Das erste Mal
Scheisse, ich weiß nicht was ich schreiben soll. Ob es mir gut geht? Ich weiß es nicht. Fest steht ich hab heute zum ersten Mal einen nicht-Infizierten erschiessen müssen. Alles trug sich so schnell zu, die Finger zitterten nach der Aktion, das Adrenalin stand mir bis zu den Ohren, aber der Reihe nach.
Ich schaltete das Funkgerät ein, nur um festzustellen, dass eine Mission ganz in der Nähe gleich abläuft. Also losgesprintet und leider doch den falschen Ortsteil erwischt, dann eben der andere. Die Mission war schnell erledigt, obwohl ein Infizierter mich doch gekratzt hatte. In der Hektik übersah ich eben einen. Immerhin war eine Tpy-81 mit Schalldämpfer im Lostopf! Zum Glück hörten die Betreiber vom Kisok ebenfalls die Frequenz ab und so nahm ich das Angebot für die Spritze liebend gerne an. Einen Taktischen Gürtel ließ ich ad hoc als Belohnung da. Genau, Spritzen...die fehlen noch in der Sammlung. Also das nächste Krankenhaus angesteuert!
Gute 15 Minuten später schallten plötzlich Schüsse vom Hafen nach oben. Im Funk wurde es schnell hektisch. Ich liess alles stehen und liegen und rannte los. Sollte ich heute mal gezielt auf Personen schiessen müssen, um den Händlern beizustehen?
30 Sekunden waren seit dem letzten Schuss vergangen, da traf ich voller Aufregung an der Szenarie ein. Ich sah jedoch niemanden mehr lebendig, obwohl ich die Strasse gut einsehen konnte. Eine andere Position zeigt mir, dass da jemand weghuschte. Schnell 2-4 Schuss aus der frischen Waffe lautlos abgegeben. Hatte ich getroffen? Also umlief ich das Anwesen und schaute von der anderen Seite aufs Haus. Da saß der Schuft im verbarrikadierten Hauseingang. Feuer frei!
Später kam dann noch ganz unverfroren ein schmallippiger schelcht ausgerüsteter Typ vorbei. Wir waren wieder zu zweit. Er wollte gezielt die Leichen absuchen, wohl nach Waffen oder Munition. Er kooperierte sehr unwillig, obwohl wir 2 Läufe auf ihn richteten. Da, die falsche Bewegung. LoKi1980 drückt die Shotgun aus 2 Metern Entfernung ab, aber die Zeit blieb plötzlich kurz stehen und der fremde nahm Reisaus. Wir zweit hinterher, weit kam er nicht. 25 Meter später bis der Fremdling ins Gras. Mindestens eine von meinen Kugeln steckte in seinem Körper.
Kaum kehrte Ruhe, kam noch eine Person um die Ecke. Diesmal nicht so schmallippig. Aber in Anbetracht der vielen Leichen und der immernoch angespanten Situation, konnte der Kisok nur noch mit Flüchen und Kugeln dienen. Ich war ein anderer Mensch, zum Jäger geworden. Zumindest in diesem Moment.
So tief drin, hab ich in der Scheiße noch nicht gesteckt. Ich fühle mich auch nicht weiter schlecht, aber die Opfer die gebracht wurden, waren einfach zu groß.


