Beiträge von Bexs

    Kapitel 12, Der Tower


    Als ich erwache liege ich auf dem kalten Boden. Die Erinnerung ist vorbei. Vor mir liegen immer noch die Leichen, ihr widerlicher Gestank steigt mir wieder in die Nase zusammen mit dem beißenden Geruch meines eigenen Erbrochenen. Schnell krieche ich ein Stück zurück, schaue mich um und nachdem alles ruhig ist, laufe ich in den Tower. Im Treppenhaus liegen ein paar Patronen, ich lasse sie liegen und gehe erst mal ganz nach oben, in den Kontrollraum. Durch die großen Fenster habe ich einen guten Ausblick über den Flughafen und die angrenzende Stadt, Balota. Aber das ist mir gerade egal. Ich kauere mich unter eines der Kontrollpulte in eine Ecke und versuche meine Gedanken zu sammeln. Was ist hier nur los? Vor meinem inneren Auge blitzt wieder das Bild auf, wie der Soldat seine Waffe hebt und der Frau in den Kopf schisst. Ich schaudere, verzweifelt versuche ich dieses Bild aus meinem Kopf zu verdrängen. Ich will doch nicht mehr wissen was passiert ist! das ist alles so furchtbar... Zum ersten mal bin ich froh meine Erinnerungen verloren zu haben. Das ist einfach alles nicht wahr, das kann nicht sein! Ich will davon nichts mehr wissen. Ich bin noch viel verzweifelter als zuvor, die Unwissenheit war ein Segen. Mir ist kalt, ich habe Hunger und Durst, alles tut mir weh von dem langen laufen, kriechen und schleichen und ich bin schrecklich müde. Ein Blick aus dem Fenster verrät mir, dass die Sonne gerade untergeht. Nachts will ich auf keinen Fall draußen sein und ich muss mich echt dringend ausruhen, also beschließe ich über Nacht hierzubleiben. Erstmal gehe ich wieder nach unten, schließe die Tür so fest ich kann und durchsuche nochmal das ganze Gebäude nach nützlichem. Bei meiner Suche entdecke ich unter der Treppe einen Revolver. Skeptisch betrachte ich ihn. Soll ich ihn mitnehmen? Ich habe noch nie geschossen, beim Gedanken daran wird mir wieder übel, allerdings will ich auch nicht schutzlos die Nacht unter Zombies verbringen. Zögernd nehme ich ihn in die Hand, zumindest mit nach oben kann ich das Ding ja nehmen, wer weiß was in der Nacht alles passiert. Wie geht man damit wohl um? Sind da überhaupt Kugeln drinnen? Vorsichtig drehe ich ihn in der Hand und schaffe es schließlich die Trommel zu öffnen. Sechs Kugel sind darin. Ansonsten finde ich nichts brauchbares in dem Tower, also steige ich die Treppen wieder nach oben. Dort packe ich alle Stühle und verbarrikadiere damit notdürftig die Treppe, das muss als Schutz reichen. Ich ziehe mich wieder in meine Ecke zurück, lege den Revolver griffbereit neben mich und verzehre meine letzten Vorräte. Dann schließe ich die Augen und falle in einen unruhigen Schlaf..

    Kapitel 11, Erinnerungen: Die Flucht


    Die Schüsse wurden lauter. Dann konnten wir die ersten Schrei hören. Es lief mir eiskalt den Rücken runter, das waren keine Schreie der Angst, sondern Todesschreie. Ich lief so schnell ich konnte weiter. Die Soldaten liefen vorne weg, dann ein junger Mann, ich und zuletzt ein älteres Ehepaar hinterher.
    Auf einmal verstummten die Schüsse, doch die Schreie hielten noch kurz an, bis auch sie verstummten... Ich wusste, jetzt waren sie alle tot.
    Plötzlich schrie der alte Mann hinter mir auf, seine Frau war zusammen gebrochen. Er beugte sich hinab um ihr aufzuhelfen, da packte sie ihn, riss ihn zu Boden und biss zu.
    Für einen Augenblick sah ich ihr Gesicht: Die Augen waren blutrot, die Haut aufgerissen und aschfahl. Sie blickte mich an, sprang auf und stürmte auf mich zu.
    Der erste Soldat reagierte in Sekundenbruchteilen, er wirbelte herum, hob seine Waffe und schoss ihr zwischen die Augen. Dann drehte er sich zu dem blutend am Boden liegenden Mann, zielte sorgsam und schoss auch ihm in den Kopf.
    Das ging alles so schnell, wie gelähmt stand ich da. Der zweite Soldat packt mich am Arm und zehrt an mir, da erwache ich aus meiner Starre und begreife was gerade geschehen ist. In dem Moment des Begreifens wurde mir auch schon schwarz vor Augen, das war zu viel, ich verlor das Bewusstsein.
    "Ich glaube er kommt wieder zu sich." Langsam schlug ich die Augen auf und blickte den Mann neben mir an. Ich musste mehrmals blinzeln, bis ich mich orientieren konnte, ich war in einem Auto, vorne saßen die Soldaten, neben mir der Mann der mit uns geflohen war. Er legte die Hand auf meine Schulter und sprach mich erneut an: "Bist du wieder ok? Ich bin Mike, wie heißt du?" Ein zittern durchfuhr mich, es war sehr kalt, fröstelt verschränkte ich die Arme vor meinen Körper bevor ich antwortete: "Ich bin Ivan..Was ist passiert?"
    Statt Mike wand sich nun einer der Soldaten an mich: "Wir sollten die ganze Stadt evakuieren. Es ist eine gefährliche Seuche ausgebrochen. Wir müssen jetzt schnell weg von hier! Hier das wird dir helfen." Er reichte mir eine kleine Tablette und eine Flasche Wasser. " Du hast einen schweren Schock." Ich war vollkommen überfordert, also schluckte ich einfache die Tablette. Und wirklich, nach ein paar Minuten kam mir das alles nicht mehr so schlimm vor. Müde drehte ich den Kopf zur Seite und ließ meine Augen zufallen..

    Dann mal Willkommen bei uns :)
    wenn du noch fragen hast sag einfach bescheid, dann helfe ich dir ;)