Beiträge von Rannulf
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„Sgt. Krächz - der ungewollte Rekrut“
Es war ein gewöhnlicher Morgen auf Chernarus. Der Duft von frisch gebrühtem Kaffee erfüllte die Luft, während Rannulf, Marschall der 501st, auf einem alten Campingstuhl vor seinem HQ saß und die ersten Schlucke aus seiner Tasse nahm. Ein guter Morgen begann immer mit einer guten Tasse Kaffee – das wusste er schon immer.
Der Kaffee war stark und brühwarm, als er sich schließlich aufmachte, eine Nachschub-Akquisition zu planen. Ein kleines, abgelegenes Dorf sollte als Ziel dienen. Der Plan war simpel: durchsuchen, nach Vorräten sehen und möglichst ohne Zwischenfälle zurückkehren.
Nachdem er durch das Dorf geschlichen war, entdeckte er etwas Ungewöhnliches. Auf einem abgeknickten Zaun, der mit Rost und Verwitterung zu kämpfen hatte, saß etwas Schwarzes. Es schien verletzt zu sein. Mit vorsichtigen Schritten näherte er sich dem mysteriösen Wesen und entdeckte einen Raben, der offenbar in Not war.
„Was hast du da, du kleiner Überlebenskünstler?“ murmelte Rannulf leise vor sich hin.
Er hielt inne, um den Vogel nicht weiter zu erschrecken, und sprach dann mit ruhiger Stimme zu ihm, als ob er ein alter Bekannter wäre.„Keine Sorge, ich tu dir nichts. Komm schon, du musst nicht hier bleiben.“
Vorsichtig nahm er ein Stück Stoff, das er in seiner Tasche fand, und wickelte den Raben behutsam ein. Dabei grinste er leicht.„Du siehst aus wie ein Sgt. Krächz.“
Mit dem Raben in der Hand machte sich Rannulf auf den Rückweg zum HQ, den kleinen Vogel beschützend in seinem Griff. Der Pfad zurück war ruhig, und als er das HQ erreichte, rief er sofort nach Nici.
„Nici , wir haben hier einen neuen Kameraden – medizinische Versorgung für unseren Freund hier bitte. Und keine halben Sachen“, sagte er, während er den Raben vorsichtig auf den Tisch legte.
Dann warf er einen Blick auf die notdürftig zusammengeflickten Patienten aus der letzten Woche und fügte trocken hinzu:„Und bevor du fragst – nein, Nici, Klebeband ist diesmal keine akzeptable Lösung.“
Nici verschränkte die Arme, warf einen Blick auf den gefiederten Patienten und hob eine Augenbraue.
„Rannulf… das ist ein Vogel, kein Mensch.“
Rannulf nahm einen Schluck aus seiner Trinkflasche, verzog kurz das Gesicht und zuckte mit den Schultern. „Tja, er schreit weniger als manche von uns. Also, mach dein Ding, Doc.“
Nici rollte mit den Augen, seufzte und meinte:„Du bist der Chef… auch wenn dein neuer Rekrut Federn hat.“
Dann schnappte sie sich ihre Ausrüstung und machte sich an die Behandlung, während Rannulf nur grinsend einen weiteren Schluck aus seiner Trinkflasche nahm.
Während Nici sich um den verletzten Raben kümmerte, ging Rannulf zu JJH.
„Hör zu, wir haben einen neuen Rekruten. Passende Ausrüstung für Sgt. Krächz – hol dir, was du brauchst.“
JJH runzelte die Stirn und fragte mit seiner üblichen ernsten Logik: „Wer ist Sgt. Krächz?“
Rannulf grinste. „Ein neuer Kamerad… ein kleiner neuer Kamerad.“
JJH nickte langsam. „Ein Hund?“
„Nein, eher ein Rabe.“
Einen Moment lang herrschte Stille. Dann sah JJH ihn verwirrt an, zuckte mit den Schultern und meinte nur trocken:
„Alles klar, ich schau mal, was sich machen lässt. Solang du nicht noch mit was Kleinerem ankommst, könnte ich vielleicht was im Lager finden, was sonst keinem passt."
Ein paar Tage später, nachdem der Rabe genug Ruhe und Pflege bekommen hatte, saß er stolz auf einem Pfosten, ganz wie ein kleiner Soldat. Die Ketten waren weg, die Federn durften wieder glänzen, und auch seine Ausrüstung – eine Mischung aus improvisiertem Schutz und Stil – war nun an seinem Platz.
Rannulf sah den kleinen Vogel an und dachte sich: Der kleine Mann hat’s gepackt. Mit einem zufriedenen Seufzen setzte er sich in seinen Stuhl und genoss die letzten Stunden des Abends, während „Sgt. Krächz“ seinen neuen Platz als Teil der Truppe einnahm. -
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