Beiträge von Rannulf
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„Lagerkoller mit Kuchen – Rannulf und der Berg des Wahnsinns“
Rannulf kratzte sich am Kopf. Dann an der Stirn. Dann irgendwo in der Nähe seines Seelenfriedens. Vielleicht würde der Zettel beim dritten Mal Lesen ja endlich aufhören, so zu tun, als wäre er real.
War er nicht. Ein kalter Schauer lief ihm den Rücken runter. Nicht wegen Zombies, Banditen oder drohenden Granatensplittern. Nein. Diesmal war es schlimmer.
„An alle Horder und ambitionierten Chaosliebhaber… Butter bei die Fische!
Ihr wollt in einem Saustall leben? Kein Problem.
Ich räum euch gerne jeden Tag aufs Neue hinterher – ist ja nicht so, als hätten wir ’ne Zombie-Apokalypse am Hals.
Aber ernsthaft: Ist euch eigentlich klar, dass ich versuche, mit einem alten Notizblock, einer rostigen Brechstange und drei halb funktionsfähigen Funkgeräten eine ganze Kompanie zu verwalten?Wir sind in Chernarus.
Jede Patrone zählt. Jeder Quadratmeter Stauraum ist heilig.
Aber ihr schleppt an, was andere Leute nicht mal mehr zum Sperrmüll bringen würden!Kaputte Waffen – klar.
Rucksäcke voller Steine – warum nicht?
Aber was zum Teufel soll ich mit einem Grill, der zur Hälfte aus einem Gaskocher und zur anderen Hälfte aus einem Fahrrad besteht?Gestern der Höhepunkt:
Ein halb gegessener Kuchen. Zwei Jahre alt.
Wirklich, wer zum Geier bringt einen Mumienkuchen ins Lager?
Der war härter als mein Helm. Ich hab drauf geklopft, und irgendwo in der Ferne hat ein Wachturm gewackelt.
Ich dachte, es wäre ein Versuch, mich umzubringen.
Oder eine neue Waffe.
(Was ehrlich gesagt kein schlechter Gedanke ist.)Also hiermit offiziell:
Ich bin raus.
Ich fahr für ’ne Woche nachDeerIsle, trinke Kokoswasser aus Dosen und tu so, als gäbe es euch nicht.
Viel Spaß im Chaos. Möge der Gott des Inventars eurer Seele gnädig sein.Gezeichnet – euer verzweifelter, überforderter, latent hysterischer:
Quartiermeister JJH
PS: Wer noch einen Teddy anschleppt, bekommt einen Schlafplatz im Munitionsschrank. Ohne Matratze."Rannulf starrte den Zettel an wie ein Mann, der gerade erfahren hat, dass seine Vorratskammer nur noch aus drei Dosen Katzenfutter und einer Gurke besteht.
Dann hob er langsam den Blick.
Vor ihm türmte sich das Lager.
Eine chaotische, wankende Monumentalinstallation aus allem, was keinen Platz mehr in der Welt hatte.
Helme ohne Innenfutter.
Kabel, die vielleicht mal Strom gesehen haben.
Ein einzelner Rollschuh.
Und oben drauf: ein Teddy mit Augen so leer wie Rannulfs Hoffnung.In diesem Moment kam Itaris in den Gang geschlendert.
Lässig. Unschuldig. Gefährlich.Er klopfte Rannulf auf die Schulter und grinste:
„Na Chef, viel zu tun?“Dann – ohne Eile, ohne Reue – öffnete er seinen Rucksack und entleerte dessen gesamten, erschreckend glitzernden Inhalt direkt am Fuß des wackelnden Haufens.
Ein pinker Hut kullerte bedrohlich.
Irgendwo fiel eine Blechtasse mit einem fröhlichen Ping um.Der Turm wankte.
Rannulfs letzter Rest geistiger Gesundheit tat es ihm gleich.Er murmelte:
„Vielleicht... Vielleicht hat der Kuchen ja wenigstens noch Kalorien...“Ende.
JJH wurde zuletzt mit einem Sonnenhut und zwei Plüschhasen gesehen, fluchend auf dem Weg zum Bootssteg.
Rannulf sitzt seitdem jeden Abend mit einem Teddybär und sortiert Munition – leise singend. -
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Erschrocken rannte Wolfi ins Sägewerk, chaotisch humpelnd trällernd.
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