.... Die Schatten wurden lang, als ich am Waldesrand von Staroye ankam. Die Schüsse waren verstummt und in der Luft lag der tödliche Duft von Schwarzpulver........
Ich bestieg einen Hochsitz und blickte durch das Zielfernrohr meines Jagdgewehrs. Angespannt streifte mein Blick durch die Straßen von Staroye, von Haus zu Haus, Schuppen zu Schuppen. Nichts. Keine toten Streuner, keine Leichen..... Es wirkte extrem ruhig, ob des Geruchs von Schwarzpulver. Mein Blick zog gerade an einem Haus vorbei, als ich eine Bewegung im oberen Stockwerk war nahm. Da war jemand! Ein Mensch schien sich dort oben zu verstecken. Doch vor wem? Und wo war der Grund für sein Verstecken? Ohne Informationen würde mein Eingreifen einem Selbstmordkommando gleich kommen. Ich legte mein Gewehr zur Seite, nahm einen großen Schluck aus meiner Feldflasche und nahm eine kleine Mahlzeit zu mir, ohne dabei den Blick von der Ortschaft zu lassen. Die Dämmerung nahm Ihren lauf und die Sonne versank tief im Westen. Es wurde Nacht und irgendwann schlief ich ein. "Knacks"! Das brechen eines Astes im Waldesboden ließ mich aufwachen und hektisch zu meiner Waffe greifen. War da jemand? Ich blieb geduckt und lauschte der Umgebung. Die Sonne kämpfte sich gerade über die Hügel im Osten und die ersten Sonnenstrahlen trafen Chernarus! "Knacks"! Ein weiteres Geräusch, welches auf die Anwesenheit von Jemanden oder Etwas hindeutete. Ich entsicherte mein Sturmgewehr und erhob mich aus meiner Deckung. Ein Hirsch..... Gott im Himmel (sofern es Ihn gab). Mit erhöhtem Puls sicherte ich meine Waffe, griff zu meinem Jagdgewehr und ließ meinen Blick wieder über Staroye wandern. Im oberen Geschoss des Gebäudes, in welchem der Mensch gestern Abend noch ausharrte schien leer zu sein und auch sonst konnte ich niemanden erkennen. Nördlich meiner Position befand sich ein großer Bauernhof. Ich lief durch den Wald dorthin und begann mit der Waffe im Anschlag die Ortschaft zu erkunden. Haus für Haus. Keine Menschen, wenig Streuner und kaum Brauchbares. Im Krankenhaus und in der Polizeistation konnte ich ein paar Verbände und ein paar Schuss Munition finden. Ansonsten Nichts. Ich zog als weiter Richtung Norden. So gut es ging blieb ich in den Wäldern, um nicht entdeckt zu werden. Nur für das Auffüllen meiner Wasservorräte an Brunnen begab ich mich da ein oder andere mal in die Ortschaften. Ich hatte viel gehört vom Festland und hieß, hier wäre die Luft deutlich Bleihaltiger als auf der Insel. Immer wieder konnte ich in der Ferne Schüsse aus automatischen Waffen wahrnehmen. Am Horizont konnte ich eine große Sendeanlage erkennen. Laut meiner Landkarte musste das Radio Zenit sein und damit mein Ziel, Tishina, nicht mehr weit. Ich musste mittlerweile ziemliche Umwege gehen, um nicht offen über Felder zu laufen. Dies schien mir im Anbetracht meines schweren Gepäcks und der regelmässig hörbaren Feuergefechte trotz allem der sinnvollste Weg. Westlich der Sendeanlage war eine Burgruine. Dort beschloss ich, eine Pause einzulegen und mir etwas zum Essen zu machen. Die Aussicht vom Turm aus war wunderschön und ich hatte noch dazu das freie Feld vor mir im Blick, um etwaige Gefahren früh erkennen zu können. Ich hatte gerade mein Essen verzehrt und begann meine Sachen zu packen, als ich ein Flugzeug hörte. Was ging hier ab? Ein Flugzeug? Woher kam das? Plötzlich warf Dieses ein Paket ab, ein Fallschirm öffnete sich mit rotem Rauch und es sank langsam zu Boden. Eine Hilfslieferung? Doch woher? Ich überlegte kurz, ob ich mich dorthin bewegen sollte, doch schien es mir klüger, die Situation erstmals zu beobachten und den Sinkflug abzuwarten. Meine Gedanken waren noch nicht zu Ende gedacht, konnte ich schon Leute in der Ferne erkennen, in Kampfanzügen und gelben Armbinden. Kurz darauf am anderen Hang welche mit blauen Armbinden. Und eine weitere Gruppe etwas weiter weg. Und schon entbrannte ein Feuergefecht. ich schnappte meine Sachen und schaute, dass ich hier weg kam. Am Ausgang des Turms angekommen, musste ich aber Stimmen und Schritte vernehmen. Ich entsicherte meine Waffe und ging in Position. Gott sei Dank betraten Sie nicht den Turm. Ich wartete kurz zu und nahm mitten in dem Wirbel meine Beine in die Hand und lief los. Der Rucksack war schwer, meine Beine und mein Rücken schienen mir zu zurufen, ob ich verrückt sei, aber in dem Moment wollte ich hier nur weg. Unzählige Soldaten mit automatischen Waffen, Scharfschützen.... Zweimal war mir so, als ob eine Kugel in meiner Nähe einschlug. Hatte mich jemand entdeckt? War ich ein Ziel. Ich weiß nicht mehr wie lange und wie weit ich lief, aber als die Schüsse irgendwann immer leiser wurden, setzte ich mich hinter einen Baum und schnaufte etwas durch. Meine Beine, mein Rücken und meine Lunge schmerzten. Langsam beruhigte sich mein Puls und ich sah mich um. Wald, nichts als Wald. Ich nahm einen kräftigen Schluck Wasser , legte den Rucksack ab und begann die Umgebung zu erkunden. Ich hatte keinen Plan mehr wo ich war. ich brauchte einen Anhaltspunkt. Am Waldesrand erkannte ich eine kleine Ortschaft. Durch das Zielfernrohr konnte ich das Ortsschild lesen. Gvozdno. Ich schnappte meine Landkarte und suchte den Ort. Ein kleines Lächeln kam über meine Lippen..... Ich war ganz Nahe an meinem Zwischenziel. Tishina. Hoffentlich war es der Ort, von dem man mir erzählte. Und hoffentlich würde ich dort etwas über meinen Freund den Wirt erfahren. Ich ging zurück zu meinem Rucksack und begab mich auf die letzten Meter. Durch einen Ort ohne Namen, die Straße den Berg hoch, eine Linkskurve und ich konnte das Schild erkennen. Als ich durch das Tor trat, vernahm ich die Stimmen von 2 Personen, welche sich als *Rosaly* und Bierbrot vorstellten. Ich war angekommen, übergab die Hilfsgüter und mir wurde Essen angeboten. Die beiden erzählten mir von den regelmässigen Flugzeugabwürfen und dass es mehrere Gruppen gab, die regelmässig um dieses Lieferungen kämpften. Von meinem Freund hatten Sie leider nichts gehört. Nur das die Gruppe, der er nachgereist war immer wieder für die Angriffe auf Tishina verantwortlich war. Anscheinend war ich hier richtig. Ich hatte eine Spur. An diesem Abend schlief ich in einer der Hütten Tishinas ein. Hallo Festland. Hallo Chernarus. Du scheinst ein hartes Pflaster zu sein, aber ich werde überleben und ich werde herausfinden, was aus meinem Freund wurde.......
Ich bin Chris G. und das ist meine Geschichte...