💌 Herzensgrüße vom 03.04.2025 – Dunkle Stunden und Lichtblicke
Hallo ihr Lieben,
Im Morgengrauen gab es wieder einen Raid – und zwar einen ziemlich... „medienwirksamen“, wenn ich das so sagen darf. Dieses Mal traf es niemand Geringeren als die Chicks in Action. Verantwortlich zeichnete sich Peter der Miese ( Cone ) , der sich öffentlich dazu bekannte. Zwischen Symbolbildern, explosiven Aktionen und einer Predigt am Schluss fand ich eine Botschaft. Er meint, er habe Chernarus einen Gefallen getan, indem er Besitz vernichtet und Strukturen zerstört hat.
Aber Hand aufs Herz: Ist Zerstörung wirklich ein Weg, den wir gehen sollten?
Zeigt es nicht eher einmal mehr, dass nichts sicher ist, dass alles beliebig werden kann?
Ihr kennt mich. Ich konnte noch nie etwas damit anfangen, in Basen einzubrechen oder Besitz zu stehlen. Und erst recht nicht mit blinder Zerstörungswut. Selbst ein herrenloses Fass am Wegesrand würde ich stehen lassen, wenn ich ahne, dass es jemandem gehört. Mag naiv klingen – aber für mich ist Respekt eben keine Verhandlungsmasse und Vertrauen muss sich verdient werden. Offener und ehrlicher Respekt ist auch keine Frage der Sprengkraft.
Wie ich erfahren habe, war auch eines unserer Fahrzeuge von der Zerstörtungswut betroffen: Hikarus blauer Gunter. Ich hatte gestern davon berichtet.
Nachdem er wieder aufgefunden worden war, hatten die Chicks sich bereit erklärt, ihn über Nacht in ihrer Basis zwischenzuparken. Tja und nun ist er Geschichte.
Für uns war es leider eben kein Ehrendienst, sondern ein echter Bärendienst, den der Freiheitskämpfer uns da unwissentlich erwiesen hat. Das war wohl ein Preis, den er bereit war einzugehen. Nur ist das mit dem Wissen so eine Sache: In Chernarus ist oft vieles nicht so, wie es auf den ersten Blick scheint.
In Anlehnung an seine kleine Bibelstunde fällt mir da ein Zitat des Johannes ein: "An ihren Taten sollt ihr sie erkennen."
Lasst uns gemeinsam dafür einstehen, dass unsere Taten weiterhin gut sein mögen und nicht durch die Irrungen und Wirrungen verwaschen werden.
Wenn Peter glaubt, „zu viel Besitz“ sei das Übel, verstehe ich seinen Frust irgendwo. Aber wann wird es „zu viel“? Wenn ein Bambi bei uns einen Verband in einem Unterstand mit lauter Verbänden findet? Wenn ich alles an medizinischem Material, das ich finde oder das gespendet wird in unsere Unterstände packe? Ist das auch "zu viel"?
Ich fürchte, wer glaubt, dass nur Zerstörung Probleme löst, wird am Ende nur mehr Trümmer hinterlassen – und nichts, was uns weiterbringt.
Natürlich respektiere ich, dass Peter seine Aktion verteidigt – so wie wir verteidigen dürfen, woran wir glauben und wofür wir stehen, auch wenn wir von anderen dafür belächelt werden.
Wir sind nach wie vor freundlich zu jedermann und mir ist es egal, welches Armband getragen wird, sofern auch wir mit dem gegebenen Respekt behandelt werden und eben nicht mit einer Packung 9x19mm oder Ähnlichem.
Die Chicks in Action haben unsere Lager mehrfach unterstützt, Versorgungsgüter gebracht und Überlebende zu den Camps geführt, während andere einfach weggesehen oder geschossen hätten.
Vielleicht haben sie manchmal mehr geliefert, als die Camps aufnehmen konnten. Vielleicht sind wir bei vielen Dingen nicht immer einer Meinung.
Aber sie haben geholfen – mit Taten und nicht nur mit Worten. Meiner Ansicht nach hat es niemand verdient, dass sein Hab und Gut über Nacht zerstört wird.
Übrigens gibt es viele helfende Hände da draußen und das rechne ich euch allen hoch an. Vielen Dank an jeden Einzelnen von euch, der manchmal auch still und heimlich die Camps befüllt, Essen spendet, die Felder bewirtschaftet oder einfach nur am Camp ist oder Fremden den Weg weist. Ich sehe es oft und freue mich darüber. Danke auch für jedes friedliche Gespräch am Feuer.
Besonders nach so schweren Schlägen, wie wir sie die Tage erlebt haben, sind diese Dinge ein steter Quell der Kraft.
Von ganzem Herzen: Danke!
💭 Trotz allem: Es gab Lichtblicke
Wo wir gerade bei Lichtblicken sind: Die Schweizergarde – vertreten durch Kommandant Plysim und Vize-Kommandant stadelgetto – stattete der rostigen Axt einen Besuch ab.
Gemeinsam genossen wir etwas geräuchertes Fleisch (leider kein Bündnerfleisch…) und stellten schnell fest: StAdelGetTo hatte sich eine fiese Infektion zugezogen. Selbstverständlich nicht durch das Essen! Es handelte sich um den gemeinen Wundbrand aber zum Glück konnte ich mit den richtigen Medikamenten helfen. Nach einem Besuch der kleinen Kneipe-Toilette, einer ausgewogenen Mahlzeit und einem Aufenthalt vor dem warmen Feuer war er wieder auf den Beinen.
Die Garde zeigte sich beeindruckt von der gemütlichen Atmosphäre der neutralen Zone. Sogar jayphiiyo von den Chicks in Action schaute kurz vorbei und legte vor dem Eintreten demonstrativ ihre Armbrust ab. Eine schöne Geste und so konnte wir ungezwungen einige Worte austauschen. Neutral, aber auf Augenhöhe. Vielleicht ein kleiner Hoffnungsschimmer: Es geht also doch: Gespräch statt Gewehrlauf.
Doch draußen brodelte es weiter und die Garde berichtete, dass auch im Norden nie wirklich Ruhe einkehrt und die Zeiten hart sind.
🏴☠️ Action am Rand
Im Süden kam es zwischen El Patron und einem Versorgungskonvoi der Chicks zu einem Schusswechsel. Zum Glück konnte alles geklärt werden.
Am Abend traf ich AndiX an der Basis der Chicks und übergab ihm den roten Sarka, den ich für seine Gruppe am Vortag flottgemacht hatte. Er bedankte sich herzlich – eine kleine Geste der Zusammenarbeit.
Weiter westlich hingegen hatte Rheingauers Piratencrew (also die Crew vom Rheingauer! ) weniger Glück: Ihr Lager wurde überfallen, und eine schwarze Olga verschwand. Trotz schneller Unterstützung durch die Chicks konnten die Täter entwischen. Aber die Olga wurde an einem Spawnpunkt wiedergefunden, also vielleicht wurde sie beim Angriff auch zerstört.
Ich plane, ihm bald ein paar neue Schlösser zu bringen – sicher ist sicher.
Und auch im Osten war nicht alles ruhig:
Bei KYS wurde in der Nacht ein LKW entwendet. Erste Berichte deuten darauf hin, dass die Tschechen wieder im Land sind. Es gibt bereits erste Sichtungen. Aber auch hier wurde der Raid durch helfende Hände wohl vereitelt.
🚗 Und zum Schluss: Das Bambi-Mobil kehrt zurück! Vielleicht...
Ich nutzte die Gelegenheit für einen Abstecher von Prigorodki über Berezino nach Novodmitrovsk – einmal quer durchs Land. Und tatsächlich sorgt Novo noch immer für seine Kinder: Ich konnte einen roten Gunter im Industriegebiet flottmachen, der dort wohl gespawn ist. Er ist zwar nicht blau – aber vielleicht freut sich Hikaru trotzdem. Und wer weiß, vielleicht wird der kleine Rote ja das neue "Bambi-Mobil", so wie damals.
Fässer. Zelte. Fahrzeuge.
Sie sind nützlich, ja.
Aber sie sind nicht das, was eine Gemeinschaft ausmacht.
Man baut keine Welt auf verbrannter Erde.
Man baut sie auf Vertrauen.
Aber das ist momentan schwerer zu finden als jedes Fass in Chernarus.
Mit oder ohne Explosionen.
Passt auf euch auf. Haltet zusammen. Und bleibt am Leben.
gez.
Herz-aus-Gold 💛