Beiträge von Dr.Eisbein

    Der Umzug

    Wie bereits angekündigt, stand die finale räumliche Trennung der FMC von ihrer WG an. Um dies zu bewerkstelligen braucht es natürlich, beim Bau eines sicheren Stützpunktes, zwei Codelocks. Das erste Exemplar mir persönlich von einem unfassbar gütigen Überlebenden bereits gespendet, das Zweite haben wir gewonnen.

    Mit der Grundvoraussetzung erfüllt und dank der tatkräftigen Unterstützung von Rammstein und CleptoB, war der Umzug von Staroye nach Berezino ein Kinderspiel.

    Da unser Hab und Gut den Kofferraum eines Polizeiwagens grade so füllte, war nur eine einzige kurze Fahrt nötig. Die Umgebung im Blick gab Rammstein das O.K. und wir verließen die Waldkante unter der Stromlinie im Südwesten von Berezino. Der beige Zweietager hatte es uns angetan.

    Hier findet sich genug Platz für ein Lager, eine vernünftige Schleuse um Kontaminationen zu verhindern und ein Behandlungsraum im Erdgeschoss.

    Also Spaten raus und Ärmel hochgekrempelt, die paar Baumstämme sind nun wirklich keine Last.


    Keine 15 Minuten später war der Lagerbereich fertig und konnte eingeräumt werden. Zwei Regale, einen Kleiderschrank für die Arbeitskleidung und ein Not-Outfit, sowie Dr. Gonzos Favorit "Schwester Eva" bilden neben einem Tisch für Forschungen unsere gesamte EInrichtung. Effizient eben.

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    Dr. Gonzo zeigte ein Talent beim Sortieren. Man beachte den entspannten Hut, passend zur Jahreszeit.


    Wir danken hier auch den anderen Helfern beim Umzug <3

    20220327042418_1.jpg (Die Blutspuren sind nicht von lebenden Menschen, wir hatten ungebetene Gäste)


    Fortan besteht im Süden von Berezino ein Stützpunkt der FMC. Zögert nicht uns zu fragen, wir helfen gerne.

    Solltet ihr Rauch sehen, so laden wir euch gerne auf ein saftiges Steak oder eine kräftige Suppe ein.

    Zur besseren Erkennbarkeit werden wir noch eine Fahne und Schilder errichten.

    Nun sind wir aber erstmal froh über die neue Behausung! [gdz]



    gez.

    Dr. Eisbein

    Leitender Arzt der FMC

    Das Rendevouz

    Durch unsere siegreiche Teilnahme bei der Verlosung des Codelocks durch die UNOC (die Konkurrenz war wirkliche erschreckend), stand nun ein Rendevouz an.

    Der vereinbarte Treffpunkt Zvir lag gute 12 Kilometer von unserem Stützpunkt und so fiel die Wahl auf ein Fahrzeug. Kurz vor Zvir parkten wir in einem Busch, das Tarnnetz tat den Rest.

    In einer alten zerfallenen Scheune erfolgte dann die Übergabe.

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    Hier ist die Blutentnahme zu sehen. Für den Profi direkt erkennbar: Hierbei handelt es sich nicht um das BioBlut™ Entsaftungsverfahren, es fehlen die Bluttransportbehälter.

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    Vielen Dank nochmals für diese Möglichkeit und die Einbindung in die Community

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    Weitere Details zum Einsatz der UNOC und dem Rendevouz finden sich in der Feldpost.



    gez.

    Dr. Eisbein

    Leitender Arzt der FMC

    Wie Kollege J4f schon richtig erklärt hat, ist eine dauerhafte Einnahme von Antibiotika wichtig.
    Um festzustellen wie stark die Infektion bereits ist, lohnt sich die Verwendung eines Blut Tests. Dieser zeigt hier auch alle möglichen Krankheiten und deren Schwere an.

    Generell haben viele Krankheiten mehrere Stufen, so hat etwa eine Wundinfektion in den ersten 15 Minuten die Symptome einer leichten verschwommenen Sicht, ein Stöhnen welches durch den Schmerz ausgelöst wird und langsamere Regeneration der Ausdauer.

    Nach 15 Minuten tritt dann Phase zwei ein, in welcher eine Desinfektion der Wunde nicht mehr ausreicht um eine Heilung herbeizuführen. Hier hilft dann die Einnahme von vier Antibiotika nacheinander.


    Um der Problematik ganz aus dem Weg zu gehen, solltest du, aus einem ganzen Stack Stofffetzen und etwas Desinfizierungsmittel jeglicher Art, dir frische Bandagen herstellen. Die desinfizierten Stofffetzen lohnen sich eigentlich nie.


    Viel Erfolg beim Überleben, wenn du mal an der Ostküste Hilfe brauchst, meld dich gerne!

    gez.

    Dr. Eisbein

    Leitender Arzt der FMC


    EDIT:

    Sowohl die Funktion der Bluttestkits und das Umwandeln von Stofffetzen in Bandagen sind auf dem Vanilla nicht möglich. Das hatte ich überlesen in deinem Eingangspost

    Das Entsaftungsverfahren

    Wie bereits angekündigt möchte ich hier unser, nun von der chernarussischen Patentstelle patentiertes, Verfahrung zur effektiven Entsaftung vorstellen.

    Dabei gilt anzumerken, dass dieses Verfahren nicht bei dem Rendevouz mit der UNOC eingesetzt wurde, da nicht alle benötigten Mittel vor Ort waren.


    Zur Sicherstellung der Qualität werden folgende Gegenstände benötigt:

    - Bluttransportbehälter oder Organtransportbehälter mit gekühlten Wasserflaschen (desinfiziert!)

    - Blutersatz in Form von IV-Kochsalzlösung

    - leichte Schmerzmittel

    - Thermometer

    - Trinkwasser

    - Nahrung


    Das Verfahren wird von zwei Ärzten oder einem Arzt und medizinischem Fachpersonal durchgeführt.

    Der Patient nimmt eine entspannte Position ein, bevorzugt ist hier eine horizontale Lage. Anschließend stellt der erste Arzt die Versorgung des Patienten sicher.

    Diese umfasst, neben der Kontrolle des verbleibenden Blutes im Patienten mittels Thermometer (interessante Verwendung, aber es klappt), eine Überwachung des Nahrungswerts, als auch besonders den Wasserwerts. Dies stellt eine optimale Regeneration des Eigenblutes sicher.

    Zusätzlich werden Kochsalzbeutel zugeführt, was dank dem hohen Nahrungs -und Wasserwert im Patienten eine Verwässerung des entnommenen Produktes verhindert. Alle entnommenen Blutbeutel werden direkt in die bereitstehenden Kühlbehälter eingeräumt. Ist die Untergrenze von 2600ml Restblut im Patienten erreicht, ist die Entnahme abgeschlossen. Leichte Schmerzmittel in Form von Kodein oder Cannabis lindern den eintretenden Effekt durch den Blutverlust.


    Trotz dieser detaillierten Beschreibung, bitte ich alle Laien sich vor der ersten Durchführung dieses Verfahrens bei den FMC zu melden. Bei einer so riskanten Entnahme bis kurz vor das Ableben des Patienten ist eine Schulung sehr hilfreich.

    Für etwaige Schäden übernehmen wir keine Haftung.


    Einen bildlichen Nachweis über das erteilte Patent erfolgt, sobald unser verdammtes Faxgerät wieder eine Verbindung aufbauen kann. Zurzeit ist eine Verbindung zur Behörde unmöglich durch Oberleitungsschäden.



    gez.

    Dr. Eisbein

    Leitender Arzt der FMC

    Die Vorbereitung

    Da in den kommenden Tagen ein Umzug ansteht, haben die FMC in der letzten Woche vermehrt Jagd auf Nägel anstatt Verwundete und Bedürftige gemacht, aber wir haben unsere Aufgabe natürlich nicht schleifen lassen.
    Wir konnten durchaus dem ein oder anderen Überlebenden helfen und mit Gegenmittel versorgen, sowie dem CRK bei einer Lieferung von at3nd0 mittels Fluggerät zur Hand gehen.

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    Bei meinen Reisen an der Küste habe ich mehrere kleine Versorgungspakete in die Zelte des CRK geräumt.
    Die Bilder zu dem Einsatz mit + CRK + Shaitan finden sich im Tagebuch des CRK, mir war das Führen einer Kamera wärend des Flugs nicht möglich.


    Auf unserer Suche nach Nägeln, Barrikaden und weiterem medizinischen Material fanden Dr. Gonzo und ich uns in Krasnostav wieder und marschierten in Richtung des Stützpunktes am Airfield. Es dämmerte schon, als wir die Scheunen nördlich von Kransostav passierten und es machte sich ein ungutes Gefühl breit.

    Nachdem die Luft hier vor Minuten noch bleiversetzt war, herrschte nun absolute Stille. Dr. Gonzo drang uns weiter zu gehen und so machten wir uns auf. Um das Gebiet besser zu Beobachten schoss Dr. Gonzo eine Leuchtpatrone ab und der medizinische Bereich erstrahlte in Licht. Zwei drei gekonnte Schläge mit dem Hammer und der Weg zum Loot war frei, die Taschen binnen Minuten gefüllt. Dann erfüllte sich meine böse Vorahnung mit dem schwinden des Lichts.

    Ein Helikopter vom Fabrikat "Little Bird" vermutlich flog direkt auf uns zu, die Flutscheinwerfer aus, offenbar hatten alle Insassen Nachtsichtgeräte.

    Wir suchten Schutz in den gelben Notzelten und beobachteten die Situation, bis uns klar wurde, hier sollte ein zweites Fluggerät beschafft werden.

    Knapp hinter dem durchsuchten Bereich stand ein weiteres Expemplar und kaum bemerkt, startete auch schon der zweite Rotor.

    Scheinbar war es den Insassen nicht wichtig, wer sich hier noch rumtrieb; Glück für uns.


    An der Tanke vor Dubrovka schien uns aber das Glück zu verlassen, als uns der Little Bird dank roter Signalkleidung direkt ausfindig machte.

    Es waren schon sehr fiese zwei Minuten in denen der Helikopter unsere Position umkreiste und wir aufs Korn genommen wurden. Anstatt Blei und Blut zu vergießen, landete das Team nahe der Tankstelle und stellten sich vor.

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    (Man beachte den modischen Frühlingshut von Dr. Gonzo)

    BEEF hatte uns hier abgefangen und nach einem kurzen und freundlichen Plausch und dem Austausch von ein paar Habseligkeiten, zogen wir weiter.


    Auf dem Weg gen Süden führte uns unser Weg durch Polana und wir trafen CleptoB beim täglichen Lootgang. Angetan von unseren Plänen und aus nachbarschaftlicher Freundschaft spendierte er den FMC eine saftige Nagelspende für unser Zuhause, sowie viele Metallbleche.

    An dieser Stelle einen herzlichen Dank für diese großzügige Geste, wir werden es der gesamten Bevölkerung von Chernarus in Form von exzellenter Arbeit zurückgeben.


    Auch ein weiterer Mitstreiter in den späten Stunden fand seinen Weg zu den FMC in der letzten Woche. Rammstein besuchte unsere Zwischenbleibe in Staroye und begleitete uns bei diversen Sammelrunden.

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    Es freut uns enorm, mit welcher Herzlichkeit wir hier aufgenommen werden und welch nette Mitstreiter sich hier im Kampf gegen die Apokalypse finden. Zu diesem Thema folgt bis zum anstehenden Wipe noch ein weiterer Post von mir. Es gibt Gutes zu berichten, aber dazu ein andermal mehr.


    Die FMC freuen sich sehr über den Gewinn des Codelocks, weiteres dazu findet sich hier.

    Details zur Übergabe, der Anreise und weiteren Informationen zum kommenden Stützpunkt an der Ostküste folgen hier, sobald auch die UNOC ihre Berichterstattung veröffentlicht.


    gez.

    Dr. Eisbein

    Leitender Arzt der FMC

    Backstory von Dr. Eisbein

    Wir schreiben das Jahr 2008 und mein Studium ist grade abgeschlossen.

    Mein Studienkollege Gonzo versuchte mich bereits zur Einnahme eines Substanz names "Shagger" zu überreden und hing schon in den Seilen, scheinbar war "Shagger" ein Diazepamderivat. Dr. Gonzo hatte seine Approbation ebenfalls mit Bravur abgelegt und ich konnte ihm seinen Drang nach Entspannung nicht verübeln.

    Die Behausung hatte die letzten stressigen Monate mehr schlecht als recht überstanden. Etliche Papiertüten, Pizzakartons und eine Wand aus Unterlagen füllten die kleine Mietwohnung zwei Blocks vom Krankenhaus "St. Franziskus" in Köln. So ordentliche unsere Arbeit auch erledigt wurde, so unordentlich schaute es hier aus. Es war Zeit hier für Ordnung zu Sorgen und sich über die kommenden Jahre als Arzt Gedanken zu machen, aber meine Energie war nach den letzten Monaten im Keller. Ich griff zu und gab mich der Entspannung hin.


    Die kommenden Wochen wurde, neben einer gründlichen Reinigung der Wohnung, dafür genutzt, sich über mögliche Einsätze und Tätigkeiten zu informieren. Zwar hatten wir beide schon Angebote diverser Kliniken vor Ort, jedoch zog es uns nach Süd-Zagoria, da der dort stattfindene Konflikt zu eskalieren drohte und es für die Bevölkerung keine Aussicht auf humanitäre Hilfe von außen gab.

    Der Einsatz des Roten Kreuzes und der Ärzte ohne Grenzen war schließlich teil meiner Motivation und Hingabe für den Beruf des Arztes. Der leitende Chefarzt der Uniklinik stellte uns freundlicherweise eine Empfehlung aus und somit war es erstaunlich leicht bei der Bewerbung bei den ÄoG erfolgreich zu sein. Wir sprachen uns für einen Einsatz in Chernarus aus, einer kleinen ex-sovietischen Republik und Provinz in Süd-Zagoria und einen Monat später saßen wir bereits im Flieger.


    Vor Ort angekommen war die Situation schlechter als gedacht. Zwar war bereits früh im Kriesengebiet auch die Präsenz der UN bemerkbar und ihre Versuche der Stabilisierung der politischen Lage erkennbar, aber viele Patienten konnten nur sporadisch behandelt werden und so gingen vier Jahre ins Land, geprägt von brutalen Auseinandersetzungen der ansässigen Milizen und der eingreifenden russischen Regierung sowie militärischen Einsätzen der UN. Die ungewohnten Arbeitsbedingungen stellten zwar anfangs noch ein Problem dar, lehrten uns aber besonders in weniger gut ausgestatteten Gegenden und mit nicht immer sterilem Werkzeug umzugehen. Hier galt wirklich das Motto, dass jede Hilfe zählt und genau dies sollte der Leitspruch meines Lebens werden. Unabängig von Fraktion und vergangenen Taten, ein Patient war hier wirklich einfach nur ein Patient, die meisten nur Marionetten von gierigen Befehlshabern der ChDKZ, gesandt in den persönlichen Tod.


    Der Konflikt welcher seit 2009 in Süd-Zagoria wütete, gipfelte im Jahreswechsel von 2012 zu 2013. Was hier passieren sollte in den kommenden Monaten, schrieb unser aller Verständnis von klassischer Medizin um.

    Ich kann mich noch an den Funkspruch erinnern, welcher mich in der Nacht vom dritten Januar aus dem Schlaf riss


    "Dr....Dr. sind sie da?!"

    "Es ist drei Uhr früh Mischa, was ist los?"

    "Dr. die verstorbenen von gestern, die die wir noch nicht verbrannt haben..sie...sie sind nicht mehr tod"

    "Was meinst du mit 'nicht mehr Tod'?"

    "Na was soll ich schon meinen!! Komm vorbei und schau dir das an. Die Säcke bewegen sich und ich höre sie schwer atmen, eher röcheln!"

    "Das muss ein schlechter Witz sein Mischa.."

    "JETZT WACH ENDLICH AUF UND KOMM HIER HIN!"


    Ich zog mich so schnell ich konnte an, rüttelte Dr. Gonzo wach und versuchte ihm die Situation zu schildern. Ebenso verwundert wie ich, fand er die Aussage von Mischa eher grotesk, aber auch er musste zugeben, dass die Gerüchte über experimentelle Biowaffen in den letzten Wochen mehr als nur Spinnereien waren.

    Unsere Behausung war kaum fünf Minuten mit dem Auto vom Feldlazarett entfernt, doch schon diese kurze Zeit fühlt sich anders an. Niemand war auf den Straßen, selbst dort wo sich normalerweise die Soldaten und Söldner nach ihren Einsätzen aufhielten war keine Menschenseele zu sehen. Die Angst stieg in uns empor und setzte sich wie ein Kloß in den Hals. Angekommen am Lazarett fuchtelte Mischa bereits wild mit den Armen in der Luft umher und winkte in Richtung des Eingangs. Beim Aussteigen vernahmen wir bereits das "Röcheln"...


    Wir traten in das zugesperrte Lazarett ein und trauten unseren Augen kaum. Die Leichensäcke wandten sich hin und her, versuchten wie Schmetterlinge aus ihrem Kokon zu kommen. Was sich uns darbot entzog sich jeglichem Verständnis, die dort gelagerten Verstorbenen war genau dies, mit Sicherheit tot. Zumindest haben wir dies gedacht.

    Handelte es sich um einen Parasiten welcher die Hirnströme des Befallenen manipulierte? War ein solch einfacher Organismus dazu überhaupt in der Lage? Mir schoss 'Der Schwarm' von Frank Schätzing in den Kopf...verrückt.

    Da ich Arzt bin und kein Virologe, war eine Beurteilung quasi unmöglich. Auch Dr. Gonzo war mit seinem Verständnis am Ende und so konnten wir nur hoffen, dass sich dieses Phänomen nicht auch noch auf andere Teile der Bevölkerung ausgeweitete. Natürlich wurden wir enttäuscht.


    Innerhalb von einer Woche war klar, das Phänomen betrifft nicht nur die kleine Sektion in die wir eingeteilt wurden. Immer mehr Meldungen aus ganz Chernarus trafen im Hauptquartier ein und die Lage eskalierte. Wir taten das einzig Richtige in der Situation und flohen, besser gesagt wir probierten es. Alle Verkehrswege waren innerhalb von 24 Stunden nach Bekanntgabe völlig überlastet. Dutzende Unfälle von panischen Bürgern versperrten jeden Weg aus Berezino. In der Panik verlor ich nicht nur einen Großteil meiner Ausrüstung an Plünderer, auch Dr. Gonzo ist mir abhanden gekommen..

    Getrieben von Angst zog ich mich ins Landesinnere zurück, ich hoffte einen Unterschlupf zu finden und mit meinem Funkgerät auf Hilfe zu warten.

    Hilfe, welche nie erscheinen sollte. Das Funkgerät war das, was ich von den Verstorbenen dachte, tot. Nach Wochen ohne Ziel und Motivation, nur von Brunnen zu Brunnen laufend fand ich meinen Antrieb wieder. Ein Priester nahe meiner alten Arbeitsstätte in Berezino, in der Kirche von Lumbermill, öffnete mir an einem Abend die Augen. Auch er war in dieser Zeit von mehr als nur schlechten Träumen geplagt und mit ihm mein Leid zu teilen gab mir ein Stück meiner Kraft wieder. Der Grund für meinen Einsatz war schließlich noch nicht abgeschlossen, verwieß er mich richtig.


    Trotz meiner Abneigung gegen den christlichen Glauben, konnte ich seiner freundlichen Art kaum widerstehen und so machte mich ich auf meine Vorräte zu füllen und dem Tagewerk als Arzt nachzugehen. Es war schon befremdlich solange ohne Dr. Gonzo im Einsatz zu sein, immerhin haben wir die letzten acht Jahre zusammen verbracht. Ich lernte in der Zeit jedoch meinen treuen Begleiter 'Smacky' kennen. Einen gelb lackierten Vorschlaghammer mit Gummigriff und hohem Gewicht. Er gab mir die Sicherheit eines treuen Freundes und die Durchschlagskraft, die es brauchte um diesen Untoten den Gar aus zu machen. Vielleicht personifiziere ich dies Gerät auch deshalb, weil an ihm das Blut eines echten Freundes klebt.


    Kaum drei Monate ist es her gewesen nach dem Treffen mit dem Priester als ich Mischa wiederfand. Damals noch hatte ich ihn verloren im Trubel des Aufbruchs, nun hatte ich ihn endlich wieder. Er wirkte verstört, angstgetrieben und leicht schizophren. Sein Schicksal war kaum besser als das meine gewesen, doch war er wohl nicht so Umsichtig um Umgang mit Schnittverletzungen und anderen Beschädigungen der Hautschicht. Eines Nachts in unserem kleinen Lager in einem verlassenen Apartmentblock in Berezino fing er im Schlaf an zu verkrampfen. Blaue Adern zogen sich über seinen Schädel und schienen in den Augenhöhlen zu verschwinden. Die Krämpfe entstellten sein Gesicht und er stammelte "Bitte lass es nicht zu!"

    Ein Schauer lief mir den Rücken hinab als mir klar wurde, dass ich derjenige war, der sein Leben beenden wird. Trauer und Ekel mischten sich in meinem Kopf zu einer skurrilen Mixtur aus Hass und Angst. Es galt schneller zu handeln als mir lieb war. Ich griff nach meinem Werkzeug und erfüllte ihm seinen Wunsch.

    ...das Knacken von Mischas Schädel ist meine letzte Erinnerung an ihn, welche mich jede Nacht heimsucht...


    Trotz dieser tragischen Erfahrung schien das Leben es nicht ganz so schlecht mit mir zu meinen. So fand ich Dr. Gonzo eines Tages beim Durchsuchen des Krankenhauses in Elektrozavodosk leicht benebelt neben dem Medikamentenschrank vor. Scheinbar hatte der Kollege eine Kombination diverser milder Betäubungsmittel konsumiert und war kaum ansprechbar, aber wirkte in seine Studien vertieft. Dies tat meiner Freude jedoch keinen Abbruch und überglücklich schloss ich meinen alten Freund in die Arme. Wir beschlossen uns an der Küste nach Berezino aufzumachen, irgendwie strahle unser alter Arbeitsplatz eine gewisse Anziehungskraft auf uns aus.

    Jahrelang streifen wir nun schon durch die Lande Chernarus und versorgen die meisten Bedürftigen aus unseren Taschen heraus. Das Team aus Dr. Gonzo und mir ist für mich, neben der Arbeit, ein Fels in der Brandung dieser Apokalypse. Neben dem Verbinden von Schnitten, dem Richten von Brüchen und einer exzellenten Beratung bei der Einnahme und Auswahl von Pillen, wuchs auch unsere Freundschaft weiter und so entschlossen wir uns die 'Freien Mediniziner aus Chernarus' zu gründen.

    Unter der Prämisse, dass eine WG keine eigene Basis ist und die FMC dringend eine eigene Bleibe brauchen:


    Wir schreiben das Jahr 2008 und mein Studium ist grade abgeschlossen.

    Mein Studienkollege Gonzo versuchte mich bereits zur Einnahme eines Substanz names "Shagger" zu überreden und hing schon in den Seilen, scheinbar war "Shagger" ein Diazepamderivat. Dr. Gonzo hatte seine Approbation ebenfalls mit Bravur abgelegt und ich konnte ihm seinen Drang nach Entspannung nicht verübeln.
    Die Behausung hatte die letzten stressigen Monate mehr schlecht als recht überstanden. Etliche Papiertüten, Pizzakartons und eine Wand aus Unterlagen füllten die kleine Mietwohnung zwei Blocks vom Krankenhaus "St. Franziskus" in Köln. So ordentliche unsere Arbeit auch erledigt wurde, so unordentlich schaute es hier aus. Es war Zeit hier für Ordnung zu Sorgen und sich über die kommenden Jahre als Arzt Gedanken zu machen, aber meine Energie war nach den letzten Monaten im Keller. Ich griff zu und gab mich der Entspannung hin.

    Die kommenden Wochen wurde, neben einer gründlichen Reinigung der Wohnung, dafür genutzt, sich über mögliche Einsätze und Tätigkeiten zu informieren. Zwar hatten wir beide schon Angebote diverser Kliniken vor Ort, jedoch zog es uns nach Süd-Zagoria, da der dort stattfindene Konflikt zu eskalieren drohte und es für die Bevölkerung keine Aussicht auf humanitäre Hilfe von außen gab.

    Der Einsatz des Roten Kreuzes und der Ärzte ohne Grenzen war schließlich teil meiner Motivation und Hingabe für den Beruf des Arztes. Der leitende Chefarzt der Uniklinik stellte uns freundlicherweise eine Empfehlung aus und somit war es erstaunlich leicht bei der Bewerbung bei den ÄoG erfolgreich zu sein. Wir sprachen uns für einen Einsatz in Chernarus aus, einer kleinen ex-sovietischen Republik und Provinz in Süd-Zagoria und einen Monat später saßen wir bereits im Flieger.


    Vor Ort angekommen war die Situation schlechter als gedacht. Zwar war bereits früh im Kriesengebiet auch die Präsenz der UN bemerkbar und ihre Versuche der Stabilisierung der politischen Lage erkennbar, aber viele Patienten konnten nur sporadisch behandelt werden und so gingen vier Jahre ins Land, geprägt von brutalen Auseinandersetzungen der ansässigen Milizen und der eingreifenden russischen Regierung sowie militärischen Einsätzen der UN. Die ungewohnten Arbeitsbedingungen stellten zwar anfangs noch ein Problem dar, lehrten uns aber besonders in weniger gut ausgestatteten Gegenden und mit nicht immer sterilem Werkzeug umzugehen. Hier galt wirklich das Motto, dass jede Hilfe zählt und genau dies sollte der Leitspruch meines Lebens werden. Unabängig von Fraktion und vergangenen Taten, ein Patient war hier wirklich einfach nur ein Patient, die meisten nur Marionetten von gierigen Befehlshabern der ChDKZ, gesandt in den persönlichen Tod.


    Der Konflikt welcher seit 2009 in Süd-Zagoria wütete, gipfelte im Jahreswechsel von 2012 zu 2013. Was hier passieren sollte in den kommenden Monaten, schrieb unser aller Verständnis von klassischer Medizin um.

    Ich kann mich noch an den Funkspruch erinnern, welcher mich in der Nacht vom dritten Januar aus dem Schlaf riss


    "Dr....Dr. sind sie da?!"

    "Es ist drei Uhr früh Mischa, was ist los?"

    "Dr. die verstorbenen von gestern, die die wir noch nicht verbrannt haben..sie...sie sind nicht mehr tod"

    "Was meinst du mit 'nicht mehr Tod'?"
    "Na was soll ich schon meinen!! Komm vorbei und schau dir das an. Die Säcke bewegen sich und ich höre sie schwer atmen, eher röcheln!"

    "Das muss ein schlechter Witz sein Mischa.."
    "JETZT WACH ENDLICH AUF UND KOMM HIER HIN!"


    Ich zog mich so schnell ich konnte an, rüttelte Dr. Gonzo wach und versuchte ihm die Situation zu schildern. Ebenso verwundert wie ich, fand er die Aussage von Mischa eher grotesk, aber auch er musste zugeben, dass die Gerüchte über experimentelle Biowaffen in den letzten Wochen mehr als nur Spinnereien waren.

    Unsere Behausung war kaum fünf Minuten mit dem Auto vom Feldlazarett entfernt, doch schon diese kurze Zeit fühlt sich anders an. Niemand war auf den Straßen, selbst dort wo sich normalerweise die Soldaten und Söldner nach ihren Einsätzen aufhielten war keine Menschenseele zu sehen. Die Angst stieg in uns empor und setzte sich wie ein Kloß in den Hals. Angekommen am Lazarett fuchtelte Mischa bereits wild mit den Armen in der Luft umher und winkte in Richtung des Eingangs. Beim Aussteigen vernahmen wir bereits das "Röcheln"...


    Wir traten in das zugesperrte Lazarett ein und trauten unseren Augen kaum. Die Leichensäcke wandten sich hin und her, versuchten wie Schmetterlinge aus ihrem Kokon zu kommen. Was sich uns darbot entzog sich jeglichem Verständnis, die dort gelagerten Verstorbenen war genau dies, mit Sicherheit tot. Zumindest haben wir dies gedacht.

    Handelte es sich um einen Parasiten welcher die Hirnströme des Befallenen manipulierte? War ein solch einfacher Organismus dazu überhaupt in der Lage? Mir schoss 'Der Schwarm' von Frank Schätzing in den Kopf...verrückt.

    Da ich Arzt bin und kein Virologe, war eine Beurteilung quasi unmöglich. Auch Dr. Gonzo war mit seinem Verständnis am Ende und so konnten wir nur hoffen, dass sich dieses Phänomen nicht auch noch auf andere Teile der Bevölkerung ausgeweitete. Natürlich wurden wir enttäuscht.


    Innerhalb von einer Woche war klar, das Phänomen betrifft nicht nur die kleine Sektion in die wir eingeteilt wurden. Immer mehr Meldungen aus ganz Chernarus trafen im Hauptquartier ein und die Lage eskalierte. Wir taten das einzig Richtige in der Situation und flohen, besser gesagt wir probierten es. Alle Verkehrswege waren innerhalb von 24 Stunden nach Bekanntgabe völlig überlastet. Dutzende Unfälle von panischen Bürgern versperrten jeden Weg aus Berezino. In der Panik verlor ich nicht nur einen Großteil meiner Ausrüstung an Plünderer, auch Dr. Gonzo ist mir abhanden gekommen..

    Getrieben von Angst zog ich mich ins Landesinnere zurück, ich hoffte einen Unterschlupf zu finden und mit meinem Funkgerät auf Hilfe zu warten.

    Hilfe, welche nie erscheinen sollte. Das Funkgerät war das, was ich von den Verstorbenen dachte, tot. Nach Wochen ohne Ziel und Motivation, nur von Brunnen zu Brunnen laufend fand ich meinen Antrieb wieder. Ein Priester nahe meiner alten Arbeitsstätte in Berezino, in der Kirche von Lumbermill, öffnete mir an einem Abend die Augen. Auch er war in dieser Zeit von mehr als nur schlechten Träumen geplagt und mit ihm mein Leid zu teilen gab mir ein Stück meiner Kraft wieder. Der Grund für meinen Einsatz war schließlich noch nicht abgeschlossen, verwieß er mich richtig.


    Trotz meiner Abneigung gegen den christlichen Glauben, konnte ich seiner freundlichen Art kaum widerstehen und so machte mich ich auf meine Vorräte zu füllen und dem Tagewerk als Arzt nachzugehen. Es war schon befremdlich solange ohne Dr. Gonzo im Einsatz zu sein, immerhin haben wir die letzten acht Jahre zusammen verbracht. Ich lernte in der Zeit jedoch meinen treuen Begleiter 'Smacky' kennen. Einen gelb lackierten Vorschlaghammer mit Gummigriff und hohem Gewicht. Er gab mir die Sicherheit eines treuen Freundes und die Durchschlagskraft, die es brauchte um diesen Untoten den Gar aus zu machen. Vielleicht personifiziere ich dies Gerät auch deshalb, weil an ihm das Blut eines echten Freundes klebt.


    Kaum drei Monate ist es her gewesen nach dem Treffen mit dem Priester als ich Mischa wiederfand. Damals noch hatte ich ihn verloren im Trubel des Aufbruchs, nun hatte ich ihn endlich wieder. Er wirkte verstört, angstgetrieben und leicht schizophren. Sein Schicksal war kaum besser als das meine gewesen, doch war er wohl nicht so Umsichtig um Umgang mit Schnittverletzungen und anderen Beschädigungen der Hautschicht. Eines Nachts in unserem kleinen Lager in einem verlassenen Apartmentblock in Berezino fing er im Schlaf an zu verkrampfen. Blaue Adern zogen sich über seinen Schädel und schienen in den Augenhöhlen zu verschwinden. Die Krämpfe entstellten sein Gesicht und er stammelte "Bitte lass es nicht zu!"

    Ein Schauer lief mir den Rücken hinab als mir klar wurde, dass ich derjenige war, der sein Leben beenden wird. Trauer und Ekel mischten sich in meinem Kopf zu einer skurrilen Mixtur aus Hass und Angst. Es galt schneller zu handeln als mir lieb war. Ich griff nach meinem Werkzeug und erfüllte ihm seinen Wunsch.

    ...das Knacken von Mischas Schädel ist meine letzte Erinnerung an ihn, welche mich jede Nacht heimsucht...


    Trotz dieser tragischen Erfahrung schien das Leben es nicht ganz so schlecht mit mir zu meinen. So fand ich Dr. Gonzo eines Tages beim Durchsuchen des Krankenhauses in Elektrozavodosk leicht benebelt neben dem Medikamentenschrank vor. Scheinbar hatte der Kollege eine Kombination diverser milder Betäubungsmittel konsumiert und war kaum ansprechbar, aber wirkte in seine Studien vertieft. Dies tat meiner Freude jedoch keinen Abbruch und überglücklich schloss ich meinen alten Freund in die Arme. Wir beschlossen uns an der Küste nach Berezino aufzumachen, irgendwie strahle unser alter Arbeitsplatz eine gewisse Anziehungskraft auf uns aus.

    Jahrelang streifen wir nun schon durch die Lande Chernarus und versorgen die meisten Bedürftigen aus unseren Taschen heraus. Das Team aus Dr. Gonzo und mir ist für mich, neben der Arbeit, ein Fels in der Brandung dieser Apokalypse. Neben dem Verbinden von Schnitten, dem Richten von Brüchen und einer exzellenten Beratung bei der Einnahme und Auswahl von Pillen, wuchs auch unsere Freundschaft weiter und so entschlossen wir uns die 'Freien Mediniziner aus Chernarus' zu gründen.


    Aus diesem Anlass und aufgrund unserer aktuellen Wohnsituation bewerben sich die FMC hiermit auf die Verlosung des Codelocks.
    Wir wollen den Überlebenden helfen und benötigen dringend eine eigenes Dach über dem Kopf in der Küstenregion.
    Ich bin schließlich Arzt und kein Schlosser.


    gez.

    Dr. Eisbein

    Leitender Arzt der FMC


    PS: Sollten wir nicht teilnehmen können, möchte ich mit der Backstory immerhin einen ersten Schritt wagen und weitere Überlebende motivieren, es mir gleich zu tun!

    das ist gewollt so geschrieben

    Es liest sich aber wie Grütze und hindert den Zuschauer daran in das RP einzutauchen (Meine Meinung)
    Ich feier die ganze Story, finde es aber sehr schwer zu folgen. Auch die rote Farbe auf dem Dark Mode Forum ist nicht sehr angenehm fürs Auge.