Beiträge von Herz-Aus-Gold

    Leider mussten wir einen neuen Verlust verzeichnen. Am 03.07.2023 traf es unseren Samariter zweifelhafter Moral, Jahsan. Hätte er mal doch seine Waffe gezogen... Aber am Ende war er eben doch ein echter Samariter, der niemandem wirklich etwas antun konnte.

    Pflichtbewusst wie er war, half er beim Holzhacken und sprach einen herannahenden Fremden direkt an. Dieser grüßte nonverbal freundlich zurück, ehe er jedoch unvermittelter Dinge zum Angriff überging. Der Samariter in Grün hatte keine Chance.

    So wurde er dabei im Einsatz heimtückisch erschossen. Der Angreifer nahm seine Nägel, seine rote Jacke und ein paar kleinere Dinge mit.

    Jahsans Body-Cam hat folgende Aufnahmen zutage geführt:


    http://campfire.pridelands.de/videos/kirauni/2023-07-03_mean_ways_to_die_02-Holzhacken.mp4


    http://campfire.pridelands.de/videos/kirauni/2023-07-03_mean_ways_to_die_02-Holzhacken_klein.mp4



    Sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, bitte an Officer Charly117 oder den Samaritern melden.



    PS: Wir trauern um Jahsan und hoffen, dass er nun seinen Frieden gefunden hat.

    So und da das Forum nun wieder zugänglich ist, folgen nun hier die Logs. Vielen Dank an Murphy!




    Danke für den tollen Zusammenschnitt! Das war echt super, mal eure Seite zu sehen. Habt ihr Glück, dass Blue so ein fairer Spieler ist. Ich hab ihm gesagt, er soll die Fahne ruhig verstecken, aber das wäre ja unfair gewesen XD


    War aber eine tolle Runde. Gut ausbalanciert und vor allem auch durch die Waffenwahl und den Teamaspekt echt gut umgesetzt. Danke Tabasko !


    Ich kläre noch einige Namen aus den Kill-Logs (Meine Güte, hatten wie viele verschiedene Manfreds XD) und dann poste ich hier die Übersicht.

    Am 30. Juni war es leider wieder so weit und unser geschätzter Furkan, der Samariter in Rot fiel einem heimtückischen Angriff mitten bei der Versorgung des Bambi-Auffanglagers mit Fischen zum Opfer. Im Zuge der ausgewogenen Ernährung hatte er den Auftrag zu angeln und die Fische im geräucherten Zustand im Lager unterzubringen. Pflichtbewusst wie er war, hat er sich dabei etwas zu sehr auf das Braten konzentriert und den herannahenden Angreifer nicht bemerkt.

    So wurde er dabei im Einsatz heimtückisch erschossen. Der Angreifer nahm nichts mit, weder den duftenden Fisch noch etwas von Furkans Ausrüstung. Diese konnte Cyfox später sicherstellen. Allerdings stellte er fest, dass die Autozelte mit den Kleidungsstücken leergeräumt wurden und die Kleidung arglos auf dem Boden verteilt worden war.


    Die Überwachungskamera hat folgende Aufnahmen zutage geführt:

    http://campfire.pridelands.de/…_Todesfall_01-Grillen.mp4

    http://campfire.pridelands.de/videos/kirauni/2023-06-30_Todesfall_01-Grillen_klein.mp4



    Sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, bitte an Officer Charly117 melden.



    PS: Wir trauern um Furkan und hoffen, dass er nun seinen Frieden gefunden hat.

    21.06.2023 – Neuzugang


    Als ich erwache beschließe ich, dass ich mir selbst einen Eindruck vom Zustand des Bambi-Auffanglagers in Prigorodki machen muss. Daher breche ich in aller Frühe allein auf und suche mir meinen Weg an der Küste entlang. Dabei halte ich mich immer in der Nähe des Waldes, um nicht von anderen Überlebenden überrascht zu werden.


    In Prigorodki angekommen inspiziere ich alle Zelte, aber noch ist alles so, wie Kanu, Jammet und die anderen es hinterlassen haben. Samariter Rot ist noch nicht zu sehen, aber eventuell hat er heute auch seinen freien Tag. Ich drehe meine Runde und begegne in Chernogorsk schließlich Koira, unseren Neuzugang. Er hatte sich per Funk angekündigt, aber er benötigt dringend ärztliche Hilfe. Eine heftige Erkältung macht ihm zu schaffen. Darum helfe ich ihm erst einmal mit Medizin und versuche ihm die Grundlagen des Überlebens beizubringen: Halte dich warm, satt und gesund. Es dauert eine ganze Zeit, bis Koira endlich über den Berg ist. Als er fit genug ist, gehen wir beiden auf die Jagd. Aber da diese scheitert, beschließen wir bei Cap Golova etwas zu angeln und ich bringen ihm die Grundlagen des Angelns bei. Koira lernt schnell und im Nu hat er sich selbst eine Angel gebastelt und zieht seinen ersten Fisch an Land. Das alte Zitat stimmt schon: Gib einem Menschen einen Fisch, dann wird er für einen Tag satt. Zeig ihm wie man angelt und er ernährt ein ganzes Dorf. Oder so ähnlich… Gut, davon ist Koira noch weit entfernt, aber bald haben wir in der Tat eine Menge Fische, die wir dann am Steiofen in Prigorodki über dem Feuer räuchern.


    Die Jungs gesellen sich per Funk dazu und berichten von ihren Erlebnissen. „Na, hast du dein Bambi angelernt?“, fragt Henrik grinsend und ich bestätige. Die Jungs nehmen in herzlich in der Runde auf, man erhält sich noch etwas über das Wetter, das in letzter Zeit wesentlich besser geworden ist und bedankt sich bei ‚Wettergott-Murphy‘ für den Sonnenschein. Charly meint: „Jo, kann man mal machen.“ Nein, wir meckern nicht mehr über das Wetter. Als Koira und ich zum Brunnen laufen, kommt mir ein Bambi mit einer Schrotflinte in der Hand entgegen. Ich grüße den Fremden freundlich. „Ach Hallöchen!“ doch da legt er seine Flinte an und zielt direkt auf mich. Mein Herz rast, der Schrecken ist in meiner Stimme zu hören, aber ich versuche möglichst ruhig und beherrscht zu sein. „Nicht schließen hey, nicht schießen Junge!“, rufe ich ihm entgegen und gehe zwei Schritte zurück. Charlys Lachen entschärft die Situation. „Oh Herz….“, lacht er laut. Offenbar ist er das Bambi. Grummelnd drohe ich: „Ich hole meine Erziehungs-Vaiga! Ich sag’s dir!“ Mir kommt noch ein Gedanke. Ich ziehe mein Schwert, das mir von Henrik geschenkt wurde und überlege ich eine Sekunde. Dann füge ich hinzu: „Oder noch besser: Schau mal!“ Drohend halte ich das Schwert über den trinkenden Bambi-Charly. „Wo ist denn der Rest deiner Rüstung?“, scherzt er. „Den mache ich mir aus deinen Knochen!“, spiele ich das Spiel weiter. Wir beide lachen und ich lasse das Schwert sinken. „Das war einfach zu verlockend, weißt du?“, merkt Charly noch an. Da kam der Charly einfach mit einer Wumme aus dem Haus. Mann, Mann, Mann… Ja, Waffen am Bambi-Lager sind eine gefährliche Sache. Bambi verletzen sich und schlimmstenfalls andere immer damit. Besser, wir halten die vom Lager fern. Ich frage Charly, ob ich ihm etwas zu Essen geben kann, aber er überlegt eher, ob er sich nicht… ‚an die Küste teleportieren‘ lassen möchte. Ich erkläre, dass Wolfgangs patentierte Selbstmordzellen an der Küste noch im Aufbau sind. Kein Witz… er hat sich eine Konstruktion ausgedacht, damit ein Bambi möglichst effektiv und schnell nach seinem Ableben wieder an eine andere Stelle… ‚teleportieren‘ kann. Mir widerstrebt das zutiefst, aber er hat so seine eigene Auffassung von Hilfe und Nächstenliebe. Aber wir haben ja hier unseren Neuzugang, Koira. Möglicherweise möchte er ja im Namen der Samariter Transport AG Charly helfen. Er legt seine SG5K an und einen gezielten Schuss später befindet sich Charly wieder an einem anderen – hoffentlich besseren Ort. „Nein, Charly…“ jammere ich und beerdige ihn. Leider starb Charly auf der Straße und nicht auf Gras. Also muss ich unserem Bambi-Neuling Koira zeigen, wie man eine Leiche fachgerecht entsorgt und vor allem kann ich ihn dann gleich von der Gefahr des Menschenfleischs warnen. Ich schärfe ihm unter Gelächter der Jungs ein: Iss nie fremdes Fett! Kannibalismus ist keine Lösung. Außerdem warne ich ihn davor, dass andere Überlebende ihn damit füttern könnte und er solle aufpassen. Ich verbrenne das restliche Fleisch. Ich denke, das war eine wichtige Lektion. Im Funkkanal tauschen wir die neuesten Geschehnisse aus.Ich erfahre unter anderem, dass Durog Shizo heimlich beobachtet hat. Er hätte ihn ohne Probleme töten können, aber natürlich tat er dies nicht und verschonte ihn. Durog ist in der Tat ein ganz Lieber und stiller Zeitgenosse, der lieber unter sich bleibt. Koira und ich befüllen das Zelt schließlich mit geräucherten Fisch. Den Abend lassen wir im Dörfchen ausklingen und sind gespannt, was der kommende Tag für uns bereithält. Koira ist jedenfalls angekommen und scheint ein ganz netter Zeitgenosse zu sein. Er bietet an, uns beim Befüllen des Bambi-Camps zu helfen. Das ist absolut lieb gemeint, aber ich bin mir noch nicht sicher, ob er wirklich schon abschätzen kann, was es bedeutet, ein Samariter zu sein. Zunächst sollte er sein Leben in Chernarus so gut es geht meistern und möglichst viele Erfahrungen sammeln. Dabei helfen wir ihm gerne und ich bin mir sicher, wenn er erst einmal mit den Jungs umherzieht, wird er ihren Lebensstil auch attraktiv finden. Wir werden sehen, denn das kann nur die Zeit zeigen.


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    20. Juni 2023 – Böse Absichten

    Heute hatten wir eine Autopanne in Berenzino. Jammet und Kanu haben Shizos schwarzen Gunter repariert. Es ist immer gut, jemanden im Team zu haben, der sich mit Fahrzeugen auskennt und ich bin froh, dass Shizo geholfen werden konnte.


    Leider erreichen mich aus Prigorodki schlechte Nachrichten: Furkan, unser Samariter in Rot meldet, dass alle Zelte leergeräumt wurden. Alle Kleidungsstücke wurden auf den Boden geworfen und ein Unterstand wurde abgebaut. Es gab kein einziges Kleidungsstück mehr im Camp. Auch die Unterstände wurden abgebaut. Es ist schockierend und ich fühle mich zurückversetzt in die Zeit vor ein paar Wochen, als wir mit den ‚Assi-Nacktbambis‘ Probleme hatten. Damals ging es eine ganze Woche so, bis sie sich dann zu erkennen gegeben haben und uns quasi erpressen wollten. Ein Glück ist das vorbei, aber nun droht das alles wieder von vorne zu beginnen. Zum Glück standen die Generatoren noch und die Fahne war auch da. Auch die Autozelte konnten nicht abgebaut werden. Aber warum macht jemand so etwas? Es scheint, als wäre jemand wieder wütend auf uns gewesen. Vielleicht hatte jemand vor, hier einfach Überlebende kaltblütig abzuknallen und als keiner vorbeikam, wurde die Person ungeduldig und rächte sich für die verlorene Zeit, indem sie die Versorgungsgüter aus dem Zelt warf. Möglich wäre es. Vielleicht war es unser Sniper? Dass es der Schatten war, glaube ich nicht. Er ist viel zu bedacht auf Diskretion. Das passt nicht zu ihm. Zum Glück bauen der Samariter in Rot, Wolfgang, Kanu und Jammet alles wieder auf und füllen das Lager so gut es geht wieder auf. Ich bin so dankbar, dass wir inzwischen ein eingespieltes Team sind.


    Auch bei den Jungs ist einiges im Busch: Shizo und Dani wurden zwei Sarkas gestohlen. Wer der Täter ist, wissen sie noch nicht, aber es gibt wohl einen Verdacht. Ein Lichtblick ist, dass Ravini ein Auto bekommen hat. Shizo war so freundlich und hat ihm eines zur Verfügung gestellt. Er fährt jetzt einen schwarzen Gunter und ist enorm stolz auf sein kleines Fahrzeug. Sein kleiner City-Cruser. Shizo meinte, das Auto sei so schwarz wie Ravinis Seele, aber Ravini behauptet, er sei normalerweise ein ganz netter Kerl. Ich muss herzlich lachen. Die beide sind schon klasse.


    Am Ende grillen die Überlebenden in Prigorodki am Feuer ein paar Äpfel, Hühnchen und vieles mehr und zum Glück gibt es keine weiteren Zwischenfälle. Jedenfalls ist es ein sichtbares Zeichen dafür, dass wir trotz aller Widrigkeiten zusammen-halten und uns gegenseitig unterstützen. Ha! Nehmt das ihr Miesmacher. Aber ich gebe zu, ich wüsste zu gern, wer das Bambi-Auffanglager wieder verwüstet hat und vor allen Dingen, warum. Ich möchte die Ausrede, dass es halt Assis oder ‚toxische Arschlöcher‘ sind nicht gelten lassen. Ich wünschte, ich wäre jetzt auch in Prigorodki bei den anderen, aber ich habe noch in Berenzino zu tun.


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    19.06.2023 – Samariter in Weiß


    Es gibt neue Tore bei den Garagen in Berenzino. Stammen sie von den gleichen Personen oder sind es Trittbrettfahrer, die es einfach lustig finden, auch eine Garage dort zuzubauen? Für einen Moment lang überlege ich, wie cool es wäre, wenn sich hinter jedem zugebauten Tor wirklich ein Auto befinden würde und wir eine Bambi-Fahrschule aufmachen würden. Den Gedanken verwerfe ich aber wieder, denn dazu sind die Zeiten einfach zu gefährlich und noch weiß ich ja nicht, wer unsere neuen Nachbarn sind. Ich hoffe nur, dass es nicht die schießwütigen Kerle von neulich sind, die vermutlich zwei Fässer in der Nähe versteckt haben. Eines der beiden beobachte ich nach wie vor täglich, aber noch tut sich nichts. Während ich in Berenzino wieder meiner Arbeit und vor allem meinen Gedanken in Bezug auf unsere neuen Nachbarn und den Schatten nachgehe, ist Kanu allein als Samariter in Weiß im roten Bambi-Mobil 3.0 auf Streifzug. Unterwegs in Kamyshovo trifft er ein Bambi namens Daro und versorgt ihn. Auch in Solnichniy trifft Jahsan, der Samariter in Grün auf Jannik. Er ist ebenfalls ein Bambi und wird versorgt. Da es aber leider kein Essen mehr im Lager gibt, angeln die beiden erst einmal und braten gemeinsam Fleisch. Am Ende zieht Jannik in Frieden weiter. Somit konnten wir zumindest direkt schon zwei Überlebenden helfen. Mit einem guten Gefühl gehe ich heute schlafen.

    Der Teil mit dem "Was das Herz begehrt" gefällt mir persönlich am besten :D


    Fischfreitag? Das fände ich eine prima Sache. Ich werde das mal an meine Kolleginnen und Kollegen auf dem Vanilla-Server weiterleiten, damit wir auch dort einer einseitigen Ernährung vorbeugen können.


    PS: Herzlichen Glückwunsch auch von mir an Antestor. Du hast bestimmt hart dafür gearbeitet.

    17.06.2023 – Geplatzte Träume


    Während ich hier überwiegend allein in Berenzino meiner Arbeit nachgehe, scheinen die Tage miteinander zu ver-schwimmen. Dank des Tagebuchs kann ich einigermaßen nachvollziehen, was genau wo passiert, aber täglich kommen per Funk so viele neue Informationen rein, dass es mir trotz des Tagebuchs schwer fällt, den Überblick zu behalten. Einerseits ist es unheimlich schön, dass ich bzw. die anderen Samariter und natürlich die Jungs neuen Überlebenden begegnen und sich so zahlreiche Geschichten ereignen. Andererseits ist es auch enorm anstrengend, immer nachzuvollziehen, wer genau welche Rolle gespielt hat. Tja und wenn mir das schon schwerfällt, wie mag es dann den anderen gehen, die nicht direkt involviert sind und auch keine Aufzeichnungen führen? Vor allem Jammet wirkt oft sehr verwirrt über die ganzen neuen Namen und Personen. Ich kann es wirklich gut nachvollziehen. Dennoch hält er sich wacker und setzt sich weiterhin für die Belange anderer an, indem er mit Kanu die seltenen ruhigen Momente genießt und die Bambi-Kisten abfährt. Das ist eine enorm wichtige Aufgabe und ich bin sehr froh, dass die beiden sich so intensiv darum kümmern. Und mal ehrlich, wenn ich an die Geschichte mit unserem Chernarussen Alexej von gestern denke, dann muss ich immer noch schmunzeln. Ich meine, wie groß ist denn bitte schön die Chance, dass ausgerechnet die beiden sein Unfallauto finden, es wieder flottmachen und dann auf der Straße anschließend ihm begegnen? Das ist einfach großartig und es macht mich total froh und stolz, dass wir auf diese Weise unseren Beitrag zu einer friedlicheren und lebenswerteren Welt leisten können.


    Bei den anderen Jungs geht es wohl auch wieder mächtig zur Sache. Jemand berichtet mir im Funk von einem unfreundlichen Kontakt in der Militärbasis von Tisy in der letzten Nacht. In ihrem Eifer haben sich die Jungs bis weit in den Nordwesten vorgewagt, wo sich das weiträumige Militärareal befindet. Noch sind sie sich nicht sicher, wer das gewesen sein könnte. Eventuell ein Einzelgänger wie Durog oder ein Fremder namens Maximillian, dem Tabasko zuvor unterwegs begegnet ist? Oder war es zuletzt vielleicht der Schatten, um den es in letzter Zeit sehr ruhig geworden ist? Ich werde das Gefühl nicht los, dass er im Hintergrund seine Fäden zieht und das Schauspiel genießt. Andererseits würde das so gar nicht zu ihm passen. Mir kommt es immer so vor, als sei es ihm egal, was man über ihn sagt und von ihm denkt. Er zieht allein seine Wege und wenn jemand diese zufällig kreuzt, spendiert er demjenigen ein kostenloses Ticket zurück an den Strand. Kurz: Ich glaube nicht, dass der Schatten in dieser Sache seine Finger mit am Abzug hatte, aber trotzdem sind seine Präsenz und seine Legende irgendwie spürbar allgegenwärtig, wenn etwas passiert. Was war in der Nacht geschehen? Charly war mit Shizo und Henrik unterwegs im Militärareal von Tisy. Möglicherweise inspiriert von unseren Erzählungen über die Begegnung mit den Assi-Nacktbambis vor ein paar Monaten hatte Shizo beschlossen, nur in Unterwäsche und Schuhen bekleidet in das Militärlager zu marschieren und dort so viele Dinge zu sichern, wie er tragen konnte. Der Plan lief gut, bis der laute Knall einer Granate seinem Vorhaben auf tragische Weise ein Ende. Allerdings hatte Shizo Glück im Unglück: Er überlebte den Anschlag schwerverletzt. Charly und Henrik eilen selbstverständlich sofort zum Tatort und sicherten alles weiträumig ab, so gut es eben ging. Der Schütze versuchte unterdessen, Shizo zu treffen, aber es gelang ihm kaum. Durch seine Freunde bestärkt und vermutlich vollkommen dem Adrenalinrausch verfallen, wurde Shizo unvorsichtig. Er sah in seinem Gegner ein leichtes Ziel und wollten ihn zurückschlagen. Wild entschlossen stürmte er auf diesen zu, wurde jedoch seinerseits getroffen und sackte bewusstlos zu Boden. Als er wieder zu Bewusstsein kam, war der Schütze über ihm und boxte ihn erneut zu Boden, bevor er ihn ausraubte. Am Ende floh der Fremde mit Shizos gesammelten Schätzen. Zum Glück überlebte auch Shizo diesen Angriff, kam wieder zu sich und versteckte sich in einer nahegelegenen Hütte. Dort konnte er sich mit Eigenblut versorgen, während Charly die Hütte bewachte. Eigentlich sah Shizo keinen Sinn mehr in allem. Er wollt nur noch sterben. Seine Beine waren gebrochen, seine Integrität war verletzt und er fühlte sich mehr tot als lebendig. Wie gerne wäre ich gerade in dieser dunklen Stunde bei ihm geblieben und hätte ihm geholfen. Zum Glück hatte er zwei gute Freunde an seiner Seite, die ihm gut zuredeten. Darüber hinaus hatte Charly aus seinem Versteck den Fremden beobachten und dessen Position ausmachen können. Da er den verletzen Shizo jedoch nicht zurücklassen wollte, wollte er ihn nicht angreifen. Es war wichtig, dass Shizo sich erst einmal erholt. Ein weiteres Problem kam hinzu: Charly hatte keine geeigneten Waffen, da er zuvor ohne Filter in der Gaszone gestorben war. Wir erinnern uns, da war ja die Sache mit dem gescheiterten Überfall auf Noko am Vortag. Wie ging es nun weiter? Also die gute Nachricht ist, dass Shizo überlebt hat. Die für die Jungs schlechte Nachricht: Der Schütze konnte entkommen. Mit Shizos pinkfarbenem Arm-band. Es stimmt schon: militärisches Gebiet ist hart umkämpft. Jeder, der sich dort umsieht, muss mit seinem baldigen Ableben rechnen, denn in der Regel kommt kein friedlicher Überlebender einfach in eine Militärbasis, um die Gegend zu bewundern. Nein, da geht es eher darum, so viele Waffen und Ausrüstung wie möglich für sich zu beanspruchen und wer solche Waffen nötig hat, der macht in der Regel Jagd auf andere. Insofern kann Shizo froh sein, dass er den Vorfall überlebt hat, auch wenn es mir für die Jungs natürlich leidtut.


    Was mir auch sehr leidtut ist Durog. Er meldet sich nämlich nach der Erzählung bei mir und wir kommen ins Gespräch. Wir starten mit etwas Small-Talk und ich frage ihn, wie es ihm so geht. Etwas verlegen grinsend kommt er schnell zum Punkt: „Tabasko hat mein Hauptlager geplündert.“ Ich falle aus allen Wolken. Was hat der?! So ein frecher Junge! „Der hat sich bestimmt gedacht: Jackpot.“, fügt er hinzu. Ich drücke mein Beileid aus und frage, wo denn die Basis gewesen ist. Tja und was soll ich sagen? Ganz im Südwesten und Durog hat sogar mitbekomme, wie Tabasko sich mal wieder selbst in die Luft gesprengt hat beim Raiden… Oh Mann. Das darf doch nicht… „Waren da mehrere LKW mitten im Wald..?“, frage ich vorsichtig nach. Ein klares „Ja“ kommt als Antwort. Verdammt…


    Durogs Basis stand mitten im Wald und hatte einige LKW dort untergestellt. Natürlich klingeln bei mir sämtliche Alarm-glocken, denn die Schilderung erinnert mich sofort an die Basis, die von den Jungs, Kanu und Blue ausgeraubt worden war! Was soll ich sagen? Es ist, wie ich es befürchtete habe: Das Ziel dieses sogenannten Raids war in der Tat nicht die Basis eines diebischen Trios aus heimtückischen Überlebenden gewesen, sondern das Heim des freundlichen, aber scheuen Wanderers Durog. Es trifft mich mitten ins Herzs und ich bekunde ihm erneut mein Beileid. Auch die Jungs sind sichtlich betroffen, als ich sie informiere. Charly merkt an, dass er noch versucht habe zu klären, ob es sich bei Kanus und Tabaskos Fund nicht um Durogs Basis handeltn könnte, aber vermutlich ging am Ende zu schnell. Die Zeit arbeitete in jedem Fall gegen sie. Tja und das ist der Punkt, wo mir Durog enorm viel Respekt abringt. Statt sauer auf Kanu und die Jungs zu sein, verzeiht er ihnen großmütig. „Ja, kannst ihnen ruhig sagen, ich grolle ihnen nicht, wie gesagt, bin ein Sammler, kein Killer.“ Das ist wahre Größe. Ich weiß nicht, ob ich in seiner Situation so die Nerven behalten könnte. Ich habe ja auch schon oft genug erlebt, wie meine Bambi-Auffanglager geplündert oder gar komplett abgebaut wurden. Und hier reden wir ja nicht von einem kleinen Lager mit ein paar Unterständen und Zelten, sondern von einer riesigen Basis freistehend im Wald. Eine Basis, die für die Jungs den Anschein machte, dass da eine starke Gruppe beteiligt sein muss. Viele von ihnen können gar nicht glauben, dass einer alleine so ein Bauwerk aufgestellt hat und unser Respekt für Durok und vor allem für seine Leistung wächst. Das aber auch noch aus einem anderen Grund. Ich traue es mich gar nicht zu sagen, aber bei dem, was Durog mir dann erzählt, fehlen mir die Worte. Es benötigt einige Zeit, bis ich meine Gedanken sortiert habe. Einerseits bin ich dem schüchternen Wanderer sehr dankbar für seine Auskunft und für seine Tat, aber sie zerstört leider auch ein Stück weit meinen Traum. Okay, das ist vielleicht ein zu starkes Wort. Alles der Reihe nach. Durog und ich kommen auf verschiedene Basen zu sprechen, die es so gibt. Gut, also ich hatte ja aufgeschrieben, dass Kanus und Jammets Garage in Nizhnoye ausgeräumt wurde vor einigen Tagen. Dabei waren zwei Zelte und das Bambi-Mobil entwendet worden. Wir hatten die Raider als die ‚Gentlemen-Raider‘ bezeichnet, da sie die ganzen Sachen wieder feinsäuberlich in Unterstände gepackt hatten, ehe sie die Basis verlassen hatten. Ich finde es nach wie vor nicht gut ausgeraubt zu werden, aber zumindest hat mich diese schadensbegrenzende Aktion gegenüber den Einbrechern versöhnlich gestimmt und mir sogar Bewunderung gegenüber dieser Tat abringen lassen. Das hat mich wieder etwas an das Gute im Bambi bzw. das Gute in den Menschen glauben lassen. Aber nun berichtet mir Durog, dass die Realität leider ganz anders aussah. Er hatte die geöffnete Garage entdeckt und aus purer Neugier einen Blick hinein geworfen. Das Schauspiel war schrecklich, sagte er mir. Überall lagen Hilfsgüter und andere Dinge verstreut und so wollte er das nicht liegen lassen. Man merke an: Durog hatte nichts mit dem Überfall zu tun, denn genau wie ich vergreift er sich nicht an anderer Leute Basis. Aber statt einfach sang und klanglos zu gehen, nimmt er das Risiko entdeckt zu werden auf sich und verbringt volle zwei Stunden damit, neue Unterstände zu bauen und die verstreuten Güter wieder einzusortieren. Diese Schilderung lässt mich getroffen zurück. Die ‚Gentlemen Raider‘ gibt es gar nicht! Es war die ganze Zeit Durog, der am Ende einfach eine gute Tat vollbracht hat. Still und heimlich. Das muss ich erst einmal sitzen lassen, aber natürlich bedanke ich mich herzlich für seine selbstlose Aktion. Ich benötige einige Zeit, um meinem zerstörten Traum von anständigen Raidern nachzutrauern, bis ich schließlich erkenne, dass es eigentlich Durog ist, der unseren besonderen Dank verdient hat und der eben sogar noch viel mehr getan hat als das, was die ‚Gentlemen Raider‘ meiner Ansicht nach getan haben. Durog war die ganze Zeit absolut selbstlos und hat sich für uns in Gefahr gebracht. Tja und wie wird es ihm gedankt? Seine Basis wurde geplündert… zwar nicht von mir, aber es tut mir alles so unendlich leid. Aber statt eines Grolls gegen und zu hegen, akzeptiert er einfach die Dinge, wie sie sind. Ich kann es nur nochmals betonen: Das ist wahre innere Größe. Es kommt nicht darauf an, die meisten Leute zu töten oder ihre Sachen zu rauben. Durch solche Taten bewirkt man viel mehr und ich danke Durog für diese Einsicht. Ich wünschte, ich könnte mich gegenüber ihm irgendwie erkenntlich zeigen, aber er ist nicht nur schüchtern sondern auch sehr bescheiden. Aber eines Tages fällt mir etwas ein. Am Ende bin ich froh darüber, dass ich die Bambi-Fahne, die aus seinem Lager entwendet worden ist, nicht angenommen und gleich aufgehängt habe. Ich frage ihn noch, ob er sie wiederhaben möchte, aber er gibt nur locker zurück: „Die Bambi-Fahne wäre ja eigentlich für euer Bambi-Zentrum.“ Meine Augen werden feucht. Die ganze Zeit hat er dabei auch an uns gedacht… In diesem Falle beschließe ich, die Bambi-Fahne in Prigorodki zu hissen, damit sie uns daran erinnert. Sie soll ein Zeichen sein für Durogs selbstlose Tat und dafür, wie schnell blinde Rachsucht und Gier den Falschen treffen können.


    Wo wir gerade beim Thema sind: Natürlich hat wieder jemand versucht, in unsere Garage bei Nizhnoye einzubrechen. Wolfgang entdeckt, dass eine Wand zur Hälfte kaputt ist und an der Küste findet er sogar zwei wasserdichte Rucksäcke mit Einbruchswerkzeug. Zum Glück hat die Person aufgegeben und das Lager ist sicher. Für heute zumindest.


    Außerdem ist unser Wanderer Wolfgang einem Bambi in Berenzino am Auffang-Lager begegnet. Zitat: „Es hat genauso dumm geschaut wie ich“. Danach ist jeder von ihnen in eine andere Richtung gegangen. Wolfgang ist ein hervorragender Scout und Spurenleser, aber in Sachen Kontaktaufnahme fast genauso schüchtern wie Durog. An ihrem neuen Lager treiben Charly, Shizo und Tabasko noch etwas Schabernack mit der Lautsprecheranlage und am Ende sitzt Charly mit dem schönen gelben Sarka von gestern buchstäblich fest. Er berichtet von einem mysteriösen Unfall und ist den Berg hinuntergefahren, oder besser: geflogen. Mit mehreren Umdrehungen, die Charly

    ‚Schrauben‘ nennt. Jedes Mal, wenn ich die Geschichte höre, werden es mehr. Zum Glück helfen seine Freunde ihm da wieder raus und das Auto überlebt den Unfall.


    In Berenzino gehen Kanu und Wolfgang noch gemeinsam auf die Jagd. Das arme Reh tut mir etwas leid, aber am Ende füllt sein geräuchertes Fleisch das Vorratszelt. Außerdem bestücken die beiden Jäger die Lager mit Kleidung und anderen nützlichen Dingen…


    Auf ihrer Rundfahrt trifft Kanu dann auch auf Bruce, ein Bambi. Er ist seit drei Jahren nicht mehr hier in Chernarus gewesen und als Begrüßung hat Kanu ihm gleich einen unserer Begrüßungsteddys übergeben. Prall gefüllt mit den wichtigsten Sachen für den Neuanfang: Etwas zum Essen, zum Trinken, zum Verbinden und zum Schneiden.


    Shizo meldet über Funk noch den Fund einer Basis, aber wo genau, kann ich nicht verstehen.


    Als Jammet sich zu unserer Runde gestellt, berichtet er davon, dass aus dem kleinen Lager im Wald seine Armbrust entwendet wurde. Der Arme. Wir müssen uns wohl irgendwo wieder eine andere holen, aber zumindest steht das Lager noch. Irgendwo zwischen den Gesprächsfetzen hört Wolfgang nochmals Fleisch (Was für eine Formulierung…) und Charly meldet Kanu zwei Überlebende an der Küste, nach denen er schauen kann.


    Charly fährt mit seinem Auto zurück zu seiner Basis und sieht unterwegs noch einen Fremden, dieses Mal an einer Bushaltestelle stehen. Er kann es sich nicht verkneifen, hält grinsend neben ihm an und sagt locker: „Bruder, wartest du auf den Bus? Der kommt heute nicht mehr.“ Wir alle lachen, aber plötzlich ist der Überlebende verschwunden. Einfach so… wie kann das angehen? Hat der Hunger ihm einen Streich gespielt?


    Was auch noch schön ist, ist die Tatsache, dass die Gruppe um Andy, Basti, Florian und Itchy nun Verstärkung von Lukas bekommen haben. Vielleicht begegne ich ihm einmal unterwegs auf meinen Reisen. Das wäre schön.


    Henrik hat den Schützen von letzter Nacht übrigens am Ende ausfindig gemacht. Glaubt er zumindest. Wir haben ja lange spekuliert, ob es der Schatten gewesen sein könnte. Aber ich habe sofort gesagt, dass das nicht sein könne. Der Schatten quält nicht. Er tötet. Schnell. Sein Opfer bewusstlos zu schlagen, passt überhaupt nicht in sein Verhaltensmuster. Aber Henrik ist überzeugt, dass es der Täter gewesen sein muss. Immerhin hatte er eine Waffe, wie Shizo. Was uns dann aber doch wieder zweifeln lässt ist die Tatsache, dass das Armband fehlte. Entweder es ist doch eine andere Person gewesen oder aber er hat das Armband versteckt oder entsorgt. Jedenfalls war Henrik gerade unterwegs in der Nähe von Novaya Petrovka im Nordwesten, als ihn Schüsse aus einer Mosin aufmerksam werden ließen.

    Dann sah er vor einer Scheune jemanden rennen und Schoss. Der Fremde hatte keine Chance und nicht einmal eine Waffe in der Hand. Ob das wirklich sein musste? Jedenfalls zeigte die nähere Untersuchung, dass sein Opfer eine Spitzhacke und acht Zündkerzen bei sich hatte. In der Nähe gab es dann wohl auch noch eine kleine Basis oder eine Art Versteckt. Als Zeichen seines Triumphes ließ Henrik dort ein pinkfarbenes Armband zurück, ließ aber sonst alles unberührt. Das Schicksal des Toten interessiert mich nun doch und ich verbringe einige Zeit in verschiedenen Funkkanälen, um herauszufinden, wer der Tote war und welche Geschichte er zu erzählen hatte. Nach eingehender Recherche stellt sich etwas Unglaubliches heraus, das mir den Atem verschlägt! Der Überlebende, den Henrik da getroffen hatte war tatsächlich nicht der Schütze, der nachts auf Shizo gefeuert hatte und ihn ausgeraubt hatte, aber trotzdem eine Prominente Persönlichkeit. Im Funkkanal geht es drunter und drüber. Wolfgangs tiefe Stimme sagt im breitesten Dialekt, dass es bestimmt der Schatten war. Auch Tabasko stimmt ein: „Bitte sag es war der Schatten!“ Und ja, sie haben alle Recht. In diesem Fall ist es eindeutig: Der Überlebende war in der Tat der Schatten und Henrik hat ihn erwischt. Es ist, als ob eine ganze Last der Vergangenheit von der Gruppe abfällt. Das Mysterium ist gelöst. Naja zumindest etwas und die Legende hat einen kleinen Riss bekommen. Wobei ich noch nicht einmal finde, dass das wirklich der Fall ist. Noch kennt ihn niemand wirklich und keiner weiß, wo er sich rumtreibt. Daran ändert auch die Tatsache, dass Henrik ihn nun erwischt hat nichts. Der Schatten ist und bleibt ein Mysterium, aber zumindest wissen wir nun sicher, dass es ihn gibt. Wann wir wohl das nächste Mal auf ihn treffen?

    16.06.2023 – Banditenspiele


    Manchmal erlebt man in Chernarus die verrücktesten Dinge. Charly erzählt mir etwas wehmütig, wie er wohl den Vogel heute abgeschossen hat. Charly traf auf einen Überlebenden namens Noko in der dauerhaften Gaszone bei Rify. Charly wollte eigentlich nur schnell weiter. Aber wie das so ist, gerade da passierte etwas: Er sah einen anderen Überlebenden und konnte ihn einige Zeit beobachten. Ich weiß nicht genau, was in Charly gefahren ist, aber er wollte einmal einen ‚guten Banditen‘ spielen und versuchte darum, den Überlebenden zu überfallen. "Es war so dumm von mir!“, seufzt er im Funkkanal, „Ich wollte mal jemanden überfallen und nicht nur schießen. Es war mein erster Versuch." Tatsächlich hatte er sein Opfer getroffen. Mit fünf Schüssen und ihm dabei wohl die Beine gebrochen. Charly befürchtete schon, er habe es übertrieben und sein Opfer sei bereits tot. Also lief er zu ihm hin, um ihn zu untersuchen. Allerdings war dies mitten in der permanenten Gaszone und Charly hatte in seiner Gasmaske nur noch ca. 5% der Filterleistung übrig. "Der Dude wird auf jeden Fall einen Filter haben.", hoffte er. Aber dort angekommen musste er feststellen, dass der Fremde keinesfalls tot war, sondern noch sehr lebendig. Unser guter Bandit in spe versuchte auf Englisch, ihn dazu zu bewegen, seine Hände zu heben und die Waffe fallen zu lassen. Allerdings verstand der Fremde das Englisch nicht und ließ nur die Waffe fallen. Seine Antwort war: „I'm nearly dead.“. Soweit, so gut. Was beide aber nicht wussten war, dass der Fremde, der sich als Noko entpuppte, durch seine Stimme Zombies angelockt hatte. Sofort gingen sie natürlich auf ihn los. Unser Charly empfand plötzlich so etwas wie ein umgedrehtes Stockholm-Syndrom und wollte sein Opfer auf alle Fälle beschützen. Irgendwas mit Banditenehre oder so. Oder war es das schlechte Gewissen? Jedenfalls schoss er sofort auf die Zombies mit seiner LAR. Dumm nur, dass diese auch enorm laut war. Ich predige es ja immer und immer wieder: Schießt nicht laut auf Zombies! Was passierte? Natürlich wurden beide erneut überrant. Die Zombies kamen immer mehr auf Charly zu. Noko wollte noch die AK in die Hand nehmen und helfen, aber er hatte satte 8 Schnittwunden und verblutete. Auch Charly musste am Ende das Zeitliche segnen und an der Küste neustarten. Tragisch… aber am Ende konnten sich beide wenigstens noch aussprechen und Noko scheint Charly nicht böse zu sein.


    Während ich Charlys Ausführungen lausche, baue ich in Berenzino Zucchinis an und räuchere einige davon, ehe ich sie ins blaue Nahrungszelt packe. Leider war das noch nicht alles an Unglück, was unser Charly ertragen musste. Sein geliebter grüner Geländewagen, der ADA 4x4, wurde in Berenzino geklaut. Wie frech! Er hatte ihn vor dem Bambicamp geparkt und scheinbar hat wohl ein Bambi oder sonstiger Überlebender gedacht, das sei wohl ein neuer Service der Samariter und hat das Auto gleich mitgenommen.


    Wolfgang und Kanu fahren im Auto der Küste entlang und sehen in Kamyshovo ein totes Bambi. Allerdings finden sie nicht heraus, um wen es sich handelt und fahren daher weiter ihre Runde, um die Kisten wieder aufzufüllen.




    Pechvogel Dani kam durch ein Tor in seiner Basis nicht durch und saß quasi in der Falle, aber Henrik hat ihm aus dem Schlamassel geholfen und ihn mit dem Auto weitergebracht. Auf einem Feld in der Nähe von Berenzino habe ich eine Schatzkiste entdeckt, die sich als Danis Fund herausstellt. Er ist aber so lieb und überlässt sie uns für unser Bambi-Auffanglager. Sehr großzügig von ihm! Ich habe in Berenzino eine Armbrust gefunden und mit Epoxidharz repariert. Henrik bekam sie als kleines Dankeschön für das ganze Fleisch, das er uns mitgebracht hat. Wir beschließen gemeinsam zu grillen. Auch Kanu kommt mit einer Wagenladung an Fleisch am Lager an und so können wir eine riesengroße Grillparty ausgeben. Ich angle noch etwas und am Ende haben wir wirklich reichlich zu Essen.


    Ach ja, und jemand hat die Garage neben unserem gelben Sarka in Berenzino zugebaut! Keine Ahnung, wer das war, aber es ist spannend! Schauen wir mal, ob wir die Baumeister mal antreffen und herausfinden, wer dahintersteckt.


    Gegen Abend entdecken Jammet und Kanu noch eine liegengebliebene rote Olga kurz vor Berenzino. Kein Überlebender zu sehen, dafür hören wir aber von Weitem Schüsse am großen Krankenhaus. Was da wohl passiert ist? Ich beschließe, nicht näher heranzugehen.


    Kanu entdeckt einen nackten Toten in der Nähe der Tankstelle bei Berenzino. Seltsam. Es scheint, als wäre er nicht erschossen worden. So zumindest meine Einschätzung, als ich die Leiche etwas näher inspiziere. Was ist da wohl passiert? Ich tippe auf einen Unfall oder einen Zombieüberfall. Jedenfalls haben Jammet und Kanu die Olga wieder flott gemacht. Sie freuen sich sehr über das Auto und kaum haben sie die Stadt verlassen, da kommt ihnen ein Überlebender entgegen. Es handelt sich um Alexej von den Chernarussen. Tja und was soll man sagen? Die rote Olga entpuppt sich als die seine. Mann, war er vielleicht froh, dass Jammet und Kanu ihm einfach so das Auto wieder flott gemacht haben. Der Tote vorhin war übrigens auch er, denn er hatte einen Unfall gehabt. So fügt sich eines ins andere und einmal mehr ist es gut, dass wir eine so gute Gemeinschaft mit vielen hier in Chernarus pflegen.


    Später fahren Jammet und Kanu weiter, um Essen zu den anderen Bambi-Camps zu bringen. Dani, Charly, Fetzi und Henrik kommen nach Berenzino. Wir grillen nochmals und lagern die geräucherten Reste ein. Schließlich fahren alle wieder weg, nur Fetzi bleibt zurück und erschießt ein paar Zombies von der Polizeistation aus. Dann wurde es ruhig im Lager.


    Jammet und Kanu sind nochmals losgefahren, um Essen für Prigorodki zu holen. Dort hat Charly den gelben Sarka wieder flott gemacht.


    Was für ein Tag… er ist wirklich sehr ereignisreich gewesen. Wer unsere neuen Nachbarn in der Garage wohl sind? Offensichtlich sind sie nicht feindlich, denn unser Lager steht noch und zum Glück bleiben heute Angriffe auf uns aus. Müde lege ich mich abends schlafen und träume einen schönen Traum von viel gebratenem Fleisch und rasenden Autos.

    Ah prima! Ein lesenwerter Link mit Hintergrunddetails. Vielen Dank, Murphy!


    Eventuell hat Bex ja etwas mit einem Mod verwechselt? Ich wette dafür gibt es Mods draußen, aber wenn wir natürlich bei Vanilla bleiben, fällt das natürlich weg. Von daher vielen Dank für die Klarstellung.

    Das macht die Sache natürlich einfach. Entweder dunkle oder helle Nächte. Entweder persönliches Licht oder nicht.


    Sehe ich das so richtig?

    Auf jeden Fall schon einmal danke für deine ausführlichen Antworten, Bex! Vor allem die Gedanken zum Glow sind eine sinnvolle Ergänzung. Damit hatte ich mich bisher im Detail noch nicht so befasst.


    jez mal eine andere Theorie.. vielleicht wollen Spieler, die auf einem Vanilla joinen auch eine richtige Nacht und leaven eher wenn es zu lau ist. Auf Namalsk ist es sau kalt, dunkel, und mies stürmisch aber die Server sind trotzdem nicht leer.


    Klar, theoretisch ist alles möglich :)
    Darum finde ich es ja wichtig, dass man sich hier oder eben auf anderem Wege äußert und sagt, was man gerne hätte. Meinungen gibt es natürlich viele und ich denke, es wird nicht die eine Patentlösung geben.

    Aber vielleicht finden wir ja einen Weg, wie jeder seinen Spaß haben bzw. behalten kann.

    Herzlichen Dank für die ganzen ausführlichen Erklärungen. Vor allem das mit den Breitengraden ist ja höchst interessant. Ich sags ja immer wieder: Das Spiel ist enorm komplex. Ich denke, da werde ich auf alle Fälle mal auf unsere Admins zukommen und besprechen, was möglich ist. Allerdings würde ich aus Rücksciht auf deren Ressourcen erst einmal damit warten, bis der Umzug des Servers sauber abgeschlossen ist.

    Eine Baustelle nach der anderen, aber wir behalten es auf alle Fälle im Hinterkopf und ich bin mir sicher, ihr lasst auch nicht locker, so wie ich euch kenne ;)

    Bis dahin ist es gut, so viele Eindrücke und Ideen wie möglich zu sammeln, damit ich dann auch weiß, was die Spieler wollen. Sonst erfüllt sich Shizos Meme am Ende doch noch XD

    15. Juni 2023 – Küstenpatrouille


    Unser lieber Ravini ist leider unterwegs, aber er meldet sich zumindest per Funk. Es tut gut, seine brummige Stimme zu hören. Irgendwie gibt mir das etwas Stabilität im Alltag. Ich meine, das ist einfach etwas, auf das man sich verlassen kann. Egal wann, Ravini ist da und geht seiner Arbeit nach. Leider kann er momentan nicht direkt bei uns sein, denn er wurde unfreiwilligerweise auf den Weg geschickt, um sich selbst zu finden. Oder sowas in der Art… Ich weiß auch nicht so recht. Aber wie macht Ravini sowas? Er malt! Und wie. Er beschreibt mir das Bild ganz genau und es erinnert mich sehr an unseren täglichen Überlebenskampf. Chaos und Gewalt, aber auch Hoffnung in den Farbtönen Rot, Weiß und Schwarz. Ich frage ihn, ob ich es nicht vielleicht für mein Buch verwenden könnte. Ich habe es mir nämlich in den Kopf gesetzt, mein Tagebuch eines schönen Tages wirklich als Buch herauszugeben. In Chernogrosk gibt es ja eine leerstehende Druckerei… vielleicht klappt es ja, eines Tages. Ich bin der Meinung, sein Bild würde hervorragend im Buch oder auf dem Titelbild machen. Ravini meint erst, ich würde ihn veräppeln, aber mir ist es ernst und am Ende zeigt er sich tatsächlich einverstanden. In der Gruppe tauschen wir uns anschließend noch etwas aus und genießen einfach die ruhige Atmopshäre noch für eine Weile.


    Henrik wollte an seinem neuen ‚Projekt‘ arbeiten. Er hält sich noch bedeckt, aber ich vermute, es handelt es sich um eine neue Basis. Aber wo, das weiß ich natürlich nicht. Dann steigt er in sein Auto und stellt fest, dass die Batterie leer ist. Zum Glück kommt Tabasko gerade in diesem Moment vorbei und hat eine passende Batterie dabei. Wie macht er das bloß? So viel Unfug er auch anstellt, wenn es darauf ankommt, kann man auf ihn zählen. Witzigerweise sieht er tatsächlich aus wie ein gelber Engel, in seinem NBC-Anzug. Der ACAC lässt grüßen, wobei eher Dani neuerdings eher unser Autoteilhändler des Vertrauens ist und Kanu schon so manches Auto wieder flott gemacht hat. So oder so: Die Jungs sind halt klasse. Jeder auf seine Art.

    Wolfgang bietet Jammet noch eine Blaze an und natürlich freut er sich darüber riesig. Kanu fährt die Bambi-Kisten an der Küste ab und sammelt weitere Teile für das Bambi-Mobil 3.0. Wie ein guter Samariter fährt er gezielt seine Kisten an und ersetzt das, was fehlt. Die Küstenpatrouille eben. Scheinbar haben sich schon viele an den Dingen bedient, was gut ist. Nur wäre es uns echt lieber, wenn sie die Kisten stehen lassen würden. Die paar Nägel sind doch nichts, weshalb man uns ausrauben müsste, oder?


    Der quirlige Johnny meldet sich von Staroye aus. Leider geht dort das Essen zur Neige. Wir werden dort demnächst wieder einmal vorbeischauen müssen und ich beschließe, das in naher Zukunft in Angriff zu nehmen oder Samariter Blau damit zu beauftragen. Schließlich mache ich mich behutsam auf den langen Weg nach Berenzino, um dort die Nacht zu verbringen. Viel zu lange bin ich unterwegs und es ist schon Dunkel, als ich endlich die Zelte und unsere Fahne im Wind flackern sehe. Schnell versorge ich meine eingesammelten Güter und lege mich dann auf meinen provisorischen Schlafplatz in der Klinik. Anschließend lausche ich noch etwas den Stimmen der anderen und ihren amüsanten Geschichten und schlafe in einem Meer von Stimmen ein.