Liebe Katzenmama Pippilotta,
Als Scharfschütze der 501. ist es normalerweise nicht meine Stärke, Worte als Mittel zur Lösung zu finden, sondern der Abzug meiner Waffe regelt dies.
Aus meiner bescheidenen Sicht habe ich dir und deiner Truppe die höchsten Verluste zugefügt (Insgesamt 6 Abschüsse).
Nun möchte ich mich hier nicht brüsten oder Salz in die Wunde streuen, Ich möchte lediglich einbringen, dass ihr die jenigen wart, die uns beim ersten Zusammentreffen (von dem wir gar nichts mitbekommen hätten, wären wir einfach weitergefahren) bei Vybor im (schutzlosen) Auto angegriffen habt, gerade als wir uns festgefahren hatten.
Nur ein beherzter Sprung aus selbigem hat mich vermutlich vor dem Tod bewahrt, viel mehr noch: Er hat mich in die Position gebracht, im Angesicht zu Angesicht des Schützen zu stehen, der uns unter Feuer nimmt.
Kurzes Zielen, Schuss, und der Kontrahent lag vor mir im Schnee. Die Hundemarke leicht mit Blut verschmiert, aber gut leserlich ersichtlich erschien der Name "Katzenmama Pippilotta".
Das Auto leicht beschädigt, aber noch Fahrtüchtig, wollten wir uns auf unseren Weg machen, kaum ein paar Meter weiter erneuter Feindbeschuss.
Nachdem ich das Auto kurz abgestellt hatte, meinen Kameraden auferlegt hatte weiter zu fahren, während ich mich um die neue Bedrohung kümmere, dauerte es nur kurze Zeit, bis der zweite Schütze - fixiert auf das Auto und völlig seine Umgebung ignorierend - tot im Schnee lag.
Leider hatte er es geschafft unser Auto so weit zu beschädigen, sodass es nicht mehr fahrbereit war.
Nach kurzer Lageüberprüfung und in scheinbar vorübergehender Wägung in Sicherheit hat mein Kamerad die Leiche des Zweiten Schützen geplündert um an dessen Restausrüstung zu kommen.
Ohne Vorwarnung kam es zu weiteren Schüssen, bei der unser geschätzter Kamerad sein Leben ließ.
Und ab da war es ein Katz- und Mausspiel, bei dem ihr uns verbleibende Überlebende etwas zurückgedrängt und unser Auto zerstört habt.
Warum wir das nicht zu verhindern wussten? Vermutlich eine Verkettung "unglücklicher Zufälle" in der Spielprogrammierung, bei der scheinbar dünne Äste eines Zweigs die mächtigsten Geschosse abhalten vermögen.
Nur aufgrund dieser Tatsache sind deine beiden Teamgefährten lebend raus gekommen.
Warum erzähle ich diese Begebenheit? Der geneigte Leser darf sich selbst ein weiteres Puzzlestück ins Gesamtbild einsetzen um zu beurteilen, ob deine Geschichte, die du auftischst, der Wahrheit entspricht oder ihr vielleicht doch einmal über eure Verhaltensweisen nachdenken solltet. Das Zauberwort heißt hier in dem Fall "Kausalität" (kleine Ursache - große Wirkung). Für mich persönlich war es ab da eine persönliche Angelegenheit, den Tod meines Kameraden zu rächen.
und vielleicht wären wir - wenn das nicht passiert wäre - alle beisammen um ein Feuer in Tishina gesessen und hätten uns Geschichten über vergangene Tage erzählt.
ich bin gewillt, dem Frieden eine Chance zu geben und möchte meine Waffe ruhen lassen.
Wenn nicht... nun... meine Hundemarkensammlung ist noch nicht vollständig....
Hochachtungsvoll