Beiträge von csa197

    Als ich mich dem kleinen, doch bedeutenden Städtchen Stary Sobor näherte, war ich auf der Suche nach dringend benötigten Vorräten. Die letzten Tage hatten meine Kräfte aufgebraucht, und ich hoffte, in der Stadt etwas Ruhe zu finden. Doch was mich dort erwartete, war eine Überraschung.


    Bereits aus der Ferne konnte ich sehen, dass etwas nicht stimmte. Die Hauptstraße, die durch das Herz von Stary Sobor führt, war abgesperrt. Eine massive Barrikade aus Schutt, kaputten Fahrzeugen und sogar einigen provisorischen Metallgittern versperrte den Weg. Ein großes Schild hing daran, handgemalt, aber in fetten, unübersehbaren Buchstaben: „Straße gesperrt – Benutzung auf eigene Gefahr!“. Darunter stand, dass die Sperrung durch den Stadtrat veranlasst wurde. Anscheinend war die Straße durch den letzten Angriff stark beschädigt worden.


    Mit einem flauen Gefühl im Magen blieb ich stehen und ließ meinen Blick über die Umgebung schweifen. Der Anblick dieser Straßensperre war bedrückend – nicht nur wegen der Unannehmlichkeit, sondern auch wegen dessen, was sie symbolisierte. Eine Stadt, die einst voller Leben und Handel war, jetzt gezwungen, sich selbst gegen die Unwägbarkeiten einer zerstörten Welt zu verteidigen.


    Ich ging näher an die Sperre heran, konnte jedoch keinen Weg hindurch erkennen. Stattdessen sah ich ein weiteres Schild, das eine Umleitung anzeigte. Der Weg führte um die Stadt herum, durch das nahegelegene Waldstück. Eine Entscheidung, die offensichtlich war, aber nicht ohne Risiko. Die Wälder um Stary Sobor waren bekannt dafür, gefährlich zu sein – nicht nur wegen der Wildtiere, sondern auch wegen anderer Überlebender, die es auf den Besitz anderer abgesehen hatten.


    Bevor ich jedoch weiterging, fiel mein Blick auf ein kleines Zelt, das am Rande der Sperre aufgebaut war. Es sah aus wie eine Art Notfalllager. Neugierig ging ich darauf zu. Ein weiteres Schild erklärte, dass dies ein Verpflegungszelt sei, eingerichtet für diejenigen, die wegen der Straßensperre Unannehmlichkeiten erleiden. „Benutzung auf eigene Gefahr“, hieß es weiter unten. Eine ironische Anspielung, dachte ich, aber in dieser Welt war jede Hilfe mit einem gewissen Risiko verbunden.

    Ich trat ein und fand einige Kisten mit Konserven, Wasserflaschen und sogar ein paar grundlegende Medikamente. Es war eine willkommene Erleichterung, wenn auch nicht ohne den bitteren Beigeschmack der Unsicherheit. Während ich einige Vorräte in meinen Rucksack packte, blieb ich wachsam. In dieser Welt konnte man nie sicher sein, ob man nicht plötzlich Gesellschaft bekam – und nicht immer war es die freundliche Art von Gesellschaft.


    Mit meinem neu gewonnenen Proviant machte ich mich schließlich auf den Weg um die Stadt herum. Der Umweg war beschwerlich, und ich musste mich mehrfach verstecken, als ich verdächtige Geräusche im Unterholz hörte. Aber ich wusste, dass der direkte Weg durch die beschädigte Straße keine Option war.


    :lovedayz: [gdzherz]