Jacket. Ich musste die Wunde versorgen. Ich rannte um die nächste Mauerecke auf das angrenzende Industriegelände. Ich hatte die meisten Zombies abgehängt und sollte jetzt Zeit haben die Wunde zu versorgen. Ich kramte in meiner Tasche nach einer Bandage. Ich fand keine. Hastig suchte ich in meinem Rucksack. Zu meinem Unglück war auch dort keine.
    Ich konnte es nicht fassen, dass mir ein derartiger Anfängerfehler unterlaufen war. Ich hatte keine Bandangen mehr. Der Schmerz in meiner Schulter wurde immer größer. Ich merkte wie der Blutverlust anfing meine Sicht zubeeinträchtigen. Ich stand wieder auf und taumelte etwas durch die Halle als ich plötzlich das Aufstöhnen eines Zombies hörte. Sie hatten mich wieder aufgestöbert. Mein Gewehr in einer Hand haltend, mit der anderen die Wunde zudrückend rannte ich wieder los. Ich hatte keine Zeit zu verlieren. Jede Sekunde lies mich schwächer werden. Ein zu hoher Blutverlust könnte Ohnmacht bedeuten was hier in den Straßen von Sabina fatal wäre. Ich hatte zuviel durchgemacht um jetzt so den Löffel abzugben. Ich hastete in ein angrenzenden kleinen Containerpark. Mehrere Zombies hatten meine Witterung aufgenohmen und eilten mir nach. Ich lief durch die Container, auf der Suche nach einer rettenen Bandage. Ich spürte wie mein Arm taub wurde. Meine Sicht wurde immer schlechter. Lange würde ich das nicht durchhalten. Blut pumpte durch das Laufen verstärkt durch mein Körper und der Kreislauf fand in meiner Schulter ein jähes Ende.

  • Der Ärmel meines Jackets war Blut getränkt. Ich konnte mich kaum noch auf den Beinen halten. Das Blut floss weiter.
    Ich lief einfach in das nächste offenstehende Gebäude. Ich drückte meinen Körper gegen die Wand und atmete einen Moment ruhig ein und aus.
    Der Boden verschwamm vor mir. Ich hörte am Eingang des Gebäudes die Zombies, die mich zu suchen schienen. Ich stürzte. Das Geräusch schreckte sie wieder auf und sie liefen in den Eingangsbereich. Zwei, drei vier. Ich hielt meine Waffe im Anschlag. Zitterend auf den Eingang gerichtet. Doch Schüsse waren zu gefährlich in Sabina. Andere Überlebene würden mich hören. Mit letzter Kraft schleifte ich meinen Körper über den Boden des Schulgebäudes. Eine Blutlaiche war an dem Platz an dem ich kurz an der Wand lag. Ich schleppte mich in die Turnhalle. Vor 30 Jahren bin ich hier die Seile hoch und runter geklettert und über die Böcke gesprungen. Das war nicht der Ort an dem ich sterben wollte.
    Ich sah mich um und konnte mein Glück kaum fassen. Am Boden lag unter etwas Müll eine einzelne Bandage. Angetrieben vom Überlebenswillen in mir rannte ich die letzten Meter. Riss mit meinen Zähnen die Packung auf, riss den Ärmel des Jackets ab und versorgte meine Wunde mit einem Druckverband. Ich spürte wie die Blutung langsam stoppte. Ich nahm meine Packung Schmerzmittel aus der Tasche und schüttete mehrere Tabletten in mich hinein. Ich biss auf eine der Tabletten und lutschte sie mit der Zunge an damit sie sich schneller auflöste und schluckte. Langsam lies auch der Schmerz nach. Ich hatte es noch einmal überstanden. War jetzt aber von dem einen auf den anderen Moment stark angeschlagen. Ich hörte das Schlurfen von Zombies im Nebenzimmer. Ich war noch nicht ganz gerettet, aber jetzt musste ich wirklich aufpassen. Jede kleine Wunde könnte das Ende bedeuten, an eine Auseinandersetzung mit anderen Überleben war im Moment nicht zu denken.
    Ich wartete noch kurz bis der Schmerz fast ganz weg war. Ich raffte mich wieder auf. Ich musste zum Hospital und mir einen neuen Vorrat an Bandagen besorgen und vielleicht auch eine Bluttransfusion, falls noch jemand von uns nach Sabina nachkommen sollte.
    Ich lief wieder los. An den Zombies im Schulgebäude vorbei um die Ecke. Ich spürte eine Erleichterung in mir. Ich hatte die Situation überstanden.


    Auf der Brücke hielt ich kurz inne. Ein ausgebranntes Wrack stand dort an einem Betonpfeiler. War das etwa? Ich drückte mich an eine Häuserwand und schaute durch die Zielvorrichtung meiner Waffe. Ich konnte es noch nicht genau erkennen. Dieses Wrack war keine Straßenblockaden.
    Vorsichtig die Umgebung absuchend schlich ich auf das Wrack vor. Als ich näher kam, konnte ich es erkennen. Es war das ausgebrannte Wrack eines SUVs. War das etwa der Rote? Am Wrack waren keine Leichen oder sonstige Spuren von Überlebenen. Die Position war mir zu offen, weshalb ich mich schnell weiter in Richtung Innenstadt bewegte. Ich lief von Blumenkübel zu Blumenkübel und überquerte so den offenen Hauptplatz. Das Wrack des SUVs, den man noch hätte reparieren können, stand nicht mehr an seinem Platz. Das ausgebrannte Wrack musste der SUV sein. Ich ärgerte mich, dass ich zu spät war. Immerhin waren diejenigen, die das Wrack erbeuteten damit nicht weit gekommen.
    Ich zuckte zusammen. Ein Helikopter war in der Ferne zu hören und kam immer näher. Ich suchte Deckung hinter einer Mauer und suchte den Himmel Richtung Norden ab. Aus Richtung Nordosten flog ein Mi-17 über die Häuser von Sabina. Ich behielt den Helikopter im Auge. Er nahm Kurs auf die Baustelle im Südosten der Stadt. Man hatte mich scheinbar nicht gesehen. Der Helikopter ging langsam runter.
    In der Zwischenzeit hatten sich Lexta und Digidani über Funk gemeldet. Sie waren auch auf dem Weg nach Sabina, hatten aber auch noch den Weg vor sich. Ich beobachtete wie der Helikopter in Richtung der Baustelle runterging. Ohne Bandagen war es mir zu heikel mir das anzugucken. Vorsichtig schlich ich mich weiter durch die Stadt. Jetzt mit dem Bewusstsein das andere Überlebene in den Straßen unterwegs waren wurde jede Deckung genutzt. Hinter der großen Kathendrale behielt ich die Straße im Auge und wartete ab. Es passierte nichts und ich beschloss mit einen Sprint in das Hospital zu laufen. Die Kisten im Vorraum waren schon leer geräumt worden. Ich versuchte mein Glück in den Hinterzimmern und gelangte in den Operationsaal. Ein beißender Gestank kroch in meine Nase. Ich würgte als ich die halb aufgeschnittete Leiche auf dem Seziertisch liegen sah. Die leeren Augenhöhlen starten in ihrem Nichts an die Decke. Die Gebeine hingen teilweise vom Tisch. Ich hielt mich am Türrahmen fest. Ich hatte schon einiges gesehen, aber einen derartig verunstalten Menschen oder war es ein Zombie? Ich konnte es nicht mehr erkennen, war schon etwas anderes.
    Ich versuchte meinen Blick abzuwenden und konzentrierte mich auf die Kiste mit Versorgungsgütern unterm Seziertisch. Ich hielt die Luft an während ich die Kiste durchwühlte. Es war alles noch da. Hastig stopfte ich mir einige Bandagen, etwas Morphin und Schmerzmittel in die Taschen. Zwei Bluttransfusionen packte ich in meinen Rucksack. Ich wollte gerade wieder auf stehen, als ich mit dem Kopf gegen etwas stieß. Ich biss die Zähne zusammen um nicht zu schreien. Vorsichtig rollte ich meine Augen nach oben und sah den Fuß der Leiche über meinem Kopf. Ich schloss die Augen und schrie in mein Inneres. Ich stand auf und lief aus dem Raum, aus dem Hospital. Die anderen Überlebenen. Verdammt, ich war viel zu unvorsichtig gewesen. Ich versteckte mich in einer Tanne und bewegte mich langsam auf einen Durchgang zu. Auf der anderen Seite des Durchgangs waren die Spuren der Autobahn. Zombies wanderten die Straße an den Leitplanken entlang. Ich hielt mich versteckt und wartete auf einen günstigen Moment. Als die Zombies außer Reichweite waren sprintete ich über die Autobahn. Mit einem großen Satz sprang ich auf den Grünstreifen, weiter auf die nächsten Spuren und drückte meinen Körper an die Häuserwand. Über Funk sagten mit Lexta und Digidani, dass sie noch eine Weile brauchten bis sie Sabina ereicht hätten. Gerade als ich ihnen meine Position sagen wollte, hörte ich den Rotor des Helikopters starten. Ich blickte noch durch die Häuserschlucht als ich den Helikopter aufsteigen sah und er sich in Richtung Süden zu Bewegen begann. Kurze Zeit später gab mir Digidani per Funk durch, dass der Helikopter gerade über sie hinweg geflogen sei.
    Ich bewegte mich vorsichtig auf die Baustelle zu. Vielleicht hatten sie jemanden zurück gelassen. Auf der Höhe des Blechzauns schaute ich vorsichtig auf das Geländer der Baustelle. Es wirkte verlassen. Scheiben lagen hinter der Baustelle auf der Straße. In den Baustellengebäuden waren Müll und einige Baumaterialien gestapelt. Ich ging langsam mit der Waffe im Anschlag auf das Gelände und durchsuchte das Gelände. Niemand hier.
    Ich fand zwei Reifen, die ich noch so gerade mitnehmen konnte.
    Ich brauchte dringend Streichhölzer um mich mit Lebensmitteln zu versorgen. Dosenfrass half nicht soviel bei dem Blutverlust den ich erlitten hatte. Ich brauchte kräftige Nahrung, um meinen Körper wieder zu stärken. Digidani und Lexta waren noch zu weit weg. Ich beschloss den Supermarkt im Südwesten nach Streichhölzern zu durchsuchen. Von dieser Richtung aus sollten die Zwei auch Richtung Sabina kommen. Ich machte mich also wieder auf durch die Straßen von Sabina und umging Zombie Horden großzügig. Zu groß war die Gefahr durch einen Schlag wieder verwundet zu werden. Ich erreichte den Supermarkt doch fand ich keine Streichhölzer. Lexta und Digidani waren nun westlich von Sabina, etwas nördlicher von meiner Position aus. Ich lief zu ihnen hin und Lexta verpasste mir eine Bluttransfusion. Ich merkte wie mein Kreislauf sich wieder erholte. Ich konnte Farben wieder wahrnehmen. Jetzt hatte ich es wirklich überstanden.


    Ich teilte ihnen mit, dass der rote SUV wohl schon jemand anderes in die Hände gefallen sei. Digidani hatte die Information, wo das Wrack eines weiteren SUVs stand, doch dieser war von Sabina aus zu Fuss nur schwer zu erreichen. Wir brauchten dringend ein Auto.
    Plötzlich erheilte mich ein Geistesblitz. Im Nordwesten von Sabina bin ich am Vortag an einem Auto vorbei gefahren, dass dort einen Unfall hatte. Je nach schwere des Schadens könnte man dies nutzen. Wir liefen in Richtung des Autos und zu unserem Glück stand es noch dort. Es war ein blau/roter Skoda. Es war wohl gegen eine Laterne gefahren. Der Motor war leicht beschädigt und ein Reifen hatte es zerfetzt. Während Lexta und Digidani die anwankenden Zombies ablenkten reparierte ich den Reifen mit schnellen Handgriffen. Wir beschlossen die Ersatzteile für den SUV hier auf der Baustelle in Sabina zu suchen.
    Wir fuhren zur Baustelle und versteckten unser Auto aufgrund der möglichen Rückkehr des Helikopters.
    Während Lexta seine Position bezog und die Augen nach möglichen Gefahren aufzuhalten, fingen Digidani und ich an die Baustelle nach nützlichen Material zu durch suchen. Wir fanden einiges und stopften es in das Auto.

  • Plötzlich während ich gerade einen Haufen Blechdosen durchwühlte und Digidani Lexta mit Schmerzmitteln versorgte, durchbrachen Schüsse die Stille. Die zwei auf dem Dach warfen sich auf den Boden und pressten ihre Köpfe auf den kalten Betonboden. Ich suchte hinterm Haus Deckung.
    Ein Scharfschütze hatte uns aufs Korn genohmen aber nicht getroffen. Wir konnten allerdings die Richtung nicht komplett ausmachen. Während Lexta und Digidani über den Rand des Daches des Horizont absuchten, lief ich im Schutz des Hauses und des Krans an den Blechzaun herran und suchte mit dem Fernglas den Hügel im Osten ab. Zu meinem Glück lag niemand dort. Wir gingen die genaue Position von Lexta und Digidani durch und überlegten woher man darauf ein Schussfeld hatte. Unerwartet rief Digidani auf. Er hatte ihn gesehen. Mittlerweile, keine 200 Meter mehr von unserer Position aus kroch ein Überlebener gut getarnt in einem Ghillie Suit zwischen den Bäumen im Südosten auf uns zu. Blitzschnell rannte ich um das Haus herum, um auf der anderen Seite des Blechzauns eine bessere Sicht zu haben. Digidani lies ihn nicht mehr aus den Augen. Er versteckte sich hinter einem Baum und wartete auf eine Schussposition. Einige Zeit passierte gar nichts. Niemand wollte einen Fehler machen. Angespannt warteten wir bis sich der Scharfschütze wieder blicken lies. Ich schlich entlang des Blechzauns zum Ausgang des Geländes und lief außerhalb des Sichtfeldes an das Wohnhaus gegenüber der Straße. Der Scharfschütze war jetzt keine 50 Meter weit weg. Digidani sah noch als der Scharfschütze von der Ostseite hinter dem Wohnhaus verschwand. Jetzt lag es an mir. Ich würde ihn hier abfangen sobald er versuchen würde von hier eine Schussposition zu erlangen. Ich versteckte mich hinter einer Nische und behielt die Ecke im Auge. Digidani konzentrierte sich auf die linke Seite des Wohnhauses.
    Motorengeräusche waren zu hören. Jetzt überschlugen sich die Ereignisse. Ein Lada fuhr von Nordwesten an der Ecke der Baustelle vorbei und hielt kurz hinter der Tankstelle an einigen Benzintanks. Zwei weitere Überlebene stiegen aus, schwer bewaffnet. Während einer damit anfing mit seiner Pistole einige Zombies zu erledigen, begann der andere die Benzinkanister an den rostigen Tanks zu füllen. Lexta änderte seine Postion Richtung Westen um von dort Sicht auf die Tankstelle zu haben. Wir warteten ab. Gehörte der Scharfschütze zu den zwei anderen Überlebenen? Wir verharrten auf unseren Positionen. Plötzlich hallte ein Schuss durch die Straßen von Sabina. Ich sah wie der eine Überlebene, der dabei war das Auto zu tanken blutüberströmt zu Boden ging. Der andere Überlebene eilte hastig hinter das Auto, von dort Richtung Tankstelle in Deckung. Raus aus dem Schussfeld des Scharfschützens. Eine gezielte Salve von Lexta aus seinem Maschinengewehr riss den anderen Überlebenen zu Boden.
    Der Scharfschütze schaute kurz zwischen den zwei Häusern hindurch, ich hatte jedoch auf die Tankstelle gesehen und keine Schusspostion gehabt. Plötzlich verschwand er wieder. Digidani rief. Der Scharfschütze blickte von der Ostseite des Gebäudes auf die Baustelle.
    Das war meine Gelegenheit. Ich lief nach vorne. Die G36 im Anschlag. Digidani rief nochmal. Der Scharfschütze schien sich zurück gezogen zu haben.
    In diesem Moment kam er auch schon um die Ecke genau auf mich zu. Mit zwei gezielten Feuerstößen in den Kopf und die Brust rissen meine Kugeln ihn zu Boden. Er war sofort tot.
    Ich ging in Deckung und durchsuchte die Leiche des Scharfschützen nach brauchbaren Gütern. Nichts dabei für mich, aber vielleicht für Digidani.
    Während Lexta uns Deckung gab lief Digidani zur Leiche des Scharfschützen und nahm sich seiner Ausrüstung an. Ich lief in der Zeit zum Auto der zwei anderen Überlebenen. Konnte sie aber nicht mehr ausfindig machen. Lediglich der Wagen war fast vollständig repariert und fast vollgetankt. Ich schnappte mir den Wagen und fuhr ihn zu unserem anderen.
    Ohne Verluste, mit einer Ausrüstung für einen Scharfschützen und einem weiteren Lada meisterten wir die Situation.


    Wir machten uns wieder an die Arbeit. Uns fehlten noch Reifen für den SUV doch wir sollten nicht zur Ruhe kommen.
    Lexta sah einen weiteren Überlebenen der sich von Nordwesten durch einen Hinterhof an die Baustelle schlich. Ich rannte hinter den Blechzaun, um eine genaue Sicht auf den Überlebenden zu haben. Er hatte einen AS50 in der Hand. In einem unvorsichtigen Moment, als er seinen Kopf über den Blechzaun streckte entlud sich eine Salve aus Lextas Maschinengewehr in seinen Kopf. Ich sah wie er Blut überströmt zu Boden ging. Weitere Schüsse schlugen in seinen Gliedmassen ein.
    Ein AS50 Schuss war zu hören und Digidani der von der anderen Seite der Baustelle die Situation beobachtete und Deckung gab ging schwer getroffen zu Boden. Ein schmerzerfüllter Schrei, dass ein weiterer Scharfschütze in dem anderen Gebäude war kam bei uns an, bevor nur noch ein Rauschen durch sein Funkgerät zu hören war. Wir konnten uns nicht erklären, wie der andere Scharfschütze auf das Gelände vordringen konnte. Wir hatten alle Eingänge dauerhaft im Blick. Doch wir hatten keine Zeit uns darum Gedanken zu machen. Schüsse schlugen neben Lexta ein, der hinter einem Steinhaufen Deckung suchte. Im zweiten Stoff des östlichen Gebäudes war der Scharfschütze und hatte Digidani aus nächster Nähe erschossen und jetzt Lexta im Visier. Ich nutzte die Gelegenheit und schlich mich durch das Treppenhaus nach oben. Dort sah ich ihn mit der AS50 im Anschlag hinter einigen Steinen sitzen, auf Lexta lauernd. Ich zögerte nicht und drückte ab. Mehrere Salven aus meiner G36 durchschlugen den Körper des Angreifers. Blutüberströmt ging auch er zu Boden.
    Es wurde zu heikel hier. Wir waren schon viel zu lange hier. Wir mussten weg. Während Lexta wieder die Umgebung kontrollierte, warf ich hastig die Ausrüstungsteile von Digidani in eines der Autos. Vielleicht bot sich die Gelegenheit, dass sie nochmal Verwendung finden würden.
    Währenddessen fand ich auch noch die fehlenden Teile für unseren SUV.
    Digidani erholte sich wie durch ein Wunder von seinen schweren Wunden und schloss wenige Zeit später wieder zu uns.


    Wir fuhren mit beiden Autos aus der Stadt als wir wieder einen Helikopter hörten. Wir sahen ihn schliesslich auch, als er gerade im Südwesten der Stadt herunter ging. Vielleicht war es der Helikopter von vorher?
    Als wir gerade den Landeplatz ausmachten und Sicht auf den Helikopter hatten, hörten wir einen AS50 Schuss der knapp an uns vorbei ging. Wir sahen den Helikopter auf einem Parkplatz stehen und eine Leiche davor liegen. Ein weiterer Schuss. Ich drückte das Gaspedal durch. Lexta kam von der anderen Seite und wendete hastig das Auto. Ein weiterer Überlebener kam durch einen Busch auf uns zu gelaufen. Wir drückten aufs Gas und fuhren Richtung Stadtausgang als ein Motorrad uns entgegegen kam. Ich hielt voll drauf zu und verpasste knapp, der Motorradfahrer geriet ins Schlingern, aber auch Lexta der etwas hinter mir fuhr verpasste ihn nur knapp. Der Motorradfahrer wurde deutlich langsamer und hatte Probleme seine Maschine zu kontrollieren. Wir stiegen aus den Wagen aus und eröffneten das Feuer. Während Lexta das Motorrad zersiebte durchschossen Kugeln aus meiner G36 den Brustkorb des Fahrers.
    Jetzt aber nichts wie weg. Wir stiegen wieder in die Autos und fuhren nach Norden zum SUV. Zu riskant war uns die Situation in Sabina.
    Aber wir hatten es geschafft unbeschadet aus den Straßenschluchten zu kommen.