Meine Memoiren

  • Ich rannte. Immer weiter und weiter. Noch bis gerade eben schien ich vernünftig zu sein, glaubte an eine gute Seite im Menschen, bis ich diesen harmlosen Mann erschoss. In Notwehr, redete ich mir ein. Schließlich rannte er auf mich zu, wollte ich doch eigentlich nur meinen Hunger stillen. Der Hunger, der mich bis hierhin gnadenlos gequält hatte, war vorerst nicht mehr wichtig.. Ich hatte den Proviant des Mannes, sein Blut noch daran klebend, jedoch war der Preis, den ich dafür zahlte, zu hoch. Gewissensbisse nagten an mir wie hungrige Ratten, und ich konnte den Blick des anderen Überlebenden.. nein, er lebt nicht mehr, aber Ihr versteht schon.. ich kann diesen Blick bis heute nicht vergessen. Dies war der Anfang meines Endes. Der Pjotr, der in einem mittelständischen Unternehmen einst ein paar Computer reparierte, Telefonstreiche abwimmelte, abends gerne mal mit einem Schlückchen Schwarzgebrannten auf der Couch saß und sich freute, dass Oma Elwira mir morgen selbstgemachten Kartoffeleintopf zur Arbeit brachte - dieser Pjotr blieb in der alten Welt zurück. Seit dem Vorfall mit diesem seltsamen Schiff, welches an der Ostküste strandete, ist nichts mehr wie sonst. Meine Geschichte erzählte ich hier.


    2 Tage nach diesem.. unglücklichen Ereignis, und weiterhin ohne eine nennenswerte Form von Alkohol, welcher mir die Situation hier erleichtern würde, entschied ich mich, meine Geschichte zu erzählen. Ich hoffte, es hilft mir, damit abschließen zu können. In einer Welt wie dieser ist kein Platz für viele Überlegungen. Also nahm ich mir ein Funkgerät aus einer Polizeistation und eine der letzten Batterien, welche ich noch in meiner Tasche hatte. Ich nahm damals eine ganze Box von der Arbeit mit - aber wie das nun mal so ist. Manche verliert man, manche verbraucht man, nichts ist unendlich.

    Jedenfalls legte ich die Batterien in das Funkgerät. Hören tut mich doch sowieso niemand, dann kann ich auch alles erzählen, was mich bedrückt. Minute für Minute verging, Geheimnisse wurden offenbart, ich wurde irgendwann müde. Ich ließ nun endlich den Sprechknopf los, mein Finger tat bereits weh. Es wurde dunkel, und ich wollte schlafen. Vor ein paar Stunden bin ich in die Scheune eines Bauern eingebrochen - für die Nacht wird es wohl reichen. Ich legte mir mein Laken zurecht, nahm mir etwas Stroh, legte mich hin.

    Dann, ein knacken. Ein Geräusch aus dem Funkgerät. Da spricht jemand. Eine weibliche Stimme, welche mir offenbar seit einiger Zeit lauschte. Ein Appell an meine Menschlichkeit. Eine Art Weckruf, dem Sog dieser verdammten Welt nicht nachzugeben. Die Stimme sprach lange zu mir - und lud mich sogar in die Hauptstadt ein. Sie hörte mir zu, als ich sagte, dass ich nicht viel brauche, um glücklich zu sein - lediglich meine Ruhe, und eine Flasche Vodka - und versprach mir sogar diese. Ich war neugierig, hatte ich in dieser Welt doch eigentlich keine "freundlichen" Menschen mehr erwartet. Vielleicht war es eine Falle, vielleicht eine Art Polizei, welche mich jetzt zur Rechenschaft ziehen will.

    Ich beschloss, nicht zu antworten - irgendwann werden sich unsere Wege kreuzen. Allerdings dachte ich nach. Sehr viel sogar, ich versuchte, mich und meine Tat zu akzeptieren - sie aber nie wieder geschehen zu lassen.


    Tage vergingen, die ich in der Wildnis umherstreifte. Ich mied Städte - zu groß war die Chance, dort auf andere zu treffen, und ich wollte nicht erneut vor eine solche Situation gestellt werden. Ernährt habe ich mich von Tannenzapfen, kleinen Tieren, einmal erschoss ich sogar ein größeres und zerlegte es. Dank der Kälte war das Fleisch sogar einige Zeit haltbar. Ich vergaß jedoch, dass das Zerlegen eines Kadavers auf Waldboden nicht die hygienischste Art darstellte, sich Nahrung zu beschaffen. Oh, wie sich mein Magen dafür bedankt hat. Ungeheuerlich.

    Und so kam es, wie es kommen musste. Eines Tages, während ich in Nadezhdino am Brunnen stand, um meine Wasserflasche zu füllen, hörte ich Schritte hinter mir. Ich wollte fliehen, allerdings gab es hierbei ein Problem: Es handelte sich nicht nur um eine Person. Eine zweite stand mir gegenüber am Waldrand, das Gewehr im Anschlag, erstarrt wie eine Salzsäule, der Blick fokussiert auf mich. Keine Bewegung von ihm. Der Mann hinter mir fragte mich, ob ich bewaffnet sei - ich bejahte dies und legte meine Waffen ab. Ich hatte sowieso keine Chance. Umgedreht habe ich mich nicht, um die Situation nicht eskalieren zu lassen.

    Er quittierte dies nur mit einem "Mhm". Er trat neben mich, sah mich an - und zog seine Wasserflasche heraus. Er füllte sie, stand auf, nahm einen kräftigen Schluck daraus.. Und fragte "Was machst Du hier?". Ich antwortete, dass ich auf der Durchreise bin, ohne Ziel, mit Ausnahme des Überlebens. Ich fragte ihn, ob das jetzt überhaupt noch ein realisierbares Ziel sei. Er lachte. Und so tat es auch der andere Mann, welcher das Gewehr senkte. Ich erzählte meine Geschichte.


    Was jetzt kommt, hätte ich nicht für möglich gehalten. In den nächsten Wochen zeigten sie mir alles, was man zum Überleben wissen muss. Jagen, Durchwühlen von Müll, Schleichen, Bedienung, Nutzung und Reparatur von Waffen aller Art, den bewaffneten und unbewaffneten Kampf gegen diese Wesen, welche man wohl "Zombies" nannte, untote Menschen ohne Gewissen, ohne jedes Leben - letztendlich nahmen sie mich sogar auf. Ich war dankbar, hätte ich doch bis hier niemals gedacht, dass ich jemals wieder auf einen richtigen Menschen treffen werde, ohne dass es heißt "Du oder ich".

    Schlussendlich wurde ich ein vollwertiges Mitglied, werde nach meiner Meinung gefragt, werde beachtet.


    Das klingt alles super, oder? Nun, was wäre ein Leben ohne Schattenseiten. Es gibt dort ein Problem, welches nicht unterdrückt werden kann - der Durst. Nicht nach Wissen, nicht nach Aufmerksamkeit, aber nach dem einzigen Gefühl, welches mir auch in einer Welt wie dieser nicht fremd ist - dem Fallenlassen von Sorgen und Nöten. Normalerweise erledigte das damals immer Opas Schwarzgebrannter. Seit der Geschichte mit der Abriegelung und der Aushebung der Massengräber habe ich von ihm aber nichts mehr gesehen - ich befürchte jedoch, dass er längst tot ist. Wie dem auch sei - das fehlt mir. Und so begab ich mich auf die Suche nach Alternativen. Vodka war immer gut, aber auch Bier ist im Notfall tragbar. Leider findet sich beides sehr selten in dieser Welt - verständlicherweise.


    Eines Tages gingen 2 von uns, also ich und jemand anderes, in Richtung eines Radioturms bei uns in der Nähe. Das Ziel war die Erbeutung von Westen, welche dort von umherlaufenden Streunern noch getragen werden - das Ziel war also, diese auszuschalten, und anschließend die Westen zu ergattern. Auf einmal huscht vor uns im Gebüsch jedoch eine Gestalt umher. Wir verfolgten sie, unwissend über den Grund und die möglichen Konsequenzen unserer Entdeckung. Wir riefen ihr zu, sie solle stehenbleiben - was sie dann tat. Was jetzt folgt, scheint auch unglaublich - es war die Stimme, die ich vor einigen Wochen aus dem Funkgerät in der Scheune wahrnahm. Ich erinnerte mich genau.

    Der Grund, wieso diese Frau nun hier war, so weit weg von ihrem Zuhause, war ein Angriff einer anderen Gruppe auf sie und einen Aufklärungstrupp der UNOC, bei welchem sich alle Teilnehmer zerstreuten. Sie erzählte mir kurz, in welcher Richtung die Kampfhandlungen stattfanden, dann zog sie von dannen - allerdings nicht ohne mich erneut nach Chernogorsk einzuladen. Wieder mit der Erwähnung der Flasche Vodka. Ich zog es wirklich in Erwägung.


    Aber nun gut. Gemeinsam mit meinem Teampartner überlegten wir uns eine Strategie - wir kannten den Kampfbereich und die wahrscheinlich anwesende Zahl feindlicher Kämpfer. Mir war nicht wohl dabei, vielleicht wirklich und diesmal notwendigerweise auf einen überlebenden Menschen feuern zu müssen - allerdings müssen gesetzlose Monster bestraft werden. Dann hielt ich kurz inne - vor wenigen Wochen war ich genau so. Dann wurde mir klar, wie sehr ich mich eigentlich in dieser kurzen Zeit geändert habe. Ich fasste mich, und wir gingen das Risiko ein, den Angriffsort zu erkunden. Vor Ort fanden wir zurückgelassene Ausrüstung. Bereits geplündert, allerdings war noch viel nützliches enthalten - im Sinne unserer Ressourcenknappheit nahmen wir, was wir brauchten, und verließen das Gebiet nach vorsichtiger Erkundung. Den Abend, die Nacht und den nächsten Morgen verbrachte ich diesmal im Freien - ich brauchte Zeit für mich. Und was soll ich Euch sagen, was bleibt, ist auch hier die Erinnerung an mich selbst, eines Tages nach Chernogorsk zu gehen.

    Wenn schon nicht für den Vodka, dann aber, um einem Menschen dafür zu danken, in der dunkelsten Stunde irgendwie "da" gewesen zu sein.


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    Ein paar Tage später - wieder einmal sind wir auf Ressourcensuche. Die Ödlande um den eigenen Standort leeren sich allmählich, und so muss man den Kreis der Möglichkeiten nun mal erweitern. Im Norden gibt es einen Steinbruch - irgendwo dort sollte ich hin, zusammen mit allen anderen. Was wir genau dort suchten - keine Information. Alles lief wunderbar, bis auf einmal ein Peitschenhieb die Ruhe der Natur störte. Dicht gefolgt von einem lauten Knall und einem dumpfen Aufschlag. Mein Bein schmerzte, als ob es abfiele. "Unmöglich", dachte ich, haben wir uns doch so unauffällig wie nur irgendwie möglich bewegt. Aber der Gegenbeweis lag auf der Hand - auf uns wird geschossen. Wir verteilten uns, ich humpelte hinter einen Hügel, nahm mein Gewehr, eine B52 in gutem Zustand, und feuerte mehrere Salven in die Richtung, aus der die Schüsse kamen. Wir konnten nichts sehen, es war tiefster Wald. "Rückzug", hörte ich durch mein Funkgerät, und so lief ich.


    Der dumpfe Klang weiterer Schüsse störte die ruhige Atmosphäre des Waldes. Allerdings kein Peitschenhieb. Diese Schüsse galten wohl nicht mir. In Panik griff ich zum Funkgerät und fragte "Jemand verletzt? Geht es allen gut?", woraufhin ich als Antwort nur bekam, dass noch alle am Leben seien. Währenddessen bandagierte ich meine Wunde im Bein. Linker Unterschenkel, glatter Durchschuss. "Wir ziehen uns vollständig zurück!", lärmte es aus dem Funkgerät. Ich steckte meine Waffe an meinen Rucksack und rannte. Ich rannte, so weit mich meine Beine trugen und so gut es eben ging. Meine Lunge brannte, ich konnte nicht mehr sprechen, ich hatte Angst, alles tat weh. So fühlt es sich also an, der Gejagte zu sein.


    Ein paar Stunden später hörte ich wieder Lärm in der Wildnis. Seltsam, wo doch hier eigentlich nur Wald sein sollte. Und das klingt ja auch eher wie Musik. "Was ist das?", fragte ich mich. Ich entschloss mich, vorsichtig nachzusehen.

    Ich sah einen Ort, auf einem Hügel gelegen, eingezäunt mit meterhohen Holzmauern. Die Aufschrift des Schildes las "Tishina". Nie gehört, dachte ich mir, aber dort gibt es Musik. Wenn man mal vorsichtig nachsieht?

    Und so stieg ich den Hügel hinauf. Völlig erschöpft von meiner Flucht, mit zerrissenen Hosen und Schuhen, bei denen sich die Sohlen ablösten, bahnte ich mir meinen Weg durch die Zelte. Ich sah mehrere Menschen, ich glaube, 3 Frauen und ein Mann, stehend auf einer Art Innenhof, welcher wohl mal ein Fußballplatz war. Ich schaute sie ungläubig an.. Rote Armbinden, mit dem Logo eines mir durchaus bekannten gängigen Finanzdienstleisters. Bis mein Blick dann nach links schwenkte. Ich traute meinen Augen kaum. War ich so erschöpft, dass ich Dinge sehe, die nicht existieren? Hatte ich schon was getrunken? Nein, dachte ich mir - aber das glaubt dir ja auch niemand. Ich fertigte ein Foto an - seht selbst, was mich hier erwartete.


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    Wahnsinn, oder? Ich rieb mir mehrmals die Augen. Dann wurde ich gefragt, wer ich sei. Was ich hier tue. Ich antwortete mit meinem Namen, woraufhin die beiden Frauen wegrannten. "So hässlich bin ich nun auch nicht", dachte ich mir.. Aber sie kamen sofort wieder. Mit einer Vodka-Flasche. Sogar zwei. Ich traute meinen Augen kaum. Auch diese Gruppe hörte von meiner Geschichte, lauschte mir vielleicht damals, als ich sie erzählte. Und sie machten mir das Geschenk, an welches ich bis zu diesem Tag noch keine Hand legen konnte. Ich bedankte mich, ich war erfüllt von Freude, ich strahlte. Sofort öffnete ich die erste Flasche und nahm einen kräftigen Schluck. Dann noch einen und noch einen. Das ganze nochmal mit der zweiten Flasche.

    Bis hierhin habe ich selten dieses Gefühl von Erinnerung erlebt. Erinnerung an mein altes Leben. Dies nahm mich offenbar so sehr mit, dass ich mich schlafen legen musste - daran war natürlich keinesfalls der Vodka schuld, schließlich bin ich gestählt im Umgang mit Alkohol!


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    Nachdem ich aus meiner ersten Ruhepause erwacht war, ging es mir echt übel. Mir war schwindelig, übel, mein Herz schlug schnell, ich konnte mich nicht lange auf den Beinen halten. Ich richtete mich auf, nur um dann einen Schwall an Blut zu erbrechen. Danach ging es mir noch mieser. "Was war das?", dachte ich mir. Bestimmt war der Vodka vergiftet. Ich hatte aber auch keine Kraft, darüber nachzudenken, geschweige denn jemanden zu verdächtigen, zumal das doch auch garkeinen Sinn gemacht hätte. Hätten sie mich umbringen wollen, hätten sie mich einfach erschießen können.

    Regelmäßig fiel ich in Ohnmacht, wurde dabei mehr oder weniger sanft von einer der immer mehr werdenden Menschen in diesem Kreis geweckt - natürlich war ich dankbar, aber nicht ganz Herr meiner Sinne..

    Irgendwann ein lautes Geräusch. Sehr laut. Ein Hubschrauber, welcher neben dem Camp landete. Aus diesem traten 2 Männer, welche mir sehr bekannt vorkamen. Ich konnte zwar nur verschwommen sehen, aber das waren doch.. Richtig, meine Gruppe! Sie vermuteten anhand meiner Fluchtrichtung und meiner Verwundung, dass ich nicht weit gekommen sein konnte, und spürten mich dort auf!

    Ich bekam mehrere Tabletten und Antibiotika, am Ende sogar noch eine Spritze mit einer mir unbekannten Flüssigkeit. Es hat mich dann aber immer noch mehrmals aus den Socken gehauen - ob durch den Alkohol, oder etwas anderes? Keine Ahnung. Jedenfalls fand ich mich, ohne Erinnerungen an die letzten Stunden, an mehreren Orten wieder.. Auf einer Holzterrasse, vor einem CRK-Schild, vor dieser bunten Wand aus.. Teddybären, im Tor des Spielfelds auf dem der Platz steht.. Letztendlich sogar in einem großen Bett, dessen Decke das selbe Symbol trug wie die Frauen auf den Armbinden hatten. Irgendwann wurde ich nach draußen geschleift. Mir ging es danach an der Luft besser, aber immer noch nicht gut. Wolfsgeheul war plötzlich zu hören.


    Schüsse fielen. Ich wollte helfen, raffte mich auf, rannte hinterher - dann stand er vor mir. Groß wie ein Büffel. Auf einmal nahm dieser Büffel sein Gewehr und schoss mir in's Bein. Ich bin überzeugt davon, dass es so war, obwohl mir jeder andere sagte, dass sich hier weder ein Büffel, noch ein jetzt noch lebender Wolf, noch etwas anderes aufhielten. Als ob ich mich selber anschießen würde, ich bitte Euch - diese 3 Flaschen Vodka, die ich bis dahin trank, hab ich damals schon zum Frühstück getrunken. Ich fiel sofort zu Boden. Wieder das linke Bein. Sofort kam man nach mir sehen, der Wolf rannte mittlerweile weg. Ich fiel in Ohnmacht. Das nächste, woran ich mich erinnere, ist dass mir jemand meine Waffe brachte, und etwa 5 Personen im Kreis um mich standen. Haben sie ihn erlegt? Ein Schuss in der Kammer meiner Waffe fehlt. Hatte mir das Vieh also eigentlich MEINE Waffe abgenommen..? Hat einer von ihnen das Tier mit meiner Waffe erschossen? Wieso hab ich das nicht gehört..?

    Wieder fiel ich in Ohnmacht. Als ich dann wach wurde, wurde mir eine Schiene an mein Bein angelegt. Ich weiß nicht genau, wer es war, aber es war eine der Frauen und sie gab sich wirklich größte Mühe, mir dabei nicht wehzutun. Ich glaubte meinem Verstand nicht mehr. Wölfe bedienen keine Waffen. Hier spielte mir vielleicht doch die Flasche einen Streich.. Oder nicht? Eigentlich auch egal, die Wunde in meinem Bein ist echt. Ich humpelte zurück in die Siedlung.


    Kurz darauf entschied mein Gruppenführer, dass ich dringend untersucht und medizinisch versorgt werden muss. Daraufhin packten sie mich unter den Armen, brachten mich zum Hubschrauber, und wir flogen nach Hause.

    Nun liege ich hier in meinem Krankenbett, und notiere, an was ich mich erinnern kann.. Sobald ich kann, geht es wieder da raus - nur vom Alkohol, der mir gegeben wird, lasse ich vielleicht erstmal die Finger.


    Die letzten Wochen waren seltsam. Erfüllt mit Freude, Angst, Euphorie, Höhenflug und tiefem Fall. Ich habe das Gefühl, nichts ist mehr, wie es mal war. Nicht einmal der Vodka..

    Veni, vidi, violini => Ich kam, sah, und vergeigte.

    Einmal editiert, zuletzt von Hairy Pjotr ()

  • Toll geschrieben, lebhaft und mit Tiefgang, Humor und einer Prise Selbstironie dabei - richtig gut.

    Ich hab es gern gelesen und bin auf Fortsetzungen gespannt! :thumbup:

    "It's not easy having a good time. Even smiling makes my face ache."

    - Frank´n´Furter