Holrockx alter Freund...
Heute bin ich endlich in Karmanovka eingetroffen und habe mich auf die Suche nach Hinweisen gemacht. Allein die Reise war bereits gefahrvoll. Der bequeme Teil ging im Auto bis Severograd, wo aus unbekannten Gründen die Lenkung des Wagens versagte und ich einen heftigen Zusammenprall mit einem alten Verkehrsschild nicht vermeiden konnte. Trotz mäßiger Geschwindigkeit prallte ich so heftig gegen das Schild, daß ich kurz bewusstlos war. Doch ich musste weiter! Nach einem kurzen Abstecher ins Krankenhaus begab ich mich durch die nördlichen Wälder in Richtung Karmanovka. In der Nähe des Ortes, nördlich der Stadt Novodmitrovsk, wo wir erleben mussten, wie die Untoten die Lebenden überrannten und umbrachten, steht ein alter Funkmast. Ein geeigneter Punkt, um sich einen Überblick zu verschaffen, dachte ich, doch wieder war mir das Unglück treu: die letzte Leitersprosse vor der ersten Plattform brach, und ich stürzte mehr als vier Meter tief ab. Zwei Dinge hörte ich, bevor mich zum zweiten Mal an diesem Tag die Bewusstlosigkeit ereilte - das hässliche Knirschen meines brechenden Beines und das entfernte Heulen der Wölfe! Doch ich hatte Glück, das Rudel war offenbar nicht mir auf der Spur, und so konnte ich mithilfe von Morphium meine Schmerzen so weit stillen, das ich in der Lage war, mich in einen nahen Schuppen zu schleppen und zu verbarrikadieren, bis ich wieder soweit bei Sinnen war, das ich hinauskriechen und mir das Notwendige für eine Schiene besorgen konnte.
Sowie ich wieder stehen könnte, würde ich auch mit den Wölfen zurecht kommen, sagte ich mir und humpelte weiter in Richtung Karmanovka, das schon nahe war. Endlich erreichte ich mein Ziel:

Ich suchte zunächst die Häuser und Schuppen auf der Nordseite der Straße ab, dann jene südlich. Leider vergeblich, zwar fand ich einen verbarrikadierten Schuppen und ein gesichertes Haus, in dem sicher Überlebende ihre Habe untergebracht hatten, doch keine Spur, kein Hinweis auf Jemma.


Ich suchte weiter das umliegende Gelände ab, die Bergrücken südlich Richtung Novodmitrovsk und nördlich Richtung Dobroe - natürlich, du hattest sie in diese Richtung flüchten sehen. Doch du warst schwer verletzt, vielleicht täuscht dich deine Erinnerung? Ich muss dich zumindest bis jetzt enttäuschen - keinen Hinweis auf Jemmas Verbleib konnte ich entdecken. Doch auch Dobroe ist nicht verlassen:

Vielleicht weiss dort jemand was? ich hoffe es, und doch befürchte ich Schlimmes, denn ich fand auch dies nicht weit vom Ausgangspunkt der Suche entfernt:

Die Gräber sind nicht neu, nein, aber ganz sicher erst nach dem Ausbruch der Seuche angelegt worden - wann sonst hätte man Menschen ausserhalb eines Friedhofs beisetzen wollen? Doch lass die Hoffnung nicht fahren, das muss nichts bedeuten. Ich bin noch immer in der Gegend und werde bald einen weiteren Versuch starten, Hinweise zu finden...