Hallo Hoca und willkommen auf GermanDayZ!
Das klingt ja kurios. Ich dachte immer, ich wäre froh, wenn ich den lauten Motor nicht ständig hören müsste im Auto, aber das bei dir ist natürlich nicht Sinn der Sache.
Vielleicht kommen wir ja dem Problem auf die Schliche.
Ist der ganze Spielsound komplett weg? Also nicht nur der Motor, sondern auch Stimmen im Spiel, andere Soundeffekte?
Wenn du das Auto dann verlässt, ist dann der Sound wieder da?
Falls nein, hast du in dem Fall mal die Soundeinstellungen im Spiel kontrolliert und geschaut, ob da alles noch im Normalbereich ist?
Manchmal dreht man nämlich was im Spiel runter, damit der Motor nicht so laut zu hören ist. Möglich, dass da eventuell was falsch abgespeichert worden ist.
Was natürlich auch sein könnte: Spielst du auf einem gemoddeten Server, der vielleicht sowas wie Ohrenstöpsel hat?
Beiträge von Herz-Aus-Gold
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23. April 2023 – Glück gehabt
Liebes Tagebuch,Lieber Überlebender,Lieber Leser,Ach vergiss das. Ich hab keine Ahnung, wie man sowas schreibt.
Was war heute los? Also ich lebe mich so langsam im Lager ein.
Durch das Tagebuch habe ich ja einen großen Einblick bekommen, was hier so alles steht und worum ich mich kümmern kann. Anfangs hatte ich zwei linke Daumen, aber mit etwas Unterstützung habe ich es geschafft, meine ersten Pflanzen zu ziehen.
Schmeckt gar nicht mal so schlecht, dieses Gemüsezeug. Allerdings habe ich schon den ganzen Tag so ein merkwürdiges Gefühl. Schon als ich heute früh aufgewacht bin, war aus irgendeinem Grund ein Rattern im Bambi-Lager zu hören. Wie ein Motor, aber kein Auto. Ich bin dann darauf gekommen, dass der Stromgenerator lief. Warum, das kann ich nicht sagen. Ich habe ihn dann abgestellt.
Außerdem ist mir aufgefallen, dass auf der Straße nach Elektro eine Gaskartusche lag. Mitten auf dem Weg. Und Jammet, der wirklich gute Adleraugen hat, hat die Überreste eines gejagten Schweins im Wald gefunden. Es kann noch nicht so lange her sein, da muss ein anderer Überlebender hier gejagt haben. Komischerweise ist in einer kleinen Metallhütte in der Nähe ein erkaltetes Lagerfeuer. Wenn ich also alles zusammenzähle, muss hier jemand Fremdes vorbeigekommen sein, als ich seelenruhig geschlafen habe. Von unserer Gruppe war es allem Anschein nach keiner. Schon ein seltsames Gefühl.
Während wir unserer Arbeit nachgehen, gesellt sich auch Ravini zu uns. Er versucht sich an unser Lager heranzupirschen und fast wäre es ihm auch gelungen. Was er an diesem Spiel findet, weiß ich nicht. Aber er hat auf jeden Fall sehr viel Ahnung von der Aufzucht von Pflanzen und ich tausche mich gerne mit den anderen aus. Jammet zeigte ihm noch etwas die Gegend, dann ging er wieder seiner Wege.
Tja und dann auf meinem Rundgang mit Jammet, passiert dann etwas Schockierendes. Wir waren gerade dabei, ein Haus, das sich im Bau befindet zu durchsuchen, da fällt mir plötzlich ein kleiner Stab an der Seite einer Tür auf. Vorsichtig trete ich einen Schritt näher, aber instinktiv rufe ich erst einmal Jammet. Diese Art von Ding kenne ich einfach nicht.
„Ja, das ist eine Stolperdrahtfalle“, sagt er trocken und hält mich zurück. „Was?!“, gebe ich schockiert zurück. „Am besten entschärfst du sie mit einem Schraubenzieher oder sowas…“ Jammet ist gut…. Woher soll ich jetzt einen Schraubenzieher nehmen? Aber ich habe eine andere Idee. „Nein, mit dem Speer würde ich das auf keinen Fall machen….“, warnt Jammet mich. „Okay, wie dann?“, gebe ich ratlos zurück.
„Nimm eine Waffe, aber geh sicherheitshalber einige Schritte zurück.“, kommt die sachliche Antwort. Ich gehorche und gehe einige Schritte zurück, nehme meine Pistole und ziele auf das Holzstäbchen. Einmal, zweimal, dreimal drücke ich ab. Dann ist die Falle ruiniert. Als ich den Stolperdraht etwas näher beobachte, sehe ich eine Granate versteckt baumeln. Das hätte verdammt noch mal ins Auge gehen können!
Schweiß rinnt mir über die Stirn. „Jemand hat es also auf uns abgesehen?“, frage ich Jammet besorgt. Dieser nickt und ist ebenfalls sichtlich schockiert, wie nah wir einer Katastrophe entgangen sind. Nicht auszudenken, wenn ich hier ahnungslos hineingerannt wäre…
Mir wird langsam klar, dass dieses „Samariter-Spiel“ ein Spiel mit dem Tod ist, auf eine ganz perfide Art und Weise. Wie lange hat mein Vorgänger gebraucht, um das zu begreifen? Es wird wohl immer Leute da draußen geben, die sich einen Spaß damit machen, anderen aufzulauern. Vielleicht hatten wir heute unverschämtes Glück.
Jammet legt seine Hand auf meine Schulter. „Dann werden wir ab jetzt eben besonders vorsichtig sein müssen“. Ich nicke beklommen. Es tut gut, solche Freunde zu haben und auch Kanu schaltet sich mit Blue über Funk ein. Ja, es ist widerwärtig, was da gemacht wurde. Aber dieses Leben ins jetzt das einzige, was ich habe und ich möchte nicht schon wieder den Sinn verlieren.
Also beschließe ich, beharrlich zu bleiben.
Gemeinsam erlegen wir noch drei Schweine und grillen sie abends gemütlich am Lagerfeuer. Äußerlich erinnert nichts an den Vorfall, aber ich gehe mit einem unsicheren Gefühl schlafen. Morgen werde ich mir die Umgebung nochmals ganz genau ansehen.
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Ein Hinweis vorweg:
Dieser Beitrag behandelt dem Umgang mit Tod und Unfällen und verwendet verbale Kraftausdrücke. Wenn du auf diese Themen sensibel reagierst, lies diesen Eintrag vielleicht lieber mit einer vertrauen Person, mit der du das Lesen auch unterbrechen kannst, um dich über das Gelesene auszutauschen oder lies einfach nicht weiter.
22. April 2023 – Nachtrag
Wo soll ich nur anfangen?
Eigentlich bin ich kein großer Schreiber oder Leser.
Aber nachdem ich aber die letzten Stunden damit verbracht habe, dieses Tagebuch zu lesen, muss ich einfach auch etwas aufschreiben. Okay, okay.. eigentlich liest man nicht fremder Leute Tagebücher. Aber zu meiner Verteidigung: Die Person ist tot, die juckt das eh nicht mehr. So… jetzt ist es raus. Scheiße!... Hässliche Sache das. Klar, man ist hier draußen schon so einiges gewohnt. Aber dieses Mal…ich hätte das Buch nicht lesen sollen…. Verdammt. Erstmal ein Schluck Bier zur Stärkung. Nerven beruhigen… Das tut gut.
Also, der Reihe nach.
Als ich am Abend von Nizhneye nach Solnichniy lief, kam ich auf der höhe der Militär-Straßensperre an einem ramponierten Humvee vorbei. „Hä?“, dachte ich bei mir, „der steht doch sonst nicht da.“ Also, was tut der typische Überlebende? Klar: erstmal gaffen. Vorsichtig, natürlich. Könnte ja ne Falle sein. Aber alles war ruhig.
Der arme Teufel von Fahrer muss beim Vorbeifahren auf Höhe der Schienen frontal mit einem Masten zusammengekracht sein. So wie ich das einschätze, müssen es vier Leute gewesen sein, aber mein Blick fiel sofort auf die Person im roten Sanitäteranzug und mit dem blauen Helm. Ich vermute, es ging alles sehr schnell. Sie hat sicher nicht mal gemerkt, was eigentlich passiert ist, aber als ich ankam lag sie eben neben dem Humvee auf der Straße. Mausetot. Ironischerweise strahlte mich der unversehrte Helm grinsend an. Jetzt klinge ich schon fast wie mein Vorredner… oder in dem Fall Schreiber. Jedenfalls kam für die Person auf dem Beifahrersitz jede Hilfe zu spät.
Eigentlich wollte, Lootgoblin der ich nunmal bin, nur das Nötigste schnappen und dann abhauen. Vielleicht eintauschen gegen das eine oder andere Bier. Aber beim Durchsuchen der Taschen, bin ich dann auf das Tagebuch gestoßen. Es ist mir gleich aufgefallen, weil ich so etwas seit Jahren nicht mehr gesehen habe und ich beschloss, es mitzunehmen. An Ort und Stelle hatte ich schließlich keine große Zeit, mich damit zu beschäftigen. Und ja… ich weiß nicht, was mich dazu geritten hat, aber ich habe mir die Spitzhacke des Samariters geschnappt und der Leiche ein kleines Grab bei der Stelle gegeben. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass das angemessen war und wenn ich jetzt so darüber nachdenke, war es das auf alle Fälle. Ich meine, schaut euch mal an, was da alles im Buch geschrieben steht. Was die Person alles gemacht hat und so. Einfach nur krass.
Tja und ich? Also habe ich erstmal alles an Versorgungsgütern (inklusive dem dreist grinsenden blauen Helm) geschnappt und mich etwas abseits versteckt. Und ja… ich habe die komplette Sanitäterkleidung mitgenommen. Okay, okay… technisch gesehen ist es kein Stehlen. Es geht schließlich ums Überleben und vielleicht ist die ja noch zu etwas gut. Auch wenn sie arschkalt ist bei diesen Temperaturen. Wie hat das mein Vorredner nur ausgehalten? Tja und dann saß ich da. In Gedanken versunken und las in dem Tagebuch. Ganz schön krasser Scheiß, der da abgegangen ist. Demnach müssen es also vier Personen in dem Auto gewesen sein und einer davon war die Person im roten Sanitäter-Anzug und dem blauen Helm. Was soll ich sagen? Ich empfinde seit Jahren mal wieder so etwas wie Mitleid mit jemandem. Das Gerede vom großen Traum… Tja, so hätte die Person sich das Ende auch nicht gedacht. Oder doch? Obwohl… Mann wird das philosophisch….
Die Geschichte noch nicht zu Ende. Als ich nämlich im roten Anzug mit dem dämlich grinsenden, makellosen Helm in meinem Versteck saß und las, spürte ich Dinge, die ich seit Jahren nicht mehr gespürt habe. Und zur Hölle… ja… ich habe auch geweint. Tat irgendwie erstaunlich gut nach all den Jahren des abgestumpften vor sich Hinvegetierens. Ich habe Gefühle entdeckt, die ich längst vergraben habe. Und weißt du was? Ich möchte auch… helfen. Für andere da sein. Menschlichkeit zeigen und leben. Mit allen Facetten. Mit Freunden umherziehen und für sie da sein. Dass das schlimm enden kann, sieht man jetzt. Wobei ich glaube, dass dieser Unfall wirklich nur ein dummer Unfall war und keine geplante Tötungsaktion. Aber dieser Mensch hat so viel bewirkt in der kurzen Zeit. Ein Jammer, dass es so enden musste und wir uns nicht begegnet sind. Es ist einfach zu krass…
Am besten ich nehme noch einen Schluck.
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Ich habe zwar keine medizinische Ausbildung, aber ich habe beschlossen, die Jacke zu behalten und das Bambilager bei Prigorodki aufzusuchen und da weiterzumachen, wo dieser Samariter aufgehört hat. Ironischerweise haben wir sogar die gleiche Blutgruppe und die Kleidung passt wie angegossen… wenn das kein Schicksalswink ist. Und hey, mit den ganzen Aufzeichnungen über Verletzungen und Krankheiten habe ich mir bald das nötige Wissen angeeignet. Was kann schon schief gehen?
Die Gruppe hat mich als Samariter jedenfalls gut aufgenommen. Klar, es ist furchtbar, was da pssiert ist. Aber irgendwie ist das auch ein Neustart.
Wie stand es noch im Tagebuch so blumig? „Wenn wir überleben wollen, muss der Traum weiterleben.“Ich werde dafür sorgen, dass er das tut, mein .....Freund.
Außerdem werde ich dein Versprechen für dich einlösen.
Ich habe es nach einigem Suchen geschafft, die kurz erwähnte Stelle mit dem Haus zu finden und dort tatsächlich eine Bambifahne entdeckt. Ich ersetze die „Refuge“-Fahne im Lager mit dem Bambi, das wieder stolz im Wind tanzt und halte kurz inne. Eine Schweigeminute für den gefallenen Samariter.
Und dann warte ich. Warte, auf einen Einsatz. Auf Freunde, auf ein Bisschen Menschlichkeit.
Der Traum wird weiterleben.
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22. April 2023 – Eine Lektion in Dankbarkeit
Ich erwache durch ein Ziehen in meiner Schulter. Vorsichtig blicke ich mich um und erinnere mich… ich hatte mich ja nach dem nächtlichen Einsatz für neben dem Kamin in den Sessel gekuschelt und war eingeschlafen. Vermutlich in einer ungesunden Position, denn jetzt zahlen meine Steifen Schultern den Preis. Ich recke und strecke mich im Sonnenlicht, das durch das Fenster scheint. Ich bin also in Vishnoye. Bis auf ein paar Zombies ist draußen alles friedlich und ruhig. Keine Spur von Dani, die Asche im Kamin ist kalt.
Scheint, als würde mich mein heutiger Weg erst einmal zurück an die Küste nach Prigorodki führen. Ich funke in die Runde und tatsächlich melden sich der farmende Ravini sowie der immer wandernde Wolfgang. Stolz verkündet er mir, dass er eine Bambi-Fahne für unser Lager gefunden hat. Ich danke ihm und bitte ihn, sie in eine meiner Kisten in der Nähe des Bambi-Lagers zu legen, damit ich sie dort später abholen kann. Als Gegenleistung verspreche ich ihm, alle 9x39 Munition zu geben, die ich so auf meinen Reisen finde. Eventuell verschlägt es mich ja in ein Militärgebiet und ich finde etwas Brauchbares. Jedenfalls weiß ich bei Wolfgang, dass er ebenfalls auf seine Art für eine gute Sache kämpft und niemanden einfach so grundlos kaltblütig und hinterrücks erschießen würde. Er kennt Chenarus wie seine Westentasche und erinnert mich in der Hinsicht an Kanu. Sie beide müssen als Kind eine Karte von Chernarus versehentlich verspeist haben… achso ich wollte ja mit diesen Witzen aufhören. Schon gut.
Nach einem spärlichen Frühstück in Form einer getrockneten Birne, schaue ich mich etwas in Vishnoye um und schleiche mich an einigen Zombies vorbei. Am Ortausgang weiden drei Ziegen. Was für ein Glück!
Ich beschließe, mir etwas Fleisch für die Bambi-Auffangstation mitzunehmen. Dummerweise wurden durch meine Schussgeräusche einige Zombies aufgeschreckt. Ich kralle mir alles Fleisch schnell zusammen und laufe los. Am anderen Ende des Ortes flüchte ich mich in eine Hütte. Alle Zombies reihen sich vor der Türe auf. Na toll… aber auch jetzt ist das Schicksal mir wieder hold. Ein großer Rucksack liegt arglos auf dem Boden, in den ich das Fleisch aufteilen kann. Ich nehme den blauen Rucksack in die Hand. Somit habe ich wieder etwas mehr Platz. Die Zombies erledige ich nach und nach mit allem, was mir zur Verfügung steht. Speer, Schusswaffe und bloße Fäuste. Nach einigen anstrengenden Minuten ist es geschafft und sie türmen sich vor dem Haus auf. Da meldet sich Kanu über Funk bei mir. Er ist doch tatsächlich in der Nähe und würde mich ein Stück weit begleiten. Was für eine schöne Wendung!
Wir tauschen ein paar Sachen aus und wandern in Richtung Küste.
Etwas überrascht ist er durch mein grünes Outfit, denn normalerweise trage ich ja rot, aber für den externen Einsatz gestern hatte ich mich noch schnell umgezogen. Hauptsache, mein rotes Kreuz, der blaue AN-Helm und momentan eine quietschgelbe NBC-Hose machen mich gut sichtbar und lassen mich nicht wie ein vollausgestatteter, feindlicher Überlebender aussehen. Wir stapfen durch das hohe Gras, beseitigen hier und da ein paar Zombies am Vorort und setzen unseren Weg fort. Auf einem kleinen Hügel erklärt mir Kanu den weiteren Weg in Richtung Bambi-Lager, dann stockt er plötzlich. Auch ich sehe, was er meint: Auf dem Feldweg am Waldrand in knapp 500 Metern Entfernung rennt ein anderer Überlebender!
Ich verabschiede mich von Kanu und beschließe, den Fremden anzusprechen. Vielleicht kann ich ihm ja helfen. Schnell renne ich gut sichtbar über die Wiese und den kleinen Hang hinauf, auf dem er oben in den Wald verschwunden ist. Am Waldrand schaue ich mich um, aber er ist nicht mehr zu sehen. Über Funk habe ich auch noch Kontakt zu Kanu und frage nach, ob er noch eine Spur von dem Fremden hat. Fehlanzeige. Ich beschließe zu rufen und verfluche die Tatsache, dass ich mein Megaphon in der Bambi-Basis gelassen habe. Das wäre jetzt hier sehr praktisch gewesen.
„Haaalloooo! Hallo, Hallo, Halloooo!“, trällere ich unbedarft durch den Wald, um auf mich und meine friedlichen Absichten aufmerksam zu machen, den schweren Rucksack voller Ziegenfleisch in meinen beiden Händen. Keine Antwort. Ich sehe mich um.
Von rechts vorne höre einen Knall. Erst leise, dann zunehmend lauter. Verdammt schnell!
Vor mir wird alles schwarz. Ich höre noch, wie ich stöhnend zu Boden falle.
Stille.
Ist das nun das Ende?
Komischerweise glaube ich nicht, dass dies das Ende ist, denn ich kann noch denken. Und ich denke, so komisch es ist daran, dass ich hoffentlich Kanu noch einen Funkspruch zugeschickt und ihn gewarnt habe. Ich denke daran, dass ich sogar extra noch gerufen habe und der Überlebende wohl alles andere als gute Absichten hatte. Wie offensichtlich… Aber ja, ich denke. Also bin ich.
Tja und nun? Also wenn das das Ende sein soll, dann ist es unbefriedigend, immer noch solche Gedanken zu hegen. Denn dann wäre das ja nun alles unnütz. Ich dachte immer, dann wäre einfach alles vorbei und man würde aufhören zu denken. Tja… Aber was ist das? Um mich herum wird es plötzlich wieder hell und ich finde mich auf dem Waldboden wieder. Stöhnend rolle ich mich auf meinen Bauch. Der Kerl hat mich an den Beinen erwischt. Und da mache ich etwas ziemlich Blödes… Anstatt mich in Sicherheit zu bringen, bin ich noch so im unvernünftigen „kleines-Kind-Modus“, dass ich laut nach dem Fremden rufe. „Hey! Was soll denn das denn?! Ich habe dir doch gar nichts getan!“ Mein Gehirn arbeitet wieder, denn ich wiederhole fast schon automatisch die Nachricht auf Englisch. Es könnte ja sein, dass man mich sonst nicht versteht. „I didn’t do anything to you! Come on, why are you shooting?“ Vorsichtig stehe ich auf und sehe mich um. Keine Spur von dem Fremden zu sehen. Meinen Rucksack mit dem Fleisch lasse ich liegen und ziehe mich keuchend an die Türe eines im Wald abgestellten Bauwagens zurück. Noch unter Schock funke ich Kanu zu, dass ich noch lebe und versuche, den Fremden anzusprechen, aber keine Antwort bekomme. Eigenartigerweise blute ich auch nicht, aber der Schuss muss mich voll erwischt haben. Ob meine Presseweste mir das Leben gerettet hat? Der Helm ist jedenfalls noch in bester Ordnung. Ich gehe zwei, drei Schritte aus meiner Deckung und rufe in Richtung Wald: „Hey! What is it?“. Die Antwort kommt prompt. An meinem rechten Ohr zieht ein Schuss vorbei und trifft hinter mir die Metallene Wand des Bauwagens. Ich ziehe mich hinter den Bauwagen zurück. Vermutlich muss das eine große Waffe gewesen sein. Eventuell eine Sporter oder etwas in der Richtung bei dem Lärm… Hinter dem Wagen rufe ich in Richtung in der ich den Schützen vermute. „What is it? Was ist denn mit dir kaputt, Junge?“ Ich bleibe dabei immer in Bewegung. Keine Antwort. Wenn ich nur wüsste, wo genau er hockt. Ob er versucht mich zu flankieren? „Junge, was ist denn mit dir kaputt, ich mach doch gar nichts!“
Wie zur Antwort knallt ein erneuter Schuss gegen den Bauwagen. Okay…da, wo ich ihn vermutet habe, sitzt er schon einmal nicht. Wieder versuche ich es in Englisch von meinem Schutz hinter dem Bauwagen aus. „Come on you guy, what’s wrong with you? I didn’t do anything to you!“ Per Funk meldet sich Kanu. „Ich brauche Ortsangaben…!“. Das ist ganz schön schwer, wenn man im Wald ist, keine Ahnung wo und aus unbekannten Richtungen beschossen wird und gerade von einer Nahtoderfahrung aufwacht. Aber ich versuche so genau wie möglich zu sagen, wo ich stehe. „Öhh…Hinter einem Bauwagen. Im Wald. Er schießt auf den Wagon.“ Von wo aus kann ich nicht genau sagen. Ich bleibe in Bewegung, gehe ein paar Schritte weiter nach hinten und werde an der Schulter getroffen. Allerdings bin ich noch nicht tot. Ich schleppe mich in den Bauwagen an die Türe und verbinde meine Wunde. Das hat verdammt weh getan, du Sack!
Während ich mich verbinde, melde sich auch Wolfgang zurück per Funk. Wir setzen ihn ins Bild, dass ich im Wald unter Beschuss geraten bin. Sofort möchte mir der Gute zur Hilfe eilen. Nördlich von Cherno, westlich vom Sommercamp ist die Jagd ist eröffnet…
Mir geht es gar nicht gut. Ich kauere mich stöhnend im Bauwagen zusammen und gebe mir etwas Kochsalzlösung. Das gute alte Salin… Vielleicht auch nur ein Placeboeffekt, aber mir geht es schon besser. Bloß nicht das Bewusstsein verlieren, sonst war es das. Für einen Moment ist es ruhig und ich funke enttäuscht, dass ich versucht habe mit ihm zu reden, aber er das wohl nicht wollte. Wie ein kleines enttäuschtes Kind. Unter Schock.
Ich halte Inne und versuche zu lauschen. Keine Schritte, alles ist ruhig, bis auf das Vogelgezwitscher. Ich verhalte mich ruhig. Ganz ruhig. Nach ein paar Minuten beschließe ich, etwas zu versuchen und beiße herzhaft in ein getrocknetes Steak. Genüsslich kaue und schmatze ich, dann höre ich wieder einen Schuss. Mein Plan hat geklappt. Oder doch nicht? Er schießt nicht auf mich, sondern Kanu meldet nun Beschuss. Er hat Sichtkontakt. „Wo bist du, du Scheißkerl?!“ flucht er in den Funkkanal. Sicherheitshalber rufe ich nochmals in den Wald hinein: „Sag mal Leute, was macht ihr denn da eigentlich?!“ und Sätze wie „Was fällt dir eigentlich ein, auf einen unschuldigen Samariter zu schießen?!“ hallen durch den Wald, aber vermutlich hört mich keiner. „Noch lasse ich dich in Ruhe, aber ich habe keinen Bock auf irgendwelchen Streit! Komm du mir mal in mein Bambi-Camp, dann gibt es nichts von mir. Kein Essen! Kriegst keine Kleider von mir, wenn du weiter auf mich schießt…. Ich sag’s dir!“ Das hat gesessen! Das wird ihn bestimmt davon abbringen, sowas zu machen…. NICHT. Aber egal, vielleicht habe ich ihn oder eventuelle Kumpel dadurch abgelenkt und halte sie ab, auf Kanu zu schießen. Dieser meldet sich gerade, dass der Überlebende wohl in Richtung Sommercamp verschwunden ist.
Gut, dann bin ich hier wohl überflüssig. Es gab wohl zwischen den beiden ein kleines Feuergefecht, aber Kanu blieb unverletzt. Jedenfalls hebe meinen Rucksack auf und laufe weiter in Richtung Cherno. Wer auch immer das war, er muss schlecht geschossen haben, aber er wollte mich töten. Diese Erkenntnis muss erst einmal sacken.
Natürlich ist mir jederzeit bewusst, dass jedes Ansprechen und jeder Kontakt mit Überlebenden meine letzte Tat sein könnte, aber wenn es dann doch mal so ist, schmerzt es schon. Körperlich und psychisch. Ich laufe langsam mit Kanu weiter, immer den Hang hinab in Richtung Küste.
Tja… wie werde ich mich verhalten, wenn ich das nächste Mal beschossen werde?
Werde ich noch immer so friedlich sein oder bald doch so werden wie Charly, Tabsko und die anderen? Die „dunkle Seite“ nennen sie es scherzhaft.
Kurz vor dem Waldrand trennen sich Kanu und ich. Ich ziehe allein weiter in Richtung Novoselki. Dort kämpfe ich mich mit meinem Rucksack durch die Stadt, sammele hier und da etwas Essbares und arbeite mich so weiter vor in Richtung Chernogorsk. Mein Ziel ist es, dort einen Abstecher zur Klinik zu machen und von dort aus wieder nach Prigorodki ins Bambi-Auffanglager zu gelangen.
Nach gefühlten Stunden habe ich endlich die Klinik erreicht. Über Funk schaltet sich Tabasko zur Gruppe und wir berichten ihm kurz, wie es uns ergangen ist. Ich schlage vor, man könnte den Fremden ja suchen und ins Lager bringen. Tabasko gibt lächelnd zu bedenken, dass ich immer mehr auf die dunkle Seite käme… nein nein! Weit gefehlt. Ich würde aber mit dieser Person gerne reden und ihr klar machen, dass man so einfach nicht mit anderen Menschen umgehen kann. Apokalypse hin oder her. Einen Funken Menschlichkeit braucht die Welt eben! Den sollte man nicht einfach mit dem Fuß im Keim ersticken. Mein inneres Kind möchte mit ihm reden und ihm trotzig erklären, dass es ganz blöd war, was er gemacht hat. „Achso, wir sollen ihm die Beine wegschießen, Fesseln, Tüte überm Kopf und dann zum Bambi-Lager bringen?“, fasst es Tabasko zusammen.
Ich bezweifle, dass er mich verstanden hat oder mich verstehen will…
„Ich denke aber, wenn man vernünftig mit diesen Leuten redet, dann klappt das auch…“, erwidere ich. Ravini schüttelt vor meinem geistige Auge den Kopf „Also am Anfang des Satzes, oder was das war, war das noch in Ordnung eben. Nach hinten hin wurde er immer schlimmer.“
Kurz sage ich noch, dass ich leider nicht weiß, wie dieser ominöse Schütze aussieht, aber dass Kanu etwas von einem schwarzen Rucksack gesagt hat. Vermutlich ein Feldrucksack.
Wie dem auch sei, ich raffe unterdessen alles in der Klinik zusammen, was mir brauchbar erscheint und beschließe dann, die beiden Kioske vor der Klinik zu inspizieren. Kanu und Wolfgang haben jedenfalls keine Spur mehr von dem unheimlichen Schützen finden können.
Im Kiosk finde ich eine grüne Sanitäter-Hose, die perfekt zu meinem Oberteil passt. Ich schließe hinter mir die Türe und ersetze meine ruinierte gelbe NBC Hose. Schließlich nehme ich meinen Rucksack wieder in die Hand und öffne erneut die Türe vom Kiosk. Dann renne ich in den nächsten Verkaufsstand und durchsuche eilig die Regale, als ich plötzlich aufschrecke. Neben mir schlägt eine Kugel in den Boden ein. WAS ZUM?!
Ich suche Deckung hinter einer Wand, als die zweite Kugel an meinem Kopf vorbeisaust.
Eilig sende ich einen Funkspruch los. „Ich werde beschossen!“, allerdings kann ich es noch immer nicht glauben. Ausgerechnet hier, in Chernogorsk? Vielleicht war es Tabasko, der mich in meinem grünen Samariter-Outfit nicht erkannt hat? Doch dieser verneint.
Ein neuer Schuss, ich werde wieder in die Schulter getroffen. Ich laufe etwas im Kiosk umher, um kein gutes Ziel abzugeben, da stürmt ein Bambi mit Brechstange durch die Türe auf mich zu. Ich halte den Rucksack schützend vor mich, sage meinem Team, dass ich mich vor der Klinik befinde und stürme an ihm vorbei aus dem Kiosk raus. Blos weg und raus, aus der Todesfalle! Hinter mir mein Verfolger, die Brechstange drohend in der Hand. Ich kann mich nicht wehren mit dem Rucksack, aber wenn ich ihn ablegen würde, müsste ich sehen bleiben und hätte keinen Schutz mehr. Also beschließe ich zu rennen. Mitten in die Klinik.
Ich rufe meinem Verfolger hinterher „Sag mal, was soll das, hey hey hey!“ und „Lass mich in Ruhe! Was machst du denn?“ Ein Blick nach hinten zeigt, dass er mir mit einem Zombie folgt und nicht viel vom Reden hält. Ein echtes Killer-Bambi, geht es mir durch den Kopf. Ich renne in die Klinik und schleudere meinem Verfolger die Türe entgegen. Dummerweise verpasse ich die Treppe und sitze nun in der Falle. „Lass mich in Ruh‘!“ Doch dieser denkt nicht daran. Er öffnet die Türe und schlägt mit seiner Brechstange immer weiter auf mich ein. Immer wieder halte ich den Rucksack schützend vor mein Gesicht. Kurz habe ich die Hoffnung, dass der Zombie hinter ihm mich unterstützt und ihn ablenkt. So schlage ich nach meinem Gegner mit dem einzigen, was ich habe: Meinem Rucksack voller Fleisch.
Doch nach 5 Schlägen bricht meine Verteidigung zusammen und ich gehe bewusstlos zu Boden. Meine einzige Hoffnung ist, dass Tabasko den Funkspruch gehört hat und mir zur Hilfe eilt. Vielleicht lockt ihn ja der Fakt, dass ich für die Gruppe eine Piratenfahne im Inventar habe, die ich am Vortag bei der Rettungsaktion für Dani gefunden hatte.
Ein Licht… es kommt auf mich zu und geht wieder weg. Es lockt mich, provoziert und gerade, als ich es greifen will ist es wieder weg. Da! Ich wache auf. Eine Stimme dringt in mein Ohr: „Hey friendly! Ist mit dir alles okay?“ und „Friendly okay?“ Doch mir dröhnen noch so die Ohren, dass ich die Wortfetzen nicht zuordnen kann. Ich setze mich auf. Vor mir der Bambi mit der Brechstange. Keuchend stehe ich da. Ordne meine Gedanken. Dann bahnt sich eine Welle der Entrüstung in Form eines Wortschwalls aus dem Mund: „Ja klar, friendly! Du friendly my ass! Hey, sag mal!“. Taumelnd bin ich nicht in der Lage, einen klaren Satz zu formulieren. Mein ganzer Körper schmerzt höllisch und ich fühle mich, als ob ich unter die Räder gekommen wäre.
Nicht gerade die beste Begrüßung, aber man darf nicht vergessen, dass ich gerade von meinem Gegenüber zu einem kleinen grünen Klumpen Brei geschlagen wurde. Dann füge ich keuchend hinzu: „German or English?“ und ermahne meine Teamkollegen im Funkkanal bitte Funkstille zu waren. Mein Kopf dröhnt von den vielen Stimmen und ich kann den Fremden kaum verstehen. „Öhh…. German“, kommt es von meinem skeptischen Gegenüber, der vermutlich auch nicht weiß, wo ihm der Kopf steht. In der Ferne höre ich meinen Namen rufen, aber ich vermute das war der Funk mit Tabasko, Kanu, Wolfgang und Ravini. Keine Zeit, die Stimme einzuordnen. In meinen Ohren piept es, mein Herz pumpt wie wild und am liebsten würde ich meinem Gegenüber ins Gesicht springen. Doch stattdessen versuche ich zumindest physisch ruhig zu bleiben, aber ergebe mich nochmals dem Drang, eine Schimpftirade auf mein Gegenüber abzufeuern. Ich brauche keine Knarre. Ich hab Worte! Tja und dann folgt die vermutlich epischste Konversation zwischen einem vermutlich geläuterten Killer-Bambi und einem Samariter, die man sich denken kann. Ich versuche den Dialog an dieser Stelle mal so detailgetreu wie möglich wiederzugeben.
„German. Also Junge, was soll denn das?!“ Er fängt an stark zu husten. „Ja ich…“ doch ich lasse ihn nicht zu Wort kommen, lege jetzt erst richtig los: „Sag mal, hast du sie noch alle, oder wie?!“ „Nein… ich… ich hab...dachte nur du hast irgendwie Stress gehabt eben mit ‘nem Kollegen.“ „Ja, Stress mit DIR, hallo?! Ich loote hier einfach und du greifst mich an? Ich bin ein Samariter!“, als sei es das Selbstverständlichste auf der Welt, dass man auf mich eben nicht zu schießen hat. Dass die Realität ganz anders aussieht, weiß ich zu gut, aber mein Gegenüber soll ruhig merken, was er da für einen Bockmist verzapft hat! Ha, gib ihm!
„Aber okayyyy, passt schon!“, sag ich in einem sarkastisch-unterschwelligen Ton. Haut nur alle auf mir rum! Erschießt mich, knüppelt mich zu Boden. Passt schon! „Ja kooomm, entspann dich“, versucht er freundschaftlich anzusetzen, „ich hab dich doch leben lassen!“. Ich fasse es nicht… so kontert er wirklich? Allen Ernstes? Tja und dann bin ich wieder so in Rage, dass ich ihm zynisch entgegne „Oh… du hast mich leben lassen! Hallo, hallo! Na toll!“ Wirklich ganz großes Kino. Wieder höre ich meinen Namen an meinem Ohr und denke, es sei der Funk. Außerdem bin ich mit dem Knilch da vor mir noch nicht fertig. Ein weiterer Überlebender kommt hinzu. Ich bin der festen Überzeugung, das sei Tabasko zur Unterstützung und gifte dem Fremden mit der Brechstange belehrend entgegen: „Kannst du erstmal reden, bevor zu zuhaust, Junge? Was hast denn du für ein Problem?“. Ha, das hat gesessen! Der Überlebende, den ich für Tabasko halte, kommt etwas näher auf mich zu. Ich höre wieder eine Stimme, glaube aber sie käme aus dem Funk. Ich versuche meinem Team zu erklären, dass ich die Person in Grün bin. Aber es kommt keine Antwort. Da mich mein Gegenüber aber in Ruhe lässt, jage ich mir erst einmal erneut Kochsalz in die Venen. Ah… das tut gut. Nun fragt Kanu im Funkkanal, ob Tabasko bei mir sei. Ich sage „Ja“, Tabasko sagt aber gleichzeitig „Nee“. Mir läuft ein Schauer über den Rücken.
Okay.. gut. Lage analysieren.
Da sind also zwei Fremde, die offensichtlich Freunde sind. Einer hat gerade versucht mit der Brechstange zu Tode zu prügeln. Tja und der andere..? Gut. Ich brauche mehr Informationen. „So, wer seid ihr zwei?“, verbalisiere ich die einzig sinnvolle Frage, die mir gerade in den Sinn kommt. „Öhhh…“ beginnt das Killerbambi mit der Brechstange. Mehr bringt er nicht zu stande. Kennt nicht mal seinen eigenen Namen oder wie? Ich versuche es nochmals.
„So, wer seid ihr zwei, wenn wir uns jetzt mal wieder etwas beruhigt haben?“
Wieder die Frage nach meinem Namen und Tabasko versucht gerade von mir eine Lagebeschreibung herauszukitzeln. Wenn ich nur wüsste, wer wo redet! Erneut versuche ich meine Gedanken laut zu ordnen. Ich hole hörbar Luft, während Kanu und Tabasko im Hintergrund versuchen abzuklären, wie sie am schnellsten zu mir kommen.
„Also liebe Leute. Nochmal gaaaanz langsam von vorne. Ihr zwei kommt einfach hierher und überfallt mich armen Samariter. Ja, ich bin hier am Helfen. Ich habe ein Bambi-Camp und ich versorge gerade Bambis.“ „Okay?“, füge ich, betont langsam, im belehrenden Ton für begriffsstutzige Teenager hinzu. „Okay“, besttätigt das Killerbambi, das seine Brechstange inzwischen weggepackt hat und sich immer wieder den Schweiß von der Stirn wischt.
Weiterhin betont ruhig ergänze ich: „Und ich reagiere empfindlich drauf, wenn plötzlich jemand mit der Brechstange kommt und auf mich zuhaut.“
Dramatische Pause.
„Aaaalsooo…“, beginne ich von Neuem und hole gekonnt hörbar Luft zur Untermauerung, „jetzt wo wir uns alle ein Bisschen kennengelernt haben…. Wer seid ihr denn?“
„Warte mal kurz… wieder.“, fängt das Killerbambi an. Eventuell hat auch es Kontakt zu seinem Team über Funk. Da keine Antwort kommt und Killer-Bambis erwiesenermaßen mit zu vielen kognitiven Anforderungen auf einmal überfordert sein könnten, wiederhole ich meine Frage nochmals gedehnt langsam, als ob ich mit kleinen Kindern reden würde. „Also nochmal. Wer seid denn ihr zwei Hübschen?“ Das Killerbambi niest hörbar. Oh oh. „Öhh. Also ich bin Sebb. Hallo. Und wir spielen den ersten Tag grade erst zusammen“, fängt der fremde an.
„Okay, also du klingst sehr erkältet. Da müssen wir auf jeden Fall mal was dagegen tun“, sage ich. Mein Samariter-Instinkt hat wieder die Kontrolle übernommen, das innere Kind und der innere Lehrer wurde zurückgedrängt. „Dein Kumpel, wie heißt der? Ich habe es nicht verstanden.“ „Äh… ich weiß gar nicht…..Mojo.“ Mann, bekommt man aus dem endlich mal was raus zur Abwechslung? Aber bei dem Namen geht mir innerlich eine Kerzenfabrik auf. Mojo… das ist der Spitzname von…
„Mojo! Dani, bist du das? DANI?“, rufe ich ungläubig in den Raum und starre den anderen mit dem schwarzen Rucksack vorwurfsvoll an.
Schweigen. Mitten ins Schweigen knurrt sein Magen hörbar. Die Situation ist grotesk.
Ich humpele auf ihn zu. „Also, ich geb‘ euch erstmal was zu Essen, Ja?“, sage ich und werfe ihm eine Packung Reis auf den Boden.
Ich krame in meinen Sachen, da dringt eine bekannte Stimme an mein Ohr. Funk oder echter Kontakt? Wenn mein Kopf nur nicht so schmerzen würde..
„Hallo, ICH bin der andere!“, ruft eine Stimme lachend.
Müde gebe ich zurück: „Ja, das dachte ich mir gerade, Dani. Hi….“
Weiter lachend fügt er hinzu: „Ich bin nämlich der mit dem schwarzen Rucksack und den anderen habe ich ja schon vorangekündigt…“ Ja… ja. Das hätte man alles auch friedlich… Warte mal. Eine Sekunde. Schwarzer Rucksack… Wo habe ich das schon einmal… Nein… das darf doch jetzt nicht wahr sein! Während es in meinem Kopf rattert, setzt Dani seinen Dialog fort.
„…und das war jetzt so ein dummer Zufall, dass wir… wir hatten nämlich vorher ein Gefecht ganz…in der Nähe von hier. Ich war mit ihm dann da und er hat gesagt er hat Schüsse in den Rücken bekommen. Dann dreh ich mich um, vom Jägerstand runter und hab geschossen, weil ich da jemanden gesehen hab, der nicht ausgeschaut hat wie er.“
Jetzt wird mir alles klar. Ich versuche die bizarre Situation laut denkend aufzulösen.
Also, ich habe einen Spieler auf dem Weg nach Chernogorsk gesehen und bin ihm nachgelaufen. Das war vermutlich Dani. Irgendwie war er der Meinung, jemand habe seinen Freund, den Sebb, angeschossen und er dachte, das sei ich gewesen. Daraufhin hat er einfach auf mich geschossen. Dann hat er wohl Kanu gesehen und ihn ins Visier genommen, ehe er dann mit Sebb zusammen nach Cherno aufgebrochen ist. Dort hat dann Sebb versucht, mich mit der Brechstange zu erledigen. Hat wohl Gewissensbisse bekommen und mich mit einer Infusion versucht am Leben zu erhalten.
WAS IST DAS FÜR DROGENTRIP?!?!
„Du hast ja gar nicht reagiert so, ne?“ versucht das Killerbambi namens Sebb sich noch zu rechtfertigen, aber ich würdige das keines Wortes und kann es auch nicht einordnen. Ich würde laut durch den Wald rufe, sich nicht wehr und stattdessen Schutz suchen wohl kaum als „nicht reagieren“ bezeichnen. Oder was meint er da gerade? Grenzdebiles Killerbambi!
Die bizarre Situation wird aufgelöst, als ich Tabasko sehe, der nun auch in die Klinik spaziert kommt. So stehen wir vier hier in einem Gang und starren uns an. Oh Mann!
Die Situation ist so bizarr, dass mein innerer Samariter wieder die Kontrolle übernimmt. Alle anderen Modi haben keine Chance.
Sebb ist krank.
Sebb braucht Medizin.
„Ich geb dir erst mal was gegen die Erkältung…“, seufze ich resigierend.
„Okay, das ist nett“, antwortet er.
„Tut nicht weh.“, sage ich und ramme ihm eine Packung Tetrazylin in den Arm.
Tabasko lacht: „Haha, die schießen und im nächsten Moment hört man nur ‚Ich geb dir mal was gegen die Erkältung.‘“
Ja, Recht hat er. Soviel zum Thema auf „die dunkle Seite wechseln“. Klar, ich bin noch immer tierisch sauer, dass ich heute fast zweimal gestorben wäre und dass vor allem jemand dahintersteckt, für den ich gestern erst die Tour nach Vishnoye unternommen habe. Undank ist der Welten Lohn…aber irgendwie ist die Situation so grotesk komisch, dass ich nun doch etwas lachen muss. Wow… was für ne Story.
„Naja wir leben ja noch alle.“, sagt Sebb etwas kleinlaut.
„Hahaha…“, lache ich nun laut los. „Ich zwei seid einfach wunderbar…“ Autsch, das tut weh.
Jedenfalls weiß ich jetzt, das mein Rufen im Wald einfach nicht gehört worden ist. Soviel dazu.
Leider scheinen Sebb und Dani ernsthaft erkrankt zu sein. Bei den Symptomen tippe ich bei Dani auf einer Erkältung oder sogar der Influenza. Das bekommen wir bestimmt bald in Griff, aber Dani macht mir mehr Sorgen. Er hat sich wohl wieder eine Vergiftung zugezogen. Entweder sind es Salmonellen oder doch die Cholera. Wir beschließen, beide zur näheren Behandlung zurück ins Bambicamp zu bringen. Der Weg dorthin ist beschwerlich, denn Dani kommt nur langsam voran. Unterwegs fühlt sich Sebb wenigstens schon besser, denn sein Husten lässt nach. Das Medikament zeigt jedenfalls schon Wirkung. Zum Glück werden wir von Tabasko begleitet und er hält uns die Zombies vom Leib. Für einen kurzen Moment gebe ich mich Gewaltfantasien als Rache hin. Die beiden wären uns komplett ausgeliefert und wollte ich nicht vor einer knappen Stunde noch die beiden freiwillig oder unfreiwillig ins Lager bringen lassen? Ironie des Schicksals, dass wir jetzt alle drei humpelnd dem Lager immer näherkommen. So habe ich mir das nicht gedacht. Aber lasse von meinen Rachegedanken ab. Samariter machen den Unterschied! Und wie sagt Opi immer? „Wer Rache nimmt, muss mindestens zwei Gräber schaufeln.“
Dass er das allzu oft billigend in Kauf nimmt, lassen wir jetzt einfach mal gekonnt weg.
Nach einem fast endlosen Weg kommen wir müde und erschöpft endlich im Lager an. Wie gut, dass ich die Ziegen erlegt habe, denn so können wir gleich das Fleisch braten. Auch Jammet kommt hinzu und wir kümmern uns um Danis Erkrankung. Am Brunnen halte ich beiden nochmals eine Standpauke mit erhobenem Zeigefinger, um mich besser zu fühlen.
Es scheint ihnen schon leid zu tun, jedenfalls rede ich mir das ein.
Schließlich lege ich mich noch ein paar Stunden in einer Hütte ins Bett und ruhe aus, damit mein geschundener Körper etwas zur Ruhe kommt.
Für den Abend hat Kanu sich ein Event für die Gruppe ausgedacht, bei der nach einem mysteriösen Mister X gesucht werden soll. Ich habe zwar genug von Mister X für den Tag, beschließe aber, dann doch mitzumachen. Das wird bestimmt lustig. Solange ich nicht viel laufen muss, ist alles gut.
~~~
Nach meinem kurzen Schlaf wache ich im Haus am Brunnen auf. Fast alle sind zu unserem kleinen Event gekommen: Jammet, Dani, Opi, Wolfgang, Sebb, Tabasko. Charly möchte später dazustoßen, ebenso wie Hikaru. Schade, dass Kevin und Max fehlen und Ravini wohl auch beschäftigt ist, aber wir haben unheimlich viele Leute hier am Brunnen.
Eine richtige kleine Feier! Die Ziegen sind im Nullkommanichts aufgegessen.
Außerdem bekommen wir Besuch von Blue, der heute zum ersten Mal in Chernarus angekommen ist. Zunächst möchte ich ihn in Kamyshovo abholen, werde dann aber von Opi und Jammet abgelöst, die ihn mit dem Auto zum Bambilager bringen möchten. Während ich zurücklaufe, meldet Wolfgang von seinem Ausguck ein Bambi beim Industriegebiet vor Cherno. Mein Herz rast.
Sofort laufe ich zurück, finde jedoch keine Spur mehr. Bei den Containern habe ich den Fremden verloren. „Vielleicht ist es auch besser so“, denke ich bei mir. Ich hatte wirklich genug Aufregung für einen Tag.
Doch auf dem Rückweg, sehe ich in einem Wachhäuschen einen Zombie stehen. Hat den der Überlebende da eingeschlossen? Ich schleiche mich näher und erkenne, dass es kein Zombie, sondern ein Spieler im Regenmantel ist!
Vorsichtig schleiche ich mich heran und versuche ihn anzusprechen. Ich sage ihm, dass er bitte nicht erschrecken soll und dass heute sein Glückstag sei. Er stellt sich mir als Andi vor und ich begleite ihn, geschützt von Wolfgang in der Ferne, zum Bambi-Lager. Dort stattet er sich erst einmal aus und verspricht, auch mal die ein oder andere Spende dazulassen. Ist zwar nicht Pflicht, aber eine nette Geste.
Anschließend kommen noch zwei weitere Freunde von ihm an: Basti und Florian. Sie alle werden ausgestattet und auch Blue ist am Brunnen angekommen. So viele Bambis hatten wir schon lange nicht mehr am Brunnen. Auch Danis Erkrankung scheint ausgestanden zu sein.
Beim Event machen Andi, Basti und Florian dann aber nicht mit.
Es ist schon spät, als wir uns für das „Spiel“ fertigmachen. Ich schlüpfe wieder in meine rote Sanitäterkleidung und packe einen großen Rucksack mit Medikamenten und Verpflegung zusammen.
Kanu hat sich irgendwo versteckt und wir sollen ihn suchen. Immer wieder wird er uns Hinweise verschiedener Art auf seinen Aufenthaltsort geben. Das kann ja heiter werden! Drei Autos, die wir von Opi und den Panzerknackern geliehen bekommen, werden losgeschickt. Ich steige zu Charly, Dani und Sebb in den Humvee, stecke mir mein Tagebuch in die Westentasche und fahre los.Möge Gott meiner Seele gnädig sein. Ich kenne ja Charlys Fahrstil…
~Fortsetzung folgt...~ -
21. April 2023 – Schwierige Fälle
Ein neuer Tag, neues Glück!
Gut gelaunt drehe ich meine morgendliche Runde, als ich plötzlich über Funk einen Notruf empfange.
Opi und Ravini hatten beschlossen, gemeinsam mit dem Auto einige Gebiete abzufahren und für das Projekt der Gruppe mit den lilafarbenen Armbändern, die ich aufgrund ihrer eigenwilligen Vorliebe, anderer Leute Basen zu knacken nur „die Panzerknacker“ nenne, Vorräte zu besorgen. Soweit so gut.
Warum jemand anderer Lager plündert und regelrecht Freude daran hat, vor verschlossenen Türen ohne Erlaubnis Einlass zu forcieren, wird mir wohl für immer ein Rätsel bleiben. Charly und Tabasko meinten einmal, das sei eine Art Herausforderung und Nervenkitzel… Na schönen Dank…. Andererseits, vielleicht ist es für mich auch Nervenkitzel, vorurteilsfrei auf andere Menschen zuzugehen und sie arglos anzusprechen. Jedes Mal gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Entweder ich überlebe, oder eben nicht. So gesehen sind wir uns im Grunde wohl ähnlicher, als mir lieb ist.
Es ist schon eigenartig, was die Apokalypse mit uns macht. Man sollte doch meinen, dass der tägliche Kampf ums Überleben und die Auseinandersetzung mit Krankheit, Tod und Infizierten Zombies mehr als genug Spannung ins Leben bringt und uns dazu motiviert, zusammenzuarbeiten und uns gegenseitig zu helfen. Aber je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr glaube ich, dass wir Menschen einfach zu anpassungsfähig sind und dass eine gewisse Gleichgültigkeit und Abstumpfung Teil der Überlebensstrategie ist. Der tägliche Kampf ums Überleben ist für uns eben zur bitteren Normalität geworden. Kein Wunder, dass so mancher seinen Nervenkitzel anderorts sucht, um zu zeigen, dass er doch noch lebt und nicht nur vor sich hinvegetiert. Viele streben auch nach dem Schaffen eines sicheren Hafens für sich und seine Verbündeten. Und je größer dieser Hafen ist, desto mehr Neider gibt es, vor denen man sich schützen muss.
Ich hatte mal die Gelegenheit mir das Mammutprojekt in Chernogorsk teilweise anzusehen. So viele Türen und Schlösser überall, das grenzt schon fast an Paranoia…. Eher ein Gefängnis, als eine Basis. Daher nennen ich es auch eher Alcatraz, in Anlehnung an die berühmte Gefängnisinsel oder Chernotraz. Aber auf der anderen Seiten, entspricht das Konzept des Bauens von Basen so oder so nicht meinem nomadischen Lebensstil. Ich bin ein rotes Eichhörnchen. Habe Nüsse überall… aber gut… ich kann die Menschen um mich herum nicht ändern, lediglich die Art, wie ich mit ihnen umgehe. Wenn es die Panzerknacker glücklich macht, dann sollen sie ihr Mamutprojekt bauen. Solange wir füreinander so etwas wie gegenseitige Akzeptanz entgegenbringen und meine Bemühungen hier in Prigorodki oder anderorts nicht torpediert werden, können wir friedlich nebeneinander existieren und uns im Fall der Fälle gegenseitig unterstützen. So sehr ich das Verhalten der Panzerknacker gegenüber dem Eigentum anderer kritisiere, muss ich mir eingestehen, dass sie bisher in jedem Fall sehr umgänglich waren und man gut mit ihnen reden konnte. Im Grund sind sie vielleicht gar nicht so rau, wie sie sich immer geben. Aber wer weiß, was die Zukunft bringt. Jedenfalls hat unser Opi sehr Gefallen an der Gruppe gefunden und sich mit einigen angefreundet. Auch von gemeinsamen Bauprojekten ist die Rede. Und so kam es, dass er eben in dieser Nacht mit Ravini loszog, um ihre Vorräte aufzufüllen.
Was dann aber passierte, war jedoch wirklich tragisch.
Opi berichtete mir kleinlaut, dass sie beide im Auto saßen und ihre Nachtsichtgeräte aufgesetzt hatten. Alles lief nach Plan, sie kamen gut vorwärts. Plötzlich jedoch, packten sie starke Schmerzen und sie fingen an zu bluten. Es dauerte nicht lange, dann setze ein kräftiger Husten ein und sie fingen an, Blut zu erbrechen. Man muss hier in Chernarus keine medizinische Grundausbildung genossen haben, um zu wissen, was die bedeutet. Jeder, der sich einmal in größere Städte gewagt hat, wird von den schrecklichen Giftgasangriffen gehört haben. Während Opi erzählt, füllt sich mein Herz mit Trauer und Mitleid. So etwas wünsche ich nicht einmal meinem ärgsten Feind, sollte ich denn einen haben. Die beiden armen Seelen sind wohl nichtsahnend durch ein vergiftetes Gebiet gefahren und haben aufgrund ihres Nachtsichtgeräts nichts von dem schleichenden Gift bemerkt. Ohne Eigenblut oder ein Gegenmittel, keine Chance. Ein Ende unausweichlich.
Es kam, wie es kommen musste und das Schicksal verschlug die beiden zurück an die Küste. Opi berichtete mir, dass er sofort wieder zurückrannte, um sein Auto und ihre ganze Ausrüstung zu sichern. Dieser Materialist… Dabei achtete er kaum auf sich, denn nun war er zwar mit dem Auto wieder in Richtung Bambilager unterwegs, aber er schien sich eine neue, ernsthafte Erkrankung zugezogen zu haben. Ravini dagegen schlug sich wacker immer an der Küste entlang und profitierte dabei von einer unserer zahlreichen Bambi-Kisten, an der er sich dankbar bediente. Wenigstens so konnte ich ihm indirekt etwas helfen.
Soweit die Erzählung der beiden. Opi kommt mit seinem Auto an und schon von Weitem höre ich Husten und Stöhnen. Zum Glück trage ich eine Schutzmaske, aber ich achte trotzdem auf den entsprechenden Abstand. Er berichtet, dass er zuvor schon mindestens 14 Tabletten mit Antibiotikum zu sich genommen hatte und trotzdem seit einer Stunde unter Husten, verschwommener Sicht, verminderter Ausdauer, Erbrechen und sogar Gesundheitsverlust leidet. Ein sehr komplexes Bild zeichnet sich in meinem Kopf. Ich untersuche ihn so gut es geht, aber er scheint wie unter Strom zu sein und der Krankheit müde. Er hat keine erhöhte Temperatur und einen starken Puls. Meine Frage, ob er sich eine Verletzung eventuell mit einem Stofffetzen verbunden hat, der nicht desinfiziert war, wird bejaht. „Hey, ich bin war BAM-BI! Was hätte ich denn tun sollen?!“. Nun, das erklärt einiges. Nüchtern antworte ich: „Gut, dann leidest du neben den Salmonellen oder der Cholera, einer Influenza nun vermutlich auch an Wundbrand…Das wird dauern…“ Wir beschließen, erst einmal weiter mit dem Antibiotikum zu verfahren, damit mir der Arme nicht im Lager einfach wegstirbt. Denn der Wundbrand scheint mir momentan die lebensbedrohlichste der drei Krankheiten zu sein. Da er sich nicht mehr ständig übergibt, liegt es auch nahe, dass sich sein Immunsystem bereits gegen die Cholera oder die Salmonellen zur Wehr setzt. Der Wundbrand hat konsequenter Weise Priorität und darum gebe ich ihm nach und nach eine Tetracylin-Pille nach der anderen, aber sein Zustand bleibt leider unverändert. Am Camp nimmt er immer nur kleine Bissen zu sich, damit er nicht zu schnell an Kraft verliert.
Ich lasse ihm ein paar Tabletten da und beschließe, währenddessen nach Ravini zu schauen. Solange wir nicht sicher sein können, dass seine Influenza überstanden ist, sollte er mit keinem in ein Auto steigen. Daher gehe ich alleine auf die Suche.
Schnell schnappe ich mir mein neues Megaphon und renne damit die Küste ab. Immer wieder mache ich eine Durchsage, in der Hoffnung, dass unser Farmer sie hört und wir so seine Position bestimmen können. „Achtung, Achtung! Dies ist ein Einsatz der Samariter von Chernarus. Bitte nicht schießen!“ Ich wiederhole: „Bitte nicht schießen! Dies ist ein Einsatz der Samariter von Chernarus.“ So hallt es durch die verschiedenen Ortschaften an der Küste, bis ich schließlich in Kamyshovo eintreffe. Ravini hört jedoch nichts und beschreibt mir einige weitere Anhaltspunkte. Offenbar war er von Kamyshovo aus weitergelaufen, denn nun beschreibt er mir den Leuchtturm in Richtung Westen. Na klasse… da ist der Gute einfach an mir vorbeigerannt, trotz aller Vorkehrungen. Junge, ich trage ROT, rufe wie bekloppt in mein Megaphon und dann passiert sowas. Nun gut. Ich bitte ihn, einfach am Leuchtturm stehen zu bleiben, damit ich ihn abholen kann. Doch kaum bin ich dort, beschreibt er mir zahlreiche Baukräne, Container und schließlich ein gesunkenes Schiff. Scheinbar hat er keine Lust, gefunden zu werden und möchte sich alleine durchschlagen. Ich knirsche mit den Zähnen. Nun gut, einen letzten Versuch unternehme ich, um ihn zum Bambi-Auffanglager zu lotsen, wo das Auto mit seiner und Opis Beute wartet, aber da drohen mir die Batterien auszugehen. Ein Wandertag mit einer Gruppe motzender und pubertierender Achtklässler durchzuführen ist bestimmt einfacher, als diese beiden am Leben zu erhalten…
Gerade, als das Megaphon den Geist aufgibt, bestätigt mir Ravini, etwas gehört zu haben. Gott sei Dank, endlich!
Und tatsächlich, ich sehe ihn emsig zwischen den beiden Containern umherwuseln und begrüße ihn freundlich. „Wie kommt es eigentlich, dass ich immer zuerst gesehen werde?!“, fragt er etwas resigniert, aber ich bin für den Moment nur froh, dass wir ihn gefunden haben. Schnell begleite ich ihn zurück zum Bambi-Auffanglager, da erklärt mir Opi, dass seine Medikamente nun aufgebraucht sind. Schließlich geht auch mein Vorrat zur Neige und wir müssen zusammen nach Cherno, um Nachschub zu organisieren. Ravini rüstet sich aus und wir gehen zu dritt zu unserer Lagerhalle, um nach neuem Tetracylin zu schauen. Dort bekommt der Farmer seine Beute aus Opis Auto zurück und schließlich kann er wieder voll ausgestattet, gesund und munter seiner Wege gehen. Opi und ich legen eine kurze Rast am Bambi-Auffanglager ein.
~~~
Nach einer kurzen Pause, machen Opi und ich uns auf den Weg nach Chernarus. Er benötigt weiterhin Medikamente und scheint wirklich mehrere Krankheiten gleichzeitig zu haben. Wenigstens die Influenza scheint nun besiegt, denn das Husten bleibt aus. Bleiben noch die letzten Ausläufer der Cholera, denn beim zu schnellen Essen und Trinken übergibt er sich nach wie vor. Tja und da wäre natürlich noch der Wundbrand. Allerdings scheint diese Infektion langsam ebenfalls zurückzugehen, denn sein Stöhnen wird seltener und er macht generell einen stabileren Eindruck. Wir schleichen uns also an Zombies vorbei immer weiter in Richtung Klinik. Da er noch ziemlich angeschlagen ist, kommen wir nicht so schnell vorwärts und es braucht seine Zeit. Wir greifen uns alles, was wir finden können, - inklusiver einer Piratenfahne und arbeiten uns zurück zum Bambi-Auffanglager. Unterwegs nehme ich noch zwei Hühner mit, denn Opi benötigt dringend hochwertiges Essen. Über Funk schaltet sich Kanu dazu. Ich bin sehr froh, seine Stimme zu hören. Er macht sich ebenfalls auf dem Weg zum Lager, um uns etwas Rückendeckung zu geben, während Opi sich erholt. Danach würde er mich sogar zum medizinischen Militärlager am Airstrip mitnehmen, wo wir vielleicht noch weitere Medikamente finden könnten.
Auch Charly, Tabasko und Wolfgang schalten sich per Funk dazu und wir setzen ihn über Opis und Ravinis Abenteuer ins Bild. Zurück am Lager entfache ich ein kleines Lagerfeuer und brate die Hühnchen. Das wird ein richtiges kleines Festmahl!
Opi sitzt stöhnend am Feuer und ich befrage ihn erneut nach seinen Symptomen. Die Übelkeit scheint besser zu sein, das Stöhnen wurde weniger. Wir beschließen, zur Abwechslung eine Vitamintablette zu versuchen, damit sein Immunsystem den restlichen Infekt eventuell selbst in seine Schranken weisen kann. Wie aus dem Lehrbuch. Doch dies alles benötigt Geduld. Diese ist jedoch bei Opi gerade am Nullpunkt angelangt. Leider übergibt er sich zu allem Überfluss auch wieder, nachdem er etwas Hühnchen zu sich genommen hat. „Ganz ruhig Opi. Lass alles raus, was keine Miete zahlt!“, flüstere ich ihm ermutigend zu und tätschel ihm kameradschaftlich auf den Rücken.
Er ist ziemlich verzweifelt und er fleht mich schnell um Antibiotika an. Ich halte dagegen, dass wir nun erst einmal schauen müssen, welche Infekte er nun überhaupt noch hat und abwarten sollten, wie die Vitamintabletten wirken. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, er hält diese kleinen Lebensretter für Homöopathie…. Da er seit Stunden eine Tablette nach der anderen ohne signifikante Wirkung zu sich nimmt, wäre es aber dringend angeraten, die Strategie zu überdenken. Doch seine Ungeduld nimmt Überhand. Er möchte sich nicht weiter behandeln lassen. „Dann nimm halt 9mm“, grinst Tabasko trocken. Es scheint wirklich so zu sein, als ob Opi das ernsthaft in Erwägung zieht! Ich kann diese Haltung absolut nicht verstehen und will gerade an ihn appellieren, da meldet er, dass er sich schlagartig besser fühlt. Nun nur nichts überstürzen, denn ich glaube, dass vermutlich der Wundbrand nun ausgestanden ist, aber sich eventuell noch ein Erreger in seinem Körper befindet. Opi meint, man müsse nur fest genug vorhaben, sich das Leben zu nehmen, dann würde man auch wieder gesund…. Eigenwillige Logik, aber sofern er nun wieder in Ordnung ist, soll es mir recht sein. Ich gebe ihm Not-a-Cola, Salzstangen und einen Apfel. Alte Hausmittel. Hauptsache, er behält alles bei sich. Kanu kommt von seinem Aussichtspunkt zurück und gemeinsam brechen wir zur Lagerhalle mit unseren Autos auf, um eine Tour zum medizinischen Lager am Airstrip zu unternehmen. Opi fährt voraus, Kanu und ich nehmen das rote Bambi-Mobil. Unterwegs füllen wir noch kurz die Bambi-Kiste in Kamyshovo auf. Sie hat heute gute Dienste geleistet.
Wir werden noch von einem Zug mit Zombies aufgehalten, ehe es dann schließlich weitergeht. Über Stock und über Stein… Schließlich kommen wir am medizinischen Lager an. Erinnerungen an vergangene Zeiten kommen mir in den Sinn, aber damals sah hier alles noch anders aus. Wir stopfen uns die Taschen voll mit allem, was wir an medizinischer Versorgung finden können. Auch ein Tarnzelt ist dabei.
Auf dem Rückweg machen wir noch einen kleinen Abstecher in die Schule nach Elektrozavdosk, die jedoch verlassen ist.
Zurück an der Bambi-Auffangstation darf Kanu etwas mit dem Humvee der Panzerknacker Probe fahren. Als Gegenleistung gebe ich ihnen die Piratenfahne. Die Gruppe hat wohl wieder eine Basis „geknackt“ und ist dementsprechend gut gelaunt. Da passt die Piratenfahne ja bestens… Charly witzelt noch etwas, er würde das gekaperte Zelt samt Loot 1:1 in unserem Lager aufbauen, um den Verdacht auf uns zu lenken. Ich bin natürlich wenig davon begeistert. Er lässt wirklich keine Gelegenheit aus, mich für das Lager aufzuziehen, aber im Grunde ist er schon dankbar dafür. Bestimmt. Ich muss nur fest genug daran glauben. Lalala….
Kanu jedenfalls genießt die Fahrt und die neuen Erfahrungen, auch wenn er nicht der Meinung ist, dass im Humvee nun die Dinge groß anders sind als in anderen Autos. Aber es ist schon ein imposanter Anblick, so eine Militärfahrzeug. Im Gegensatz zu Opi am Vortag passiert ihm auch kein Unfall. Wir statten Max und Kevins Basis einen kleinen Besuch ab, aber die beiden sind nicht anzutreffen. Dafür scheint dort aber alles in Ordnung zu sein. Von dem mysteriösen Mitspieler, der sich dort unerlaubt Zutritt verschafft hat, ist nichts zu sehen. Wieder zurück am Bambi-Auffanglager gesellen sich Hikaru und Jammet per Funk zu uns und auch ein Neuzugang namens Dani ist mit dabei. Er scheint sich auch schon mit Charly und seinen Panzerknackern ausgetauscht zu haben. Fast eine richtig kleine Familie…
Kanu beschließt, eine Art Event für unsere Gruppen vorzubereiten und begibt sich in die Planungsphase. Er murmelt irgendetwas von „Mister X“ und einem alten Brettspiel namens „Scotland Yard“. Nun, wir werden sehen. Alles ist besser, als nur jeden Tag stumpf ums Überleben zu kämpfen.
Hikaru kommt runter zum Bambi-Camp und gemeinsam machen wir uns nochmals auf nach Cherno, um „bummeln“ zu gehen.
Wir finden zwei Spitzhacken, eine Gartenharke und unterwegs noch zwei Schweine, die ich mit der Waffe versuche zu erwischen. Das ist gar nicht so einfach, denn ich bin alles nur kein Sniper. Wir schaffen es dann irgendwie doch, einige Zombies helfen und dabei und wir erlösen sie zum Dank von ihrem schrecklichen Dasein und grillen bzw. räuchern bei der Hütte das gute Fleisch. Was wir nicht brauchen, wir eingelagert für Bambis. Allerdings ermahne ich Hikaru, kein Fett einzulagern. Ein weiser DayZ-Überlebender sagte eins „Iss nie unbekanntes , es könnte Mensch gewesen sein…“. Solch einen Eindruck wollen wir keinesfalls erwecken, daher meine Anweisung an Hikaru. Jedenfalls war das Schicksal uns heute wieder gnädig, wie es aussieht. Gemeinsam albern wir etwas am Lagerfeuer rum, genießen einfach die Zeit und verabschieden uns schließlich.
Gerade will ich mich im Haus hinlegen, als Dani einen Funkspruch abgibt. Er sitzt irgendwo weiter nördlich fest und hat sich wohl durch den Verzehr von Nahrung mit blutigen Händen eine Infektion zugezogen. Ich lotse ihn zur Klinik in Stary Sobor, lagere meine rote Kleidung sicherheitshalber ein, packe die nötigsten Medikamente zusammen und renne los. Immer in Richtung Norden. Der Plan ist, Mogilevka schnellstmöglich zu erreichen und dann in Vyshnoye auf Dani zu treffen, sollte er in Stary Sobors Klinik keinen Erfolg haben und Kohletabletten finden. Um seine Gesundheit steht es nicht gut.
Kaum, bin ich losgerannt, wird es auch schon dunkel. Ich laufe und laufe, wie im Automatismus. In Mogilevka muss ich mich erst kurz orientieren, dann jedoch ist die Sache klar. In der Klinik hat er tatsächlich Kohletablette gefunden und Vishnoye erreicht. Erleichtert gibt er durch, dass seine Erkrankung wohl auskuriert ist. Ich mahne ihn zur Vorsicht und rate ihm, sich ein Haus mit einem Kamin zu suchen, ein Feuer zu machen und langsam zu essen. Ich setze meinen Weg unterdessen so oder so fort, um ihm weitere Medikamete für den Ernstfall zu geben.
Kurz vor Vishnoye beginnt es heftig zu regnen. Die Kleidung klebt an meinem Körper und ich friere. „Nur nicht aufgeben!“, sage ich mir und kämpfe mich durch den Sturm weiter die Straße entlang. Ich entzünde ein kleines Knicklicht, damit ich leichter gesehen werde, auch auf die Gefahr hin, von anderen zuerst gesehen zu werden. Aber es hilft. Dani sieht mein Ankommen und lotst mich gleich in die Hütte, in der er schon ein Feuer vorbereitet hat. Gemeinsam zünden wir es an, essen etwas und ich übergebe ihm meine Medikamente und noch einige andere Vorräte. Mission erfüllt.
Unglaublich, wie gefährlich einfache Erkrankungen werden können, wenn man nicht auf sich aufpasst. Ich bin froh, dass dieser Tag keine weiteren Opfer gefordert hat und lege mich müde auf den alten Sessel am Kamin. Umgeben von der wohligen Wärme träume ich meinen Traum weiter.
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Schon wieder ein Doppelpost, aber wer unsere Geschichte weiter verfolgen möchte, ich versuche gerade durch eine Art Tagebuch unsere Erlebnisse auf diesem Server festzuhalten.
VIel Spaß beim Lesen
Es ist unglaublich viel passiert. Großes Lob an die Spielerschaft hier auf dem Vanilla Server
Tagebuch eines Samariters in Chernarus (Vanilla) -
20. April 2023 – Abstürze und Höhenflüge
Morgenstund‘ hat Loot im Mund, der frühe Spieler kriegt den Loot… oder so ähnlich? Ich sollte diese Witze wirklich seinlassen…Jedenfalls habe ich es heute endlich mal geschafft, nicht zu verschlafen. In den frühen Morgenstunden wandere ich gemütlich zum Bambi-Auffanglager. Die Sonne ist noch nicht richtig zu sehen. Nur mein alter Freund, der Nebel, legt sich malerisch über die Küste, umhüllend, schützend… Nein, ich lasse dieses poetische Zeug lieber. Keine Witze, keine Poesie… das sollte ich Leuten überlassen, die sowas können. Aber irgendwie mag ich die eigenartige Stimmung in Prigorodki zu dieser Tageszeit. Einerseits ist es hier so still und friedlich, aber auch unheimlich zugleich. Ein krasser Gegensatz eben.
Am Camp angekommen kontrolliere ich alles auf Vollständigkeit. Zumindest seit gestern gab es keine ungebetenen Besucher mit bösen Absichten und alle scheint noch so zu sein, wie ich es hinterlassen habe. Nunja… fast. Die Unterstände schauen mich traurig an. Kaum warme Kleidung ist zu finden. Stimmt ja! Wir hatten uns am Vortag vorgenommen, Nachschub zu besorgen, aber dann kam ja bekanntermaßen einiges dazwischen. Ich muss über den seltsamen Vorfall zwischen Ravini, Opi und eben am Ende auch Eugene denken. Das Schicksal hat hier trotz aller Härte schon einen gewissen Grad an Humor bewiesen und ich bin froh, dass alles nun doch einigermaßen gut ausgegangen ist. Vielleicht klappt es ja heute und wir können einen Ausflug ins Landesinnere machen, um Kleidung zu organisieren.
Doch zunächst einmal frühstücke ich ein paar getrocknete Äpfel. Allein am Camp gehe ich anschließend meiner gewohnten Arbeit nach, pflanze hier und da ein paar Kartoffeln, die ich gestern von Ravini bekommen habe und hoffe, dass vielleicht bald einige meiner Mitstreiter auftauchen und wir zusammen losziehen können. Bis zum Sommercamp in der Nähe von Myshkino ist es weit, aber dort gibt es meist etwas Gutes zu finden. Für einen Moment hadere ich. Ich könnte theoretisch das Bambi-Mobil aus der Garage holen und selbst losfahren. Nur, bin ich ein grausamer Fahrer und würde vermutlich nicht lebend aus dem Vorort herauskommen. Und falls ich das schaffen würde, hätte ich mich bestimmt in kürzester Zeit verfahren oder würde irgendwo stranden. Nein, das überlasse ich lieber Leuten in meinem Team, die sich mit so etwas auskennen. Beispielsweise Hikaru. Sie hat vor Kurzem das Fahren gelernt und sich innerhalb von kürzester Zeit zu einer tollen Fahrerin gemausert. Wir haben gemeinsam so manches verrückte Abenteuer überstanden. Ich muss etwas lachen, als ich an die ersten Fahrversuche denke, aber höchstwahrscheinlich hätte ich mich wesentlich schlimmer angestellt. Hikaru ist absolute klasse und ich bin über jede weibliche Ergänzung im Team dankbar. Irgendwie muss ich jetzt an die gute Thorin denken. Sie hat uns früher auch immer tatkräftig als Samariter unterstützt und war so etwas wie die gute Seele der Gruppe. Sie hatte immer einen passenden Spruch auf Lager, um selbst in den düstersten Stunden die Gruppe zu motivieren. Und einmal hat sie zwei Banditen ganz alleine mit einem Stein erledigt. Mit einem popligen Stein! Ich habe es zwar nie aufgeschrieben, aber ich weiß noch, wie wir vor Jahren einen unserer Einsätze in Staroye hatten. Zwei Banditen gaben sich erst freundlich und als wir zu viert dann in ein Haus vor herannahenden Zombies und Schüssen aus dem Militärlager fliehen mussten, wandten sich die beiden plötzlich im Inneren gegen uns. Unsere Scouts draußen hatten uns aus den Augen verloren und Thorin und ich waren auf uns selbst gestellt. Ich wollte gerade meine Waffe ziehen, zögerte aber eine Sekunde zu lang. Sofort verlor ich das Bewusstsein, als einer von beiden das Feuer direkt auf mich eröffnete. Während die Welt um mich herum in Schwärze versank, blieb Thorin unglaublich geistesgegenwärtig. Mit einem einfachen Stein schaffte sie es, einen nach dem anderen auszutricksen und K.O. zu schlagen. Einfach unglaublich… Und ja, ich weiß.. Ich sollte wirklich etwas besser auf mich achten. Das sagt Kanu auch immer. Ich kann halt schlecht aus meiner Haut. Jedenfalls bin ich froh, solche Freunde als Backup zu haben. Meine Arbeit hier wäre ohne solche Freunde, die einem den Rücken freihalten unmöglich. Danke Leute!
Ich hoffe, Thorin geht es gut und sie meldet sich mal wieder. Unser letzter Kontakt ist jetzt vermutlich auch schon ein paar Wochen her…. Aber wer weiß? Vielleicht steigt demnächst ja wieder eine große Grillparty am Bambi-Auffanglager. Lust darauf hätten wir alle mit Sicherheit.
Während ich meinen Gedanken nachgehe, laufe ich meine tägliche Route in Richtung Cherno ab. Unterwegs finde ich tatsächlich ein paar Teddybären und muss grinsen. Ja, diese Teddys haben auch schon für interessante Geschichten und Verwechslungen gesorgt, aber die schreibe ich ein anderes Mal auf. Für den Moment bin ich froh, ein paar von Ihnen gefunden zu haben und ich kann sogar noch ein paar Vorräte mitbringen. Fast bin ich schon wieder am Lager, als starker Regen einsetzt. Na klasse… Wieder dieses Mistwetter. Eine Stimme dringt an mein Ohr. Opi meldet sich. Er benötigt meine Hilfe dabei, eines seiner Militärzelte in Sicherheit zu bringen und würde mich gerne mit dem Auto mitnehmen. Auf dem Rückweg könnten wir dann noch einen Abstecher in Myshkino und dem nahegelegenen Sommercamp machen, um warme Kleidung zu organisieren. Eine Hand wäscht die andere und ich stimme zu. Auch Jammet lässt sich am Lager blicken und kommt sehr gerne mit, froh über etwas Ablenkung und die Möglichkeit, etwas Sinnvolles zu tun. Fantastisch! Zu dritt fühle ich mich doch wesentlich sicherer, denn die Gegend dort birgt für mich nicht nur gute Erinnerungen.
Unterwegs kommen wir an einem kleinen Militärlager vorbei, beeilen uns aber schnell, durchzukommen. Mit Militärlagern habe ich ohnehin nicht so viel am Hut. Zu gefährlich und viele Überlebende schießen dort erst und fragen später.
Wir setzen unseren Weg fort und stellen das Auto in einem nahegelegenen Wäldchen ab. Gekonnt schleichen wir uns am Hang entlang in Richtung des Sommercamps. Leichter gesagt als getan. Meine zwei Freunde sind aufgrund ihrer Kleidung perfekt getarnt, aber ich steche natürlich aus dem Grasgrün hervor wie ein roter Papagei. So suche ich in den Tannen Schutz. Stückchen für Stückchen kommen wir näher und Jammet gibt das Okay. Das Lager sieht ruhig und verlassen aus. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Für die Bambis!… oder so ähnlich, denke ich mir und stürme los. Ich lasse meine beiden Freunde zurück auf ihrem Beobachtungsposten und renne gut sichtbar den Hang hinunter. Durch den Fluss muss ich waten und ein Stück schwimmen. Schon wieder nass. Dabei hatte der Regen doch gerade erst aufgehört…
Am anderen Ufer wringe ich meine Kleidung aus und mache mich dann auf die Suche nach wärmenden Kleidungsstücken, die wir in unsere Unterstände packen können. Vorsichtig rufe ich ein paar Mal, um andere Überlebende auf mich aufmerksam zu machen, aber es kommt keine Antwort. Also fasse ich mir mein Herz und öffne eine Türe nach der anderen. Meine Ausdauer wird belohnt. Es gibt so viele Kleidungsstücke, dass ich mir einen improvisierten Rucksack herstellen muss, um alles tragen zu können. Und bis auf die Tatsache, dass ein wildgewordener Hirsch durch das Lager rennt und beim Röhren sein Bestes gibt, passiert auch tatsächlich nichts.
Ich arbeite mich zurück aus dem Lager, schwimme erneut durch den Fluss und klettere den Hang wieder rasch hinauf. Dort warten schon meine Freunde, nehme mir einige der schweren Dinge ab und gemeinsam geht es mit dem Auto zurück in die Heimat. Unterwegs kommen wir noch an einem Konvoi vorbei, aber die Zombies haben gegen uns drei keine Chance. Ein paar funktionstüchtige Militärwesten ergänzen nun unsere Kleidersammlung. Wir fahren weiter, die Laune ist gut. Doch plötzlich passiert etwas Unerwartetes: Unser Auto überschlägt sie mitten auf der Straße mehrere Male, landet dann aber wie in einem schlechten Hollywood-Streifen (die gab es ja früher…) auf seinen Rädern und fährt weiter. Ich muss unglaublich viele Schutzengel da draußen haben. Oder wir alle drei… wie durch ein Wunder ist keiner verletzt worden und auch das Auto ist, abgesehen von ein paar Dellen, heil geblieben. Rückblickend betrachtet werden die Überschläge jedes Mal mehr, je häufiger wir von dem Vorfall erzählen. Unserer letzten Zählung nach waren es 4-5. Einfach unglaublich…
Schließlich kommen wir erschöpft, aber glücklich um die Mittagszeit beim Lager an. Dort warten schon Ravini, Charly und Tabasko in ihrem roten Auto auf uns. Ravini zeigt sich für die Unterstützung gestern erkenntlich und spendiert uns eine weitere Fahne, die wir bei Bedarf in der Zweigstelle in Solnichniy anbringen können. Wir diskutieren eine Weile, ob wir die Fahne im Bambi-Auffanglager nicht doch durch einen Zaun schützen sollten, aber ich lehne das gefühlsmäßig ab. Wenn jemand uns berauben möchte, dann findet er oder sie so oder so einen Weg. Das Lager soll offen für alle sein und nicht an einen Hochsicherheitstrakt erinnern.
Die drei Jungs verlassen das Camp gemeinsam mit Opi nach einem kurzen Plausch und einem gemeinsamen Mittagessen das Lager in Richtung Solnichniy und ich verstaue die gefundenen Sachen. Opi sagte etwas von einem Autozelt, dass er finden wolle. Ich wünsche ihnen viel Glück.
Nach einigen Stunden des Sortierens, sind die Unterstände sind wieder gut gefüllt. Perfekt!
Ich beschließe, mich noch etwas auszuruhen.
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Ein Funkspruch weckt mich aus einem gefühlt kurzen Schlaf. Kanu und Jammet sind auf dem Weg ins Lager und möchten sich mit mir treffen, damit wir gemeinsam nochmals ins Sommercamp fahren können. Vielleicht finden wir ja noch weitere brauchbare Sachen.
Gesagt getan und gemeinsam geht die Fahr durch Berg und Tal. Tatsächlich lohnt sich der Abstecher in einen Supermarkt und wir finden eine weitere Fahne für ein potenzielles Lager. Am Camp angekommen, teilen wir uns auf. Jammet und Kanu möchten sich den Militärteil ansehen, doch da stürzt plötzlich auf der anderen Seite des Flusses ein Helikopter ab. Diesen wollen sich die beiden nicht entgehen lassen, während ich im Sommercamp nochmals einige Jacken und Hosen einstecke.
Wir verstauen alle Fundsachen im Auto und als ich nochmals ins Camp möchte, um weitere Kleidungsstücke zu holen, lässt mich ein ohrenbetäubender Lärm aufhorchen. Direkt über mir sehe ich, wie ein weiterer Helikopter abstürzt. Jammet und Kanu beschließen, nun doch das Militärlager zu durchsuchen. Ich dagegen klettere den kleinen Berg hinauf und versuche, den Helikopter zu finden. Vielleicht gibt es ja Überlebende? Vorsichtig schleiche ich mich heran und tatsächlich erkenne ich in einiger Entfernung große Gestalten. Ich bin aufgeregt und etwas ängstlich, wer das wohl sein mag, doch noch ehe ich die Lage richtig erkannt habe, stürzt auch schon ein Zombie mit lautem Geheul von hinten auf mich zu. Die Gestalten vor mir sind gewarnt und springen ebenfalls jaulend auf. Mit einem Schlag wird es mir eiskalt bewusst: Es gibt keine Überlebenden. Das Virus hat den Piloten und die Besatzung erwisch und darum muss der Helikopter abgestürzt sein. Ich kämpfe verbissen um mein Leben, ziehe meine Waffe und schieße auf die schiere Übermacht. Das Magazin ist leer. Ich hebe meine Fäuste zum Schutz und hole aus. Rechts, links… Deckung, doch die Zombies sind einfach zu viele. Von allen Seiten prügeln sie auf mich ein und ich gehe zu Boden. Um mich rum wird alles schwarz. Zwar konnte ich noch einen Notruf ausgeben, aber ich fürchte, das war das Ende meines Abenteuers.
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Ein Licht. Es tanzt vor meinen Augen. Kommt näher und verschwimmt wieder im Dunkel. Es wirkt, als wolle es mich provozieren und herausfordern. Ich rufe dem Licht entgegen: „Bleib hier! Warte! Ich will noch nicht gehen!“ Dann ist wieder alles schwarz. Wie lange habe ich da gelegen? Ich weiß es nicht, aber plötzlich komme ich wieder zu mir. Neben mir steht ein großer Zombie, der wohl das Interesse verloren hat. So leise wie möglich verbinde ich meine Wunden und schleiche mich gebückt an den stöhnenden Viechern vorbei in Richtung des Helikopters. Ich packe alles ein, was für uns von Nutzen sein könnte, lade meine Waffe nach und erledige drei, vier Zombies mit einem glatten Kopfschuss. Das Adrenalin schießt in meinen Körper und ich beginne zu rennen. Immer weiter, zurück zu meinen Freunden und dem Auto. Über Funk teile ich ihnen mit, dass alles in Ordnung ist. Sie warten am Feldweg auf mich und hastig steige ich ein, den Rucksack voller erbeuteter Dinge in der Hand.
Schließlich geht unsere Fahrt weiter zurück in unser Lagerhaus. Dort warten wir erst einmal das Auto, sortieren die Kleider nach Brauchbarkeit und füllen schließlich die Unterstände im Camp auf. Charly, Opi und Tabasko kommen noch kurz vorbei, um mir ein Megaphon zu überreichen. Ich grinse breit. Mit solch einem Ding habe ich schon allerhand angestellt. Wir testen gleich, wie weit es reicht und treiben Allerhand Schabernack. Ich bedanke mich herzlich für das unheimlich praktische Geschenk. Mit einer gefundenen Spitzhacke erstelle ich noch einen kleinen Steinofen und brate etwas Hähnchenfleisch, ehe ich mich müde in meine Behausung zurückziehe.
Was für ein ereignisreicher Tag und wieder habe ich überlebt. Über Funk höre ich noch kurz Eugene, der ebenfalls einen spannenden Tag hinter sich hat und mit seinem Freund überlebt hat. Alles ist gut. Der Traum lebt weiter. Danke, Freunde!
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19. April 2023 – Schicksal?
Ist es schon Morgen? Ich stehe auf, blicke aus dem Fenster und bekomme einen Schreck. Schon wieder verschlafen. Es muss ja schon Mittag sein! Wirklich ausgeruht fühle ich mich nicht. Seltsame Träume suchen mich heim und ich habe dieses seltsame Gefühl, das man so hat, wenn man in seiner Kleidung geschlafen hat. Irgendwie…. Zerknautscht. Ein albernes Zitat meines Lehrers aus Schulzeiten kommt mir in den Sinn: „Nur wer morgens geknickt aufsteht, kann sich über den Tag hinweg entfalten.“ Was für ein dämlicher Spruch! Warum fällt er mir gerade jetzt ein? Den Lehrer habe ich vermutlich schön längst überlebt… ich sollte auf andere Gedanken kommen. Im Hier und Jetzt leben.
Eilig packe ich das Nötigste zusammen und mache mich auf den Weg zum Bambi-Auffanglager. Hatten wir wieder unerwünschten Besuch oder hat sich ein Bambi über die Vorräte gefreut?
Mein Herz macht einen Sprung. Schon von Weitem strahlt mir unsere neue Fahne entgegen. Es war also kein Traum, der Vandalismus hat stattgefunden, aber unsere neue Fahne ist noch da. Für einen kleinen Augenblick ist meine kleine, heile Welt in Ordnung. Auch die Unterstände sind noch alle intakt. Ich kann mein Glück kaum fassen. Selbst in der Küche sieht ebenfalls alles ordentlich aus. Und was ist das? In der Kiste liegt tatsächlich ein Huhn! Anscheinend hat es jemand gut mit uns gemeint und eine kleine Spende hinterlassen. Leider habe ich viel zu lange geschlafen und der strenge Geruch verrät mir sofort, dass das Hühnchen ohne die übliche Kühlkette verdorben ist. Nunja, sowas passiert eben. Schade um das gute Fleisch, aber aus den Knochen kann ich mir wenigstens einen neuen Speer herstellen. Ohne ihn komme ich mir so wehrlos vor. Wenn ich doch nur wüsste, wie man einen anständigen Bogen baut!
Sorgfältig zerlege ich das Hähnchen, desinfiziere die Kiste und verbrenne die verdorbenen Überreste. Man kann nie vorsichtig genug sein und es gibt schnell mal eine Lebensmittelvergiftung, die hier tödlich enden kann.
Ein kleiner Check an den Unterständen hat ergeben, dass wir neue Bekleidung für Bambis benötigen. Alles, was irgendwie warm hält. Ja.. Wärme… Auch ich beginne schon wieder zu frieren und beschließe, etwas über die Wiese zu laufen, um mich aufzuwärmen. Doch daraus wird nichts, denn erneut setzt starker Regen ein. Blödes Aprilwetter!
Allerdings bin ich nun schon einmal auf dem Weg und so setze ich ihn aus Trotz fort. Die nasse Kleidung klebt an mir und meine Schuhe geben ekelhaft quietschende Geräusche von sich. Doch halt… dieses Quieken hört sich doch plötzlich anders an. Tatsächlich: Im Nebel erkenne ich deutlich zwei Schweine. Soll heute wirklich mein Glückstag sein? Vorsichtig schleiche ich mich heran. Ich weiß aus leidiger Erfahrung, dass ich mit dem Messer oder Speer nicht schnell genug bin. Also benötige ich meine Waffe. Ich schleiche langsam weiter schieße auf das erste Schwein. Sein lauter Schrei durchbricht die regnerische Szenerie. Nach drei Schüssen liegt es blutend auf dem Boden. Das zweite versucht zu entkommen, aber ich habe es immerhin getroffen. Dummerweise muss ausgerechnet jetzt der Schalldämpfer den Geist aufgeben und beim vierten Schuss stürmt eine kleine Zombiegruppe in meine Richtung. Noch ehe ich richtig abwägen kann, wie ich diesen Trupp am besten abwehre, haben sie das Schwein statt meiner ins Visier genommen. Welch ein Glück! Den ersten Zombie erwische ich schnell mit meiner Waffe und während die anderen sich mit dem Schwein vergnügen, kann ich sie bequem aus dem Weg räumen. Zombies sind zum Glück wirklich Spatzenhirne… Nun stehe ich im Feld, umgeben von toten Zombies und zwei toten Schweinen.
Kein schöner Anblick, aber das Essen für den Tag ist gesichert!
Ich spreche ein kleines Dankgebet gen Himmel, zerschneide vorsichtig die beiden Schweine und packe alles ein, was geht. Nichts soll hier verderben; alles wird gebraucht.
Zurück am Lager heize ich ein kleines Feuer an, um mich zu trocknen und das Fleisch zu braten. Ein großer Teil wird auch geräuchert, das macht ihn für unsere Bambis länger haltbar; so zumindest mein Eindruck. Während das Fleisch schön vor sich hin räuchert und das herrliche Knistern des Feuers im Camp zu hören ist, schlage ich neues Holz und fülle die Feuerholzkiste auf. Dann kommt das Fleisch in die Essenstruhe zusammen mit ein paar Getränkedosen, die ich im Dorf gefunden habe. Da wird sich jemand freuen! Echte Not-A-Cola, Fonta, Pipsi, Spite und sogar ein alkoholfreies Bier. Alles ist da. Zusammen mit ein paar Snacks und dem Fleisch ein Festmahl für jeden, der am Hungern ist.
Anschließend steht wieder Feldarbeit auf dem Plan. Leidig, aber sie muss sein. Die Läuse haben wieder zugeschlagen und einen großen Teil der Ernte vernichtet. Vorsichtig grabe ich die kranken Pflanzen aus und verarbeite sie zu Dünger, ehe ich neues Saatgut einpflanze. Nur die Kartoffeln gehen mir langsam aber sicher aus. Ich werde wohl bei Ravini mal vorbeischauen und nachfragen, ob er mir da aushelfen kann.
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Nach einem kleinen Nickerchen geht es weiter. Ich begebe mich erneut nach Cherno, um dort die Polizei und das Krankenhaus nach Brauchbaren abzusuchen. Unterwegs gesellt sich Hikaru dazu und wir schaffen es wieder einmal, ein paar dringend benötigte Bandagen, Medikamente und Schutzwesten zu beschaffen. Endlich nicht mehr allein! Über Funk haben wir Kontakt zu Opi und Jammet aufgenommen, die gerade im militärischen Bereich nach Vorräten suchen. Keine leichte Aufgabe, denn besonders in diesen Zonen wird in der Regel ohne Vorwarnung geschossen. Ich drücke den beiden innerlich die Daumen, dass nichts schief geht und mache mich mit Hikaru wieder zurück auf den Weg ins Bambi-Auffanglager. Auch Ravini schaltet sich per Funk aus Cherno dazu und selbst Kanu ist zu hören. Dieser zieht es aber lieber vor, alleine seine Runde zu drehen und später dann zum Camp zu stoßen. Verständlich, denn hier ist schon einiges los.
Jammet kündigt seine und Opis baldige Ankunft an und wir bereiten ein kleines Festmahl an Schweine- und Hühnchenfleisch vor. Hikaru hatte nämlich auch ein unsagbares Jagdglück heute und somit ist die Versorgung wirklich gesichert. Doch bevor Opi und Jammet am Lager vorbeikommen, möchte Jammet nochmals kurz einen Abstecher zum Sommercamp machen, was weitereiche Folgen haben wird, wie ich jetzt erfahren habe. Er schleicht sich gerade in das Camp, als Opi aus den Augenwinkeln einen vollausgestatteten Spieler auf Jammet zu schleichen sieht. Die Waffe im Anschlag, zwischen den beiden nur ein Zombie. Opi bewahrt die Nerven, möchte jedoch kein Risiko eingehen. Die Ereignisse der vergangenen Tage und die Tatsache, dass der Überlebende starke Ähnlichkeit mit einem heimtückischen Heckenschützen hat, der zuvor auf ihn geschossen hatte, genügen ihm. Er zielt, hält die Luft an und trifft. Über Funk bekomme ich mit, dass er den Spieler wohl getroffen hat, aber Jammet nun in Sicherheit ist. Möge sich Gott seiner Seele erbarmen. Ich werde das Gefühl nicht los, dass er vielleicht gar nichts Böses im Sinn hatte, aber Opi beschwichtigt. Ein Spieler, der sich in solch einer Pose an seinen Teamkollegen anpirscht hat sicherlich nichts Gutes vor. Vermutlich hat er recht.
Hikaru und ich gehen im Lager unseren Aufgaben nach. Ich sortiere unsere „Einkäufe“ und Hikaru bereitet über dem Feuer ein schmackhaftes Essen zu. Das Leben kann manchmal doch sehr idyllisch sein. Vor allem, wenn der Regen endlich nachlässt. Kanu gibt über Funk zu bedenken, dass wir unten im Lager vorsichtig sein sollen. Wenn Spieler sterben, tauchen immer wieder in den Küstengebieten „Bambis“ auf und nicht alle von ihnen sind freundlich gegenüber unserer Arbeit eingestellt, wie wir zuvor erfahren haben. Auch Opi warnt, denn der Spieler war sehr wahrscheinlich am Überfall auf Ravini vor zwei Tagen beteiligt. Ich nehme mir vor, vorsichtig zu sein.
Gerade möchte ich mich wieder um meine Pflanzen kümmern, als ich einen fremden Überlebenden auf mich zulaufen sehe. Grüßend hebt er einen Arm, gekleidet ist er wie ein typisches Bambi. Sofort spricht er mich an und grüßt freundlich. Ich raune über Funk der Gruppe zu, dass sie bitte Funkstille wahren soll und beginne das Gespräch. Der Fremde fragt mich, ob dies meine Basis sei. Verständlich, aber für eine richtige Basis wäre das doch etwas zu ungeschützt. Ich erkläre ihm in englischer Sprache von unserer Mission und Arbeit hier in Chernarus. Dass wir als Samariter in solchen Bambi-Camps Neulinge mit Nahrung und Kleidung versorgen und gerne Geschichten austauschen. Tatsächlich gesteht er, dass er erst gestern hier gewesen sei. Bei mir klingeln alle Alarmglocken. Warum sollte er mir die Wahrheit sagen? Aber ich beschließe ihn doch darauf anzusprechen, ob er die Kisten, die Fahne und das Zelt geklaut hat.
Nein, lautet die Antwort. Er habe lediglich eine Hacke genommen und sich mit Gemüse und Dosen eingedeckt. Allerdings habe er in der Küche ein totes Huhn als Gegenleistung hinterlegt. Das erklärt einiges. Erleichtert danke ich ihm und lade ihn ein, sich wieder etwas zu Essen zu nehmen und sich zu uns zu gesellen. Auf meine Frage hin, wie ich ihn denn nennen dürfe, nennt er den Namen „Eugene“. Offensichtlich nicht sein richtiger Name, aber für den Moment genügt mir dies. Er wird seine Gründe haben, mir seinen Namen vorzuenthalten. Nachdem er sich mit den notwendigen Kleidungsstücken ausgestattet und den größten Hunger gestillt hat, frage ich ihn nach seiner Geschichte. Ich würde es vermutlich kaum glauben, beginnt er. Aber er sei gerade in einem Sommercamp angegriffen worden, ehe das Schicksal ihn hierher verschlagen hat. Er ahnt nicht, dass ich ihm dies sofort glaube. Mir läuft ein Schauer über den Rücken. Soll dies die Person sein, die Opi gerade daran gehindert hat, Jammet zu erschießen? Aber er macht doch so einen freundlichen und dankbaren Eindruck!
Der Fremde spricht weiter und berichtet. Er ist der festen Überzeugung, dass vermutlich jemand mit einem lilafarbenen Armband ihn angegriffen hat. Das kommt mir bekannt vor. Ich beschließe, ihm etwas mehr von der Gegend zu erzählen und sage, dass es in der Tat eine Gruppe in Cherno mit solchen Armbinden und einem großen Stützpunkt gibt. Nun beginnt er zu reden. Er berichtet, dass er jüngst vor zwei Tagen in Cherno unterwegs war und dort einen Überlebenden angegriffen hatte, der in einer Garage auf Nahrungssuche war. Mir stockt der Atem. Ist es möglich? War dies die Person, die unseren Farmer Ravini einfach so hinterrücks angegriffen und ausgeraubt hatte? Die Person, auf die Ravini ein unsägliche Wut im Bauch hat und durch die wir unseren alten, bärbeißigen Farmer in den letzten Tagen kaum wiedererkannt haben?
Ich beschließe mit offenen Karten zu spielen und sage ihm auf den Kopf zu, dass ich weiß, wen er da überfallen hat und dass ich Kontakt zu der Gruppe mit den lilafarbenen Armbändern habe. Als Samariter hat man schließlich mit vielen Leuten zu tun. Er ist erstaunt, zeigt aber sichtlich Reue. Er war der Meinung, dass in einer Großstadt wie Cherno sofort ohne Vorwarnung geschossen wird, daher wollte er der Erste sein, der handelt. Nun, das ist verständlich, war aber in diesem Fall fatal. Eigentlich, so sagt er, seinen sein Freund und er sehr friedliche Überlebende und von dem Eindruck, den ich bekommen habe, scheint dies auch zu stimmen. Schon spannend, wie „friedlich“ die meisten Leute auf einmal sind, wenn sie mit mir sprechen, aber wie schnell sich das Blatt wenden kann. Aber ich beschließe, dass ich ihm glaube. Frei nach dem Motto: Er tötet mich nicht und er hilft mir, das kann ein Freund sein. Chancen, mich umzubringen oder auszurauben, hatte er in den letzten Minuten zu Genüge.
Ich sende einen Funkspruch an die anderen und informiere sie über diese unglaubliche Geschichte. Ravini knirscht mit den Zähnen, ihn dürstet nach Rache. Der Fremde bricht auf in Richtung des Sommercamps, um die Überbleibsel seines Rundgangs zu sichern. Unser Farmer beschließt, dort ebenfalls hinzugehen. Ich wünsche beiden viel Glück und bitte sie vorsichtig zu sein. Warum muss es nur immer wieder in Gewalt enden?
Hikaru und ich versorgen das geräucherte Fleisch schließlich, heißen Jammet und Opi noch willkommen. Opi hinterlässt mir den Rucksack, denn er von dem fremden Überlebenden gesichert hat. Eine Spende für die Bambis und für uns. Ich habe ein komisches Gefühl dabei, beschließe aber auf die Dinge erst einmal aufzupassen.
Die Ereignisse rotieren wie in einem Karussell in meinem Kopf. Ich lege mich noch etwas hin, um Kräfte zu tanken.
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Ich erwache wieder etwas später. Es muss baldAbend sein, aber noch ist die Sonne gut zu sehen. Ich bin wieder allein und gehe meiner Arbeit nach, als sich Ravini per Funk stolz meldet. „Ich hab ihn! Ich hab ihn erwischt!“. Vermutlich meint er den armen Teufel, den er am Sommercamp abgepasst hat. Er scheint glücklich, aber ich frage mich, ob es wirklich jener Überlebende war oder nicht noch ein unschuldiges Opfer. Wie auf‘s Stichwort, sehe ich aus den Augenwinkeln wieder ein Bambi durch das Lager huschen und einen Jutebeutel ins Zelt legen. Ich spreche den Überlebenden an und er stellt sich mir wieder als Eugene vor. Ich frage ihn, ob es ihm gut geht. Ja, aber er sei in eine Schießerei geraten und das Schicksal habe ihn wieder an die Küste und von dort in das Bambi-Auffanglager verschlagen. Erneut biete ich ihm Essen an und es stellt sich heraus, dass er ganz passabel Deutsch spricht. So unterhalten wir uns weiter und kommen ins Gespräch. Ich erkläre ihm alles, was bisher passiert ist. Vertrauen gegen Vertrauen. Er kennt noch nicht viel von Chernarus und möchte mit seinem Freund alle Ecken und Winkel erkunden. Es war schon seit jeher ihr Traub, dieses Land zu erkunden, als die Apokalypse ausgebrochen ist. Ja, der Rucksack sei seiner gewesen, aber eigentlich habe er dem Überlebenden mit der lila Armbinde in Cherno gehört. Somit ist die Sache klar. Just in diesem Moment schalten sich Tabasko, Ravini, Pinky und Adrian per Funk dazu, die gerade wieder an ihrem Großprojekt arbeiten. Ich erzähle ihnen von Eugene und seiner Geschichte. Ravini ist beeindruckt, dass sein Rucksack mit seinen Sachen auf so wundersame Weise wieder aufgetaucht ist und er ist glücklich, dass er sich zum ersten Mal alleine und richtig zu Wehr setzen konnte. Für ihn ist die Welt wenigstens wieder in Ordnung und er stellt uns eine Ladung von Kartoffeln für das Lager zur Verfügung.
Dem Fremden tut es sichtlich leid und als Tabasko und Pinky mit dem Auto vorbeikommen und noch ein paar Vorräte abliefern, bevor sie einer mysteriösen Schießerei bei Elektro auf den Grund gehen, scheinen sich die beiden Parteien wieder vertragen zu haben. Man beschließt, nach Möglichkeit nicht mehr aufeinander zu schießen und auch der Freund von Eugene, Alexej kommt schließlich heil am Camp an. Tabasko erwähnt in diesem Zuge noch, dass er vor einer knappen halben Stunde noch mit einer jungen Bambi-Dame geredet habe. Aber sie sei dann plötzlich verschwunden. Eventuell findet ja auch Zara ihren Weg in das Bambi-Auffanglager. Wer weiß? Es bleibt spannend.
Für den Moment beschließen Tabasko und Pinky in Elektro ihr Abenteuer zu suchen und die beiden Fremden entscheiden sich nach einer ausgiebigen Mahlzeit dafür, ihr Glück im Norden zu suchen.
Man wünscht sich alles Gute und versabschiedet sich. Eugene ist fest überzeugt: Dieses Treffen heute war Schicksal, das kann kein Zufall mehr sein. Grinsend fügt er hinzu, dass ich den Spitznamen „Herz-aus-Gold“ vollkommen zurecht trage. Mag sein. Ich kann das nicht beurteilen. Ich bin jedenfalls froh, dass dieser Tag ohne ein weiteres Blutvergießen zu Ende geht und wir noch alle am Leben sind.
Müde setze ich mich alleine in der Dämmerung ans Lagerfeuer, schäle ein paar Kartoffeln, röste sie über dem Feuer und schreibe meine Geschichte auf. Der Traum lebt weiter. Heute mehr denn je.
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Tagebuch eines Samariters in Chernarus
„Wenn wir überleben wollen, muss der Traum weiterleben.“
⚠ Hinweis: ⚠
Dieses Buch behandelt dem Umgang mit Krankheit, Depressionen, Suizid und verwendet verbale Kraftausdrücke. Wenn du auf derartige Themen sensibel reagierst, lies diesen Eintrag vielleicht lieber mit einer vertrauen Person, mit der du das Lesen auch unterbrechen kannst, um dich über das Gelesene auszutauschen oder lies einfach nicht weiter.*****************************************
Das Tagebuch hier im Forum beginnt im April 2023. Wer noch etwas mehr lesen möchte, kann dies online tun. Dort habe ich die fehlenden Einträge seit März nachgetragen und nun kann man die GANZE Geschichte lesen. Leider konnte ich aufgrund der Zeichenbegrenzung im ersten Post nichts mehr einfügen, aber hier findet ihr nochmals alles in leserlicher Form online:
ZitatTauche ein in die fesselnden Geschichten und Erlebnisse der Samariter von Chernarus, die seit 2016 als Helfer und Retter in Chernarus aktiv sind. Sie haben eine Mission, Menschen zu helfen und eine Oase der Sicherheit inmitten des Chaos zu schaffen. Erfahre mehr über ihre Begegnungen mit anderen Überlebenden, ihren Herausforderungen und ihren unermüdlichen Einsatz, um etwas Menschlichkeit in der Apokalypse zu verbreiten und den Traum am Leben zu erhalten.
Bereite dich darauf vor, in eine Welt voller Überlebenskampf, Freundschaft und Verrat einzutauchen. Werde Teil der Geschichte und erlebe unvergessliche Abenteuer in einer Welt, in der jede Handlung über Leben und Tod entscheiden kann.
--> Das Tagebuch eines Samariters in Cheranrus Band 1: Prigorodki bei Heyzine.com
Oder für den heimischen Reader zum Runterladen:
Über Kommentare, Anregungen und Rückmeldungen freude ich mich natürlich. Vielen Dank euch allen!
18. April 2023 - VandalismusApril… es muss April sein. Bei diesem Mistwetter.
Ich wache am späten Nachmittag auf. Es muss den ganzen morgen durchgeregnet haben, das Gras ist feucht, aber die Sonne kommt endlich etwas hervor. Viel zu lange habe ich in meiner kleinen Hütte geschlafen. Meine kleine Hütte, meine Zuflucht. Wie viele Tage ist es schon her, seit es mich hierher in den kleinen Vorort von Chernogorsk verschlagen hat? Prigorodki, der Vorort.
Für uns seit einigen Monaten mehr ein Zufluchtsort vor der hektischen Großstadt. Wer hätte gedacht, was sich in dieser Zeit so alles entwickeln würde. Aus dem kleinen Unterstand am Brunnen wurde ein stattliches kleines Bambi-Auffanglager mit Feldern, Werkzeugschuppen, Küche und natürlich Unterständen voller nützlicher Dinge. Nichts Besonderes, aber das, was man als Überlebender an der Küste in seinen ersten Stunden so benötigt. Eben ein kleines Stück Menschlichkeit in dieser grausamen postapokalyptischen Welt; Unser Traum von einer besseren Welt, von Mitgefühl, Zusammenarbeit und Menschlichkeit.
Der Traum… auf gewisse Art und Weise, teilen viele hier diesen Traum. Jeder auf seine Weise und jeder packt kräftig mit an. Man kommt ins Gespräch, tauscht Geschichten aus, hilft sich und ist einfach froh, Gleichgesinnte zu treffen. Gemeinsam lachen und weinen. Das tut gut in der oft so einsamen Welt. Dennoch bleibt natürlich ein Risiko. Jeder Kontakt, egal ob bewusst oder unbewusst kann tödlich sein. Aber wir halten an dem Traum fest und freuen uns über jeden, der unser Lager in der Not erreicht und Hilfe findet.
Ich schweife ab, oder? Nun, noch ist von meinem Team keiner zu sehen und ich versinke in Gedanken. Aber es wird Zeit, aufzubrechen. Nachdem ich meine Vorräte überprüft habe, verlasse ich meinen Zufluchtsort und mache mich ins Auffanglager auf. Schon von Weitem grüßen mich die braunen Zeltplanen der Unterstände am Brunnen. Alles sieht ruhig und friedlich aus.
Doch wie so oft, trügt der Schein. Während ich mich von den Strapazen der vergangenen Tage in meiner Hütte erholt hatte, muss jemand im Lager gewesen sein, denn schon als ich es betrete wird dies deutlich: Vor dem Brunnen liegen verschiedene Rucksäcke. Arglos in der Gegend herumgeworfen. Der Medizinunterstand wurde ebenfalls massiv geplündert. Bandagen, Medikamente… jemand hatte es wohl dringend nötig, sich die Taschen vollzustopfen. Auch in Sachen Bekleidung fehlten einige Militärwesten. Soweit so gut. Die Bambis könnte doch wirklich etwas Ordnung im Lager halten. Aber warum sind überall Sachen verteilt? Es wirkt fast so als ob… ich stocke, ringe nach Atem. Es war jemand im Lage, der wollte, dass Dinge verschwinden.
Meine Befürchtungen bestätigen sich, als ich in den Werkzeugschuppen gehe. Auch dort fehlen wichtige Werkzeuge. Als ich die Küche betrete ist der Schock komplett. Aus der Feuerholzkiste wurden Feuerzeug und Streichhölzer genommen, die Essenskiste wurde komplett geplündert. Inklusive der Kiste! Respektlos wurden einige geräucherte Hähnchenbrustfilets einfach auf den Boden geworfen. Die zweite Kiste mit den Kochtöpfen fehlt ebenfalls. Schnell wird mir klar: Das kann keine einzelne Person gewesen sein und es steckte wohl ein Plan dahinter. Das von den beiden einsamen Wölfen Max und Kevin gesponsorte Zelt wurde ebenfalls abgebaut und etwas weiter am Wegrand platziert. Alle Gegenstände demonstrativ im Garten verteilt; ein Anblick der Verwüstung und puren Ignoranz gegenüber dem, was wir hier tagtäglich unter dem Einsatz unseres Lebens auf die Beine stellen wollen. Diese Ignoranz schmerzt, aber nach den letzten Jahren, in denen ich schon als Samariter in Chernarus unterwegs war weiß ich, dass aufregen nichts bringt. Im Gegenteil. Vermutlich wollten die Fremden damit ein Statement setzen. Sich groß fühlen. Aber was ist schon dabei, ein Geschenk unter einem Weihnachtsbaum zu rauben?
Es scheint wohl wirklich so zu sein: Viele Menschen sind einfach nicht in der Lage, Güte und Gnade anzunehmen. Entweder wollen sie etwas dafür tun oder aber – wie in diesem Fall – sich beides gewaltsam nehmen und dem Geber noch dreist ins Gesicht lachen. Bitteschön. Nur, weil da draußen sich einige wie die buchstäblichen Arschlöcher – verzeih die fäkale Wortwahl, aber in diesem Fall ist sie einfach passend und angemessen – aufführen, werde ich nicht selbst zu einem.
Ich packe also alles zusammen, bete um innere Gelassenheit und gebe einen Funkspruch an mein Team heraus. Zunächst versuche ich erst einmal Ordnung ins Chaos zu bringen und mache eine Bestandaufnahme. Über Funk meldet sich auch Ravini aus Chernarus. Unser lieber Farmer, der gerade mal wieder auf Tour ist. Auch ihm hatte das Schicksal gestern übel mitgespielt und für einige Minuten tut es einfach gut, jemanden zum Reden zu haben, während ich die kargen Überreste des Lagers zusammensuche. Unglaublich, wie viel Böswilligkeit mir da entgegenschlägt. Jedes Hemd, dass ich einsortiere, jede Kiste, die ich neu befülle. Alles scheint mir ins Gesicht zu lachen und zu sagen: „Mann bist du doof, dass du das immer wieder machst!“. Tapfer halte ich dagegen. Der Traum darf nicht sterben. Jemand muss anfangen und einen Unterschied machen. In diesem Fall sind wir es.
Etwas später trifft schließlich Hikaru ein, die meinem Funkspruch gefolgt ist. Gemeinsam beschließen wir, uns in die Stadt vorzuwagen und die Vorräte aufzufüllen. Dabei bekommen wir mehr oder weniger moralische Unterstützung von einem jungen Hüpfer aus Cherno, der sich aus seinem warmen Nest über Funk hier und da einschaltet und natürlich von Jammet, unserem Backup und Scout, der uns gegen die Zombies etwas Schützenhilfe leisten möchte.
Allerdings nicht, um uns noch eine weitere Hiobsbotschaft zu übermitteln: Vor lauter Regen und in der Eile hatte ich es nicht gesehen, aber die Vandalen haben doch tatsächlich neben Zelt, Kisten und Waren auch unsere Fahne mitgenommen. Daher also dieses komisch Gefühl, das ich die ganze Zeit hatte. Dies trifft mich persönlich sehr hart, denn sie war für mich so eine Art Symbol für das Lager geworden. Das lustige Bambi, das so freundlich im Wind tanzte, ist nun fort. Ich fasse es nicht und ich spüre eine Wut in mir aufsteigen. Zum Glück habe ich gute Freunde, die mich in dieser Laune aushalten und nachdem sich der erste Zorn über diesen weiteren Schlag ins Gesicht gelegt hat, wird mein Geist wieder klarer. Die Tatsache, dass ich das Fehlen der Fahne nicht selbst bemerkt hatte, zeigt mir rückblickend auch, dass es auf die Fahne gar nicht ankommt. Nein, es geht nach wie vor um die Sache und auch wenn es schade ist, dass nun kein Bambi mehr am Fahnenmast weht, geht das Leben im Camp doch weiter.
Und genau darum machen Hikaru, Jammet und ich uns erneut auf den gefährlichen Weg nach Cherno. Bei einer großen Bushaltestelle gerät Hikaru plötzlich stark in Bedrängnis. Drei Zombies sind einfach zu viel auf einmal. Mit letzter Kraft schafft sie es, noch einen mit dem Baseballschläger niederzuschlagen, verliert dann aber gleich darauf das Bewusstsein. Entsetzt laufe ich zu ihr und zücke meine Waffe. Die Zombies stürmen auf mich zu und mir wird stellenweise schwarz vor Augen. Meine Handschuhe klammern sich fest um das harte Stahl, als ich auf die beiden anderen Zombies feuere. Wieder und immer wieder. Ich hasse Waffen, aber manchmal geht es einfach nicht ohne. Schnell liegen sie vor mir auf dem Boden und ich beuge mich über Hikaru. Alle meine Ansprechversuche schlagen fehlt. „Nein!“, denke ich bei mir, „Nicht du auch noch!“.
Der harten Realität zum Trotz setze ich beherzt zur Druckmassage an. Wieder und immer wieder flehe ich Hikaru an, zu atmen. Das Stöhnen und Grölen einiger nahen Zombies in meinen Ohren.
Nach einigen Sekunden, die mir wie eine Ewigkeit vorkommen, öffnet sie endlich ihre Augen und setzt sich keuchend auf. Sie lebt! Doch die Freude währt nicht lange, schon stürmt der nächste Zombie auf uns zu. Ironischerweise in einer vollen Sanitätermontur. Die Apokalypse hat wirklich Humor. Ich ziehe instinktiv meine Waffe und drücke ab. Getroffen. Mit etwas Kochsalzlösung geht es Hikaru auch gleich schon wieder besser und ich selbst benötigte etwas von meinem eigenen Blut, um die Welt wieder klar zu sehen.
Aber wo bleibt Jammet? Nach Rücksprache über Funk stellt sich heraus, dass er sich an einer anderen Bushaltstelle aufhält und nachdem wir unsere Positionen abgeglichen haben, treffen wir uns dann endlich an der Klinik wieder.
Dort nehmen wir erst einmal so viele Medikamente und Bandagen mit, wie wir tragen können und auch in der Polizei findet sich die ein oder andere Stichschutzweste, die unser Auffanglager sicher gut ergänzt. Alles, was wir an Nahrung finden, wandert ebenfalls in meine „Einkaufstasche“. Manchmal mach Bummeln in Cherno auch Spaß. Das Schicksal meint es wirklich gut. Es ist fast so, als wolle es den erlittenen Schaden wieder gut machen. Zumindest gefällt mir der Gedanke.
Zurück am Bambi-Auffanglager bauen wir erst einmal eine neue Kiste für das Essen auf und bringen unsere gesammelten Vorräte dort unter. Wir bestellen wieder alle Felder und das Lager ist somit wieder einsatzbereit.
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Etwas später stoßen Kanu und s-tlk zum Lager und Tabasko aus Cherno schaltet sich gemeinsam mit Wolfgang über Funk zu uns. Es wird spät. Eigentlich hatten wir geplant, eine Zweigstelle in Form eines Bambi-Auffanglagers zu errichten, aber nun hissen wir erst einmal eine provisorische Fahne, die Kanu mitgebracht hat. Lustigerweise steht in großen Lettern nun „Refuge“ über unserem Lager. Auch irgendwie ganz passend.
Nachdem wir einige Zeit damit verbracht haben, die notwendigen Werkzeuge und Zeltplanen zusammenzutragen, fährt Tabasco mit seinem roten Sarka vor. Schon von Weitem sieht man, dass dieses Auto viele Geschichten zu erzählen hat und so manche Delle von seinen Abenteuern zeugt. Ich beschließe, mit ihm und s-tlk vorzufahren und die Werkzeuge mitzunehmen. Kanu und Jammet fahren mit dem Bambi-Mobil hinterher und füllen unterwegs die Kisten an der Küste wieder mit Nahrung auf. Wir haben das Bambi-Auffanglager kaum verlassen, als s-tlk schreit, Tabasko solle anhalten. Er habe eine Kiste gesehen. Gesagt getan und tatsächlich: Vermutlich hat einer der Vandalen die Kiste nicht mehr weitertragen wollen und sie einfach am Straßenrand abgestellt. Leider stellt sich die Kiste als Leer heraus, aber sie wird gleich für die neue Station in den Sarka gepackt. Weiter geht die wilde Fahrt, als sich der Sarka plötzlich auf gerader Strecke überschlägt. In einer Tanne kommen wir zum Stehen und Kriechen aus dem Auto. Entweder ist es pures Glück, Schicksal oder mein Helm hat mich geschützt, aber wie durch ein Wunder sind wir alle drei unversehrt. Nur das Auto liegt erst einmal auf dem Dach. Mit vereinten Kräften schaffen wir es, das Auto umzudrehen, allerdings steckt es im Baum fest. Wie gut, dass da die Nachhut im roten Bambimobil ankommt. Ich war noch nie so froh, den guten alten Gunter zu sehen. Kanu schiebt behutsam den roten Sarka aus dem Baum und weiter kann die Fahrt gehen.
Auf dem Weg nach Solnichniy sehen wir schon die erste Bambi-Leiche auf der Straße. Welches Schicksal den Armen ereilt haben mag? Es gibt jedenfalls keine Anzeichen für Schussverletzungen, aber wir sind vorsichtig. Ja, dies scheint ein guter Ort für ein Auffanglager zu sein.
Kaum haben wir alles ausgeladen, beginnt auch schon die Arbeit. Tabasco fährt weiter seiner Wege und s-tlk hilft mir beim Aufbau des Lagers aus Zeltplanen und Leder. Auch einen kleinen Fahnenmast stellen wir auf, den eine frisch gefundene DayZ-Fahne ziert. Somit ist auch von der Straße klar, dass sich hier ein Zufluchtsort befindet. Nach getaner Arbeit wird es schließlich dunkel und wir beschließen, zurück nach Hause zu fahren.
Dort angekommen wird klar, dass wir wieder Besuch hatten. Allerdings muss es dieses Mal ein dankbares Bambi gewesen sein, einige Kürbisse wurden geerntet und verspeist. Offenbar hat sich jemand darüber gefreut. Die Mühe hat sich gelohnt.
Müde schleppe ich mich in meine Hütte und lasse den Tag nochmals Revue passieren.
Es ist klar, dass wir in dieser neuen Welt, die von Chaos und Unsicherheit geprägt ist, nicht jedem blind vertrauen können. Wir müssen vorsichtig sein, unsere Ressourcen schützen und uns gegenseitig unterstützen, um zu überleben.
Trotzdem lassen wir uns nicht von unserem Weg abbringen. Wir helfen weiterhin anderen Überlebenden, die zu uns kommen, mit medizinischer Versorgung, Nahrung, Wasser und Unterkunft. Wir tauschen Geschichten aus, teilen Informationen über gefährliche Gebiete und helfen uns gegenseitig, bessere Überlebensstrategien zu entwickeln. Gemeinsam sind wir stärker.
Es gibt auch gute Tage. Tage, an denen neue Überlebende zu uns stoßen, die unsere Werte teilen und bereit sind, sich an unserer Gemeinschaft zu beteiligen. Wir arbeiten zusammen, um das Lager weiter auszubauen, neue Felder anzulegen, Vorräte zu sammeln und Werkzeuge zu reparieren. Es ist ein hartes Leben, aber es ist erfüllend, zu wissen, dass wir anderen Menschen helfen und ihnen Hoffnung geben können.
Ich führe mein Tagebuch und notiere meine Erfahrungen. Es hilft mir, meine Gedanken zu sortieren und meine Motivation aufrechtzuerhalten. Trotz der Rückschläge und Herausforderungen, denen wir begegnen, bleibe ich optimistisch. Ich glaube fest daran, dass der Traum von einer besseren Welt weiterleben wird, solange es Menschen gibt, die bereit sind, sich füreinander einzusetzen und zusammenzuarbeiten.
Tag für Tag setze ich meinen Samariter-Dienst fort und tue mein Bestes, um anderen zu helfen. Ich weiß, dass es nicht einfach sein wird, aber ich werde nicht aufgeben.
Denn inmitten der postapokalyptischen Welt von Chernarus ist Menschlichkeit und Mitgefühl das, was uns am Leben hält. Der Traum muss weiterleben. -
Hallo zusammen!
Leider ist unser Bambi-Auffanglager bei Prigorodki auf dem German DayZ Vanilla Server heute Opfer von grobem Vandalismus geworden.
Ich weiß nicht, was Leute daran finden, Unterstände, Kisten etc. auszuräumen, damit alles despawnt und unsere Fahne mitzunehmen. Sehr schade das.
Wir machen aber weiter und lassen uns nicht entmutigen
Falls jemand auf dem Vanilla Server an eine Bambi-Fahne kommt, wir hätten Interesse.Edit:
Wir konnten das Lager soweit wieder aufbauen. Vielen Dank an alle freiwilligen Helfer! Ihr seid echt große Klasse -
Was haben denn meine Spielstunden damit zu tun? Ich möchte ja nur Kontakt aufnehmen, falls du auch auf dem Vanilla Server unterwegs bist und man sich mal begegnet
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Das ist komisch. Mein DC Name ist Kirauni#4660.
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Anfrage ist raus. Freue mich schon, dich kennenzulernen
Ist bestimmt ganz praktisch, wenn wir uns auch im Discord austauschen können bei Bedarf, Hase.
DX7MOjo habe ich auch schon eine private Nachricht geschickt hier im Forum, aber leider kam noch keine Antwort. -
Hallo Überlebender und willkommen auf dem Vanilla Server
Das liest sich ja so ähnlich wie bei mir vor knapp 5 Wochen. Ich hatte auch eine längere Pause gemacht und bin jetzt wieder aktiver auf dem Vanilla-Server.
Vielleicht läuft man sich da ja mal über den Weg. Wir haben bei Prigorodki (östlich von Cherno, westlich von Elektro) am Brunnen ein Bambi-Auffanglager aufgestellt, um Neulinge zu versorgen.
Ich weiß nicht, wie es hier so mit Werbung ist, aber wir kommunizieren momentan hauptsächlich auf unserem privaten Discord-Server. Vielleicht können wir uns ja mal austauschen. WIr helfen gerne weiter, damit du wieder ins Spiel kommst.
Viel Spaß und bleib am Leben! -
Na, dann komm doch einfach zurück und mit etwas Glück begegnen wir uns mal. Sollten wir nochmals so ein spontanes Event machen, schreibe ich es hier auch wieder rein
PS: Das war mehr Cancan gestern, als Stepptanz XD -
Schade, dass du nicht dabei warst. Aber vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal. Wir waren uns nämlich einig, dass wir so etwas bestimmt noch einmal machen wollen. Ideen gibt es genug
Das Event hat wirklich Spaß gemacht, auch wenn es einige unerwartete Zwischenfälle gab. Das Wetter war alles andere als ansprechend und die Giftgasangriffe kommen halt wirklich immer im unpassendsten Moment,. So mussten wir auf die Militärbasis für den PvP-Teil ausweichen. Dummerweise hat mich dann auch nach dem Gasangriff der Wundbrand erwischt, zum Glück aber nicht die Gaskrankheit. Zum Glück hatten wir die nötigen Medikamente und genügend Essen da, sodass ich es noch überlebt habe
Danach kam "DayZ-Schach vom Feinsten" an der Militärbasis, wo die beiden Gruppen sich begegneten.
Am Ende kam noch eine kleine Autopanne dazu, aber gemeinsam haben wir uns ausgeholfen und kamen wieder heil an.
Vielen Dank an Charly, Max, Kanu, Jammet, Hikaru, Kevin, Tabasko und Pinky für den schönen Abend! -
Event : Das Kartoffelfest in Staroye
Es war einige Jahre nach dem Ausbruch und die Welt hatte sich stark verändert. Die Menschheit hatte mit vielen Herausforderungen zu kämpfen, darunter eine unerbittliche Pandemie, die sich über den gesamten Globus ausgebreitet hatte. In dieser Zeit des Überlebenskampfes wurden viele traditionelle Feierlichkeiten vernachlässigt oder mussten in abgewandelter Form stattfinden.
So auch Ostern. Die Menschen in Chernarus wollten das Fest dennoch feiern und beschlossen, statt Ostereier Kartoffeln zu verstecken. Kartoffeln waren zu dieser Zeit ein wichtiges Nahrungsmittel und wurden in der Region häufig angebaut. Und so begann eine neue Tradition: die Ostereiersuche wurde zur Kartoffelsuche. Aber wie kam es dazu?
Das Kartoffelfest
Es war einmal eine in einer beschaulichen Stadt namens Staroye in Chernarus, die von einer Gemeinschaft von Überlebenden bewohnt wurde. Die Stadt hatte lange Zeit mit Konflikten zwischen zwei rivalisierenden Gruppen zu kämpfen, die gegenseitig um die Vorherrschaft im Polizeigebäude kämpften. Die Rivalitäten eskalierten und schließlich hatten die friedlichen Bewohner genug davon: Eine alte Frau namens Lidia kam auf eine Idee, wie sie den Konflikt beilegen und die Gemeinschaft zusammenbringen konnte: Gemeinsam mit allen anderen friedliebenden Bewohnern wurde jede einzelne Kartoffel versteckt. Zunächst beschuldigten sich die beiden Parteien gegenseitig.
Doch als einer der Anführer einer Gruppe schließlich bei einem der Verstecke eine Kartoffel fand, erkannte er, dass es sich um ein gemeinsames Spiel handelte. Er informierte die anderen Anführer und schlug vor, die Feindseligkeiten zu beenden und eine Allianz zu bilden, um die Gemeinschaft zu stärken und die Kartoffelsuche zu einem jährlichen Fest zu machen. Und so geschah es: Die Rivalitäten wurden beigelegt und die Bewohner von Staroye feierten fortan jedes Jahr das "Kartoffelfest" mit einer großen Kartoffelsuche, gemeinsamen Mahlzeiten und Musik. Die Tradition verbreitete sich bald in der gesamten Region und wurde zu einem Symbol für Einheit und Zusammenhalt in schwierigen Zeiten.
Als weiterer Teil des Festes wurde eine Art symbolischer Wettkampf organisiert, bei dem zwei Gruppen um das Polizeigebäude kämpfen sollten. So sollten die Teilnehmer ihre Fähigkeiten in Geschicklichkeit und Schnelligkeit unter Beweis stellen. Doch anstatt in alte Muster zurückzufallen und die anderen Bewohner zu unterdrücken, beschlossen die Gewinner, das Polizeigebäude gemeinsam mit allen anderen Bewohnern zu nutzen und es zu einem Ort der Zusammenkunft und des Friedens zu machen.
Heute, viele Jahre später, suchen die Menschen in Chernarus immer noch nach Kartoffeln an Ostern, um die Tradition am Leben zu erhalten und die Erinnerung an die mutige Tat von Lidia und den Frieden, den sie gebracht hat, zu ehren.
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- Zaungäste und Teilnehmer willkommen
Termine:
1. Kartoffelfest 2023: Samstag, 15. April 2023 um 20 Uhr in Staroye (Staroye, Tankstelle)- 2. Kartoffelfest 2024: Samstag, 06. April 2024 um 20 Uhr in Staroye (Ortsausgang in Richtung Militärcamp)
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Vielleicht dürfen wir euch demnächst auch mal auf dem Hauptserver antreffen.
Vielen Dank für die Einladung, aber der Großteil von uns bevorzugt einfach DayZ in seiner Vanilla-Version. Da hängen so viele schöne Erinnerungen dran.
Aber wer weiß, was die Zukunft bringtGrüße und die besten Wünsche für eure Arbeit, tatsächlich spielen wir vanilla nur wenn die richtigen Server grade down sind um die neue season zu starten.
Deshalb auch der Post von mir 😉
Danke dir!
Achso, das erklärt es natürlich einiges. Naja vielleicht trifft man sich ja irgendwann mal. Danke fürs Erklären und auch euch weiterhin eine gute Zeit auf dem Server -
Ja, das dachte ich mir. Ich habe nur nochmals nachgefragt, weil Shaitan vom CRK zuvor in diesem Thema gepostet hatte
Aber vielen Dank für die Aufklärung, Wüstenfuchs -
Hallo und Grüße an die Community!
Wir, die "Samariter von Chernarus", sind ein kleines Grüppchen, dass es sich über die Jahre hinweg zur Aufgabe gemacht hat, auf diversen DayZ-Servern eine Art "Bambi-Erstversorgung" zu übernehmen und wir besuchen nach einigen Irrwegen derzeit euren Vanilla-Server. Es freut uns, gemeinsam mit einige von euch spannende Geschichten zu erleben und nette Bekanntschaften zu machen.
Wir spielen meist friedlich und reden lieber erst einmal ingame, als gleich auf andere zu schießen. Einige freundliche Leute haben wir ja bereits getroffen.Falls ihr an einer unserer "Bambi-Auffangstationen" oder "Bambi-Kisten" vorbeikommt, nehmt gerne was ihr braucht und lasst da, was ihr nicht benötigt.
Aber bitte verschont unsere Unterstände und Kisten und lasst sie stehen, denn dann haben auch andere Spieler noch lange etwas davon
Bleibt am Leben!
~Herz
PS: Seit ich vor knapp einem Monat auf dem Server angefangen habe, habe ich leider niemandem vom CRK getroffen. Seid ihr da noch aktiv? Ich finde das total genial und feiere eure Idee