Beiträge von Ersetzbares Crewmitglied

    Einsatzbericht Nr. 371 vom 05.08.2025 – Von Schlingel-Schlangen, Vorurteilen und Vandalen

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    „Hallo, hallo? Einsatzleitung? Prigorodki wurde angegriffen... mal wieder. Unterstände zerstört.“


    Willkommen zu einem weiteren Kapitel aus der Reihe: „Wie viel Mist passt in einen Tag?“

    Spoiler: Mehr, als ihr denkt.


    🐍 Sneaky Snake am Camp

    janinesta (Selina) und ich starteten den Tag relativ gechillt am Camp in Prigorodki.

    Selina sah's zuerst: Ein Bambi im Polizeidress am Beet. Feuerwehrhelm obendrauf – als ob er nicht wusste, ob er heute Brände löschen oder Leute festnehmen will.

    Mein erster Gedanke: Polizeiklamotten in Chernarus bedeuten meist, dass der Träger in einer Polizeistation war. Also hat er bestimmt ne Waffe auf dem Rücken oder im Rucksack…

    Dann sah ich sie: Über dem Rücken baumelte auch noch eine R12. Klar. Super Startbedingungen.

    Selina übernahm die Ansprache. War in ihrer blauen Sanitäterrobe besser dazu geeignet als mein militärisches Ich mit Finger am Abzug.

    Das Bambi stellt sich als SneakySnake vor.



    Ich schwöre, da hat sich jemand bei der Namenswahl gedacht: "Wie viele Red Flags passen in einen Namen?" Er so: Ja!
    „Sneaky“ UND „Snake“? Da kannst du dich ja gleich Samariter-Schlitzer oder MisterMistkerl nennen.

    Also blieb meine R12 natürlich in der Hand. Nicht, weil ich Streit suchte, sondern weil ich bei dem Namen nicht mal meiner eigenen Oma den Rücken zudrehen würde. Zumindest nicht hier in Chernarus.

    Erst schien er friedlich, aber irgendwie machten wir uns alle gegenseitig nervös. Aber er schrieb Selina sogar Nachrichten, statt stumm zu starren und mit dem Kopf zu schütteln – ein echter Fortschritt in Sachen Kommunikation!

    Wollte keine Spenden, lieber selbst grillen, selbst hacken, selbst fischen. Süß. Fast schon niedlich. Aber er wusste, was er wollte. Das war gut.

    Ich gab ihm still den Beinahmen „Selbstversorger-Bambi“.

    🏰 Besuch vom einsamen Umherwanderer

    Nebenbei erzählte mir janinesta (Selina) von einem „einsamen Umherwanderer“ an der Burg, den sie vormittags getroffen hatte. Nicht der friedliche Wanderer von einst, der am Ende nicht ganz so friedlich im Nordwald lag. Auch nicht der einsame Wanderer, der hier am Camp seine Runden drehte.

    Dieser bei ihr war ein anderer gewesen. War wohl freundlich und fragte nach einem Ghillie.

    Na klar, Kollege!

    Am besten stellen die bei der Burg gleich ein rotes oder gelbes Fass mitten auf den Sniperhügel mit Ghillie, VS-89 und jeder Menge Munition. Gegen Eintritt, versteht sich.

    Canned Hunting in der Burg...

    Pff... als ob man da einfach jedem Hinz und Kunz nen Ghillie geben würde.

    Aber Selina? Die antwortete Wahrheitsgemäß: Haben wir grad leider nicht da... Oh Mann.

    Langsam weiß ich, warum Herz sie insgeheim als "Herz 2.0" bezeichnet. So ein zartes Gemüt... aber ich sag euch, unter der Schale, nehmt euch in Acht!
    Also kein Ghillie für den Umherwanderer. Was haben die Leute nur alle mit diesen Tarnanzügen?


    🦌 Mehr Bambis in Prigorodoki und viele viele Leichen

    Anschließend zeigte janinesta (Selina) Neuzugang SneakySnake noch, wie man fischte, dann verabschiedete sie sich und zog weiter.

    Ich blieb im Mordwald, beobachte die Schlingel-Schlange aus sicherer Entfernung. Der ging wirklich ständig zum Sumpf, fischte, kam zurück. Man glaubte es kaum.

    Keine Anstalten, das Camp zu verwüsten. Im Gegenteil. Dann legte er vor dem Camp ein kleines Feld an, als wolle er hier einziehen...

    Alles fast schon langweilig friedlich… bis ein zweites Bambi auftauchte. Tja: Was soll ich sagen? Sei vorsichtig, was du dir wünscht.


    Da schlich sich ein zweiter Schlingel am Zaun beim Brunnen entlang bis zu unserem Snake. Ich saß oben im Gebüsch und beobachtete. Ähnlich wie ein Dokumenarfilmer in einer dieser alten Tierdokumentationen, die es früher mal gab. Das versprach spannend zu werden.

    Innerlich bedauerte ich es, dass ich niemanden hatte, mit dem ich eine Wette abschließen konnte. Was würde passieren?

    Messer im Rücken, Schüsse aus dem Hinterhalt oder gar Händchenhalten am Lagerfeuer mit gemeinsamen "Novy Ya..."?

    Alles war denkbar.

    Und was passierte?

    Nichts.


    Bambi Nr. 2 trank, Snake jätet sein Beet. Dann tänzelten sie etwas um sich rum und verschwanden ins Camp und somit raus aus meiner Sichtweite.

    Ich wollte gerade meine DMR aus der Hand legen, dann ein Schuss.

    Ich sofort auf 180. Das war ne verdammte Shotgun, eindeutig!

    Klarer Fall – das musste Snake gewesen sein! Also rmusste Schlangenkind Schlangi Mc Schlangen Böse der Täter sein.

    Na dem würde ich aber was pusten!



    Aber kurz darauf rannte Bambi Nr. 2 weg und ballerte selbst.

    Ich gab einen Schuss auf das schießende Bambi Nr. 2 ab, aber natürlich verfehlte ich. Zum Glück nahm der nun erst Recht die Beine in die Hand und floh in Richtung Chernogorsk.

    Egal, ob er nun Täter oder Opfer war, er war somit weg.

    Snake lief noch mit gezogener RAK durch Prigorodki und ballerte.

    Das konnte ich so natürlich auch nicht hinnehmen. Also ein Warnschuss von mir. Trefferquote? Wie immer - nicht vorhanden.

    Aber war ja auch nicht beabsichtig. Immerhin brachte sich nun die Schlingel-Schlange auch in Sicherheit und versteckte sich im Mordwald. Ich selbst also raus da, etwas weiter gen Westen mit Blick auf den Rohbau.


    Dann wurde es unübersichtlich:

    Bambi Nr. 2 kam nach einiger Zeit zurück – diesmal mit einem „Brudi“ oder einem "Cousin". Nennt es, wie ihr wollt.

    Beide gingen in den Rohbau. Nicht wirklich der Ort, an dem man neue und ungezwungene Kontakte knüpft oder an den man geht, wenn man nichts im Schilde führt.

    Für mich blieb kaum Zeit zu reagieren, den dann da tauchte Jannnik (Jannik) auf.

    Ja, unser Stammgast Jannik. Auf der Suche nach Action.

    Und hinter ihm? Noch ein weiteres Bambi mit weißer Hose und ziemlich altem Gesicht. Erinnerte schon fast etwas an den alten Silas.

    Aber war deutlich aggressiver unterwegs.

    Bambi Nr. 3 erschoss Jannik mitten im Camp. Einfach so. Ich konnte leider nichts unternehmen, da ich eine ungünstige Position erwischt hatte und die Herren im Rohbau nicht aufschrecken wollte.

    Jannik kam an der Küste raus und Bambi Nr. 3 verbarrikadierte sich im Kochhaus. Mal wieder... es ist immer das Kochhaus!



    Brudi & Bambi Nr. 2 kamen ins Camp, Jannik versteckte sich in Silas alter Hütte und warnte sie noch: „Da hockt einer drin.

    Ach Jannik. Heldenmut. Hab's ihm freigestellt, ob er still bleiben möchte oder sie anspricht und warnt. Hat sich fürs Reden entschieden.

    Sekunden später: Peng. Jannik wieder tot.

    Getroffen von der MKII vermutlich von Bambi Nr. 2.

    Aber das Opfer von Jannik war nicht vergebens, denn nun wusste ich wenigstens, dass ausnahmslos alle am Camp Feinde waren.

    Yes! Keine Rücksicht mehr. Jetzt wurde gerockt!
    Dachte ich, aber als ich am Camp ankam, rannten Bambi Nr. 2 und sein Brudi in Richtung Elektrozavodsk.

    So ein Mist... aber immerhin direkt in die Arme von Jannik, der sich wieder an der Küste gefunden hatte.


    @Niggo und janinesta (Selina) kamen nun auch zur Verstärkung, als es Nacht wurde. Selina machte das Kochhaus sauber (inkl. Leiche von Bambi Nr. 3 im Flur – sehr dekorativ).

    Ich zog mit Niggo los in Richtung namenloses Dorf. Jannik stellte seinen Mörder, schoss und starb. Aber der Täter wurde wohl auch übel erwischt.

    Von Bambi Nr. 2 fehlte jede Spur. Dann auf einmal: Schüsse auf mich vom Berg her – dann wieder Ruhe.


    Selina bekam kurz danach Besuch von einem Brechstangen-Bambi im Koch-Haus. Sprach ihn freundlich an, aber als er die Brechstange hob, machte sie kurzen Prozess.

    Ich sag ja: Unter der Schale... nehmt euch in Acht!


    Ich fand später Janniks Leiche auf einem Felsen und die des Angreifers, dem Brudi. Das Komische: Der Typ muss sich selbst erledigt haben.

    Und oben am Berg lag noch eine dritte Leiche. Die von Bambi Nr. 2 auch Selbstmord.

    Da dämmerte es mir: Ich rannte zurück – und ja, der Pit Stop bei Prigorodki war komplett abgebaut worden, alles auf den Boden geworfen, auch im Camp herrschte Chaos.

    Wer’s war? Keine Ahnung. Brudi, Bambi Nr. 2, Nr. 3, oder doch Snake? Manuel Neuer oder Ralf Schuhmacher? Oder vielleicht alle zusammen? Ich war einfach nur noch maximal verwirrt.

    Jannik war’s jedenfalls nicht, soviel konnte ich mit Sicherheit sagen.

    Also: Wiederaufbau. Niggo, Selina und ich knirschend am Arbeiten.



    🧸CapLep am Camp

    Da taucht CapLep auf. Lief direkt nach der Schlacht zur Straßensperre und grüße. Ich lief langsam auf ihn zu, versuchte möglichst entwaffnend zu wirken. Aber ich konnte nicht wissen, ob das da wieder einer der Aggro-Bambis von gerade eben war oder nur ein harmloser Tourist.

    Erstmal gabs Kommunikationsprobleme, aber dann stellte er sich als CapLep vor. Suchte Action. Ich geb’ ihm stattdessen Campführung.



    Schicke aber Jannik nach Nizhnoye und Berezino, weil ich ein schlechtes Gefühl hatte. Herz hatte mir davon erzählt, dass es Leute gab, die ein Camp verwüsteten, sich umbrachten und dann an einem anderen Camp weitermachten.

    Und bingo: Nizhnoye Unterstand weg, Zelt leer.

    Berezino: Explosionen, Eindringlinge an der Kirche, Kleidung aus Zelten geworfen... Oh Mann!

    Ich sagte ihm: Erst beobachten. Und zur Abwechslung rannte er tatsächlich mal nicht einfach ins Gefecht rein. Es blieb ruhig und nichts weiter passierte. War wohl eine Falle gewesen, die so nicht zugeschnappt hatte.



    In Prigorodki tauchen Crippsy77 und bored.games.geek auf, redeten mit Selina.

    Chernogorsk? Auch Unterstände weg. Zum Glück kümmerten sich Jammet, Black Lion, Pinky und s-tlk zwischen zwei Atemzügen um den Wiederaufbau.


    🔫 Provozierter Selbstmord

    NiggoB meldete eine Rauchgranate auf der Straße vor dem Camp. Ein Bambi. Er wollt es ansprechen, da schoss es.

    Ich gab vom Fabrikdach aus den ersten Schuss auf den Angreifer ab (daneben) und einen zweiten (Treffer) sowie einen zur Sicherheit (Treffer).

    Bambi fiel, Niggo war safe.

    Beinschüsse? Später mal... Das Bambi hier hatte mich für einen Selbstmord missbraucht. Schon frech.



    🐍 Sneaky kommt zurück

    Und dann: SneakySnake wieder da.

    Kam ans Camp.

    Er erzählte, er sei zuvor von ’nem Bambi mit MKII beschossen worden, habe sich nur gewehrt.

    Ich fühlte mich plötzlich mies – hatte ihn wohl zu Unrecht verdächtigt. ABer es hatt so gut gepasst. Der Schuss der R12... aber natürlich hatte ich die schallgedämpften Schüsse auf ihn nicht gehört.

    Entschuldigung ist später raus. Konsequenzen… tja, die werden sicherlich kommen.


    👍Caplep kommt wieder - diesmal mit Freund

    Später kam CapLep wieder – diesmal mit Ghillie-Kumpel Straussi, zusammen die „Stockenten“ oder die "Enten" wie ich sie liebevoll nennen.

    Ich wollte SneakySnake noch Nägel geben für seine neue Bleibe (die er hoffentlich nicht zu nah am Camp aufbaut, wegen Sicherheitsrisiken und so...) dann Peng. Schuss in meine Seite, Sniper vom Berg aus. Klassiker. Ich rannte in Deckung.


    Arbeitete mich zum Camp vor, wurde wieder beschossen und konnte schließlich SneakySnake noch warnen und den Stockenten bescheid geben.


    Rheingauer kam zur Hilfe. Meldete Schritte bei seinem Ausguck. Dann Schüsse. Ziel tot. Vermutlich unser Sniper. Wollte uns wohl in den Rücken fallen.

    Ein Problem weniger. Ich sicherte seine Leiche und bestattete die Überreste fachgerecht im Meer.


    Snake erzählt abends, Zombies hätten ihn unterwegs erwischt. Seien irgendwie durch eine verschlossene Tür gekommen. Alle Nägel weg.

    Der Arme... aber das passiert hier leider auch.


    Dann kamen noch WhiskeyMixer und Mora und boten ihre Hilfe an. Es blieb zwar ruhig, aber sie bauten noch einen Unterstand in Chernogorsk auf.

    Danke dafür.


    🔥Fazit:

    Prigorodki lebt – aber es ist wie ein Patient auf der Intensivstation: technisch am Leben, praktisch jederzeit wieder am Abnippeln.

    Ich? Wieder mehr Fragen als Antworten.

    Und „Sneaky Snake“? Weniger sneaky und Snake als erwartet, aber immerhin nicht der Böse heute.


    Prigorodki – wir pflanzen Kürbisse, füttern Bambis und bauen Unterstände…

    …nur damit am nächsten Tag wieder irgendein Horst alles einreißt.

    Nr. 371 - Ende

    Einsatzbericht Nr. 371 vom 04.08.2025 — Kürbisprämien und stilvoll sterben in Prigorodki

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    „Hallo, hallo... Einsatzleitung? Ersetzbares Crewmitglied Nr. 371 hier. Wir haben wieder mal Jannik am Camp… und er will STERBEN! Erhalte ich eine Schussfreigabe?“


    Kein Scherz. Genau das ist heute passiert...


    Aber von vorn:


    🧨Überfall bei den Brits


    Zuerst die Brits – unsere charmanten Nachbarn mit Tee, original britischem Humor und offenbar mit Leuten in der Gegend, die ihnen ihre beschauliche Wohn-Oase nicht gönnen.
    Sie wurden geraided, als gerade mal niemand zuhause war. Crippsy77 berichtete vom Vorfall. Ein Angriff. Keine Zeugen. Kein Widerstand. Nur... Verwüstung.

    Aber: Architekt Chris, liebevoll „The Architect“ genannt, hatte wohl mit seinem architektonischen Glanzwerk den Angreifern das Leben schwer gemacht. So schwer, dass sie am Ende unverrichteter Dinge wieder abzogen – oder eben nur ein Humvee klauten oder zerstörten. Ja, der Humvee. Das „Baby“. Vermisst. Entweder entführt, irgendwo allein im Wald, traurig und allein. Oder mit neuem Leben an einem Militärcamp.

    Crippsy77 setzte eine Belohnung aus: 100 Kürbisse für sachdienliche Hinweise.

    Hundert. Kürbisse.

    Oh Mann, Chernarus... da wird sogar das Gemüse zur Währung. ravini01 hat bestimmt schon irgendwo eine ganze Armee an Kartoffeln angebaut, die Kirche hat LKW voller Tomaten bereitgestellt – aber hey, schmeißen die Engländer halt noch Kürbisse obendrauf. Vielleicht lockt das ja die Reue in den Dieb zurück.


    🪙Rätsel um Silas' Kiste

    Dann wurdekurios: Eine von Silas’ Kisten ist verschwunden. Einfach... entwendet aus der Hütte, in der er immer geschlafen hat. Dafür fand Selina eine Kiste – mitten auf der Straße in Chernogorsk. Inhalt: Ein Bandana. Sah exakt so aus wie Silas’ altes. Botschaft? Trollversuch? Zufall? Wer weiß das schon... Kurios: So ein Bandana war nicht in Silas' Kisten am Camp.

    Vielleicht war Silas aber auch einfach der schlechteste Zauberer in ganz Chernarus und machte jetzt Kisten-Tricks? Selina reagierte wie immer: pragmatisch. Neue Kiste hingestellt, in seine Hütte. Weil... vielleicht ist er ja doch nicht tot. Vielleicht ist auch einfach niemand in Chernarus je wirklich tot. Schrödingers Silas.... Die Phasen der Trauerbewältigung...? Keine Ahnung.



    Ich machte derweil das, was ich am besten kann: Fischen, Jagen und Grillen. In Pusta erlegte ich einen Hirsch, der so viel Fleisch hatte, dass ich ernsthaft überlegte, wie um alles in der Welt ich das ganze Zeug ins Camp tragen soll. Inventory Tetris regelte. Zurück ans Camp, Feuer an, brutzeln, fertig.


    🧸Begegnungen und Freitod am Camp

    Währenddessen: janinesta (Selina) traf Nousen (Tobi). Freundlicher Austausch, keine Schüsse. Stattdessen ein Teddy. Campleitung dankt – wenn sie sich jemals wieder blicken lässt.


    Dann: Pinky und Selina jagten Schweine. Nein, nicht metaphorisch. Richtige Schweine. Für Elektrozavodsk und das Camp dort. Weil auch das Camp dort auch ab und an etwas Liebe und Zuwendung brauchte.

    Und dann: Jannik.

    Ja, Jannik tauchte auf.


    Mitten im Camp in Prigorodki. Der Klassiker. Als wär er nie weg gewesen. Ich grinste ihn an: „Na, wieder gestorben?“ Er nickte. Berezino. Faustkampf mit dem Junior.

    Die Boys und ihre Faustkämpfe...


    Ich fragte ihn, ob er was brauchte. Er: „Nö. Aber wenn mich jemand erschießen will...

    Pause. Blickkontakt. Schuss.

    R12 auf 30 Zentimeter.

    Grad stand Jannik noch neben mir, da lag er überall im Camp verteilt...sah nicht sonderlich schön aus...

    Herz-Aus-Gold hätte das bestimmt nicht so toll gefunden... ich weiß ja, sie schießt nicht gern. Auch nicht auf Anfrage. Aber die hat gerade Urlaub und ich konnte mir das

    kostenloses Schießtraining, ohne dass mal auf mich geschossen wird, nicht entgehen lassen!

    Und Selina? Die jauchzte freudig: „SCHUHEEE!

    Ich meine... was?

    Anscheinend sammelten sie gerade Bambi-Treter für Schwester Yeva. Sagten irgendwas von Hausschuhen...

    Chernarus, ich liebe dich.



    Ich brach Richtung Kamyshovo auf. Kurz darauf: Jannik funkte. Er hatte nicht zur richtigen Küste geschafft. Landete in Elektro.

    Ich: „Na dann helf ich dir halt nochmal.DMR geschnappt. Raus. Ziel: Brücke bei Elektro.

    Da war er. Sprang. Ich schoss. Knapp 300 Meter. Treffer!

    Er: „Hä? Ich hab mir das Bein gebrochen gerade. Beim Springen.“

    Ich: ...

    DMR: "Haha! Reingelegt."

    Ich also hin, hab ihm die Sache erklärt und dann nochmal geschossen.

    Und janinesta (Selina) mit NiggoB im Funk so: „Haha, die braucht zwei Schüsse, um Jannik zu töten.

    Ja sorry, ich bin ja auch nur das ersetzbare Crewmitglied, das hier manchmal versehentlich mal was trifft...

    Ach ja: Beinschüsse sind nicht zuträglich für Schuhqualität. Seine Schuhe waren leider leider unbrauchbar. Ein Jammer...


    Das Spiel wiederholt sich. Noch zwei weitere Male "traf" ich ihn in Elektro. Naja ich traf, er fiel... in Ohnmacht. Oder auch nicht. Meine Munition flog, mein Selbstwertgefühl sank. Aber hey: Am Ende war Jannik schließlich da, wo er hinwollte.

    Auch was wert.



    Nr. 371 – Ende.

    (Campchronistin wider Willen. Erheiternd ineffektiv. Aber mit Herz am rechten Fleck und gelegentlich mit Treffer.)

    Einsatzbericht Nr. 371 vom 03.08.2025 – Auf Rettungsmission mit leerem Tank

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    "Hallo... hallo? Einsatzleitung bitte kommen. Ich glaub, wir haben da ein Problem..."


    Prigorodki. Früher Auffanglager, heute halber Wohnblock.

    janinesta (Selina) und der einsame Wanderer haben beschlossen, das Haus direkt neben dem Camp zuzubauen.

    Wir sind ja eh dauernd da, da können wir auch gleich einziehen“, sagten sie.

    Klingt wie: „Ich bleib heut Nacht hier“ – und am nächsten Morgen steht die Zahnbürste im Regal. Willkommen in der WG „Herz-Aus-Holz“.


    Jannik? Mal wieder kaputt.

    Der hat’s echt drauf. Diesmal: Explosion in Berezino.

    Keine Ahnung, ob er da ’ne Mine geküsst hat oder einfach nur wieder beim Versuch, ein Auto zu starten, einen Großbrand ausgelöst hat.

    Jedenfalls: Aua. Schon wieder.


    🚘Zurück nach Prigorodi: Grill, Chill, Crash

    Selina und Pinky grillten in Prigorodki.

    Gemütlich. So richtig entspannter Abend, fast wie Camping.

    Bis die Nachricht kam: @Dakel s Ada Renato hatte einen Unfall. Direkt bei Komarovo.

    Rettungstrupp? Wir! Na klar. Wer denn sonst?

    Wir packten alles, was man so für eine Autorettung braucht: Ersatzteile und einen Funken Hoffnung.

    Kühler? Check. Wasser? Check. Essen? Wir schon reichen...

    Dann hatte Pinky eine Idee: „Lass uns ein Boot nehmen!“

    Gesagt, getan. In Chernogorsk fanden wir am Hafen dann tatsächlich ein Schlauchboot.



    🚤Bootfahrt mit Haken.

    Boot gefunden. Einstieg erfolgreich.

    Das allein war ja schon fast ein Wunder. In Chernarus, wenn Fahrzeuge nie dann da sind, wenn man sie braucht – und wenn doch, dann mit defektem Motor oder fehlender Zündkerze...

    Aber dieses Boot?

    Das sah gut aus. Fast zu gut. Naja, bis auf den gelben Motor...

    Also: Eingestiegen. Motor angelassen. Und los ging’s – in Richtung Balota, mit dem Gefühl, dass ausnahmsweise mal alles läuft. Fast schon idyllisch. Boot. Freunde. Ziel. Keine Schüsse.

    Und dann?

    Plopp.

    Motor aus. Einfach so. Keine Explosion. Kein technischer Defekt.

    Nein. Einfach: Benzin leer.

    Ich meine… ein Boot.

    Ohne.

    Sprit.

    Krass...

    Ich hätte mit vielem gerechnet. Dass der Motor explodiert. Dass ein Bambi von der Küste auf uns schießt. Oder dass plötzlich eine der ominösen Gaszonen auftaucht, die man nicht sieht...

    Aber ein leerer Tank?

    Das war so banal, dass es schon wieder fast beleidigend war.

    Was blieb uns also übrig?

    Runter vom Boot.

    Rein ins Wasser.

    Und dann – geschwommen.

    Mit voller Ausrüstung. Mit Rucksack. Mit dem Rest Würde, den man nach so einer Nummer noch irgendwie bei sich trägt.

    Durch die brackige Plörre zurück ans rettende Ufer.

    Wasser überall. In den Stiefeln, in den Taschen, vermutlich sogar tief im Innern.

    Ich war nass bis auf die Knochen.

    Aber immerhin:

    Noch am Leben. Noch ironisch. Noch sauer.



    🛞Rettungsmission für Renato: Voller Erfolg!

    Angekommen. Kühler ausgetauscht.

    Kurze OP am offenen Motorherz – aber: Ada schnurrt wieder.

    Und dakel?

    Der stand da wie ein Kind vor’m Eiswagen. So glücklich, das hättet ihr sehen sollen.

    Mission erfolgreich, also was tun mit dem Rest vom Tag?

    Richtig: Produktivität vortäuschen.

    Wir beschlossen, den Tag nicht völlig der Sinnlosigkeit zu opfern und düsten die Küste entlang Richtung Solnichniy.

    Was gab’s?

    Ein bisschen Essen für das dortige Camp (ne getrocknete Paprika...)

    Ein paar leere Häuser, ein paar enttäuschte Hoffnungen.

    Die Zugevents? - Verbesserungswürdig.

    Wie ’ne leere Fronta-Dose nach dem Sprint durchs Industriegebiet – du weißt, da war mal was drin.

    Tja.


    Rettungsmission für Renato abgeschlossen.

    Ada rollt wieder, Dakel strahlt, ich bin durchnässt – und Chernarus sagt wie immer:

    "Na warte ab, Süße. Morgen wird’s schlimmer."



    🦗Zurück nach Prigorodki

    Der Abend plätscherte dahin.

    Wir ließen den Tag am Camp ausklingen.

    Mit Grillgeruch, Restregen in den Klamotten und dem Gefühl, mal wieder alles und nichts getan zu haben.



    🔥Fazit?

    Chernarus überrascht immer wieder.

    Heute: Mit maritimen Irrsinn und der stillen Einsicht, dass Boote hier genauso wenig halten wie Ruhe.


    Nr. 371 – Ende.

    Einsatzbericht Nr. 371 vom 02.08.2025 - Noch so ein Raidversuch und am Ende trotzdem netter Besuch

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    "Hallo.... Einsatzleitung? Der Typ raided gerade Prigorodki! Mit einer verdammten ARMBRUST!"

    Ich wachte in Prigorodki auf. Hirn wie Matsch, Rücken wie als sei ich unter die Räder gekommen. Geplant war ein 30-Minuten-Nickerchen. Geworden ist’s: Ein Komplettausfall mit anschließendem Kater.

    Aber hey – Chernarus ist kein Ort für Schönheitsschlaf.

    Und was weckt mich?

    Zombies. Natürlich.

    Ich mein, warum nicht? Wenn schon der ganze Körper schreit „Bleib liegen!“, muss wenigstens das Stöhnen der Untoten dafür sorgen, dass du wieder auf die Beine kommst.

    Also ab auf den Rohbau, Lage sondieren.

    Am Brunnen schlich jemand rum. Sah aus wie ein Holzsammler. Waffe nicht sichtbar, aber der Typ hatte diesen Blick.

    Ihr kennt den. Nicht „Guten Morgen, Nachbar“, sondern „Wenn du blinzelst, bist du vielleicht tot“.

    Ich starrte. Er starrte zurück.

    Romantisch? Vielleicht.

    Bedrohlich? Eindeutig.

    Dann rannte er weg hinters aus.

    Nachdem ich noch etwas beobachtete hatte und sich nichts tat, ging ich runter zum Camp.


    Runde 1: Zustand des Camps - Problematisch

    Zelte sahen aus, als hätte sie jemand heute früh ordentlich in die Mangel genommen.

    Zwei Brenner lagen vor der Tür, nackt, kartuschenlos.

    Und da war er – der Teddybär. Lag vor dem Zelt mit dem Saatgut.

    Mitten auf’m Boden.
    jemand war hier gewesen und hielt nicht viel vom Ordnunghalten.


    Und dann: Fump.

    Keine AK, kein Mosin.

    Armbrustbolzen. Diesmal nicht auf mich.

    Klang wie der Auftakt zu einer ziemlich hässlichen Geschichte.

    Ich stutzte. Herkunft: Kochhaus.

    Was folgte war meine Ansprache mit Stil – oder was davon übrig war.

    „Friedliches Camp. Musst du hier alles kaputtmachen und ausrauben? Was ist bei dir kaputt? Brauchst du ne Therapie?“

    Antwort?

    Nix.

    Ich versuchte die Tür.

    Abgeschlossen. Na sicher.

    Also: R12 raus. Zwei Schüsse aufs Schloss. Tür auf. Rein da.

    Aber: Nichts.

    Kein Geräusch. Kein Schatten. Kein „Hallo“.

    Nur: Die verdammte Wand durchlöchert wie meine Geduld.

    Im Nebenraum? Auch nix.

    Ein paar Schuhe.

    Ein kaputtes Steinmesser.

    Offenbar jemand, der auf Ninja machte – barfuß, lautlos und sich gerade in Luft aufgelöst hatte.

    Ich krieg ’nen Rappel. Geh raus, sicher das Areal, funke was passiert ist den anderen.

    Nehme dann eine Wachposition ein: Blick auf’s Haus.

    Ich war bereit. Zumindest theoretisch.



    Runde 2: Das Comeback des Unsichtbaren

    Halbe Stunde später. Ich döse fast weg – da: Bewegung.

    Er ist wieder da.

    Zielt mit der Armbrust aufs Tor.

    Ich: Schuss – daneben.

    Klassiker. Nennt man bei mir inzwischen „Suedawarnung“.

    Ich ruf:

    Combat-Logging ist nicht, Freundchen!

    Er so: „Was hä?

    (An dieser Stelle hätte ich wissen müssen, dass das kein entspannter Smalltalk mehr wird.)

    Er peakt raus. Kurz. Hebt die Hand.

    Ich ziele.

    Sage: „Beinschuss!

    Meine R12 meint aber: „SchlüsselBEIN. Viel Spaß.“

    Er kippt. Bewusstlos. Sekunden später: Tot.

    Und dann: Zweifel & Wut

    Ich steh da. Waffe in der Hand.

    Camp still. Herz klopft.

    Hatte er sich ergeben? Kurz?

    War ich zu schnell?

    Ich checke die Bodycam.

    Nope. Griff zur Armbrust.

    Zwei Sekunden später wär ich wahrscheinlich als Schaschlik aus dem Camp getragen worden – Pfeil mitten im Hirn.

    Also: Alles richtig gemacht. Nur… fühlt sich trotzdem nicht geil an.

    Der Täter? Maskierter Mystery-Man

    Trug ’ne Pantomimenmaske. El-Patron-Style.

    Aber war keiner von ihnen – Stimme zu fremd, zu seltsam.

    Klang bekannt, ja… aber „Was hä?“ reicht halt nicht zur Identifikation.

    Er wird wohl wieder auftauchen. Irgendwann.

    Mit besserer Tarnung und besserer Waffe. Wer weiß das schon in diesem Drecksloch.



    Was sonst noch?

    Jannik tauchte wieder auf – als Bambi. Schon wieder.

    Ich gab ihm die Armbrust von dem Kerl. Jannik hat's gefreut.



    Und Crippsy77 wurde erschossen – von Tabasko. Der sagte, er habe „versucht zu reden“. Klar. Gegenüber hatte sich nicht gemeldet, da hat er Angst bekommen und geschossen. Klassiker.


    janinesta (Selina) und dakel sicherten „Renato“, Dakels weißen Ada. Dabei schrotteten sie fast „Triumph 3.0“ – ihre dunkelrote Olga. Wenn’s Autos mit Gefühlen gäbe, das Ding hätte jetzt ne knallharte Posttraumatische Belastungsstörung. Mindestens.


    Später angelten Selina, Pinky und NiggoB angelten später. Für Prigorodki.

    Fischen statt kämpfen. Auch mal schön.


    BossDude und Schwester Nulli

    Ich spottete ein Bambi im Industriegebiet.

    Jammet rannte hin. Ich deckte seinen Rücken.

    Er hieß Paul bzw. BossDude. Neu hier. Suchte seine Freundin – kein Witz – „Schwester Nulli“.

    Ich dachte, das sei ein Spitzname. War’s aber nicht.

    Dann Spot am Kran.

    Person mit gezogener Waffe. Direkt auf mich.

    Ich im Call: „Sag ihr 'Waffe runter', oder ich werd unfreundlich.

    Sie: Macht’s.

    War wohl wirklich Schwester Nulli.


    Alle zurück ans Camp. Lagerfeuer, Durchatmen, Erklären der Basisgrundlagen durch Jammet und NiggoB, die sich wirkilich rührend um die beiden Fremden kümmerten.

    janinesta schick sich an mich an – in einem Moment, wo ich grad versuchte, ihnen den Rücken zu decken. Peinlich.

    Sie wollte mit den beiden über Morthana reden.

    Ich so: „Nicht. Auch. Noch. Das.“


    Am Ende verabschiedeten sich die beiden und zogen weiter.

    Ich hoffe, sie kommen an, ehe jemand ihnen eine Tomate andreht und sagt, das sei ein Geschenk der Göttin.


    🔥Fazit?

    Ein Tag voller Schüsse und netter Leute.

    Ein Raider mit einer fast nicht vorhandenen Geräuschkulisse.

    Eine R12 mit durchschlagenden Argumenten.

    Zwei Bambis mit Fragen zu den Grundlagen.

    Und ich? Immer noch wach. Immer noch da.


    Nr. 371 – Ende.

    Ach Bere-Boys...…


    Ihr seid so ziemlich die einzige Truppe, die es schafft, in der Ruhephase eine Tankstelle und damit in gewisser Weise sich selbst in die Luft zu jagen, während sie gleichzeitig ’ne Kneipe rennoviert. Respekt!
    Und dann dieser Text. Diese Nostalgie. Dieses „Herz fehlt uns so“.... da kommen mir fast die Tränen.

    Wisst ihr was?

    Sie fehlt uns auch.

    Sie fehlt wie ein makelloser Kühler in einer Welt voller Straßensperren und Bodenwellen, die sogar nen Namen tragen... Wie eine Plattenweste im Kugelhagel. Wie eine verdammte Faust, wenn jemand das Camp in Prigorodki mal wieder mit Gemüsephallen dekoriert. (Spoiler: Ist passiert. Long story.)


    Aber anders als ihr hat sie sich nicht mit einem Zapfhahn und zwei Flaschen Desinfektionsmittel zum Schnüffeln in einer Kneipe bei guter Musik eingebaut. Stattdessen hat sie eingemauert. Mit einem König, einer Königin, einem LKW-Verrückten, einem Wackel-Dakel und einer wankelmütigen Kirche, die wahlweise segnet oder schießt - je nach Windrichtung.... Ach nee. Die nennen das ja "göttliche Führung".

    Also ja. Sie ist „weg“. Oder „nicht da“. Oder einfach „am Limit“.

    Aber Letzteres war sie doch schon, als sie uns aus gecrashten Autos zog, uns mit ihrem Bambi-Taxi durch den Dreck fuhr und den halben Server dabei ganz nebenbei mit ihrem Blut versorgte.

    Ich vermisse besonders ihr „Wird schon“, das meistens bedeutete: „Wird nicht, aber ich bleib trotzdem.

    Sie ist nicht weg. Sie ist nur… leise. Und wenn sie leise ist, dann denkt sie.

    Und wenn sie denkt, na dann weiß man nie.


    Zurück zu euch. Zu Jannik.

    Ruhe in Frieden, du explodierender Bereboy.

    Erst das Feuerwerk, dann der Kopfschuss.

    Fehlt nur noch der Satz: „Er starb, wie er lebte – laut und ohne Rücksicht auf persönliche Sicherheit.“

    Wenigstens ging er nicht bei der Kürbisernte drauf.

    Man muss sich seine Dramen ja irgendwie verdienen, nicht?


    Und dann euer „Vorfall“.

    Belagerung, vermutlich Koordiniert. Irgendwie seltsam.

    Klingt so, als hätte da jemand nicht einfach Bock auf eurer Steak gehabt, sondern wollte gleich euren ganzen verdammten Safe mit dem Geheimrezept mit stehlen..

    Ich vermute auch, das war kein Fremder.

    Ob’s persönlich war? Möglich.

    Ob’s gut gemeint war? Definitiv nicht. Zumindest nicht euch gegenüber.
    Gut, dass am Ende alles mehr oder minder glimpflich ausging, auch wenn ich mal wieder nichts getroffen habe und mir die Munition ausging. Aber hey, jetzt habe ich ja Nachschub bekommen. Das heißt, ich kann wieder zwei Magazine lang verfehlen. Läuft.


    Und ihr?

    Ihr macht weiter. Weil ihr’s könnt.

    Hier baut man halt entweder selbst auf oder wird abgebaut.

    Und wenn ihr dann fertig seid mit Tapezieren und Explodieren, dann schau ich gerne mal wieder vorbei auf das eine oder andere Steak.


    Bis dahin: Lasst euch nicht vom Frieden täuschen.

    Der nächste Knall kommt sicher.

    Wir sehen uns.

    Friedlich am Lagerfeuer oder Seite an Seite im Kugelhagel bei der Campverteidigung.


    Nr. 371 - Ende

    (Campchronistin wider Willen)

    🖋️ Einsatzbericht Nr. 371 vom 31.07.2025 – Ganz normaler Alltag?

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    "Hallo... hallo Einsatzleitung? Bitte kommen. Der Ada ist verschwunden... ja... hat sich gerade in Luft aufgelöst!"


    Manchmal fragt man sich, ob Chernarus nicht einfach nur ein verdammter Fiebertraum ist oder ob das hier tatsächlich einfach der Alltag geworden ist.

    Heute? Mal wieder ein Best-of an Absurdität, Inkompetenz und „ist halt so“-Logik.


    🦊Prigorodki - Wo Fuchs und Hase sich gute Nacht sagen

    Der Schatten kam vorbei. In einer weißen Olga. Er wollte gern auf einen Plausch bleiben. Problem: Er kam nicht raus. Fahrertür klemmte. Sie ließ sich zwar öffnen, aber er kam einfach nicht aus dem Fahrzeug raus.

    Was da wohl passiert war? Keine Ahnung. Vielleicht war es auch einfach eine automatische Ausstiegssperre, damit er nicht gleich vom nächstbesten Sniper auf dem Hügel abgeschossen werden würde. Schicksal oder so. Wer weiß das schon so genau.

    Er fuhr weiter. Und wenn er nicht gestorben ist, dann fährt er noch heute durch die einsamen Städte, auf der Suche nach einer Möglichkeit, aus seinem Auto auszusteigen. Ende.



    Für mich war’s angenehm ruhig. So richtig „nur leicht zynisch“-ruhig. Keine Zombies im Camp, keine Wölfe auf den Fersen, keine aus Kürbiskernen angefertigte Genitalien in den Campzelten. Schön.


    Und dann... Elektrozavodsk. Wo auch sonst? Okay... hätte überall passieren können. Aber es war halt nunmal dort.

    Die Berezino-Boys fuhren mit ihrem Humvee Gassi – wie man das eben so macht, wenn man zu viel Zeit und zu wenig Vernunft hat.

    Peng. Zwei Reifen futsch. Beschuss. Glück im Unglück: keiner tot. Also zurück zur Basis.

    Aber dann: Der Schock.

    Der grüne Ada. Weg.

    Ja genau der. Der Samariter-Ada. Der mit Herzblut ertauschte, von mir persönlich bestaunte, durch vier Fraktionen gewanderte Wunderwagen.

    Einfach... weg.

    Tore zu. Wände heil. Keine Spuren. Kein Geräusch. Kein Knacken. Nur Stille.


    Ich kam vorbei um mir den Tatort anzuschauen. Nein, da gabs auch keine Lücke wo irgend so ein Schlingel hätte durchschießen können.

    Und dann die Lösung: Das Tor selbst. Der Täter.

    Es war beim Öffnen wohl immer wieder dagegengeknallt. So lange, bis das Auto gesagt hat: „Weißt du was? Ich hau ab.“

    Langsam zerquetscht vom Alltag der Berezino-Boys... Ich kann's ihm nicht verübeln.


    🦌 Begegnung der vierten Art

    Dann war da noch ein Bambi in Berezino. Bereboy-Style.

    Das Bambi?

    Zeigte ihm den Mittelfinger und rannte weg.

    Herzlichen Glückwunsch, Bitwalker. Du hast das Bambi-Quartett voll:

    • Der Stumme

    • Der dankbar-freundliche

    • Der Killer/Baiter

    • Und jetzt: Der Beleidigende.

    Sammler-Edition komplett würde ich sagen.


    Der verschwundene Ada? Zwei Bekannte haben ihn gefunden. Der Schatten soll sich gefreut haben. Man munkelt.

    🪵Zurück in Prigorodki

    Pinky und janinesta (Selina) hielten Wache. Der Pit Stop – meine persönliche Auto-Werkstatt – wurde eingeweiht. Frisches Werkzeug, Ersatzteile, Hoffnung in Unterständen.

    Ein Bambi kam vorbei. Sagte Pinky kurz am Lagerfeuer „Hi“. Stand dann untätig rum. Und puff – weg war’s. Einfach aufgelöst. Vielleicht ein Geist. Vielleicht einfach Chernarus.

    Selina erzählte am Feuer, dass sie mit Schwester Yeva looten war. Und – haltet euch fest – sie haben überlebt. Beide sogar.

    Yeva ist wohl ganz umgänglich, wenn sie nicht gerade zufällig auf dich zielt und versucht, dich mit der Armbrust zu durchbohren...

    Aber selbst dann soll sie wohl nichts treffen. Noch schlechter als ich. Und das will was heißen.


    🔥Fazit?

    Ein Schatten bleibt im Auto stecken.

    Ein Auto flüchtet vor seinem Besitzer.

    Ein Bambi beleidigt einen Berezino-Boy.

    Und der Pit Stop steht endlich.


    Heute hat keiner von uns den Tod gefunden.

    Nicht mal ich. Das verbuche ich mal als Erfolg auf ganzer Linie.


    Nr. 371 – Ende.

    (Überarbeitet. Überfordert, aber immer noch da.)

    🖋️ Einsatzbericht Nr. 371 vom 30.07.2025 – „Alles Prego in Prigo“ – oder: Wenn nichts passiert, ist das auch schon eine Schlagzeile wert

    Nach Tagen voller Blei, Fraktionspolitik und improvisierter Phalluskunstwerke aus Gemüse war heute mal... Stille. Also fast.

    Keine Schüsse. Keine explodierenden Beziehungen. Kein Raider mit mehr Testosteron als Hirnzellen.


    Nur Crippsy77, der zum wiederholten Male durch Prigorodki tappte und versicherte: I did pop in your camp , all looks ok there!"

    Ich glaub, wenn der noch einmal um die Zelte kreist, haben wir bald einen Graben drumherum. Aber hey – besser Paranoia als nochmal so ein Kürbiskernporno....

    Ich selbst?

    Ich ließ es auch ruhig angehen. Keine Heldenstory heute. Kein Taxi-Dienst. Kein Drama im Funk.

    So war es einfach ein Hauch von Normalität – so normal, wie’s eben bei uns so ist.

    War auch mal nötig.

    Also: Danke, Chernarus. Für einen Tag, der nur mittelbeschissen war.


    Nr. 371 - Ende.

    🖋️ Einsatzbericht Nr. 371 vom 29.07.2025 – "Phallus ex Vandalus" oder: Wie der Phallus ins Camp kam...

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    "Hello... HerZ? I think you camp has been raided…"

    Kein Witz... genau das hat Cripssy77 den Samaritern am Ende des Tages mitgeteilt. Herz-Aus-Gold war ja leider nicht da, um die Nachricht persönlich im Camp in Empfang zu nehmen. Naja also musste ich dann mal wieder ran und die Sache klären. Und eins kann ich euch sagen: Chernarus ist so herrlich kaputt.... Kaum denkst du: "Heute wird’s halbwegs zivilisiert." Da liegt plötzlich am Ende des Tages ein Phallus im Zelt.
    Aber fangen wir vorne an – also da, wo ich noch dachte, mein Tag bestünde aus Kürbissen, Fisch und einem Hauch Rest-Würde trotz all dem Chaos um mich herum.


    🍅Tomaten und Trauma

    Ich entdeckte morgens ein Muster aus Tomaten im Essenszelt des Camps in Prigorodki. Sah aus wie Kunst. Oder ein verzweifelter Versuch, Silas zu ehren. Oder jemand hatte zu wenig Gemüse und zu viel Platz im Zelt.


    Dann tauchte Nousen (Tobi) auf samt schwarze Plattenweste, die ich heimlich bewunderte. Ach... was sag ich da heimlich.. ich machte kein Geheimnis draus, das Ding sah so verdammt stylisch aus!

    Er erzählte mir, dass er in einem Sommercamp erschossen worden war, und dabei die tarnfarbene Weste verlor, die Herz ihm gegeben hatte. Tragisch? Klar.

    Aber in Chernarus ist selbst Sterben zum Running Gag verkommen.... passiert einfach andauernd. Leider.



    🪓Angeln für die Axt und verkehrsberuhigte Bereiche

    Ich stapfte zur Rostigen Axt, um dort zu angeln. Trostloser Ort. Fast romantisch. Also wenn man auf postapokalyptisches Grau in Grau steht.... Herz-Aus-Gold hatte hier aufräumen wollen. Jetzt sitzt sie in der Burg und versucht, den seelischen Trümmerhaufen zu kehren. Auch ne Möglichkeit, sich zu beschäftigen.


    Währenddessen meldeten Jammet, Pinky, s-tlk und Black Lion aus Solnichniy: Zelt weg. Einfach weg. Nicht geklaut, sondern zerfetzt. Als wär’s ’ne Protestaktion gegen Bambi-Unterstützung.

    Und das war noch nicht alles: Jemand hatte an der Küste eine Straßensperre gebaut. Nicht militärisch – mehr so à la "Ich hasse Autos und Spaß." Der Schatten sagte dagegen, das sei jetzt eine „verkehrsberuhigte Zone“. Weil Autos angeblich durch die Ortschaft rasten, mit sagenhaften 100 km/h. Klar. Denkt doch bitte einer mal an die spielenden Zombiekinder!

    Also gibt es jetzt an der Küste ne Spielstraße mit Schrittgeschwindigkeit. Da kann der Schatten dann auch in Ruhe spielen gehen... also passt auf euch auf.

    Ihr wisst ja, wenn ihr alleine in Chernarus rumirrt und plötzlich umfallt, dann war es der Schatten. Es ist immer der Schatten, sagt Herz. Und die muss es ja wissen.

    ⛺Ein "Pitstop" für Prigorodki und mal wieder Vandalismus am Camp

    Ich beschloss, gegenzusteuern – mit Stil. Baute vor dem Camp einen Pitstop: Unterstände mit Autoteilen: Ersatzreifen, Batterien, Lampen, Reifen... alles was man sonst so brauchte.

    Herz-Aus-Gold funkte aus dem Königreich. Mal wieder Beschuss. Das war es dann mal wieder mit der Ruhe.

    Dieses Mal auf Schwester Yeva, die auf dem Turm meditierte. Ergebnis: Sniper-Schach. 15 Schüsse daneben. Dann traf einer. Und sie feierte’s, als hätte Morthana persönlich die Kugel gelenkt. Amen dazu.

    Ob’s der Pilzjunkie im Wald war? Vielleicht. Herz glaubte das aber nicht. Der habe sich viel zu offen bewegt und überhaupt schien er nicht so recht zu wissen, dass man sich nach einem versemmelten Schuss besser schnell wieder verzieht. Tja... die Lektion hab ich zumindest schon gelernt und verinnerlicht. Im Weglaufen bin ich super.


    Dann gab es von anderer Seite aber auch noch einen Schuss auf andere Burgbewohner. Vielleicht diesmal der Pilzjunkie? Könnte sein, meinte Herz. Aber wenn, dann hatte er es nicht ernst gemeint, sagte sie.

    Am Ende waren nämlich alle noch am Leben. Sie glaubte, wenn, dann wollte er nur allen zeigen, dass er noch da war. Weniger wie Schüsse, mehr wie...Rauchzeichen.

    Auch ne Art das zu lesen, aber mir würde so ein Beschuss schon ziemlich auf die Nerven gehen... ist aber nur meine Meinung.

    Wo wir beim Thema sind: Wisst ihr, was mich total nervt?

    Leute, die es witzig finden, unsere Camps zu verwüsten.

    🎃Wie der Phallus ins Camp kam...

    Was war geschehen? @Cripssy77 fuhr mit seinem Auto am Camp vorbei und funkte anschließend höflich, fast besorgt: „Hello... HerZ? I think your camp has been raided...

    Und ich so: "Herz ist grad nicht da, aber ich kümmer mich drum". Ich rannte los – und traf auf ein Desaster mit Vorankündigung.

    Zelte: noch da.

    Inhalt: über’s gesamte Gelände verteilt.

    Der Ofen: abgebaut – wahrscheinlich, weil der Raider nicht wusste, wie lange man an dem Ding arbeiten muss, bis es endlich mal da steht, wo es stehen soll. Oder er wusste es ganz genau und wollte uns einfach auf Sack und Eierstöcke gehen. Auch gut möglich.

    Kurzum: Eine Ansammlung an Respektlosigkeiten.

    Und dann… das Meisterwerk. Ich sag's euch!

    Inmitten des Chaos: ein Penis - oder Phallus, Schwengel,.... sucht euch was aus. Es gibt so viele Worte für diese Sache.

    Aber nicht so, wie ihr denkt. Aus Kürbiskernen natürlich.

    Legte einer einfach so ins Zelt, wo eigentlich ein Herz aus Kürbiskernen sein sollte.

    Was soll ich sagen? Pubertärer Protest oder tieferliegende Testosteron-Trauer.

    Vielleicht war's auch eher so: „Hallo, ich bin 11 und habe gerade meine erste Base geraided!


    Ich räumte also auf. Zähneknirschend. Und mit dem leisen Wunsch, dass der Typ nochmal auftauchte – nur, damit ich ihm ...freundlich...erklären konnte, wie lange man brauchte, so ein verdammtes Zelt zu sortieren. Immer diese Vandalen... taten gerade so, als wären sie jeweils die Ersten, die auf die Idee kommen sowas zu machen. Räumten alles in Sekundenschnelle aus und wir durften dann in stunden- oder gar tagelanger Arbeit alles wieder aufsammeln, looten und einräumen. Einfach der Burner; nein der Mega-Burner. Ich wüsste sonst ja gar nicht wohin mit meiner ganzen Freizeit...

    Das Gute: Crippsy77 musste ihn bei frischer Tat unterbrochen haben. Ein Zelt war nämlich erst zur Hälfte ausgeleert worden. Immerhin.

    Wir danken in jedem Fall für die schnelle Meldung!


    👞Ein einsamer Wanderer

    Ein einsamer Wanderer kam am Ende noch am Camp vorbei. Nicht der friedliche Wanderer – nein, ein anderer. Dieser hier half mit. Guter Typ.

    janinesta (Selina) kam dazu, wir gingen angeln. Fische rein, Chaos raus. Camp-Pflege mal wieder.


    🪙 Bye bye Stash im Norden

    Dann Berichte aus dem Norden: Ein riesiger Stash gehoben.

    Mit allem, was schön knallt – inklusive gefälschter Armbinden und einem rosa Teddy.

    Klingelt’s? Dachte ich mir.


    🛠️Stacheldraht aus Freundschaft

    Greeny und Kallele kamen vorbei, wollten Stacheldraht. Für ihr Projekt. Ich gab’s ihnen – aus Freundschaft würde Herz wohl sagen.

    Der Raider kam nicht zurück. Schade.

    Ich hätte ihm gerne den Besen in die Hand gedrückt und gesagt: „Mach sauber, du Clown.“


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    🔥Fazit?

    Wenn man in Chernarus morgens aufsteht und denkt, es wird ein ruhiger Tag – dann sollte man sich gleich wieder hinlegen.


    Nr. 371 - Ende

    🖋️ Einsatzbericht Nr. 371 vom 28.07.2025 – Ein merkwürdiger Selbstmord und ein eigenwilliger Raidversuch

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    "Hallo... hallo? Einsatzleitung, bitte kommen. Melde Schusswechsel in Berezino."

    Chernarus, du absurder Alptraum auf zwei Beinen.... heute hast du dich mal wieder von deiner absurden Seite gezeigt.

    Gerade denk ich noch: „Ach komm, nach dem gestrigen Feuerwerk an Wahnsinn kann’s ja nur besser werden“ – und dann reißt mir der nächste Tag einfach mental die Hose runter und schreit: „ÜBERRASCHUNG!


    Ich schwöre, ich wollte heute wirklich mal nichts. Kein Drama. Kein Beschuss. Keine Samariter mit Therapiebedarf.

    Nur ein bisschen Gärtnern. Kürbisse. Vielleicht mal einem Fisch angeln – zur Abwechslung mal ohne beschossen zu werden. Camp-Pflege. Ruhe. Frieden.

    🎣 Friedliches Fischen, stilles Federvieh

    Ich begann in Elektrozavodsk. Ein bisschen Fisch für das Camp. Klingt langweilig? War’s nicht.

    Ich schleppte mich also zum Camp, bewaffnet mit einem Rucksack voller Fische, als das Zug-Event mich mit Zombies begrüßte.

    Ich boxte mich durch. Ja, boxte. Weil manchmal ist die Waffe einfach zu laut und der Wille zu überleben einfach schneller als die Hand am Abzug. Ein Zombie fiel zu Boden wie ein überreifer Apfel, ein anderer stolperte rückwärts in die Gleise. Und ich? Ich dachte nur: „Wenn das meine Entspannungsphase ist, will ich den Belastungstest gar nicht erst kennenlernen.“


    Im Camp selbst dann der Schock der anderen Art: ein Hühnchen. Kein Scherz. Jemand hatte ein Huhn ins Campzelt gelegt. Noch warm. Aber ziemlich tot. Ich fragte es, ob es Atze hieß oder dem Pilzujunkie zu tun hatte – es antwortete nicht. Also alles wie immer: ziemlich tot aber potenziell genießbar.

    Daher grillt eich das Huhn, füllte die Vorräte im dortigen Camo auf und zog wieder zurück nach Prigorodki.

    Zelte auffüllen, am Lagerfeuer sitzen.

    Zur Abwechslung wirklich idyllisch – für etwa zwanzig Minuten.



    🚛 LKW-Saga, die dreihundertachtundziebzigste...

    Ja, dann kam wieder dieser klassische Chernarus-Moment, bei dem du merkst: Hier ist selbst das Banale bedeutungsstark.


    ninja2.00926 (UltrA) meldete sich über Funk – pflichtbewusst wie immer – und fuhr zur Burg, um Pascal/Ikarus aus der Patsche zu helfen. Ja, der "LKW-fahr'n"-Pascal.

    Unterwegs wurde sie aber erstmal noch angeschossen. Echt jetzt... mitten aus ihrem Heimatort. Sie sagte, sie wissen genau wer das gewesen ist. Und begeistert war sie nicht...

    Ich sagte dazu mal nichts. Aus Fraktionsdingen halte ich mich raus. bringt nur Ärger.

    Zurück zu Pascal/Ikarus.

    Der, der so froh über den neuen LKW war, den ich ihnen gestern gebracht hatte. Spoiler: Der hat's nicht lange überlebt. Ich schwöre, die Dinger halten im Königreich weniger lang als ein Versprechen am Campfeuer vom Prigorodki.


    Was mit ihm passiert war? Keine Ahnung. Vermutlich von der Klippe gerollt oder in ein Wolfsrudel gefahren. Was weiß denn ich?

    Aber: Pascal/Ikarus ließ sich nicht beirren.


    UltrA also los, Räder holen – neuer Plan, neues Glück, neue Karre. Und mittendrin: Gerüchte über ein kleines Scharmützel mit Schwester Yeva aus der Morthana-Kirche. Pascal/Ikarus hatte sie wohl am Vormittag beschossen. Ob versehentlich oder absichtlich? Tja, Chernarus halt. Da sagt keiner mehr „ups“ – da nennt man’s „progressives und dynamisches Rollenspiel mit echter Munition".


    Ich war froh, nicht mehr in diesem Theaterstück mitzuspielen. Dort, wo Leute dich segnen wollen und im selben Atemzug mit der Armbrust auf dich schießen.

    Schwester Yeva, laut Funkgeflüster, soll übrigens eine schlechtere Schützin sein als ich. Und das will was heißen.

    Herz erzählte mir halb kichernd, halb fassungslos im Funk, dass die fromme Dame angeblich zwei ganze DMR-Magazine auf eine Mine leergeballert hat. Wollte sie wohl davon überzeugen zu explodieren.

    Die Mine? Gab sich davon herzlich wenig beeindruckt. Ich meine: Wenn du schon auf Sprengstoff schießt und er denkt sich „meh“ – dann solltest du dich vielleicht auf’s Predigen konzentrieren. Oder mit der Mine vorher beten. Ich glaube, wenn sie mit ihr angefangen hätte über Morthana zu reden, dann wäre das Ding bestimmt in sekundenschnelle hochgegangen. Ohne Witz!

    Jedenfalls musste am Ende Pascal/Ikarus ran, das Rätsel der unwilligen Mine lösen. Die Frage bleibt: "Wer streut hier eigentlich Minen in die Gegend wie Konfetti beim Karneval?“

    Denkt denn hier keiner an die spielenden Zombiekinder oder die armen Ziegen auf den Straßen?


    Aber Herz-Aus-Gold?

    Die nahm’s echt erstaunlicherweise mal sehr gelassen. Stand mit König NiggoB und Königin janinesta (Selina) am Lagerfeuer und feierte den königlichen Ehrentag, als sei das alles hier ganz normal.


    💀 Und plötzlich hatte Pascal/Ikarus die Nase voll...

    Mitten im Klostergarten – zwischen Grillgut, Kürbissetzlingen und ein paar Resten Menschlichkeit – zog Pascal/Ikarus plötzlich seine Waffe und setzte dem Ganzen ein Ende.

    Einfach so. Ohne Vorwarnung. Kein letzter Spruch. Kein „Lebt wohl“. Nur Peng – und Stille.

    „Rückkehr zur Küste“, nannte er’s später im Funk. So als wär’s ein kleiner Ausflug ohne Handgepäck und Ziel: Neustart.

    Herz-Aus-Gold war fassungslos. Stand da, erstarrt zur Salusäule. Kein Wort, kein Atemzug. Nur dieser Blick, als hätte jemand den Reset-Knopf ihres kleien Hoffnungsschimmers gedrückt.

    Schwester Yeva kniete sich nieder. Wollte helfen. Oder beten. Oder beides. Ich glaub, selbst sie wusste in dem Moment nicht, ob sie gerade eine Seele verabschiedet oder sich selbst zusammenhalten musste. Aber sie soll die sterblichen Überreste gemäß ihres Glaubens bestattet haben.

    Chernarus eben. Manchmal ist Sterben hier auch nur ein Zwischenschritt oder ein Weg zu mehr Nägeln...



    🔫 Berezino – Angriff aus dem Nichts

    Währenddessen im Osten? Wurde’s… schräg. So richtig.

    HC_GraveDigger wurde erschossen. Mitten im Camp in Berezino. Kein „Hände hoch“, kein Gespräch – einfach zack, weg. Kaltblütig, hinterlistig und feige.
    "Da wollte wohl jemand seine K/D künstlich aufhübschen", dachte ich so bei mir.

    Jannik und Bitwanted wollten helfen, wie man das so tut unter zivilisierten Menschen mit Restanstand. Kaum waren sie dort, flogen die Kugeln. So viel zum Thema "wir können über alles reden."

    Und dann? Dann versuchten die Angreifer auch noch, Bitwanted s Basis zu raiden. Ja, die Basis. Die Behausung der Berezino-Boys, die schon so viele Raids überstanden hatte.

    Bitwanted selbst? Saß drin. Eingeschlossen, aber bewaffnet – und trotz allem in bester Laune.

    Versuchte zu verhandeln und den Angreifer zur Umkehr zu bewegen.

    Statt Antwort: Kugeln unter der Tür durch.

    Also tat er das einzig Logische: Er starrte der Gewalt ins Gesicht – und....sang.

    Wortwörtlich.

    Ihr kommt hier nicht rein!“ – Pause. Dann:

    Sag das Zauberwort und du hast die Macht, halt den Mondstein fest und spür die Kraft....

    Sailor Moon. Er sang das verdammte Sailormoon Intro. Dreistimmig: Schräg, schief und voller Begeisterung. Laut. Mit allem, was seine Kehle hergab.

    Die Raider? Wenig begeistert. Kein Applaus, kein Like. Stattdessen brachen sie ihm das Bein mit einem gezielten Schuss.

    Ja. Das Bein. Weil sie es konnten.

    Aber Bitwanted? Der Blieb standhaft, auch als immer wieder Salven auf seine Wand abgegeben wurden.

    Vielleicht nicht mehr ganz gerade, aber definitiv aufrecht. Im Herzen.

    Das, was er da hörte, waren eindeutig Raid-Schüsse. Aber irgendwie auch wieder komisch.

    So als wollte jemand nicht wirklich durchdringen, sondern nur an der Oberfläche kratzen.



    🐾 Verstärkung trifft ein

    Pinky, Greeny und ich kamen auch endlich in Berezino an. Keine Fanfaren, kein Heldenempfang – nur der Versuch, den verdammten Überblick zu kriegen.

    Ich erspähte einen Typen auf dem Garagendach gegenüber vom Camp. Da saß er, schön erhöht, mit Blick auf alles, was sich da unten abspielte. Vielleicht freundlich und einer von uns, vielleicht auch der Killer von HC_GraveDigger. Aber ich wollte nichts riskieren. Noch nicht.

    Also: Nicht schießen. Erstmal gucken.

    Und genau da funkte Jannik: „Da ist jemand auf dem Dach!“ Klarer Hinweis auf den gleichen Typen. Greeny fragte noch auffällig nach, wo denn genau und verschwand dann.

    Und kaum war die Info raus, bewegte sich der Kerl. Wie getriggert. Zufall? Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Ich besprach es hinterher mit Greeny und alles sah nach einem dieser unerklärlichen Zufälle in Chernarus aus. Trotzdem: Ich war skeptisch geworden und nahm die Verfolgung auf. Ich verfolgte die Spur des Fremden bis nach Khelm. Dann: nichts mehr.

    Er war einfach verschwunden. Wie die Frage nach Moral bei einem Raid.


    Also drehte ich um, lief zurück. Und da – beim Eisenbahnwaggon – standen zwei Typen. Jannik war auch dort. Ich erkannte ihn gerade noch rechtzeitig an seiner Armbrust. Halleluja. Hätte sonst böse enden können.

    Aber dann: Peng! Ein Schuss auf ihn – direkt aus dem Waggon.

    Ich hielt die Luft an. Wartete. Zielte. Da war der Angreifer.

    Ich schoss.

    Und traf – natürlich – rein gar nichts. Meine DMR und ich, wir führen eine sehr toxische Beziehung, wie mir scheint.

    Ich rannte. Erwartete den Tod im Rücken. Irgendwo zwischen dritter Rippe und Nierengegend.

    Aber da kam… nichts. Kein Verfolger. Keine Kugel. Nur Stille. Eine, die schreit: Du bist nicht das Ziel gewesen. Aber warum?

    Versteht mich nicht falsch. Ich habe absolut nichts dagegen, wenn ich mal nicht durchlöchert oder zur Zielscheibe werde. Aber irgendwie fühlte sich das so falsch an... als hätten die Typen genau gewusst, wen sie da vor sich hatten. Als hätten sie sich ihre Opfer bewusst ausgesucht und das machte mich wütend. Rasend.

    Vielleicht hatten sie Mitleid mit meinem Aim....


    Vor der Kirche sah ich später noch jemanden. Versuchte es nochmal.

    Und ja, ihr ahnt es: Wieder kein Treffer. Übermut tut selten gut oder so.

    Dann war die Munition leer.

    Und ich zog mich zurück.


    Manchmal ist Überleben einfach, wenn man so unfähig ist, dass man keine Bedrohung darstellt.

    Wenn der andere dich dann aus Mitleid oder zur allgemeinen Erheiterung anderer am Leben lässt...

    Was für ein Tag.



    💭 Und dann… Herz’ Traum

    Später am Abend – als wir dachten, es könnte endlich mal normal enden – erzählte mir Herz-Aus-Gold von einem dieser Momente, die man entweder als Eingebung oder als Einfluss von Drogen verbuchen muss.

    Sie war, so sagte sie, im Klostergarten kurz eingenickt. Ja, mitten zwischen Tomatenstauden, Kürbissetzlingen und einer Welt, die eigentlich keinen Platz mehr für Träume lässt. Und doch: Sie schlief. Und träumte.

    Sie sah sich selbst – nicht im Garten, sondern in Berezino. Direkt vor der Base der Berezino-Boys. Ähnliche Stelle wie damals, als sie einer der beiden Hütchen beim Raiden erwischt hatte. Bitwalker war da. Gab ihr eine Position durch. Da war ein Gegner, irgendwo. Sie sah ihn. Sie zielte. Und sie feuerte.

    Der Schuss traf. Ein Bambi in pinkfarbener Kleidung, weißer Armbinde, fiel. Einfach so.

    Herz sagte, sie hätte sich danach sofort zurückgezogen. Beobachtet. Gewartet. Kein zweiter Schuss, kein Jubel. Nur dieser Moment – seltsam klar, aber auch seltsam… schwer zu greifen.

    Später sei Bitwalker noch zurückgekommen, um seine Leiche zu looten. Sie hatte ihn noch gewarnt, da könne noch jemand sein. Aber er tat es ab. "Ach Herz, entspann dich! Ich hab jetzt meine Waffe, da passiert nichts." Eine Minute später war er tot. Erschossen vom Kumpel des Toten.

    War das real?

    Ich weiß es nicht. Ich hab sie dort jedenfalls nicht gesehen. Kein Funk, kein Sichtkontakt. Aber hey – in Chernarus kann zwischen zwei Atemzügen ein ganzes Gefecht stattfinden.

    Vielleicht war’s nur ein Traum.

    Vielleicht war’s mehr.

    Und vielleicht sollten wir aufhören hier irgendwie nach Logik zu fragen. Denn dieser ominöse Raid hatte keine bestimmte Logik vorzuweisen, da am Ende der Trupp wieder abzog, gerade als er die Oberhand gewonnen hatte. Alles in Allem höchst eigenartig.


    🔥 Fazit?

    Pascal/Ikarus wieder an der Küste. Sailor Moon unter Beschuss. Herz mit Prophezeiungsträumen.

    Und ich?

    Ich hab immerhin den Tag überlebt.

    Wobei... das sagen in Chernarus alle – bis sie am nächsten Morgen aufwachen und feststellen, dass sie wieder an der Küste gelandet sind.


    Nr. 371 - Ende.

    🖋️ Einsatzbericht Nr. 371 vom 27.07.2025 – „Armbrüste, LKWs und ein bisschen Wahnsinn“

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    "Hallo... hallo? Einsatzleitung, bitte kommen. Ich glaub' ich werd'...BESCHOSSEN!"

    Ein fast ganz normaler Tag in Chernarus. Also… für meine Verhältnisse.


    🪖 Ein Blauhelm für Prigorodki

    Der Tag begann... mit einem Blauhelm. Nein, nicht tragisch-heroisch auf’m Schlachtfeld – sondern ganz profan im Kleidungszelt. Einfach so da hingelegt. Als wär’s ein stilles „Du brauchst das jetzt.“

    Und ja, vielleicht tu ich das. Vielleicht war’s ein Zeichen.

    Vielleicht aber auch einfach nur die charmanteste Art, mir zu sagen: „Sueda, du bist die nächste Zielscheibe.“

    Ich hab ihn trotzdem aufgesetzt.

    Manche tragen Mut. Ich trag Helm.

    Schön auffällig in Blau.

    Vielleicht hält er ja die nächsten Schläge auf mein geschundenes Ego ab, weil ich noch immer kaum was treffe.

    Frohen Mutes ging's dann weiter.


    Gartenarbeit.

    Ja, richtig gelesen.

    Ich – bewaffnet mit Gießkanne und Harke – zwischen Kürbissen, die vermutlich mehr Überlebensinstinkt hatten als so mancher Samariter oder Berezino-Boy da draußen.

    Ein bisschen Erde, ein bisschen Wasser, ein bisschen Hoffnung, würde Herz jetzt sagen.

    Und gerade, als ich mich fragte, ob man Kürbisse eigentlich nach Feinden benennen durfte, bevor man sie zerteilt, wackelte er heran: Jannik.

    Sag nochmal Überlebensinstinkt und Berezino-Boys in einem Satz... das wird witzig.


    Jannik kam, wie erwartet als Bambi. Aber dieses Mal nicht nur mit Kohldampf, sondern auch mit Wundbrand.

    Halleluja.... warum musste es denn eigentlich immer Wundbrand sein?

    Ich tat, was ich konnte, nickte und sagte: "Das wird schon." Dann deutete ich auf das Zelt mit den Medikamenten.

    Weil: mehr krieg ich medizinisch nicht hin.

    Ich bin keine Heilerin oder sowas. Ich bin nur die Stimme aus dem Off mit unglaublich schlechtem Aim und einer nervösen Hand.

    Am Ende konnte Jannik aber den Wundbrand besiegen und sich am Kleidungszelt ausstatten. Wenigstens etwas.



    🚛 Samariter Ada gegen LKW - Wir haben einen Deal

    Die beiden Bitboys --- Pardon die beiden Berezino-Boys  Bitwalker und Bitwanted erklärten sich mit unserem Deal einverstanden: Der grüne legendäre Samariter-Ada ging gegen einen LKW in den Besitz der beiden über. Der Senior brachte das Monstrum persönlich in den Morgenstunden wie vereinbart in Prigorodki vorbei und nahmen den Ada freudestrahlend in Empfang.

    Jannik nahm er gleich mit. Handgepäck.


    Am Camp begegneten wir dann noch Karotte. Ja, ganz genau. Der ehemalige ehrenamtliche Helfer am Camp. Lang nicht gesehen.

    Herz hätte sich gefreut. Ich tat’s für sie. Innerlich.


    Ich setzte mich also ans Steuer des frisch eingetauschten Hoffnungsträgers.

    Ein LKW, voll bis unters Dach mit allem, was man für den Wiederaufbau brauchte – Holzstämme, Bretter, Baumaterial...

    Ziel: Krona. Mal wieder.


    Ich tuckerte los – guter Dinge, schlechter Laune, wie man’s eben kennt.

    In Balota winkte mir ein freundlicher Spieler zu. Kein Schuss. Kein "Hände hoch". Kein Hinterhalt.

    Ich war so irritiert von der Friedlichkeit, dass ich fast zurückgewunken hätte.

    Fast.

    Doch dann kam der erste Haken: Gaszone. Natürlich.

    Ich musste sie umfahren, kurvte durch halb verwuchertes Gelände, nur um gleich darauf vom nächsten Geschenk des Himmels geblockt zu werden:

    Zug-Event.

    Mitten über der Brücke, sodass ich nicht durchkam. Großartig.

    Ich dachte mir: Chernarus, bitte... heute nicht.

    Aber dieser Landstrich hat bekanntlich Humor. Sehr schwarzen.


    Ich quetschte den LKW durch Seitenwege, riss mir dabei fast die Plane runter (sie sah danach aus wie ein depressiver Unterstand, so völlig zerrissen...)

    Aber: Der LKW fuhr. Noch.

    Die Plane fwar hinüber, aber hey – wir kamen durch.

    Irgendwo bei Myshkino dann Schüsse.

    Na klar.


    Ich musste gefährlich nah dran vorbei, hielt die Luft an, duckte mich reflexartig hinterm Lenkrad (als würde das bei Dauerbeschoss helfen) – und kam trotzdem durch.

    Am Ende, nach all dem Irrsinn, erreichte ich die Burg.

    Mit ruinierter Plane, pochendem Herzen, aber einem LKW, der rollte.


    König NiggoB zeigte sich dankbar, Pascal/Ikarus strahlte wie ein Kind unterm Weihnachtsbaum. "LKW fahr'n!", rief er unermüdlich. Für mehr reichte es wohl mental gerade nicht, da er so überwältigt war.

    Der LKW war für ihn nicht bloß ein Fahrzeug – er war Liebe auf Reifen.


    Nur einer schaute wieder wie drei Tage Regenwetter: Erzbischof Nickelus ( Nickel).

    Wir sahen uns nicht, aber ich hörte von den Leuten in der Burg, dass er wohl nicht so erfreut war.

    Was sein Problem war? Ich vermutete: Ich.

    Der Typ tat gerade so, als hätte ich ihm seinen Beichtstuhl mit Nägeln ausgekleidet!

    Keine Ahnung warum. Dabei hab ich geholfen sein Domizil in Gorka zu verteidigen und zwei seiner LKW samt den Kosten mit dem vergammelten Menschenfleisch gesichert. Danke für Nichts.



    🎯 "Gesegnet sei, wer schneller fährt als die Armbrust treffen kann" – Heimfahrt aus der Gefahrenzone

    Nach getaner Arbeit wollte ich nur noch eins: Heim.

    Klar, mein eigenes Auto war aber noch im Süden, da ich den LKW gefahren hatte. Also wie runterkommen?

    Fußbus. Fährt immer, aber so richtig Lust hatte ich auf die Wanderung auch nicht.


    Da meldete sich Hainsi unser Neuzugang mit Neuigkeiten aus Prigorodki: Er hatte einen LKW gefunden. Fast fahrbereit. Direkt bei Hikarus Scheune.

    Man konnte doch das Angenehme mit dem Nützlichen Verbinden, dachte sich König NiggoB wohl und bot an, mich mitzunehmen und den LKW abzuholen. Einen zweiten.

    Bei Pascals/Ikarus' Verschleiß wohl nicht die schlechteste Idee.


    Ich trat aus dem Turm der Kirche, wo ich noch kurz mit Herz geschnackt hatte, bereit für den Rückweg, als ich hinter mir Schritte hörte.

    Manchmal sagen Leute, dass sie Auren spüren können. Dass sie genau wissen, wenn jemand ihnen was Böses will. Herz ist so jemand. Und ich schwör euch, in dem Moment als ich diese Schritte hörte, konnte ich es plötzlich auch. Das, was ich spürte, war kein „Warte, du hast deine Stiefel vergessen“– eher ein „Wenn ich dich in die Finger kriege!“.

    Ich drehte mich um und rannte.

    Schlug das Tor hinter mir zu und sprintete auf das fahrbereite Auto los.

    Auf Höhe der Brücke sprang ich in den Wagen. Tür auf, rein in den Wagen, der König am Steuer, Wackel-Dakel auf dem Beifahrersitz.

    Oben auf den Burgmauern sah ich ihn: Zipfelmütze, düsterer Blick, geistliches Auftreten mit einem Hang zum Chaos: jemand aus der Kirche. Ganz klar.

    Der Erzbischof oder seine übereifrige Akolytin? Vielleicht auch nur ein schlechter Cosplayer? Egal.

    Sagen wir einfach: Ein kirchliches Etwas mit einer gehörigen Portion Groll.


    Ich spürte wie mich ein Blick fixierte. Wie ein hungriger Wolf ein Hühnchen.

    Ich tat das einzig Logische: Ich forderte den König auf Gas zu geben.

    Und dann: Klack!Armbrust.

    Kein Witz. Der Typ feuerte ernsthaft mit einer verdammten Armbrust auf uns.

    Drei Einschläge. Einschläge, wohlgemerkt – keine Treffer.

    Einschlag Nummer eins: Die Brücke neben mir.

    Einschlag Nummer zwei: irgendwo in der Nähe des Hecks. Ich hab’s nicht genau gesehen, ich war zu beschäftigt damit, dem Wahnsinn zu entkommen.

    Einschlag Nummer drei: direkt hinter mir beim Fenster.


    Eins war klar: Das hier war keine Verwechslung.

    Das war gezielt. Das war persönlich.

    Der Typ hatte jedenfalls ’ne klare Botschaft für mich: „Gott vergibt. Ich nicht.“

    Tja. Ich aber auch nicht.

    Nicht, wenn man mir mit einer verdammten Armbrust den Heimweg versauen will.

    Bis bald und danke für den Fisch...“, murmelte ich unter zusammengebissenen Zähnen.

    Wir fuhren los und Chernarus drehte sich weiter, als sei nichts gewesen.


    🤝 Begegnungen und Misstöne

    In Prigorodki entdeckte Pinky einen Überlebenden, dessen Namen er nicht verstand.


    Ich fuhr inzwischen mit NiggoB und dakel zurück nach Prigorodki. Unterwegs… naja, ihr kennt das Spiel: Motor stotterte, irgendwer schoss irgendwo, irgendwo heulten Wölfe – aber wir kam an. Diesmal ohne weitere Zwischenfälle. Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben, aber ich glaub, wir hatten Glück.


    Ich war auf dem Heimweg, hatte die Schnauze voll, die Nerven blank und den Magen leer. Ich ging noch einen Abstecher über den Sumpf machen. Da rannte es.

    Ein Bambi.

    Nicht das freundliche „Hallo-hallo, kann ich vielleicht was zu Essen haben“-Bambi.

    Nein.

    Der Typ rannte auf mich zu und baute sich vor mir auf.

    "Alter! Wenn du mich noch EINMAL so erschreckst. Wenn du mich noch EINMAL so erschreckst, dann reiß ich dir den Kopf ab!"

    Ich stand einfach nur da. zu müde zum Diskutieren. Dann rannte er schon. Ich rief ihm noch nach: "Buh". Dann war er weg.

    Klar, ich hätte schießen können wie die Stimmen in meinem Kopf es forderten. Aber ehrlich? Das war er nicht wert.

    Später traf ich ihn nochmal. Beseitige zwei Zombies, die ihn in ein Haus getrieben hatte. Rief ihm zu: "Wir helfen auch unhöflichen Leuten, weißt du? Brauchst nicht zu danken."

    Und ging weiter.




    Auch auf dem Heimweg des Königs spielte ein Bambi eine Rolle.

    NiggoB, dakel, Erzbischof Nickelus ( Nickel) und WhiskeyMixer sahen auf ihrem Weg zur Burg ein Bambi durch das Dorf streifen.

    Ein Fremder mit der Waffe auf dem Rücken war für Nickel natürlich sofort ein „Sicherheitsrisiko“. Whiskey dagegen – der ewige Diplomat – versuchte es mit Worten. Redete ruhig, wie man eben mit streunenden Hunden spricht: „Na, hallo!“

    Tja, das Bambi rannte. Wahrscheinlich bis ans andere Ende der Karte. Verständlich.

    Und Pascal?

    Der stand derweil hibbelig in der Burg, seufzte leise und murmelte immer wieder: „LKW fahr’n…“ – wie ein Kind vorm Süßigkeitenregal.

    Die Königin janinesta (Selina) dazu nur "Oh Pascal!". Treffer.


    🕵️‍♂️ Reue und der Pilzjunkie

    Zurück am Camp dann noch eine Enthüllung für mich: Der Pilzjunkie – mittlerweile sowas wie unser inoffizieller Silas-Korrespondent – klärte mich auf.

    Plot-twist: Das Bambi, das ich während des Angriffs erschoss? War kein Bait-Bambi. Sondern neutral. Vielleicht sogar hilfreich. Hätte Silas und Selina erschießen können, tat es aber nicht. Und ich?

    Ich hab’s trotzdem getan.

    Gewissensbisse? Wenn ich Herz-Aus-Gold wär, vielleicht. Aber ich bin’s nicht.

    Es war ein Kampfgebiet.

    Risiko war da.

    Typ hat verloren. So läuft das hier.

    Aber: Die Kleidung passte auch nicht hundertprozentig. Vielleicht war’s doch ein anderer. Ein Mysterium bleibt’s. Wie vieles in diesem Land.


    🔥 Fazit

    Ein LKW, ein Zipfelmütziger mit absichtlicher oder unabsichtlicher Zielschwäche, ein Bambi mit Revierverhalten und ein Bischof, der mich vermutlich nicht zum Tee einladen wird – das ist die Kurzversion.

    Man könnte sagen: Chernarus war heute... gnädig. Kein Todesfall. Kein Großangriff.

    Aber unter der Oberfläche? Brodelt’s weiter.

    Denn was sich hier wie Alltag anfühlt, ist in Wahrheit längst Grenzgang. Zwischen Wahn und Wirklichkeit. Zwischen Vertrauen und dem nächsten Schuss.

    Herz ist vorsichtiger geworden.

    Ich auch.

    Und morgen? Wird bestimmt wieder alles anders.

    Da versucht mich hoffentlich keiner mit einer mittelalterlichen Waffe zu erledigen oder mir den Kopf abzureißen.



    Nr. 371 - Ende.

    🖋️ Einsatzbericht Nr. 371 vom 26.07.2025 – Nach dem Sturm ist vor dem Irrsinn

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    "Hallo, hallo? Noch jemand auf Empfang? Gut, dann kann ich ja loslegen..."

    Natürlich hätte man denken können: Nach der großen Schlacht kommt die große Stille.

    Nach dem Sieg das Aufatmen und nach dem Sturm der Frieden.


    Aber das hier ist nicht das Kinderparadies von Livonia. Das hier ist Chernarus.

    Und Chernarus denkt sich: „Schön, dass ihr dachtet, das wär’s gewesen. Wartet mal ab, hier kommt noch was...“


    Die "Barbaren", wie Erzbischof Nickelus ( Nickel) sie nannte, lagen am Boden. Der Rauch verzog sich – und wie die Aasgeier - Pardon wir nennen sie hier intern liebevoll die "Rheingeier" stürzten sich die Überlebenden am nächste Morgen auf die Reste.

    Das Blut war noch nicht mal richtig trocken, aber hey, wer denkt bei der Aussicht auf Nägel und einer VS-98 schon an Moral?

    Schüsse gab es auch reichlich in den Morgenstunden im Norden.


    Herz schüttelte nur den Kopf.

    Rob hat so viel Zeit damit verbracht, den Sturm in den eigenen Reihen zu kontrollieren, dass er nicht gesehen hat, wie ein Sturm von außen auf ihn zukam.

    Ich sagte nichts. Was hätte ich sagen sollen? Die Ironie stand nackt im Raum und tanzte.

    Ich konnte ihr nicht helfen, aber ihr tat das alles wohl noch immer leid.

    Dabei hatte sie in all dem keine Rolle gespielt dieses Mal. Sie hatte andere Dinge zu tun gehabt. Heilen zum Beispiel...

    Sie wusste, dass MISA sich nun erst einmal etwas zurückziehen würde.

    Wie damals, als die "Chicks in Action" sie ständig bekämpft hatten. Manchmal brauchte unser Chernarus einfach eine Pause, um sich zu erholen.

    Und diese Zeit war jetzt gekommen. Aber MISA wäre nicht MISA gewesen, wenn sie nicht mit einem Knall in die Pause gegangen wären. Und ganz unter uns: Ich glaube, etwas hat ihnen der Kampf auch Spaß gemacht. Zumindest in den anderen Gruppen hörte man, wie spannend und adrenalingeladen die Nacht gewesen war und alle schienen tief zufrieden.
    Bis sie kam: Die Existenzkrise für die anderen großen Gruppen und vor allem für die führende Fraktion mit den gelben Armbinden.


    Das hier war unser Chernarus Vanilla. Am Ende würde sich alles selbst regulieren. Das predigte Herz uns immer wieder von Tag 1 der neuen Season an: "Vanilla reguliert sich selbst."

    Ob sie auch dieses Mal recht behalten würde?

    🧲 Alles hat seinen Preis – selbst Ruinen

    Wie gesagt: Kaum war die letzte Kugel verhallt, kamen sie.

    Nicht mit Waffen – sondern mit Werkzeug.

    Fraktionen, Gruppen, Einzelgänger und ehemalige Basenbesitzer.

    Der Rückbau begann.

    Nägel, Holz, Erinnerungen.

    Jannik. Bitwanted.

    Ich glaube, sie meinten es sogar gut.


    Herz-Aus-Gold und ich sagten nichts.

    Aber wir hörten davon. Und ja, nannten es beim Namen: „Sie rheingauern es.“

    Sie nehmen, was übrig bleibt, nennen es Wiederverwertung und hoffen, dass der Geruch von Blut und Verwesung dabei nicht zu penetrant ist.

    Ich will ihnen nichts unterstellen.

    Sie sind menschlich.

    Zutiefst.

    Aber genau das ist das Problem. Wenn es anfängt zu "menscheln"...

    💣 Die VS-98 und der Gang ins Krankenhaus (Oder: warum nur, Jannik?)

    Jannik meldete sich: Er hatte eine VS98 gefunden. In einem Gewächshaus.

    Ich brüllte fast durchs Funkgerät:

    Beine in die Hand und raus da, in den Südwald, sofort! Da könnte noch wer sein!

    Er: „Mach ich.

    Fünf Minuten später: „Ich bin gestorben.

    Was denn jetzt schon wieder?!

    „In eine Mine getreten.“

    Wo?!

    Beim Krankenhaus.

    Ich… Ich wollte mein Funkgerät in den nächsten Baum werfen.

    Was, zum Henker, machst du beim Krankenhaus?! Ich hab dir gesagt: Süden! RAUS DA!

    Antwort: Keine Bandagen mehr gehabt.

    Ja klar.

    Der Klassiker.

    Gestorben beim Versuch, nicht zu sterben.

    Läuft bei dir, Jannik. Läuft bei dir...

    Irgendwie tat er mir jetzt echt schon leid. Er hatte einfach noch viel zu lernen.


    Tja dumm nur, dass die Gier nach Baumaterial bei anderen Fraktionen nicht so positiv ankam und das Bündnis, das die Nacht über gehalten hatte, drohte schon jetzt wieder zu zerbrechen.

    Menschen bleiben eben doch nur Menschen.

    Aber noch blieb es ruhig.

    🚖 Der Tag, an dem ich wieder Taxi fuhr

    Während ich später in der Burg mit Herz-Aus-Gold aufräumte – ja, ich helfe wirklich manchmal – kam ein Funkspruch von Mora: "UltrA soll bitte ultraschnell ultranah an die Basis gebracht werden."

    Ich?

    Überlegte erstmal. Warum sollte ich das tun? Gut... ich war in der Nähe. Aber extra wieder nach Solnichniy fahren und dann wieder hierher? A

    ndererseits hatte ninja2.00926 (UltrA) Herz-Aus-Gold und somit auch mir immer wieder brauchbare Dinge vorbeigebracht. Es war nur fair, ihr jetzt zu helfen.


    Also nichts wie runter zur Küste und UltrA eingesammelt.

    Wie der gute Geist von Chernarus, wenn Herz mal nicht da ist.

    Inzwischen hatte Pascal/Ikarus wieder mal eine LKW-Panne.

    Überraschung! Er reparierte sie aber selbst mit etwas Hilfe meinerseits.


    Wir trafen uns alle in Prigorodki.

    Dort stand plötzlich Lukas.

    Janniks Bruder.

    Ich dachte nur: Die zwei im Doppelpack? Na das kann ja heiter werden...

    Aber gut, er war freundlich.

    Noch.

    Ich übergab Jammet ein Scope mit Grüßen vom König NiggoB.

    Dann ging es weiter.



    🧭 Myshkino-Tour und wieder Wölfe, diese pelzigen Mistviecher

    Jammet, Black Lion, Pinky waren unterdessen unterwegs nach Myshkino, Versorgungsgüter für die Camps und Zelte sichern.

    Ich fuhr ninja2.00926 (UltrA) zu ihrer Base.

    Wirklich „ultranah“.

    Auf dem Rückweg meldeten sich die Jungs: Beschuss aus Kamenka.

    Zwei Unbekannte.

    Natürlich.

    Warum sollte es auch mal ruhig bleiben?

    Aber die Jungs entkamen mit knapper Not, das Auto blieb heil.

    Noch so ein Wunder.


    Tja und dann Pascal wieder mit Panne, als er Alnitak im Osten abholen wollte.

    Alnitak – frisch aus Berezino eingetroffen und nach langer Abwesenheit zurück – half.

    Treffen an der Burg.

    Er und Herz schleppen Holz.

    Richtig romantisch.

    Wenn man auf Rückenprobleme steht.


    Abends gab es dann noch eine gemütliche Runde am Lagerfeuer mit Paskal/Ikarus, Alnitak, Herz-Aus-Gold und mir.

    Und mitten in der schönen Grill-Idylle: Wolfsgeheul!

    Wieder.

    Warum auch nicht?

    Die Biester waren wirklich überall...

    Rücken an Rücken verteidigten wir uns sich gegen die angriffslustigen Wuffel.

    Erfolgreich.



    🚚 LKW-Drama in fünf Akten

    Am Ende das Tages wolle Pascal/Ikarus noch ein paar Bretter sägen.

    Baumstämme schlagen.

    Mitten in der Nacht.

    Ich sagte nichts.

    Was hätte ich sagen sollen?

    Also fuhr er los.

    Und dann: LKW im Wald.

    Still. Kaputt.

    Und Wölfe.

    Ich schnappte mir Herbert – Selinas altes Auto – und fuhr los.

    Wölfe? Erledigt.

    Ladung? Gesichert.

    LKW? Schrott.

    Pascal? Am Boden zerstört.

    Kein "LKW fahren" mehr für heute.


    Aber immerhin – morgen sollten die Berezino Boys den Ada der Samariter ja gegen einen LKW eintauschen.

    Timing ist halt alles.

    Ich fuhr mindestens fünf Mal hin und her, bis die ganze Ladung des LKW geborgen war.

    Burgtore zu.

    Nacht fiel.

    Ich… fiel fast mit.


    💤Übermüdet ab in den Süden

    Am Ende des Tages fuhr ich übermüdet in den Süden.

    Halb blind.

    Ganz leer.

    Aber wenigstens passierte nichts mehr.

    Mal sehen, was der Morgen bringt.



    🔥 Fazit

    Chernarus bleibt Chernarus.

    Und ich? Ich bleib dran.

    Weil irgendwer muss ja zumindest versuchen, den Überblick zu behalten.

    Während alle anderen damit beschäftigt sind, entweder zu sterben, zu looten oder sich gegenseitig über den Haufen zu fahren.


    Nr. 371 - Ende

    🖋️ Einsatzbericht Nr. 371 vom 25.07.2025 – Ein wackelndes Reich und ein sehr sehr langer Tag

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    *Seufz* Ich weiß echt nicht, wie Herz das ausgehalten hat, jeden Tag zu schreiben... Aber hier kommt der nächste Bericht.


    Chernarus, bitte... ein bisschen weniger Chaos pro Tag wär auch mal nett.

    🕊️ Die Ruhe vor dem Sturm war ein Witz

    Der Tag fing, wie so viele Tage, mit dem Versuch an, einfach mal normal zu sein. Herz-Aus-Gold? Die hatte sich nach dem Kirchen-Fiasko in den Wald zurückgezogen. Richtung Galkino.

    Der Plan: Ruhe, Abstand, Bäume anschauen. Natur, ihr wisst schon. Wieder mal dieses altbekannte "Ich will einfach nur meine Ruhe".

    Das, was man eben so macht, wenn einem ein falscher Erzbischof Handschellen anlegt und der König einem bewusstlos vor die Füße fällt.

    Spoiler: Hat wunderbar geklappt. Nicht.


    Während sie also irgendwo zwischen am Boden zerstörten Weltanschauung und harter Realität auf dem Waldboden nächtigte... (meine Güte, ich fange schon an mich gewählt auszudrücken!), brannte im Königreich buchstäblich die Luft.

    Ein Raid hatte stattgefunden. Auf die Burg. Mitten in der Nacht, in der Herz im Wald schlief und nach Ruhe und Frieden suchte. Ich meine... noch mehr kann dir Chernarus doch nicht in die Suppe spucken, oder?
    Ach vergesst es... nichtmal ne ordentliche Suppe haben wir hier. Dann nehmen wir eben eine Dose Pipsi.


    König NiggoB und Königin janinesta (Selina) waren tief im Reich der Träume und der Erzbischof Nickelus ( Nickel) war auf seinem persönlichen Kreuzzug. Herz-Aus-Gold kam später, sah das Chaos und fragte sich, ob das jetzt göttliche Intervention oder einfach nur das gute alte Chernarus war.

    Die Burgmauer? Überwunden durch einen Turm.

    Der Hof? Aufgebrochen.

    Wer? Keine Ahnung. Aber Verdächtige gab es genug: MISA, der Pilzjunkie, die zwei verwegenen Drei, irgend so n' Überlebender, der Lust auf einen Raid hatte...

    Der Schaden? Geringer als gedacht, aber höher als befürchtet.

    Vor allem: Herbert war wieder verschwunden. Der geliebte rote Gunter von Königin janinesta (Selina). Im Königreich fürchteten sich schon alle vor den Konsequenzen...


    Der Kirchturm stand noch und das wurde von der Kirche gleich als göttliches Wunder interpretiert.

    Die Stimmung? Trotzdem im Keller.

    Ich für meinen Teil machte das einzig Sinnvolle: Ich polierte in Prigorodki das Camp auf, als wär’s meine alte DMR. Ich hatte so das Gefühl, man würde heute Abend jeden Kürbis und jedes Fischfilet hier brauchen. Etwas bahnte sich an.

    Und da sich Herz noch auf ihrer Reise befand und Silas aus bekannten Gründen nicht zurückkehrte, blieb es mal wieder an mir hängen.

    Wie in letzter Zeit so oft.


    Achja und wo wir gerade bei Herz sind... bevor sie überhaupt zur Burg zurückkehren konnte, musste sie noch ein Wolfsrudel bezwingen. Das Schicksal machte es ihr wirklich nicht leicht.



    🚙 Fahrzeugroulette und die hohe Kunst des Tauschs

    Beim Schlendern durch die Hochhäuser von Chernogorsk – ja, ich bin wirklich geschlendert... – stieß ich auf einen grünen Sarka. Der stand da einfach so rum. Ohne Sprengfalle, ohne Batterie aber sonst fahrtauglich. Alles schrie "Hallo! Ich bin ein Köder", aber auch als ich vorsichtig näher schlich, wurde kein Schuss auf mich abgegeben. Ich beschloss, die Gelegenheit beim Schopf zu packen.

    Und was macht man, wenn man ein nobles Gefährt findet?

    Man gibt’s der Königin, janinesta (Selina) natürlich.

    Weil wenn jemand einen Sarka mit Stil bewegt, dann sie. Alles andere wäre Verschwendung auf vier Rädern... okay genug Honig ums Maul geschmiert. Nein, ich hatte einfach Mitleid, weil sie in einer Nacht ihren kompletten Fuhrpark verloren hatten. Der war bei Weitem nicht so reichhaltig gewesen wie andere, die ich hier schon gesehen hatte. Aber dennoch ansehnlich. Und nun standen sie quasi vor dem Nichts. Da kam das Auto wie gerufen.


    Kaum war der eine Sarka versorgt, rannte mir in Elektrozavodsk der nächste vor die Füße... okay okay. Er rannte nicht, er stand da. Und es waren nicht meine Füße, sondern die von Pinky.

    Grün, schick, unversehrt – der Sarka natürlich. Nicht Pinkys Füße!

    Das Schicksal schien es gut zu meinen. Nach kurzem Blickaustausch war klar: Der bleibt in unseren Reihen.

    Der Samariter-Ada war zwar treu wie ein Labrador auf Beruhigungsmitteln und extrem geländegängig – aber ein Zweitürer?

    In einem Land, wo’s auf Sekunden und Deckung ankommt? Ernsthaft?

    Nee. Reicht.

    Nach Rücksprache mit Black Lion und Jammet war klar: Der Ada geht weiter an die Berezino Boys.

    Die Jungs hatten ihren Ada schmerzlich vermisst, suchten schon tagelang nach einem Ersatz – und wir hatten zufällig eine brauchbare Ersatzkarren mehr als geplant. Also machten wir den Tausch offiziell:

    Ada gegen einen ihrer LKW.

    Und was machen die Samariter mit einem LKW? Natürlich bedürftigen schenken.

    In diesem fall dem Königreich.

    Für König, Königin und den Wiederaufbau. Nägel schleppen, Bretter fahren, tote Bischöfe rausrollen – ihr kennt das.

    Win-Win, wie man so schön sagt.

    Ach – und Erzbischof Nickel?

    Der fand zwischen zwei Gebeten auch noch einen gelben Sarka.

    Weil offenbar selbst Chernarus einen Sinn für Farbgebung hat. Somit war die Kirche nun auch wieder eine Kirche auf Rädern.



    Die Autos der Burg waren also Geschichte.

    Geklaut oder geschrottet – keiner wusste es.

    Aber jetzt rollten sie wieder. Mit leiser Genugtuung. Und plötzlich sah alles auch gar nicht mehr so schlimm aus.


    Herz-Aus-Gold half beim Wiederaufbau der Burg und ging einer Ordensschwester namens Yeva bei den Bauarbeiten zur Hand. Die Königin hatte zum Glück noch ihre 22 kg Nägel dabei.

    Ich meine, das ist fast mehr als manche Fraktion an Moral mitbringt.

    Somit konnten zumindest die gröbsten Schäden beseitigt werden.


    🧃 Cala-J und die zwei Fremden

    Zwei Creeps durchquerten wieder Chernogorsk, direkt bei @Cala-Js bescheidenem Heim waren sie am Rumschleichen.

    Ganz ehrlich: Wie viele davon laufen eigentlich täglich durch seinen Vorgarten? Gibt’s da sowas wie ein Bonusprogramm? Zehnmal spähen, einmal raiden gratis?

    Aber hey – sie schauten nur.

    Noch.

    Vielleicht warteten sie einfach darauf, dass Cala die Tür öffnete. Aber er verhielt sich ruhig und wartete, bis sie gegangen waren.


    Ich? Ich saß später mit Pinky und Jammet am Camp.

    Feuer knisterte, auch mal schön. Wir angelten und grillen.

    So ’ne Art Apokalypse-Idylle.

    Chernarus in seiner seltensten Form: ruhig.

    Zumindest für fünf Minuten. Dann kam der große Knall.

    🧨 Operation: (Rache ist..) "Blutwurst"

    Was ich da noch nicht wusste: In der Schattenwelt der Gruppierungen und Fraktionen brodelte es gewaltig. Schon seit ein paar Wochen.

    Völlig unbemerkt von mir unter dem Radar hatte sich eine Art Zweckbündnis zwischen vier Gruppen und Fraktionen geformt.

    Sogar ein paar Küstenkinder mit ordentlich Restwut beteiligten sich. Eine Koalition der Enttäuschten, der Zornigen, der Genervten.

    Sie alle hatten eines gemeinsam: die Schnauze voll. Von wem?

    Von den "Barbaren aus dem Norden", wie Nickel sie nannte; MISA.

    Genug von den ständigen Überfällen, dem Armbinden-Chaos, dem „wir schießen auf alles an der Küste, was sich bewegt"-Charme.

    Heute sollte Schluss sein.

    Heute sollte zurückgeschlagen werden.

    Ein Zweckbündnis formierte sich – kein „Piep, piep, piep, wir haben uns alle lieb“, sondern eher ein „Lasst uns gemeinsam den Typen auf die Fresse geben, die uns allen auf den Keks geht.

    Aber gerade als das Bündnis aufbrechen wollte, kam die Meldung rein: MISA war bereits im Begriff geraided zu werden. Von ein paar leuten mit grünen Armbinden.

    Und wieder einmal nicht die Berezino-Boys. Eine andere Gruppe war schneller gewesen – wer auch immer das war. Überraschung!

    Die Allianz stand also vor der Wahl: Umkehren? Sich an den Rand stellen und zusehen?

    Pff. Niemals.

    Sie hatten zu lange geplant, zu viel Zorn gestaut. Jetzt einfach wieder heimgehen? Das kam nicht in Frage.

    Also marschierten sie los. Stellten sich der Angreifergruppe entgegen. Und MISA. Zwei Fliegen, ein Aufstand.

    Und ich?

    Ich?

    Ich fuhr Taxi.

    Bambi-Taxi.


    🚖 Bambi-Taxi im Kugelhagel

    Eigentlich wollten Jammet, Pinky und ich anschließend Zelte füllen.

    Aber daraus wurde ein improvisierter Shuttle-Service in der Apokalypse.

    Pinky und Jammet bewachten Prigorodki und warteten auf die Bambis, die jedoch erst kamen, als die beiden schon Feierabend machten.

    Ironie des Schicksals eben.


    Tja und ich fuhr.

    Von Lager zu Lager. Von Küste zu Chaos.

    Egal wer, solange es Bambis waren und sie nicht auf mich schossen, wollte ich sie mitnehmen.

    Aber nie direkt ins Kampfgebiet.

    Wie Jammet immer sagte: Samariter sind keine Militärtransporter. Ich war zwar kein Samariter, aber nah genug dran.

    Wenn es ging füllte ich dabei die Lager immer etwas auf mit Dingen, die ich unterwegs fand. So hatte das Ganze wenigstens noch seinen Sinn.


    Und während sich irgendwo da oben im Norden Sturmgewehre auf Menschen richteten und die Gruppen und Fraktionen eine Schlacht austrugen, die unser Chernarus schon lange nicht mehr gesehen hat,

    saß ich unten am Steuer, sammelte Überlebende ein und fuhr weiter.

    Willkommen in Chernarus. Wo sogar der Taxidienst mit PTBS nach Hause fährt.


    Denn plötzlich: Sniper.

    Die Schüsse gingen vorbei, aber ich war nervös geworden.
    Ich sammelte ninja2.00926 (UltrA) in Berezino ein.

    Mein Herz raste. Ich lenkte etwas zu schnell.

    Baum.

    Kollision.

    Blackout.

    Aber wir wachten wieder auf.

    Der Schütze von vorhin? Weg.

    Der Motor? Beinahe am Arsch.

    Ich zum Auffanglager der Bereboys. Motor repariert, zumindest was ging.

    Und weiter.

    Dann Herz im Funk zu mir: „Stell den Betrieb ein. Sie sagen, das bringt Ungleichgewicht.“

    Hä? Wie bitte? Die von MISA schossen so viele der Angreifer ab, dass die Angreifer durch das Taxi im Vorteil wären?
    Okay... naja, sie war der Boss. Neutralität first oder so ähnlich.

    Und sie hatten ja recht, die Küste war förmlich übersäht mit Bambileichen. Am Ende sogar Prigorodki.

    So etwas hatten wir seit ein paar Monaten nicht mehr gesehen.

    Und wenn ich ehrlich bin – ich war auch durch.



    Etwas später war dann auch der Kampf vorbei. Wie genau alles ausgegangen war, wusste ich nicht im Detail. Aber ich glaube das war eine Anzahl an Gegnern, die selbst für eine Gruppe von der MISA-Klasse sehr haarig waren. Natürlich konnte man nun fragen, ob es so fair war, dass sich alle gegen eine Gruppe verbündeten?

    Naja, es waren ja nicht alle. Es gab genug Leute da draußen, die keine Ahnung hatten, was da heute Abend abging. Und mal ehrlich: War es so verwunderlich, dass die Leute irgendwann mal genug hatten und sich wehrten? Ich konnte das jedenfalls verstehen, auch wenn Herz-Aus-Gold natürlich zurückhaltender war. Neutralität und so.

    Aber so ganz tief im Innern fand ich schon, dass man sich auch mal wehren durfte.


    Naja das war jedenfalls die Episode mit der Schlacht. Andere würden ganze Romane darüber schreiben können oder Videotagebücher führen.
    Ich fuhr eben nur den Abend über von einem Ort zum anderen.

    Allerdings hörte ich dann irgendwann, dass Herbert gefunden worden war. Ja richtig! Herbert.

    Damit war die Sache für die Gruppen klar: MISA musste es gewesen sein, die die Burg in der Nacht überfallen und mit Wachtürmen eingenommen hatten, auch wenn wieder einige Stimmen etwas anderes behaupteten. Konnte man heute eigentlich noch guten Gewissens überhaupt etwas glauben?


    🚧 Tragik bei der "Selina-Bodenwelle"

    Später am Abend nahm ich eine Ziege mit und lud sie "zum Grillen" ein.

    In der Nacht parkte ich bei Gorka.

    Und traf dort auf janinesta (Selina).



    Gemeinsam fuhren wir zurück nach Osten in Richtung Svetlojarsk.

    Erzbischof Nickel ( Nickel) hatte ne Panne. Kühler war nötig.

    Wir halfen.

    Die Stimmung? Gut.

    Selina? Entspannt.

    Dann: Kamyshovo.

    Eine Bodenwelle.

    Ein Fehler.

    Ein verdammter Sekundenbruchteil.

    Auto überschlug sich.

    Selina: tot.

    Nickelus: ebenfalls.

    Nichts mehr zu tun.

    Nichts zu retten.

    Wir sicherten, was ging.

    Pascal/Ikarus, der rote Ritter, kam mit einem zurückeroberten LKW.

    Wir luden ein, was übrig war.

    Ich fuhr mit ihnen zurück, weil ich musste.


    🔥Fazit

    Herz-Aus-Gold und ich saßen später noch in der Burg.

    Sie noch immer ungewöhnlich still. Ich innerlich erschöpft und wütend über die Ereignisse der letzten Tage.

    Genau wie sie wusste ich einfach nicht, was ich sagen sollte.

    Also sagte ich das, was ich oft von mir gebe, wenn mir alles zu viel wird:

    „Herz… das hier ist nicht mehr unser Chernarus.“

    Sie schwieg.

    Aber wir waren noch da.

    Noch.

    Und das musste uns für den Moment einfach reichen.


    Nr. 371 - Ende.

    🖋️ Einsatzbericht Nr. 371 vom 24.07.2025 – Willkommen im Königreich der Absurdität

    Oder: Der Tag, an dem die Realität die Satire überholte....


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    "Was zum goldenen Gurkenschäler war das denn bitte?!"

    Ja, genau das hab ich gedacht. Mehrmals, laut. Und mit so viel Sarkasmus im Blut, dass Herz-Aus-Gold es vermutlich als Spende ablehnen würde.

    Aber gut – fangen wir mal ganz von vorne an. Wie immer. Gibt schließlich am meisten Sinn.

    ☀️ Im Süden fast schon... friedlich?

    Man glaubt es kaum – aber im Süden war mal alles in Ordnung.

    Fast schon idyllisch.

    Also... wenn dabei außer acht lässt, dass idyllisch in Chernarus gleichbedeutend ist mit "etwas weniger Blut als gestern".

    Prigorodki atmete durch, die Zelte standen noch, die Kürbisse waren geerntet, was wollte man mehr?

    Ach ja....

    Keine Schüsse.

    Aber Pustekuchen. In Chernogorsk hatte es mal wieder geknallt.

    Natürlich.

    WhiskeyMixer, der unverwüstliche Alltagsheld, wurde beim Krankenhaus angeschossen. Frech!
    Und was macht man in so einem Fall? Richtig: Überleben und den Angreifer unschädlich machen.
    Hat er dann auch, kompromisslos und präzise wie immer.

    Ganz ehrlich: So wird das gemacht.


    🕵️‍♂️ Kuriose Gestalten und Jannik findet LKW

    Dann gab’s noch merkwürdige Gestalten, die bei @Cala-Js Behausung rumschlichen.

    Aber nichts passierte: Keine Schüsse, keine Angriffe, kein Theater.

    Also entweder waren sie einfach höflich oder haben seine Behausung nicht gesehen. Beides selten, aber wir nehmen, was wir kriegen.

    Und dann?

    Dann war da Jannik.

    Oh ja... der gute Jannik.

    Zur Abwechslung mal ein wandelnder Glückspilz auf zwei Beinen.

    Und was findet er in der Nähe von Berezino? Einen. Verdammten. LKW.

    Einfach so beim Spazierengehen. Der Gute wäre fast drüber gestolpert.

    Ich mein… andere riskieren täglich ihr Leben für ’ne abgelaufene Dose Thunfisch – und der stolpert über ’nen ganzen Truck.

    Sein Grinsen war im Funk so laut zu hören, ich musste fast leiser stellen.


    📡 Und dann – Funkkontakt aus dem Westen

    Als wir dachten, der Tag würde vielleicht ohne größeren Nervenzusammenbruch enden, meldete sich Herz-Aus-Gold frisch aus dem Westwald.

    Mit einer Stimme, die klang, als hätte sie gerade drei emotionale Schleudergänge überlebt.

    Der Fairness halber musste ich mir am Ende des Gesprächs auch eingestehen: Dem war sogar auch so.

    Was sie zu erzählen hatte?

    Tja....

    Das war kein Bericht.

    Das war ein psychologischer Feldversuch darüber, wie viel Wahnsinn ein Mensch an einem Tag ertragen kann. Durchgeführt lebenden Objekt: an sich selbst.


    🏰 Willkommen in Absurdistan

    Herz-Aus-Gold war unterwegs im Westwald, Freunde besuchen.

    Weil sie es gerade brauchte. Ein bisschen Glaube, ein bisschen Sinn-Suche, ein bisschen „Was zur Hölle mach ich hier eigentlich noch?

    Also zog sie weiter in Richtung der Burg.

    Ich werde mir diese ominöse Kirche von Morthana mal etwas näher anschauen“, hatte sie gesagt.

    Ich schwieg.

    Denn wenn Herz-Aus-Gold was sagt, was nach Pilgerreise klingt, dann weiß ich: Da steckt mehr dahinter.

    Und ich hatte ja auch schon meine Begegnungen mit der ach so "heiligen" Kirche von Morthana gehabt. Das eine Mal hatte ich einen abtrünnigen von ihnen erschossen, als er in Berezino ein Bambi im Camp erschoss und beim nächsten Mal half ich der Kirche bei der Verteidigung und dem Abtransport der LKW aus Gorka, gemeinsam mit Bitwanted. Was ich da gesehen hatte in den Kisten... das reichte für einen ersten Eindruck vollkommen aus. Ernsthaft... ich weiß nicht, was wilder war. Diese Kisten an vergammeltem Menschenfleisch oder die Raider, die diese Kisten einfach in ihren LKW gepackt hatten, um alles mitzunehmen.

    Ich hatte echt keinen Bedarf da näher einzutauchen.
    Aber man kennt ja Herz-Aus-Gold... Sie will alles immer ganz genau wissen, verstehen, ergründen und so.


    Und hey – die Begrüßung war royaler als alles, was ich bisher so gehört habe.

    König NiggoB, Königin janinesta (Selina), Junker dakel und – Trommelwirbel – Erzbischof Nickelus ( Nickel).

    Volles Haus!
    Nachdem sie dem Herrscherpaar einen Teddybären voller Nägel überreicht hatte und dem Erzbischof Nickelus ( Nickel) zwei Packungen Nägel spendierte, fühlte sich sie gleich um mehr als 22kg leichter.

    Sagte sie mir scherzend. Da war die Welt noch in Ordnung...

    Die Burgführung stand als erstes auf der Tagesordnung: Ein bisschen Mittelalter, ein bisschen Ehrfurcht vor dem Gemäuer, ein bisschen „Sieh mal, wie ruhig und friedlich es hier sein kann.


    Und dann?

    Dann kam der Moment.

    Der Turm der Kirche.... atemberaubende Aussicht. Das muss man sagen.

    Herz genoss sie sichtlich und den Frieden, den der Wald von hier oben ausstrahlte. Ihr Blick viel auf die zugebaute Taverne, die ein gewisser Pilzjunkie bezogen hatte. Noch wusste sie das aber nicht, hatte ich ihr nicht gesagt.

    Ja, alles strahlte Frieden und Ruhe aus.

    Und plötzlich säuselte Erzbischof Nickelus mit dem Einführungsvermögen eines ganzen Abrisskommandos: „Dort unten sind übrigens Silas sterbliche Überreste begraben....“

    Herz: Still.

    Stiller als sonst. Also ich meine echt still. Dann beinahe wütend.

    Ich kann mir dieses Flackern in ihrem Blick förmlich vorstellen.

    Dieses „Was zum…?

    Dieses „Nein.

    Dieses „Nicht er. Nicht so.

    Drinnen tobte ein Sturm, der jeden Nordwind neidisch gemacht hätte.

    Das war nicht Silas“, sagte sie nach der ersten Sekunde des Schocks, als sei es das Beiläufigste der Welt.

    Das kann er nicht sein. Das ist ein Irrtum, eine Verwechslung...vielleicht hatte er einen Zwillingsbruder...."

    Ja, klar...

    Chernarus ist ja bekannt für seine grandiosen Verwechslungen und Missverständnisse, aber in diesem Fall gab es leider keinen Zweifel.

    Ich hätt' sie vorbereiten sollen. Wirklich. Ich wusste, dass es irgendwann rauskommt.

    Aber ich hab’s aufgeschoben. Und jetzt? Jetzt war es zu spät. Jetzt stand sie da, mit diesem Brocken Wahrheit im Magen, der sich nicht verdauen ließ, egal wie lange sie darauf herumkaute.

    Und ich?

    Ich durfte dabei zusehen, wie sie langsam zu zerfallen drohte. Das schlimmste: Ich war schuld.

    Aber das zeigte mal wieder, dass die Kirche von Morthana und besonders der Schmerzbischof Nickelus ( Nickel) eine ganz besondere Meinung zum Tod und Leben hatten.



    🍅 Segnung mit Beigeschmack

    Nach "seelischen Sturzflug" auf dem Turm hätte man Herz-Aus-Gold einen ruhigen Abend am Lagerfeuer bei ihren Freunden gegönnt.


    Stattdessen gab’s erstmal eine Zeremonie, durchgeführt vom Schmerzbischof Nickelus ( Nickel) persönlich, rund um rote Feldfrüchte.

    Ein geheimes Ritual, zu dem nur das Königspaar, Junker dakel und die spirituell zitternde Herz eingeladen waren.

    Was da genau geschah?

    Keine Ahnung.

    Sie erzählte nicht viel. Und das, obwohl sie sonst in jedem Apfelkern eine Geschichte sieht.

    Aber der Ton in ihrer Stimme sagte alles: Beeindruckt, zutiefst verwirrt aber doch irgendwie berührt.

    Und gleichzeitig voll im „Warum genau bin ich nochmal hier?“-Modus.

    Sie meinte, das brauche Zeit, das zu verarbeiten.

    Und hey - ich lese daraus ein klares: „Ich hab keine Ahnung, was da gerade abgegangen ist, aber es war heftig.

    Immerhin konnte sie mich beruhigen: Entgegen meiner Befürchtungen wurde kein Menschenfleisch verzehrt.

    Puh.

    König NiggoB hatte dem Erzbischof und der Kirche von Morthana sogar vor dem Einzug feierlich das Versprechen abgenommen, dass in den Mauern der Burg kein Menschenfleisch verzehrt werden würde.

    Der Erzbischof? Der begrüßte das sogar. Echt jetzt... Sie seien schließlich keine Kannibalen.

    Have I got news for you....

    Also alles kein Problem.

    Vermutlich war das auch der Grund, warum keiner von denen bisher an Kuru erkrankt war. Dennoch blieben die Kisten, die ich gesehen hatte, ein Rätsel.

    Aber ja. Ein Ritual war’s.

    Ein Moment zwischen Transzendenz und "Ich glaub, ich hab zu viel Pilze gefuttert".

    Und Herz-Aus-Gold?

    Die stand mal wieder mittendrin.

    Eingeklemmt zwischen Erdfrucht, Ehrfurcht und Erkenntnis.

    Sie lächelte, wie sie es sonst auch tut. Irgendwie.

    Aber ich weiß nicht, ob's ein "Ich verstehe jetzt mehr vom Glauben"-Lächeln oder nicht viel eher ein "Ich verstehe langsam, warum die hier so ticken, wie sie ticken."-Lächeln war.


    🔥 Grillabend mit Fesselspielchen

    Danach: Endlich die verdiente Lagerfeuerromantik.

    Wie eine wärmende Decke im eiskalten Sturm saßen die Freunde ums Lagerfeuer zusammen und erzählten sich alte Geschichten. Herz schwärmte förmlich davon, wie malerisch die Flammen die Schatten an den Burgmauern tanzen ließen.

    Man lachte. Sogar Herz. Und wer Herz kennt, weiß: Ein Lachen von ihr ist wie ein Sonnenstrahl in einem Land, in dem es sonst nur regnet.

    Aber dann… dann gingen NiggoB und janinesta in den Turm.

    Händchenhalten? Kronen polieren? Es gab noch ganz andere Erklärungsversuche...

    Was auch immer.


    Zurück blieb Herz mit dakel – und dem Erzbischof.

    Klingt wie der Beginn eines guten Witzes, wurde aber schnell zur Horrorshow.

    Denn: Der Erzbischof schlich sich geduckt von hinten an Herz-Aus-Gold heran und wollte sie fesseln!

    Einfach so. Kein Kontext. Kein Vorwand. Kein „Darf ich bitte mal symbolisch - rein symbolisch - deine Hand fürs Seelenheil binden?“ –

    Nein. Direkt: Anpacken. Erstmal mit einem Seil.

    Und Herz? Herz brüllte ihn an: FASS MICH NICHT AN!“ – und das nicht im Sinne von emotional berührt.

    Das war der Schrei einer Frau, die mehr erlebt hat, als manch einer jemals verstehen wird – und bei der gerade jemand versucht, ihre letzte Grenze zu überschreiten.

    Der König stürmte zurück, hochgradig alarmiert.

    Und was tat der Rächer der Schwachen?

    Nach einigem Hin und Her und einigen Ausflüchten seitens des Bischofs begleitete er Herz zu seinem Turm, um ihr das Nachtquartier zu zeigen. Doch kaum wollte der edle Herrscher das Tor öffnen, versuchte der niederträchtige Bischof erneut unser Herz zu binden. Da hatte der König genug davon. Er schoss dem Typen ins Bein. Einmal Beinschuss royal. Respekt, wer's selber macht!

    Ob ich bei ihm die Sache mit den Beinschüssen vielleicht lernen könnte?

    Naja. Jedenfalls verschnürte dakel den Erzbischof nun wie ein Paket.

    Und Herz-Aus-Gold?

    Ob ihr es glaubt oder nicht: Sie drehte komplett durch.

    Sagte sie zumindest hinterher zu mir.

    Sie brüllte den am Boden liegenden an: "WARUM, NICKEL? WARUM?" und als er sich befreien wollte, holte sie aus.

    Zack. Faust. Mitten ins Kreuz.

    Und dann: Stille.

    Der Bischof sackte zusammen wie ein schlecht gefalteter Unterstand.

    Herz befürchtete das Schlimmste und rannte in Panik davon; versteckte sich.

    Dachte, sie hätte ihn… naja ihr wisst schon.... umgebracht, getötet, ihm das Licht ausgepustet, das letzte Leben aus den Rippen geschlagen, ihn in die ewigen Jagdgründe geschickt, ihn über den Jordan gehen lassen.. lauter solche Sachen.

    Eben ein Schlag zu viel; ein Moment zu viel Wahnsinn.

    Und dann die Angst, dass sie wieder die war, die „zu weit gegangen war“.

    Dass sie überreagiert hatte.

    Wie damals bei Blue_Master und den Gummigeschossen.


    Aber: Der Erzbischof überlebte.

    Nennt es göttliche Fügung oder einfach einen zu schwachen Schlag. Aber er wachte auf.

    Er schien sich zu erklären. Was er sagte, weiß ich allerdings nicht.


    Und was macht man in so einem Moment als Herrscher?

    Richtig.

    Man zeigt Gnade und lässt den Unhold einfach wieder gehen.

    Weil... warum auch nicht?

    War ja nur ein versuchter Übergriff am Lagerfeuer unter Freunden. Nur ein harmloser Scherz.

    Was kann schon passieren?

    Ich mein, das war so absurd... ich musste lachen.

    Dieses Lachen, das tief aus der Kehle kommt, weil man nicht mehr weiß, ob man gleich weint.

    Herz fand das Ganze weniger komisch.



    🔁 War ja so klar...

    Herz-Aus-Gold war weggerannt aus diesem instinktiven Überlebensreflex, den man sich hier irgendwann zulegt wenn man oft genug gejagt wird.

    Und dakel? Der suchte sie.

    Fand sie im Klosterhof. Er kam auf sie zu. Mit erhobenen Händen, entwaffnend. Vertrauen schaffen, oder wenigstens so tun.

    Herz?

    Traute ihm nicht.

    Traute niemandem mehr.

    Kann man ihr das verübeln? Also ich kann's verstehen.


    Dann kamen NiggoB und der Erzbischof dazu.

    Ja genau der Erzbischof. Der, der eben noch durchgedreht war.

    Und genau dieser Erzbischof zog nun eine Schrotflinte und zielte auf Herz und den König.

    Hätte ja keiner ahnen können...

    "Ich wurde verraten! Verraten von meinem eigenen Volk!" stöhnte der König ungläubig.

    Was antwortete der selbsternannte Sprachrohr Morthanas? Richtig, sowas wie: "Wenn Morthana befiehlt, muss ich folgen. Ihr versteht?" Und zwar in richtig bedauerndem Ton. Als täte ihm das alles furchtbar leid, aber es müsse sein. Verstanden hat da niemand mehr irgendwas.


    Und dann ging’s rund.

    Im Dunkeln, wie ein Schatten aus alten Märchen, Fesselte der Erzbischof Herz.

    Klick. Diesmal mit Handschellen.

    Einmal „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ bitte.

    Herz versuchte, ruhig zu bleiben. Ruhig zu atmen und zu reden.

    Sie baute sich vor ihm auf und sagte betont und eindrücklich: "Nickel, das ist nicht nötig. Diese Fesseln sind nicht nötig. Wir können über alles reden."

    Auch der König befahl ihm, sie sofort loszubinden und der Junker solle den Erzbischof festnehmen.

    Was kam zurück?

    Keine Antwort. Nur ein Schlag mit dem Gewehr in Herz' Seite. Hart und unbarmherzig.

    Wieder versuchte Herz auf ihre Art zu deeskalieren: "Das war nicht nötig. Lasst uns heute nicht noch mehr Blut vergießen..."

    Der König stürmte vor.

    dakel ebenso, nur um sich versehentlich selbst zu fesseln.

    Ja, du hast richtig gelesen.

    Er. Fesselte. Sich. Selbst.

    Junge, du hattest eine verdammte Aufgabe!

    Ein Moment, so grotesk, dass ich bei der Schilderung fast lachen musste – wenn’s nicht so verdammt tragisch gewesen wäre.


    Dann: Ein Schuss.

    Der König fiel, genau vor Herz' Füße.

    Nicht tot, aber getroffen. Offenbar nutze der Erzbischof Platzpatronen.

    Herz schaffte es, sich zu befreien.

    Irgendwie.

    Adrenalin, Panik, pure Willenskraft. Sucht euch was aus.

    Der Erzbischof zielte auf sie, aber sie war schneller.

    Sie wich aus. Schlug zu. Traf ihn. Zweimal. Mit allem, was sie hatte.

    Faust. Noch eine. Ein regelrechter Nahkampf in der Finsternis.
    Mein alter Vater hätte dazu gesagt: "Recht so! Schad um jede, die daneben geht!"

    Auch Junker Dakel befreite sich und schoss nun seinerseits dem Erzbischof in die Seite.

    Kurz, klar, entschlossen.

    Endlich. Wäre ich dort gewesen, ich hätte ihm zumindest applaudiert.

    Der König wachte wieder auf.


    Als der Morgen graute, lag der Angreifer vor ihnen.

    Regungslos, tot.



    🎭 Der Mann hinter der Maske

    Erst danach – als die Sonne langsam aufging, als Herz-Aus-Gold zitternd vor der Leiche saß und dakel sich wieder gefangen hatte, wurde klar: Das war nicht der echte Erzbischof Nickelus ( Nickel) gewesen.

    Bei Lichte betrachtet fielen den Umstehenden einige Ungereimtheiten auf. Außerdem, so sagte Herz, habe er mit ihr gar nicht über Mothana reden wollen. Sie hätte es ahnen müssen.
    Der da vor ihr war ein Fanatiker gewesen. Ebenfalls ein Erzbischof, die @Nicke. Aber eben nicht ganz Nickel.

    Der echte Erzbischof Nickelus ( Nickel) war wohl nach seiner Führung und dem Ritual aufgebrochen zu einem Feldzug, wie andere später bestätigten.


    Was davon echt war? Keine Ahnung.

    Herz glaubt’s halb. Ich? Kein Stück.

    So oder so, das war eine Lektion im Wahnsinn gewesen, die keiner haben wollte.


    🧭 Und jetzt?

    Sie rief mich über Funk. Mit zittriger Stimme und versuchte ihre Gedanken zu ordnen.

    Ich sagte ihr: „Geh da weg, jetzt sofort!

    Kurz. Klar. Ohne Schnörkel.

    Aber sie?

    Blieb.

    Wegen NiggoB .

    Wegen janinesta (Selina).

    Wegen diesem absurden Theater aus Kutten, Krönchen und Kalibern.

    Weil sie – trotz allem – immer noch glaubte, dass irgendwas zu retten war.

    Dass Loyalität nicht nur ein Wort ist.

    Auch wenn jeder andere schon gegangen wäre.

    Sie blieb.

    Weil sie’s nicht anders konnte.

    Weil sie’s immer so machte.

    Und weil sie noch hoffte, wo andere längst abgeschlossen hatten.

    Aber sie blieb nicht in der Burg, sondern sie zog sich in das beschauliche Dörfchen Galkino zurück.
    Wenigstens etwas.

    🔥 Fazit?

    Natürlich hätte ich jetzt gern ’nen eleganten Abschluss.

    Ein bisschen Hoffnung, ein bisschen Glanz.

    So mit Pathos und ganz viel Gefühl.

    Aber ganz ehrlich?

    Chernarus ist der versiffte Hinterhof der Apokalypse.

    Und heute hat’s mal wieder nach Blut, Verrat und Schießpulver gestunken.


    Diese Welt verdient keinen hübschen letzten Satz.

    Nicht heute. Nicht nach diesem Bullshit.


    Vielleicht nur das hier:

    Wenn Herz-Aus-Gold heute nicht gestorben ist, dann weil sie sich mit beiden Fäusten gewehrt hat.

    Weil sie nicht still war, als die anderen vor Schreck schwiegen.

    Weil sie aufstand – selbst mit schmerzender Seite und der Waffe vor Augen.


    Und wer da draußen immer noch denkt, das hier wär nur ein Spiel…

    der hat noch nie gesehen, wie ein Erzbischof mit ’ner Waffe in der Hand "Gnade" predigt.


    Nr. 371 - Ende.

    🖋️ Einsatzbericht Nr. 371 vom 23.07.2025 – Chernarus... du mieses Stück Dreck!

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    "Hallo, hallo...? Test, eins, zwei, drei – irgendwer noch da draußen, der zuhört?"

    Was jetzt kommt, ist nicht schön. Nicht edel. Kein großer Sieg, kein Happy End.

    Nein, das hier wird dreckig.

    Und traurig.

    Bitter wie eine dieser unbekannten Konservendosen. Und es macht genauso krank.

    Ha!... ich liebe diese Metapher. Langsam hab ich den Dreh raus.

    Das Ding ist: Du isst sie, weil du nichts anderes hast, aber du weißt dass sie dich unweigerlich krank machen wird.

    Gneau wie diese Nachricht.


    Nein es sind nicht wieder Kugeln in Prigorodki geflogen. Weit gefehlt!

    Da war es heute verhältnismäßig ruhig,

    Nein, dieses Mal kam die Bombe per Funk, per Brief... Die Nachricht sie war überall und in fast aller Munde.

    Westwald.

    Eine Leiche.

    Silas.

    Tot.

    Zumindest behauptete man das.


    Ja, richtig gelesen. Der schweigende Hausmeister mit dem Hang zum dramtischen Latein, unser Fels in der Funkstille.

    Tot.

    Für immer.


    Da... jetzt ist es raus.

    Und ich? Ich glaubte es erst, als ich die Bilder sah.

    Aber von vorne.

    🚔 Herz und Hainsi

    Also gut. Es begann – wie so oft – mit einem Bambi.

    Ein Unbekannter am Brunnen. Kein lautes Auftreten. Kein nervöses Um-sich-Schauen.

    Einfach ein Mann, der aussah, als wäre er schon eine Weile unterwegs – aber noch nicht ganz fertig mit der Welt.

    Ich machte mich bereit. Sicher ist sicher. Vielleicht ein Scout. Vielleicht einer von denen, die „nur mal gucken“ wollen – und dabei gleich das ganze Lager ausräumen.

    janinesta (Selina) und Pinky kamen zum Brunnen von Prigorodki, Samariterin in Blau und ihre moralische Unterstützung mit blauem Armband. Ich sicherte die beiden vom Rohbau aus. Wie sich das gehört für ne ordentliche Campwache.

    Aber nein. Es blieb ruhig und ich hatte alles im Blick.

    Stellte sich vor: Hainsi.

    Selina übernahm das Gespräch. Sachlich ruhig, einfühlsam. Als hätte sie nie was anderes getan.

    Herz-Aus-Gold wäre stolz auf sie. Naja war sie später dann auch.

    Und ich… ich beobachtete weiter. Fokus auf Bewegungsmuster. Aber nix. Keine falsche Bewegung. Nur dieser Hainsi, der höflich blieb. Abwartend. Kein Rumgeeiere.

    Er stellte keine überflüssigen Fragen. Wollte nix „nur mal probieren“ wie ein gewisser Atze und ein gewisser Fabian.

    Und das allein machte ihn schon fast schon verdächtig. Ich mein, ehrliche Leute in Chernarus sind doch fast schon ein Mythos.


    Waren es die Nägel in ihrer Tasche oder die Nachricht von Hainsi, die sie zurück nach Prigorodki brachten?

    Ich wusste es nicht, aber Herz beschloss ihre Reise für einen Augenblick zu unterbrechen und kam tatsächlich ans Camp zurück.

    Sie tauschte ein paar Worte mit ihm.

    Ihr Blick? Interessiert.

    Ihr Tonfall? Offen. Aber nicht unvorsichtig.

    Wenn Herz dir mehr als zwei Sätze sagt, ohne dich mit einem Begrüßungsteddy zu beschenken oder doch in Gedanken an einer ihrer Bluttransfusionen zu sehen, dann hast du irgendwas richtig gemacht.

    Dann vermittelst du den Eindruck, du weißt was du da tust.

    Hainsi war in der Tat ein netter Zeitgenosse. Ruhig, bedacht und irgendwie auf Anhieb sympathisch. Ich mochte ihn gleich und Pinky und Herz wohl auch.

    Am Ende letzte sie ihre Nägel ab, wechselte noch ein paar Worte mit Hainsi und zog dann wieder los. Diesmal wirklich.

    🔫 Dan - Neue Gesichter, alte Geschichten

    Ich war gerade im Industriegebiet unterwegs – ein bisschen Patrouille, ein bisschen zielloses Herumstapfen, wie man das eben so macht.

    Dann der Funkspruch von Pinky: „Da ist noch ein Bambi in Prigorodki.

    Ich also wieder umgedreht, Selina rückte aus. Klare Stimme. Englisch. Höflich.

    Und bei mir schrillten alle inneren Alarmglocken.

    Englisch... so sprachen ja auch die MISA-Leute. Und bei denen wusste man nie, was Phase war. Je nach Person, Tagesform und Umständen waren sie mal freundlich und hilfsbereit oder wahre Killermaschinen. Hatten Jammet und Black Lion ja schon ihgre Erfahrungen mit gemacht. Gut... man muss sagen, dass sie in den Camps immer höflich waren.

    Die Betonung lag auf "IN" den Camps.

    Ich blieb also wachsam. Waffe nicht ganz im Anschlag, aber sagen wir: bereit zum Überreden.

    Der Fremde stellte sich vor als Dan. Und stellte gleich mal die Frage aller Fragen: „Is this your base?“

    Base...

    Ich musste lachen. Trocken. Lautlos.

    "Base... my ass", dachte ich.

    Das hier war kein Hochsicherheitsbunker. Das war ein verdammtes Auffanglager. Herz’ kleines Stück Utopie im Angesicht der Apokalypse.

    Aber Selina nahm sich Zeit. Zeigte ihm das Lager, sprach ruhig und erklärte ihm alles.

    Dan benahm sich. Und das war’s, was zählte.

    Bis – ja, bis der Name fiel.

    Er sei ein Freund von Lars.

    Und da war es. Der Moment, in dem ich alles in mir gegen das Bedürfnis zusammenreißen musste, einfach direkt den Hügel runterzurennen und ihm eine moralische Vollbremsung zu verpassen.

    Lars... wie in "Mosin Lars"?

    Der Typ war eine Legende. Auf die eine oder andere Art.

    Damals, nach einer Einführung von Bert [CIA] , dem Rheingauer! und Cala-j , war er bei seinen Freunden vorm Lagerfeuer in Prigorodki einfach eingeschlafen.

    Drei Tage hatte er durchgepennt. Am Stück.

    Der war so zu... ich sag's euch!

    Herz hatte ihm später ihre Mosin gegeben – im Tausch gegen ein paar Nägel. Und glaubt mir, das macht sie sonst nie. Also Waffen an jemanden geben.

    Aber bei ihm... da war was. Dieses „Der gehört zu dieser Waffe“-Gefühl.

    Und so wurde aus Lars: Mosin Lars.

    Süße Geschichte, oder?


    Tja. Bis er mit seinen Kumpels die Base von Karotte und Cliffy (Cliffz) auseinandergenommen hat.

    Und danach im Camp auf dicke Hose machte: „Ist mir egal, ob ich hier die Waffe ziehe. Dann killt ihr mich halt. Ich komme eh wieder an der Küste raus.“

    Das war der Moment, in dem selbst Herz mal schluckte.

    Dass die Campwache (ich) und die anderen Samariter nicht so gern auf Leute abknallten und er sie durch das Töten in einen moralischen Abgrund drängte, den sie keinesfalls hinabsteigen wollten... geschenkt.

    Und als er dann später mit dem Visier vom Rohbau aus auf's Camp zielte… Nun ja. Ein anonymer Schütze hat ihn aus dem Spiel genommen.

    Spoiler: Ich war's nicht. Auch keiner der anderen Samariter.

    Aber irgendwer da draußen hatte die Schnauze von seinem voll gehabt.


    Jaja, der Mosin Lars.

    Der, der mir damals beim großen „Lass krachen in Elektrozavodskmit der Shotgun von der Seite eine reindrückte und mich ziemlich hilflos aussehen ließ.

    Natürlich nachdem ich ihm eine Waffe in die Hand gedrückt hatte, damit er schneller wieder aufs Schlachtfeld stürzen konnte.

    Weil ich nett war.

    Weil ich mal wie Herz sein wollte, nur für einen Moment.

    Was daraus wurde?

    Er schoss mich über den Haufen. Ronin schoss ihn anshcließend über den Haufen und Pinky schoss den dann im Reflex kaputt.


    Sein anderer Kumpel, Stronghold, hatte vorher schon auf mich geschossen und Pinky im Kochhaus erwischt.

    Ich hatte ihnen später beide einen Denkzettel verpasst. Drei Leben für zwei.

    Fairer Tausch.


    Und jetzt stand dieser Dan hier.

    Friedlich und respektvoll.

    Ich überlegte, ob ich noch einen Rest Wut auf ihn hatte.

    Aber das war wie mit altem Blut an deinen Händen: Entweder du wäscht es ab, oder du lernst, damit zu leben. Im letzten Falle macht es dich aber früher oder später krank.

    Dan schien das Camp zu respektieren. Zumindest heute.

    Und das war genug.

    Selina zeigte ihm, wo er was finden konnte. Er nahm sich Kleidung, keine Waffen. Keine Spielchen.

    Auch Jannik kam vorbei – halbgares Bambi in Jogginghose – und setzte sich dazu.

    Für einen Moment sah Prigorodki aus wie früher.

    Wie ein Ort, an dem selbst die alten Geister noch mal durchatmen durften.

    Auch die von Mosin Lars.



    ⚡ Dann kam der Knall – laut, hässlich und endgültig

    Silas.

    Tot.

    Gerüchte zuerst, wie immer. Dann Bilder. Irgendwo zwischen undeutlich und zu echt, um wegzuschauen.

    Westwald. Nähe der Kneipe. Der Ort, den er sich ausgesucht hatte. Zum Leben, nicht zum Sterben.

    Sie sagten: Wölfe.

    Andere raunten: Selbstmord.

    Ich sagte: "Halt die Klappe. Noch ist nichts sicher!"


    Später dann das Video. Die Bestätigung. Ein Rudel, gierig wie die Realität selbst. Er hatte keine Chance.

    Und doch... irgendwas stimmte nicht. Kein Besen. Ein Shemagh.

    Ein Detail, das Herz sofort misstrauisch gemacht hätte. Mich machte es wütend.


    Aber der Pilzjunkie – ein inoffizieller Kontaktmann im Westwald – identifizierte ihn. Sagte, er sei’s gewesen. Der, dem er tags zuvor noch den Kneipencode gegeben hatte. Der, der dort wohnen wollte. Der schweigende Hausmeister, der nicht sprach und niemandem was zuleide getan hat.

    Und Herz?

    Zur selben Zeit ganz in der Nähe. Auch von Wölfen angegriffen. Mit nichts als einer Armbrust.

    Sie überlebte. Ob das Rudel schon von ihm satt war oder von ihr aus zu Silas unterwegs gewesen war? Ob es Gnade war? Oder einfach nur wieder mal einer dieser zynischen Zufälle, für die Chernarus so berüchtigt ist? Ich weiß es nicht.


    Und manchmal – ja manchmal – frag ich mich: Was wäre gewesen, wenn Herz ihre Reise nicht kurz unterbrochen hätte?

    Wenn sie nicht noch mal nach Prigorodki zurückgekehrt wäre.

    Wenn sie einfach weitergegangen wäre, wie sie’s sich vorgenommen hatte.

    Richtung Kneipe und unbekannterweise auch in Richtung Silas.

    Vielleicht… vielleicht hätten sie sich dort getroffen.

    Zwei vom Leben Ausgefranste.

    Beide müde, beide wachsam.

    Beide mit einer Armbrust in der Hand und dem Wunsch, einfach mal kurz nicht auf alles achten zu müssen.

    Vielleicht hätten sie Rücken an Rücken gestanden. Gegen das Rudel. Gegen die Welt.

    Vielleicht hätten sie's überlebt. Zusammen.

    Aber vielleicht ist eben auch nur das: Ein Wort, das immer dann auftaucht, wenn’s schon zu spät ist.



    Am Ende habe ich mit ihr gesprochen. Sie erzählte vom Wolfsangriff auf sie aber auch von der friedlichen Stille des Waldes und dass sie lieber einen Bogen um die zahlreichen Pilze machte. Man wisse ja nie...

    Ich konnte es ihr nicht sagen.

    Das mit Silas.

    Noch nicht.

    Ich hörte sie im Funk. Ihre Stimme. Diese zarte Linie zwischen Stärke und Zerbrechen. Und ich wusste: Noch ein Stich – und sie fällt.

    Silas war ihr Ruhepol. Der, der keine großen Reden schwang. Der, der einfach da war und zuhörte ohne zu urteilen.

    Und jetzt?


    Jetzt ist er weg.

    Und die Welt klingt ein bisschen hohler.


    🔥 Fazit?

    Wenn du denkst, du hast in Chernarus schon alles gesehen, kommt irgendwo ein Wolfsrudel her und beißt dir deine letzte Konstante weg.

    Kein Kampf. Kein Knall. Nur ein Schweigen, das zu laut war.

    Herz-Aus-Gold ist noch unterwegs. Silas ist tot. Und ich? Ich sitz hier. Schreib Berichte wie 'ne Dritte im Bunde, weil sonst keiner mehr tut.

    Chernarus macht keine Gefangenen. Es reißt Lücken. Und wir? Wir stopfen sie unter zusammengebissenen Zähnen mit Erinnerungen, Hoffnung und dem letzten Rest an Wut, den wir noch haben.

    Bis nächste Runde.


    Nr. 371 - Ende.

    Also gut, Nebelmann. Du hast mich also...gesehen.

    Und ich hab dich gelesen.

    Das ist ... nun ja... irgendwie tröstlich. Und ein kleines bisschen unheimlich.


    Du sagst, ich hätte ein reines Herz?

    Vielleicht. Aber „zerbeult“ wär die bessere Beschreibung.

    Ich bin nicht böse. Aber ich bin auch nicht die Gute im Märchen.

    Ich hab die Tür zur Schwärze nicht geöffnet, um Freunde auf ein Schwätzchen einzuladen.

    Ich hab sie regelrecht eingetreten – weil sonst keiner den verdammten Mut dazu hatte und es Herz noch nicht konnte.

    Wenn mein Herz wirklich rein ist, dann liegt das wohl eher an mangelnder Treffsicherheit.


    Ich trage Uniform. Und Zweifel. Und manchmal – ja, manchmal – die Last der ganzen Welt auf meinen Schultern.

    Aber ich stehe noch.

    Und wenn du aus dem Nebel weiter zusiehst, Nebelmann –

    dann weißt du auch, warum.


    Und noch was, lieber Nebelmann:

    Der Pilzjunkie“, von dem du sprichst ...

    Wenn der ein reines Herz hat, dann hat er noch besser versteckt als seine ganzen supergeheimen Geheim-Stashes. Irgendwo zwischen Sprüchen, Ausflüchten und einer gehörigen Portion Selbstgefälligkeit.
    Hmm... mir eigentlich gar nicht so unähnlich, wenn ich so genau darüber nachdenke.

    Erwischt.

    🖋️ Einsatzbericht Nr. 371 vom 22.07.2025 - Chaos und die Kunst, sich würdevoll zurückzuziehen

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    „Test, eins, zwei, drei... Ist da jemand?“

    Du rufst „Hallo?“ – und hoffst, dass nur die Einsamkeit antwortet, nicht ein Kaliber .308 oder so.

    Aber gut. Wenn hier keiner redet, dann eben ich.

    Wäre ja nicht das erste Mal, dass die Campwache auch noch die Schreibkraft spielt.

    Herz-Aus-Gold kann ja grad nicht.


    Ihre Tagesplanung sieht ungefähr so aus:

    1. Überleben.

    2. Misstrauen.

    3. Nebel anstarren und leise reinhorchen.

    Existenzkrise?

    Läuft bei ihr.

    Täglich.


    🧂 Bitwalker und das Buffet der Dreistigkeit

    Fangen wir mit dem Vorgeplänkel an:

    Bitwalker, unser aller Lieblingsoptimist und steakfutternder Cowboy aus dem beschaulichen Berezino meldete:

    Zitat
    „Guguck :) Also manche sind schon sehr dreist… gerade 2 erwischt, wie sie das gesamte Essenszelt leer geräumt haben. Gleich noch Rucksäcke voll gemacht und weg. Habe wieder gefüllt. Und ein Carepaket in der Garage angelegt. Man weiß ja nie.“

    Aha.

    Also die Zwei haben das Zelt geplündert wie Kinder ihren Adventskalender am 1. Dezember. Erinnert ihr euch noch an diese Dinger... mit Schokolade drin? Mann, ist das lange her.

    Auch was, was es nicht in die Welt nach der Apokalypse geschaff that.


    Jedenfalls waren die Typen wohl genau so wie die Kinder, die am ersten Tag schon alles plündern.

    Nur eben mit vollem Rucksack und ohne schlechtes Gewissen.

    Und dann wundern sie sich, dass man latent sauer ist.

    Ich mein…

    Wollt ihr noch ’nen extra Rucksack für den Transport dazu?

    Aber gut.

    Der Senior bleibt gewohnt freundlich.

    Ein Gentleman unter Gierschlunden.

    Ich wär’s nicht gewesen. Also… vermutlich nicht. Naja. Es sei denn, jemand wie Herz schaut gerade zu.


    🧳 Herz packt

    Zurück im Camp beginnt Herz-Aus-Gold zu packen.

    Kein großer Abschied. Kein Drama. Kein „Passt auf euch auf“ mit Tränen in den Augen oder sonst so'n emotionaler Kram.

    Nur dieser eine Blick. Ihr kennt ihn bestimmt. Der, der leise flüstert: „Ich bin müde.“

    Und gleichzeitig messerscharf sagt: Ich muss los. Es wird Zeit."

    Sie redet momentan für ihre Verhältnisse kaum, aber wenn sie’s tut, dann bleiben Wörter hängen wie rostige Patronen im Lauf:

    „Vertrauen verloren“ und „Abstand gewinnen…“

    Keine Ahnung, ob sie damit uns meint oder sich selbst.

    Vermutlich beides.

    Vermutlich keiner von uns ist gerade vertrauenswürdig genug, nicht mal sie selbst.

    Und sie?

    Sie will sich finden. Sagt sie.

    Oder das, was von ihr noch übrig ist.


    Vielleicht braucht sie einfach nur ein kleines Stück Ruhe.

    Spoiler: Chernarus ist weit davon entfernt und auch an ihrem Zielort der Wahl steppt schon wieder der Bär...

    Ruhe gibt es nur kurz und zwar im Moment vor dem nächsten Knall.


    Ich glaube sie hätte sich noch gerne von SIlas verabschiedet und ihm alles erklärt, aber irgendwie ist er gerade nicht auffindbar. Aber er ist definitiv irgendwo da draußen, soviel steht fest.


    💥 Berezino: Kaum denkt man, es bleibt ruhig…

    Unser liebster Pechvogel Jannik meldet: Explosionen. In Berezino. Natürlich. Mal wieder.

    Weil es ja auch einfach zu viel verlangt wäre, dass mal ein Tag ohne Raidversuch auskommt.

    Chernarus brennt überall – bloß nicht bei denen, die's verdient hätten. So kommt es mir zumindest vor.


    Am Ende war’s halb so wild. Kein Raid und keine Leichen.

    Nur jemand mit viel zu viel Freizeit und Langeweile und viel zu wenig Gefühl für schlechtes Timing.


    🚗 Cala-J und sein neues Baby

    Cala-j hat sich einen neuen fahrbaren Untersatz flott gemacht: Einen funkelnagelneuen schwarzen Gunter.

    Ein stilvoller Ersatz für seine liebe Olga – die im Hafenbecken versenkt wurde.

    Nicht aufgrund eines Lags oder so. Nein, weil drei besonders brillante Raider in Panik geraten waren, nachdem unser liebes Herz wie irre hinter ihnen hergerannt ist und sagte, dass sie das nicht in Ordnung fand.

    Reife Leistung, übrigens.


    Jetzt fährt Cala-j also einen schwarzen Gunter mit roter Motorhaube.

    Schick?

    Sicher. Ich freute mich für ihn.


    💉 Selina, Blutmangel und Samariter in Blau

    In Prigorodki gab janinesta (Selina) wieder den „Samariter in Blau“.

    Dumm nur: Alle Blutkonserven waren leer.

    Natürlich.

    Weil Chernarus eben ein Ort ist, wo die Vorräte immer dann leer sind, wenn’s drauf ankommt.

    Und wenn nicht, sind sie voller Menschenfleisch....

    Also Herz-Aus-Gold, noch mit einem Fuß in der Aufbruchsstimmung: Ärmel hoch. Nadel rein. Geben, nicht fragen.

    Wie sie’s immer tut.

    Weil sie’s kann. Oder besser: Weil sie nicht anders kann.

    Und weil keiner von uns sie davon abhält.


    Am Brunnen: janinesta (Selina) begrüßt ein Bambi namens Sven. Leider nicht unser lieber vermisster AceBlackWolf, an den wir am Camp noch oft denken. Besonders jetzt, wo Silas irgendwo draußen seine Runden dreht.

    Selina macht das wirklich gut, sagt Herz.

    So mit Gefühl und Wärme. Und ohne die Waffe zuerst zu ziehen.

    Respekt.

    Pinky steht daneben – moralische Unterstützung.

    Aber ehrlich? Ich glaub, der war einfach nur froh, dass mal jemand anders den Smalltalk übernimmt.


    Der letzte Raid war überstanden.

    Die Welt hatte wieder ein bisschen Normalität.

    Also... Chernarus-Normalität.

    Immerhin etwas.


    🎯 Whiskey wird beschossen. Wieder. Immer. Natürlich.

    WhiskeyMixer meldet irgendwo in Chernarus Beschuss.

    Zombies allein reichen halt einfach nicht.

    Der Täter? Diesmal ein Angreifer mit schwarzem Armband.

    Und rate mal: Natürlich nicht einer von @NiggoB's Leuten. Die tragen ja sonst schwarze Armbinden.

    Friedlich und freundlich, solange man nicht blinzelt.

    Wieder so ein Klassiker aus der Reihe: „Falsche Armbinde, echte Kugeln“.

    Ich sag’s wie’s ist: Langsam wird’s mir hier zu bunt.

    Schwarze Armbinde... wo hatten wir das noch gleich? Ahja... da hatte auch jemand jemanden mit schwarzer Armbinde in einem Militärgebiet erschossen vor einigen Tagen. Ob es da einen Zusammenhang gab?

    Für die Erschossenen hoffte ich es nicht.

    🛤️ Abgang mit Stil. Und Schweigen.

    Dann macht sich Herz-Aus-Gold auf den Weg.

    Erster Halt: Nadezhdino.

    Weil sie dort die Nacht verbringen wollte.

    Kein dramatischer Kameraschwenk.

    Keine Musik im Hintergrund.

    Nur dieser eine Satz über Funk: „Mach's gut. Ich meld mich wenn möglich.“

    Wenn möglich.

    Und ich?

    Ich nickte.

    Sagte nichts.

    Weil ich sie kannte.

    Weil ich längst wusste, was sie wieder tun würde: Zu viel schultern. Zu wenig sagen. Zu oft allein.

    Heldentum ohne Zeugen.

    Leid ohne Klage.

    Und ich?

    Ich versprach, aufzupassen.

    Aufs Camp und auf die Leute.

    Auf das, woran sie glaubt – auch wenn’s keiner sonst mehr tut.

    Nur… Chernarus ist ein mieser Ort für Versprechen.

    Vor allem die, die man wirklich halten will.



    🔥Fazit?

    Und jetzt?

    Jetzt sitz ich wieder hier, zwischen einer kalten Feuerstelle und meinem warmen Zynismus und tu so, als wär alles unter Kontrolle.

    Ist es aber nicht.

    Aber hey – wenigstens das Camp brennt noch nicht und erschossen bin ich heute auch noch nicht worden.

    Läuft bei mir.

    Also dann, bis morgen dann wohl.


    Nr. 371 - Ende

    Ach Nebelmann...

    Herz hat mir ja schon von dir erzählt.

    Du und deine Sätze aus dem Nebel. Immer ein bisschen zu klug, ein bisschen zu richtig – und dabei so formuliert, dass es immer etwas zu sehr den Nagel auf den Kopf trifft.


    Ja, ich hab's gelesen.

    Zwischen zwei Schüssen und einer Bluttransfusion auf offener Straße in Richtung Elektrozavodsk.

    Und weißt du was? Du hast recht. Und das ist das Schlimmste daran.

    "Der Riss im güldenen Herz könnte schlimmer geworden sein..."

    Könnte?

    Vittorio/Heleranos , der ist nicht schlimmer geworden. Der hat sich durchgezogen wie ’ne verrostete Säge durch ein frisches Fischfilet.

    Ich muss es wissen, ich filetiere ja neuerdings wieder häufiger.

    Und trotzdem… Trotzdem lebt sie weiter.

    Steht wieder auf.

    Macht ihr Herzding.

    Weil sie’s noch immer kann.


    Und ja, ich bedanke mich bei diesen Monstern. Keine Frage.

    Denn durch sie wissen wir wenigstens, was Respekt, Haltung und Menschlichkeit nicht sind.

    Weißt du, es wäre zur Abwechslung nur mal schön, wenn sie uns nicht jedes Mal den Beweis direkt ins Lager liefern würden.

    Mit Schüssen, falscher Armbinde und dem Grinsen des Unausweichlichen auf den Lippen... wird langsam aber sicher ermüdend, auch für mich.


    Und du?

    Du bleibst in der Nähe, sagst du.

    Schön.

    Dann sei bitte auch da, wenn wir wieder fallen, okay?

    Wenn Herz-Aus-Gold wieder glaubt, sie könne nicht mehr.

    Und wenn ich wieder so tue, als wüsste ich, was ich da gerade mache.....

    Denn ich geb dir Brief und Siegel: Das war erst der Anfang.


    Kein Latein heute?

    Okay. Dann sag ich’s mal in in Sueda-Sprech:

    „Danke, dass du bleibst. Auch wenn’s hier nach Scheiße riecht.“

    🖋️ Einsatzbericht Nr. 371 vom 21.07.2025 - Rückkehr mit Hindernissen

    20250721141854_1 Kopie.jpg

    "Hallo, Hallo?..? Ist da wer? Achja... vielleicht sollte ich mich mal ent-muten..."

    Natürlich könnte man den Tag ganz sachlich beginnen.

    Mit einem Satz wie: „Die Lage in Berezino war... stabil.“

    Könnte man.

    Wenn man bereit ist, Chernarus mit einem Ponyhof zu verwechseln.

    Oder einem Raider mit ein paar improvisierten Speeren entgegenzutreten – und zu hoffen, dass er aus Mitleid umfällt.

    Denn während laut Bitwalker im Camp angeblich „alles okay“ war und man sich am legendären BereSpezialKräuterFisch labte (klingt wie das ungewollte Kind vom Cherno-Atom-Hühnchen mit vier Hühnerbrüsten statt der üblichen zwei...), durfte ich mal wieder das tun, was Herz-Aus-Gold sonst erledigt hätte:

    Erklären, was „Basisversorgung“ eigentlich bedeutet.

    Falsches Blut raus, 0 negativ rein.

    Nicht, weil’s besser aussieht. Bewahre... aber weil wir hier im Ernstfall keine Zeit für Improvisationstheater mit intravenösem Roulette haben.

    Herz kann das alles. Die kennt Blutgruppen wie andere Leute ihre Zahlenschlosscodes.

    Aber das durchschnittliche Bambi da draußen? Hält „AB+“ für ’ne neue Sorte Batterie.

    Also brauchen wir: Herzblut.

    Wortwörtlich. Das geht immer.

    Und ja – wenn Herz-Aus-Gold zurückkommen will, dann bitteschön in voller Kompatibilität.

    Kein A+, kein „Ich glaub, das passt schon irgendwie.“

    Siebzehn Versuche, wenn’s sein muss.

    Aber keine halben Sachen.

    Nicht bei ihr.

    Nicht bei uns.


    🧱 Zwischen Ruinen und Rückfragen

    Während ich Prigorodki aufpolierte wie eine rostige DMR (Spoiler: Treffsicherheit erhöht das bei mir trotzdem nicht...), waren die Bewohner der geraideten Base im Nordwesten damit beschäftigt, aus Schutt und Scham wieder etwas zu bauen, das man halbwegs Zuhause nennen konnte.

    Ich half, wie ich eben helfen kann: Moralisch.

    Heißt: Ich kommentierte ihr Elend, während ich versuchte, im Süden alles wieder dorthin zu rücken, wo’s mal war. Oder wo’s zumindest weniger schlecht aussah.


    Am Hafen traf WhiskeyMixer auf jayphiiyo und Olga2667.

    Beide wussten inzwischen vom Vorfall – helfen konnten sie nicht.

    Aber als sie Whiskey mit seinen Wellblechen entdeckten, passierte... nichts.

    Keine Schüsse, keine Panik, was in Chernarus inzwischen als sozialer Fortschritt durchgeht.

    Er konnte seine Bleche sichern, die Luft blieb ruhig – bis er mich dann doch fragte: „Was hat es mit dieser neuen ‘Campwache’ auf sich?“

    Ich lachte.

    Trocken.

    Und zuckte mit den Schultern:

    „Wenn ich das wüsste. Unsere Chefin ist aktuell… verhindert. Der Tod zählt auch bei den Samaritern als legitimer Grund für eine Dienstpause. Aber hey – sie sind hier, um zu helfen. Und jagen ‘böse Buben’. Nur das mit dem Unterscheiden… das ist momentan eine Frage des Blickwinkels. Und überall ist der Finger am Abzug nervöser als ein Bambi auf dem NWA. Also... pass auf dich auf.“


    jayphiiyo und Olga2667?

    Sie gärtnern inzwischen am Camp.

    Richtig gehört. Gärtnern.

    Und ich?

    Ich dankte ihnen.

    Im Namen von Herz.

    Egal, wo sie gerade war.


    Später dann meldete Jay noch ein Selbstmordbambi vor dem Camp.

    Wer es war? Keine Ahnung.

    Aber verdammt – es sah ihr ähnlich.

    Und für einen winzigen Moment… vergaß ich, dass das nicht sein konnte.

    Weil ich es mir einfach so verdammt sehr wünschte.



    🔥 Grill, Geister und gute Nachrichten

    Irgendwer hatte in Prigorodki ein Dreibein zum Grillen aufgestellt.

    Kleine Geste, große Wirkung.

    Fast schon rührend, wie ein Lagerfeuer im Sturm.

    Silas blieb derweil weiterhin das große Fragezeichen auf zwei Beinen.

    Für mich: unsichtbar.

    Wie immer, wenn man ihn mal bräuchte...

    Aber irgendwer behauptete später, der Stille habe jayphiiyo am Camp getroffen.

    Und ich weiß nicht, warum – aber dieser eine Satz, der beruhigte mich.

    Wenn Silas noch rumlief, dann war das Chaos da draußen vielleicht noch nicht komplett über uns hereingebrochen.
    Dann war ihr Opfer nicht umsonst gewesen.

    Und Herz? Die hätte das gefreut.



    🩸 In letzter Sekunde

    Und dann – aus dem Funkrauschen kam sie: Die Nachricht. Herz lebt.

    Von Berezkhi bis nach Elektrozavodsk hatte sie sich durchgebissen.

    Halb tot, halb verdurstet, aber immer noch in Teilen sie selbst.

    Mehr Schatten als Mensch, mehr Wille als Substanz.

    Ich packte Kochsalzlösung, eine Dose Fronta, etwas Fisch, Kürbis, Dosenfleisch – das Notfallmenü für hoffnungslose Fälle – und rannte los. Ziel: Brunnen Elektrozavodsk.

    Zustand vor Ort: Sah aus wie ein totes Bambi, war aber Herz.

    Und atmete noch. Gerade so.

    Die Lage war tricky.

    Gab ich ihr zu viel zu essen, verdurstete sie.

    Gab ich ihr zu viel zu trinken, verhungerte sie.

    Chernarussches Feingefühl eben.


    Zum Glück hatte sie mir den Trick mit dem Kochsalz und den Getränkedosen beigebracht.

    Wasseraufnahme ohne Magencrash, Zucker inklusive. Funktioniert besser als jeder Survivalguide.

    Blöderweise war auch ein Fremder in der Nähe.

    Ich dachte schon: „Na toll. Jetzt stirbt sie mir direkt wieder vor’m Brunnen.“

    Aber dann: Kein Schuss. Kein Messer. Kein Getöse.

    Vielleicht hatte er uns nicht bemerkt.

    Vielleicht hatte er Anstand.

    Vielleicht war’s einfach nur Glück.


    Ich legte die Infusion.

    Fütterte sie, als wär sie ein halbverhungertes Bambi.

    Und gab ihr am Ende ihr eigenes Blut zurück.

    Weil Herz nun mal Herz ist.


    Das Grau wich langsam, aber das Misstrauen blieb.

    Man sah es in ihrem Blick. Dieses Hadern. Es gefiel mir nicht.

    Als würde sie jeden einzelnen Schatten befragen.

    Aber sie dankte mir.

    Leise.

    Kurz.

    Und dann gingen wir.


    Am Camp überreichte ich ihr die Überreste ihrer Ausrüstung.

    Was wir retten konnten.

    Was nicht in fremden Rucksäcken verschwunden oder im Gras verrottet war.

    Kein großer Moment.

    Nur ein stummes: „Hier. Mehr war nicht drin.“

    Aber sie nahm es.

    Still.

    Ohne Vorwurf und mit Dank.

    Sie war wieder da.

    Irgendwie.


    Aber irgendwas war mit ihr zurückgekommen, das vorher nicht da gewesen war.

    Etwas Kaltes.

    Etwas, das sie durch den feigen Anschlag nicht verloren, sondern eingesammelt hatte.

    Und wenn Herz schweigt, dann horcht sie tiefer.

    Dann setzt sie Puzzlestücke zusammen, die wir noch nicht mal gesehen haben.

    Und manchmal, leider viel zu oft, liegt sie damit erschreckend richtig.



    🚙 Der Samariter ADA und ein Teddybär

    WhiskeyMixer meldete: „Der Samariter-Ada wurde gefunden.“

    Ganz beiläufig, aber mit dem breitesten Grinsen auf den Lippen, das man sich denken kann.

    So als hätte er irgendwo zwischen Raidabwehr und Reparaturarbeiten eben mal ein verloren gegangenes Symbol der Hoffnung aus den Händen bewaffneter Kämpfer befreit.

    Die Angreifer vom Vortag waren wohl mit dem Wagen unterwegs gewesen.

    Whiskey? Hatte ihn ihnen einfach abgeluchst.

    Kein Blut. Kein Theater. Was für ein Schlawiner.

    Ein guter Freund aus Balota hat das Auto dann in Sicherheit gebracht und am Ende war es bei den Bananen untergestellt worden.

    Von dort brachte es Whiskey nun heim nach Prigorodki.

    Herz bedankte sich auf ihre Art: Mit einem Teddybären.

    Nein... nicht das, was ihr jetzt denkt.

    Statt des Willkommenszeugs war er gefüllt mit Nägeln. Die konnten die Bananen gut gebrauchen.

    Eine Aufwandsentschädigung, nannte sie es.

    Nüchtern, wie immer aber mit einem Lächeln auf den Lippen.

    Willkommen zurück, Chefin.


    Dann machte sie noch schnell einen kleinen Samariter-Umweg:

    Mora hatte mit seinem Wagen einen Unfall gebaut – Kühler kaputt, Stimmung im Keller.

    Herz lieferte das Ersatzteil persönlich, und fuhr den grünen Ada dann selbst zurück ins Camp.

    Später verschwand er im Nirgendwo – gesichert von Jammet, der inzwischen mehr Verstecke kennt als so mancher hier Ausreden.


    Das Auto war zurück.

    Herz war zurück.

    Und vielleicht – nur vielleicht – waren wir es auch.

    Ein kleines Stück.

    Für den Moment.


    🔥Fazit?

    Chernarus hatte sie ausgespuckt.

    Halb verdaut, angekaut, zerkaut – irgendwas in der Richtung.

    Keine Ahnung. Ich war noch nie gut mit Metaphern.

    Herz schon. Aber die ist ja… verhindert.


    Sie redet wenig.

    Hört viel.

    Und wenn sie mich ansieht, dann so, als würde sie eine Rechnung machen, die keiner sehen soll.

    Ein Blick wie ein stiller beobchter: "Ich weiß mehr, als ich sagen kann.“

    Und manchmal – nur ganz selten, aber unüberhörbar –

    sagt ihr Schweigen: „Ich weiß, was ihr getan habt und ich bin noch nicht fertig mit euch.“

    Ich weiß nicht, ob mir das gefällt.


    Aber Herz-Aus-Gold ist wieder da.

    Noch nicht ganz.

    Noch nicht laut.

    Aber sie atmet.

    Und solange sie das tut, werde ich berichten, bis sie es wieder kann.

    Auch wenn ich mir bei jedem verdammten Absatz denke: Ich wär lieber einfach nur Campwache anstatt einer Schreibkraft.


    Nr. 371 - Ende.

    🖋️ Einsatzbericht Nr. 371 vom 20.07.2025 - Prigorodki brennt. Innen wie außen.

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    "Hallo, Hallo? Ist das Ding an?"

    Klar, man kann sagen: Das war halt Pech.

    Wenn man bereit ist, alles andere auszublenden – die Muster, die Warnzeichen, das hässliche Kribbeln im Nacken kurz vor’m Knall.

    Wenn man bereit ist, das Realitätslevel so weit runterzudrehen, dass ein schwerbewaffnetes Dreierteam zu friedlichen Besuchern werden.

    Aber was da an dem Tag durch den Funkkanal geschossen kam – das konntest du dir nicht mal zusammenfantasieren, wenn du drei Tage ohne Schlaf das Lager bewachst und dabei Pilze aus dem Westwald lutschst.


    Ich meld mich zurück. Nicht, weil ich’s geil finde, sondern weil Herz-Aus-Gold es nicht mehr kann.

    Also bitte – wer soll's sonst machen? Der spirituelle schweigende Haus- und Hofmeister Silas etwa?

    Wohl kaum.

    Also los. Keine Gnade, kein Filter, kein Schnickschnack. Nur das, was war in meinem unverblümt lieblichen Ton.


    🧨 Erst Berezino, dann MISA: Wenn reden auch nicht hilft

    Angefangen hat’s – wie so oft – mit einem Knall. Oder eher: einer Explosion direkt vor der Haustür der Berezino Boys.

    Bitwanted meldete Alarmstufe Rot. Schon wieder.

    Und ich sag’s euch: Der hat so nervös gefunkt, man hätte meinen können, sie hätten ihm gerade live ein Fass voller Nachtsichtgeräte und Nägel aus seiner Base weggetragen.

    Verständlich. Wenn dir alle zwei Tage einer ins Heim einbricht, wird selbst das Umsortieren von Konserven zur Nervenprobe.

    Und ich? Funke zurück. Mit dem Einzigen, was mir geblieben ist: schwarzem Humor.

    Immerhin – Bitwanted feuerte Warnschüsse, der Eindringling rannte.

    Kleiner Sieg im großen Chaos. Gibt schlechtere Startbedingungen.


    Aber Chernarus wäre nicht Chernarus, wenn’s dabei geblieben wär.

    Denn dann kam die nächste Bauchlandung: Herz’ Gespräch mit (MISA) ROB.

    Sie sprach von einem Kampf um einen LKW, von Schüssen vor dem Camp, von Leuten in weißen Armbinden, die auf Unbewaffnete Samariter geschossen und ihnen das Auto geklaut hatten.

    Und Rob? Der winkte ab. Nonsense. Vielleicht war’s auch Bullshit.“ Keine Ahnung.

    Nehmt eins, schmeckt beides gleich.

    Er sagte, sie hätten schießen müssen.

    Weil sie ja immer beschossen würden.

    Herz versuchte, wie immer, das Beste rauszuholen.

    Sie bat ihn sogar, seine Sicht der Dinge schriftlich zu geben, damit sie das in ihren Berichten richtigstellen könne.

    Ihr kennt ihren Ton. Freundlich. Verständlich. Die Sorte Gesprächsführung, bei dem sich selbst ein pyromanisches Huhn mit Wutproblem entschuldigen würde.

    Aber Rob schwieg.

    Und trotzdem – Herz verteidigte ihn vor den anderen.

    Noch immer.

    „Er ist ein guter Anführer.“

    Er muss einen Sturm im Zaum halten.“

    Ja. Klar. Herz halt.

    Der Schriftwechsel war am Ende so fruchtlos wie ein Apfelbaum im Apfelhain von Berezino.

    Aber was blieb, war diese eine Aussage: „Der Angriff war notwendig. Man hatte keine Wahl.

    Und Herz? Antwortete trocken: „Man hat immer eine Wahl.

    Natürlich hat man die.

    Man hat immer die Wahl, nicht auf Leute zu schießen, die nur Kleidung verteilen wollen.

    Man hat die Wahl, ein gestohlenes Auto zurückzugeben.

    Oder halt nicht.

    Aber was man einmal hat... das gibt man in Chernarus offenbar lieber nicht mehr her.

    Die alte Weisheit „Haben ist besser als brauchen.“ Greift noch immer – Mahlzeit.

    👑 Königin Selina und der letzte gute Moment

    Wenigstens janinesta (Selina) sorgte mit ihrem heiteren Gemüt für etwas, das man in Chernarus fast schon nostalgisch Normalität nennen könnte.

    Also… Chernarus-Normalität.

    Sie tauchte in Prigorodki auf, nannte sich mittlerweile „Königin Selina“ – bestand aber nicht mal richtig drauf. Ich schätze, das war eher so eine Mischung aus Respekt, Überlebenshumor und wirklich schräger Gruppendynamik. Neue Welt, neue Titel, alte Probleme.


    Herz-Aus-Gold drückte ihr jedenfalls ein königsblaues Sanitäter-Outfit in die Hand. „Samariter in Blau.“, sagte sie grinsend.

    Klang wie ein Cocktail oder ein Dessert – schmeckte aber, wie so vieles hier, nach Verantwortung.

    Und wie groß diese Pflicht an dem Tag noch werden würde, ahnte sie nicht.



    Zusammen mit Silas, Pascal/Ikarus und Herz-Aus-Gold ging’s nach Chernogorsk.

    Nägel, Werkzeuge, ein paar Verbände – die klassischen Zutaten für jede Menge looten.

    Fast idyllisch.

    Wenn man es ignorieren konnte, dass „Idylle“ hier meist das Vorspiel für Blut war.

    Silas verschwand im Industriegebiet.

    Herz meinte nur trocken: „Der kommt schon klar.“

    Ich dachte mir: Joa. Hoffentlich besser als das letzte Bambi, das dort verschwand und nie wieder als Ganzes gesehen wurde.


    Man kam am Krankenhaus und der rostigen Axt an. Dort fand die Gruppe Pilze im Unterstand. Ob die da ein einschlägiger Pilzjunkie hinterlegt hatte? Gut möglich.



    Auf dem Rückweg nahm Selina dann den Weg über die Tankstelle und traf auf einen Fremden.

    Allein, aber freundlich und ruhig. Er stellte sich vor als: Ein friedlicher Wanderer.

    Klar. Weißt du, wie die anfangen, die dich später erschießen?

    Genau so.

    Wenn ich eins gelernt hab, dann dass in Chernarus oft "friedlich" gleichbedeutend ist mit "ich schieß erst, wenn du nicht hinguckst."

    Aber trotzdem stand er da, der Fremde.

    Als wäre das hier nicht Prigorodki, sondern eine verdammte Wanderung im Donautal.

    Man hätte die Szene einfrieren können und als Hoffnungsschimmer titulieren können.

    Aber Chernarus lässt keine Hoffnung einfrieren. Es bringt sie eher zum Kochen.

    Und dann blutet sie aus.

    Denn diese Begegnung – harmlos, banal, beinahe süß – war der Prolog.

    Für das, was noch kommen sollte.

    Blutig.

    Persönlich.

    Vielleicht auch verräterisch.


    🚤 Motorboot = Düsterer Vorbote

    Dann kam das Funkgewitter.

    Herz-Aus-Gold war auf dem Rückweg im Sumpf, hörte einen Bootsmotor.

    „Ein Motorboot in Prigorodki. Drei Leute. Geared.“

    Sie rannte los, zurück Richtung Camp.

    Und murmelte dabei: „Wie früher bei Henrik und Shizo und Whomba...“

    Dunkle Erinnerungen an schlechte Tage.

    Sie wies janinesta (Selina) an, mit Silas in den Nordwald zu fliehen. Sie hatte absolut kein gutes Gefühl bei der Sache.

    Der Nordwald... wir sollten ihn nach diesem Tag umbenennen in Mordwald.


    Herz-Aus-Gold zog mit ihnen, deponierte Blaze und 3 Packungen Nägel im Busch – als hätte sie es geahnt.

    Und dann Herz im Funk: „Ich lauf zurück ins Camp.“

    Selina: „Du musst da nicht rein...

    Herz: „Doch…

    Und ich schwöre, dieses „Doch“ klang, als würde sie es sich selbst einreden. Es war so bedeutungsschwanger... als würde sie sich mit diesem "doch" unbedingt vergewissern wollen, dass sie es noch konnte.

    Sie wollte zeigen, dass sie es noch konnte, dass sie sich noch traute.

    Fremde Leute ansprechen, ohne Vorbehalte. Hilfe anbieten. Nach dem Bambi gestern... nun ja. Hätte sie es mal nicht getan. Hätte sie mal auf die Worte ihres nebulösen Freundes gehört, der ihr riet "Es besteht kein großer Unterschied zwischen Vorsicht und Klarsicht." Aber egal ob nun Vorsicht oder Klarsicht, das alles warf sie heute mal wieder gekonnt in Herzmanier über den Haufen. Verdammt.


    Dann kam: „Hab ihn gesehen. Rohbau. Versuche ihn anzusprechen.

    Und kurz darauf: „Hallo? Hallo? Bitte nicht schießen!

    Spoiler: Haben natürlich trotzdem geschossen.

    Mehrere Schüsse.

    Danach: Nichts.


    War ja klar.


    🧠 Planlosigkeit trifft Puls

    Ich sah einen am Bahnhof.

    Ich schoss. Ich traf nicht.

    Natürlich nicht.

    Meine Hand zitterte als hätte ich eine Überdosis Koffein intus gehabt. Dabei war es nur das gute alte pure Adrenalin.

    Vier Zombies kamen auf mich zu.

    Wenigstens die konnte ich noch aus dem Weg räumen.



    janinesta (Selina) brachte währenddessen Silas in Sicherheit, wie Herz es gewollt hatte. Silas... immer wollte sie ihn schützen. Nun schon zum zweiten Mal. Keine Ahnung, was sie an ihm fand. Aber sie sagte immer "An ihm ist etwas, das Heilen muss. Ich bin dazu da, dass er die Gelegenheit dazu bekommt."
    Eso-Quasch. Nun lag sie tot im Dreck und Selina übernahm ihre Rolle. Für den Moment.


    Ich hörte ihre Stimme im Funk, knapp, aber relativ ruhig: „Die sind gleich bei Silas und mir. Die sehen mich gleich, weil ich blau bin… Darf ich schießen?“

    Und ich?

    Ich hätte fast gelacht. „Darf ich schießen?“ Ernsthaft? Das war ja fast schon süß.

    Als würden wir hier noch Anträge einreichen bei der moralischen Kommission für Endzeitfragen.

    Herz war tot!

    Was hätte sie sonst tun sollen? Tee anbieten?

    Den gab’s hier nicht mal mehr... ich also: „Die sind bestimmt nicht freundlich. Wenn sie bei dir sind, schieß!"

    Dann knallte es aus dem Nordwald.

    Selina: „Einer tot.“

    Sekunden später: „Beide tot.

    Du bist so ein Tier ey...


    Eine Ein-Frau-Armee. Ich glaube, das waren ihre Kills Nr. 2 und Nr. 3.
    Während ich noch versuchte, meine Finger von Zittern auf „Zielen“ umzuschalten, hatte sie schon zwei erledigt.

    Pascal/Ikarus meldete sich mit dem, was man einen Geistesblitz nennt: „Wo ist der Dritte?

    Gute Frage. Ich sah ihn nicht.

    Aber ich wusste: Der war da.

    Einer ist immer noch da. Der, der abwartet. Der, der zählt, wie viele schon am Boden liegen.


    Ich sicherte Selinas und Silas’ Rückzug, lief im Zickzack, duckte mich, fluchte leise, versteckte meinen blauen Helm in einem Busch –

    Tarntrick von jayphiiyo. Hat nichts gebracht. Aber hey, Versuch war da.

    Dann: die Leichen.

    Ich ging langsam.

    Chernarus hat mir beigebracht, dass der Tod manchmal nur so tut.

    Manche liegen da bloß, damit du näher kommst – und bumm.

    Aber diesmal blieben sie liegen.



    Und dann sah ich ihn.

    Grüner Helm. Halb verdecktes Gesicht durch grünen Shemagh.

    Diese Körperhaltung, als hätte er gestern noch von Weltfrieden geträumt und heute dann doch lieber zur Waffe gegriffen.

    Er war es, der friedliche Wanderer von der Tankstelle.

    Der, mit dem Selina geplaudert hatte.

    Der, der meinte, er sei einfach nur unterwegs.

    Ein netter Typ. Ein Unschuldslamm.

    Wahrscheinlich spendet der auch noch Blut... während er dich lootet.

    Und jetzt lag er hier.

    Mit der gleichen Waffe wie zuvor.

    Nur die Presseweste, die war anders.

    Die gleiche, wie der andere Nebelkrieger da neben ihm.

    Ich starrte auf ihn runter und dachte: „Nenn das nochmal friedlich, und ich fress meine DMR samt Scope.“


    Vielleicht hatte er nicht zuerst geschossen.

    Vielleicht war er nur zufällig hier.

    Aber ganz ehrlich – erklär mir mal, wie man zufällig an so ’ne Presseweste kommt?

    Die gibt’s nicht beim Containerlooten hier am Hafen.

    Und selbst wenn – selbst wenn – die drei anderen ihn nur zufällig getroffen haben, auf ein bisschen freundlichen Austausch unter Gleichgesinnten oder alten Bekannten...

    Warum, verdammt nochmal, sollten sie Herz erschießen und dann ihn ansprechen und ihm eine verfluchte Presseweste geben?

    Was ist das für ein Szenario?

    Hey Bro, die Schüsse grad? Jau, wir gerade ’ne unbewaffnete rote Tussi weggeballert. Nichts für ungut. Aber hier hast du ne Presseweste. Gönn dir! Bis Baldrian!"

    Klingt absolut logisch.

    Wenn man bereit ist, die Realität für einen Fiebertraum zu halten.

    Ich weiß nicht, was seine Rolle in all dem war oder wer er gewesen ist.


    Aber ich weiß: Irgendwie stecke er da drin.

    Und das da war nicht neutral oder freundlich.

    Das war gezielt.

    Und jetzt lag er da, als Teil des Problems.

    Smalltalk war die neue Tarnung. Wieder was gelernt.

    Auf die harte Tour – wie immer.


    Ich beschloss, die Leichen nicht zu bestatten, weil ich mir kein eigenes Grab graben wollte. Der Kampf war noch nicht vorbei. Und wer in Chernarus vorzeitig abschließt, wird meistens direkt mit abgeschossen.

    Also Rückzug. Zurück Richtung Lager.

    Ich legte mich ins Feld, Blick auf die Leichen.

    Warten. Beobachten. Atmen. Innerlich Fluchen.

    Und dann – wie aus dem Drehbuch eines besonders miesen Hinterhalts – schlich sich ein Bambi an die Toten an.

    Ganz offen.

    Ganz harmlos.

    Die Haltung schrie „Ich bin Lockvogel! Knall mich ab!“. Baiting vom Feinsten.

    Aber ich war sauer.

    Zwei Schüsse.

    Einer saß.

    Für den Bruchteil einer Minute fühlte ich mich, als hätte ich Kontrolle über diese ganze Scheiße zurückgewonnen.

    Ich murmelte ein bitteres „Immerhin das“ – und zog mich zum Rohbau zurück.

    Ehre gerettet.

    Kurz. Für exakt eine halbe Stunde.

    Denn eins weiß man hier: Wenn einer lootet, liegt sein Bruder irgendwo im Gebüsch und zählt deine Wirbel.

    Und ich hing – Überraschung – noch immer an meinem Leben.


    Silas und janinesta (Selina) waren zum Glück schon weg.

    Gerade rechtzeitig, denn NiggoB und der Erzguru Nickelus ( Nickel) meldeten sich: Angriff auf das Königreich.

    Koordiniert.

    Im Funk brodelten Theorien wie Kürbisse in der Suppenküche von KrawallKueken auf dem gemoddeten Server: MISA? Taktisches Ablenkungsmanöver? Wollten sie die Banana OPs in Prigorodki binden, um oben freie Fahr zu haben? Die Theorie hatte Hand und Fuß, aber ganz ehrlich?

    Ich schob die Idee direkt zurück ins Regal mit der Aufschrift „Unwahrscheinlich, aber beliebt“. Diese Typen – drei, vier, fünf vielleicht – bewegten sich, als wären sie ein eigenes Kapitel.

    Nicht MISA, was Eigenes. Was Kaltes, was Stilles. Ich hatte MISA oft in Aktion beobachtet. Das hier war anders und irgendwo tief in mir wusste ich, dass Herz' Vertrauen in (MISA) ROB gerechtfertigt war. Er würde so etwas nie anordnen oder dulden. Abgesehen davon hatte der friedliche Wanderer damit zu tun und perfekt Deutsch ohne Merkmale gesprochen. Das passte nicht ins Bild.


    Ich blieb zurück.

    Grübelnd.

    Mit den Leichen.

    Mit den Gedanken.

    Mit dem Funkgerät.

    Und endlich – endlich – rief ich Jammet und Black Lion zur Hilfe.

    Weil selbst ich irgendwann akzeptiere, dass Rückendeckung besser ist als Trotz.

    Und manchmal… ist Alleinsein keine Haltung, sondern ein verdammter Fehler.



    🪦 Jagd, Frust und Versagen 2.0

    Auf dem Weg zum Rohbau kam ich an ihr vorbei.

    Ich fand sie: Herz. Oder das, was von ihr übrig war.

    Mehr Leere als Körper.

    Dort, wo kein Mensch liegen sollte.

    Nicht sie. Nicht so.


    Ich zerlegte sie. Ja. Ich tat es.

    Weil man es hier muss. Weil „würdevoll“ in Chernarus ein verdammtes Luxusprodukt ist.

    Begraben? Keine Chance. Behalten? Noch weniger.

    Also blieb nur das: Rein pragmatisch, moralisch völlig falsch, aber notwendig.

    „Sorry, Herz…“

    Es kam leise. Und es kam spät.

    Und es brach mir das Herz.

    Nicht laut.

    Nicht filmreif.

    Einfach nur still.

    Wie alles, was hier zu früh endet.



    Der Rest war ein Desaster in Zeitlupe.

    Black Lion kam hinzu. Wir campten die Leichen ab, ich schoss auf einen Gegner, traf mal wieder nicht. Wir zogen uns zurück, wollten flankieren und wurden dabei selbst flankiert.

    Ich war zu weit oben und er lief dem Gegner direkt in die Arme und starb.

    Ich zog mich wieder zurück in den Süden in Richtung Rohbau. Schaffte es noch ein paar persönliche Dinge von Herz zu retten. Beispielsweise diese weißen Teddybären, an dem sie so gehangen hatte.
    Was das Ding schon alles überlebt hatte...

    Und dann folgten Schüsse direkt aus dem Lager. Raid-Schüsse. Wer auch immer da drin war, er schoss wohl mit Black Lions Waffe auf die Wand oder einfach nur wild um sich. Bait oder Raid? Ihr entscheidet.
    Ich wollte hinstürmen, aber Black Lion und Jammet hielten mich zurück. Ich bleib auf Posten. Sah draußen einen Rumrennen, legte an und schoss. Herz hatte dieses Schuss schon mehrere Male erfolgreich gemacht. Hütchenbande und so. Aber ich? Keine Spur. Traf natürlich nichts.



    💣 Die Rückkehr der Bambi-Armee

    Dann wendete sich das Blatt.

    Während der Kampf im Nordwesten tobte, landeten Bambis in Prigorodki.

    Nicht die hilflosen „Hilfe, ich bin neu hier“-Bambis. Sondern die im Raid gefallenen, mit Wut im Blick.


    Losel von den Banana OPs meldete sich. Eine Gegner campte im Kochhaus.

    Natürlich tat er das. Immer hockte einer im Kochhaus.

    Erst kam der Plan, dann kam der Sturm.

    ninja2.00926 (UltrA), Losel, Pascal aka Ikarus, Black Lion und ich – alle halb ausgestattet, aber ganz entschlossen.

    Und Jammet als unsere wachsamer Blick im Norden.

    Bambis mit dem Mut er Verzweiflung und einer einzigen Blendgranate.

    Mehr brauchte es nicht.

    Nur ein Signal von Black Lion.

    ninja2.00926 (UltrA) warf – sauber, punktgenau.

    Dann: Schüsse von innen. Nachladen. Panik. Routine. Chaos.

    Wir rein.

    Einer tot. Zwie von uns down.

    Zweiter feuert zurück – wild, hektisch.

    Ikarus feuert – Klick. Keine Munition mehr.

    Ich?

    Zielte. Atmete. Schoss.

    Kopf. Treffer.

    Gegner fiel. Bewusstlos.

    Ich legte nach.

    Beinschüsse? Üben wir ein andermal.


    Für diesen Moment – nur für diesen einen Moment – war Prigorodki wieder sicher.

    Aber sicher in Chernarus ist wie trocken im Regenschauer – hält nie lange an.


    🧹 Und dann war es wieder still - oder doch nicht?

    Ich beseitigte die Überreste. Schrecklich sah es aus und ich verkniff mir einen Witz darüber, dass Silas mit dem Besen das Chaos würde beseitigen müssen.

    Er blieb verschwunden. Herz – tot.


    Kurz gab es noch eine Episode, in der ich Mora von den Banana Ops am Camp traf. er beobachtete drei Fremde, die am Camp in Silas' Verschlag einbrechen wollten und vor dem Camp rumschossen. Als ich dazukam, war es bereits sehr dunkel und außer beobachten konnte ich nicht viel tun. Gestohlen hatten sie nichts, ich glaube sie waren einfach den Schüssen gefolgt und wollten ihrerseits etwas Action haben.

    Im Morgengrauen zogen sie weiter.



    Später kam noch Nousen (Tobi) vorbei und ich berichtete ihm schweren Herzens, was sich zugetragen hatte. Auch Jannik kam ans Camp und wir ließen den Abend ausklingen.

    Es war ruhig hier. Für meinen Geschmack zu ruhig und damit meinte ich nicht das Fehlen von Schüssen.



    🔥Fazit?

    Natürlich kann man das alles als Sieg bezeichnen.

    Wenn man bereit ist, dabei über die Leichen zu steigen.

    In Chernarus sind Siege wie dieser wie unbekannte Konserven: Man isst sie, weil man muss, nicht weil sie schmecken. Und sie machen krank.

    Aber die Frage bleibt: Wie viele „Siege“ wie diesen verträgt ein Lager, bis keiner mehr übrig ist, der sie noch zählt?


    Man kann sich an alles gewöhnen.

    An das Chaos, vielleicht auch an Verrat.

    Nur nicht daran, dass sie nicht mehr am Feuer sitzt.

    Im Camp. Mit uns.

    Herz-Aus-Gold war zurück gewesen.

    Für eine kurze Zeit.

    Und jetzt?

    Jetzt bleibt mir nur Aussicht darauf, dass sie wiederkommt.

    Und das Gefühl, dass sie längst wieder unterwegs ist.

    Wie immer.

    Ich hoffe nur, dass sie diesmal bleibt.

    Nur… lang genug.

    Denn seien wir ehrlich: Wer sonst soll das hier noch alles aufschreiben? Der stille Hausmeister mit dem Latein? Ich bitte euch...

    Bis dahin halt ich die Stellung. Hab ja sonst auch nichts zu tun.



    Nr. 371 - Ende

    🖋️ Einsatzbericht Nr. 371 vom 27.06.2025

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    Test... Test... Test? Hallo, Hallo?

    Was für eine Nacht...

    Herz war tot. Oder jedenfalls tot genug, dass es wehtat. Und ich? Ich stapfte mitten in der Nacht straight in den Westen. Keine Route. Kein Ziel. Nur Wut im Bauch und der Finger halb am Abzug. Ich schloss mich einer anderen Fraktion temporär an – kein großer Plan, nur der richtige Feind zur richtigen Zeit: die Hütchenbande. Sie entdeckten mich zuerst und schossen. Ich wurde getroffen. Na prima... aber ich entkam und die Jungs wussten nun, wo der Gegner hockte. Sie verfolgten die Hütchen und am Ende erledigte eine wahre Kampfmaschine einen nach dem anderen. Okay, okay... es war ein kleiner Hinterhalt. Aber in Anbetracht der Tatsache, dass die Hütchen einfach immer auf Ärger aus sind, war das mehr als berechtigt. Und hey, wer Schüssen folgt muss sich nicht wundern, wenn er getroffen wird.


    ☠️ Herz im Höllenloch – Wo auch sonst?

    Herz-Aus-Gold tauchte wieder auf. Natürlich nicht in irgendeinem halbwegs erträglichen Kaff mit friedlicher Landluft – sondern in Svetlojarsk. Dem feuchten Grab jeder Hoffnung. Dem Höllenloch. Aber mit Meerblick. Sie kämpfte sich durch Zombiehorden, schleppte sich zum Brunnen und stolperte in einem Busch über ein Partyzelt. Ja, ein Partyzelt. Kein Besitzer in Sicht. Herz dachte natürlich nicht an Beute, sondern an Versorgung. Also nahm sie das gute Stück mit und stellte es an der Klinik auf.

    Klar. Andere hätten sich hingelegt und geheult. Herz organisierte erst mal ein Dach für die Zukunft. Typisch.


    🔪 Unerwarteter Hausbesuch

    Während Herz-Aus-Gold Zeltbau betrieb, lief bei NiggoB die nächste Episode von Tatort Chernarus.

    Der gute dakel wurde in den eigenen vier Wänden brutal überfallen. Und starb.

    Ein Angreifer wurde sofort durch NiggoB eliminiert.

    Gelbe Armbinde.

    Aber die Jungs wussten: Da war keine von Banana Ops gewesen. Wieder eine dieser "False Flag"-Aktionen.

    Und wir ahnten bereits, wer wieder dahinter steckte.


    Es hätte ein "normaler" Mord sein können.

    Aber dann kam... janinesta (Selina).

    🧵 Der Moment, in dem Selina zerbrach

    Ich weiß nicht, was ich da im Funk hörte. Ich wollte es nicht glauben.

    janinesta (Selina) saß neben Dakels Leiche....verwertete. Nicht symbolisch. Wirklich.

    Sie knotete Seile aus seinen Gedärmen.

    Ich wiederhole: Sie knotete Seile. Aus. seinen. Gedärmen.

    Und dann fing sie an zu singen. Leise. Glaub ich zumindest.

    Naja okay.... vielleicht hat sie nicht wirklich gesungen. Aber es hätte so gut gepasst!

    Ich hörte einen Namen.

    „Herbert“, sagte sie.

    „Nützlicher Tod.“

    Ich stand regungslos vor dem Funkgerät. Ich spürte, wie mir kalt wurde. Von innen.

    Es fehlte nur noch, dass sie das Fleisch briet.

    Ich betete, dass sie es nicht tat. Aber ich war mir plötzlich nicht mehr sicher.


    NiggoB äußerte auch Sorgen. Aber nicht über sie, sondern mehr über sein eigenes Überleben wenn janinesta (Selina) so "drauf" war.

    Typisch.

    Ich weiß nicht, wann sie genau den Verstand verloren hatte. Aber ich war mir sicher: Herbert musste so schnell wie möglich zurück.


    🍳 Und zum Frühstück: Menschenfett

    Als wäre das nicht genug, meldete wieder Menschenfett im Camp in Berezino. Mal wieder.

    Einer der Daniels aus der Gruppe von HC_GraveDigger (der jetzt seinen Namen freundlicherweise geändert hat, so dass man ihn endlich gescheit taggen kann...) hatte es sogar gegessen.

    Ich fragte mich: „Wie viele Hinweise braucht es noch? Samariter lagern nie Fett im Zelt!“

    Außerdem gab es ja noch die ungeschriebene Regel: "Iss nie unbekanntes Fett. Es könnte Mensch gewesen sein..."

    Ich hoffe Daniel hat das nun.....verinnerlicht. Denn Plottwist: Es war in der Tat Menschenfleisch.

    Er lachte, am Ende dann nicht mehr.

    🚗 Herbert wird gesichtet

    Am Nachmittag sah ich ihn.

    Herbert.

    Der rote Gunter rollte seelenruhig am Camp vorbei.

    Mein Finger zuckte. Ich hätte ihn abschießen können.

    Aber ich tat es nicht.

    Denn Herz-Aus-Gold hätte es nicht gewollt.

    Ich fragte mich, wo sie jetzt wohl war. Sie musste Svetlojarsk doch längst hinter sich gelassen haben...

    🔫 Gefecht an der Küste – und ein Angebot

    Eine Gruppe auf der Durchreise brachte Nachrichten.

    Gefecht an der Küste. Beteiligter? Herbert!

    Die Fahrer seien tot. Herbert mehr oder weniger intakt.

    janinesta (Selinas) Herz machte einen Sprung. Man sah es ihr an.

    Und dann – das Angebot: Rückführung. Gegen eine Plattenweste und eine Fahne.

    Ein fairer Preis?

    Nein. Ein billiges Wunder.

    Ich nenne es "Aufwandentschädigung" satt "Lösegeld".

    Herbert kehrte am Ende zurück in die Arme seiner glücklichen Besitzerin.

    Wenn ich jetzt noch Herz zurück bekomme, wäre alles wieder perfekt....


    🪵 Prigorodki – Der Schatten der Vergangenheit

    Später am Camp war auch Silas wieder da. Saß am Feuer, wie immer halb schweigend, halb wachsam. Black Lion stieß dazu. Und dann noch ein Bambi – stumm wie ein Stein. Natürlich. Mikro kaputt oder absichtlich im „ich-tu-so-als-wär-ich-harmlos“-Modus.

    Er stellte sich unbewusst durch eine Nachricht als Stronghold vor.

    Und bei mir machte es „Klick“.

    Nicht das gute Klick, wenn man das Magazin durchlädt – sondern das andere. Das, bei dem Erinnerungen wie kalte Munition einschlagen.

    Stronghold. Mosin-Lars.

    Die Namen gehörten zusammen wie Cholera und verunreinigtes Wasser.

    Ich erinnerte mich an die Zeit, als Lars nach seiner legendären Einweisung durch Bert [CIA] , den Rheingauer! und... war es Cala-j im Prigorodki-Kamin erstmal zwei Tage nicht ansprechbar war – so richtig im Bambi-Koma.

    Und als er dann wach wurde?

    Tat er erstmal ganz harmlos. Guckte still, nickte viel, sagte wenig.

    Herz-Aus-Gold gab ihm damals ihre Mosin im Tausch gegen Nägel. Dann zog er weiter mit seinen Freunden. Eine Cini war auch dabei, wenn ich mich richtig erinnere.

    Er kam immer mal wieder vorbei und war freundlich. Doch eines Abends zog er mit seiner Truppe am Camp vorbei und brach bei Karotte und Cliffy ein.

    Herz begegnete "Mosin-Lars" dann etwas später am Camp.

    Da war er dann alles andere als freundlich und zurückhaltend. Waffe raus und mit dicker Hose ins Camp marschiert.

    Sie sprach ihn noch ruhig an. „Bitte keine Waffe direkt am Camp tragen. Die Wachen reagieren empfindlich.“

    Sein Kommentar? Ein müdes Schulterzucken. Mir doch egal. Lande ich halt an der Küste.

    Klar – Regeln sind ja nur was für die anderen, ne?

    Irgendwann beobachtete ihn dann ein unbeteiligter Dritter, wie er vom Rohbau aus auf das Camp zielte.

    Zack – Konsequenz.
    Schade, dass ich es nicht gewesen bin. Aber es war dunkel und ich hatte kein Nachtsichtgerät...


    Aber es ging weiter.

    Später – in Prigorodki – es war gerade „Lass krachen in Elektrozavodsk“.

    Pinky, Greeny und ich hielten das Camp, gaben Bambis zu essen und Orientierung. Und plötzlich flog uns Blei um die Ohren.

    Von wem?

    Stronghold und Mosin-Lars.

    Ich rannte durchs Feld, Pinky wurde als Bambi im alten Kochhaus von Stronghold erwischt. Greeny erwischte Pinkys Killer: Mosin-Lars. Schoss ihn KO, ich finishte ihn als er nach seiner Waffe griff und auf mich zielen wolte. Auch Stronghold holte ich mir später, als er die Straße abcampte.

    Straßensperre. Kein großer Akt. DMR, 200 Meter. Sauber.


    Und dann?

    Tauchten sie wieder auf.

    Dieses Mal als Bambis. Und natürlich ohne Vorwarnung und Vorstellung. Inmitten einer Schar anderer Bambis. Ich war gutgläubig – vielleicht dumm – und gab ihnen eine Waffe. Für das Event. Zeigte ihnen den Weg nach Elektrozavodsk. Ronin war auch dabei gewesen.

    Das nächste, was passierte?

    Einer von ihnen erschoss mich.

    Ich glaube, es war Lars. Diesmal mit 'ner BK in der Hand. Die ich ihm gegeben hatte.

    Herzlos. Ohne Warnung. Aus dem Nichts.


    Ich machte damals keine gute Figur. Aber ich lernte.

    Diesen Typen war nicht zu trauen.

    Als ich nun sah, wie Stronghold mit Silas Kürbisse grillte, blieb ich wach. Die ganze Nacht.

    Ich beobachtete jede Bewegung. Jeden angespitzten Stock voller Gemüse.

    Und ich schwöre: Hätte der Typ nur eine Hand zu schnell Richtung Rücken bewegt –

    nur ein einziger Griff zur Waffe oder ein Angriff gegen Silas –

    er wäre Mus gewesen.


    Aber ich tat es nicht.

    Weil Herz das nicht gewollt hätte.

    Wie so vieles.

    Und siehe da: Es bliebt friedlich am Camp.

    Offenbar konnte sogar Stronghold anders.

    🩺 Noch nicht...

    Am nächsten Morgen tauchte ein Sanitäter in Grün am Camp auf.

    Einfach so. Kein Funk, kein Trommelwirbel – einfach da.

    Er sprach auf Höhe des Checkpoints mit einem Bambi, das zu IcedCoffe (Erik) und seinem Freund Bochi gehörte.

    Sie stellten sich vor: Miriam, schreibend. Der Samariter in Grün, sprechend.


    Oder eher: stotternd ehrlich.

    Seinen Namen konnte er ihr nicht sagen. Er sei gerade erst gespawnt. Und „noch nicht sicher“, wer er sei.

    Na super. Willkommen in Chernarus. Philosophie trifft Identitätskrise.


    Miriam sah ihn trotzdem an. Mustert ihn. Und sagte mit so einer stillen Freude, als hätte sie ihr Gegenüber genau erkannt:

    „Du bist Herz-Aus-Gold.“

    Der Samariter schwieg kurz. Zuckte dann mit den Schultern und antwortete ruhig, fast entschuldigend: Nein… momentan bin ich tatsächlich noch nicht Herz-Aus-Gold. Das ist das Problem. Sie ist grad nicht da. Aber du kennst sie? Das ist schön.

    Er versorgte Miriam. Routiniert. Still.

    Dann ging sie.

    Die Person in Grün blieb. Verschwand kurz in unserem Lager, kam wieder heraus – ohne die grüne Jacke.

    Und dann?

    Rannte sie wortlos zum Rohbau, kletterte hoch, stellte sich an die Kante.

    Und sprang.

    Ohne ein Wort.


    Und ich?

    Ich stand da. Zwischen Zelten, ausgekühlten Feuerstellen und der Erkenntnis, dass Hoffnung manchmal aussieht wie ein Fremder im grünen Outfit – und sich nur schwer begreifen lässt.

    Herz-Aus-Gold war zurück.

    Noch nicht ganz.

    Aber sie war....unterwegs.